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Title:
WINDING DEVICE FOR A STUNT KITE, PARAGLIDER OR PARACHUTE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2019/223964
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a winding device (30) for winding up and unwinding lines (50) of a stunt kite, paraglider or parachute (60), having at least three reels (11) for receiving at least one line (50) of the stunt kite, paraglider or parachute (60) each. According to the invention, at least two reels (11) have a separate reel drive (14) for winding up and unwinding the line (50) received on the reel (11).

Inventors:
HEESCHEN STEFFEN (DE)
Application Number:
PCT/EP2019/060945
Publication Date:
November 28, 2019
Filing Date:
April 29, 2019
Export Citation:
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Assignee:
HEESCHEN STEFFEN (DE)
International Classes:
B65H75/44; B63B35/79; B63B35/85; B65H57/16; B65H75/40
Domestic Patent References:
WO2009071105A12009-06-11
WO2015145363A12015-10-01
Foreign References:
US5598985A1997-02-04
FR2942200A12010-08-20
US5071085A1991-12-10
ES2358813B12012-03-23
Attorney, Agent or Firm:
GRAMM, LINS & PARTNER PATENT- UND RECHTSANWÄLTE PARTGMBB (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Wickelvorrichtung (30) zum Auf- und Abwickeln von Leinen (50) eines Lenk- drachens, Gleitschirms oder Fallschirms (60) mit zumindest drei Spulen (11 ) zum Aufnehmen zumindest je einer Leine (50) des Lenkdrachens, Gleit schirms oder Fallschirms (60), dadurch gekennzeichnet, dass zumindest zwei Spulen (11 ) einen eigenen Spulenantrieb (14) zum Auf- und Abwickeln der auf der Spule (11 ) aufgenommenen Leine (50) aufweisen.

2. Wickelvorrichtung (30) nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass

(a) zumindest zwei der Spulen (11 ) jeweils in einem eigenen Spulengehäuse (12) angeordnet sind und

(b) zumindest zwei Spulengehäuse (12) mit der darin angeordneten Spule (11 ) und ihrem Spulenantrieb (14) jeweils eine austauschbare Wickelein- heit (10) bilden.

3. Wickelvorrichtung (30) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eines der Spulengehäuse (12) zum Zwecke der Einführung zumin- dest einer Leine (50) aufklappbar ist.

4. Wickelvorrichtung (30) nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Wickelvorrichtung (30) ein Vorrichtungsgehäuse (31 ) mit zumindest einem Aufnahmemittel aufweist, mittels dem zumindest eine Wickeleinheit (10) an dem Vorrichtungsgehäuse (31 ) lösbar befestigt werden kann.

5. Wickelvorrichtung (30) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Wickelvorrichtung (30) zumindest ein Befesti- gungsmittel (31 ) zur lösbaren Befestigung an einer Lenkstange (40) des Lenkdrachens oder einer Gleit- oder Fallschirmkomponente aufweist.

6. Wickelvorrichtung (30) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das zumindest eine Befestigungsmittel (31 ) eine Befestigungsklemme ist, die auf die Lenkstange (40) des Lenkdrachens oder eine Gleit- oder Fallschirm- komponente auf- und abgesteckt werden kann.

7. Wickelvorrichtung (30) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest zwei Spulenantriebe (14) elektrische Mo- toren sind, die mit zumindest einem, bevorzugt je einem, Energiespeicher (17) zum Betreiben zumindest eines der elektrischen Motoren gekoppelt sind. 8. Wickelvorrichtung (30) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest zwei Spulenantriebe (14) jeweils mit einer Betätigungseinheit (24) zum separaten Steuern des jeweiligen Spulenantrie- bes (14) und zumindest zwei Spulenantriebe (14) mit einer gemeinsamen Betätigungseinheit (33) zum gemeinsamen Steuern der zumindest zwei Spu- lenantriebe (14) gekoppelt sind.

9. Wickelvorrichtung (30) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass

(a) zumindest einer der Spulen (11 ) zumindest eine Abstreifeinrichtung (21 ) zugeordnet ist, die die von der Spule (11 ) aufgenommene Leine (50) beim Aufwickeln säubert und/oder

(b) zumindest einer der Spulen (11 ) zumindest eine Spanneinrichtung (21 ) zugeordnet ist, die die von der Spule (11 ) aufgenommene Leine (50) beim Aufwickeln spannt.

10. Lenkstange (40) für einen Lenkdrachen mit einer Wickelvorrichtung (30) nach einem der voranstehenden Ansprüche.

11. Gleit- oder Fallschirm (60) mit einer Wickelvorrichtung (30) nach einem der Ansprüche 1 bis 9.

Description:
Wickelvorrichtung für einen Lenkdrachen, Gleitschirm oder Fallschirm

Die Erfindung betrifft eine Wickelvorrichtung zum Auf- und Abwickeln von Leinen eines Lenkdrachens, Gleitschirms oder Fallschirms mit zumindest drei Spulen zum Aufnehmen zumindest je einer Leine des Lenkdrachens, Gleitschirms oder Fall schirms.

Fallschirme sind Luftsportgeräte, die dazu eingerichtet sind, eine im freien Fall be- findliche Person oder einen Gegenstand mittels dynamischen Auftriebes abzu- bremsen und so unversehrt auf den Boden zu bringen. Bekannt sind beispiels- weise Rundkappenfallschirme und Gleitfallschirme. Fallschirme weisen zumeist mehr Leinen als ein Lenkdrachen auf, zumindest jedoch vier Leinen, insbesondere jedoch acht und mehr Leinen. Gleitschirme sind Luftsportgeräte, die zum Gleitsegeln bzw. Gleitschirmfliegen ein- gerichtet sind. Während man mit einem Fallschirm üblicherweise aus einem Flug- zeug springt, startet man mit einem Gleitschirm von einer Erhöhung, beispiels weise von einem Berg, aus. Im Gegensatz zu Fallschirmen sind Gleitschirme nicht auf ein Absinken zu Boden sondern auf eine Vorwärtsfahrt während des Absin- kens optimiert, so dass sie große Distanzen zurücklegen können. Gleitschirme bestehen üblicherweise aus einer Schirmkappe, Leinen, Tragegurten und einem Gurtzeug. Das Gurtzeug ist ein Sitz für den Piloten des Gleitschirmes. Auch Gleit schirme weisen zumeist mehr Leinen als ein Lenkdrachen auf, zumindest jedoch vier Leinen, insbesondere jedoch acht und mehr Leinen.

Drachen (englisch: Kites) sind Spiel- und Sportgeräte, die mit dem Wind betrieben werden. Die einfachste Grundform eines Drachens ist der ungelenkte Einleinerdra- chen, der aus einem Gestänge und einem bespannten Tuch besteht. Mit lediglich einer Leine wird der Einleinerdrachen in der Luft gehalten. Die Leine ist an einer Flaspel befestigt, über die die Leine mitsamt dem Drachen einfach wieder einge- holt werden kann. Ein weiterer Drachentyp sind mehrleinige Drachen, die in der Regel lenkbar sind. Sie sind mit zumindest zwei Leinen ausgestattet, an denen unterschiedlich stark gezogen werden kann, um unterschiedliche Figuren, beispielsweise Loopings, Schrauben oder Winkel, fliegen zu lassen.

Ein häufig beim Kitesurfen eingesetzter Lenkdrachentyp ist der sogenannte Mat- tendrachen, im Englischen auch Soft-Kite genannt. Diese gestängelosen Drachen entwickeln bei Anströmung ein Flügelprofil ähnlich einem Gleitschirm. Sie beste- hen vollständig aus Gewebe und Leinen und können deshalb platzsparend gefal- tet und transportiert werden. Neben den Mattendrachen existieren viele weitere Ausführungsformen von Lenkdrachen für das Kitesurfen, beispielsweise Tubeki- tes, C-Kites, Bow-Kites, Hybrid-Kites und Delta-Kites.

Die Lenkdrachen für das Kitesurfen werden mittels ihrer Steuerungs- und Sicher- heitsleinen an einer Lenkstange (auch„Kitebar“) befestigt, die eine Steuerung hin- sichtlich Richtung und Kraftentwicklung des Lenkdrachens ermöglicht.

Bei einem 4-Leiner-Lenkdrachen übertragen zwei Zugleinen die Zugkräfte. Die Zugleinen werden üblicherweise in der Mitte der Lenkstange durch eine mittige Durchführung der Lenkstange zusammengeführt und an einem Trapezhaken be- festigt. Die anderen zwei Leinen, auch als Lenkleinen oder Bremsleinen bekannt, werden links und rechts an den Enden der Bar befestigt. Sie wirken bei einem Mattendrachen auf eine hintere Kante seines Flügelprofils und ermöglichen dadurch aerodynamische Manipulationen wie Lenken, Anstellwinkel-Verändern o- der Bremsen.

Bei einem 5-Leiner-Lenkdrachen ist eine fünfte Leine zentral oder in Y-Form an der Vorderkante eines Frontschlauches des Kites befestigt. Der Drachen kann durch Zug an der fünften Leine drucklos auswehen, was die Sicherheit erhöht.

Während ein Einleinerdrachen durch eine Haspel einfach wieder eingeholt werden kann, gestaltet sich das Aufwickeln der Leinen eines Lenkdrachens mit drei oder mehr Leinen deutlich schwieriger. Beim Kitesurfen sind die Leinen an der Lenk- stange befestigt, so dass diese üblicherweise von Hand auf die Lenkstange aufge- wickelt werden. Für den späteren Aufbau des Drachens müssen die Leinen zudem wieder abgewickelt werden. Die Leinen können sich dabei einfach verheddern und wertvolle Zeit für das Spiel oder den Sport reduzieren.

Aus der ES 2 358 813 B1 ist eine Vorrichtung zum Auf- und Abwickeln der Leinen eines Lenkdrachens bekannt. Die Vorrichtung weist ein zylindrisches Gehäuse mit einem parallel zu seiner Längsachse eingearbeitetem Öffnungsschlitz auf. Entlang der Längsachse ist eine Rotationswelle angeordnet, die durch mehrere nebenei- nander angeordnete Scheiben in unterschiedliche Segmente aufgeteilt ist. Durch den Schlitz des Gehäuses können die Leinen des Kites einzeln auf die Segmente der Rotationsachse aufgewickelt werden, wobei die Rotationsachse an einem Ende eine Kurbel aufweist, um die Leinen auf die Rotationsachse aufzuwickeln. Nachteilig an dieser Vorrichtung ist, dass die Leinen sich einfach verheddern kön- nen.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, Nachteile im Stand der Technik zu ver- mindern.

Erfindungsgemäß ist eine gattungsgemäße Wickelvorrichtung der eingangs er- wähnten Art, bei der zumindest zwei Spulen einen eigenen Spulenantrieb zum Auf- und Abwickeln der auf der Spule aufgenommenen Leine aufweisen. Dies er- möglicht es, dass die Spulen unabhängig voneinander betrieben werden können. Vorteilhaft ist dies beispielsweise dann, wenn die Leinen unterschiedlich lang oder dick sind oder eine Leine sich in einer Spule verheddert. Außerdem können De- fekte einer Spule oder eines Spulenantriebes leicht festgestellt und behoben wer- den. Die erfindungsgemäße Wickelvorrichtung eignet sich für Lenkdrachen mit drei, vier, fünf oder mehr Leinen oder Gleit- oder Fallschirme. Insbesondere eignet sich die Wickelvorrichtung auch für alle Lenkdrachen-Typen, ist jedoch besonders vor- teilhaft für die Lenkdrachen, insbesondere Mattendrachen, beim Kitesurfen. Für das Verstauen der Leinen nach dem Kitesurfen können die Leinen zum Aufwickeln von der Lenkstange gelöst, von den Spulen aufgenommen und mittels der Spulen- antriebe aufgewickelt werden. Für das Bereitstellen der Leinen zum Kitesurfen können die Leinen von den Spulen mittels der Spulenantriebe und/oder manuell abgewickelt werden, von den Spulen gelöst und an der Lenkstange angebracht werden.

Als Spule wird ein Element aus Pappe, Holz, Kunststoff oder Metall bezeichnet, auf das Material mit rundem Querschnitt, wie beispielsweise Garn, Seil, Draht, Ka- bei oder ein anderes, für die Leinen eines Lenkdrachens, Gleitschirms oder Fall- schirms verwendetes Material aufgewickelt wird.

Die Spulen der erfindungsgemäßen Wickelvorrichtung können unterschiedliche Formen aufweisen. Beispielsweise kann es sich um Scheibenspulen, zylindrische Spulen oder konische Spulen handeln. Vorzugsweise werden zylindrische Spulen zum gleichmäßigen Auf- und Abwickeln der Leinen genutzt. In zumindest einer der Spulen oder in allen Spulen kann zudem eine Öffnung und/oder eine Klappe zur Aufnahme zumindest einer Leine ausgebildet sein. Darunter, dass zumindest zwei Spulen einen eigenen Spulenantrieb aufweisen, wird insbesondere verstanden, dass auch zumindest oder genau drei, vier, fünf o- der mehr Spulen einen eigenen Spulenantrieb aufweisen. Insbesondere haben so viele Spulen einen eigenen Spulenantrieb, wie Leinen eines Lenkdrachens, Gleit schirms oder Fallschirms mit der Wickelvorrichtung auf- oder abgewickelt werden sollen. Dabei ist es möglich, dass eine Spule mehr als eine Leine, insbesondere zwei oder drei Leinen, aufnimmt. Es kann jedoch auch sein, dass jede Spule ge- nau eine Leine aufnimmt.

Die Spulen einer Wickelvorrichtung können untereinander unterschiedlich oder gleich dimensioniert sein. Beispielsweise kann der Durchmesser einer ersten

Spule größer als der Durchmesser einer zweiten Spule der Wickelvorrichtung sein, um unterschiedlich dicke Leinen oder zwei oder mehr Leinen auf der Spule mit dem größeren Durchmesser aufnehmen zu können. Möglich ist es auch, dass die Spulen einer Wickelvorrichtung jeweils unterschiedlich oder gleich lang ausgebil- det sind oder unterschiedliche oder gleiche Geometrien aufweisen.

Nach einer Weiterbildung der Erfindung sind zumindest zwei der Spulen jeweils in einem eigenen Spulengehäuse angeordnet und zumindest zwei Spulengehäuse bilden mit der darin angeordneten Spule und ihrem Spulenantrieb jeweils eine austauschbare Wickeleinheit. Dadurch, dass die Spulen ein eigenes Spulenge- häuse aufweisen, wird die Wartung erleichtert und eine einfache Austauschbarkeit einer Wickeleinheit im Falle eines Defektes gewährleistet.

Das Spulengehäuse umschließt die Spule vorzugsweise überwiegend oder im Wesentlichen vollständig, damit kein Schmutz an die Spule und in das Spulenge- häuse gelangen kann. Der Spulenantrieb kann sowohl innerhalb als auch außer- halb des Spulengehäuses angeordnet sein. Die Austauschbarkeit der Wickelein- heit der Wickelvorrichtung meint insbesondere, dass die Wickeleinheiten von der Wickelvorrichtung zerstörungsfrei gelöst und die gelöste Wickeleinheit oder eine andere Wickeleinheit als Ersatz für die defekte Wickeleinheit anstelle der ur- sprünglich montierten Wickeleinheit an die Wickelvorrichtung montiert werden kön- nen. Insbesondere sind alle Wickeleinheiten zumindest in Bezug auf die Spule und den Spulenantrieb baugleich oder zumindest sind die Wickeleinheiten untereinan- der austauschbar.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist zumindest eines der Spulengehäuse zum Zwecke der Einführung der Leine aufklappbar. Aufklappbar meint, dass das Spulengehäuse durch ein Anheben eines Teiles des Spulenge- häuses geöffnet werden kann. Beispielsweise kann das Spulengehäuse mittels ei- nes Scharniers aufklappbar sein. Hierzu kann das Spulengehäuse zumindest zweiteilig ausgebildet sein. Zudem kann das Spulengehäuse über eine Verriege- lung zum Verhindern eines Aufklappens verfügen, damit das Spulengehäuse nicht im Betrieb aufklappt. Insbesondere ist das Spulengehäuse derart aufklappbar aus- gestaltet, dass das Spulengehäuse und etwaige Befestigungsmittel nicht vonei- nander getrennt werden müssen, um das Spulengehäuse zu öffnen. Dies verhin- dert, dass Bestandteile der Wickelvorrichtung verloren gehen können. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist die Wickelvorrich- tung ein Vorrichtungsgehäuse mit zumindest einem Aufnahmemittel auf, mittels dem zumindest eine Wickeleinheit an dem Vorrichtungsgehäuse lösbar befestigt werden kann. Das Aufnahmemittel kann beispielsweise als eine an die Wickelein- heit angepasst Öffnung oder Aufnahme im Vorrichtungsgehäuse ausgebildet sein. Alternativ oder zusätzlich kann das Aufnahmemittel eine Klemme, eine Nut, eine Aufsteckverbindung oder eine Schraubverbindung aufweisen oder sein. Im Falle einer Nut kann das Spulengehäuse eine dazu korrespondierende Feder aufwei- sen, mittels derer sich eine lösbare Feder-Nut-Verbindung hersteilen lässt. Zusätz- lich kann jede der Wickeleinheiten, insbesondere der Spulengehäuse und/oder das Vorrichtungsgehäuse eine Verriegelungsmechanik aufweisen, mittels derer sich die mittels des Aufnahmemittels erzeugte Befestigung verriegeln und entrie- geln lässt. Die Verriegelungsmechanik kann durch einen Schalter oder einen He- bei betätigbar sein.

Nach einer Weiterbildung der Erfindung, weist die Wickelvorrichtung zumindest ein Befestigungsmittel zur lösbaren Befestigung an einer Lenkstange des Lenkdra- chens oder einer Gleit- oder Fallschirmkomponente auf. Insbesondere weist das Vorrichtungsgehäuse ein Befestigungsmittel zur lösbaren Befestigung an der Lenkstange

oder der Gleit- oder Fallschirmkomponente auf. Alternativ oder zusätzlich kann die Befestigung aber auch über ein oder mehrere Spulengehäuse erfolgen, die zumin- dest ein Befestigungsmittel, beispielsweise eine Schraube, eine Klemme oder eine Nut oder Feder zur Befestigung an der Lenkstange oder der Gleit- oder Fall schirm komponente aufweisen können. Die Gleit- oder Fallschirmkomponente kann beispielsweise ein Karabiner, ein Rucksack oder ein Teil eines Rucksackes, ein Gurt oder ein Gurtzeug eines Gleitschirmes sein. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist das zumindest eine Befestigungsmittel eine Befestigungsklemme, die auf eine Lenkstange des Lenk- drachens oder eine Gleit- oder Fallschirmkomponente auf- und abgesteckt werden kann. Bevorzugt weist das Vorrichtungsgehäuse die Befestigungsklemme auf oder ist das Vorrichtungsgehäuse selbst als eine Befestigungsklemme ausgebildet. Als Befestigungsklemme wird insbesondere ein Befestig ungsmittel verstanden, dass die Lenkstange an zumindest zwei Stellen umgreift und zwischen diesen fest- klemmt.

Wenn das Vorrichtungsgehäuse selbst als Befestigungsklemme ausgebildet ist, ist es vorteilhaft, wenn das Vorrichtungsgehäuse länglich und bevorzugt zumindest teilweise hohl und/oder mit einer Öffnung ausgebildet ist. Besonders bevorzugt ist ein Hohlraum in dem Vorrichtungsgehäuses durch die Öffnung nach außen offen, so dass eine Lenkstange durch die Öffnung hindurch in den Hohlraum des Vor- richtungsgehäuses durchgesteckt werden kann. In dem Hohlraum des Vorrich- tungsgehäuses kann die Lenkstange so angeordnet und fixiert werden. Beispiels- weise kann die Fixierung durch eine Vorspannung und/oder elastische Ausgestal- tung des Vorrichtungsgehäuses erfolgen. Alternativ oder zusätzlich ist eine Feder- Nut-Verbindung zwischen Vorrichtungsgehäuse und Lenkstange möglich.

Vorzugsweise weist das Vorrichtungsgehäuse in Richtung seiner Längserstre- ckung eine Länge zwischen 0,3 und 0,7 m, bevorzugt zwischen 0,4 und 0,6 m auf. Vorzugsweise ist eine Längserstreckung des Vorrichtungsgehäuses zumindest um den Faktor 5, insbesondere 10 größer als eine zur Längserstreckungsrichtung or- thogonale Erstreckung.

Nach einer Weiterbildung der Erfindung sind zumindest zwei Spulenantriebe elekt- rische Motoren, die mit zumindest einer, bevorzugt je einem, Energiespeicher zum Betreiben zumindest eines elektrischen Motors gekoppelt sind. Insbesondere sind die elektrischen Motoren mittels einer Welle, auf der die Spule gelagert ist, gekop- pelt. Die elektrischen Motoren beschleunigen und erleichtern das Auf- und Abwi- ckeln der Leinen im Vergleich zu einem manuellen Betrieb. Die elektrischen Moto- ren können dazu eingerichtet sein, beim Abwickeln der Leine als eine Bremse zu arbeiten, um einen Verheddern der Leine zu verhindern. Zwischen einem elektri schem Motor und einer Spule einer Wickeleinheit kann jeweils eine Rutschkupp- lung ausgebildet sein. Es kann auch jeweils eine zusätzliche Bremsvorrichtung an jeder der Spulen angeordnet sein. Außerdem können die Spulen neben den elektrischen Motoren auch je einen weiteren oder einen gemeinsamen, manuell betätigbaren Spulenantrieb, beispielsweise einen Kurbelantrieb, aufweisen.

Vorzugsweise sind die Energiespeicher Batterien oder Akkumulatoren. Alternativ oder zusätzlich können die Spulenantriebe oder Energiespeicher mit zumindest ei- ner Solarzelle gekoppelt sein. Der Energiespeicher kann austauschbar ausgebil- det sein. Das bedeutet, dass der Energiespeicher zum Aufladen oder Ersetzen des Energiespeichers so an oder in dem Spulengehäuse oder in der Wickeleinheit angeordnet ist, dass er zerstörungsfrei entnommen und wieder eingesetzt werden kann. Der Energiespeicher kann außerdem für eine drahtlose Energieübertragung, insbesondere Nahfeldübertragung, ausgebildet sein. Zu diesem Zwecke können dem Energiespeicher eine Spule und ein Gleichrichter für eine induktive Kopplung oder eine Metallplatte und eine Spule für eine kapazitive Kopplung mit einem Os- zillator eines induktiven Ladegerätes zugeordnet sein. Bevorzugt sind Spule oder Metallplatte und Gleichrichter innerhalb des Spulengehäuses und/oder eines Ener- giespeichergehäuses, in dem auch der Energiespeicher angeordnet ist, angeord- net.

Bevorzugt sind die Wickeleinheiten und die Wickelvorrichtung wasserdicht bis zu 5 bis 10 Metern Tiefe ausgebildet. Bevorzugt sind der Spulenantrieb, die Welle und/oder der Energiespeicher beständig gegenüber Salz und Wasser ausgebildet. Insbesondere bevorzugt sind der Spulenantrieb, die Welle und/oder der Energie- speicher wasserdicht ausgebildet. Hierzu können der Spulenantrieb, die Welle und/oder der Energiespeicher separat oder gemeinsam, beispielsweise innerhalb eines Gehäuses, gegenüber der äußeren Umgebung im Wesentlichen abgekap- selt sein. Auf der Welle oder an einem Gehäuseteil des Spulengehäuses, der Welle und/oder des Spulenantriebes kann zumindest ein Wellendichtring, insbe- sondere einen Axial-Wellendichtring, angeordnet sein. Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung sind zumindest zwei Spulenantriebe je- weils mit einer Betätigungseinheit zum separaten Steuern des jeweiligen Spulen- antriebes und zumindest zwei Spulenantriebe mit einer gemeinsamen Betäti- gungseinheit zum gemeinsamen Steuern der zumindest zwei Spulenantriebe ge- koppelt. Vorzugsweise weist jeder der Spulenantriebe zumindest je eine eigene Betätigungseinheit auf. Außerdem können alle Spulenantriebe mittels einer ge- meinsamen Betätigungseinheit betätigbar sein. Die Betätigungseinheiten können beispielsweise eine Betätigungstaste oder zwei Betätigungstasten aufweisen. Eine Betätigungstaste kann dazu ausgebildet sein, das Aufwickeln der Leine durch Starten des elektrischen Motors zu ermöglichen. Eine weitere Betätigungstaste kann für das Abwickeln der Leine ausgebildet sein, indem sie beispielsweise eine Motorbremse des elektrischen Motors betätigt. Beispielsweise ist zumindest eine der Betätigungstasten oder sind alle Betätigungstasten Druckknöpfe. Vorzugs- weise sind diese auf einer Oberseite des Spulengehäuses angeordnet.

Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist zumindest einer der Spulen zumin- dest eine Abstreifeinrichtung zugeordnet, die die von der Spule aufgenommene Leine beim Aufwickeln säubert und/oder zumindest einer der Spulen zumindest eine Spanneinrichtung zugeordnet, die die Leine beim Aufwickeln spannt. Die Ab- streifeinrichtung und die Spanneinrichtung können dabei auch als eine gemein- same Abstreif- und Spanneinrichtung ausgebildet sein. Die zumindest eine Abstreif- und/oder Spanneinrichtung ist bevorzugt nahe einer Öffnung des Spulengehäuses für die Leine und innerhalb des Spulengehäuses, insbesondere innerhalb eines Gehäusevorsprungs des Spulengehäuses, angeord- net. Bevorzugt ist in dem Spulengehäuse, insbesondere in dem Gehäusevor- sprung, zumindest eine Abführeinrichtung ausgebildet, die Wasser und Schmutz von der zumindest einen Abstreifeinrichtung aus dem Spulengehäuse und/oder Gehäusevorsprung nach draußen abführt. Die Abführeinrichtung kann zumindest eine Öffnung, einen Schlitz und/oder zumindest eine Rinne aufweisen. Die Ab- führeinrichtung ist bevorzugt auf einer Unterseite des Spulengehäuses und/oder des Gehäusevorsprungs angeordnet.

Bevorzugt schließt die zumindest eine Abstreif- und Spanneinrichtung oder eine Trennwand für die Leine das Spulengehäuse, die Spule, den Spulenantrieb und/o- der den Energiespeicher im Wesentlichen gegenüber der äußeren Umgebung so ab, dass einzig die zumindest eine Leine an der zumindest einen Abstreif- und Spanneinrichtung oder Trennwand vorbei gelangen kann. Dies vermeidet, dass Wasser oder Schmutz von den Leinen oder von außerhalb durch beispielsweise die Abführeinrichtung in das Spulengehäuse, an die Spule, den Spulenantrieb und/oder den Energiespeicher gelangen kann.

Die Abstreifeinrichtung, Spanneinrichtung oder die Abstreif- und Spanneinrichtung kann beispielsweise ein flexibles Material, beispielsweise ein Wischgummi, oder eine Bürste aufweisen. Geeignete Wischgummis sind beispielsweise die für die Frontscheibe bei Kraftfahrzeugen eingesetzten Wischgummis.

Bevorzugt sind jeweils zwei Abstreif- und/oder Spanneinrichtungen oberhalb und unterhalb der Leine bzw. eines Durchganges für die Leine angeordnet, so dass sie ein Paar einer Abstreif- und/oder Spanneinrichtung ausbilden. Weiter bevorzugt sind die paarweisen Abstreif- und/oder Spanneinrichtungen im Wesentlichen sich gegenüberliegend angeordnet. Vorzugsweise befindet sich zwischen den paarwei- sen Abstreif- und/oder Spanneinrichtungen kein Abstand oder höchstens der Ab- stand des Durchmessers der Leine, besonders bevorzugt höchstens der halbe Ab- stand des Durchmessers der Leine. Dies ermöglicht es, dass die Leine beim Auf- wickeln auf die Spule in Kontakt mit den Spanneinrichtungen kommt. Die Span- neinrichtungen setzen der Leine einen Widerstand entgegen. Dadurch wird eine Vorspannung der Leine erzeugt. Zusätzlich kann dies ein Abstreifen von Schmutz von der Leine bewirken, insbesondere wenn ein Wischgummi oder eine Bürste als Abstreifeinrichtung eingesetzt wird. So bleiben die Spule und das Innere des Spu- lengehäuses sauber.

Erfindungsgemäß ist zudem eine Lenkstange für einen Lenkdrachen, Gleitschirm oder Fallschirm mit einer erfindungsgemäßen Wickelvorrichtung. Erfindungsgemäß ist weiterhin ein Lenkdrache, insbesondere ein Kite zum

Kitesurfen, mit einer Lenkstange, insbesondere einer Kitebar, und einer erfin- dungsgemäßen Wickelvorrichtung. Erfindungsgemäß sind auch ein Gleitschirm und ein Fallschirm mit einer erfin- dungsgemäßen Wickelvorrichtung.

Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand von Figuren er- läutert. Es zeigen:

Figur 1 eine perspektivische Schrägansicht eines Ausführungsbeispiels einer

Wickeleinheit einer erfindungsgemäßen Wickelvorrichtung, Figur 2 eine weitere perspektivische Schrägansicht der Wickeleinheit aus Figur

2,

Figur 3 eine Draufsicht auf die Wickeleinheit aus Figuren 1 und 2 Figur 4 eine perspektivische Schrägansicht eines Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Wickelvorrichtung, und

Figur 5 eine schematische Darstellung eines Fallschirmes mit einer erfindungs- gemäßen Wickelvorrichtung.

Figur 1 zeigt eine perspektivische Schrägansicht eines Ausführungsbeispiels einer Wickeleinheit 10 einer nicht gezeigten erfindungsgemäßen Wickelvorrichtung 30. Eine Spule 11 ist innerhalb eines Spulengehäuses 12 der Wickeleinheit 10 dreh- bar auf einer Welle 13 gelagert. Die Welle 13 ragt aus dem Spulengehäuse 12 heraus. Die Welle 1 3 ist mit einem Spulenantrieb 1 4 gekoppelt und wird von die sem angetrieben. Der Spulenantrieb 14 ist in diesem Ausführungsbeispiel außer- halb des Spulengehäuses 12 angeordnet. Es ist alternativ möglich, den Spulenan- trieb 14 innerhalb des Spulengehäuses 12 anzuordnen und die Welle 13 vollstän- dig innerhalb des Spulengehäuses 12 anzuordnen.

Der Spulenantrieb 14 ist in diesem Ausführungsbeispiel als ein elektrischer Motor ausgebildet. Der Spulenantrieb 14 kann ein separates Gehäuse aufweisen und/o- der wie hier gezeigt in einer Haltestruktur 15 gelagert oder alternativ auf der Hal- testruktur 15 oder an dem Spulengehäuse 12 abgestützt werden. Der Spulenan- trieb 14 ist mittels zweier elektrischer Leitungen 16a und 16b, vorliegend einer po- sitiven und einer negativen Leitung, mit einem Energiespeicher 17 (vgl. Figur 2) verbunden, der auf der hier nicht sichtbaren Rückseite der Wickeleinheit 10 ange- ordnet ist. Gleichwohl ist es möglich, die beiden elektrischen Leitungen 16a, 16b in einer gemeinsamen elektrischen Leitung 16 zusammenzufassen.

Das Spulengehäuse 12 ist zum Zwecke der Einführung einer Leine aufklappbar ausgebildet. Hierzu besteht das Spulengehäuse 12 aus einem oberen Spulenge- häuseteil 12a und einem unteren Spulengehäuseteil 12b, die mittels eines auf der Rückseite des Spulengehäuses 12 angeordneten Scharniers 18 miteinander ver- bunden sind. Der untere Spulengehäuseteil 12b nimmt die Spule 11 in diesem Ausführungsbei- spiel vollständig auf und ist deshalb größer als der obere Spulengehäuseteil 12a ausgebildet. Der obere und untere Spulengehäuseteil 12a, 12b weisen jeweils ei- nen Gehäusevorsprung 19a, 19b mit trapezförmigen Grundflächen auf. Die Ge- häusevorsprünge 19a, 19b weisen vorderseitige, derart zueinander korrespondie- rende Ausnehmungen auf, dass die Ausnehmungen eine gemeinsame Gehäuse- Öffnung 20 für zumindest eine hier nicht gezeigte Leine ausbilden. Alternativ kön- nen sie separate Ausnehmungen für jeweils eine Leine ausbilden oder mehrere Ausnehmungen für mehrere Leinen aufweisen. Innerhalb der Gehäusevorsprünge 19a, 19b sind jeweils drei Abstreif- und Span- neinrichtungen 21 a.1 , 21 a.2, 21 a.3, 21 b.1 , 21 b.2, 21 b.3 paarweise angeordnet.

Die paarweise angeordnete Abstreif- und Spanneinrichtungen 21 a.1 , 21 a.2, 21 a.3, 21 b.1 , 21 b.2, 21 b.3 sind im Wesentlichen äquidistant zueinander angeordnet. Die Anzahl der Abstreif- und Spanneinrichtungen 21 a, 21 b kann auch größer oder klei- ner sein und insbesondere 1 , 2, 3, 4 oder 5 betragen. Auch die Abstände zwi- schen den Abstreif- und Spanneinrichtungen 21 a.1 , 21 a.2, 21 a.3, 21 b.1 , 21 b.2, 21 b.3 können unterschiedlich groß sein. Insbesondere können auch unterschiedli- che Abstreif- und/oder Spanneinrichtungen 21 a.1 , 21 a.2, 21 a.3, 21 b.1 , 21 b.2,

21 b.3 eingesetzt werden. Vorliegend bestehen alle Abstreif- und Spanneinrichtungen 21 a.1 , 21 a.2, 21 a.3,

21 b.1 , 21 b.2, 21 b.3 aus einem Wischgummi. Die Paare einer oberen und einer un- teren Abstreif- und Spanneinrichtung 21 a.1 und 21 b.1 , 21 a.2 und 21 b.2, 21 a.3 und 21 b.3 sind jeweils derart zueinander korrespondierend angeordnet, dass zwischen ihnen keine Öffnung verbleibt. Beim Aufwickeln der Leine muss die Leine daher die Wischgummis unter Kraftaufwand verformen, um auf die Spule 11 aufgewickelt zu werden.

Figur 2 zeigt eine perspektivische Schrägansicht der Wickeleinheit 10 gemäß dem Ausführungsbeispiel der Figur 1. Hier ist die gegenüber der Seitenansicht in Figur 2 gegenüberliegende Seite der Wickeleinheit 10 zu sehen. Insbesondere sind hier die Energiequelle 17 und das Scharnier 18 zu erkennen.

Figur 3 zeigt ein eine Draufsicht auf die Wickeleinheit 10 gemäß dem Ausfüh- rungsbeispiel der Figuren 1 und 2 in einem geöffneten Zustand. Hierbei ist der obere Spulengehäuseteil 12a mittels des Scharniers 18 aufgeklappt worden, so dass der obere Spulengehäuseteil 12a und der untere Spulengehäuseteil 12b nur noch mittels des Scharniers 18 miteinander in Kontakt stehen.

In diesem geöffneten Zustand lässt sich eine nicht gezeigte Leine besonders ein- fach auf die Spule 11 wickeln, um die Leine nach dem Zuklappen des Spulenge- häuses 12 im geschlossenen Zustand mittels des Spulenantriebes 14 einzuholen. Hierfür weist die Spule 11 eine Spulenklappe 11 a auf, die geöffnet werden kann und in die sich zumindest eine Leine einführen lässt. In dem unteren Gehäusevorsprung 19b des unteren Spulengehäuseteils 12b sind drei Abführeinrichtungen 22.1 , 22.2, 22.3 angeordnet. Die Abführeinrichtungen 22.1 , 22.2, 22.3 sind als längliche Schlitze entlang des unteren Gehäusevorsprun- ges 19b ausgebildet. Damit stellen sie eine Öffnung von dem Spulengehäuse 12 nach außen bereit, über die Wasser und Schmutz wie beispielsweise Sandkörner abgeführt werden können, die von den Abstreif- und/oder Spanneinrichtungen 21 a.1 , 21 a.2, 21 a.3, 21 b.1 , 21 b.2, 21 b.3 abgestreift worden sind. Figur 4 zeigt eine perspektivische Schrägansicht eines Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Wickelvorrichtung 30. Auf einem Vorrichtungsgehäuse 31 der Wickelvorrichtung 30 sind vier baugleiche Wickeleinheiten 10i, 102, I O3, 104 ange- ordnet. Alternativ können drei, fünf oder mehr baugleiche Wickeleinheiten 10 auf dem Vorrichtungsgehäuse 31 angeordnet sein. Die Wickeleinheiten 10i, I O2, I O3, 104 müssen zudem nicht baugleich sein. Die Wickeleinheiten 10i, IO2, I O3, 104 sind jeweils lösbar mittels hier nicht sichtbaren Aufnahmemitteln des Vorrichtungs- gehäuses 31 auf dem Vorrichtungsgehäuse 31 befestigt.

Beispielweise kann das Aufnahmemittel des Vorrichtungsgehäuses 31 eine Nut sein und eine Unterseite der Wickeleinheiten 10i, I O2, I O3, 104 korrespondierende Federn zum Eingriff in die Nut aufweisen. Zusätzlich können die Aufnahmemittel Verriegelungselemente zum Verriegeln der Feder-Nut-Verbindung aufweisen, die ein Lösen der Federn der Wickeleinheiten 10i, I O2, I O3, 104 aus den Nuten verhin- dern.

Das Vorrichtungsgehäuse 31 ist zugleich als eine Befestigungsklemme 31 ausge- bildet. Die Befestigungsklemme 31 weist einen Flohlraum mit einer Öffnung zur Aufnahme einer Lenkstange 40 für einen Lenkdrachen auf. Die Befestigungs- klemme 31 umgreift die Lenkstange 40 und klemmt sie fest. Aus dem Flohlraum treten jeweils die Lenkstangenenden 40.1 , 40.2 der Lenkstange 40 hervor.

Die Klemmkraft der Befestigungsklemme 31 wird vorliegend durch eine elastische Ausbildung der Befestigungsklemme 31 bereitgestellt. Um die Lenkstange 40 ein- zuklemmen, werden Öffnung und Hohlraum der Befestigungsklemme 31 elastisch geweitet und die Befestigungsklemme 31 auf die Lenkstange 40 aufgesteckt, wo die elastische Rückstellkraft für die Klemmkraft sorgt. Um die Befestigungsklemme 31 und somit die Wickelvorrichtung 30 von der Lenkstange 40 zu lösen, wird die Befestigungsklemme 31 in Richtung von der Öffnung des Hohlraumes weg von der Lenkstage 30 gezogen.

Die Wickeleinheiten 10i, 102, I O3, 104 weisen ihrerseits jeweils Spulenantriebe 14i, 142, 143, 144 auf, die mit jeweils einem Energiespeicher 17i, 172, 173, 174 mit- tels einer elektrischen Leitung 161, 162, 163, 1 64 verbunden sind. Zusätzlich ist der Energiespeicher 17i, 172, 173, 174 jeweils mit einer Betätigungseinheit 24i, 242, 243, 244 mittels einer elektrischen Leitung 23i, 232, 233, 234 verbunden. Die Betäti gungseinheiten 24i, 242, 243, 244 weisen jeweils eine Betätigungstaste zum Akti- vieren des Spulenantriebes 14i, 142, 143, 144 auf, der hier in Form von elektri- schen Motoren ausgebildet sein. Mittels einer der Betätigungstasten kann jeweils eine der gezeigten Leinen 50i, 502, 503, 504, die in den Spulen 11 der Wickelein- heiten 10i, IO2, IO3, 104 aufgenommen sind, aufgewickelt werden. Die Energiespeicher 17i, 172, 173, 174 sind außerdem mittels einer elektrischen Leitung 32 über eine gemeinsame Betätigungseinheit 33 miteinander verbunden. Auf gemeinsamen Betätigungseinheit 33 befinden sich eine gemeinsame Betäti gungstaste 33a, die die Spulenantriebe 14i, 142, 143, 144 zum simultanen Aufwi- ckeln aller Leinen 50i, 502, 503, 504 startet und eine gemeinsame Betätigungstaste 33b, die die Motorbremsen der Spulenantriebe 14i, 142, 143, 144 zum simultanen

Abwickeln aller Leinen 50i, 502, 503, 504 betätigt.

Figur 5 zeigt eine schematische Darstellung eines Fallschirmspringers 70, der an einem Fallschirm 60 mit einer erfindungsgemäßen Wickelvorrichtung 30 hängt. Die Wickelvorrichtung 30 ist, hier nur beispielsweise gezeigt, zwischen zwei Gur- ten 61 , 62 des Fallschirms 60 angeordnet. Die Wickelvorrichtung 30 kann bei spielsweise eine Anzahl von Spulen 11 aufweisen, die der Anzahl der Leinen 50 des Fallschirmes 60 entspricht. Bezugszeichenliste

101 ...104 Wickeleinheit

11 Spule

11 a Spulenklappe

12 Spulengehäuse

12a Oberer Spulengehäuseteil

12b Unterer Spulengehäuseteil

13 Welle

141...144 Spulenantrieb

15 Haltestruktur

16.1 , 16.2 Elektrische Leitung

161 ...164 Elektrische Leitung

171 ...174 Energiespeicher

18 Scharnier

19a Oberer Gehäusevorsprung

19b Unterer Gehäusevorsprung

20 Gehäuseöffnung

21 a.1 ...21a.3 Obere Abstreif- und Spanneinrichtung 21 b.1 ...21 b.3 Untere Abstreif- und Spanneinrichtung

22.1 ...22.3 Abführeinrichtung

231 ...234 Elektrische Leitung

241 ...244 Betätigungseinheit

30 Wickelvorrichtung

31 Vorrichtungsgehäuse

32 Elektrische Leitung

33 Betätigungseinheit

33a, 33b Betätigungstasten

40 Lenkstange

40.1 , 40.2 Lenkstangenenden

501...504 Leine

60 Fallschirm

61 , 62 Gurte

70 Fallschirmspringer