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Title:
WEAR-RESISTANT CAMSHAFT AND METHOD OF PRODUCING THE SAME
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1998/011262
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention concerns a wear-resistant camshaft and a method of producing the same. Objects to which the invention is advantageously applicable include all cast-iron parts which are subject to wear as a result of lubricated friction. The wear-resistant camshaft consists of cast-iron and comprises a surface layer consisting of a ledeburitic recast layer with a high cementite portion and, lying therebelow, a martensitic hardening zone. According to the invention, the recast layer consists of finely dispersed ledeburitic cementite with thicknesses of $m(F) 0.1 $g(m)m and a metallic matrix comprising a phase mixture of martensite and/or bainite, residual austenite and less than 20 % finely laminated perlite with a distance of $m(F) 0.1 $g(m)m between the laminations. The hardening layer is formed from a phase mixture of martensite and/or bainite, partially dissolved perlite and residual austenite. This wear-resistant camshaft according to the invention is produced by means of a high-energy surface recasting method.

Inventors:
BRENNER BERNDT (DE)
WETZIG ANDREAS (DE)
NAUNAPPER DIETMAR (DE)
DUSCHEK CARSTEN (DE)
Application Number:
PCT/DE1997/002072
Publication Date:
March 19, 1998
Filing Date:
September 12, 1997
Export Citation:
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Assignee:
FRAUNHOFER GES FORSCHUNG (DE)
BRENNER BERNDT (DE)
WETZIG ANDREAS (DE)
NAUNAPPER DIETMAR (DE)
DUSCHEK CARSTEN (DE)
International Classes:
C21D5/00; C21D9/30; F01L1/047; C21D1/09; (IPC1-7): C21D9/30; C21D5/00; C21D1/09
Foreign References:
EP0161624A21985-11-21
EP0601451A11994-06-15
DE4132277A11992-04-09
DE3916684A11990-11-29
US4545825A1985-10-08
Other References:
KH.G SCHMITT-THOMAS ET AL: "Einfluss der Prozessführung beim Umschmelzhärten auf die Randschichteigenschaften von Nockenwellen aus ledeburitischem Gusseisen.", HAERTEREI TECHNISCHE MITTEILUNGEN., vol. 38, no. 2, March 1983 (1983-03-01), MUNCHEN DE, pages 78 - 86, XP002055287
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Claims:
Verschleißbeständige Nockenwelle und Verfahren zu ihrer HerstellungPatentansprüche
1. Verschleißbeständige Nockenwelle aus Gußeisen, deren Randschicht aus einer ledeburitischen Umschmelzschicht mit hohem Zementitanteil und einer darunterliegenden martensitischen Härtungszone besteht, gekennzeich¬ net dadurch, daß a. die Umschmelzschicht aus feindispersem ledeburitischen Zementit mit Wandstärken < 1 μm und einer metallischen Matrix aus einem Phasengemisch von Martensit, und/oder Bainit, Restaustenit sowie weniger als 20 % feinstreifiger Perlit mit einem Lamellenabstand < 0,1 μm besteht und b. die Härtungsschicht aus einem Phasengemisch aus Martensit und/oder Bainit, angelöstem Perlit sowie Restaustenit aufgebaut ist.
2. Verschleißbeständige Nockenwelle nach Anspruch 1, dadurch gekenn¬ z e i c h n e t, daß die Umschmelzschicht eine Tiefe ts von 0,25 mm < ts < 0,8 mm und die Härtungsschicht eine Tiefe von 0,5 mm < ts < 1,5 mm besitzt.
3. Verfahren zur Herstellung der verschleißbeständigen Nockenwelle von Anspruch 1 und 2 mittels eines hochenergetischen Oberflächenumschmelz verfahrens, dadurch gekennzeichnet, daß a. der TemperaturZeitVerlauf des Umschmelzens aus zwei überlagerten KurzzeitTemperaturZeitZyklen T, und T2 besteht, die mit zwei verschiedenen Energiequellen S, und S2 mit unterschiedlicher Leistungsdichte p1 und p2 erzeugt werden, b. der TemperaturZeitZyklus T, eine Spitzentemperatur T1max von 560°C < T1max < 980°C, eine Heizzeit von 0,5 s < t1 < 6 s, eine mittlere Aufheizgeschwindigkeit A ΉΓ A T" 1 maxc 1 maxc von( )von90K/s< ( ) < 1900 K/s und eine Δt1c Δt1c ΔT1a Δ T1a anfängliche Abschreckgeschwindigkeit ( ) von 50 K/s < ( Δt1a Δt1a < 500 K/s aufweist und die Leistungsdichte p1 der Energiequelle S, einen Wert von 8 • 102 W/cm2 < p, < 8 • 103 W/cm2 erreicht, c. der TemperaturZeitZyklus T2 eine Spitzentemperatur T2max von T2max > Ts aufweist, wobei Ts die Schmelztemperatur des verwendeten Gußeisens darstellt, eine mittlere Δ T2maxc Δ T2maxc Aufheizgeschwindigkeit ( ) von 3000 Ks < ( ) Δ: ^C ΔI ^ < 40000 K/s, eine Erstarrungsgeschwindigkeit vs der Schmelze von 10 mm/s < vs < 67 mm/s sowie eine Leistungsdichte p2 der Energiequelle S2 von 0,8 • 104 W/cm2 < p2 < 8 • 104 W/cm2 gewählt wird, d. die Zeitspanne t2i = t2 tj nach der der TemperaturZeitZyklus T einsetzt 0,3 s < t2t < 11 s beträgt, e. die Temperatur T1mjn bei der der TemperaturZeitZyklus beginnt, T1mjn > 500°C beträgt, f. die Schmelzbadlebensdauer | ts im Wertebereich von 0,08 s < Δts < 0,8 s liegt, g. und die Vorschubgeschwindigkeit vB der hochenergetischen Energiequelle S2 einen Wert von 600 mm/min < vB < 4000 mm/min erreicht. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch geke n nzeichn et, daß die gesamte Nockenwellenbreite in einem Umlauf aufgeschmolzen wird. Verfahren nach Anspruch 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß die notwendige Leistungsdichteverteilung p2 quer zur Vorschubrichtung durch eine schnelle Strahloszillation erzeugt wird, wobei die Oszillationsfrequenz mindestens 200 Hz beträgt. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch geken nze i chn et, daß die hochenergetische Energiequelle S ein Laser ist.
4. 7 Verfahren nach Anspruch 3, 4, 5 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß die schnelle Strahloszillation aus einer schnellen zeitlichen und periodischen Abfolge von mehreren harmonischen Schwingungspaketen unterschiedlicher Frequenz f, Amplitude A, Mittelpunktslage A0 und Periodenanzahl np besteht, wobei die Anzahl der verschiedenen Schwingungspakete zwischen 1 und 8 liegt und die Periodenanzahl zu 1 < np < 20 gewählt wird.
5. 8 Verfahren nach Anspruch 3 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Energiequelle Sj ein MittelfrequenzInduktionsgenerator ist.
6. 9 Verfahren nach Anspruch 3, dadurch geken nzei ch net, daß die hochenergetische Energiequelle S2 ein Elektronenstrahl ist.
7. 10 Verfahren nach Anspruch 3 und 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Energiequelle S* ebenfalls ein Elektronenstrahl ist.
8. 11 Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeich net, daß die hochenergetische Energiequelle S2 ein Hochleistungsdiodenlaserstack ist.
9. 12 Verfahren nach Anspruch 3 und 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Energiequelle S1 ebenfalls ein Hochleistungsdiodenlaserstack ist.
10. 13 Verfahren nach Anspruch 3, 11 und 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Energiequelle S] aus mehreren, rotationssymmetrisch um die Nockenwelle angeordneten Hochleistungsdiodenlaserstacks besteht und die Nockenwelle im Standverfahren vorgewärmt wird.
11. 14 Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeich net, daß der Schmelze zum Abgießen der Nockenwellen zementitstabilisierende Elemente zugesetzt werden.
12. 15 Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeich net, daß der Schmelze zum Abgießen der Nockenwellen austenitstabilisierende Elemente zugesetzt werden.
13. 16 Verfahren nach Anspruch 3, d adu rc h ge ke n n z e i c h n e t, daß zementit und/oder austenitstabilisierende Elemente der Schmelze während des Randschichtumschmelzens mit der hochenergetischen Energiequelle S2 zugegeben werden.
Description:
Verschleißbeständige Nockenwelle und Verfahren zu ihrer Herstellung

B e s c h r e i b u n g

Die Erfindung bezieht sich auf die Herstellung von hochverschleißfesten ledeburitischen Randschichten von Maschinenbauteilen aus Gußeisen. Objekte, bei denen ihre Anwendung möglich und zweckmäßig ist, sind alle schmiergleitverschleißbeanspruchten Bauteile aus Gußeisen. Besonders vorteilhaft ist die Erfindung zur Herstellung von Motorbauteilen, wie z. B. Nockenwellen, Schlepphebel, Kipphebel, Zylinderlaufbuchsen o. ä. einsetzbar.

Ledeburitische Randschichten weisen eine sehr gute Verschleißbeständigkeit bei einem Gleitverschleiß unter hydrodynamischen oder Mischreibungsbedingungen auf.

Bekannt ist, solche Schichten für Nockenwellen durch ein WIG-Umschmelzen zu erzeugen (z.B. Heck: Einfluß der Prozeßführung beim Umschmelzhärten auf die Randschichteigenschaften von Nockenwellen aus ledeburitischem Gußeisen, Dissertation München 1983). Dazu wird ein WIG-Brenner relativ langsam mit etwa 125 - 225 mm/min und quer zur Vorschubrichtung mit einer geringen Oszillationsfrequenz von etwa 0,7 - 2,2 Hz pendelnd entlang des Nockenumfanges geführt. Die eingesetzte Leistungsdichte beträgt grob etwa 3000 W/cm 2 . Damit werden Erwärmungsgeschwindigkeiten von etwa 200 - 750 K/s erreicht. Um Risse zu vermeiden, wird auf Temperaturen von etwa 400°C vorgewärmt.

Die so hergestellten Nocken besitzen ein grobes Erstarrungsgefüge, das aus relativ grobem ledeburitischen Zementit und Perlit in der metallischen Matrix besteht. Darüberhinaus entstehen Anlaßzonen, die durch eigenschaftsmäßig ungünstige Schädigungen des Umschmelzgefüges durch die erneute Temperaturbeaufschlagung infolge des langsamen Pendeins des WIG-Brenners charakterisiert sind.

Nachteilig wirkt sich bei so hergestellten Nocken aus, daß die Verschleißbeständigkeit zu gering ist. Die Ursache des geringen Verschleißwiderstandes liegt in der groben Gefügestruktur und der zusätzlichen Gefügevergröberung innerhalb der Anlaßzone.

RECTIFIED SHEET (RULE 91) ISA/EP

Der Hauptmangel des Verfahrens besteht darin, daß die Erstarrungsgeschwindigkeit zu gering ist. Die Ursache dafür besteht in der zu geringen Leistungsdichte, die es erforderlich macht, mit relativ geringen Vorschubgeschwindigkeiten zu arbeiten.

Zur Abstellung dieses Mangels ist bekannt, zum ledeburitischen Umschmelzen von Nockenwellen auch moderne hochenergetische Randschichtumschmelzverfahren wie Laserstrahlumschmelzeπ (z.B.: M. S. Mordike: »Grundlagen und Anwendung der Laseroberflächenveredlung von Metallen«, Dissertation, Clausthal-Zellerfeld, 1991; PS DE 42 37 484) oder Elektronenstrahlumschmelzen (z.B. PS DE 43 09 870) einzusetzen. Dazu wird ein entsprechend geformter Eπergiestrahl (z.B. rechteckig; zwei in Vorschubrichtung getrennte rechteckige Bestrahlungsfelder; punktförmiges Raster; Raster mit unterschiedlichen Leistungsdichten) mit einer konstanten oder vom lokalen Krümmungsradius abhängenden Vorschubgeschwindigkeit so über die Nockenwelle geführt, daß eine über die ganze Nockenbreite reichende oder mehrere schnell in Vorschubrichtung nur gering ausgedehnte Schmelzbäder entstehen. Hierbei werden Leistungsdichten von 10 3 bis 10 5 W/cm 2 verwendet. Die Vorschub¬ geschwindigkeiten betragen 500 bis 2500 mm/min. Zur Vermeidung von Rissen in der Schmelzzone schien es unabdingbar, durchgreifend auf Temperaturen von etwa 360 bis 550°C vorzuwärmen. Dies geschieht in der Regel in teuren Durchlauföfen.

Die umgeschmotzeπeπ Nockenbereiche bestehen aus einer 0,3 mm bis im Mittel etwa 0,8 mm tiefen Umschmelzzone. Die Umschmelzzone enthält ledeburitischen Zementit und Perlit in der metallischen Matrix. In der Zone direkt unterhalb der Schmelzzone bildet sich bei Überschreitung der Austenitisierungstemperatur wegen der langsamen Abkühlung eine neu periitisierte Zone geringfügig höherer Härte als die des Ausgangszustandes. Der Härteabfall setzt demzufolge direkt am Schmelzzonenrand ein und ist relativ schroff.

Der Mangel solcherart hergestellten Nocken besteht darin, daß sie nicht die für eine solche feindisperse Gefügeausbildung des ledeburitischen Zementits eigentlich mögliche Verschleißbeständigkeit erreichen. Die Ursache dafür liegt darin, daß der Perlit in der metallischen Matrix eine geringere Verschleißbeständigkeit als der Zementit aufweist und deshalb die Schwachstelle des Gefüges darstellt.

Der Mangel des Verfahrens besteht darin, daß sowohl innerhalb der Umschmelzzone als auch der darunterliegenden Neuaustenitisierungszone Perlit entsteht. Die Ursache dafür resultiert daraus, daß wegen der hohen Vorwärmtemperaturen von 360°C bis 550°C die Abkühlgeschwindigkeit im Temperaturbereich von etwa 600°C bis 450°C trotz der hohen Erstarrungsgeschwindigkeit schon so gering ist, daß der Restaustenit vollständig zu relativ grobem Perlit zerfällt.

Ein für Verschleißbelastung optimaler Randschichtaufbau erfordert dagegen einen Schichtaufbau, bestehend aus einer dünnen oberflächennahen Schicht, die die mit der tribologischen Belastung auftretenden adhäsiven Beanspruchungen, plastischen Umformungen und zyklischen elastisch-plastischen Mikrodehnungen aufzunehmen imstande ist, und einer darunterliegenden Stützschicht, die die Spannungen infolge der Hertz'schen Pressung aufnimmt. Ein weiterer Mangel des Verfahrens besteht demzufolge darin, daß diese Stützschicht auch nur durch eine Umschmelzschicht gebildet werden kann. Die dazu notwendige größere Umschmelztiefe führt wegen der dazu notwendigen geringeren Vorschubgeschwindigkeit zu wirtschaftlichen Nachteilen.

Ein Nocken mit einem der Verschleißbelastung besser angepaßten Rand¬ schichtaufbau wurde mit der PS EP 0 161 624 bekannt. Die Nockenrandschicht enthält eine zementitische Schicht mit einem großen Anteil von Zementit und darunter eine martensitische Schicht, wobei die Umschmelzschicht eine Tiefe von 0,3 bis 1 ,5 mm und die darunterliegende Härtungszone eine Dicke von 0,3 bis 2,0 mm aufweist.

Das Verfahren besteht darin, daß ohne Vorwärmung die Nocken durch einen WIG- Bogen zum Aufschmelzen gebracht werden und anschließend durch Selbstabschrecken erstarren. In einer nachfolgenden PS (EP 0 194 506) wird zur Beschleunigung der Abkühlung zusätzlich durch die zentrale Ölbohrung mit Wasser oder einem Wasser-Luft-Gemisch in der Nockenwellenlängsachse gekühlt.

Auf die Vorwärmung kann ohne Konsequenzen für die Rißbildung verzichtet werden, da mit einer sehr geringen Leistung von 1360 - 2600 W bei sehr niedrigen Umdrehungsgeschwindigkeiten von 0,7 bis 1 ,0 U/min gearbeitet wird. Diese entspricht etwa Vorschubgeschwindigkeiten von 80 bis 130 mm/min. Bei diesen geringen

Vorschubgeschwindigkeiten lauft die eingebrachte Warme vor dem Umschmelzfleck her und dringt wahrend des Umschmelzens auch sehr weit in den Nocken ein Dadurch wird die Abschreckgeschwindigkeit so weit reduziert, daß die Rißbildungsspannung wahrend der Abkühlung nicht mehr erreicht wird Durch die geπnge Vorschubgeschwindigkeit wird jedoch auch die Erstarrungsgeschwindigkeit reduziert, was zu einer gröberen Ausbildung des ledeburitischen Zementits im Vergleich zu laser- oder elektronenstrahlumgeschmolzenen Nocken fuhrt

Solcherart behandelte Nocken weisen trotz der geπngen Abkuhlgeschwindigkeit gegenüber den mit Vorwarmung WIG-umgeschmolzenen Nocken eine verbesserte Verschleißbestandigkeit auf. Das kann nur daran liegen, daß der sich in der metallischen Matπx ausgebildete Perlit wegen der bei seiner Entstehung höheren Abkühlgeschwindigkeit deutlich feinstreifiger ausbildet Das Potential der möglichen Eigenschaftsverbesserung durch eine feindisperse Zementitausbildung kann jedoch nicht genutzt werden.

Der Mangel solcherart hergestellten Nocken besteht demzufolge dann, daß sie keine verschleißoptimaien Randschichten besitzen. Die Ursache dafür besteht in der relativ groben Ausbildung der Erstarrungsstruktur infolge der geπngen Erstarrungs¬ geschwindigkeit und der Ausbildung von Anlaßzonen

Der Mangel des Verfahrens besteht dann, daß infolge der geπngen Leistungsdichte und der langsamen Vorschubgeschwindigkeit ein für eine feindisperse Gefugeausbildung zu geringe Erstarrungsgeschwindigkeit entsteht Ein weiterer Mangel besteht dann, daß das Gefuge makroskopisch inhomogen ist und periodisch noch gröbere Gefugestrukturen aufweist Die Ursache dafür besteht in der erneuten lokalen Temperaturbeaufschlagung schon starker abgekühlter Bereiche bis weit über die Austemtisierungstemperatur infolge der sehr langsamen Oszillationsbewegung des WIG-Brenners

Ziel der Erfindung ist es, eine vor Gleitverschleiß besser geschützte Nockenwelle sowie ein Verfahren zu ihrer Herstellung vorzuschlagen

Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Gefugeausbildung und einen Randschichtaufbau für Nockenwellen und ähnlich belastete Bauteile aus Gußeisen

anzugeben, die den Einsatzbedingungen einer Gleitverschleißbelastung mit hohen Belastungsspannungen unter hydrodynamischen oder Mischreibungsbedingungen besser gerecht zu werden. Weiterhin soll ein Verfahren angegeben werden, das zur Einstellung feindisperser Gefüge mit hohen Leistungsdichten arbeitet, auch ohne eine durchgreifende Vorwärmung die Rißbildung vermeidet und gleichzeitig durch eine relativ hohe Abkühlgeschwindigkeit zwischen 600°C und 350°C die Bildung groben Perlits weitgehend unterdrückt.

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe mit einer verschleißbeständigen Nockenwelle aus Gußeisen, deren Randschicht aus einer ledeburitischen Umschmelzschicht mit hohem Zementitanteil und einer darunterliegenden martensitischen Härtungszone besteht, wie in den Ansprüchen 1 und 2 dargestellt, gelöst.

Die Umschmelzschicht besteht aus feindispersem ledeburitischen Zementit mit Wandstärken £ 1 μm und einer metallischen Matrix aus einem Phasengemisch von Martensit und/oder Bainit, Restaustenit sowie weniger als 20 % feinstreifigen Perlit mit einem Lamellenabstand < 0,1 μm. Die darunterliegende Härtungsschicht besteht aus einem Phasengemisch von Martensit und/oder Bainit, angelöstem Perlit sowie Restaustenit.

Die in Anspruch 2 angegebenen Tiefen t s der Umschmelzschicht sind erfindungsgemäß etwas kleiner als nach dem Stand der Technik bekannt und nutzen damit die Stützwirkung der darunterliegenden Schicht in wirtschaftlich vorteilhafter Weise aus.

Weiterhin wird die Aufgabe durch ein Verfahren zur Herstellung der verschleißbeständigen Nockenwelle mit Hilfe eines hochenergetischen Umschmelzverfahrens wie in den Ansprüchen 3 bis 16 angegeben, gelöst.

Durch die in Anspruch 3 dargelegte erfindungsgemäße Überlagerung von zwei Kurzzeit-Temperatur-Zyklen T1 und T2 gelingt es, den bisher immer bestehenden Widerspruch nach Forderung einer hohen Erstarrungs- und Abschreck¬ geschwindigkeit sowie einer relativ hohen und einstellbaren Abkühlgeschwindigkeit zwischen 600°C und 350°C einerseits und der Forderung nach einer geringen Abkühlgeschwindigkeit unterhalb von etwa 300°C zu lösen.

RECTIFIED SHEET (RULE 91) ISA/EP

Dadurch wird einerseits eine feindisperse Erstarrungsstruktur sowie ein feindisperser Ablauf der Festumwandlungen bei einer einstellbaren und relativ starken Unterdrückung der Bildung groben Perlits möglich. Andererseits ist die Abkühlgeschwindigkeit im rißkritischen Temperaturbereich ausreichend niedrig, um Risse zu vermeiden.

Vorteilhaft bei der Verfahrensausgestaltung nach Anspruch 4 ist, daß Anlaßzonen infolge zu großer Temperaturfluktuationen während des Umschmelzens vermieden werden können.

Die in Anspruch 5 beschriebene zweckmäßige Ausgestaltung der Erfindung macht von der Tatsache Gebrauch, daß durch eine schnelle Strahloszillation die Abmessungen des Energiestrahles in Vorschubrichtung und senkrecht dazu relativ flexibel und unabhängig voneinander eingestellt werden können und daß bei den angegebenen Oszillationsfrequenzen die Temperaturoszillationen klein genug sind, um Anlaßzonen zu vermeiden. Dadurch können auch bei breiten Nocken kleine Schmelzbadlebensdauern erreicht werden.

Vorteilhaft bei der Verfahrensausgestaltung nach Anspruch 7 ist, daß damit die Leistungsdichteverteilung des Energiestrahles den zur Nockenkante hin sich ändernden Wärmeableitungsbedingungen und Auswirkungen der Oberflächen¬ spannung der Schmelze angepaßt werden können.

Die Ansprüche 6 und 8 bis 13 geben günstige Energiequellen an, die erfindungs¬ gemäß genutzt werden können.

Die Ansprüche 14 und 15 machen in vorteilhafter Weise von der Tatsache Gebrauch, daß über relativ geringe Änderungen der chemischen Zusammensetzung des Gußeisens die für die Gleitverschleißeigenschaften wesentliche Gefügeausbildung deutlich verändert werden kann.

Der Vorteil der Verfahrensausgestaltung gemäß Anspruch 16 besteht darin, daß diese geringen Veränderungen der chemischen Zusammensetzung auch prozeßintegriert vorgenommen werden können.

Die Erfindung wird am nachfolgenden Ausführungsbeispiel näher erläutert.

In den dazugehörigen Zeichnungen ist die erfindungsgemäße Überlagerung zweier Kurzzeit-Temperatur-Zyklen (Figur 1) sowie ein schematischer Vergleich des erfindungsgemäßen Temperatur-Zeit-Verlaufes mit denen aus dem Stand der Technik bekannten (Figur 2) dargestellt.

Beispiel 1:

Eine Nockenwelle aus Gußeisen der chemischen Zusammensetzung 2,5 ... 3,2 % C; 1 ,6 ... 2,5 % Si; 0,3 ... 1,0 % Mn; < 0,2 % P; < 0,12 % S; < 0,6 % Cu; < 0,15 % Ti; < 0,2 % Ni; < 0,3 % Cr; < 0,3 % Mo; S c < 0,9 soll mit einer optimal verschleißbeständigen und wirtschaftlich herstellbaren Randschicht versehen werden. Der Nockendurchmesser beträgt 36 mm und die Nockenbreite 14 mm. Die Härte des Ausgangsgefüges beträgt 250 HV 0,05. Die Graphitausbildung ist lamellar, die Matrix fast vollständig perlitisch.

In Figur 1 ist schematisch der realisierte Temperatur-Zeit-Verlauf dargestellt. Als Verfahren zur Erzeugung des Temperatur-Zeit-Zyklus T1 wird eine induktive Energieeinbringung gewählt. Der Generator ist ein MF-Generator und hat eine Frequenz von 10 kHz. Der Induktor ist ein einwindiger Ringinduktor mit einer Windungsstärke von 8 mm x 8 mm und einem Kopplungsabstand von 2,0 mm.

Als Energiequelle zur Erzeugung des Temperatur-Zeit-Zyklus T2 dient ein 5,0 kW- CO 2 -Laser. Der Laserstrahl wird mit einem off-axis-Parabolspiegel einer Brennweite von 400 mm fokussiert. Im teilfokussierten Strahlbereich befindet sich ein Scanningspiegel, der mit einer Frequenz von f = 200 Hz quer zur Vorschubrichtung des Laserstrahles schwingt. Die Nockenoberfläche befindet sich 30 mm außerhalb des Fokus. Die Oszillationsamplitude beträgt A = 6 mm bei einem dreieckförmigen Schwingungsgesetz.

Nach dem Einspannen der Nockenwelle wird sie in eine Umdrehungsgeschwindigkeit von 300 U/min versetzt. Der Induktionsgenerator wird auf eine Leistung von 70 kW

eingestellt. Die Leistungsdichte p 1 beträgt , 4000 W/cm 2 Anschließend wird ein Generator für eine Zeitdauer von t- j = 1,0 s eingeschaltet.

X maxc

Bei einer mittleren Aufheizgeschwindigkeit von ( -^ ) * 700 K/s wird eine

Δ t 1c Spitzentemperatur T 1 max « 700°C erreicht.

Nach einer Zeitspanne t 2 ι = 0,9 s, während der die Oberfläche auf eine Temperatur T 1 mιn * 550°C abkühlt, wird als Energiequelle S 2 der Laser zugeschaltet. Der Laserstrahl hat die Abmessungen 16 mm x 2,5 mm, was zu einer mittleren Leistungsdichte am Strahlaustritt von etwa 1 ,15 • 10 4 W/cm 2 führt. Unmittelbar vor dem Zuschalten des Lasers wird eine CNC-programmierte Drehbewegung des Nockens mit einer relativen Vorschubgeschwindigkeit des Laserstrahles von 600 mm/min sowie den entsprechenden Ausgleichsbewegungen der z-Achse zur Konstanthaltung des Fokusabstandes sowie der y-Achse zur Gewährleistung des senkrechten Strahleinfalles gestartet

Nach dem Ausschalten des Lasers kühlt der Nocken an Luft ab Dadurch, daß das Temperaturfeld der induktiven Vorwärmung zu Beginn des Laserstrahlschmelzens nur etwa 3 mm in den Nocken hineinreichte, reicht die Selbstabschreckung aus, um eine durchgehende oder grobe Perlitbildung zu unterdrücken

Das Resultat der Behandlung ist eine 0,4 mm dicke ledebuπtische Schicht mit einer mittleren Härte von 780 HV0.05 Sie besteht aus feindispersem Zementit mit einer Wandstärke von etwa 1 μm, Restaustenit, Martensit und Bainit Der Periitgehalt ist kleiner als 20 %. Darunter schließt sich eine martensitische Stützschicht von 0,65 mm Dicke an. In ihr fällt die Härte kontinuierlich von 780 HV0,05 auf 400 HV0,05 ab Sie besteht überwiegend aus Martensit, Restaustenit, Bainit und angelöstem Perlit Die Randschichten sind rißfrei

Verschleißuntersuchungen in einem Schmiergleitverschleißtest ergaben im Vergleich zu konventionell im Ofen bei 450°C vorgewärmten und anschließend mit den gleichen Parametern laserumgeschmolzenen Proben eine Steigerung der Lasttragfähigkeit von 20 %

Durch die Variation der Vorwärmzeit t-- des Temperatur-Zeit-Zyklus T 1 hm zu größeren Zeiten und der Spitzentemperatur T 1 max zu höheren Temperaturen können die Gehalte von Martensit, Austenit, Bainit und Perlit verändert werden. So kann z.B ohne Verletzung des Erfindungsgedankens für Verschleißbeanspruchungen bei höheren Temperaturen auch ein höherer Periitgehalt eingestellt werden Durch die Erhöhung der Laservorschubgeschwindigkeit kann daruberhinaus die Ausbildung des Zementits noch feindisperser gestaltet werden.

In Figur 2 wird das erfindungsgemäße Verfahren mit dem Stand der Technik verglichen Das konventionelle WIG-Umschmelzen nach Ofenvorwarmung

(kurzgestπchelte Linie) weist eine relativ lange

' 2maxa

Schmelzbadlebensdauer Δt s , eine geringe Abschreckgeschwindigkeit ( ) bei

Δ 2maxa der Erstarrung und eine geringe Abkühlgeschwindigkeit ( ) im Temperatur-

Δ t 2a bereich Mp der Periitbildung auf Durch die lange Schmelzbadlebensdauer und die geringe Abschreckgeschwindigkeit wird die Zementitausbildung sehr grob Die durch den geringen Temperaturunterschied zur konventionellen Vorwarmtemperatur T v geringe Abkuhlgeschwindigkeit im Bereich der Periitbildung Mp fuhrt zu einem groben Per t

Durch den Verzicht auf das Vorwarmen kann auch beim WIG-Umschmelzen im Temperaturbereich Mp die Bildung groben Periits unterdruckt werden (langgestrichelte Linie) und eine martensitische Stutzschicht infolge des ausreichend schnellen Durchlaufens des M s -Punktes erhalten werden Allerdings wird dieser Vorteil durch eine langsame Aufheizung, eine längere Schmelzbadlebensdauer und eine noch etwas geringere Abschreckgeschwindigkeit erkauft, was zu einer noch etwas gröberen Zementitausbildung führt

Ein Laser- oder Elektronenstrahlumschmelzen nach konventioneller Vorwarmung (strichpunktierte Linie) weist dagegen sehr hohe Aufheizgeschwindigkeiten, geringe Schmelzbadlebensdauer und große Erstarrungs- und Abschreckgeschwindigkeiten auf, die zu einer feineren Zementitausbildung fuhren Wegen der hohen

RECTIFIED SHEET (RULE 91) ISA/EP

konventionellen Vorwärmtemperatur T v ist jedoch auch hier im Temperaturbereich Mp die Abkühlgeschwindigkeit so gering, daß relativ grober Perlit entsteht.

Durch die erfindungsgemäße Temperaturführung (durchgezogene Linie) können dagegen maximale Aufheizgeschwindigkeiten, kurze Schmelzbadlebensdauern und hohe Abschreckgeschwindigkeiten mit einer ausreichend hohen Abkühl¬ geschwindigkeit im Temperaturbereich Mp kombiniert werden, was die Herstellung von optimal verschleißfesten Gefügen ermöglicht.

Weitere Vorteile der erfindungsmäßigen Verfahrenskombination bestehen darin, daß

• auf teure Durchlauf-Vorwärmöfen und u. U. Abkühlstrecken verzichtet werden kann

• sich die Gefüge in einem weiteren Varianzbereich herstellen lassen

• durch die geringe Schmelzbadlebensdauer eine bessere Kantengenauigkeit insbesondere in der Umgebung der Nockenspitze erreicht wird, was den Nachbearbeitungsaufwand verringert.