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Title:
WINDING MACHINE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2018/134048
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a winding machine for winding multiple threads into coils, comprising multiple winding locations (1.1 - 1.4). The winding locations (1.1 - 1.4) are arranged next to one another along at least one winding spindle (6.1) which is held in an overhanging manner. A top thread guide (3.1 - 3.4) is arranged upstream of each winding location in the thread course. At least one godet (11) which is arranged laterally next to the winding locations (1.1 - 1.4) is paired with the top thread guides (3.1 - 3.4), said godet being oriented transversely to the winding spindle (6.1). In order to thread the threads into the top thread guides (3.1 - 3.4) during a process start, an auxiliary device (14) is provided comprising a thread-in guide (16) with multiple guide grooves (16.1 - 16.4) formed next to one another. The thread-in guide (16) is guided along the top thread guides (3.1 - 3.4) in a guide track (17) by a drive means (19), said guide track having at least one feed track (17.1) and a return track (17.2). In order to achieve a reliably guidance of the thread-in guide (16), the feed track (17.1) is arranged above the top thread guides (3.1 - 3.4) and the return track (17.2) is arranged below the top thread guides (3.1 - 3.4) on a vertically aligned guide plane (22) of the thread-in guide according to the invention, wherein an angle ranging from 1° to 15° is formed between the guide plane (22) of the thread-in guide (16) and an alignment line of the top thread guides (3.1 - 3.4).

Inventors:
FISCHER MARTIN (DE)
VOSS RAINALD (DE)
SCHIPPEL JÖRG (DE)
HERRNDORF MARC-ANDRÉ (DE)
Application Number:
PCT/EP2018/050134
Publication Date:
July 26, 2018
Filing Date:
January 03, 2018
Export Citation:
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Assignee:
OERLIKON TEXTILE GMBH & CO KG (DE)
International Classes:
B65H51/14; B65H57/00; B65H57/16; B65H57/28; B65H67/048
Domestic Patent References:
WO2008138827A22008-11-20
WO2008138827A22008-11-20
WO1998028217A11998-07-02
WO1998028217A11998-07-02
Foreign References:
EP2497732A22012-09-12
EP2497732A22012-09-12
Attorney, Agent or Firm:
NEUMANN, Ditmar (DE)
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Claims:
Patentansprüche

Aufspulmaschine zum Aufwickeln mehrerer Fäden zu Spulen mit mehreren Wickelstellen (1.1 - 1.4), die entlang zumindest einer auskragend gehaltenen Spulspindel (6.1) nebeneinander angeordnet sind, mit mehreren den Wickelstellen (1.1 - 1.4) im Fadenlauf vorgeordneten Kopf- fadenführern (3.1 - 3.4), mit zumindest einer seitlich neben den Wickelstellen (1.1 - 1.4) angeordneten Galette (1 1), die quer zur Spulspindel (6.1) ausgerichtet ist und im Fadenlauf den Kopffadenführern (3.1 - 3.4) vorgeordnet ist und mit einer Hilfseinrichtung (14) zum Einfädeln der Fäden in die Kopffadenführer (3.1 - 3.4), wobei die Hilfseinrichtung (14) einen Einfädelfadenführer (16) mit mehreren nebeneinander ausgebildeten Führungsnuten (16.1 - 16.4) aufweist, wobei der Einfädelfadenführer (16) durch ein Antriebsmittel (19) in einer Führungsbahn (17) führbar ist und wobei die Führungsbahn (17) sich entlang der Kopffadenführer (3.1 - 3.4) erstreckt und eine Zulaufbahn (17.1) und eine ücklaufbahn (17.2) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Zulaufbahn (17.1) oberhalb der Kopffadenführer (3.1 - 3.4) und die Rücklaufbahn (17.2) unterhalb der Kopffadenführer (3.1 - 3.4) eine vertikal ausgerichteten Führungsebene (22) des Einfädelfadenführers (16) bilden und dass zwischen der Führungsebene (22) des Einfädelfadenführers (16) und einer Fluchtlinie (22) der Kopffadenführer (3.1 - 3.4) einen Winkel α im Bereich von 1° bis 15° gebildet ist.

Aufspulmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsnuten (16.1 - 16.4) des Einfädelfadenführers (16) parallel zur Führungsebene (22) ausgerichtet sind.

Aufspulmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Einfädelfadenführer (16) durch eine frei drehbar gelagerte Führungsrol- le (25) gebildet ist, deren Achse orthogonal zur Führungsebene (22) ausgerichtet ist.

4. Aufspulmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn- zeichnet, dass die Zulaufbahn (17.1) und die ücklaufbahn (17.2) an einem Einfädelende (23) durch eine Querbahn (17.3) zum Absenken des Einfädelfadenführers (15) miteinander verbunden sind.

5. Aufspulmaschine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsbahn (17) in sich geschlossen ist und der Einfädelfadenführer

(16) zum Einfädeln der Fäden in einem Umlauf der Führungsbahn (17) führbar ist.

6. Aufspulmaschine nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsbahn (17) durch eine Führungsschiene (18) und einen in der

Führungsschiene (18) geführten Führungsschlitten (24) gebildet ist, wobei der Einfädelfadenführer (16) am Führungsschlitten (24) gehalten ist. 7. Aufspulmaschine nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Antriebsmittel (19) durch einen Linearantrieb (20) gebildet ist, der mit dem Führungsschlitten (24) verbunden ist.

8. Aufspulmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekenn- zeichnet, dass der Winkel (a) zwischen der Führungsebene (22) des

Einfädelfadenführers (16) und der Fluchtlinie (21) der Kopffadenführer (3.1, 3.4) an einer Relation zwischen einer Summe von Fadenabständen der Fäden an der Galette (1 1) und einer Summe von Abständen zwischen den Kopffadenführern (3.1 - 3.4) bestimmbar ist. Aufspulmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Galette (1 1) und die Kopffadenführer (3.1 - 3.4) derart zueinander angeordnet ist, dass ein erster oder ein letzter Faden (2.1 - 2.4) am Umfang der Galette (1 1) parallel zur Fluchtlinie (22) der Kopffadenführer (3.1 - 3.4) führbar ist.

Aufspulmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Kopffadenführer (3.1 - 3.4) durch drehbar gelagerte Umlenkrollen (13.1 - 13.4) gebildet sind, die am Umfang zur Führung des Fadens jeweils eine offene Fadenlaufspur (26) aufweisen.

Description:
Aufspulmaschine

Die Erfindung betrifft eine Aufspulmaschine zum Aufwickeln mehrerer Fäden zu Spulen gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

In einem Schmelzspinnprozess werden die als eine Fadenschar erzeugten Fäden am Ende des Prozesses parallel zu Spulen aufgewickelt. Hierzu werden Aufspulmaschinen mit mehreren Wickelstellen genutzt, die entlang einer auskragend gehaltenen Spulspindel an einem Maschinengestell ausge- bildet sind. Die Spulspindel dient zur Aufnahme der Spulen, um diese gleichzeitig zu wickeln. Die Ablage der Fäden erfolgt in einer sogenannten Kreuzwicklung, so dass innerhalb der Wickelstellen jeweils der Faden einzeln mittels einer Changiereinheit vor Auflauf auf die Spulenoberfläche hin- und hergeführt wird. Die Zuführung in den Wickelstellen und die Se- parierung der Fadenschar erfolgt über mehrere sogenannte Kopffadenfüh- rer, die in den Wickelstellen jeweils den Changiereinheiten vorgeordnet sind. Die Fadenschar wird dabei üblicherweise über eine Galette den Kopffadenführern zugeführt. Um bei einem Prozessbeginn die Fäden der Fadenschar in die Wickelstellen der Aufspulmaschinen einfädeln zu können, sind im Stand der Technik grundsätzlich zwei Varianten von Aufspulmaschinen bekannt. Bei einer ersten Variante, die beispielsweise in der WO 2008/138827 A2 offenbart ist, werden keine zusätzlichen Hilfseinrichtungen zum Einfädeln der Fäden benötigt. Bei diesen Aufspulmaschinen werden die Fadenführungselemente der Aufspulmaschine oder die Galette selbst genutzt, um eine Relativbewegung zum Anlegen und Verteilen der Fäden auszuführen.

Bei einer zweiten Variante von Aufspulmaschinen wird eine Hilfseinrich- tung zur Fadenführung und Einfädelung der Fäden in die Kopffadenführer genutzt. Eine derartige Aufspulmaschine, von der die Erfindung ausgeht, ist beispielsweise aus der WO 98/28217 oder der EP 2 497 732 A2 bekannt. Bei den bekannten Aufspulmachinen weist die Hilfseinrichtung einen beweglichen Einfädelfadenführer mit mehreren nebeneinander ausgebildeten Führungsnuten auf. Der Einfädelfadenführer wird genutzt, um die bei Prozessstart durch eine Saugpistole geführten Fäden aufzunehmen und durch eine Bewegung entlang einer Führungsbahn zu vereinzeln und auf die Kopffadenführer zu übergeben. Bei der aus der WO 98/28217 AI bekannten Aufspulmaschine verwendet die Hilfseinrichtung einen Einfädelfadenführer mit stufenförmig ausgebildeten Führungsnuten. Somit lassen sich die Fäden in unterschiedlichen Höhen an dem Einfädelfadenführer führen. Dabei wird der Faden gradlinig an einer Mehrzahl von Kopffadenführern vorbeigeführt, die in unterschiedli- chen Höhen angeordnet sind und somit eine Übernahme und Vereinzelung der Fäden ermöglicht. Bei dieser Aufspulmaschine besteht jedoch der Nachteil, dass die Kopffadenführer unterschiedliche Höhen aufweisen und damit zu unterschiedlichen Changierverhältnissen in den Wickelstellen führen.

Bei der aus der EP 2 497 732 A2 bekannte Aufspulmaschine wird demgegenüber ein Einfädelfadenführer genutzt, bei welcher die Führungsnuten zur Übernahme der Fadenschar auf gleicher Höhe angeordnet sind. Zur Vereinzelung und Übergabe der Fäden an die Kopffadenführer wird der Einfädelfadenführer in einer derart geneigten Führungsbahn mit einer Zu- laufbahn und einer ücklaufbahn geführt, dass der Einfädelfadenführer sich relativ zum Kopffadenführern auch in axialer Richtung bewegt. Derartige geneigte Führungsbahnen neigen jedoch zu Verklemmen und Verkanten der Führungsmittel und sind daher sehr störungsanfällig. Es ist Aufgabe der Erfindung, eine gattungsgemäße Aufspulmaschine mit einer Hilfseinrichtung zum Einfädeln der Fäden nach Prozessstart derart weiterzubilden, dass die Fäden mit einfachen Bewegungsabläufen des Ein- fädelfadenführers auf die Kopffadenführer verteilbar sind.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Zulaufbahn oberhalb der Kopffadenführer und die ücklaufbahn unterhalb der Kopffa- denführer eine vertikal ausgerichtete Führungsebene des Einfädelfadenfüh- rers bilden und dass zwischen der Führungsebene des Einfädelfadenführers und einer Fluchtlinie der Kopffadenführer ein Winkel im Bereich von 1° bis 15° gebildet ist.

Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind durch die Merkmale und Merkmalskombinationen der Unteransprüche definiert.

Die Erfindung besitzt den besonderen Vorteil, dass der Einfädelfadenführer der Hilfseinrichtung zum Übernehmen der Fadenschar und zum Verteilen der Fadenschar auf die Kopffadenführer mit einer Linearbewegung in zwei Richtungen führbar ist. Damit können schnelle und reproduzierbare Einfä- delvorgänge ausgeführt werden. Durch die winkelige Anordnung der Führungsebene des Einfädelfadenführers zur Fluchtlinie der Kopffadenführer können beliebige Abstände zwischen den Kopffadenführern überbrückt werden, um eine selektive Verteilung der an dem Einfädelfadenführer geführten Fadenschar vorzunehmen. Um die Auslenkung der Fäden zu be- grenzen hat sich ein Winkel im Bereich von 1 ° bis 15° bewährt.

Zur Verbesserung der Positioniergenauigkeit insbesondere bei Übergabe der Fäden auf die Kopffadenführer ist die Weiterbildung der Erfindung besonders vorteilhaft, bei welcher die Führungsnuten des Einfädelfadenfüh- rers parallel zur Führungsebene ausgerichtet sind. Die Fäden können so mit einem festen Abstand zueinander am Einfädelfadenführer geführt werden.

Hierbei hat sich insbesondere die Weiterbildung bewährt, bei welcher der Einfädelfadenführer durch eine frei drehbar gelagerte Führungsrolle gebildet ist, deren Achse orthogonal zur Führungsebene ausgerichtet ist. Damit lassen sich auch größere Anzahl von Fäden innerhalb der Fadenschar über größere Strecken der Führungsbahn sicher führen. Zudem können herkömmliche Saugpistolen verwendet werden, um die Fadenschar ohne grö- ßere Fadenzugkräfte während des Einfädelvorganges und während der Führung an dem Einfädelfadenführer sicher aufzunehmen.

Um einen kontinuierlichen Bewegungsablauf des Einfädelfadenführers zu erhalten, ist desweiteren vorgesehen, dass die Zulaufbahn und die Rück- laufbahn an einem Einfädelende durch eine Querbahn zum Absenken des Einfädelfadenführers miteinander verbunden sind.

Hierbei hat sich insbesondere bewährt, dass gemäß einer Weiterbildung der Erfindung die Führungsbahn in sich geschlossen ist und der Einfädelfaden- führer zum Einfädeln der Fäden in einen Umlauf der Führungsbahn führbar ist. Somit lässt sich eine hohe Reproduzierbarkeit beim Verteilen der Fäden erreichen. Der Einfädelfadenführer lässt sich zu jedem Prozessstart innerhalb der Führungsbahn kontinuierlich oder stufenweise in verschiedene Positionen zum Fangen und Verteilen der Fäden führen.

Damit der Weg des Einfädelfadenführers in der Führungsbahn möglichst in fester Relation zu einem Maschinengestell erfolgen kann, ist desweiteren vorgesehen, dass die Führungsbahn durch eine Führungsschiene und einen in der Führungsschiene geführten Führungsschlitten gebildet ist, wobei der Einfädelfadenführer am Führungsschlitten gehalten ist. Derartige mechani- sehe Einrichtungen zur Verwirklichung der Führungsbahn des Einfädelfa- denführers besitzen zudem den besonderen Vorteil, dass die Anbindung eines Antriebsmittels in einfacher Art und Weise möglich ist. So lässt sich das Antriebsmittel bevorzugt durch einen Linearantrieb bilden, der mit dem Führungsschlitten verbunden ist und diesen in der Führungsschiene bewegt.

Es hat sich gezeigt, dass sowohl der Fadenabstand der Fäden am Umfang der Galette als auch die Abstände zwischen den Kopffadenführern die Größe des Winkels zwischen der Führungsbahn und der Fluchtlinie der Kopf- fadenführer beeinflusst. Insoweit lässt sich ein für den Vorgang des Einfä- delns optimierter Winkel aus der Relation einer Summe von Fadenabständen der Fäden an der Galette zu einer Summe von Abständen zwischen den Kopffadenführern ermitteln. Um eine gleichsinnige Auslenkung der Fäden zwischen der Galette und den Kopffadenführern zu erhalten, ist die Weiterbildung der Erfindung vorgesehen, bei welcher die Galette und die Kopffadenführer derart zueinander angeordnet sind, dass ein erster oder ein letzter Faden am Umfang der Galette parallel zur Fluchtlinie der Kopffadenführer führbar ist.

Die Kopffadenführer werden hierzu vorteilhaft durch drehbar gelagerte Umlenkrollen gebildet, die am Umfang zur Führung des Fadens jeweils eine offene Fadenlaufspur aufweisen. Damit wird einerseits das Einfädeln der Fäden in die Kopffadenführer erleichtert und andererseits die Fadenrei- bung während des Anlegevorganges minimiert.

Die erfindungsgemäße Aufspulmaschine wird nachfolgend unter Hinweis auf die beigefügten Figuren näher erläutert. Es stellen dar: Fig. 1 schematisch ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Aufspulmaschine in einer Seitenansicht

Fig. 2 schematisch eine Draufsicht der in der Aufspulmaschine nach

Fig. 1 integrierten Hilfseinrichtung

Fig. 3 schematisch eine Seitenansicht der Hilfseinrichtung aus Fig. 2

Fig. 4.1, 4.2

und 4.3 schematisch eine Draufsicht der Hilfseinrichtung aus Fig. 2 in verschiedenen Betriebssituationen

Fig. 5.1, 5.2

und 5.3 schematisch eine Seitenansicht der Hilfseinrichtung aus Fig. 2 mit verschiedenen Betriebssituationen

In der Fig. 1 ist ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Aufspul- maschine schematisch in einer Seitenansicht dargestellt. Die erfindungsgemäße Aufspulmaschine weist in diesem Ausführungsbeispiel insgesamt vier Wickelstellen 1.1 bis 1.4 auf, die nebeneinander in einem Maschinengestell ausgebildet sind. Die Wickelstellen 1.1 bis 1.4 sind längs einer auskragend gehaltenen Spulspindel 6.1 angeordnet. In jeder der Spulstellen 1.1 bis 1.4 wird jeweils ein Faden einer Fadenschar 2 zugeführt und zu einer Spule 8 gewickelt. Die Anzahl der Wickelstellen 1.1 bis 1.4 sowie die Anzahl der Fäden 2.1 bis 2.4 der Fadenschar 2 ist hierbei beispielhaft. Grundsätzlich können derartige Aufspulmaschinen bis zu 16 Wickelstellen nebeneinander aufweisen.

Der Aufbau der Wickelstellen 1.1 bis 1.4 ist identisch ausgebildet, so dass der grundsätzliche Aufbau anhand einer der Wickelstellen 1.1 beschrieben wird. Die Wickelstelle 1.1 weist eine Changiereinheit 4 auf, durch welche ein zugeführter Faden 2.1 innerhalb eines Changierhubes hin- und hergeführt wird. Die Changiereinheit 4 könnte beispielsweise durch eine Kehrgewin- dewellenchangierung, bei welcher ein Changierfadenführer innerhalb eines Changierhubes hin- und hergeführt wird, oder einer Flügelchangierung mit mehreren gegensinnig angetriebenen Flügelspitzen, die den Faden ziehend hin- und herführen, gebildet sein. Der Changiereinheit 4 ist ein Kopffaden- führer 3.1 vorgeordnet, welcher die Spitze eines sogenannten Changierdreiecks innerhalb einer Changierebene bildet. Der Kopffadenführer 3.1 bildet somit den Einlauf in die Wickelstelle 1.1.

Zum Aufwickeln des Fadens 2.1 in der Wickelstelle 1.1 ist eine Spulhülse 9 am Umfang der angetriebenen Spulspindel 6.1 aufgespannt. Die Spulspindel 6.1 erstreckt sich dabei über alle benachbarten Wickelstellen 1.2, 1.3 und 1.4, so dass jeder der Wickelstellen 1.1 bis 1.4 die zugeführten Fäden 2.1 bis 2.4 gleichzeitig gewickelt werden.

Zum Ablegen des Fadens 2.1 auf der Oberfläche der Spule 8 in der Wickelstelle 1.1 ist eine Andrückwalze 5 vorgesehen. Die Andrückwalze 5 er- streckt sich ebenfalls über die gesamte Länge der Wickelstellen 1.1 bis 1.4. Der Faden 2.1 wird nach Teilumschlingung am Umfang der Andrückwalze 5 auf die Oberfläche der Spule 8 abgelegt.

Das Maschinengestell 10 dient zur Aufnahme und Befestigung der Chan- giereinrichtungen 4, der Andrückwalze 5 und der Spulspindel 6.1. Die Spulspindel 6.1 ist auskragend in einem Spulrevolver 7 gelagert, welcher drehbar in dem Maschinengestell 10 gehalten ist. Der Spulrevolver 7 hält um 180° versetzt zu der Spulspindel 6.1 eine zweite Spulspindel 6.2, um eine kontinuierliche Aufwicklung der Fäden in den Wickelstellen 1.1 bis 1.4 ausführen zu können. Dem Spulrevolver 7 sowie den Spulspindeln 6.1 und 6.2 sind jeweils Antriebe (hier nicht dargestellt) zugeordnet.

Die Kopffadenführer 3.1 bis 3.4 der Wickelstellen 1.1 bis 1.4 sind jeweils durch frei drehbar gelagerte Umlenkrollen 13.1 bis 13.4 gebildet, die drehbar gelagert an einem Rollenträger 27 gehalten sind. Die Umlenkrollen 13.1 bis 13.4 weisen an ihrem Umfang jeweils eine offene Fadenlaufspur 26 auf, in welcher jeweils einer der Fäden 2.1 bis 2.4 mit Teilumschlingung geführt ist.

Den Kopffadenführern 3.1 bis 3.4 ist eine Galette 1 1 im Fadenlauf vorgeordnet. Die Galette 1 1 wird an einem Galettenträger 12 gehalten und ist mit einem hier nicht dargestellten Antrieb gekoppelt. Der Galettenträger 12 ist seitlich neben den Wickelstellen 1.1 bis 1.4 am auskragenden Ende der Spulspindel 6.1 gehalten. Hierbei kann der Galettenträger 12 sich am Maschinengestell 10 abstützen.

Zwischen der Galette 1 1 und den Changiereinheiten 4 der Wickelstellen 1.1 bis 1.4 ist eine Hilfseinrichtung 14 zum Einfädeln der Fäden in die Kopffa- denführer angeordnet. Die Hilfseinrichtung 14 weist einen beweglichen Einfädelfadenführer 16 auf, der in einer Führungsbahn 17 führbar ist. Die Führungsbahn 17 erstreckt sich entlang der Wickelstellen 1.1 bis 1.4. Zur weiteren Erläuterung der Hilfseinrichtung 14 wird nachfolgend Bezug zu den Fig. 2 und 3 gemacht. In der Fig. 2 ist eine Draufsicht der Hilfseinrich- tung 14 der Aufspulmaschine und in Fig. 3 eine Seitenansicht der Hilfseinrichtung 14 der Aufspulmaschine schematisch gezeigt.

Insoweit kein ausdrücklicher Bezug zu einer der Figuren gemacht ist, gilt die nachfolgende Beschreibung für beide Figuren. Der Einfädelfadenführer 16 ist in diesem Ausführungsbeispiel durch eine frei drehbar gelagerte Führungsrolle 25 gebildet. Die Führungsrolle 25 weist an ihrem Umfang mehrere umlaufende Führungsnuten 16.1 bis 16.4 auf. Die Anzahl der Führungsnuten 16.1 bis 16.4 ist hierbei identisch mit der Anzahl der Fäden 2.1 bis 2.4 der Fadenschar 2. Die Führungsrolle 25 ist in einer Führungsbahn 17 geführt, die eine vertikal ausgerichtete Führungsebene 22 aufspannt.

Zur Erläuterung der Führungsbahn 17 wird Bezug zu der Fig. 3 genommen. Die Führungsbahn 17 ist aus mehreren Abschnitten gebildet. Ein erster Führungsabschnitt befindet sich oberhalb der Kopffadenführer 3.1 bis 3.4. Dieser Führungsabschnitt ist hier als Zulaufbahn 17.1 bezeichnet. Ein weiterer unterhalb der Kopffadenführer 3.1 bis 3.4 vorgesehene Abschnitt der Führungsbahn 17 ist als ücklaufbahn 17.2 bezeichnet. Die Zulaufbahn 17.1 und die Rücklaufbahn 17.2 sind an einem Einfädelende 23 über eine Querbahn 17.3 miteinander verbunden. An dem gegenüberliegenden Ende sind die Zulaufbahn 17.1 und die Rücklaufbahn 17.2 über eine weitere Querbahn 17.4 miteinander verbunden, so dass sich eine geschlossene Führungsbahn 17 ausbildet.

Die Zulaufbahn 17.1 und die Rücklaufbahn 17.2 sind in der Führungsebene 22 des Einfädelfadenführers 16 angeordnet. Die Führungsbahn 17 ist hierzu in eine Führungsschieneneinrichtung 18 ausgebildet, wobei ein Führungsschlitten 24 den Einfädelfadenführer 16 trägt. Der Führungsschlitten 24 ist mit einem Linearantrieb 20 gekoppelt. Die Führungsschieneneinrichtung 18, der Führungsschlitten 14 sowie der Linearantrieb 20 bilden somit ein Antriebsmittel 19, das den Einfädelfadenführer 16 in der vorgesehenen Führungsbahn 17 führt. An dieser Stelle sei ausdrücklich erwähnt, dass die Ausbildung des Antriebsmittels 19 in diesem Ausführungsbeispiel beispiel- haft ist. Grundsätzlich sind auch andere Einrichtungen möglich, um den Einfädelfadenführer auf der vorgesehenen Führungsbahn 17 zu bewegen.

Wie aus der Darstellung in Fig. 2 hervorgeht, ist die Führungsrolle 25 mit den Führungsnuten 16.1 bis 16.4 orthogonal zur Führungsebene 22 ausgerichtet. Die Führungsnuten 16.1 bis 16.4 verlaufen parallel zur Führungsebene 22 und weisen bevorzugt einen Fadenabstand auf, der gleich einem Fadenabstand der Fäden 2.1 bis 2.4 am Umfang der Galette 1 1 entspricht. Die Führungsschieneneinrichtung 18 ist derart neben dem Rollenträger 27 der Umlenkrollen 13.1 bis 13.4 angeordnet, dass der Einfädelfadenführer 16 in der Zulaufbahn 17.1 oberhalb der Kopffadenführer 3.1 bis 3.4 und in der Rücklaufbahn 17.2 unterhalb der Kopffadenführer 3.1 bis 3.4 führbar ist.

Die Kopffadenführer 3.1 bis 3.4 bzw. die Umlenkrollen 13.1 bis 13.4 sind in einer Ebene angeordnet, wobei sich zwischen einer Fluchtlinie 21 der Kopffadenführer 3.1 bis 3.4 und der Führungsebene 22 ein Winkel α gebildet ist. Insoweit ist die Führungsschieneneinrichtung 18 mit einer um den Winkel α geneigten Schrägstellung dem Rollenträger 27 zugeordnet. Der Winkel α wird maßgeblich durch die Summe der Fadenabstände am Um- fang der Galette 1 1 und durch die Summe der Abstände zwischen den Kopffadenführern 3.1 bis 3.4 bestimmt. Üblicherweise liegt der Winkel α in einem Bereich von 1° bis max. 15°. Größere Neigungswinkel werden vermieden, da die Auslenkung des Fadens zulässige Bereiche überschreitet. Die erfindungsgemäße Aufspulmaschine ist in Fig. 1 in einer Betriebssituation dargestellt. Insoweit befindet sich die Hilfseinrichtung 14 in den Darstellungen in Fig. 1 bis 3 in einer Ruhephase. Während des normalen Betriebes der Aufspulmaschine, bei welchem die Fäden 2.1 bis 2.4 kontinuierlich zu Spulen 8 aufgewickelt werden, wird der Einfädelfadenführer 16 in einer unteren Ruheposition am Ende der Rücklaufbahn 17.2 gehalten. Zur Erläuterung der Funktion der Hilfseinrichtung 14 zum Einfädeln der Fäden in die Kopffadenführer 3.1 bis 3.4 wird nachfolgend zu den Fig. 4.1 bis 4.3 sowie 5.1 bis 5.3 Bezug genommen. In den Fig. 4.1 bis 4.3 ist die Draufsicht der Hilfseinrichtung 14 und in den Fig. 5.1 bis 5.3 eine Seitenansicht der Hilfseinrichtung 14 in verschiedenen Betriebssituationen dargestellt.

Bei einem Prozessstart wird die Fadenschar 2 zum Anlegen die vorgeordne- ten Prozessaggregate und der dargestellten Galette 1 1 durch eine Saugpistole 15 geführt. Die Saugpistole 15 kann hierbei manuell durch eine Bedienperson oder automatisiert durch einen Roboter geführt werden. Nachdem die Fadenschar 2 an die Galette 1 1 angelegt ist, werden die Fäden durch die Saugpistole 15 der Hilfseinrichtung 14 zugeführt. Um die Fäden der Faden- schar 2 auf die Wickelstellen 1.1 bis 1.4 zu verteilen, wird der Linearantrieb 20 der Hilfseinrichtung 14 aktiviert. Dabei wird der Einfädelfadenführer 16 aus seiner Ruheposition in der Rücklaufbahn 17.2 herausgeführt und über die Querbahn 17.4 in die Zulaufbahn 17.1 überführt. Dabei werden die Fäden 2.1 bis 2.4 von den Führungsnuten 16.1 bis 16.4 am Umfang der Füh- rungsrolle 25 erfasst. Die Führungsrolle 25 wird über den in der Zulaufbahn 17.1 geführten Führungsschlitten 24 zum Einfädelende 23 geführt und anschließend über die Querbahn 17.3 in die Rücklaufbahn 17.2 geleitet. Die Bewegung des Führungsschlittens 24 kann hierbei durch den Linearantrieb 20 in Stufen oder kontinuierlich erfolgen. Hierbei wird die Fadenschar 2 zunächst oberhalb der Kopffadenführer 3.1 bis 3.4 geführt. Die von der Führungsrolle 25 ablaufenden Fäden werden durch die Saugpistole 15 von den Kopffadenführern 3.1 bis 3.4 weggehalten, so dass durch ein Absenken der Führungsrolle 25 beim Übergang von der Zulaufbahn 17.1 in die Rücklaufbahn 17.2 die Fadenschar 2 durch die Führungsrolle 25 unterhalb der Kopffadenführer 3.1 bis 3.4 geführt sind. Dadurch werden bei dem Rück- hub des Führungsschlittens 24 die Fäden nacheinander auf die Kopffaden- führer 3.1 bis 3.4 verteilt übergeben. Durch die Ausbildung der Kopffaden- führer 3.1 bis 3.4 als eine Umlenkrolle 13.1 bis 13.4 mit jeweils einer offenen Fadenlaufspur 26, ist ein selbsttätige Übergabe der Fäden allein durch die Bewegung des Einfädelfadenführers 16 möglich. Die Verteilung und Selektierung der Fäden 2.1 bis 2.4 ist in den Fig. 4.3 und 5.3 dargestellt. In der gezeigten Situation bewegt sich der Einfädelfadenführer 16 in der ücklaufbahn 17.2 zurück in seine gestrichelt dargestellte Ruheposition. Die Fäden 2.4 und 2.3 wurden bereits an die Umlenkrollen 13.4 und 13.3 übergeben. Bei fortschreitender Bewegung des Einfädelfadenführers 16 in der Rücklaufbahn 17.2 werden die Fäden 2.2 und 2.1 ebenfalls an die dafür vorgesehenen Umlenkrollen 13.2 und 13.1 übergeben. Somit ist die Selektierung der Fadenschar auf die Wickelstellen 1.1 bis 1.4 der Aufspulmaschine abgeschlossen. Durch weitere hier nicht dargestellte Hilfseinrichtun- gen wird die Fadenschar an die Spulspindeln zum Fangen und Anwickeln an den Spulhülsen übergeben.