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Patent Searching and Data


Title:
WELDABLE CORROSION PROTECTION AGENT AND BINDING AGENT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2007/028629
Kind Code:
A2
Abstract:
The invention relates to a binding agent comprising at least one titanium and/or one zircon compound (at least 0.5 wt. % in relation to 100 wt. % binding agent), at least one organo-functional silan, in particular, a monosilan, and a solution. The invention is characterised in that the binding agent comprises at least one fluorinated polymer which is insoluble in the binding agent solution. The invention also relates to a corrosion protection agent which is produced using the binding agent and a weldable corrosion protection agent, in addition to a workpiece which is coated with the inventive corrosion protection agent.

Inventors:
REUSMANN GERHARD (DE)
KRUSE THOMAS (DE)
MERTENS HEIKE (DE)
Application Number:
PCT/EP2006/008775
Publication Date:
March 15, 2007
Filing Date:
September 08, 2006
Export Citation:
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Assignee:
DOERKEN EWALD AG (DE)
REUSMANN GERHARD (DE)
KRUSE THOMAS (DE)
MERTENS HEIKE (DE)
International Classes:
C09D4/00; C09D183/04; C09D185/00; C09D127/12; C09D5/08
Domestic Patent References:
WO2002100151A22002-12-19
Foreign References:
JP2004004358A2004-01-08
Other References:
PATENT ABSTRACTS OF JAPAN Bd. 2003, Nr. 12, 5. Dezember 2003 (2003-12-05) & JP 2004 043585 A (DAINIPPON INK & CHEM INC), 12. Februar 2004 (2004-02-12)
Attorney, Agent or Firm:
WENZEL & KALKOFF (Witten, DE)
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Claims:

Ansprüche

1. Bindemittel, aufweisend: - mindestens ein Titan- und/oder Zirkonverbindung in einer Menge von mind.

0,5 Gewichts-% bezogen auf 100 Gewichts-% des Bindemittels, mindestens ein organofunktionelles Silan, insbesondere ein Monosilan und ein Lösungsmittel, dadurch gekennzeichnet, dass das Bindemittel mindestens ein fluoriertes Polymer aufweist, in dem Lösungsmittel des Bindemittels unlöslich ist.

2. Bindemittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das die mindestens eine Titan- und/oder Zirkonverbindung ein Titanat und/ oder Zirkonat, bevorzugt ein organisches Titanat und/oder Zirkonat ist.

3. Bindemittel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass ein Titan- und/oder Zirkonchelat als organische Titan- und/oder Zirkonverbindung eingesetzt ist.

4. Bindemittel nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Titan- und/oder Zirkonverbindung in einer Menge von 0,5 bis 95 Gewichts-%, bevorzugt mindestens 3 Gewichts-%, 5 Gewichts-%, 7 Gewichts-%, bevorzugt mindestens 10 Gewichts-%, besonders bevorzugt mindestens 12 Gewichts-%, vorteilhaft mindestens 15 Gewichts-%.

5. Bindemittel nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Titan- und/oder Zirkonverbindung in einer Menge von 0,5 bis 95 Gewichts-%, bevorzugt bis zu 80 Gewichts-%, besonders bevorzugt bis zu 70 Gewichts-%, vorteilhaft bis zu 50 Gewichts-%, besonders vorteilhaft bis zu 30 Gewichts-%, jeweils bezogen auf das Bindemittel zugesetzt ist.

6. Bindemittel nach mindestens einem der vorangehenden Patentansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als organofunktionelles Silan eine Silan-Verbindung aus der

Gruppe der Methylphenyl-, Phenyl- und Methylsiliconharze, der Silikonharze mit Vinyl- oder Allylgruppen, Acrlyestern, äthyleniminogruppen, fluorierten Phenylre- sten, Fluorderivaten, Hydroxyorganogruppen, Carboxyorganogruppen, Aminoal- kylgruppen, der Siloxan-Silan-Mischpolymerisate, der Silan-Verbindungen mit Phenlyengruppen oder der Silan-Verbindungen mit Cokondensationsprodukten mit organischen Harzen ist oder ein Mischung aus den vorgenannten Silan- Verbindungen.

7. Bindemittel nach mindestens einem der vorangehenden Patentansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine organofunktionelle Silan in einer Menge von 0,01 bis 20 Gewichts-%, vorteilhaft mehr als 2 Gewichts-%, vorzugsweise mehr als 5 Gewichts-%, bevorzugt bis zu 15 Gewichts-%, besonders bevorzugt bis zu 12 Gewichts-%, vorteilhaft bis zu 10 Gewichts-%, besonders vorteilhaft bis zu 7 Gewichts-%, jeweils bezogen auf das Bindemittel eingesetzt ist.

8. Bindemittel nach mindestens einem der vorangehenden Patentansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Zersetzungstemperatur des organofunktionellen Silans unter der Schweisstemperatur liegt.

9. Bindemittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Lösungsmittel ein organisches Lösungsmittel, insbesondere ein Lösungsmittel oder eine Mischung von Lösungsmitteln aus der Gruppe ist, die aufweist Alkohol, aliphatische und aromatische Kohlenwasserstoffe und Ester.

10. Bindemittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Bindemittel ein fluoriertes Polymer oder eine Mischung fluorierter Polymere aufweist.

11. Bindemittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Bindemittel eines der fluorierten Polymere oder eine Mischung von fluorierten Polymeren aufweist, das aus der Gruppe ist, die Polytetrafluorethylen (PTFE), Polyvinylidenfluorid

(PVDF), Tetrafluorethylen/Hexafluorpropylen-Copolymer (FEP), Perfluoralkoxy- Copolymer (PFA), Copolymer von Tetrafluorethylen mit perfluoriertem Propylen und Perfluoralkylvinylether (EPE), Copolymer aus Tetrafluorethylen und Perfluor-

methylvinylether (MFA), Copolymer von Tetrafluorethylen mit Ethylen (ETFE), Polychlortrifluorethylen (PCTFE) und Copolymer von Ethylen und Chlortrifluore- thylen (ECTFE) aufweist.

12. Bindemittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine fluorierte Polymer einen Schmelzpunkt zwischen 100 0 C und 450 0 C aufweist, vorzugsweise einen Schmelzpunkt zwischen 150 0 C und 350 0 C.

13. Bindemittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das fluorierte Polymer mit einem Anteil von 0,1 % Gewichts-% bis 20 Gewichts-%, vorteilhaft bis zu 15

Gewichts-%, besonders vorteilhaft bis zu 10 Gewichts-%, vorzugsweise mehr als 5 Gewichts-%, besonders vorteilhaft mehr als 2,5 Gewichts-%, jeweils bezogen auf das Bindemittel, eingesetzt ist.

14. Bindemittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das fluorierte, im Lösungsmittel des Bindemittels unlösliche Polymer einen durchschnittlichen Teilchen-Durchmesser in einem Bereich von 7,5 HE bis zu 3 HE, vorzugsweise von 6 HE bis zu 3 HE, bevorzugt von 5 HE bis zu 3 HE, gemessen nach ASTM D 1210 aufweist.

15. Bindemittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Co- Binder eingesetzt ist.

16. Bindemittel nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Co-Binder in einer Menge von 0,01 bis 20 Gewichts-% bezogen auf das Bindemittel eingesetzt ist.

17. Bindemittel nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Co-Binder ein lösliches organisches Bindemittel ist.

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18. Bindemittel nach mindestens einem der Ansprüche 15 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Co-Binder oder eine Mischung solcher Co-Binder aus der Gruppe ausgewählt ist, die enthält: Acrylatharze, Aldehydharze, Alkydharze, Epoxidharze, Epoxidharzester, Ketonharze, Maleinatharze, Melaminharze und Phenolharze.

19. Bindemittel nach mindestens einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Bindemittel Additive aufweist, insbesondere Additive zur Einstellung der Viskosität, der Rheologie, der Netz- und der Dispergiereigenschaf- ten, des Absetzverhaltens, der Einstellung der Lagerstabilität, der Gleiteigenschaften und der Verarbeitungseigenschaften.

20. Bindemittel nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass ein Additiv oder eine Mischung von Additiven in einer Menge von 0,01 Gewichts-% bis zu 20 Gewichts-% bezogen auf das Bindemittel in dem Bindemittel eingesetzt ist.

21. Bindemittel nach mindestens einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Objekttemperatur beim Einbrennen 100 0 C bis 500 0 C, vorzugsweise zwischen 150 0 C und 350 0 C beträgt.

22. Bindemittel nach mindestens einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Einbrenndauer von 1 Sekunde bis zu 90 Minuten, vorzugsweise von 30 Sekunden bis zu 30 Minuten, besonders bevorzugt von 1 Minute bis zu 20 Minuten beträgt.

23. Korrosionsschutzmittel mit einem Bindemittel nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 22 und mit Korrosionsschutzpartikeln.

24. Korrosionsschutzmittel mit einem Bindemittel nach mindestens einem der Ansprü- che 1 bis 22 und mit Korrosionsschutzpartikeln, dadurch gekennzeichnet, dass es ein schweißbares Korrosionsschutzmittel ist.

- V] -

25. Korrosionsschutzmittel nach Anspruch 23 oder 24, dadurch gekennzeichnet, dass als Korrosionsschutzpartikel Metallsalze, einzeln oder in Mischung, insbesondere Eisenphosphid oder Molybdändisulfid und/oder Graphit eingesetzt sind.

26. Korrosionsschutzmittel nach Anspruch 23 oder 24, dadurch gekennzeichnet, dass Metallpartikel oder Partikel aus einer Metalllegierung, insbesondere Zink und / oder Aluminiumpartikel als Korrosionsschutzpartikel eingesetzt sind.

27. Korrosionsschutzmittel nach Anspruch 23 oder 24, dadurch gekennzeichnet, dass von 0,1 Gewichts-% bis zu 95 Gewichts-%, bevorzugt bis zu 85 Gewichts-%, besonders bevorzugt bis zu 70 Gewichts-%, vorteilhaft bis zu 60 Gewichts-%, besonders vorteilhaft bis zu 35 Gewichts-% Korrosionsschutzpartikel auf, jeweils bezogen auf das Korrosionsschutzmittel eingesetzt sind.

28. Korrosionsschutzmittel nach mindestens einem der Ansprüche 23 bis 27, dada- durch gekennzeichnet, dass das Korrosionsschutzmittel so zusammengesetzt ist, dass dessen Trockenfϊlmdicke bis zu 50 μm, bevorzugt bis zu 20 μm, besonders bevorzugt bis zu 15 μm, vorteilhaft bis zu 5 μm beträgt.

29. Korrosionsschutzmittel nach mindestens einem der Ansprüche 23 bis 28, dadurch gekennzeichnet, dass es einem damit beschichteten, zu verschweißenden Werkstück eine Beständigkeit gegen den Salzsprühtest nach DIN 50 021 von mindestens 48 Stunden gewährleistet.

30. Werkstück aus Metall, beschichtet mit einem Korrosionsschutzmittel nach mindestens einem der Patentansprüche 23 bis 29.

Description:

Schweißbares Korrosionsschutzmittel und Bindemittel hierfür

Die Erfindung betrifft ein Korrosionsschutzmittel für Metalloberflächen, dass vorzugsweise schweißbar ist, ein Bindemittel hierfür sowie ein beschichtetes Werkstück.

An Korrosionsschutzmittel, die schweißbar sind, werden hohe Anforderungen gestellt. Sie sollen sich einfach auf die Metalloberflächen der Werkstücke auftragen lassen, zu- verlässigen Korrosionsschutz bieten und beim Schweißen der Werkstücke keine Schwächung der Schweißnaht verursachen.

Es sind schweißbare Korrosionsschutzmittel bekannt, die Zinkpartikel und organische oder anorganische Bindemittel enthalten. Diese Korrosionsschutzmittel basieren ent- weder auf Wasser oder auf organischen Lösungsmitteln. Wässrige Korrosionsschutzmittel werden wegen der sichereren Verarbeitung deutlich bevorzugt.

Typische Beispiele für schweißbare Korrosionsschutzmittel sind in den Patentanmeldungen DE 19748 764, DE 199 51 133 und DE 100 22 075 von Henkel beschrieben. Ein organisches Bindemittel in wässriger Lösung wird jeweils mit pulverförmigem Metall und einem so genannten Korrosionsschutzpigment versetzt. Falls erforderlich, werden statt Wasser Lösungsmittelgemische eingesetzt. Zu den organischen Bindemitteln zählen Epoxidharze, aber auch blockierte PU-Harze. Falls erforderlich, sind dem Korrosionsschutzmittel Härter für die Bindemittel zugesetzt. Bei diesen Rezepturen hat es sich als nachteilig erwiesen, dass die Korrsionsschutzmittel einen isolierenden Effekt auf das beschichtete Werkstück haben, so dass das Verschweißen erschwert wird. Es hat sich als problematisch erwiesen, mit organischen Bindemitteln beim Schweißen die Leitfähigkeit zu gewährleisten, die eine schnelle, vollständige und fehlerfreie Schweißverbindung ermöglicht.

Andere Bindemittel, die weitgehend anorganisch aufgebaut sind, beispielsweise auf der Basis von Titanaten und Silanen, weisen eine etwas verbesserte Leitfähigkeit auf. Das Bindemittel wirkt aber immer noch isolierend zwischen den Korrosionsschutzpartikeln.

Bindemittel wirkt aber immer noch isolierend zwischen den Korrosionsschutzpartikeln. JP2004-04358A beschreibt ein Beschichtungsmittel, das einen Anti-Reflexionsfilm ausbildet. Es enthält ein in einem Lösungsmittel gelöstes, fluorhaltiges Copolymer. Das dort beschriebene Beschichtungsmittel eignet sich nicht für den Korrosionsschutz, ins- besondere nicht für ein schweißbares Korrosionsschutzmittel.

W002/100151 (Adsil) beschreibt eine Beschichtung, bei der das Kondensieren eines Silan u. a. durch geringe Mengen eines Metallalkohols katalysiert wird. Das Beschichtungsmittel kann PTFE als Hart-Schmierstoff enthalten, wenn Berührung abweisende Oberflächen gestaltet werden sollen.

Es stellt sich daher die Aufgabe, ein geeignetes Bindemittel für ein Korrosionsschutzmittel, insbesondere schweissbares Korrosionsschutzmittel und ein Korrosionsschutzmittel, insbesondere schweissbares Korrosionsschutzmittel, bereitzustellen, dass bei einfacher Verarbeitung eine zuverlässige und sichere Schweißverbindung gewährleistet.

Diese Aufgabe wird gelöst mit einem Bindemittel gemäß Anspruch 1 und mit einem Korrosionsschutzmittel gemäß Anspruch 23 und24 sowie durch ein Werkstück gemäß Anspruch 30.

Ein erfindungsgemäßes Bindemittel weist folgende Komponenten auf: mindestens eine Titan- und/oder eine Zirkonverbindung, mindestens ein organofunktionelles Silan und ein Lösungsmittel sowie mindestens ein fluoriertes Polymer, das in dem Lösungsmittel des Bindemittels unlöslich ist und wobei die Titan- und/oder eine Zirkonverbindung in einer Menge von mind. 0,5 Gew.-% bezogen auf 100 Gew.-% des Bindemittels eingesetzt ist. Insbesondere das als Feststoff zugesetzte fluorierte Polymer ist von Bedeutung für die gute Schweißbarkeit von metallischen Werkstücken, die mit diesem Bindemittel oder mit daraus hergestellten Korrosionsschutzmitteln, insbesondere schweissbare Korrosionsschutzmitteln, beschichtet sind. Sogar zwei beidseitig beschichtete Werkstücke können ohne weiteres verschweißt werden, wenn schweissbare Korrosionsschutzmittel unter Verwendung des erfindungsgemäßen Bindemittels hergestellt sind.

Insbesondere der Einsatz von Titanaten und/oder Zirkonaten hat sich erfindungsgemäß

bewährt, da Titanate und Zirkonate offenbar neben den bekannt guten Eigenschaften der Haftvermittlung die Leitfähigkeit des Bindemittels bzw. des Korrosionsschutzmittels bei Erreichen der Schweißtemperatur erhöhen. Dies kann darauf zurückzuführen sein, dass einige Titan- und/oder Zirkonverbindungen -hier seien nur Titanoxide genannt- im anastasen Zustand Halbleiter-Eigenschaften zeigen.

Zur Unterstützung der Leitfähigkeit werden bevorzugt Titanate und/ oder Zirkonate, besonders bevorzugt organische Titanate bzw. Zirkonate eingesetzt. Insbesondere Che- late eignen sich zum Einsatz in Bindemitteln. Auch Mischungen verschiedener organi- scher Titanate und/oder Zirkonate können zweckmäßig eingesetzt werden.

Das bzw. die Titan- und/oder Zirkonverbindungen werden in einer Menge von 0,5 Ge- wichts-% bis 95 Gewichts-% bezogen auf das Bindemittel eingesetzt. Es werden für bevorzugte Ausführungen des Bindemittels mind. 3 Gewichts-%, besonders mind. 5 Ge- wichts-%, bevorzugt mindestens 10 Gewichts-%, besonders bevorzugt mindestens 12

Gewichts-%, vorteilhaft mindestens 15 Gewichts-% der Metallverbindung eingesetzt. Als vorteilhaft hat sich ein Einsatz von bis zu 80 Gewichts-%, besonders bevorzugt von bis zu 70 Gewichts-%, vorzugsweise von bis zu 50 Gewichts-%, bevorzugt bis zu 40 Gewichts-%, jeweils bezogen auf das Bindemittel, erwiesen.

Organfunktionelle Silane, bzw. Monosilane sind als Bestandteil von Bindemitteln bekannt. Gemäß einer Weiterbildung werden in dem erfindungsgemäßen Bindemittel bevorzugt Methylphenyl-, Phenyl- und Methylsiliconharze eingesetzt. Auch Siliconharze mit Vinyl- oder Allylgruppen, Acrlyestern, äthyleniminogruppen, fluorierten Phenylre- sten, Fluorderivaten, Hydroxyorganogruppen, Carboxyorganogruppen, Aminoalkyl- gruppen, Siloxan-Silazan-Mischpolymerisaten, Silan-Verbindungen mit Phenlyengrup- pen oder mit Cokondensationsprodukten mit organischen Harzen kommen in Betracht. Auch Mischungen der vorgenannten Silan-Verbindungen.

Das mindestens eine organofunktionelle Silan bzw. das mindestens eine organofunktio- nelle Monosilan ist vorzugsweise so gewählt, dass seine Zersetzungstemperatur unter der Schweißtemperatur liegt. Das organofunktionelle Silan zersetzt sich daher vor beziehungsweise spätestens bei Erreichen der Schweißtemperatur weitgehend. Das weit-

gehende oder vollständige Zersetzen des Silans trägt zur Bildung einer gleichmäßigen Schweißnaht bei. Das organofunktionelle Silan wird bevorzugt in einer Menge von 0,01 Gewichts-% bis 20 Gewichts-% bezogen auf das Bindemittel eingesetzt. Vorteilhaft ist ein Einsatz von mehr als 2 Gewichts-% , bevorzugt von mehr als 5 Gewichts-% . Rezep- turen enthalten nach einer geeigneten Ausführung der Erfindung bis zu 15 Gewichts-%, besonders vorteilhaft bis zu 12 Gewichts-%, bevorzugt werden bis zu 10 Gewichts-% des organofunktionellen Silans eingesetzt, besonders bevorzugt bis zu 7 Gewichts-%, jeweils bezogen auf das Bindemittel. Die jeweils einzusetzende Menge des organofunktionellen Silans bzw. der Mischung organofunktioneller Silane ist abhängig vom jeweiligen Ver- wendungszweck und den Anforderungen an die Verarbeitung des Bindemittels.

Das Bindemittel weist nach einer vorteilhaften Ausführungsform ein organisches Lösungsmittel oder eine Mischung organischer Lösungsmittel auf. Geeignet sind insbesondere Alkohole, aliphatische und/oder aromatische Kohlenwasserstoffe und Ester.

Es hat sich überraschenderweise herausgestellt, dass feste, nicht im Lösungsmittel des Bindemittels lösliche fluorierte Polymere ein von üblichen Bindemitteln bzw. Polymeren abweichendes Bindungsverhalten zeigen. Solche unlöslichen, fluorierten Polymere ziehen nicht gleichmäßig auf alle Oberflächen auf, insbesondere nicht auf metallische Oberflächen. Sie neigen deshalb dazu, insel- oder punktförmig abzubinden. Dieses an sich meist unerwünschte Verhalten ermöglicht vorliegend jedoch, dass ein Bindemittel mit einem fluorierten Polymer, insbesondere bei der Verwendung als Korrosionsschutzmittel, einen verbesserten Kontakt leitfähiger Partikel, insbesondere von Korrosionsschutz-Partikeln, untereinander gewährleistet, da das pulverförmige Polymer -an- ders als ein flüssiges Bindemittel- nicht auf die zu beschichtende Metalloberfläche oder auf die leitfähigen Partikel aufzieht. Der Kontakt zwischen den leitfähigen Partikeln und der Metalloberfläche bleibt daher ohne die bisher übliche Durchsetzung durch das Bindemittel besonders gut, so dass sich eine sehr wirksame Korrosionsschutzmittel-Schicht ausbildet. Beim Einsatz als schweissbares Korrosionsschutzmittel gewährleistet die un- mittelbare Bindung der Korrosionsschutzpartikeln eine besonders hohe Leitfähigkeit.

Das fluorierte Polymer wird im Bindemittel bevorzugt in Pulverform eingesetzt. Es ist also im Lösungsmittel des Bindemittels unlöslich. Das pulverförmige Polymer schmilzt

bei steigenden Temperaturen und bindet bei einer Temperatur oberhalb Raumtemperatur und unterhalb Schweißtemperatur ab. Es bildet damit gewissermaßen punktförmige Verbindungen aus, so dass die für den Korrosionsschutz wesentliche Haftung der Metall-Partikel optimal erhalten bleibt. Es hat sich als besonders vorteilhaft erwiesen, dass das fluorierte Polymer auch bei mehrfachem Erhitzen seine Bindefähigkeit nicht verliert. Es ist zwar nicht auszuschließen, dass bei jedem Erhitzen auch Teile des fluorierten Polymers abgebaut werden. Die verbleibenden Anteil tragen jedoch bei jedem neuen Erhitzen wieder zur Bindung innerhalb der Beschichtung bei. Der bevorzugte Teilchen-Durchmesser des pulverförmigen, fluorierten Polymers richtet sich nach der gewünschten Filmdicke der aus dem Bindemittel hergestellten Beschichtung. Er liegt bevorzugt bei bis zu 20 μm, besonders bevorzugt bei bis zu io μm, vorteilhaft bei bis zu 5 μm.

Es ist mindestens ein fluoriertes Polymer im Bindemittel erforderlich, um die erfϊn- dungsgemäße Wirkung zu erzielen. Es können aber auch Mischungen fluorierter Polymere eingesetzt sein. Besonders bevorzugt werden - einzeln oder in Mischung eingesetzt - folgende fluorierte Polymere: Polytetrafluorethylen (PTFE), Polyvinylidenfluorid (PVDF), Tetrafluorethylen/Hexafluorpropylen-Copolymer (FEP), Perfluoralkoxy- Copolymer (PFA), Copolymer von Tetrafluorethylen mit perfluoriertem Propylen und Perfluoralkylvinylether (EPE), Copolymer aus Tetrafluorethylen und Perfluormethyl- vinylether (MFA), Copolymer von Tetrafluorethylen mit Ethylen (ETFE), Polychlortrif- luorethylen (PCTFE) und Copolymer von Ethylen sowie Chlortrifluorethylen (ECTFE).

Eine bevorzugte Ausführung des erfindungsgemäßen Bindemittels sieht vor, dass ein fluoriertes Polymer mit einem Schmelzpunkt zwischen 100 0 C und 500 0 C, bevorzugt zwischen 150 0 C und 350 0 C eingesetzt ist. Die Auswahl eines solchen fluorierten Polymers gewährleistet, dass das fluorierte Polymer bei Erreichen der Schweißtemperatur bereits weitgehend oder sogar vollständig abgebaut ist.

Da nach einer weiter bevorzugten Ausführungsform das organofunktionelle Silan bei Erreichen der Schweißtemperatur ebenfalls bereits im Wesentlichen abgebaut oder zersetzt ist, stehen beim Einsatz des Bindemittels für schweissbare Korrosionsschutzmittel die für den Korrsionsschutz erforderlichen Metallpartikel weitgehend ungehindert

durch Bindemittel miteinander in Kontakt, so dass optimaler Korrosionsschutz gewährleistet ist.

Je nach Verwendung des erfindungsgemäßen Bindemittels kann der Einsatz des flu- orierten Polymers in einer großen Bandbreite schwanken, von o,i Gewichts-% bis 20 Gewichts-%, bevorzugt werden bis zu 15 Gewichts-%, besonders bevorzugt bis zu 10 Gewichts-%, vorteilhaft mehr als 5 Gewichts-% , besonders vorteilhaft mindestens 2,5 Gewichts-% eingesetzt, jeweils bezogen auf das Bindemittel.

Das fluorierte organische Polymer wird bevorzugt mit einem durchschnittlichen Teilchendurchmesser von mindestens 7,5 HE, bevorzugt von 5 HE, besonders bevorzugt von 6 HE bis maximal 3 HE eingesetzt. Die Angabe und Messung der Teilchengröße erfolgt nach ASTM D i2io.

Das erfindungsgemäße Bindemittel nach Anspruch 1 oder nach einer der vorbeschriebenen Ausführungsformen kann für besondere Anwendungen gezielt weiterentwickelt werden, wenn Co-Binder zugesetzt sind. Co-Binder können das Bindemittel zum Beispiel elastifizieren, wenn dies erforderlich ist. Sie können aber auch die Haftung des Bindemittels oder unter Verwendung des Bindemittels hergestellter Korrosionsschutz- mittel auf dem Werkstück verbessern.

Als Co-Binder eignen sich insbesondere flüssige, organische Bindemittel. Co-Binder werden bevorzugt in einer Menge von 0,01 Gewichts-% bis 20 Gewichts-% eingesetzt. Es können beispielsweise Acrylatharze, Aldehydharze, Alkydharze, Epoxidharze, Epoxid- harzester, Ketonharze, Maleinatharze, Melaminharze und Phenolharze einzeln oder in Mischung eingesetzt sein.

Nach einer vorteilhaften Weiterbildung weist das Bindemittel Additive auf, insbesondere Additive zur Einstellung der Viskosität, der Rheologie, der Netz- und Dispergierei- genschaften, des Absetzverhaltens, der Einstellung der Lagerstabilität, der Gleiteigenschaften und der Verarbeitungseigenschaften. Durch Zugabe der an sich bekannten Additive wird das Bindemittel auf die durch den Anwendungszweck oder die Verarbeitungseigenschaften vorgegebenen Anforderungen eingestellt. So sind z. B. die Viskosi-

tät und das rheologische Verhalten des Bindemittels beispielsweise nicht nur beim Einmischen von Korrosionsschutzpartikeln oder Pigmenten von Bedeutung sondern auch beim Auftragen des Bindemittels oder unter Verwendung des Bindemittels hergestellter Beschichtungsmittel auf die Oberfläche von Werkstücken. Netz- und Dispergiereigen- Schäften und Absetzverhalten werden in der Regel eingestellt, um das Einbringen und gleichmäßige Suspendieren von Partikeln zu vereinfachen, seien es partikelförmige, fluorierte Polymere oder Metallpartikel, Salze oder Pigmente. Additive, die die Gleiteigenschaften einstellen, zielen auf die Einstellung von Eigenschaften der durch das Bindemittel oder unter Verwendung des Bindemittels hergestellter Beschichtungsmittel erzeugter Beschichtungen ab. Additive, die die Lagereigenschaften einstellen, zielen darauf ab, ein vorzeitiges Reagieren des Bindemittels oder ggf. daraus hergestellter Beschichtungsmittel zu verhindern.

Der Einsatz der Additive liegt vorzugsweise zwischen o,oi Gewichts-% und 20 Ge- wichts-%. Die jeweils geeignete Einsatzmenge wird durch einfache Optimierungsversuche ermittelt.

Das erfindungsgemäße Bindemittel hat vorteilhaft eine Einbrenntemperatur zwischen 150 0 C und 350 0 C, bevorzugt von 150 0 C bis 200 0 C. Die Angabe der Einbrenntempe- ratur bezieht sich auf die jeweils zum Einbrennen erforderliche Objekttemperatur des beschichteten Werkstücks. Das breite Spektrum der einstellbaren Einbrenntemperaturen erweist sich insbesondere dann als sehr vorteilhaft, wenn Werkstücke aus hochfesten Stählen zu beschichten sind. Solche Werkstoffe sollen nach Möglichkeit nicht hoch erhitzt werden, um die Materialfestigkeit nicht nachteilig zu verändern. Es ist erfϊn- dungsgemäß ohne weiteres möglich, das Bindemittel und auch daraus hergestellte Korrosionsschutzmittel an diese Vorgaben anzupassen.

Die Einbrenndauer beträgt vorzugsweise von 1 Sekunde bis zu 90 Minuten. Sie hängt wesentlich von der zu erreichenden Einbrenntemperatur und von der Art und Weise ab, wie die Einbrenntemperatur erzeugt wird. Induktive Verfahren arbeiten üblicherweise mit sehr kurzen Einbrennzeiten, Verfahren mit konvektiver Wärmeübertragung benötigen in der Regel längere Einbrennzeiten. Bevorzugt ist eine Einbrenndauer von 30 Sekunden bis zu 30 Minuten, besonders bevorzugt von 1 Minute bis zu 20 Minuten. Das

erfindungsgemäße Bindemittel ist nicht auf den Einsatz besonderer Verfahren oder Anlagen für das Einbrennen angewiesen.

Das vorstehend beschriebene Bindemittel ist geeignet zum Einsatz in Korrosions- Schutzmitteln. Das Bindemittel wird zu diesem Zweck mit Korrosionsschutz-Partikeln, insbesondere Metallpartikeln, bevorzugt Zink- oder Alumiumpartikeln oder mit Metallsalzen oder einer Mischung verschiedener Metallpartikel oder Metallsalze oder einer Mischung aus Metallpartikeln und Metallsalzen versetzt.

Die vorteilhaften Wirkungen der Titan- bzw. Zirkonverbindungen und des fluorierten Polymers sowie des vorzugsweise in Abhängigkeit von den geforderten Produkteigenschaften ausgewählten organofunktionellen Silans bei der Verwendung des Bindemittels zum Einsatz in einem Korrosionsschutzmittel sind vorstehend im Detail erläutert. Die erfindungsgemäßen Bestandteile des Korrosionsschutzmittels neben dem Bindemittel sind vor allem die vorgenannten Korrosionsschutzpartikel.

Das erfϊndungsgemäße Korrosionsschutzmittel weist bevorzugt mindestens 0,1 Ge- wichts-% bis zu 95 Gewichts-%, bevorzugt bis zu 85 Gewichts-%, besonders bevorzugt bis zu 70 Gewichts-%, vorteilhaft bis zu 60 Gewichts-%, besonders vorteilhaft bis zu 35 Gewichts-% Korrosionsschutzpartikel auf, jeweils bezogen auf das Korrosionsschutzmittel.

Das erfindungsgemäße Korrosionsschutzmittel wird nach einer vorteilhaften Ausführungsform so eingestellt, dass die Trockenfilmdicke der fertigen Beschichtung 1 μm bis 50 μm, bevorzugt bis zu 2θμm, besonders bevorzugt bis 15 μm, vorteilhaft bis zu 5 μm beträgt. Die Trockenfilmdicke kann vor allem durch Auswahl von Metall- und/oder Salzpartikel geeigneter Größe bestimmt werden. Daneben kann die Trockenfilmdicke durch die jeweiligen Aggregate, mit denen das Korrosionsschutzmittel aufgebracht wird, eingestellt werden.

Es ist als besonderer Vorteil des erfindungsgemäßen Korrosionsschutzmittels anzusehen, dass es über eine im Vergleich zum Stand der Technik besonders gute elektrische Leitfähigkeit verfügt.

Wird erfindungsgemäß ein schweißbares Korrosionsschutzmittel eingesetzt, so zeichnet sich dieses dadurch aus, dass sich insbesondere auch zwei beidseits beschichtete Werkstücke miteinander verschweißen lassen. Beim Verschweißen von zwei beidseits be- schichteten Werkstücken müssen insgesamt vier Lagen schweißbaren Korrosionsschutzmittels überwunden werden, um zu einer haltbaren Schweißverbindung zu kommen. Bisher ist eine technisch einsetzbare Beschichtung, die diese Aufgabe zuverlässig leistet, nicht bekannt. Diese Möglichkeit wird erst durch das erfindungsgemäße, schweißbare Korrosionsschutzmittel eröffnet. Sie ist auch auf die -im Gegensatz zum Stand der Technik- kaum geminderte Leitfähigkeit zwischen den Schweißelektroden zurückzuführen, wenn Werkstücke verschweißt werden, die mit dem erfindungsgemäßen schweißbaren Korrosionsschutzmittel beschichtet sind.

Ein besonderer Vorteil des erfindungsgemäßen schweißbaren Korrosionsschutzmittels ist darin zu sehen, dass auch beim Punktschweißen mit Prozesszeiten von ca. 80 Millisekunden zuverlässig Schweißverbindungen entstehen, bei denen weder verdampfendes Metall noch Reste des Bindemittels, insbesondere des Monosilans Schwachstellen in der Schweißnaht erzeugen.

Das erfindungsgemäße Bindemittel und die daraus hergestellten Beschichtungsmittel, insbesondere Korrosionsschutzmittel und/oder schweißbare Korrsionsschutzmittel lassen sich einfach verarbeiten. Sie können mit sämtlichen bekannten Auftragsverfahren auf die Oberfläche von Werkstücken aufgebracht werden, so z. B. durch Rakeln, Spritzen, Streichen, Tauchen, Walzen und dergleichen.

Details der Erfindung werden nachstehend an Ausführungsbeispielen näher erläutert:

Bindemittel I

Das Bindemittel 1 ist aus den im Anspruch 1 genannten, für die Wirkung des erfin- dungsgemäßen Bindemittel wesentlichen Komponenten zusammengesetzt: Trimethoxyvinylsilan: 11 Gewichts-%,

Titan-ethylhexanolat (Tetra-2-ethylhexyl Titanat): 27 Gewichts-%, N-Butyl Polytitanat (Titan tetrabutanolat, polymer): 41 Gewichts-%,

Polyvinylidenfluorid: 4 Gewichts-% und Alkohol: 17 Gewichts-%

Summe: 100 Gewichts-% bezogen auf das Bindemittel - Sämtliche Angaben zum Bindemittel I und II sind jeweils bezogen auf das Bindemittel.

Die Herstellung des Bindemittels I wird nachstehend erläutert.

Bindemittel II mit Additiven (vorbereitet für eine verbesserte Einmischung vom Korrosionsschutzmittel) Trimethoxyvinylsilan: 9,5 Gewichts-%,

Titan-ethylhexanolat (Tetra-2-ethylhexyl Titanat): 24 Gewichts-%,

N-Butyl Polytitanat (Titan tetrabutanolat, polymer): 35,5 Gewichts-%,

Alkohol: 14 Gewichts-%,

Polyvinylidenfluorid: 3,5 Gewichts-% und Antiabsetzmittel: insgesamt 11 Gewichts-%. Es werden verschiedene Antiabsetzmittel eingesetzt, hier: 2,5 Gewichts-% amorphe Kieselsäure, 3 Gewichts-% Paint Additive Y

25 SN (Ashland) und 5,5 Gewichts-% Ethocell 45-Lösung 11 %-ig in Alkohol der Ewald

Dörken AG sowie

Netz- und Dispergieradditiv: 2,5 Gewichts-% Disperbyk 160 Lösung 20 % in aromati- sehen Kohlenwasserstoffen (Ewald Dörken AG)

Summe: 100 Gewichts-% bezogen auf das Bindemittel

Herstellung der Bindemittel I und II

Diese Bindemittel-Ansätze I und II werden jeweils in einem kühl- und heizbaren An- satzbehälter mit integriertem, stufenlos regelbaren Rührwerk hergestellt. Die vorstehend für das Bindemittel I und das Bindemittel II genannten Komponenten werden in der angegebenen Reihenfolge nacheinander in dem Ansetzbehälter unter Rühren vermischt. Die Temperatur liegt zwischen -10 0 C und +60 0 C. Das Rührwerk ist auf 1.000 UpM eingestellt und nach dem Zugeben der jeweiligen Komponente wird wird das Bin- demittel für 5 Minuten gemischt.

Das Bindemittel hat eine Einbrenn-Temperatur von 200 0 C.

Nachfolgend wird beispielhaft eine Zusammensetzung von erfindungsgemäßen Korrosionsschutzmitteln beschrieben. Dabei ist auch die Rezeptur für ein schweißbares Korrosionsschutzmittel angegeben:

Korrosionsschutzmittel I

43 Gewichts-% des Bindemittels II werden mit 55 Gewichts-% Zinkpaste (Zinkpaste: 90 Gewichts-% Zinkstaub mit 10 Gewichts-% organischem Lösungsmittel stabilisiert) mit einem mittleren Durchmesser der Zinkpartikel von ca. 4 μm sowie mit 2 Gewichts-% Aluminiumpaste versetzt. Zink- und Aluminiumpartikel dienen dem kathodischen Kor- rosionsschutz. Diese Rezeptur des Korrosionsschutzmittels I beträgt 100 Gewichts-%.

Korrosionsschutzmittel II

Das hier beschriebene Korrosionsschutzmittel II ist ein schweißbares Korrosionsschutzmittel. 45 Gewichts-% des Bindemittels II werden mit 25 Gewichts-% Zinkpaste (Zinkpaste: 90 Gewichts-% Zinkflake mit 10 Gewichts-% organischem Lösungsmittel stabilisiert) mit einem mittleren Durchmesser der Zinkpartikel von ca. 4 μm sowie mit 25 Gewichts-% Eisenphospid versetzt. Zinkpartikel und Eisenphospid werden als Korrosionsschutzpartikel eingesetzt. Zudem werden 5 Gewichts-% eines organischen Lösungsmittels zum Einstellen der Viskosität zugesetzt. Wird kein Lösungsmittel benötigt, wird für das Korrosionsschutzmittel II mehr Bindemittel, Zinkpaste und Eisenphosphid im Verhältnis 2:1:1 eingesetzt. Die vorbeschriebene Zusammensetzung des schweißbaren Korrosionsschutzmittels beträgt 100 Gewichts-%.

Zur Herstellung des schweißbaren Korrosionsschutzmittels wird das Bindemittel vor- gelegt. Das Einmischen der Korrosionsschutzpartikel erfolgt in dem vorbeschriebenen Ansetzbehälter bei 1.850 UpM für 15 Minuten. Die Herstellung des schweißbaren Korrosionsschutzmittels erfolgt in einem Temperaturbereich von Raumtemperatur bis maximal 40 0 C.

Das schweißbare Korrosionsschutzmittel wird auf die Komponenten der B-Säule einer Kfz-Karosserie aufgetragen. Die Einbrenntemperatur, gemessen als Objekttemperatur, beträgt 200 0 C, die Einbrenndauer in einem Konvektions-Durchlaufofen beträgt 30 Minuten. Die Trockenfilmdicke der Korrosionsschutz-Beschichtung beträgt 10 ±3 μm.

Diese Beschichtung widersteht dem Salzsprühtest nach DIN 50 021 für mindestens 48 Stunden ohne Rotrostbildung.

Zwei Komponenten der B-Säule, deren Materialstärke 2 mm beträgt und die beide auf die vorbeschriebene Weise mit dem Korrosionsschutzmittel II beschichtet wurden, werden mittels Elektroden punktverschweißt. Die derart punktverschweißten Komponenten können zum Bau von Kraftfahrzeugen eingesetzt werden.