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Patent Searching and Data


Title:
WEED-DAMAGING DEVICE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2018/033370
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a device for damaging a weed (18), comprising a movably arranged plunger (12), which has a plunger end (16) for applying pressure to a weed (18) in order to mechanically damage the weed (18), and comprising an active-substance dispensing unit (14), which is designed to dispense an active substance (22) to the plunger end (16) of the plunger (12) in order to further chemically damage the mechanically damaged weed (18).

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Inventors:
PETEREIT STEFFEN (DE)
MICHAELS ANDREAS (DE)
Application Number:
PCT/EP2017/069188
Publication Date:
February 22, 2018
Filing Date:
July 28, 2017
Export Citation:
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Assignee:
BOSCH GMBH ROBERT (DE)
International Classes:
A01M21/02; A01M21/04
Foreign References:
EP0018797A11980-11-12
US3299842A1967-01-24
US1934080A1933-11-07
DE102013222776A12015-05-13
DE102013222776A12015-05-13
CA2410843A12003-10-01
DE19502010A11995-08-31
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Claims:
Vorrichtung zur Beschädigung von Unkraut (18) mit einem bewegbar angeordneten Stempel (12), welcher ein Stempelende (16) zur

Druckbeaufschlagung eines Unkrauts (18) aufweist, um das Unkraut (18) mechanisch zu beschädigen, gekennzeichnet durch eine

Wirkstoffabgabeeinheit (14), welche ausgebildet ist, einen Wirkstoff (22) an das Stempelende (16) des Stempels (12) abzugeben, um das mechanisch vorbeschädigte Unkraut (18) zusätzlich chemisch zu beschädigen.

Vorrichtung (10; 10'; 10"; 10"') nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Wirkstoffabgabeeinheit (14) ausgebildet ist, den Wirkstoff (22) an das Stempelende (16) des Stempels (12) zu leiten und/oder zu führen und/oder zu sprühen und/oder zu spritzen und/oder über einen

Abstreifkontakt zu übertragen.

Vorrichtung (10; 10'; 10"; 10"') nach Anspruch 1 oder 2, dadurch

gekennzeichnet, dass die Wirkstoffabgabeeinheit (14) zumindest eine Zuführleitung (30) mit einer Öffnung (32) aufweist, wobei die Öffnung (32) fluidisch mit dem Stempelende (16) verbunden und/oder bei einer

Einfahrposition des Stempels (12) im Bereich des Stempelendes (16) angeordnet ist.

Vorrichtung (10; 10'; 10"; 10"') nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Zuführleitung (30) fluidisch mit einer Wirkstoffkammer (28) verbindbar und/oder verbunden ist.

Vorrichtung (10'; 10") nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Zuführleitung (30) zumindest teilweise innerhalb des Stempels (12) angeordnet und die Öffnung (32) der Zuführleitung (30) fluidisch mit dem Stempelende (16) des Stempels (12) verbunden ist.

Vorrichtung (10; 10"') nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Zuführleitung (30) zumindest teilweise außerhalb des Stempels (12) angeordnet und die Öffnung (32) der Zuführleitung (30) im Bereich des Stempelendes (16) des Stempels (12) angeordnet ist.

7. Vorrichtung (10) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die

Öffnung (32) der Zuführleitung (30) derart im Bereich des Stempelendes (16) des Stempels (12) angeordnet ist, dass bei einer Bewegung des Stempels (12) von der Einfahrposition in eine Druckbeaufschlagungsposition, ein Streifkontakt zwischen dem Stempelende (16) und der Öffnung (32) der Zuführleitung (30) entsteht.

8. Vorrichtung nach Anspruch 7, gekennzeichnet durch eine Vielzahl von

Zuführleitungen (30) mit Öffnungen (32), wobei die Öffnungen (32) insbesondere ringförmig um das Stempelende (16) des Stempels (12) angeordnet sind.

9. Vorrichtung (10; 10'; 10"; 10"') nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Wirkstoffabgabeeinheit (14) eine Aktivierungseinheit (34) aufweist, welche ausgebildet ist, eine Abgabe des Wirkstoffes (22) an das Stempelende (16) des Stempels (12) in Abhängigkeit von einem Fahrweg oder einer Position des Stempels (12) und/oder einer auf das Stempelende (16) des Stempels (12) wirkenden Druckkraft zu bewirken.

10. Vorrichtung (10; 10'; 10"; 10"') nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Stempel (12) an dem Stempelende (16) eine Vertiefung (20) zur Aufnahme des Wirkstoffes (22) aufweist.

11. Vorrichtung (10; 10'; 10"; 10"') nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Vertiefung (20) kegelförmig oder kegelstumpfförmig ausgebildet ist.

12. Vorrichtung (10; 10'; 10"; 10"') nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Stempel (12) an dem Stempelende (16) scharfkantig, insbesondere als ringförmige Schneide (16) ausgebildet ist.

13. Vorrichtung (10; 10'; 10"; 10"') nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Stempel (12) translatorisch bewegbar gelagert ist.

14. System zur Beschädigung von Unkraut (18) mit einer Vorrichtung (10; 10';

10"; 10"') nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das System als Fahrzeug, insbesondere autonomes Fahrzeug oder als Handgerät ausgebildet ist.

15. Verfahren zur Beschädigung von Unkraut (18), welches insbesondere mittels einer Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13 oder einem System nach Anspruch 14 durchgeführt wird, mit den Schritten:

Bereitstellen (102) eines bewegbar angeordneten Stempels (12) mit einem Stempelende (16);

Abgeben (104) eines Wirkstoffes (22) an das Stempelende (16) des Stempels (12) mittels einer Wirkstoffabgabeeinheit (14);

Druckbeaufschlagen (106) des Unkrauts (18) mittels des Stempelendes (16) des Stempels (12), um das Unkraut (18) mechanisch zu

beschädigen; und

Abgeben (108) des Wirkstoffes (22) von dem Stempelende (16) des Stempels (12) an das Unkraut (18) durch Kontaktübertragung, um das mechanisch vorbeschädigte Unkraut (18) zusätzlich chemisch zu beschädigen.

Description:
Beschreibung

Titel

Unkrautbeschädigungsvorrichtung Stand der Technik

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung, ein System und ein Verfahren zur Beschädigung von Unkraut.

Zur Verringerung des Herbizideinsatzes im Anbau kann Unkraut rein mechanisch entfernt werden, z.B. durch mechanisches Stempeln von Unkräutern zurück in den Erdboden. In den meisten Fällen ist dies ausreichend, um das in den Erdboden zurückgestossene Gewächs abzutöten. Besonders robuste Unkräuter können dies jedoch überleben und wachsen zurück an die Erdoberfläche. In vielen Fällen ist der dafür benötigte Zeitraum ausreichend, um der Kulturpflanze einen Wachstumsvorsprung zu geben. In langsam wachsenden Kulturen kann dies jedoch nicht ausreichend sein, auch muss das wieder erscheinende Unkraut in den nächsten Jätegängen wiederholt bekämpft werden. Dies erhöht die Zahl der Stempelvorgänge, was zur Verlangsamung des Jätevorgangs führt.

Aus der DE 10 2013 222 776 AI ist eine Vorrichtung bekannt, bei der eine Druckbeaufschlagung des Unrauts mittels eines bewegbar gelagerten Stempels erfolgt. Das Unkraut wird hierbei mittels des Stempels gezielt in den Erdboden gedrückt und dadurch mechanisch beschädigt, während die im geringen Abstand hierzu wachsenden Nutzpflanzen unbeschädigt bleiben.

Aus der CA 2410843 AI ist bereits eine Einrichtung zum Entfernen von

Pflanzenwurzeln bekannt, bei der die Einrichtung mittels Stiften über der Pflanze positioniert wird und wobei über ein Bedienelement eine zwischen den Stiften befindliche Spitze in das Zentrum der Pflanze gestoßen werden kann. Über eine Rückstellfeder wird das Bedienelement, das mit der Spitze verbunden ist, zurückgestellt.

Aus der DE 195 02 010 AI ist ein Verfahren zum Entfernen von

Wildkrautbewuchs auf Anlagen, wie Wegen, Plätzen und Hofbefestigungen bekannt. Hierbei wird ein bürstenartig ausgebildetes Arbeitselement an den Bodenbelag angedrückt, wobei das Bauteil eine zumindest annähernd quer zur Fahrtrichtung gerichtete Bewegung eines Fahrzeugs ausführt, an dem das Bauteil befestigt ist.

Offenbarung der Erfindung

Vor diesem Hintergrund werden mit dem hier vorgestellten Ansatz eine

Vorrichtung, ein System und ein Verfahren zur Beschädigung von Unkraut gemäß den Hauptansprüchen vorgestellt.

Der hier vorgestellte Ansatz schafft eine Vorrichtung zur Beschädigung von Unkraut mit einem bewegbar angeordneten Stempel, welcher ein Stempelende zur Druckbeaufschlagung eines Unkrauts aufweist, um das Unkraut mechanisch zu beschädigen, und mit einer Wirkstoffabgabeeinheit, welche ausgebildet ist, einen Wirkstoff an das Stempelende des Stempels abzugeben, um das mechanisch vorbeschädigte Unkraut zusätzlich chemisch zu beschädigen.

Der hier vorgestellte Ansatz schafft ferner ein System zur Beschädigung von Unkraut mit einer vorstehende beschriebenen Vorrichtung, wobei das System als Fahrzeug, insbesondere autonomes Fahrzeug oder als Handgerät ausgebildet ist.

Der hier vorgestellte Ansatz schafft außerdem ein Verfahren zur Beschädigung von Unkraut, welches insbesondere mittels einer vorangehend beschriebenen Vorrichtung oder einem vorangehend beschriebenen System durchgeführt wird, mit den Schritten:

Bereitstellen eines bewegbar angeordneten Stempels mit einem

Stempelende ; Abgeben eines Wirkstoffes an das Stempelende des Stempels mittels einer Wirkstoffabgabeeinheit;

Druckbeaufschlagen des Unkrauts mittels des Stempelendes des Stempels, um das Unkraut mechanisch zu beschädigen; und

Abgeben des Wirkstoffes von dem Stempelende des Stempels an das Unkraut durch Kontaktübertragung, um das mechanisch vorbeschädigte Unkraut zusätzlich chemisch zu beschädigen.

Der Stempel kann länglich ausgebildet sein. Der Stempel kann ferner zylinderförmig ausgebildet sein. Der Stempel kann einen konstanten oder variierenden Querschnitt aufweisen. Der Stempel kann bevorzugt

kreiszylinderförmig ausgebildet sein.

Der Stempel ist bevorzugt translatorisch bewegbar angeordnet bzw. gelagert. Die translatorische Bewegung kann eine rein lineare Bewegung sein. Die

translatorische Bewegung kann jedoch auch zusätzlich zu der linearen

Bewegung eine überlagerte rotatorische Komponente aufweisen. Demnach kann der Stempel auch durch eine Rotationsbewegung, bspw. eine schraubenförmige Bewegung, resultierend eine translatorische Bewegung durchführen und somit translatorisch bewegbar gelagert sein.

Unter einem Druckbeaufschlagen kann bspw. ein Stempelvorgang oder ein Tupfvorgang verstanden werden. Die Druckbeaufschlagung kann jedoch auch einen Schneidvorgang umfassen bzw. ein Schneidvorgang sein.

Die Wirkstoffabgabeeinheit ist insbesondere ausgebildet, eine definierte bzw. vordefinierte Menge an Wirkstoff an das Stempelende des Stempels abzugeben. D.h., mit anderen Worten, dass die Wirkstoffabgabeeinheit ausgebildet bzw. eingerichtet ist, um einen bestimmte Menge an Wirkstoff an das Stempelende des Stempels abzugeben.

Der Wirkstoff kann gasförmig, flüssig, pulverförmig, staubförmig oder

feststoffförmig ausgebildet sein. Der Wirkstoff ist bevorzugt ein

Unkrautvernichtungsmittel bzw. ein Herbizid. Unter einem Abgeben kann ein Leiten, Besprühen, Bespritzen, Applizieren, Austragen und/oder jegliche dem Fachmann bekannte Übertragungsart des Wirkstoffes auf das Stempelende des Stempels verstanden werden. Das Fahrzeug kann ein Traktoranbaugerät oder ein selbstfahrendes

Arbeitsfahrzeug sein. Das System kann automatisch oder autonom geführt sein. Das System kann jedoch auch handgeführt ausgestaltet sein. Hierbei kann das System einen stockartigen Träger aufweisen, an dem die Vorrichtung angeordnet bzw. in dem die Vorrichtung integriert ist.

Durch die erfindungsgemäße Vorrichtung und das erfindungsgemäße System kann ein kombinierter Vorgang aus mechanischer und chemischer Beschädigung von Unkraut gleichzeitig bzw. unmittelbar nacheinander durchgeführt werden. Hierbei wird erfindungsgemäß zunächst mittels einer Wirkstoffabgabeeinheit ein Wirkstoff an das Stempelende des Stempels abgegeben. Anschließend fährt der

Stempel aus und es erfolgt eine Druckbeaufschlagung bzw. eine Stempelung des Unkrauts mittels des Stempelendes des Stempels, wodurch das Unkraut mechanisch beschädigt wird. Durch die Zertrümmerung der Pflanze platzen die Kapillaren und die Pflanzenzellen reißen auf. Da an dem Stempelende der zuvor abgegebene Wirkstoff angeordnet ist, kommt die Pflanzenmasse gleichzeitig zu bzw. unmittelbar nach der mechanischen Vorbeschädigung in direkten Kontakt mit dem Wirkstoff, so dass dieser direkt am Pflanzenkörper bzw. am biologischen Material wirken kann und das Unkraut zusätzlich chemisch beschädigt. Da beim Zerpressen des Unkrauts je nach Pflanzentyp auch Pflanzensäfte austreten können, können in diesen Fällen auch feste Wirkstoffe bzw. Feststoffherbizide zum Einsatz kommen, die durch das Befeuchten mit den Pflanzensäften eine ausreichende Menge an Wirkstoff herauslösen.

Folglich kann durch die erfindungsgemäße Vorrichtung und das

erfindungsgemäße System sowie durch das erfindungsgemäße Verfahren vorteilhafterweise eine wirkungsvolle Beschädigung bzw. Abtötung von Unkraut bei einer erheblichen Minimierung der notwendige Wirkstoffmenge durchgeführt werden. Ferner können aufgrund Kontaktübertragung des Wirkstoffes auf das Unkraut Sprüh- oder Tropfverluste sowie eine Wirkstoffkontamination anderer Bereiche und Pflanzen verhindert werden. Ein weiterer Vorteil liegt darin, dass die Druckbeaufschlagung bzw. Stempelung des Unkrauts tief in den Erdboden vermieden werden kann. In sandigen Dammkulturen, z. B im Möhrenbau können die Dämme durch die starke Krafteinwirkung beschädigt werden. In diesem Fall wird der Stempelvorgang mit vermindertem Druck durchgeführt, so dass das Unkraut nur bis kurz unter die Erdoberfläche gedrückt und dabei gleichzeitig mit dem Wirkstoff betupft wird.

Es ist ferner vorteilhaft, wenn die Wirkstoffabgabeeinheit ausgebildet ist, den Wirkstoff an das Stempelende des Stempels zu leiten und/oder zu führen und/oder zu sprühen und/oder zu spritzen und/oder über einen Abstreifkontakt zu übertragen. Hierbei ist es vorteilhaft, wenn die Wirkstoffabgabeeinheit zumindest eine Zuführleitung mit einer Öffnung aufweist, wobei die Öffnung fluidisch mit dem Stempelende verbunden und/oder bei einer Einfahrposition des Stempels im Bereich des Stempelendes angeordnet ist. Die Einfahrposition kann hierbei die Position darstellen, in welcher der Stempel vor dem Ausfahren bzw. der

Aktivierung angeordnet ist. Hierbei ist es vorteilhaft, wenn die Zuführleitung fluidisch mit einer Wirkstoffkammer verbindbar und/oder verbunden ist. Durch diese Maßnahme kann auf einfache Art und Weise der Wirkstoff vor der

Druckbeaufschlagung bzw. dem Stempelvorgang an das Stempelende des Stempels abgegeben werden.

Ferner ist es vorteilhaft, wenn die Zuführleitung zumindest teilweise innerhalb des Stempels angeordnet und die Öffnung der Zuführleitung fluidisch mit dem Stempelende des Stempels verbunden ist. Hierdurch kann die

Wirkstoffabgabeeinheit zumindest teilweise in den Stempel integriert werden, so dass der Wirkstoff innerhalb des Stempels zu dem Stempelende geleitet bzw. geführt werden kann. Dies ermöglicht einen sehr kompakten Aufbau der Vorrichtung. Ferner kann der Wirkstoff hierbei auch feststoffförmig ausgestaltet sein.

Des Weiteren ist es vorteilhaft, wenn die Zuführleitung zumindest teilweise außerhalb des Stempels angeordnet und die Öffnung der Zuführleitung im Bereich des Stempelendes des Stempels angeordnet ist. Die Öffnungs der Zuführleitung kann hierbei in einem Bereich zwischen dem Stempelende und dem Erdboden angeordnet sein. Durch diese Maßnahme kann der Wirkstoff von außerhalb des Stempels an das Stempelende z.B. gesprüht bzw. gespritzt werden.

Es ist außerdem vorteilhaft, wenn die Öffnung der Zuführleitung derart im Bereich des Stempelendes des Stempels angeordnet ist, dass bei einer Bewegung des

Stempels von der Einfahrposition in eine Druckbeaufschlagungsposition, ein Streifkontakt zwischen dem Stempelende und der Öffnung der Zuführleitung entsteht. Hierbei ist es insbesondere vorteilhaft, wenn eine Vielzahl von

Zuführleitungen mit Öffnungen vorgesehen ist, wobei die Öffnungen

insbesondere ringförmig um das Stempelende des Stempels angeordnet sind.

Die Zuführleitung bzw. Zuführleitungen kann/können hierbei einen„Abstreifer" ausbilden, welcher mit dem Wirkstoff befeuchtet ist. Die Zuführleitungen können ferner einen„Abstreifring" ausbilden, welcher mit dem Wirkstoff befeuchtet ist. In der Einfahrposition bzw. in eingefahrenem Zustand ist das Stempelende in Richtung der Ausfahrbewegung vor dem Abstreifer angeordnet. Während der

Ausfahrbewegung des Stempels, d.h. der Bewegung des Stempels von der Einfahrposition in die Druckbeaufschlagungsposition streift das Stempelende den Abstreifer und nimmt eine minimale Menge an Wirkstoff mit bzw. auf. Durch diese Maßnahme kann der Wirkstoff von außerhalb des Stempels über einen Streifkontakt an das Stempelende sehr einfach abgegeben bzw. übertragen werden.

Es ist ferner vorteilhaft, wenn die Wirkstoffabgabeeinheit eine Aktivierungseinheit aufweist, welche ausgebildet ist, eine Abgabe des Wirkstoffes an das

Stempelende des Stempels in Abhängigkeit von einem Fahrweg oder einer

Position des Stempels und/oder einer auf das Stempelende des Stempels wirkenden Druckkraft zu bewirken. Es ist insbesondere vorteilhaft, wenn die Aktivierungseinheit ein Ventil, insbesondere ein Rückstellventil aufweist, und ferner ausgebildet ist, bei oder nach einer vordefinierten Druckkraft auf das Ventil dieses zu öffnen, um die Abgabe des Wirkstoffes an das Stempelende zu bewirken. Vorteilhaft ist es ferner, wenn die Aktivierungseinheit einen

Drucksensor aufweist, welcher an dem Stempelende des Stempels angeordnet ist, wobei mittels eines Signals des Drucksensors das Ventil offenbar ist, und/oder eine Pumpe, insbesondere eine Kolbenpumpe oder Membranpumpe aufweist, welche angeordnet und ausgebildet ist, bei oder nach einem vordefinierten Fahrweg oder einer vordefinierten Position des Stempels eine vordefinierte Menge an Wirkstoff an das Stempelende abzugeben bzw. zu sprühen. Die vordefinierte Position des Stempels kann eine vordefinierte Position des Stempels relativ zu der Vorrichtung oder der Wirkstoffabgabeeinheit sein. Die vordefinierte Position des Stempels kann jedoch auch eine vordefinierte Position des Stempels relativ zu dem Unkraut sein. Die vordefinierte Position des Stempels kann die Einfahrposition sein. Der vordefinierte Fahrweg des Stempels kann ein vordefinierter Fahrweg des Stempels relativ zu der Vorrichtung oder der Wirkstoffabgabeeinheit sein. Der vordefinierte Fahrweg des Stempels kann ein vordefinierter Fahrweg des Stempels relativ zu dem Unkraut sein. Der vordefinierte Fahrweg des Stempels kann die Druckbeaufschlagungsposition sein. Die Aktivierungseinheit kann als der vorangehend beschriebene„Abstreifer" bzw.„Abstreifring" ausgebildet sein und bei Kontakt des Stempels mit der Zuführleitung eine Abgabe des Wirkstoffes an das Stempelende bewirken. Es ist insbesondere auch vorteilhaft, wenn hierbei das Stempelende mittels der Zuführleitung fluidisch mit einer Wirkstoffkammer verbunden und/oder verbindbar ist, wobei die fluidische Verbindung in Abhängigkeit von einem Fahrweg des Stempels trennbar ist. D.h., mit anderen Worten, dass die Zuführleitung, welche das Stempelende fluidisch mit der Wirkstoffkammer verbindet, trennbar ausgestaltet ist, und dadurch die Zufuhr des Wirkstoffes von der

Wirkstoff kam mer zu dem Stempelende ebenfalls unterbrechbar ist. Hierbei kann die Zuführleitung derart ausgestaltet sein, dass sie zumindest in der

Einfahrposition und in der Druckbeaufschlagungsposition von der

Wirkstoffkammer getrennt ist und zwischen diesen beiden Positionen zumindest teilweise mit der Wirkstoffkammer verbunden und/oder verbindbar ist. Die Zuführleitung kann jedoch auch derart ausgestaltet sein, dass sie in der

Einfahrposition mit der Wirkstoff kam mer verbunden und/oder verbindbar ist und in der Druckbeaufschlagungsposition sowie in den Positionen dazwischen von der Wirkstoffkammer getrennt ist. Durch diese Maßnahme, kann auf einfache Art und Weise der Wirkstoffabgabevorgang, d.h. der Applizier- bzw. Sprühvorgang aktiviert bzw. gestartet werden. Ferner kann eine vordefinierte Wirkstoffmenge vor oder bei der Ausfahrbewegung des Stempels aufgenommen und direkt oder im Anschluss an das Stempelende abgegeben werden. Vorteilhaft ist es ferner, wenn der Stempel an dem Stempelende eine Vertiefung zur Aufnahme des Wirkstoffes aufweist. Hierbei ist es insbesondere vorteilhaft, wenn die Vertiefung kegelförmig oder kegelstumpfförmig ausgebildet ist. D.h. mit anderen Worten, dass der Stempel an seinem Stempelende eingesenkt ist. Da diese Vertiefung bzw. Tasche mit dem Wirkstoff beim Stempelvorgang über das Unkraut„gestülpt" wird, kann hierdurch eine geringe Menge von Wirkstoff sowohl effektiver von dem Stempelende aufgenommen als auch an das Unkraut abgegeben werden.

Vorteilhaft ist es des Weiteren, wenn der Stempel an dem Stempelende scharfkantig, insbesondere als ringförmige Schneide ausgebildet ist. Beim Stempel- bzw. Stanzvorgang wird der Pflanzenkörper des Unkrauts durch das Stempelende des Stempels auf/in den Erdboden gedrückt bzw. gerammt und damit stark komprimiert. Demnach kann durch ein scharfkantiges Stempelende, welches insbesondere als ringförmige Schneide ausgebildet ist, der

Stempelvorgang bzw. die Beschädigung des Unkrauts noch effektiver durchgeführt werden und dabei bspw. auch die aus dem Stempelbereich herausstehenden Blätter des Unkrauts abgeschnitten werden.

Zeichnungen

Die Erfindung wird nachstehend anhand der beigefügten Zeichnung

beispielhaft näher erläutert. Es zeigen:

Figur la-b eine schematische Darstellung einer ersten Ausgestaltung einer erfindungsgemäßen Unkrautbeschädigungsvorrichtung mit einem

Abstreifring;

Figur 2a-c eine schematische Darstellung einer zweiten erfindungsgemäßen

Ausgestaltung der Unkrautbeschädigungsvorrichtung mit einer innerhalb des Stempels verlaufenden Zuführleitung;

Figur 3a-d eine schematische Darstellung einer dritten erfindungsgemäßen

Ausgestaltung der Unkrautbeschädigungsvorrichtung mit einer innerhalb des Stempels verlaufenden Zuführleitung; Figur 4a-c eine schematische Darstellung einer zweiten erfindungsgemäßen Ausgestaltung der Unkrautbeschädigungsvorrichtung mit einer außerhalb des Stempels verlaufenden Zuführleitung;

Figur 5 eine schematische Darstellung eines Stempelendes mit einem

Wirkstoffstift; und

Figur 6 ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zur Beschädigung von

Unkraut.

In der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung werden für die in den verschiedenen Figuren

dargestellten und ähnlich wirkenden Elemente gleiche oder ähnliche

Bezugszeichen verwendet, wobei auf eine wiederholte Beschreibung der Elemente verzichtet wird.

In den Fig. la-b ist eine erfindungsgemäße Unkrautbeschädigungsvorrichtung bzw. Vorrichtung zur Beschädigung von Unkraut in ihrer Gesamtheit mit der Bezugsziffer 10 versehen.

Die Vorrichtung 10 weist einen Stempel 12 und eine Wirkstoffabgabeeinheit 14 auf.

Der Stempel 12 ist länglich ausgebildet. Der Stempel 12 ist kreiszylinderförmig ausgebildet. Der Stempels 12 weist ein Stempelende 16 auf. Das Stempelende

16 dient zur Druckbeaufschlagung eines Unkrauts 18, um dieses mechanisch zu beschädigen. Der Stempel 12 weist an seinem Stempelende 16 eine Vertiefung 20 auf. Die Vertiefung 20 ist kegelförmig bzw. kegelstumpfförmig ausgebildet. Die Vertiefung 20 dient zur Aufnahme eines Wirkstoffes 22. Der Wirkstoff 22 dient dazu, das mechanisch vorbeschädigte Unkraut 18 zusätzlich chemisch zu beschädigen. Aufgrund der Ausgestaltung der Vertiefung 20 ist das Stempelende 12 in Umfangsrichtung scharfkantig ausgebildet. Demnach ist das Stempelende 16 als ringförmige Schneide 16 ausgebildet, um das Unkraut 18 effektiver mechanisch zu beschädigen. Der Stempel 12 ist an einem Lagerelement 24 translatorisch bewegbar gelagert. Der Stempel 12 ist dabei von einer in Fig. la gezeigten Einfahrposition in eine in Fig. lb gezeigten Druckbeaufschlagungsposition in Pfeilrichtung 26 ausfahrbar gelagert.

Die Wirkstoffabgabeeinheit 14 ist ringförmig ausgebildet. Die

Wirkstoffabgabeeinheit 14 ist in Umfangrichtung um den Stempel 12 angeordnet. Die Wirkstoffabgabeeinheit 14 weist eine Wirkstoffkammer 28 auf, welche den Wirkstoff 22 enthält.

Die Wirkstoffabgabeeinheit 14 dient dazu, den Wirkstoff 22 an das Stempelende 16 des Stempels 12 abzugeben. Hierbei kann der Wirkstoff 22 an das

Stempelende 16 geleitet, geführt, gespritzt, gesprüht, über einen Abstreifkontakt übertragen oder in jeglicher dem Fachmann bekannten Art und Weise abgegeben werden.

In der Unkrautbeschädigungsvorrichtung 10 aus Fig. la-b erfolgt die Abgabe des Wirkstoffes 22 auf das Stempelende 16 mittels eines Abstreifkontaktes. Hierfür weist die Wirkstoffabgabeeinheit 14 eine Vielzahl von Zuführleitungen 30 auf. Die Zuführleitungen 30 sind fluidisch mit der Wirkstoff kam mer 28 verbunden. Die

Zuführleitungen 30 sind außerhalb des Stempels 12 angeordnet. Die

Zuführleitungen 30 weisen jeweils eine Öffnung 32 auf. Die Öffnungen 32 der Zuführleitungen 30 sind ringförmig um das Stempelende 16 des Stempels 12 angeordnet.

Wie aus Fig. la ersichtlich, ist das Stempelende 16 in der Einfahrposition bzw. in eingefahrenem Zustand in Richtung 26 der Ausfahrbewegung vor den Öffnungen 32 angeordnet. Die Öffnungen 32 der Zuführleitungen 30 sind hierbei derart im Bereich des Stempelendes 16 des Stempels 12 angeordnet, dass bei einer Ausfahrbewegung des Stempels 12 von der Einfahrposition in die

Druckbeaufschlagungsposition aus Fig. lb, ein Streifkontakt zwischen dem Stempelende 16 und den Öffnungen 32 der Zuführleitungen 30 entsteht.

Hierdurch kann das Stempelende 16 bzw. die Vertiefung 20 während der Ausfahrbewegung des Stempels 12 eine vordefinierte bzw. geringe Menge an Wirkstoff 22 mitnehmen bzw. aufnehmen. D.h., mit anderen Worten, dass die Zuführleitungen 30 der Wirkstoffabgabeeinheit 14 eine Aktivierungseinheit 34 ausbilden, welche die Abgabe des Wirkstoffes 22 an das Stempelende 16 des Stempels 12 bewirkt. Die Abgabe des Wirkstoffes 22 wird hierbei bei

Streifkontakt des Stempelendes 16 mit den Zuführleitungen 30 und somit in Abhängigkeit von der Position des Stempels 12 relativ zur Wirkstoffabgabeeinheit

14 bewirkt. Die Aktivierungseinheit 34 ist demnach als„Abstreifer" bzw.

„Abstreifring" ausgebildet, welcher mit dem Wirkstoff 22 befeuchtet ist. Aufgrund der fluidischen Verbindung der Zuführleitungen 30 mit der Wirkstoffkammer 28 wird der Wirkstoff 22 nach der Abgabe für den nachfolgenden Stempelvorgang nachgeführt.

Wie aus Fig. lb ferner ersichtlich, erfolgt nach der Abgabe des Wirkstoffes 22 an das Stempelende 16 bzw. die Vertiefung 20 des Stempels 12 eine

Druckbeaufschlagung des Unkrauts 18 mittels des Stempelendes 16, wodurch das Unkraut 18 mechanisch beschädigt wird. Da das Stempelende 12 auch den

Wirkstoff 22 aufweist, wird bei bzw. nach der mechanischen Beschädigung des Unkrauts 18 zudem der Wirkstoff 22 von dem Stempelende 12 an das Unkraut 18 durch Kontaktübertragung abgegeben. Demnach wird das mechanisch vorbeschädigte Unkraut 18 zusätzlich chemisch beschädigt.

Folglich kann dadurch, dass gleichzeitig oder unmittelbar vor der Übertragung des Wirkstoffes 22 auf das Unkraut 18 eine mechanische Beschädigung des Unkrauts 18 durchgeführt wird, die chemische Beschädigung bzw. Abtötung des Unkraut 18 mit einer erheblich geringeren Menge an Wirkstoff 22 realisiert werden.

In Fig. 2a-c ist eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen

Vorrichtung 10' gezeigt. Im Vergleich zu der Vorrichtung 10 aus Fig. la-b weist die Wirkstoffabgabeeinheit 14 lediglich eine Zuführleitung 30 auf, welche innerhalb des Stempels 12 angeordnet ist. Die Öffnung 32 der Zuführleitung 30 ist hierbei fluidisch mit dem Stempelende 16 bzw. der Vertiefung 20 verbunden. Die Zuführleitung 30 ist ferner fluidisch mit der Wirkstoffkammer 28 verbunden bzw. verbindbar. Die Wirkstoffkammer 28 weist hierbei einen Ringkanal 36 auf. Demnach ist das Stempelende 16 mittels der Zuführleitung 30 fluidisch mit dem Ringkanal 36 und damit mit der Wirkstoffkammer 28 verbindbar. Hierbei ist die fluidische Verbindung in Abhängigkeit von einem Fahrweg des Stempels 12 trennbar ausgebildet.

Wie aus Fig. 2a ersichtlich, ist die Zuführleitung 30 bei der Einfahrposition des Stempels 12 von der Wirkstoffkammer 28 getrennt. Demnach weist die

Zuführleitung 30 und damit auch das Stempelende 16 bzw. die Vertiefung 20 keinen Wirkstoff 22 auf. Hierbei verschließt der Stempel 12 quasi als

Ventilschieber den Ringkanal 36 der Wirkstoffkammer 28.

Bei einem vordefinierten Fahrweg des Stempels 12, welcher in Fig. 2b dargestellt ist, erfolgt eine fluidische Verbindung der Zuführleitung 30 und damit des

Stempelendes 16 mit der Wirkstoffkammer 28. Der bevorzugt unter Druck befindliche Wirkstoff 22 kann demnach aus der Wirkstoffkammer 28 durch die Zuführleitung 30 zu dem Stempelende 16 bzw. der Vertiefung 20 gelangen. Im Einzelnen, streift der Stempel 12 während der Ausfahrbewegung an dem

Ringkanal 36 vorbei. In dem Stempel 12 selbst sind eine oder mehrere radial nach außen sich erstreckende Bohrungen angeordnet, welche Teil der

Zuführleitung 30 sind und im Zusammenwirken mit dem Ringkanal 36 die Aktivierungseinheit 34 bilden. Demnach wird bei der Ausfahrbewegung beim Vorbeistreifen des Stempels 12 an dem Ringkanal 36 eine kleine Wirkstoffmenge in den Stempel 12 gedrückt und mittels der Zuführleitung 30 nach unten zum Stempelende 16 bzw. zu der Vertiefung 20 geleitet. Anstatt des Ringkanals 36 ist/sind auch eine oder mehrere Bohrungen denkbar. Bei verdrehgesicherter Lagerung des Stempels 12 in dem Lagerelement 24 kann/können dann die Bohrung bzw. Bohrungen des Stempels 12 mit der Bohrung bzw. den Bohrungen der Wirkstoff kam mer 28 zur Überdeckung kommen und dadurch eine fluidische Verbindung herstellen. Ist die Verdrehsicherung nicht gegeben, z.B. bei einfach kreisrundem Stempel 12, können sich die eine oder mehrere Bohrungen des Stempels 12 mit dem Ringkanal 36 überdecken, und dadurch eine fluidische Verbindung herstellen. Die Lage der Bohrungen bzw. Bohrungs-/Ringkanal- Kombination zueinander bestimmt den Zeitpunkt der Wirkstoffübergabe, die Größe der Bohrungen/des Ringkanals bzw. der Druck unter dem der Wirkstoff 22 steht sowie die Stempel-Ausfahrgeschwindigkeit bestimmt die Wirkstoff- bzw. Applikationsmenge. Durch Variation des Bohrungsquerschnitts sowie Verdrehung des Stempels 12 lässt sich ebenfalls die Wirkstoff- bzw.

Applikationsmenge variieren.

Wie in Fig. 2c gezeigt, wird nach Fortsetzung der Ausfahrbewegung des

Stempels 12 die fluidische Verbindung der Zuführleitung 30 zu der

Wirkstoffkammer 28 wieder getrennt. Bei Erreichen der

Druckbeaufschlagungsposition wird das Unkraut 18 durch das Stempelende 16 des Stempels 12 mechanisch beschädigt. Hierbei erfolgt gleichzeitig oder unmittelbar nach der mechanischen Beschädigung eine Kontaktübertragung des am Stempelende 16 bzw. in der Vertiefung 20 befindlichen Wirkstoffes 22 an das vorbeschädigte Unkraut 18, wodurch dieses zusätzlich chemisch beschädigt wird.

In Fig. 3a-d ist eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen

Vorrichtung 10" gezeigt. Im Vergleich zu der Vorrichtung 10' aus Fig. 2a-c weist die Wirkstoffabgabeeinheit 14 zusätzlich einen Druckspeicher 38 auf. Der Druckspeicher 38 ist hierbei als Gummiblase ausgebildet. Es ist jedoch auch denkbar, dass der Druckspeicher 38 als Gasblase oder federnde Membran ausgebildet ist. Der Druckspeicher 38 ist innerhalb des Stempels 12 angeordnet. Der Druckspeicher 38 ist ferner mit der Zuführleitung 30 verbunden. Der

Druckspeicher 38 ist ausgebildet, einen in der Zuführleitung 30 befindlichen Wirkstoff 22 unter Druck zu setzen. Die Zuführleitung 30 ist ebenfalls anders ausgestaltet, wie nachfolgend näher beschrieben wird. Ein weiterer Unterschied zu der Vorrichtung 10' besteht darin, dass die

Aktivierungseinheit 34 ein Ventil 40 aufweist. Das Ventil 40 ist hierbei als Rückstellventil 40 ausgebildet. Das Ventil 40 ist an der Öffnung 32 der

Zuführleitung 30 angeordnet. Demnach ist das Ventil 40 zwischen der

Zuführleitung 30 und dem Stempelende 16 bzw. der Vertiefung 20 angeordnet. Das Ventil 40 ist ausgebildet, bei einer vordefinierten Druckkraft gegen eine

Strömungsrichtung 42 des Wirkstoffes 22 zu öffnen, um eine Abgabe des Wirkstoffes 22 an das Stempelende 16 zu bewirken.

Analog zu der in Fig. 2a-c gezeigten Ausführungsform ist auch bei der

Vorrichtung 10" das Stempelende 32 mittels der Zuführleitung 30 fluidisch mit dem Ringkanal 36 und damit mit der Wirkstoffkammer 28 verbunden bzw.

verbindbar. Hierbei ist die fluidische Verbindung ebenfalls in Abhängigkeit von einem Fahrweg des Stempels 12 trennbar ausgebildet. Wie aus Fig. 3a ersichtlich, ist die Zuführleitung 30 bei der Einfahrposition des

Stempels 12 mit der Wirkstoff kam mer 28 bzw. dem Ringkanal 36 fluidisch verbunden. Demnach weist die Zuführleitung 30 den Wirkstoff 22 auf. Da keine Druckkraft auf das Ventil 40 wirkt, ist das Ventil 40 geschlossen, so dass der Wirkstoff 22 nicht aus der Zuführleitung 30 zu dem Stempelende 16 bzw. der Vertiefung 20 austreten kann.

Ab einem vordefinierten Fahrweg des Stempels 12, welcher in Fig. 3b dargestellt ist, erfolgt eine fluidische Trennung der Zuführleitung 30 zu der Wirkstoffkammer 28. Hierbei verschließt der Stempel 12 quasi als Ventilschieber den Ringkanal 36 der Wirkstoffkammer 28. Demnach befindet sich ein definiertes Volumen an

Wirkstoff 22 in der Zuführleitung 30, welches aufgrund des Druckspeichers 38 unter Druck steht.

Wie in Fig. 3c gezeigt, wird bei Erreichen der Druckbeaufschlagungsposition das Unkraut 18 durch das Stempelende 16 des Stempels 12 mechanisch beschädigt.

Hierbei übt das druckbeaufschlagte bzw. zusammengepresste Unkraut 18 - wie in Fig. 3d detaillierter dargestellt - gleichzeitig oder unmittelbar nach der mechanischen Beschädigung eine Druckkraft in Richtung des Pfeiles 44 auf das Ventil 40 aus. Die Ventilkugel des Ventil 40 wird hierbei von der Pflanzenmasse nach oben gedrückt, so dass das geschlossene Ventil 40 aufgrund der Druckkraft öffnet. Demnach ist die Aktivierungseinheit 34 der Wirkstoffabgabeeinheit 14 ausgebildet, eine Abgabe des Wirkstoffes 22 an das Stempelende 16 des Stempels 12 in Abhängigkeit von einer auf das Stempelende 16 bzw. Ventil 40 wirkenden Druckkraft zu bewirken. Hierdurch wird der in der Zuführleitung 30 befindliche Wirkstoff 22 an die Vertiefung 20 und damit über eine

Kontaktübertragung an das vorbeschädigte Unkraut 18 abgegeben, wodurch dieses zusätzlich chemisch beschädigt wird. Die zu applizierende Wirkstoff menge kann hierbei durch Variation des Druckes in der Zuführleitung 30 bzw. des auf den Wirkstoff 22 wirkenden Druckes eingestellt werden. In Fig. 4a-c ist eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen

Vorrichtung 10"' gezeigt. Anders als die zuvor beschriebenen

Ausführungsformen, ist die Wirkstoffabgabeeinheit 14 hierbei ausgebildet, den Wirkstoff 22 von außerhalb des Stempels 12 auf das Stempelende 16 bzw. die Vertiefung 20 zu sprühen bzw. zu spritzen. Hierfür weist die

Wirkstoffabgabeeinheit 14 eine Pumpeinheit (nicht gezeigt) und die

Aktivierungseinheit 34 einen Anschlag 46 auf.

Des Weiteren ist die Zuführleitung 30 der Wirkstoffabgabeeinheit 14 außerhalb des Stempels 12 angeordnet, wobei die Öffnung 32 der Zuführleitung 30 bei einer Einfahrposition des Stempels 12 im Bereich des Stempelendes 16 angeordnet ist, wie in Fig. 4c gezeigt. Die Zuführleitung 30 ist mit der

Pumpeinheit fluidisch verbunden. Die Zuführleitung 30 ist ferner mit dem

Anschlag 46 verbunden bzw. mit diesem mechanisch gekoppelt.

Fig. 4a-b zeigen, wie der Stempel 12 nach der Druckbeaufschlagung des Unkrauts 18 und der Abgabe des Wirkstoffes 22 an das vorbeschädigte Unkraut

18 von der Druckbeaufschlagungsposition wieder in die Einfahrposition zurückkehrt.

Wie aus Fig. 4c ersichtlich, wird die zurück- bzw. hochlaufende Bewegung des Stempels 12 genutzt, um die Pumpeinheit zu aktivieren und dadurch einen

Pumpvorgang auszulösen, welcher eine kleine bzw. vordefinierte Menge an Wirkstoff 22 von der Wirkstoff kam mer 28 in die Vertiefung 20 sprüht bzw. spritzt.

Hierbei ist die Aktivierungseinheit 34 bzw. der Anschlag 46 derart ausgebildet, dass der Stempel 12 bzw. ein Hebel 47 des Stempels 12 bei Erreichen der

Einfahrposition auf den Anschlag 46 auftrifft und einen Pumpvorgang bewirkt, um eine definierte Mengen an Wirkstoff 22 an das Stempelende 16 abzugeben. Der Pumpvorgang kann über eine Quetschung der Zuführleitung 30 erfolgen, wobei hierbei die Pumpeinheit ein Rückstellventil aufweist. Der Pumpvorgang kann auch über eine Membran- oder Kolbenpumpe erfolgen, welche mittels des Hebels 47 betätigt wird und Teil der Pumpeinheit ist. Des Weiteren kann auch die Abluft des Stempel- oder des Rückhubs genutzt werden, um direkt, d.h. über Druck, oder indirekt, d.h. über die Membran- oder Kolbenpumpe, den Wirkstoff 22 zu übertragen.

In Fig. 5 ist eine weitere Ausführungsform eines Stempels 12 gezeigt. Hierbei ist der Wirkstoff 22 als Feststoff, d.h. feststoffförmig ausgebildet. Der Wirkstoff 22 weist eine Stiftform auf. Der Wirkstoff 22 bzw. der Wirkstoffstift 22 ist in der Zuführleitung 30 angeordnet. Der Wirkstoffstift 22 ist an der Öffnung 32 der Zuführleitung 30, angrenzend an das Stempelende 16 bzw. die Vertiefung 20 angeordnet. Der Wirkstoffstift 22 bildet somit teilweise den Boden der Vertiefung 20 aus.

Die Zuführleitung 30 ist hierbei als Sachloch ausgebildet. Die

Wirkstoffabgabeeinheit 14 umfasst eine Druckfeder 48. Die Druckfeder 48 drückt den Wirkstoffstift 22 in Richtung der Öffnung 32. Die Öffnung 32 ist hierbei derart ausgebildet, dass der Wirkstoffstift 22 zwar stempelendeseitig kontaktierbar ist, jedoch trotz der Federbelastung in der Zuführleitung 30 bleibt.

Im Betrieb wird nun bei oder nach jeder Druckbeaufschlagung bzw.

Stempelbewegung die stempelendeseitige Fläche des Wirkstoff Stiftes 22 durch die austretenden Pflanzensäfte des Unkrauts 18 angefeuchtet. Während der Wartezeit bis zur nächsten Druckbeaufschlagung bzw. Stempelbewegung werden hierdurch minimale Mengen an Wirkstoff 22 angelöst, welche bei der nächsten Druckbeaufschlagung auf das gestempelte bzw. beschädigte Unkraut 18 übertragen werden. Bei Nichtbenutzung der Vorrichtung trocknet der

Wirkstoffstift 22 selbstständig ab, wodurch die Wirkstoffanlösung am Wirkstoffstift 22 gestoppt wird.

Bei allen Ausgestaltungen gemäß Fig. 1 bis 5 ist es auch denkbar, dass alternativ oder ergänzend die Aktivierungseinheit 34 einen Drucksensor (nicht gezeigt) aufweist, welcher an dem Stempelende 16 des Stempels 12 angeordnet ist. Der Drucksensor kann mit der vorangehend erwähnten Membran- oder Kolbenpumpe und/oder dem Ventil 40 verbunden sein, so dass mittels eines Signals des Drucksensors die Abgabe des Wirkstoffes 22 an das Stempelende 16 bzw. die Vertiefung 20 in Abhängigkeit von einer auf das Stempelende 16 bzw. den Drucksensor wirkenden vordefinierten Druckkraft erfolgt.

Fig. 6 zeigt ein Ablaufdiagramm eines Ausführungsbeispiels als Verfahren 100 zur Beschädigung von Unkraut 18. Das Verfahren 100 umfasst einen Schritt 102 des Bereitstellens eines bewegbar angeordneten Stempels 12 mit einem

Stempelende 16. Der Schritt 102 umfasst insbesondere das Bereitstellen einer Vorrichtung 10, 10', 10", 10"' gemäß Fig. 1 bis 5. Das Verfahren 100 umfasst ferner einen Schritt 104 des Abgebens eines Wirkstoffes 22 an das Stempelende 16 des Stempels 12 mittels einer Wirkstoffabgabeeinheit 14. Das Verfahren 100 umfasst außerdem einen Schritt 106 des Druckbeaufschlagens des Unkrauts 18 mittels des Stempelendes 16 des Stempels 12, um das Unkraut 18 mechanisch zu beschädigen. Das Verfahren 100 umfasst schließlich einen Schritt 108 des Abgebens des Wirkstoffes 22 von dem Stempelende 16 des Stempels 12 an das Unkraut 18 durch Kontaktübertragung, um das mechanisch vorbeschädigte Unkraut 18 zusätzlich chemisch zu beschädigen.

Umfasst ein Ausführungsbeispiel eine„und/oder"- Verknüpfung zwischen einem ersten Merkmal und einem zweiten Merkmal, so ist dies so zu lesen, dass das Ausführungsbeispiel gemäß einer Ausführungsform sowohl das erste Merkmal als auch das zweite Merkmal und gemäß einer weiteren Ausführungsform entweder nur das erste Merkmal oder nur das zweite Merkmal aufweist.