Login| Sign Up| Help| Contact|

Patent Searching and Data


Title:
WEB-FED OFFSET PRINTING PRESS COMPRISING A LACQUER MODULE AND METHOD FOR PRINTING AND LACQUERING A MATERIAL WEB
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2014/012722
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a web-fed offset printing press (10) characterised in that said printing press (10) has at least one lacquer module (23) for coating one side of a printed material web (3). To further improve said web-fed offset printing press (10) the latter can have a winding module (16) for winding up the printed and lacquered material web (3) and/or a cutting device (17) for cutting to size flat printed products from the printed and lacquered material web (3).

Inventors:
SCHUETZE STEPHAN (DE)
Application Number:
PCT/EP2013/062374
Publication Date:
January 23, 2014
Filing Date:
June 14, 2013
Export Citation:
Click for automatic bibliography generation   Help
Assignee:
STS CONCEPT GMBH (DE)
International Classes:
B41F19/00; B41F7/04; B41F13/04; B41F13/54; B41F13/56; B41F23/04; B41F23/08
Foreign References:
EP0930161A11999-07-21
DE102005003954A12006-08-03
US0841685A1907-01-22
DE10208270A12003-09-04
EP2463099A12012-06-13
EP0415881A21991-03-06
Other References:
See also references of EP 2874817A1
Attorney, Agent or Firm:
GULDE HENGELHAUPT ZIEBIG & SCHNEIDER (DE)
Download PDF:
Claims:
Ansprüche

Rollenoffsetdruckmaschine (10) zur Bedruckung einer flächigen, von einer Rolle (12) abgerollten Materialbahn (3), insbesondere Karton oder Liner für Wellpappe oder Verpackungen, mit zumindest einem Druckwerk (1 ) zur Bedruckung eines abgerollten Abschnitts der Materialbahn (3), und mit einer Abrollvorrichtung (1 1 ) zur Abrollung der Materialbahn (3) von der Rolle (1 2) und zur Zuführung der abgerollten Materialbahn (3) zum Druckwerk (1 ), dadurch gekennzeichnet, dass die Rollenoffsetdruckmaschine (10) mit einem Lackmodul (23) zur einseitigen Beschichtung der bedruckten Materialbahn (3) ausgestaltet ist, wobei das Lackmodul (23) dem Druckwerk (1 ) nachgeschaltet ist.

Rollenoffsetdruckmaschine (10) nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass das Lackmodul (23) ein die bedruckte Materialbahn (3) im Betrieb einseitig beschichtendes Lackwerk aufweist.

Rollenoffsetdruckmaschine (10) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Rollenoffsetdruckmaschine (10) ein Aufrollmodul (16) zum Aufrollen der bedruckten und beschichteten Materialbahn (3) auf eine Rolle (18) aufweist.

Rollenoffsetdruckmaschine (10) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Rollenoffsetdruckmaschine (10) eine Zuschneideeinrichtung (17) zum Zuschneiden von flächigen Druckprodukten (21 ) aus der bedruckten und beschichteten Materialbahn (3) aufweist.

Rollenoffsetdruckmaschine (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Lackmodul (23) mit einem die bedruckte Materialbahn (3) entgegennehmenden und durch das Lackmodul (23) transportierenden Transportmechanismus ausgestaltet ist.

Rollenoffsetdruckmaschine (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Druckwerk (1 ) ausgestaltet ist, die abgerollte Materialbahn (3) einseitig zu bedrucken, wobei das Druckwerk (1 ) hierfür mit einem Druckzylinder (4) zur einseitigen Bedruckung der Materialbahn (3) und mit einem Gegendruckzylinder (5) zum Andrücken der Materialbahn (3) an den Druckzylinder (4) ausgebildet ist.

7. Rollenoffsetdruckmaschine (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 6 dadurch gekennzeichnet, dass das Druckwerk (1 ) ausgestaltet ist, um die abgerollte

Materialbahn (2) in einer Bearbeitungsrichtung (B) zu transportieren.

8. Rollenoffsetdruckmaschine (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Rollenoffsetdruckmaschine (10) eine Trockeneinrichtung (15) aufweist, die dem Druckwerk (1 ) nachgeschaltet und die ausgebildet ist, die bedruckte Materialbahn (3) zu trocknen.

9. Rollenoffsetdruckmaschine (10) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Rollenoffsetdruckmaschine (10) ein der Trockeneinrichtung (15, 24) nachgeschaltetes Kühlmodul (25) zur Kühlung der getrockneten Materialbahn (3) aufweist.

10. Rollenoffsetdruckmaschine (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Rollenoffsetdruckmaschine (10) ausgebildet ist, unterschiedliche lange Abschnitte der Materialbahn (3) zu bedrucken.

1 1 . Rollenoffsetdruckmaschine (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Rollenoffsetdruckmaschine (10) ausgebildet ist, Abschnitte der Materialbahn (3) mit vom Umfang des Druckzylinders (4) abweichender Länge zu bedrucken.

12. Verfahren (30) zum Bedrucken einer flächigen Materialbahn (3), insbesondere Karton oder Liner für Wellpappe oder Verpackungen, wobei die Materialbahn (3) von einer Rolle (12) abgerollt (31 ) und ein abgerollter Abschnitt der Materialbahn (3) bedruckt (32) wird, dadurch gekennzeichnet, dass der bedruckte Abschnitt einseitig beschichtet wird (33).

13. Verfahren (30) nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Materialbahn (3) einseitig bedruckt wird (32).

14. Verfahren (30) nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Materialbahn (3) beim Bedrucken angehalten wird, bis ein Druckzylinder (4) eine Umdrehung beendet hat.

15. Verfahren (30) nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Materialbahn (3) entgegen einer Bearbeitungsrichtung (B) zurückgezogen wird, bevor der Druckzylinder (4) die Umdrehung beendet hat.

Description:
ROLLENOFFSETDRUCKMASCHINE MIT LACKMODUL UND VERFAHREN ZUR BEDRUCKUNG UND|LACKIERUNG EINER MATERIALBAHN

Die Erfindung betrifft eine Rollenoffsetdruckmaschine zur Bedruckung einer flächigen, von einer Rolle abgerollten Materialbahn, insbesondere Karton oder Liner für Wellpappe oder Verpackungen, mit zumindest einem Druckwerk zur Bedruckung eines abgerollten Abschnitts der Materialbahn und mit einer Abrollvorrichtung zur Abrollung der Materialbahn von der Rolle und zur Zuführung der abgerollten Materialbahn zum Druckwerk. Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Bedrucken einer flächigen Materialbahn, insbesondere Karton oder Liner für Wellpappe oder Verpackungen, wobei die Materialbahn von einer Rolle abgerollt und ein abgerollter Abschnitt der Materialbahn bedruckt wird.

Rollenoffsetdruckmaschinen mit zumindest einem Druckwerk und Verfahren zum Bedrucken flächiger Materialbahnen sind allgemein bekannt und werden vielfach eingesetzt, um Druckprodukte mit hoher Geschwindigkeit zu bedrucken. Druckprodukte, die beispielsweise auf Rollenoffsetdruckmaschinen gedruckt werden, sind Seiten für Tageszeitungen oder für Taschenbücher. Zum gleichzeitigen beidseitigen Bedrucken und Transportieren der Materialbahn werden dabei zwei einander gegenüberliegend angeordnete rotierende Druckzylinder verwendet, zwischen denen die Materialbahn in einer Bearbeitungsrichtung verläuft. Die Druckzylinder rotieren in entgegengesetzten Richtungen und transportieren die Materialbahn in der Bearbeitungsrichtung.

Aufgrund des geringen Flächengewichtes von für Tageszeitungen oder Taschenbücher verwendeten Papiers ist die Materialbahn sehr leicht, so dass sie mit hoher Geschwindigkeit bedruckt werden kann. Beispielsweise können die Druckzylinder mit bis zu 50.000 Überrollungen pro Stunde betrieben werden, wobei die Druckzylinder einen Durchmesser von beispielsweise 125, 250, 500 oder 1000 mm aufweisen können.

Die zu bedruckende Materialbahn wird also mit einer hohen Geschwindigkeit durch die Druckvorrichtung bewegt. Dünne Materialbahnen, wie beispielsweise Zeitungspapier, sind hochflexibel und können zumindest geringe Geschwindigkeitsunterschiede innerhalb oder vor beziehungsweise nach der Druckvorrichtung durch Verformung ausgleichen. Materialien mit einer höheren Steifigkeit können jedoch nicht ohne weiteres mit solch hohen Geschwindigkeiten bedruckt werden.

Ferner sind Rollenoffsetdruckmaschinen bekannt, die mit geringerer Geschwindigkeit Karton oder Liner für Wellpappe oder Verpackungen einseitig bedrucken können. Druckprodukte sollen jedoch außer durch Bedrucken noch anderweitig verarbeitet werden. Daher ist es die Aufgabe der Erfindung, eine Rollenoffsetdruckmaschine und ein Verfahren bereitzustellen, die zum Bedrucken von Materialbahnen flexibler einsetzbar sind.

Die Aufgabe wird für die eingangs genannte Rollenoffsetdruckmaschine erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Rollenoffsetdruckmaschine mit einem Lackmodul zur einseitigen Beschichtung der bedruckten Materialbahn ausgestaltet ist, wobei das Lackmodul dem Druckwerk nachgeschaltet ist. Für das eingangs genannte Verfahren wird die Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass der bedruckte Abschnitt einseitig beschichtet wird. Bei Verwendung des Lackmoduls kann die Materialbahn, und insbesondere die bedruckte Seite der Materialbahn, mit einer Beschichtung versehen und hierdurch beispielsweise der visuelle Eindruck des Druckproduktes durch Hinzufügen eines Glanzeffektes verbessert werden. Einseitig bedruckte und beschichtete Druckprodukte können mit den bestehenden Rollenoffsetdruckmaschinen nicht gefertigt werden, da bestehende Rollenoffsetdruckmaschinen bisher nur zur Bedruckung von Druckprodukten verwendet wurden, die ohne Beschichtung verwendbar sind. Sollen die Druckprodukte dennoch beschichtet werden, geschieht dies offline, also auf einer separaten Lackiermaschine. Rollenoffsetdruckmaschinen mit Lackmodulen, denen die bedruckte Materialbahn nach dem Bedrucken automatisch zugeführt wird, sind im Stand der Technik nicht bekannt. Die erfindungsgemäße Lösung kann durch verschiedene, jeweils für sich vorteilhafte, beliebig miteinander kombinierbare Ausgestaltungen weiter verbessert werden. Auf diese Ausgestaltungsformen und die mit ihnen verbundenen Vorteile ist im Folgenden eingegangen.

Gemäß einer ersten Ausgestaltung kann die Rollenoffsetdruckmaschine mit einem Lackmodul zur zumindest einseitigen Beschichtung der bedruckten Materialbahn ausgestaltet sein. Insbesondere kann das Lackmodul der Druckvorrichtung in der Bearbeitungsrichtung nachgeschaltet sein, so dass bereits bedruckte Abschnitte der Materialbahn dem Lackmodul von der Druckvorrichtung automatisch zugeführt werden. Das Lackmodul kann ausgebildet sein, bedruckte Materialbahnen aus Karton oder Liner, also mit einem hohen Flächengewicht von beispielsweise 100 g/m 2 , 200 g/m 2 , 410 g/m 2 oder gar bis zu 800 g/m 2 zu handhaben und einseitig zu beschichten. Bekannte Lackmodule handhaben und beschichten nicht derart schweres und folglich steiferes Rollenmaterial wie die Materialbahn, sondern lediglich Bogenmaterial mit einem vergleichbaren Flächengewicht. Die mit dem erfindungsgemäßen Lackmodul handhabbare Masse kann also größer sein als bei bekannten Lackmodulen.

Um weitere Beschichtungen aufbringen zu können, kann die Rollenoffsetdruckmaschine weitere Lackmodule aufweisen, denen die bedruckte und womöglich bereits ein- oder mehrfach beschichtete Materialbahn im Betrieb zugeführt ist.

Das Lackmodul kann ein die bedruckte Materialbahn im Betrieb einseitig beschichtendes Lackwerk und eine dem Lackwerk in der Bearbeitungsrichtung nachgeschaltete Trockeneinrichtung zur Trocknung der beschichteten Materialbahn aufweisen. Die Trockeneinrichtung kann die Materialbahn beispielsweise thermisch, etwa mit Hilfe von Wärmestrahlern, eines Heißgebläses oder mit einem die Materialbahn im Betrieb kontaktierenden und beheizten Trockenzylinder beziehungsweise mit Hilfe eines UV-Strahlers trocknen. Die Beschichtung wird durch die Trockeneinrichtung schneller trocken, so dass die beschichtete Materialbahn zügig weiteren Bearbeitungsstationen der Rollenoffsetdruckmaschine oder einer anderen Maschine zugeführt werden kann.

Ferner kann die Rollenoffsetdruckmaschine eine Trockeneinrichtung aufweisen, die der Druckvorrichtung nachgeschaltet und die ausgebildet ist, im Betrieb auf einer Seite der Materialbahn aufgedruckte Farbe zu trocknen. Die Trockeneinrichtung kann die Farbe beispielsweise thermisch trocknen, so dass diese sich nicht bei Handhabung der bedruckten Materialbahn löst und beispielsweise an den Händen einer die Materialbahn handhabenden Person haften bleibt. Das Trockenmodul kann zwischen der Druckvorrichtung und dem Lackmodul angeordnet sein, so dass es die Druckfarbe trocknet bevor die bedruckte Materialbahn dem Lackmodul zugeführt wird. Hierdurch wird verhindert, dass sich noch nicht getrocknete und/oder fixierte Farbe mit der aufgebrachten Beschichtung vermischt und hierdurch womöglich verläuft.

Um die getrocknete Materialbahn möglichst schnell weiterverarbeiten zu können, kann die Rollenoffsetdruckmaschine ein der Trockeneinrichtung nachgeschaltetes Kühlmodul zur Kühlung der getrockneten Materialbahn aufweisen. Ist die Materialbahn nach der Trocknung für die weitere Verarbeitung zu warm, kann das Kühlmodul die Temperatur der Materialbahn zügig reduzieren. Das Kühlmodul kann beispielsweise zwischen der die Druckfarbe trocknenden Trockeneinrichtung und dem Lackmodul oder nach der die Beschichtung trocknenden Trockeneinrichtung angeordnet sein. Zur Kühlung der Materialbahn kann das Kühlmodul ein Kühlfluid verwenden, das im Betrieb die Materialbahn direkt kühlt. Zusätzlich oder alternativ kann das Kühlmodul einen Kühlzylinder aufweisen, den das Kühlfluid im Betrieb kühlt und der die Materialbahn zur Kühlung kontaktiert.

Um die fertig bedruckte und beschichtete Materialbahn einfach handhaben und zum Beispiel weiteren Fertigungsschritten zuführen zu können, kann die Rollenoffsetdruckmaschine ein in der Bearbeitungsrichtung am Ende der Rollenoffsetdruckmaschine vorgesehenes Aufrollmodul zum Aufrollen der bedruckten Materialbahn auf eine Rolle aufweisen. Viele Verarbeiter von bedruckten Materialien können mit auf Rolle aufgerollten bedruckten Materialbahnen wirtschaftlicher fertigen als beispielsweise mit zugeschnittenen Druckprodukten. Zum Beispiel kann ein Hersteller von Wellpappe die aufgerollte bedruckte und gegebenenfalls beschichtete Materialbahn bei der Herstellung der Wellpappe direkt als Außendecke auf eine Welle aus Karton aufbringen. Die bedruckte Außendecke kann somit in einem Rolle-zu-Rolle- Kaschierverfahren auf die Welle und folglich die Wellpappe in einem Rolle-zu-Rolle- Verfahren herstellbar sein. Falls jedoch zugeschnittene Druckprodukte gewünscht sind, kann die Rollenoffsetdruckmaschine eine in Bearbeitungsrichtung am Ende der Rollenoffsetdruckmaschine vorgesehene Zuschneidevorrichtung zum Zuschneiden von flächigen Druckprodukten aus der bedruckten und gegebenenfalls beschichteten Materialbahn aufweisen.

Das Aufrollmodul und die Zuschneidevorrichtung können dabei gegeneinander auswechselbar ausgestaltet sein, so dass je nach Bestellung Druckprodukte auf Rolle oder zugeschnitten gefertigt werden können.

Das eingangs genannte Druckwerk der Rollenoffsetdruckmaschine kann ausgestaltet sein, dem Lackmodul die einseitig bedruckte Materialbahn zu übergeben, ohne dass die bedruckte Materialbahn hierzu manuell gehandhabt werden muss. Das Druckwerk kann hierfür mit einem Übergabemechanismus und/oder das Lackmodul mit einem Transport- beziehungsweise Übernahmemechanismus ausgestaltet sein.

Ferner kann die Materialbahn einseitig bedruckt werden und das Druckwerk die abgerollte Materialbahn, insbesondere Karton oder Liner für Wellpappe oder Verpackungen, einseitig bedrucken, wobei das Druckwerk hierfür mit einem Druckzylinder zur einseitigen Bedruckung der Materialbahn und mit einem Gegendruckzylinder zum Andrücken der Materialbahn an den Druckzylinder ausgebildet ist. Durch die Verwendung nur eines Druckzylinders mit einem Gegendruckzylinder anstelle von zwei Druckzylindern kann mit der Rollenoffsetdruckmaschine die abgerollte Materialbahn einseitig bedruckt werden, was mit bisherigen zwei Druckzylinder aufweisenden Rollenoffsetdruckmaschinen nicht möglich war. Druckzylinder können nämlich nicht trocken betrieben werden, also ohne mit Druckfarbe benetzt zu sein, da das zum Übertragen der Druckfarbe notwendige elastische Material, das den Druckzylinder an seiner Mantelfläche umgibt, im trockenen Betrieb beschädigt würde. Dadurch, dass die Druckvorrichtung zum Bedrucken von Materialbahnen aus Karton oder Liner, also mit einem hohen Flächengewicht von beispielsweise 100 g/m 2 , 200 g/m 2 , 410 g/m 2 oder gar bis zu 800 g/m 2 ausgestaltet ist, können auch Kartonwaren oder Liner für Wellpappe oder Verpackungen bedruckt werden. Materialbahnen mit einem hohen Flächengewicht sind allgemein steifer als Materialbahnen mit einem niedrigeren Flächengewicht.

Um Produkte mit den genannten hohen Flächengewichten bedrucken zu können, ist die Druckvorrichtung bevorzugt ausgestaltet, den Druckzylinder und den Gegendruckzylinder langsamer und beispielsweise mit maximal 20.000, 25.000 oder 30.000 Überrollungen pro Stunde zu betreiben.

Zum einseitigen Bedrucken weist die Druckvorrichtung nur einen mit dem Gegendruckzylinder interagierenden Druckzylinder auf.

Um die Materialbahn noch flexibler bedrucken zu können, kann die Rollenoffsetmaschine ausgebildet sein, unterschiedlich lange Abschnitte der Materialbahn zu bedrucken. Insbesondere kann die Länge der zu bedruckenden Abschnitte von einem Umfang des oder der Druckzylinder abweichen, wobei die Länge der zu bedruckenden Abschnitte variabel einstellbar ist, ohne dass der oder die Druckzylinder getauscht werden müssen. Beispielsweise kann der Umfang des Druckzylinders, der mit einer Druckplatte versehen ist, 1 ,5 m betragen. Die Länge des zu bedruckenden Abschnittes kann von diesem Umfang abweichen und insbesondere kleiner sein und zum Beispiel 1 m betragen.

Damit die Materialbahn flexibel mit der Rollenoffsetmaschine bedruckbar ist, kann die Rollenoffsetmaschine ein Pilgerschritt-Einzugswerk und optional ein Pilgerschritt- Auszugswerk aufweisen. Das Druckwerk oder die Druckwerke können in der Bearbeitungsrichtung hinter dem Pilgerschritt-Einzugswerk vorgesehen sein.

In der Bearbeitungsrichtung vor dem Pilgerschritt-Einzugswerk kann die Materialbahn kontinuierlich, also gleichmäßig, bearbeitet und beispielsweise transportiert werden. Nach dem Pilgerschritt-Einzugswerk kann die Materialbahn diskontinuierlich bearbeitet und beispielsweise transportiert werden. Folglich kann die Materialbahn beim Bedrucken angehalten werden, wenn der zu bedruckende Abschnitt bedruckt ist. Ist der zu bedruckende Abschnitt kürzer als der Umfang des Druckzylinders beziehungsweise als die Länge der Druckplatte, so kann der Druckvorgang fortgesetzt werden, sobald der Druckzylinder seine Umdrehung beendet hat. Um den Druck an einer vordefinierten Stelle auf der Materialbahn fortsetzen zu können, kann die Materialbahn entgegen der Bearbeitungsrichtung zurückgezogen werden, bevor der Druckvorgang fortgesetzt wird und beispielsweise bevor der Druckzylinder seine Umdrehung beendet hat.

Die Materialbahn kann bis zum Pilgerschritt-Auszugswerk diskontinuierlich bearbeitbar sein. Nach dem Pilgerschritt-Auszugswerk ist die Materialbahn wieder kontinuierlich bearbeitbar und insbesondere transportier- und somit beschichtbar.

Die oben beschriebene Ausgestaltungsform der Rollenoffsetmaschine mit dem Pilgerschritt-Einzugswerk und optional auch dem Pilgerschritt-Auszugswerk, mit der unterschiedlich lange Abschnitte der Materialbahn bedruckbar sind, ist für sich selbst genommen und unabhängig von den weiteren beschriebenen Ausgestaltungsformen vorteilhaft.

Im Folgenden ist die Erfindung beispielhaft anhand von Ausführungsformen mit Bezug auf die Zeichnungen erläutert. Die unterschiedlichen Merkmale der Ausführungsformen können dabei unabhängig voneinander kombiniert werden, wie es bei den einzelnen vorteilhaften Ausgestaltungen bereits dargelegt wurde.

Es zeigen:

Figur 1 eine schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels eines Druck- werkes der erfindungsgemäßen Rollenoffsetdruckmaschine;

Figur 2 eine schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels der Rollenoffsetdruckmaschine; Figur 3 eine schematische Darstellung eines weiteren Ausführungsbeispiels der

Rollenoffsetdruckmaschine;

Figur 4 eine schematische Darstellung eines weiteren Ausführungsbeispiels der

Rollenoffsetdruckmaschine; und Figur 5 ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Verfahrens in einer schematischen Darstellung. Zunächst sind Aufbau und Funktion eines Druckwerkes 1 der erfindungsgemäßen Rollenoffsetdruckmaschine mit Bezug auf das Ausführungsbeispiel der Figur 1 beschrieben.

Das Druckwerk 1 ist auf einem Boden 2, beispielsweise einer Fabrikhalle, stehend dargestellt. In einer Bearbeitungsrichtung B ist eine Materialbahn 3 aus flächigem Material dem Druckwerk 1 zugeführt und verläuft durch das Druckwerk 1 hindurch. Die Materialbahn 3 reicht entgegen der Bearbeitungsrichtung B bis zu einer Rolle, auf der die Materialbahn 3 bis zu ihrer Bedruckung mit dem Druckwerk 1 aufgerollt ist. Die Materialbahn 3 ist dem Druckwerk 1 als sogenannte Endlosbahn zugeführt, deren maximale Länge der Gesamtlänge an auf der Rolle aufgerollter Materialbahn 3 entspricht. Das Druckwerk 1 ist ausgebildet, um die Materialbahn 3 in der Betriebsrichtung B zu transportieren.

Um die Materialbahn 3 mit einer Druckfarbe bedrucken zu können, ist das Druckwerk 1 mit einem Druckzylinder 4 ausgebildet. Der Druckzylinder 4 ist beispielsweise mit einer flexiblen Oberfläche ausgebildet, um die Druckfarbe auf die Materialbahn 3 aufbringen zu können. Die flexible Oberfläche des Druckzylinders 4 kann beispielsweise ein Gummituch oder -sleeve sein, das um den Druckzylinder 4 herum gewickelt oder auf den Druckzylinder 4 aufgezogen und an diesem befestigt ist. Im Betrieb darf die flexible Oberfläche nicht über längere Zeit trocken, also ohne Druckfarbe, betrieben werden, da sie sich bei trockenem Betrieb schnell erwärmt und dadurch rapide altert.

Dem Druckzylinder 4 ist ein Gegendruckzylinder 5 quer zur Bearbeitungsrichtung B gegenüberliegend angeordnet. Zwischen dem Druckzylinder 4 und dem Gegendruckzylinder 5 verläuft im Betrieb des Druckwerks 1 die Materialbahn 3, die durch den Gegendruckzylinder 5 gegen den Druckzylinder 4 gedrückt werden kann. Der Gegendruckzylinder 5 ist ausgebildet, um trocken, also ohne mit Druckfarbe benetzt zu sein, betrieben zu werden. Beispielsweise ist der Gegendruckzylinder 5 mit einer metallischen Mantelfläche versehen, die im Betrieb als Andruckfläche die Materialbahn 3 gegen den Druckzylinder 4 drückt. Der Gegendruckzylinder 5 kann optional ausgebildet sein, seine Mantelfläche im Betrieb zu kühlen.

Mehrere und beispielsweise drei Walzen 6 transportieren Druckfarbe von einem Druckfarbenbehälter 7 zu einem Plattenzylinder 8, der ausgewählte Teile der Druckfarbe an den Druckzylinder 4 abgibt. Die Walzen 6 liegen aneinander und am Plattenzylinder 8 an und übertragen durch gekoppelte Rotation die Druckfarbe aufeinander und auf den Plattenzylinder 8, wobei die Druckfarbe gleichmäßig auf die Oberfläche des Plattenzylinders 8 verteilt wird.

Figur 2 zeigt schematisch ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Rollenoffsetdruckmaschine 10, wobei für Elemente, die in Funktion und/oder Aufbau den Elementen des Ausführungsbeispiels der Figur 1 entsprechen, die selben Bezugszeichen verwendet sind. Der Kürze halber wird lediglich auf die Unterschiede zum Ausführungsbeispiel der Figur 1 eingegangen.

Die Rollenoffsetdruckmaschine 10 ist mit einem Abrollmodul 1 1 gezeigt, das eine Rolle 12 zu bedruckender Materialbahn 3 hält. Das Abrollmodul 1 1 kann beispielsweise ein Rollenwechsler und insbesondere ein so genannter Autopaster oder Stillstandsrollenwechsler sein.

In der Bearbeitungsrichtung B ist dem Abrollmodul 1 1 ein Spannmodul 13 nachgeschaltet, dem die von der Rolle 12 abgerollte Materialbahn 3 zugeführt ist. Das Spannmodul 13 kann ein Vorspannwerk sein, durch das die mechanische Spannung der abgerollten und dem Druckwerk 1 zugeführten Materialbahn 3 geändert werden kann.

In der Bearbeitungsrichtung B hinter dem Spannmodul 13 weist die Rollenoffsetdruckmaschine 10 eine Druckvorrichtung 14 zum Bedrucken der Materialbahn 3 auf. Die Materialbahn 3 ist der Druckvorrichtung 14 in der Bearbeitungsrichtung B vom Spannmodul 13 zugeführt dargestellt. Die Druckvorrichtung 14 kann wenigstens ein Druckwerk 1 zum einseitigen Bedrucken der Materialbahn 3 aufweisen. Um mehrere Farben auf die Materialbahn 3 aufbringen zu können, kann die Druckvorrichtung 14 jedoch auch mehrere und beispielsweise drei, vier, fünf oder mehr Druckwerke 1 , 1 ', 1 " aufweisen, die aus Pappe oder Liner bestehende Materialbahnen 3 einseitig bedrucken können und denen im Betrieb nacheinander die Materialbahn 3 zugeführt ist.

Falls die auf die Materialbahn 3 aufgedruckte Druckfarbe getrocknet werden soll, kann die Rollenoffsetdruckmaschine 10 mit einer Trockeneinrichtung 15 ausgebildet sein, der die bedruckte Materialbahn 3 von der Druckvorrichtung 14 zugeführt ist.

Um die Spannung der Materialbahn 3 nach der Druckvorrichtung 14 einstellen zu können, kann die Rollenoffsetdruckmaschine 10 ein weiteres Spannmodul 13' aufweisen, das die Materialbahn 3 von der Druckvorrichtung 14 oder der Trockeneinrichtung 15 empfängt.

Sollte die bedruckte Materialbahn 3 nach dem Bedrucken in der Druckvorrichtung 14 ohne weitere Bearbeitung durch die Rollenoffsetdruckmaschine 10 einer anderen Bearbeitungsmaschine zugeführt werden, kann die Materialbahn 3 nach dem Verlassen der Druckvorrichtung 14 beispielsweise einem Aufrollmodul 16 oder einer Zuschneideeinrichtung 17 zugeführt sein. Mit dem Aufrollmodul 16 kann die Materialbahn 3 zu einer Rolle 18 aus bedruckter Materialbahn 3 aufgerollt werden. Die Zuschneideeinrichtung 17 kann die Materialbahn 3 längs und/oder quer in Stücke schneiden. Zum Zerschneiden der Materialbahn 3 quer zur Bearbeitungsrichtung B ist die Zuschneideeinrichtung 17 des Ausführungsbeispiels der Figur 2 mit einem Querschneider 19 ausgebildet. Dem Querschneider 19 ist in der Bearbeitungsrichtung B eine Überlappungseinrichtung 20 nachgeschaltet, in der die aus der Materialbahn 3 herausgeschnittenen Druckprodukte 21 miteinander überlappt werden. Ein der Überlappungseinrichtung 20 in Bearbeitungsrichtung B folgender Abstapler 22 nimmt die Druckprodukte 21 auf und richtet sie als Stapel zueinander aus. Die Rollenoffsetdruckmaschine 10 kann dabei so ausgebildet sein, dass das Aufrollmodul 16 und die Zuschneideeinrichtung 17 bedarfsweise gegeneinander tauschbar sind. Um beispielsweise den visuellen Eindruck der Bedruckung zu ändern, kann die bedruckte und optional getrocknete Materialbahn 3 einem der Druckvorrichtung 14 direkt oder indirekt in der Bearbeitungsrichtung B folgenden Lackmodul 23 zugeführt werden. Mit dem Lackmodul 23 kann die Materialbahn 3 beschichtet werden, so dass die bedruckte Seite der Materialbahn 3 zum Beispiel glänzt. Dies ist insbesondere bei der Herstellung von Außenseiten von Verkaufsverpackungen wünschenswert.

Die Druckvorrichtung 14 oder die der Druckvorrichtung 14 nachgeschaltete Trockenvorrichtung 15 kann mit einem Übergabemechanismus ausgeformt sein, mit dem die bedruckte Materialbahn 3 dem Lackmodul 23 automatisch übergeben werden kann. Alternativ oder zusätzlich kann das Lackmodul 23 einen Transport- oder Übernahmemechanismus aufweisen, der die bedruckte Materialbahn 3 entgegennimmt und durch das Lackmodul 23 transportiert. Die bedruckte Materialbahn 3 braucht also nicht manuell zwischen der Druckvorrichtung 14 und dem Lackmodul 23 transportiert zu werden.

Um die im Lackmodul 23 aufgebrachte Beschichtung möglichst schnell trocknen zu können, kann die Rollenoffsetdruckmaschine 10 eine Trockeneinrichtung 24 aufweisen, die einem Lackwerk des Lackmoduls 23 nachgeschaltet ist. Die Trockeneinrichtung 24 empfängt die beschichtete Materialbahn 3 vom Lackwerk und trocknet die Beschichtung.

Durch die Trocknung der Beschichtung in der Trockeneinrichtung 24 kann die Materialbahn 3 sich so stark erwärmen, dass sie nicht ohne weiteres zur Rolle 18 aufgerollt oder zu den Druckprodukten 21 zugeschnitten werden sollte. Folglich kann die Rollenoffsetdruckmaschine 10 mit einem Kühlmodul 25 ausgebildet sein, das zwischen der Trockeneinrichtung 24 und dem Aufrollmodul 16 bzw. der Zuschneideeinrichtung 17 die Materialbahn 3 im Betrieb kühlt. Zusätzlich oder alternativ zum Kühlmodul 25 kann auch nach der Trockeneinrichtung 15 ein Kühlmodul die getrocknete bedruckte Materialbahn 3 aufnehmen und kühlen.

Figur 3 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Rollenoffsetmaschine 10 in einer schematischen Ansicht. Für Elemente, die in Funktion und/oder Aufbau den Elementen der in den bisherigen Figuren gezeigten Ausführungsbeispiele entsprechen, sind dieselben Bezugszeichen verwendet. Der Kürze halber ist im Folgenden lediglich auf die Unterschiede zu den bisherigen Ausführungsbeispielen eingegangen. Figur 3 zeigt die Rollenoffsetdruckmaschine 10 mit einem Abrollmodul 1 1 , das als ein Rollenwechsler ausgebildet und mit zwei Rollen 12 bestückt ist. In der Bearbeitungsrichtung B folgt auf das Abrollmodul 1 1 eine Einzugseinrichtung 26, die vorzugsweise ein Einzugswerk 26' und darauf folgend ein Pilgerschritt-Einzugswerk 26" aufweist. Von dem Abrollmodul 1 1 nimmt das Einzugswerk 26' die abgerollte Materialbahn 3 entgegen und leitet diese an das Pilgerschritt-Einzugswerk 26" weiter.

Das Pilgerschritt-Einzugswerk 26" ermöglicht, dass die Rollenoffsetdruckmaschine 10 zwischen dem Abrollmodul 1 1 und dem Pilgerschritt-Einzugswerk 26" kontinuierlich betreibbar, also die Materialbahn 3 kontinuierlich abrollbar, ist. In der Bearbeitungsrichtung B hinter dem Pilgerschritt-Einzugswerk 26" kann die Materialbahn 3 diskontinuierlich gehandhabt und beispielsweise intervallartig geführt werden.

Insbesondere weist die Rollenoffsetdruckmaschine 10 in der Bearbeitungsrichtung B mehrere und zum Beispiel sechs Druckwerke 1 , 1 ', 1 ", 1 "', 1 IV , 1 v auf, durch die die Materialbahn 3 zum Bedrucken diskontinuierlich führbar ist. Zum Beispiel kann die Bedruckung der Materialbahn 3 gestoppt werden, ohne dass die kontinuierliche Abrollung der Materialbahn 3 angehalten werden braucht. Somit ist es möglich, die Materialbahn 3 beim Bedrucken anzuhalten, wenn der zu bedruckende Abschnitt der Materialbahn 3 bedruckt ist. Ist der zu bedruckende Abschnitt kürzer als der Umfang des Druckzylinders 4 beziehungsweise die Länge einer auf dem Druckzylinder 4 montierten Druckplatte, so kann der Druckvorgang fortgesetzt werden, sobald der Druckzylinder 4 seine Umdrehung oder mehrere Umdrehungen vollständig beendet hat. Um den Druck an einer vordefinierten Stelle auf der Materialbahn 3 fortsetzen zu können, kann die Materialbahn 3 entgegen der Bearbeitungsrichtung B zurückgezogen werden, bevor der Druckvorgang fortgesetzt wird und beispielsweise bevor der Druckzylinder 4 seine Umdrehung beendet hat. Um die Materialbahn 3 hinter dem letzten Druckwerk 1 v kontinuierlich weiter verarbeiten zu können, kann die Rollenoffsetdruckmaschine in der Bearbeitungsrichtung B hinter dem Druckwerk 1 v ein Pilgerschritt-Auszugswerk 27 aufweisen. Das Pilgerschritt- Auszugswerk 27 nimmt die diskontinuierlich geführte Materialbahn 3 vom Druckwerk 1 v entgegen und gibt die Materialbahn 3 in der Bearbeitungsrichtung B kontinuierlich ab. Die Materialbahn 3 kann bis zum Pilgerschritt-Auszugswerk 27 diskontinuierlich bearbeitbar und nach dem Pilgerschritt-Auszugswerk 27 kontinuierlich bearbeitbar und insbesondere transportier- oder beschichtbar sein. Auf das Pilgerschritt-Auszugswerk 27 kann in der Bearbeitungsrichtung B die Trockeneinrichtung 15 folgen, in der der einseitige Aufdruck der Materialbahn 3 zumindest teilweise getrocknet wird. Die getrocknete Materialbahn 3 ist im Ausführungsbeispiel der Figur 3 dem Lackmodul 23 zugeführt, in dem die Materialbahn 3 und insbesondere deren Aufdruck mit einem Lack beschichtbar ist. Dem Lackmodul 23 kann ein weiteres Lackmodul 23' folgen, dem die beschichtete Materialbahn 3 im Betrieb zugeleitet ist.

Die beschichtete Materialbahn 3 wird gemäß dem dargestellten Ausführungsbeispiel nach dessen Beschichtung der Trockeneinrichtung 24 zugeführt, die beispielsweise in der Bearbeitungsrichtung B hinter dem Lackmodul 23 oder dem Lackmodul 23' angeordnet ist. Auf die Trockeneinrichtung 24 kann das Kühlmodul 25 folgen, in dem die Materialbahn 3 mit der getrockneten Beschichtung vor der weiteren Verarbeitung kühlbar ist. Das Kühlmodul 25 weist beispielsweise wenigstens eine und insbesondere zwei oder mehr Kühlrollen auf, die die Materialbahn 3 im Betrieb kontaktieren und somit Wärme von der Materialbahn 3 ableiten. Nach dem Kühlmodul 25 ist das Aufrollmodul 16 angeordnet, auf dem die bedruckte und beschichtete Materialbahn 3 zu einer Rolle 18 aufrollbar ist. Das Aufrollmodul 16 ist als ein Rollenwechsler dargestellt, auf dem beispielsweise zwei Rollen 18 nacheinander aufgerollt werden können.

Figur 4 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Rollenoffsetmaschine 10 in einer schematischen Ansicht. Für Elemente, die in Funktion und/oder Aufbau den Elementen des in der Figur 3 gezeigten Ausführungsbeispiels entsprechen, sind dieselben Bezugszeichen verwendet. Der Kürze halber ist im Folgenden lediglich auf die Unterschiede zum Ausführungsbeispiel der Figur 3 eingegangen.

Die Rollenoffsetdruckmaschine 10 des Ausführungsbeispiels der Figur 4 entspricht vom Abrollmodul 1 1 bis zum Kühlmodul 25 im Wesentlichen der Rollenoffsetdruckmaschine 10 des Ausführungsbeispiels der Figur 3. Im Ausführungsbeispiel der Figur 4 weist die Rollenoffsetdruckmaschine 10 in der Bearbeitungsrichtung B hinter dem Kühlmodul 25 eine optionale Glättungseinrichtung 28 auf, in der die bedruckte und beschichtete Materialbahn 3 zum Beispiel mechanisch geglättet werden kann, falls der einseitige Druck und/oder die einseitige Beschichtung zu einem unregelmäßigen Verzug, beispielsweise Wölben, der Materialbahn 3 führen. Ferner ist die Rollenoffsetdruckmaschine 10 des gezeigten Ausführungsbeispiels mit der Zuschneideeinrichtung 17 versehen, die als ein Querschneider 19 ausgestaltet ist. Die Zuschneideeinrichtung 17 vereinzelt die Materialbahn 3. Einzelne Stücke der Materialbahn 3 können mit einem in der Bearbeitungsrichtung B auf die Zuschneideeinrichtung 17 folgenden Abstapler 22 abgestapelt werden. Das Aufrollmodul 16 ist für die Rollenoffsetdruckmaschine 10 des Ausführungsbeispiels der Figur 4 nicht erforderlich, kann jedoch ausgebildet sein, anstelle der Zuschneideeinrichtung 17 und des Abstaplers 22 sowie optional auch anstelle der Glättungseinrichtung 28 beispielsweise mit dem Kühlmodul verbindbar und betreibbar zu sein.

Die Komponenten der beschriebenen Ausführungsbeispiele können ein Rollenoffsetdrucksystem bilden, wobei zumindest ausgewählte Komponenten und insbesondere das Aufrollmodul 16 einerseits und die Zuschneideeinrichtung 17 sowie der Abstapler 22 und optional auch die Glättungseinrichtung 28 andererseits modular gegeneinander austauschbar sind.

Figur 5 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Verfahrens zum Bedrucken einer Materialbahn 3. Für Elemente, die in Funktion und/oder Aufbau den Elementen der in den bisherigen Figuren gezeigten Ausführungsbeispiele entsprechen, sind dieselben Bezugszeichen verwendet. Der Kürze halber ist im Folgenden lediglich auf die Unterschiede zu den bisherigen Ausführungsbeispielen eingegangen.

Figur 5 zeigt das erfindungsgemäße Verfahren 30 schematisch als ein Flussdiagramm. Das Verfahren 30 startet mit einem ersten Verfahrensschritt 31 , in dem eine auf einer Rolle 12 aufgerollte Materialbahn 3 abgerollt wird. Im folgenden Verfahrensschritt 32 wird ein von der Rolle 12 abgerollter Abschnitt der Materialbahn 30 einseitig bedruckt. Auf den Verfahrensschritt 32 folgt ein Verfahrensschritt 33, in dem die bedruckte Materialbahn 3 beschichtet und beispielsweise lackiert wird. Vorzugsweise wird nur die bedruckte Seite der Materialbahn 3 beschichtet. Im Anschluss an die Beschichtung wird die Materialbahn 3 im Verfahrensschritt 34 zu einer Rolle 18 aufgerollt.

Das Verfahren 30 kann weitere optionale Verfahrensschritte aufweisen. Beispielsweise kann zwischen den Verfahrensschritte 32 und 33 und/oder nach dem Verfahrensschritt 33 jeweils ein weiterer Verfahrensschritt 35, 36 vorgesehen sein, in denen die bedruckte beziehungsweise beschichtete Materialbahn 3 getrocknet wird. Nachdem die Materialbahn 3 in einem der Verfahrensschritte 35, 36 getrocknet und hierzu beispielsweise erwärmt oder bestrahlt wurde, kann die Materialbahn 3 optional in der Einfachheit halber nicht dargestellten weiteren Verfahrensschritten gekühlt werden. Anstelle des Verfahrensschrittes 34, in dem die bedruckte und beschichtete Materialbahn 3 zur Rolle 18 aufgerollt wird, kann das Verfahren 30 auch einen Verfahrensschritt 37 aufweisen, in dem die bedruckte und beschichtete Materialbahn 3 vereinzelt und hierzu zum Beispiel geschnitten wird. Vor dem Verfahrensschritt 37 kann die bedruckte und/oder beschichtete Materialbahn 3 geglättet werden, um nach dem Verfahrensschritt 37 ebene Materialbahnstücke zu erhalten.

Beim Bedrucken 32 kann die Materialbahn 3 angehalten werden. Hierdurch ist es möglich, einen Abschnitt der Materialbahn 3 zu bedrucken, dessen in der Bearbeitungsrichtung B verlaufende Länge vom Umfang des Druckzylinders 4 beziehungsweise von der Länge der auf dem Druckzylinder 4 montierten Druckplatte abweicht und insbesondere kleiner ist, als der Umfang. Der Transport der Materialbahn 3 in der Bearbeitungsrichtung B wird vorzugsweise ausgesetzt, bis der Druckzylinder 4 seine Umdrehung beendet hat. Bevor der Druckvorgang 32 fortgesetzt wird, kann die Materialbahn 3 zum Druckzylinder 4 positioniert werden, insbesondere um den Druck nahtlos fortsetzen zu können. Zur Positionierung kann die Materialbahn 3 zum Beispiel entgegen der Bearbeitungsrichtung B gezogen werden.