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Patent Searching and Data


Title:
WINDING MACHINE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2012/107295
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a winding machine (1), on which, in alternation, a spool (8) is wound in a winding position (13) of a spindle (5), while at the same time a completely wound spool (6) is removed from a spindle (4). With winding machines (1) according to the prior art having a small spacing (36) of the rotational axes (18, 19) of the spools (6, 8), the completely wound spool (6) must be removed quickly before the spool (8) has reached a critical diameter which would cause a collision of the lateral faces of the spools (6, 8). According to the invention, the completely wound spool (6) is moved by means of a displacement device (23) over a displacement path (25) before or during the winding process of the spool (8), such that the axial extensions (14, 15) of the spools (6, 8) have no overlap, but rather have a spacing (26). The collision of the spools (6, 8) can thus be prevented as the diameter of the spool (8) increases, whereby a more compact design with a smaller spacing of the spindles (4, 5) is made possible and an operator has more time to remove the completely wound spool (6).

Inventors:
LUDWIG MARKUS (DE)
HOLLSTEIN MATTHIAS (DE)
Application Number:
PCT/EP2012/051215
Publication Date:
August 16, 2012
Filing Date:
January 26, 2012
Export Citation:
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Assignee:
SAHM GEORG FA (DE)
LUDWIG MARKUS (DE)
HOLLSTEIN MATTHIAS (DE)
International Classes:
B65H67/04; B65H67/048
Domestic Patent References:
WO2008095982A12008-08-14
Foreign References:
GB1159282A1969-07-23
US3921922A1975-11-25
DE19505838A11995-09-07
DE10223484B42008-04-30
DE10223484B42008-04-30
Attorney, Agent or Firm:
REHBERG HÜPPE + PARTNER (DE)
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Claims:
PATENTANSPRÜCHE

1 . Spulmaschine (1 ) mit zwei Spindeln (4, 5) für zwei hierauf angeordneten Spulen (6, 8), wobei die Spulen (6, 8) in einer durch eine Verlagerungseinrichtung (23) herbeigeführten Entnahmeposition (24) einer fertig gewickelten Spule (6) ohne Überlappung (20) ihrer Axialerstreckungen (14, 15) angeordnet sind.

2. Spulmaschine (1 ) nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass

a) auf einer Spindel (5) in einer Spulposition (13) dieser Spindel (5) ein Spulgut (10) gefangen und/oder gewickelt werden kann, während gleichzeitig auf einer anderen Spindel (4) in der Entnahmeposition (24) eine gewickelte Spule (8) von der Spulmaschine (1 ) entnehmbar ist,

b) die Spindeln (4, 5) wechselweise in die Spulposition (13) und die Entnahmeposition (24) bringbar sind,

c) durch die Verlagerungseinrichtung (23) zur Herbeiführung der Entnahmeposition (24) aus der Spulposition (13) eine fertig gewickelte Spule (6) in Richtung ihrer Rotationsachse (18) verlagerbar ist,

d) die Verlagerungseinrichtung (23) einen Verlagerungsweg (25) aufweist, welcher größer ist als die Axialerstreckung (14) der Spule (6) in Richtung ihrer Rotationsachse (18).

3. Spulmaschine (1 ) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Verlagerungseinrichtung (23) die Spule (6) gegenüber der Spindel (4) verlagert.

4. Spulmaschine (1 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verlagerungseinrichtung (23) die Spule (6) gemeinsam mit der Spindel (4) verlagert.

5. Spulmaschine (1 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Längsachsen der Spindeln (4, 5) einen Abstand (36) besitzen, welcher kleiner ist als der Durchmesser D der fertig gewickelten Spulen (6, 8).

6. Spülmaschine (1 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verlagerungseinrichtung (23) als über eine Steuereinheit betätigbarer Axialaktuator ausgebildet ist.

7. Spulmaschine (1 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verlagerungseinrichtung (23) bewegungsgesteuert entsprechend einer Drehbewegung eines Revolvers (2), an welchem die beiden Spindeln (4, 5) drehbar abgestützt sind, betätigbar ist.

8. Spulmaschine (1 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich in der Entnahmeposition (24) einer fertig gewickelten Spule (6), in der die Spulen (6, 8) ohne Überlappung (20) ihrer Axialerstreckungen (14, 15) angeordnet sind, die Spindel (4) nur teilweise durch die fertig gewickelte Spule (6) erstreckt.

9. Spulmaschine (1 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass über die Verlagerungseinrichtung (23) eine Spule (6) oder Spindel (4) in eine Betriebsposition verlagerbar ist, in welcher das Spulgut (10) in Wechselwirkung mit einer Schneideinrichtung und/oder einer Fangeinrichtung tritt und/oder das Wickeln einer Fixier- und/oder Reservewicklung erfolgt.

10. Spulmaschine (1 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine fertig gewickelte Spule

a) durch alleinige Rotation des Revolvers (2) aus einer Arbeitsstellung in eine Ruhestellung überführbar ist, und

b) durch Betätigung der Verlagerungseinrichtung (23) von einer Spulposition in eine Entnahmeposition überführbar ist.

1 1 . Verfahren zum Betrieb einer Spulmaschine (1 ) zum wechselweisen Wickeln von Spulen (6, 8) auf zwei Spindeln (4, 5), bei dem eine fertig gewickelte Spule (6) über eine Verlagerungseinrichtung (23) in eine Entnahmeposition (24) verlagert wird, in der die Axialerstreckung (14) dieser Spule (6) keine Überlappung (20) mit der Axialerstreckung (15) einer zu wickelnden Spule (8) auf der anderen Spindel (5) besitzt.

12. Verfahren nach Anspruch 1 1 , dadurch gekennzeichnet, dass a) auf einer Spindel (5) in einer Spulposition (13) dieser Spindel (5) ein Spulgut (10) gefangen und/oder gewickelt wird,

b) gleichzeitig zu dem Fangen und/oder Wickeln auf der Spindel (5) gemäß a) von einer anderen Spindel (4) in einer Entnahmeposition (24) eine fertig gewickelte Spule (6) von der Spulmaschine (1 ) abgenommen wird,

c) die Spindeln (4, 5) wechselweise in die Spulposition (13) und die Entnahmeposition (24) gebracht werden,

d) durch die Verlagerungseinrichtung (23) die Entnahmeposition (24) aus der Spulposition (13) herbeigeführt wird, indem eine fertig gewickelte Spule (6) in Richtung ihrer Rotationsachse (18) verlagert wird,

e) die Verlagerungseinrichtung (23) die fertig gewickelte Spule (6) in Richtung ihrer Rotationsachse (18) über einen Verlagerungsweg (25) verlagert, welcher größer ist als die Axialerstreckung (14) der Spule (6).

13. Verfahren nach Anspruch 1 1 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass über die Verlagerungseinrichtung (23) die Spule (6) gegenüber der Spindel (4) verlagert wird.

14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass über die Verlagerungseinrichtung (23) die Spule (6) gemeinsam mit der Spindel (4) verlagert wird.

15. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Längsachsen der Spindeln (4, 5) einen Abstand (36) besitzen, welcher kleiner ist als der Durchmesser D der fertig gewickelten Spule (6).

16. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass als Verlagerungseinrichtung (23) ein Axialaktuator verwendet wird, der über eine Steuereinheit betätigt wird.

17. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Verlagerungseinrichtung (23) bewegungsgesteuert entsprechend einer Drehbewegung eines Revolvers (2) betätigt wird.

18. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass über die Verlagerungseinrichtung (23) die fertig gewickelte Spule (6) so weit verlagert wird, dass sich die zugeordnete Spindel (4) nur zu einem Teil durch die fertig gewickelte Spule (6) erstreckt.

19. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verlagerungseinrichtung (23) eine Spule (6) oder Spindel (4) in eine Betriebsposition verlagert, in welcher das Spulgut (10) in Wechselwirkung mit einer Schneideinrichtung und/oder einer Fangeinrichtung tritt und/oder das Wickeln einer Fixierwicklung und/oder Reservewicklung erfolgt.

20. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine fertig gewickelte Spule (6) über eine Rotation des Revolvers (2) aus einer Arbeitsstellung in eine Ruhestellung überführt wird und durch Betätigung der Verlagerungseinrichtung (23) die Spule (6) von einer Spulposition (13) in eine Entnahmeposition (24) überführt wird.

Description:
SPULMASCHINE

TECHNISCHES GEBIET DER ERFINDUNG

Die Erfindung betrifft Spulmaschinen, bei welchen wechselseitig auf mindestens zwei Spindeln ein kontinuierliches Spulgut, insbesondere ein Faden, Draht, Band, Zwirn usw., zu einer Spule gewickelt wird. Weiterhin betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Betrieb einer derartigen Spulmaschine.

STAND DER TECHNIK

Bekannt sind Spulmaschinen, bei welchen, beispielsweise von einem kontinuierlichen Her- stellungsprozess, ein Spulgut kontinuierlich der Spulmaschine zugeführt wird und dann (mit oder ohne Hülse) auf einer Spindel zu einer Spule gewickelt wird. Diese Spule kann dann transportiert werden und in einem nachfolgendem Prozess für die weitere Verarbeitung des Spulguts genutzt werden. Das Wickeln der Spule erfolgt auf einer Spindel, die zur Erzeugung der Wickelbewegung selbst angetrieben sein kann. Alternativ ist es bekannt, die Rotationsbewegung der Spule durch einen Reibantrieb, insbesondere eine an die Mantelfläche der Spule radial angepressten Antriebswalze, zu erzeugen. Während des Aufwickeins wird das Spulgut durch eine Changiereinrichtung in Richtung der Längsachse der Spindel hin- und herbewegt, wobei sich die Changiereinrichtung im Verlauf des Spulguts geringfügig vor oder stromaufwärts der Spule befindet. Durch die mittels einer Steuereinheit koordinierte Überlagerung der Rotations- und Changierbewegung bildet sich im Verlauf der Spulreise eine räumliche Spule mit sich vergrößerndem Durchmesser. Bekannt ist weiterhin der Einsatz von Spulmaschinen, die mit mindestens zwei Spindeln ausgestattet sind, die wechselseitig in einer Arbeitsstellung zum Wickeln von Spulen genutzt werden können. Möglich ist, dass hierbei eine einzige Changiereinrichtung für das Wickeln von Spulen auf beiden Spindeln zuständig ist. Bei Erreichen einer bestimmten Menge des Spulguts auf der Spindel, welche sich gerade in Benutzung für das Wickeln, also in einer Arbeitsstellung, befindet, wird diese Spindel in eine Ruhestellung bewegt. Automatisch oder unter Veranlassung durch eine Bedienperson wird das weiterhin zulaufende Spulgut von der anderen Spindel, die sich nun in der Arbeitsstellung befindet, oder einer auf dieser anderen Spindel angeordneten Hülse übernommen. Nach diesem Stellungswechsel wird die fertig gewickelte Spule von der sich in der Ruhestellung befindenden ersten Spindel manuell oder automatisiert abgenommen. Für die Überführung der Spindeln zwischen der Arbeitsstellung und der Ruhestellung sind die mindestens zwei Spindeln oftmals an einem Drehteller oder Revolver verdrehbar gehalten, wobei die Rotationsachse der Spindeln und des Revolvers parallel zueinander orientiert sind. Über eine Verdrehung des Drehtellers können die Stellungen der Spindeln wechselseitig verändert werden.

Eine entsprechende Spulmaschine ist aus dem Patent DE 102 23 484 B4 der Anmelderin bekannt. Das Patent widmet sich dem Wechselvorgang, hier dem Überführen des Spulguts von der ersten zur zweiten Spindel. Hierbei werden außerhalb der Verlegebreite vor Beginn des eigentlichen Spulvorgangs eine Fixierwicklung und eine Reservewicklung gewickelt. Besitzt die Changiereinrichtung eine Kehrgewindewelle, kann der Changierfadenführer der Changiereinrichtung nicht ohne konstruktiv aufwändige Zusatzmaßnahmen bei der Nutgestaltung der Kehrgewindewelle au ßerhalb der Verlegebreite angeordnet werden. Das Patent schlägt vor, die Changiereinrichtung über eine Verlagerungseinrichtung parallel zur Längs- und Rotationsachse der Spindeln derart zu verlagern, dass das Spulgut außerhalb der Verlegebreite an die Spindel oder Hülse angelegt werden kann und die Fixier- und Reservewicklung gebildet werden kann. Bei der hier eingesetzten Verlagerungseinrichtung handelt es sich um eine pneumatisch betätigte Kolben/Zylinder-Einheit, welche über ein Ventil und eine zugeordnete Steuereinheit zu einem beliebig frei wählbaren Zeitpunkt pneumatisch betätigt werden kann. Bevor die fertig gewickelte Spule von der Spulmaschine entnommen ist, befindet sich die fertig gewickelte Spule in der Ruhestellung und die Spule mit sich aufbauendem Durchmesser in der Arbeitsstellung. Soll ermöglicht sein, dass die fertig gewickelte Spule in der Ruhestellung spätestens von der Spulmaschine entnommen wird, wenn auch die andere Spule in der Arbeitsstellung fertig gewickelt ist, muss der Abstand der Spulen voneinander zumindest dem Durchmesser der fertig gewickelten Spulen entsprechen, damit ausgeschlossen ist, dass die Mantelfläche der Spule in der Arbeitsstellung mit zunehmendem Durchmesser zur Anlage an die Mantelfläche der fertig gewickelten Spule in der Ruhestellung kommt. Wird der Abstand der Spindeln kleiner gewählt, bedeutet dies zwingend, dass die fertig gewickelte Spule in der Ruhestellung von der Bedienperson oder automatisch schneller entnommen werden muss, nämlich vor dem vollständigen Wickeln der Spule in der Arbeitsstellung. Wird die fertig gewickelte Spule nicht rechtzeitig entnommen, kommt es zu der Kollision der beiden Spulen und zu einem Stillstand der Spulmaschine. Für die konstruktive Gestaltung der Spulmaschine, hier hinsichtlich des Abstands der beiden Spindeln, ist somit ein Zielkonflikt gegeben, indem einerseits der Abstand der Spindeln zur Verringerung der Baugröße der Spulmaschine möglichst klein zu halten ist,

- aber andererseits der Abstand der Spindeln möglichst groß zu wählen ist, um eine möglichst große Zeitspanne vorzugeben, um die Entnahme der fertig gewickelten Spule zu ermöglichen, ohne dass es zu einer Kollision der Spulen kommt.

Mit zunehmender Zulaufgeschwindigkeit des Spulguts wird der Zielkonflikt durch den schnelleren Aufbau der Spulen noch weiter verschärft.

AUFGABE DER ERFINDUNG

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Spulmaschine vorzuschlagen, welche bei kompaktem Aufbau eine ausreichende Zeitspanne für die Entnahme einer fertig gewickelten Spule (und ggf. das Aufsetzen einer leeren Hülse) zur Verfügung stellt und/oder die Gefahr einer Kollision der Mantelflächen der Spulen verringert. Weiterhin liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Betrieb einer Spulmaschine vorzuschlagen, welches hinsichtlich des Wechsel- und Entnahmevorgangs verbessert ist.

LÖSUNG

Die Aufgabe der Erfindung wird erfindungsgemäß mit einer Spulmaschine mit den Merkmalen des unabhängigen Patentanspruchs 1 gelöst. Weitere Ausgestaltungen einer erfindungs- gemäßen Spulmaschine ergeben sich entsprechend den Merkmalen der abhängigen Patentansprüche 2 bis 10. Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird darüber hinaus gelöst durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 1 . Weitere Ausgestaltungen eines erfindungsgemäßen Verfahrens ergeben sich entsprechend den Merkmalen der abhängigen Patentansprüche 12 bis 20.

BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG

Die vorliegende Erfindung beseitigt erstmals die Abhängigkeit einer vorgegebenen, von der Zulaufgeschwindigkeit abhängigen Zeitspanne für ein Entnehmen einer fertig gewickelten Spule in einer Ruhestellung der Spulmaschine von dem Abstand der Spindeln voneinander. Dies wird erfindungsgemäß ermöglicht, indem die Spulen in einer durch eine Verlagerungseinrichtung herbeigeführten Entnahmeposition einer fertig gewickelten Spule ohne Überlappung ihrer Axialbereiche angeordnet sind. Durchaus möglich ist hierbei, dass aus dem Spulgut-Wickel auskragende Endbereiche der Hülsen eine gewisse Überlappung besitzen - entscheidend ist, dass die Spulgut-Wickel der Spulen keine Überlappung besitzen. Somit werden erfindungsgemäß die fertig gewickelte Spule einerseits und die im Aufbau befindliche Spule andererseits axial "aneinander vorbeigeführt", wodurch die Möglichkeit einer Kollision der beiden Spulen gänzlich ausgeschlossen ist. Alternativ oder kumulativ zu dem Vorteil einer Kollisionsvermeidung kann die durch die Verlagerungseinrichtung herbeigeführte Verlagerung der fertig gewickelten Spule vorteilhaft für den Entnahmevorgang sein, da für den Entnahmevorgang eine verlängerte Zeitspanne zur Verfügung gestellt wird und/oder mittels der Verlagerung die fertig gewickelte Spule aus einer Hauptarbeitsebene der Spulmaschine für das Wickeln derselben verlagert wird, wo die Spule u. U. auch besser für die Bedienperson oder einer automatische Entnahmeeinrichtung zugänglich ist und/oder das Verletzungsrisiko verringert ist. Möglich ist auch, dass die Spule über die Verlagerung bereits einen Teilweg für die Entnahme in Richtung weiterer Bevorratungs- oder Transportmittel zurücklegt.

In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird auf einer Spindel, insbesondere unmittelbar auf dieser selbst oder auf einer Hülse, durch welche sich die Spindel erstreckt, in einer Arbeitsstellung dieser Spindel ein Spulgut gefangen und/oder gewickelt. Hierbei sind durchaus aus dem Stand der Technik bekannte Ausführungsformen denkbar, bei welchen sich die Arbeitsstellung, also die Stellung der Spule während des Wickelvorgangs, während der Spulreise entsprechend dem sich vergrößernden Durchmesser verändert.

Gleichzeitig zu dem Fangen und/oder Wickeln der Spule auf der Spindel in der Arbeitsstellung wird auf einer anderen Spindel, die sich in ihrer Ruhestellung befindet, eine fertig gewickelte Spule von der Spülmaschine entnommen, was manuell durch eine Bedienperson oder zumindest teilautomatisiert erfolgen kann. Die Spindeln sind wechselweise in die Arbeitsstellung und die Ruhestellung bringbar, wobei durchaus möglich ist, dass zusätzliche Positionen, beispielsweise eine Warte- oder Zwischenstellung, temporär eingenommen werden. Durch die Verlagerungseinrichtung ist eine fertig gewickelte Spule in Richtung ihrer Rotationsachse verlagerbar, wodurch die fertig gewickelte Spule von einer Spulposition in die Entnahmeposition überführt wird. Der Verlagerungsweg der Verlagerungseinrichtung ist hierbei größer als die Erstreckung der Spule in Richtung ihrer Rotationsachse, also größer als die Verlegebreite der Spule. Für die konstruktive Ausgestaltung der Verlagerungseinrichtung und Gewährleistung des erforderlichen Verlagerungswegs der fertig gewickelten Spule gibt es unterschiedliche Möglichkeiten. Gemäß einer besonderen Ausgestaltung der Erfindung verlagert die Verlagerungseinrichtung die Spule gegenüber der Spindel. Beispielsweise kann die Spule gegenüber der Spindel einen Freiheitsgrad in Richtung der Rotationsachse der Spule besitzen. Dieser Freiheitsgrad kann während des Wickelvorgangs der Spule fixiert sein, während über die Verlagerungseinrichtung zur Herbeiführung der Entnahmeposition dieser Freiheitsgrad genutzt wird, indem die Spule relativ zur Spindel verschoben wird. Insbesondere gleitet hierbei die Spule entlang der Mantelfläche der Spindel.

Für eine alternative Ausgestaltung der Erfindung verlagert die Verlagerungseinrichtung die Spule gemeinsam mit der Spindel, so dass hier die Spindel selbst einen Freiheitsgrad gegenüber der Spulmaschine in Richtung ihrer Längs- oder Rotationsachse besitzt. Beispielsweise kann die Spindel mit einem derartigen Freiheitsgrad gegenüber einem Drehteller oder einem anderweitig ausgebildeten Revolver gehalten sein, der dann durch die Verlagerungseinrichtung genutzt wird. Möglich ist auch eine Art teleskopartige Ausbildung der Spindel. Grundsätzlich ist der Einsatz einer beliebigen Verlagerungseinrichtung denkbar. In einer Ausgestaltung der Erfindung kommt ein über eine Steuereinheit betätigbarer Axialaktuator zum Einsatz, dessen Betätigungsweg vorzugsweise dem Verlagerungsweg der Spule zur Herbeiführung der Entnahmeposition entspricht. Beispielsweise kann ein Aktuator in Ausbildung als pneumatischer Kolben/Zylinder-Aktuator mit zugeordneten Ventilen und zugeordneter elek- trischer Steuereinheit Einsatz finden, wie dieser (allerdings für einen anderen Einsatzzweck) in DE 102 23 484 B4 beschrieben ist, um nur ein Beispiel der vielen unterschiedlichen Realisierungsmöglichkeiten für die Verlagerungseinrichtung zu nennen.

Gegenüber einem gehäusefesten Rahmen der Spulmaschine werden die Spindeln erfindungsgemäß einerseits in einer Querebene zu den Rotationsachsen der Spulen oder Spindeln zwischen der Arbeitsstellung und der Ruhestellung bewegt, was vorzugsweise durch die Verdrehung der Drehscheibe oder eines Revolver (im folgenden Revolver) erfolgt. Andererseits wird durch die Verlagerungseinrichtung eine fertig gewickelte Spule in eine Richtung von einer Spulposition in eine Entnahmeposition verlagert, wobei diese Richtung parallel zu den Rotationsachsen der Spulen oder Spindeln orientiert ist. Die vorgenannten zwei Bewegungen können zeitlich voneinander getrennt und aneinander anschließend angesteuert werden, wobei die Verlagerungsbewegung vor oder nach der Verdrehung der Drehscheibe oder des Revolvers erfolgen kann. Vorzugsweise erfolgen die beiden Bewegungen zumindest teilweise gleichzeitig, wodurch auch bei kleinen Bewegungsgeschwindigkeiten und -beschleunigungen eine Zeitersparnis möglich ist. Weiterhin wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, dass die Verlagerungseinrichtung bewegungsgesteuert entsprechend einer Drehbewegung des Revolvers betätigbar ist. Möglich ist, dass nach zeitlicher Vorgabe über einen Drehwinkel-Sensor, der die Verdrehung des Revolvers erfasst, oder eines durch Rotation des Revolvers betätigten Schalters die Verlagerungseinrichtung angesteuert wird. Ebenfalls denkbar ist, dass ein Steuersignal zur Verdrehung des Revolvers gleichzeitig genutzt wird, um die Verlagerungseinrichtung anzusteuern. Sofern ein zusätzlicher Aktuator zur Ausbildung der Verlagerungseinrichtung gänzlich eingespart werden soll, kann die Bewegungssteuerung durch die Drehbewegung des Revolvers darin bestehen, dass die Verlagerungsbewegung unmittelbar mit der Drehbewegung des Revolvers gekoppelt ist. Dies kann durch mechanische Kopplung erfolgen, beispielsweise durch Verzweigung der mechanischen Antriebsleistung eines gemeinsamen Antriebsaggregats für den Revolver und die Verlagerungseinrichtung. Hiervon umfasst ist auch eine Ausgestaltung, bei welcher die Drehbewegung des Revolvers über eine Kurvenscheibe oder Nockenscheibe in die Verlagerungsbewegung umgewandelt wird, so dass die Verlagerungseinrichtung mit der mechanischen Kopplung durch die Kurven- oder Nockenscheibe gebildet ist. Insbesondere für Ausgestaltungen, bei welcher über die Verlagerungseinrichtung die Spulen relativ zu der Spindel verlagert werden, wird für eine weitere Ausgestaltung der Spulmaschine vorgeschlagen, dass sich in der Entnahmeposition, in welcher die Spulen durch die Verlagerungseinrichtung ohne Überlappung ihrer Axialbereiche angeordnet sind, die zugeordnete Spindel nur teilweise durch die fertig gewickelte Spule erstreckt. Die Erstreckung der Spindel durch die Spule gibt den Entnahmeweg für das Entnehmen der Spule von der Spindel vor. Somit kann mit Verkürzung der Erstreckung der Spindel durch die fertig gewickelte Spule der Entnahmeaufwand reduziert werden.

In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann die Verlagerungseinrichtung multifunktional genutzt werden: für diese Ausgestaltung ist über die Verlagerungseinrichtung nicht lediglich der Wechsel der Betriebsposition der Spule von der Spulposition zu der Entnahmeposition möglich. Vielmehr ist über die Verlagerungseinrichtung die Spule in eine (u. U. von einer Spulposition, einer etwaigen Warteposition und/oder der Entnahmeposition abweichende) Betriebsposition verlagerbar, in welcher das Spulgut in Wechselwirkung mit einer Schneideinrichtung und/oder einer Fangeinrichtung für das Spulgut tritt. Vereinfacht gesagt kann beispielsweise über die Verlagerungseinrichtung das Spulgut stromaufwärts der Mantelfläche der fertig gewickelten Spule gegen ein als Schneideinrichtung ausgebildetes Messer gedrückt werden, womit dann ein Durchtrennen des Spulguts erfolgt. Entsprechendes gilt für eine Fangeinrichtung, mittels welcher das Spulgut im Bereich der Spindel oder der neu zu wickelnden Spule gefangen wird. Alternativ oder zusätzlich möglich ist, dass die Verlagerung durch die Verlagerungseinrichtung zu einer Betriebsposition erfolgt, in welcher eine Fixier- und/oder Reservewicklung gebildet wird. Diese Ausgestaltung setzt auf auf die Lösung gemäß DE 102 23 484 B4, wo zur Bildung der Fixier- oder Reservewicklung die Changiereinrichtung verfahren werden muss. Durch Einsatz eines u. U. entsprechenden Aktuators, aber Nutzung der Verlagerungseinrichtung kann ein vergleichbarer Effekt erzielt werden, da mit der Verlagerung der Spule das Spulgut mitgenommen werden kann in einen Axialbereich der Spindel, auf welcher eine neue Spule gewickelt werden soll, in dem dann die Herstellung der Fixier- oder Reservewicklung erfolgen kann. Hinsichtlich weiterer Details zur grundsätzlichen Ausbildung der Fixier- und Reservewicklung und den zu treffenden Steuerungsmaßnahmen wird auf DE 102 23 484 B4 verwiesen.

In einem erfindungsgemäßen Verfahren wird eine fertig gewickelte Spule über eine Ver- lagerungseinrichtung in eine Entnahmeposition verlagert, in der der Axialbereich dieser fertig gewickelten Spule keine Überlappung mit dem Axialbereich einer zu wickelnden Spule auf der anderen Spindel besitzt. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Patentansprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen. Die in der Beschreibungseinleitung genannten Vorteile von Merkmalen und von Kombinationen mehrerer Merkmale sind lediglich beispielhaft und können alternativ oder kumulativ zur Wirkung kommen, ohne dass die Vorteile zwingend von erfindungsgemäßen Ausführungsformen erzielt werden müssen. Weitere Merkmale sind den Zeichnungen - insbesondere den dargestellten Geometrien und den relativen Abmessungen mehrerer Bauteile zueinander sowie deren relativer Anordnung und Wirkverbindung - zu entnehmen. Die Kombination von Merkmalen unterschiedlicher Ausführungsformen der Erfindung oder von Merkmalen unterschiedlicher Patentansprüche ist ebenfalls abweichend von den gewählten Rückbeziehungen der Patentansprüche möglich und wird hiermit angeregt. Dies betrifft auch solche Merkmale, die in separaten Zeichnungen dargestellt sind oder bei deren Beschreibung genannt werden. Diese Merkmale können auch mit Merkmalen unterschiedlicher Patentansprüche kombiniert werden. Ebenso können in den Patentansprüchen aufgeführte Merkmale für weitere Ausführungsformen der Erfindung entfallen.

KURZBESCHREIBUNG DER FIGUREN

Im Folgenden wird die Erfindung anhand in den Figuren dargestellter bevorzugter Ausführungsbeispiele weiter erläutert und beschrieben.

Fig. 1 zeigt schematisch eine Spulmaschine gemäß dem Stand der Technik in einer

Vorderansicht. Fig. 2 zeigt die Spulmaschine gemäß Fig. 1 in einer Draufsicht.

Fig. 3 zeigt stark schematisch eine erfindungsgemäße Spulmaschine in einer Draufsicht, wobei sich eine fertig gewickelte Spule in einer Warteposition befindet.

Fig. 4 zeigt stark schematisch eine erfindungsgemäße Spulmaschine in einer Draufsicht, wobei sich eine fertig gewickelte Spule in einer Entnahmeposition befindet. Fig. 5 zeigt ein stark vereinfachtes Blockschaltbild für ein erfindungsgemäßes Verfahren. FIGURENBESCHREIBUNG

Fig. 1 und 2 zeigen schematisch eine Spulmaschine 1 . Die Spulmaschine 1 besitzt eine Drehscheibe oder einen Revolver 2, welcher gegenüber einer Tragstruktur 3 der Spulmaschine 1 um eine Rotationsachse, die vertikal zur Zeichenebene gemäß Fig. 1 orientiert ist, über ein geeig- netes Antriebsaggregat verdrehbar ist. Der Revolver 2 trägt Spindeln 4, 5, deren Rotations- und Längsachsen 18, 19 ebenfalls vertikal zur Zeichenebene gemäß Fig. 1 orientiert sind und diametral bei gleichem Abstand auf gegenüberliegenden Seiten der Rotationsachse des Revolvers 2 angeordnet sind. Auf der Spindel 4 befindet sich eine fertig gewickelte Spule 6, vorzugsweise mit einer Hülse 7. Die fertig gewickelte Spule 6 hat einen Durchmesser D.

Auf der Spindel 5 befindet sich eine Spule 8, ggf. ebenfalls mit einer Hülse 9, im Aufbau mit wachsendem Durchmesser d. Das zulaufende Spulgut 10 wird der Spule 8 über eine Changiereinrichtung 1 1 zugeführt. Hierbei kann sich in an sich bekannter Weise der Abstand der Changiereinrichtung 1 1 von der Längs- und Rotationsachse der Spindel 5 über die Spulreise mit sich vergrößerndem Durchmesser d verändern, indem die Changiereinrichtung 1 1 oder die Spindel 5 einen entsprechenden Freiheitsgrad für eine Relativverschiebung in der Zeichenebene gemäß Fig. 1 besitzt. Gemäß Fig. 1 befindet sich die Spule 6 in einer Ruhestellung 12, in welcher die Spule 6 durch eine Bedienperson oder zumindest teilautomatisiert von der Spindel 4 entnommen werden muss. Ggf. kann in der Ruhestellung 12 auch eine neue Hülse 7 auf die Spindel 4 aufgesteckt werden. Hingegen befindet sich die Spule 8 in einer Arbeitsstellung 13, in welcher das Spulgut 10 von der Spindel 5 oder ggf. einer Hülse 9 gefangen wird, eine Reserve- und/oder Fixierwicklung erzeugt wird und/oder der eigentliche Wickelvorgang mit sich vergrößerndem Durchmesser d erfolgt. Ist die Spule 8 vollständig gewickelt, so dass d = D gilt, wird der Revolver 2 um 180° um seine Rotationsachse verdreht, so dass die Spindel 5 dann in die Ruhestellung 12 gebracht wird, während die Spindel 4, von welcher bereits die Spule 6 entnommen ist, in die Arbeitsstellung 13 verbracht wird, womit ein neuer Wickelvorgang einsetzen kann.

In Fig. 1 ist bereits ersichtlich, dass mit sich vergrößerndem Durchmesser d zu einem bestimmten Zeitpunkt der Spulreise ein Abstand 21 der Mantelflächen der Spulen 6, 8 kleiner wird, bis die Mantelfläche der Spule 8 zur Anlage kommt an die Mantelfläche der Spule 6, was einen Stillstand oder eine Unterbrechung des Spulvorgangs zur Folge hätte. Demgemäß muss die Spule 6 von der Spindel 4 entfernt sein, bevor der Durchmesser d so angewachsen ist, dass der Abstand 21 auf Null reduziert ist. In der Draufsicht gemäß Fig. 2 ist zu erkennen, dass die Spulen 6, 8 jeweils Axialerstreckungen 14, 15 besitzen, welche der Verlegebreite des Spulguts und dem Changierweg der Changiereinrichtung 1 1 entsprechen. Weiterhin in Fig. 2 zu erkennen ist, dass die hier eingesetzten Hülsen 7, 9 aus den Spulen 6, 8 stirnseitig auskragen, so dass die Hülsen 7, 9 eine Länge besitzen, die größer ist als die Axialerstreckungen 14, 15. Da Stirnseiten 16, 17 der Spulen 6, 8 ohne Versatz zueinander in derselben Vertikalebene, welche quer zu den Rotationsachsen 18, 19 der Spulen 6, 8 orientiert ist, angeordnet sind, besitzen die Spulen 6, 8 eine Überlappung 20, welche gemäß dem Stand der Technik den Axialerstreckungen 14, 15 entspricht. Der Abstand 21 der Spulen 6, 8 besteht in einer Ebene, welche durch die Längsachsen der Spindeln 4, 5 verläuft. Die axiale Überlappung 20 ergibt sich insbesondere bei Projektion der Axialerstreckungen 14, 15 auf eine der Längs- oder Rotationsachsen 18, 19 der Spulen 6, 8.

Für eine erfindungsgemäße Ausgestaltung (deren Vorderansicht grundsätzlich Fig. 1 entsprechen kann) befindet sich gemäß Fig. 3 die fertig gewickelte Spule 6 in der Ruhestellung 12, während sich die Spule 8 in der Arbeitsstellung 13 im Aufbau befindet. Auch hier haben zunächst die Spulen 6, 8 eine Überlappung 20, da sich die Spulen 6, 8 beide in einer Spulstellung 22 befinden, also in derselben Vertikalebene angeordnet sind. Die Spulstellung 22 beschreibt hierbei jeweils eine relative Lage der Spulen 6, 8 gegenüber der zugeordneten Spindel 4, 5 oder gegenüber der Tragstruktur 3 oder dem Revolver 2. In der Ruhestellung 12 sowie der Spulposiion 22 der Spule 6 gemäß Fig. 3 erfolgt noch keine Entnahme der fertig gewickelten Spule 6. Vielmehr wird, bevor der Abstand 21 der Mantelflächen der Spulen 6, 8 infolge des anwachsenden Durchmessers d "verbraucht" ist, die Spulposition 22 durch Betätigung einer Verlagerungseinrichtung 23 in die Entnahmeposition 24 der Spule 6 gemäß Fig. 4 umgewandelt, indem die Spule 6 mit Hülse 7 axial gegenüber der Spindel 4 um einen Verlagerungsweg 25 von der Spulposition 22 in die Entnahmeposition 24 verschoben wird. Der Verlagerungsweg 25 ist hierbei derart gewählt, dass die Axialerstreckungen 14, 15 der Spulen 6, 8 keine Überlappung 20 mehr besitzen, sondern vielmehr einen Abstand 26 voneinander haben bei Projektion der Axialerstreckungen 14, 15 auf eine Längs- oder Rotationsachse 18, 19. Der Verlagerungsweg 25 der Verlagerungseinrichtung 23 ist größer als die Axialerstreckungen 14, 15 der Spulen 6, 8. In Fig. 4 ist zu erkennen, dass unabhängig von dem Durchmesser d der zu wickelnden Spule 8 eine Kollision zwischen den Spulen 6, 8 zuverlässig vermieden ist. Die Verlagerung der Spule 6 über den Verlagerungsweg 25 kann zu einem beliebigen Zeitpunkt stattfinden, beispielsweise unmittelbar zu Beginn des Wickelvorgangs für die Spule 8 oder im Laufe der Spulreise der Spule 8. Möglich ist auch, dass im Normalfall bei der Spulmaschine 1 keine Verlagerung durch die Verlagerungseinrichtung 23 erfolgt, sondern im Normalfall eine Entnahme der Spule 6 durch die Bedienperson aus der Spulstellung 22 gemäß Fig. 3 erfolgt. Die Betätigung der Verlagerungseinrichtung 23 erfolgt dann nur, wenn automatisiert erkannt wird, dass eine Spule 6 noch nicht von der Spindel 4 entnommen ist, wenn der Durchmesser d der Spule 8 einen kritischen Durchmesser d G RENz erreicht oder überschreitet. In diesem Fall ist die als "Entnahmeposition 22" bezeichnete Position gemäß Fig. 4 einer Art Sicherheitsposition.

Bei der erfindungsgemäßen Verlagerungseinrichtung 23 handelt es sich gemäß dem dargestellten Ausführungsbeispiel um einen gemäß der Ansteuerung eines Aktuators ausfahrbaren Stempel 27. Zum Ausfahren des Stempels 27 kann beispielsweise eine pneumatische Kolben/Zylinder-Einheit Einsatz finden, wobei diese auch gegen eine Feder arbeiten kann, so dass mit Entlüftung der Kolben/Zylinder-Einheit eine automatische Rückstellung des Stempels 27 erfolgt. Ebenfalls möglich ist, dass für die entlüftete Kolben/Zylinder-Einheit das Rück- schieben des Stempels 27 erfolgt, wenn eine neue Hülse 7 auf die Spindel 4 aufgeschoben wird. Gemäß dem Ausführungsbeispiel in Fig. 4 wirkt die Stirnseite des Stempels 27, beispielsweise mit einer Abschieberplatte 37, eine Stirnseite der Hülse 7 ein, um die Verlagerung der Spule 6 über den Verlagerungsweg 4 herbeizuführen. Ebenfalls möglich ist, dass eine Stirnseite eines entsprechenden Stempels 27 unmittelbar auf die Wicklung der Spule 6 einwirkt, insbesondere, wenn die Spule 6 ohne Hülse 7 gebildet ist. Möglich ist, dass die Spule 6 oder die Hülse 7 in der Arbeitsstellung 13 sowie bei der Überführung von der Arbeitsstellung 13 in die Ruhestellung 12 auf der Spindel 4 axial und/oder radial fixiert ist, wobei dann vor Betätigung der Verlagerungseinrichtung 23 eine entsprechende axiale und/oder radiale Fixierung gelöst werden muss.

Ein Vergleich der Fig. 2 und 3 zeigt, dass die Spindeln 4, 5 erfindungsgemäß länger ausgebildet sind als gemäß dem Stand der Technik: wie in Fig. 3 zu erkennen ist, kragen die Spulen 6, 8 in der Spulposition 22 mit einer Länge 28 aus den Spulen 6, 8, hier aus den Hülsen 7, 9, aus. Diese Länge 28 kann entsprechend den Gegebenheiten angepasst sein. Vorzugsweise liegt die Länge 28 zwischen 50 % und 100 % der Axialerstreckungen 14, 15 der Spulen 6, 8. Mit einer minimalen Länge 28 von 50 % der Axialerstreckungen 14, 15 werden die Spulen 6, 8 in der Entnahmeposition 24 gerade noch von den Spindeln gehalten, ohne dass diese verkanten. Mit einer kleinen Länge 28 verringert sich der Weg, welchen die Spule 6 dann mit Entnahme von der Bedienperson oder automatisiert in Richtung der Rotationsachse 18 bewegt werden muss. Möglich ist, dass die Länge 28 60 %, 70 %, 80 %, 90 % oder 100 % der Axialerstreckung 14, 15 beträgt. Durchaus möglich ist aber, dass die Länge 28 auch länger als die zuvor angegebenen Längen ist.

Der Abstand 36 der Rotationsachsen 18, 19, also der Längsachsen der Spindeln 4, 5, der in Fig. 3 und 4 in einer Projektion dargestellt ist, beträgt vorzugsweise weniger als der Durchmesser D. Möglich ist, dass der Abstand 36 der Rotationsachsen 18, 19 60 %, 70 %, 80 %, 90 % oder auch 100 % des Durchmessers D beträgt. Weiterhin von der Erfindung umfasst sind Ausgestaltungen, bei welchen der Abstand der Rotationsachsen 18, 19 größer ist als der Durchmesser D, wobei die erfindungsgemäße Ausgestaltung den Handhabungsraum vergrößert und über die Verlagerungseinrichtung 23 eine Vorbereitung und Teildurchführung der Entnahme ermöglicht ist.

Fig. 5 zeigt einen beispielhaften Ablauf eines erfindungsgemäßen Verfahrens:

In einem Verfahrensschritt 29 erfolgt zunächst auf einer Spindel 4 in der Arbeitsstellung 13 das vollständige Wickeln der Spule 6, wobei die Spule 6 gegenüber der Spindel 4 in einer Spulposition 22 ist.

Anschließend wird in dem Verfahrensschritt 30 der Revolver 2 um einen Winkel von 180 ° verdreht, bis sich die Spindel 4, wie grundsätzlich in Fig. 3 dargestellt, in der Ruhestellung 12 befindet, wobei vorzugsweise die Spule 6 gegenüber der Spindel 4 weiterhin in der Spulposition 22 ist. In einem (möglicherweise auch gleichzeitig stattfindenden) Verfahrensschritt 31 wird das Spulgut 10 der Spindel 5 oder einer darauf angeordneten Hülse 9 in der Arbeitsstellung 13 zugeführt, wo das Spulgut 10 durch eine geeignete Fangeinrichtung gefangen werden kann. Möglich ist, dass zur Vorbereitung des eigentlichen Wickelvorgangs eine Fixier- und/oder Reservewicklung erzeugt wird.

Schließlich erfolgt in dem Verfahrensschritt 31 ein Durchtrennen des Spulguts 10. In dem anschließenden Verfahrensschritt 32 erfolgt dann das Wickeln der Spule 8, die sich in der Arbeitsstellung befindet, wobei sich die Spule 8 gegenüber der Spindel 5 in der Spulposition 22 befindet. Möglich ist, dass parallel zu dem Wickeln der Spule 8 ein Abbremsen der Spule 6 auf der Spindel 4 erfolgt. Die Verfahrensschritte 29 bis 32 entsprechen den an sich bekannten Verfahrensschritten während eines Wechselvorgangs an einer Spulmaschine 1 .

Erfindungsgemäß findet ein ergänzender Verfahrensschritt 33 Einsatz, mittels dessen die Spule 6 in der Ruhestellung 12 durch die Verlagerungseinrichtung 23 von der Spulposition 22 in die Entnahmeposition 24 bewegt wird, in welcher die Überlappung 20 der Axialerstreckungen 14, 15 beseitigt ist. In dem Verfahrensschritt 33 kann in einem Verfahrensschritt 34 eine automatisierte Betätigung der Verlagerungseinrichtung 23 durch eine Steuereinheit der Spulmaschine 1 erfolgen. In dem Verfahrensschritt 35 kann dann die Entnahme der Spule 6 von der Spindel 4 erfolgen, wobei eine Teilentnahme bereits für die zuvor beschriebene Dimensionierung der Länge 28 während des Verfahrensschritts 34 mit der Betätigung der Verlagerungseinrichtung 23 erfolgen kann. Mittels der unterschiedlichen gestrichelten optionalen alternativen oder kumulativen Verzweigungsmöglichkeiten in Fig. 5 ist angedeutet, dass die Verfahrensschritte 33, 34 zumindest teilweise zu diskreten Zeitpunkten oder zeitlich andauernd während mindestens einem der Verfahrensschritte 30 bis 32 ausgeführt werden können. So deutet beispielsweise die obere gestrichelte Verzweigung an, dass die Betätigung der Verlagerungseinrichtung 23 in dem Verfahrensschritt 34 (zumindest teilweise) bereits während der Verdrehung des Revolvers 2 in dem Verfahrensschritt 30 erfolgen kann. Ebenfalls möglich ist entsprechend der mittleren gestrichelten Verzweigung, dass die Betätigung der Verlagerungseinrichtung 23 gleichzeitig mit der Vorbereitung des Wickeins der Spule 8, also mit der Überführung des Fadens, der Erstellung der Fixier- oder Reservewicklung, dem Durchtrennen des Spulguts, erfolgen kann. Möglich ist auch, dass eine Teilbetätigung der Verlagerungseinrichtung 23 in dem Verfahrensschritt 34 und/oder die Entnahme in dem Verfahrensschritt 53 erfolgt, während die Spule 8 gewickelt wird.

Möglich ist, dass jede Spindel 4, 5 über eine eigene zugeordnete Verlagerungseinrichtung 23 verfügt. Diese beiden Verlagerungseinrichtungen 23 können dann an dem Revolver 2 abgestützt sein und mit diesem verdreht werden. Eine Verringerung des Bauaufwandes kann erfolgen, wenn eine einzige Verlagerungseinrichtung 23 für beide Spindeln 4, 5 zuständig ist. In diesem Fall kann bspw. die Verlagerungseinrichtung 23 an der Tragstruktur 3 gehalten sein an einer Stelle, zu welcher sich die Spindel 4, 5, von welcher eine Spule entnommen werden soll, durch Verdrehung des Revolvers 2 bewegen kann. Bei Ausbildung der Verlagerungseinrichtung als pneumatisch betätigter Zylinder kann der Zylinder doppelt wirkend sein, so dass auch eine pneumatische Rückstellung der Verlagerungseinrichtung 23 möglich ist.

Eine Verriegelung der Spulen oder Hülsen auf den Spindeln kann kraftschlüssig erfolgen durch radial expandierende, die Spindel umschließende Wurmfedern, welche sich mit der radialen Expansion von innen an die Hülse anpressen und hierdurch eine rotatorische sowie eine axiale Fixierung bewirken. Die Wurmfedern sind in V-förmigen Nuten der Spindeln angeordnet, wobei die V-förmige Kontur der Nuten eine keilartige Schräge bildet. Über Spiralfedern werden die Wurmfedern nach außen entlang der Schräge gedrückt, womit die radiale Expansion erfolgt. Gelöst wird die Fixierung pneumatisch, indem ein Aktor, der beispielsweise unmittelbar unterhalb der Verlagerungseinrichtung 23 angeordnet sein kann, der Kraft der Spiralfedern entgegenwirkt.

Das Verhältnis des Durchmessers D zu dem Abstand 36 liegt vorzugsweise im Bereich von 0,7 bis 0,9, vorzugsweise im Bereich von 0,75 bis 0,85. Beispielsweise kann das genannte Verhältnis 0,80 betragen. Bezogen auf das aufwickelbare Volumen und damit die Dauer, bis zu welcher eine Kollision erfolgt, bedeutet dies, dass etwa bei 1/5 der Spulreise eine Kollision stattfinden würde, wenn eine volle Spule nicht entnommen wird.

Um lediglich einige Beispiele zu nennen, welche die vorliegende Erfindung nicht einschränken sollen, kann das Verhältnis des Abstandes der Stirnseite der Spindel 4 von der Stirnseite 16 der Spule 6 zu der Axialerstreckung 14 der fertig gewickelten Spule 6 0,7 bis 0,8 betragen, beispielsweise 0,73. Das Verhältnis der Länge 28 zur Axialerstreckung 14 der fertig gewickelten Spule 6 kann beispielsweise 0,6 bis 0,7, insbesondere 0,66, betragen. Es versteht sich, dass aber durchaus auch andere Verhältnisse im Rahmen der vorliegenden Erfindung möglich sind.

Vorzugsweise erfolgt die Betätigung der Verlagerungseinrichtung 23 erst, nachdem über eine geeignete Bremseinrichtung die volle Spule 6 zum Stillstand gekommen ist. Möglich ist aber auch, dass die Verlagerungseinrichtung 23 bereits betätigt wird, wenn sich die volle Spule 6 noch dreht. Hierzu kann es von Vorteil sein, wenn die Verlagerungseinrichtung 23 in die Spindel selbst integriert ist, also die rotierende Spindel oder ein Teil derselben axial bewegt wird. BEZUGSZEICHENLISTE 1 Spulmaschine

2 Revolver

3 Tragstruktur

4 Spindel

5 Spindel

6 Spule

7 Hülse

8 Spule

9 Hülse

10 Spulgut

1 1 Changiereinrichtung

12 Ruhestellung

13 Arbeitsstellung

14 Axialerstreckung

15 Axialerstreckung

16 Stirnseite

17 Stirnseite

18 Rotationsachse

19 Rotationsachse

20 Überlappung

21 Abstand

22 Spulposition

23 Verlagerungseinrichtung

24 Entnahmeposition

25 Verlagerungsweg

26 Abstand

27 Stempel

28 Länge

29 Verfahrensschritt

30 Verfahrensschritt

31 Verfahrensschritt

32 Verfahrensschritt 33 Verfahrensschritt 34 Verfahrensschritt 35 Verfahrensschritt 36 Abstand

37 Abschieberplatte