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Title:
WEDGE UNIT AND BRAKING DEVICE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2016/037798
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a wedge unit for a braking device (100) with brake pad supports (82), comprising a wedge (20) which can be moved along in a direction of actuation (12), for separating the brake pad supports (82), characterised in that an actuating element (30) for moving the wedge (20) is provided and that said wedge (20) is arranged such that it can move relative to the actuating element (30).

Inventors:
DREWES OLAF (DE)
Application Number:
PCT/EP2015/068728
Publication Date:
March 17, 2016
Filing Date:
August 14, 2015
Export Citation:
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Assignee:
SAF HOLLAND GMBH (DE)
International Classes:
F16D65/18; F16D65/22
Foreign References:
EP0501079A11992-09-02
FR2648531A11990-12-21
BE646739A1964-10-19
EP0106954A11984-05-02
FR2296794A11976-07-30
Attorney, Agent or Firm:
BAUER, Clemens et al. (DE)
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Claims:
Ansprüche

Spreizkeileinheit für eine Bremsvorrichtung (100) mit Bremsbelagträgern (82), aufweisend

einen entlang einer Betätigungsrichtung (12) verschiebbaren Spreizkeil (20) zum Spreizen der Bremsbelagträger (82),

wobei ein Stellelement (30) zum Verschieben des Spreizkeils (20)

vorgesehen ist, und

wobei der Spreizkeil (20) verlagerbar relativ zu dem Stellelement (30) angeordnet ist.

Spreizkeileinheit nach Anspruch 1 ,

wobei der Spreizkeil (20) entlang einer Querrichtung (14) relativ zur

Betätigungsrichtung (12) bewegbar, insbesondere verschiebbar, am

Stellelement (30) gelagert ist.

Spreizkeileinheit nach Anspruch 1 ,

wobei der Spreizkeil (20) verschwenkbar an dem Stellelement (30) gelagert ist

Spreizkeileinheit nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

wobei das Stellelement (30) eine Druckfläche (34) aufweist, welche sich quer zur Betätigungsrichtung (12) erstreckt und entlang welcher der Spreizkeil (20) verschiebbar gelagert ist.

Spreizkeileinheit nach Anspruch 4,

wobei die Druckfläche (34) eine Gleitfläche für den Spreizkeil (20) ist.

Spreizkeileinheit nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

wobei das Stellelement (30) eine Kolbenstange (50) aufweist.

Spreizkeileinheit nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Stellelennent (30) und/oder der Spreizkeil (20) einen Gabelkopf (42) aufweist.

8. Spreizkeileinheit nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

wobei eine Führungseinrichtung (60) vorgesehen ist, welche den Spreizkeil (20) relativ zu dem Stellelement (30) entlang einer Querrichtung (14) führt.

9. Spreizkeileinheit nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

wobei zumindest ein Anschlag (66) vorgesehen ist, welcher die Bewegung des Spreizkeils (20) in einer Querrichtung (14) begrenzt.

10. Spreizkeileinheit nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

wobei eine Axialführung (70) für das Stellelement (30) vorgesehen ist, welche das Stellelement (30) entlang der Betätigungsrichtung (12) führt.

1 1 . Spreizkeileinheit nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

wobei eine Lagereinrichtung (26) zum Lagern des Spreizkeils (20)

vorgesehen ist, welche mindestens zwei Rollen (28) an einer Keilfläche (22) des Spreizkeils (20) aufweist oder als Nadellager ausgebildet ist.

12. Trommelbremse, aufweisend

eine Bremstrommel (80),

mindestens zwei in der Bremstrommel (80) angeordnete Bremsbelagträger (82) zum Tragen von Bremsbelägen und

eine Spreizkeileinheit (10) zum Spreizen der Bremsbelagträger (82), wobei die Spreizkeileinheit (10) einen entlang einer Betätigungsrichtung (12) verschiebbaren Spreizkeil (20) zum Spreizen der Bremsbelagträger (82) aufweist,

wobei ein Stellelement (30) zum Verschieben des Spreizkeils (20)

vorgesehen ist, und

wobei der Spreizkeil (20) verlagerbar relativ zu dem Stellelement (30) angeordnet ist.

Description:
Spreizkeileinheit und Bremsvorrichtung

Die Erfindung betrifft eine Spreizkeileinheit für eine Bremsvorrichtung sowie eine Bremsvorrichtung, insbesondere eine Trommelbremse, mit einer Spreizkeileinheit. Spreizkeileinheiten zur Betätigung von Bremsen, insbesondere Trommelbremsen, sind im Stand der Technik hinlänglich bekannt. Bei einer sogenannten

Spreizkeilbremse, oder Spreizkeiltrommelbremse, werden zur Auslösung eines Bremsvorgangs die schwenkbar an einem Bremsträger gelagerten

Bremsbelagträger mittels eines Keils, dem Spreizkeil, auseinandergedrückt.

Hierdurch legen sich die an den Bremsbelagträgern befestigten Bremsbeläge an die Innenseite der rotierenden Bremstrommel an und bremsen diese. Die

Bremsbelagträger weisen an ihrem dem Spreizkeil zugewandten Ende

sogenannte Betätigungskolben auf, deren Funktionsflächen durch die

Spreizkeileinheit mit einer Druckkraft beaufschlagt werden.

Bei bekannten Spreizeinheiten mit schwimmend gelagerten Keilen kommt es zu einer Verschiebung und damit Schrägstellung des Keils, da sich aufgrund der schwimmenden Lagerung des Keils an den Keilflächen ein Kräftegleichgewicht einstellt, d.h. es werden über den Keil identische Betätigungskräfte auf den auflaufenden und den ablaufenden Bremsbacken übertragen. Mit anderen Worten wird der Keil bei einem axialen Hub zu einer Seite hin gedrückt, was zu der Schrägstellung führt. Die Schrägstellung hat zur Folge, dass eine Winkeldifferenz zwischen den Keilflächen und den Funktionsflächen der Betätigungskolben, die mittels des Keils bewegt werden, entsteht.

Bei bisherigen Bremsvorrichtungen hat diese Winkeldifferenz in der Regel nicht zu Problemen geführt, da zwischen dem Keil und den Betätigungskolben ein Rollenlager vorhanden ist, welches die Winkeldifferenz ausgleicht. Die bekannten Rollenlager umfassen jeweils eine Rolle zwischen einer Keilfläche des Keils und der entsprechend angrenzenden Funktionsfläche des Betätigungskolbens bzw. des Bremsbelagträgers.

Bei höheren Eingangskräften und/oder einer größeren Übersetzung durch eine Reduzierung der Keilwinkel, beispielsweise zur Realisierung eines größeren Bremsmoments, kommt es zu einer höheren Flächenpressung an den Laufbahnen und den Rollen, die die Lebensdauer der Rollen bzw. der Betätigungskolben und/oder des Keils begrenzen können. Außerdem muss damit gerechnet werden, dass sich die Rollen in die Lauffläche des Kolbens eindrücken und dadurch die Bremse blockieren kann.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Spreizkeileinheit bzw. eine

Betätigungsvorrichtung für eine Bremsvorrichtung, sowie eine entsprechende Bremsvorrichtung, zur Verfügung zu stellen, welche auch für große Bremskräfte ausgelegt werden kann.

Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Spreizkeileinheit, oder Betätigungsvorrichtung, mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie eine

Bremsvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 12. Bevorzugte

Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.

Die erfindungsgemäße Spreizkeileinheit für eine Bremsvorrichtung mit

Bremsbelagträgern, insbesondere eine Spreizkeilbremse oder

Spreizkeiltrommelbremse, umfasst einen entlang einer Betätigungsrichtung, d. h. Axialrichtung bzw. Hubrichtung, verschiebbaren Spreizkeil zum Spreizen der Bremsbelagträger. Die Spreizkeileinheit umfasst des Weiteren ein Stellelement bzw. Hubelement zum Verschieben, insbesondere zur Ausführung einer

Hubbewegung, des Spreizkeils. Erfindungsgemäß ist der Spreizkeil verlagerbar oder bewegbar relativ zu dem Stellelement angeordnet. Die erfindungsgemäße Bremsvorrichtung bzw. Trommelbremse umfasst eine Bremstrommel, mindestens zwei in der Bremstrommel angeordnete

Bremsbelagträger zum Tragen von Bremsbelägen und eine Spreizkeileinheit zum Spreizen der Bremsbelagträger. Die Spreizkeileinheit ist in der

erfindungsgemäßen Weise ausgebildet.

Ein erster Grundgedanke der Erfindung besteht darin, eine Schrägstellung des schwimmend gelagerten Keils und damit eine relative Winkeländerung der Keilflächen zu den Funktionsflächen der Betätigungskolben, welche mit dem Spreizkeil betätigt werden, weitgehend auszuschließen bzw. zu verhindern. Die Spreizkeileinheit ist hierzu mehrteilig ausgeführt und umfasst einen Spreizkeil sowie ein separates Stellelement bzw. Hubelement bzw. Betätigungselement zur Betätigung des Spreizkeils. Spreizkeil und Stellelement sind nicht starr

miteinander verbunden, sondern zueinander beweglich. Durch die Mehrteiligkeit der Spreizkeileinheit und die Bewegbarkeit zwischen Spreizkeil und Stellelement kann eine axiale Verschiebung des Keils (entlang der Betätigungsrichtung) unabhängig von einer seitlichen Verlagerung erfolgen. Diese beiden

Bewegungsrichtungen, d. h. Axialrichtung bzw. Betätigungsrichtung einerseits und seitliche Richtung bzw. Querrichtung andererseits, sind also voneinander entkoppelt.

Die Erfindung ermöglicht es, an der Schnittstelle zwischen einem schwimmend gelagerten Spreizkeil und einem Betätigungskolben ein Lager mit einer besonders niedrigen Flächenpressung, beispielsweise ein Nadellager oder ein

Mehrrollenlager, d. h. Lager mit mindestens zwei Rollen pro Keilfläche, einzusetzen. Hierdurch lässt sich die Belastung an dieser Schnittstelle auch bei hohen Eingangskräften auf ein akzeptables Niveau reduzieren. Durch die erfindungsgemäße Spreizkeileinheit wird gewährleistet, dass die Funktionsflächen von Keil und Betätigungskolben immer zumindest nahezu parallel bleiben, was den Einsatz der genannten Lager erst ermöglicht. Ein weiterer Grundgedanke der Erfindung kann darin gesehen werden, eine Spreizkeileinheit bereitzustellen, dessen Spreizkeil bei einer Hubbewegung (axiale Bewegung bzw. Verlagerung entlang der Betätigungsrichtung) unter Beibehaltung seiner Winkelstellung gleichzeitig seitlich bewegbar ist. Die seitliche Bewegung des Spreizkeils kann insbesondere unabhängig von der Bewegung des

Stellelennents erfolgen. Vorzugsweise ist vorgesehen, dass der Spreizkeil bei einer ausschließlich axialen Bewegung des Stellelennents unter Beibehaltung seiner Winkelstellung seitlich bzw. in Querrichtung, also quer zur Hubrichtung bzw.

Axialrichtung, bewegbar ist.

Der Spreizkeil ist vorzugsweise entlang einer Querrichtung bzw. einer seitlichen Richtung relativ, insbesondere senkrecht, zur Hubrichtung bzw. Axialrichtung bzw. Betätigungsrichtung bewegbar, insbesondere verschiebbar, am Stellelement gelagert. Die seitliche Verschiebbarkeit des Spreizkeils relativ zu dem Stellelement gewährleistet einerseits eine zuverlässige Hubübertragung von dem Stellelement auf den Spreizkeil und andererseits eine zuverlässige Ausrichtung entlang der Hubrichtung bzw. Axialrichtung. Stellelement und Spreizkeil bleiben also bei einer Hubbewegung vorzugsweise parallel zueinander, insbesondere entlang der Hubrichtung, ausgerichtet. Besonders bevorzugt ist es, dass der Spreizkeil in einer zur Hubrichtung senkrechten Ebene verschiebbar am Stellelement gelagert ist. Hierbei ist es von besonderem Vorteil, wenn der Spreizkeil rotationsfest bzw. nicht schwenkbar an dem Stellelement gelagert ist.

Grundsätzlich ist es auch denkbar, dass der Spreizkeil verschwenkbar an dem Stellelement gelagert ist, so dass eine gegebenenfalls vorliegende Schrägstellung des Stellelements nicht auf den Spreizkeil übertragen wird.

In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist das Stellelement eine Druckfläche auf, welche sich quer, insbesondere senkrecht, zur

Betätigungsrichtung erstreckt und entlang welcher der Spreizkeil insbesondere in Querrichtung verschiebbar gelagert ist. Vorzugsweise umfasst das Stellelement einen Druckteller, an welchem die Druckfläche ausgebildet ist. Die Druckfläche ist vorzugsweise eine Axialfläche, welche sich quer, insbesondere senkrecht, zur Betätigungsrichtung bzw. Hubrichtung erstreckt.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Druckfläche eine Gleitfläche für den Spreizkeil. Mit anderen Worten ist der Spreizkeil gleitend entlang der Druckfläche gelagert, so dass eine seitliche Verschiebbarkeit des Spreizkeils relativ zur Druckfläche gegeben ist. Die Druckfläche dient dabei zur Übertragung der Betätigungskräfte bzw. Eingangskräfte oder Hubkräfte auf den Spreizkeil.

Es ist des Weiteren bevorzugt, dass das Stellelement eine Kolbenstange aufweist bzw. als Kolbenstange ausgebildet ist. Vorzugsweise weist das einstückige Stellelement eine sich von dem Druckteller erstreckende Kolbenstange auf. Die Kolbenstange weist an ihrem dem Druckteller gegenüberliegenden, distalen Ende vorzugsweise einen Anschlussbereich auf, insbesondere zum Anschließen eines Bremszylinders.

Zum Führen des Spreizkeils entlang des Stellelements ist es bevorzugt, dass an der Schnittstelle zwischen Spreizkeil und Stellelement eine Führungsstruktur, insbesondere ein Führungsprofil vorhanden ist. Die Führungsstruktur bzw. das Führungsprofil führt den Spreizkeil in seitlicher Richtung. Die Führungsstruktur ist vorzugsweise so gestaltet, dass eine ausschließlich seitliche Bewegung des Spreizkeils relativ zu dem Stellelement gewährleistet wird. Unter einer seitlichen Bewegung wird hierbei insbesondere eine Bewegung des Spreizkeils in Richtung seiner gegenüberliegenden Keilflächen verstanden.

In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist das

Stellelement oder der Spreizkeil einen Gabelkopf auf, der ausgelegt ist, ein Eingriffselement des entsprechenden anderen Teils (Spreizkeil oder Stellelement) in Querrichtung bzw. seitlicher Richtung verschiebbar zu lagern bzw. führen. Der Gabelkopf kann insbesondere zwei oder mehr Stege umfassen, zwischen denen ein Eingriffselement des entsprechenden anderen Teils (Spreizkeil oder Stellelennent) in Quernchtung bzw. seitlicher Richtung verschiebbar geführt ist. Der Gabelkopf kann auch durch eine gezahnte Struktur gebildet sein, beispielsweise an der axialen Stirnseite des Drucktellers und/oder des Spreizkeils. Des Weiteren ist es bevorzugt, dass eine Führungseinrichtung vorgesehen ist, welche den Spreizkeil relativ zu dem Stellelennent entlang der Querrichtung führt. Die Führungseinrichtung kann insbesondere ein Führungselement aufweisen, das den Spreizkeil seitlich entlang des Stellelements führt und/oder eine Bewegung des Spreizkeils in Axialrichtung relativ zum Stellelement verhindert oder begrenzt. Vorzugsweise ist die Führungseinrichtung eingerichtet, eine Bewegung des Spreizkeils ausschließlich in der Querrichtung, also der seitlichen

Verschieberichtung, zuzulassen. Alle anderen Bewegungsrichtungen werden vorzugsweise blockiert oder begrenzt. Die Führungseinrichtung kann

beispielsweise einen in einem länglichen Spalt geführten Stift aufweisen.

Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist zumindest ein Anschlag vorgesehen, welcher die Bewegung, bzw. seitliche Verschiebbarkeit, des

Spreizkeils in der Querrichtung begrenzt. Hierdurch kann insbesondere die

Montagefreundlichkeit erhöht werden, wobei der Spreizkeil beispielsweise durch den Anschlag unverlierbar an dem Stellelement gelagert sein kann.

Die Zuverlässigkeit des Betriebs kann dadurch verbessert werden, dass eine Axialführung für das Stellelement vorgesehen ist, welche das Stellelement entlang der Betätigungsrichtung führt. Die Axialführung führt das Stellelement dabei insbesondere derart, dass dieses ausschließlich entlang der Betätigungsrichtung bewegbar ist. Die Axialführung verhindert also (im Rahmen vorgegebener

Toleranzen) eine Verkippung bzw. Schrägstellung des Stellelements. Da das Stellelement und der Spreizkeil vorzugsweise stets parallel zueinander

ausgerichtet sind, würde eine Verkippung des Stellelements sich auf den schwimmend gelagerten Spreizkeil übertragen. Die Axialrichtung ist mit anderen Worten eingerichtet und dimensioniert, um eine im Rahmen der technischen Toleranzen eine ausschließlich axiale Bewegung des Stellelements zu

gewährleisten.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist eine Lagereinrichtung zum Lagern des Spreizkeils vorgesehen, welche mindestens zwei Rollen an einer Keilfläche des Spreizkeils aufweist oder als Nadellager ausgebildet ist. Durch die Mehrzahl an Rollen pro Keilfläche des Spreizkeils oder die Ausbildung als

Nadellager lässt sich die Flächenpressung verringern und so die Lebensdauer und/oder die Belastbarkeit des Lagers erhöhen.

Insgesamt kann also ein Aspekt der Erfindung darin gesehen werden, dass die Spreizkeileinheit mehrteilig aufgebaut ist und einen Spreizkeil und ein Stellelement aufweist, wobei das Stellelement seitlich verschiebbar relativ zu dem Spreizkeil angeordnet ist. Das Stellelement umfasst vorzugsweise einen Gabelkopf mit einem großflächigen Druckteller und eine Kolbenstange. Das Keilelement ist z. B. über Stifte und längliche Aussparungen seitlich verschiebbar, also schwimmend, im Gabelkopf gelagert, wobei die Zylinderkräfte axial über den großflächigen Druckteller auf das Keilelement und von diesem über Rollen oder ein Nadellager auf die Betätigungskolben übertragen werden. Die seitliche Verschiebbarkeit des Keilelements kann bei Bedarf begrenzt werden, so dass dann eine Kombination aus schwimmendem und starrem Keil entsteht. Die Führung der Druckteller- Kolbenstange ist vorzugsweise ausreichend dimensioniert, um eine ausschließlich axiale Verschiebbarkeit des Drucktellers mit dem Gabelkopf sicherzustellen, da ansonsten eine Winkeldifferenz zwischen den Keilflächen und den

Betätigungskolben auftreten könnte.

Die Erfindung wird nachfolgend anhand bevorzugter Ausführungsformen, welche in den beiliegenden, schematischen Figuren dargestellt sind, weiter beschrieben. In der Zeichnung zeigt:

Fig. 1 eine seitliche Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Spreizkeileinheit und Fig. 2 eine schematische Ansicht einer erfindungsgemäßen Bremsvorrichtung.

Gleiche oder gleichwirkende Elemente sind in sämtlichen Figuren mit denselben Bezugszeichen gekennzeichnet.

Figur 1 zeigt eine erfindungsgemäße Spreizkeileinheit 10 einer

Bremsvorrichtung 100. Die Spreizkeileinheit 10 umfasst einen Spreizkeil 20, dessen Mittenebene (Symmetrieebene) parallel zu einer Betätigungsrichtung 12 (axiale Bewegungsrichtung, Hubrichtung) ausgerichtet ist. Die mehrteilige

Spreizkeileinheit 10 umfasst des Weiteren ein Stellelement 30 zum Bewegen des Spreizkeils 20 entlang der Betätigungsrichtung 12. Das Stellelement 30 umfasst einen Druckteller 32, um den Spreizkeil 20 im Wesentlichen entlang der

Betätigungsrichtung 12 zu bewegen, so dass die Bremsvorrichtung 100 von einer Freilaufstellung in eine Bremsstellung bringbar ist. Der Druckteller 30 umfasst hierzu eine Druckfläche 34, welche sich im Wesentlichen senkrecht zu der

Betätigungsrichtung 12 erstreckt. Die Druckfläche 34 wirkt mit einer

entsprechenden, gegenüberliegenden Druckfläche des Spreizkeils 20 zusammen. Der Spreizkeil 20 weist gegenüberliegende Keilflächen 22 auf, welche über eine Lagereinrichtung 26, insbesondere ein Rollenlager, mit einem

Bremsbelagträger 82 bzw. einem Betätigungskolben 84 zur Betätigung eines Bremsbelagträgers 82 gekoppelt sind. Der Spreizkeil 20 ist entlang einer Querrichtung 14, welche im Wesentlichen senkrecht zur Betägigungsrichtung 12 verläuft, verschiebbar an dem

Stellelement 30 gelagert. Die Querrichtung 14 verläuft hierbei insbesondere auf einer Verbindungslinie zwischen den Keilflächen 22 des Spreizkeils 20. Auf diese Weise kann der Spreizkeil bei einer ungleichmäßigen Belastung seiner beiden Keilflächen 22 seitlich ausweichen, während das Stellelement 30 entlang der

Betätigungsrichtung 12 geführt ist. Auf diese Weise wird verhindert, dass sich der Spreizkeil 20, zusammen mit dem Stellelement 30, aufgrund der unterschiedlichen Belastung schrägstellt. Die seitliche Verschiebbarkeit des Spreizkeils 20 relativ zu dem Stellelement 30 gewährleistet somit, dass die Keilflächen 22 stets parallel zu den entsprechenden Abrollflächen 86 der Betätigungskolben 84 bzw.

Bremsbelagträger 82 ausgerichtet bleiben, selbst wenn sich die

Betätigungskolben 84 bzw. Bremsbelagträger 82 auf den beiden Seiten des Spreizkeils 20 unterschiedlich verstellen. Dies ermöglicht den Einsatz eines Lagers mit einer verringerten Flächenpressung, beispielsweise eines

Mehrrollenlagers, wie in Figur 1 dargestellt. Die Lagerreinrichtung 26 umfasst hierbei mehrere, beispielsweise zwei Rollen 28 pro Keilfläche 22.

Das Stellelement 30 weist an seinem dem Spreizkeil 20 zugewandten Ende eine Führungskontur 40 auf, um den Spreizkeil 20 entlang der Querrichtung 14 zu führen. Die Führungskontur 40 kann insbesondere derart gestaltet sein, dass sie eine Bewegung des Spreizkeils 20 entlang der Druckfläche 34 in einer zur Querrichtung 40 senkrecht oder quer verlaufenden Richtung unterbindet oder begrenzt. Die Führungskontur 40 kann beispielsweise eine oder mehrere

Begrenzungswände 44 aufweisen, welche sich entlang der Querrichtung 14 erstrecken. In der dargestellten Ausführungsform weist das Stellelement 30 an seinem dem Spreizkeil 20 zugewandten Ende einen Gabelkopf 42 auf, welcher den Spreizkeil 20 verschiebbar lagert. Der Gabelkopf 42 umfasst mehrere in Querrichtung 14 verlaufende Begrenzungswände 44, zwischen denen der Spreizkeil 20 gelagert ist. Die Begrenzungswände 44 erstrecken sich ausgehend von dem Druckteller 32 und bilden zusammen mit dem Druckteller 32 eine schlitzförmige Ausnehmung für den Spreizkeil 20.

Unterhalb des Drucktellers 32 ist eine Kolbenstange 50 angeordnet, die mit einem Betätigungselement, insbesondere einer Kolbenstange, eines Hubzylinders koppelbar ist. Um ein Lösen des Spreizkeils 20 von dem Stellelement 30 zu verhindern, ist eine Führungseinrichtung 60 vorgesehen, die ausschließlich eine Bewegung des Spreizkeils 20 entlang der Querrichtung 14 zulässt. Die Führungseinrichtung 60 umfasst in der dargestellten Ausführungsform einen an dem Spreizkeil 20 montierten Stift 62, der in einer Aussparung 64 des Gabelkopfes 42 geführt ist. Grundsätzlich ist aber auch die umgekehrte Anordnung möglich, d.h. der Stift kann an dem Gabelkopf 42 bzw. dem Stellelement 30 angeordnet sein und die längliche Aussparung an dem Spreizkeil 20. Die längliche Aussparung 64 verläuft dabei entlang der Querrichtung 14. Endbereiche der Aussparung 64 bilden jeweils einen Anschlag 66, welcher die Bewegung des Spreizkeils 20 in der Querrichtung 14 begrenzt. Zur Sicherstellung einer ausschließlich axialen Bewegung des Stellelements 30 ist eine Axialführung 70 für das Stellelement 30 vorgesehen. Diese ist so

dimensioniert und ausgeführt, dass eine Schrägstellung des Stellelements 30 zumindest weitgehend verhindert wird. Figur 2 zeigt in stark abstrahierter Form eine Bremsvorrichtung bzw.

Trommelbremse 100 mit einer Spreizkeileinheit 10. Die Bremsvorrichtung 100 umfasst eine Bremstrommel 80, in dessen Innenraum Bremsbelagträger 82 an einem Bremsträger 90 über Gelenke 83 schwenkbar gelagert sind. Der

Bremsträger 90 ist an einem Achselement 88 befestigt. Die Bremsbelagträger 82 werden über eine erfindungsgemäße Spreizkeileinheit 10 auseinandergedrückt, so dass an den Bremsbelagträgern 82 montierte Bremsbeläge gegen die Innenseite der Bremstrommel 80 gedrückt werden.

Bezugszeichen:

10 Spreizkeileinheit

12 Betätigungsrichtung

14 Querrichtung

20 Spreizkeil

22 Keilfläche

26 Lagereinrichtung Rolle

Stellelement Druckteller

Druckfläche

Führungskontur Gabelkopf

Begrenzungswand Kolbenstange Führungseinrichtung Stift

Aussparung

Anschlag

Axialführung Bremstrommel Bremsbelagträger Gelenk

Betätigungskolben Abrollfläche

Achselement Bremsträger Bremsvorrichtung