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Patent Searching and Data


Title:
WIPER MOTOR CONTROL
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2011/098184
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a wiper motor control for controlling a wiper motor that moves a wiper arm in a pendulum motion between two turning positions, said wiper motor control being designed to control a speed of the wiper arm dependent on a position of the wiper arm. The speed of the wiper arm in turning regions, which comprise the turning positions, follows a specified progression independent of the speed of the wiper arm between the turning regions.

Inventors:
WEGNER NORBERT (DE)
ZIMMER JOACHIM (CN)
Application Number:
PCT/EP2010/070190
Publication Date:
August 18, 2011
Filing Date:
December 20, 2010
Export Citation:
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Assignee:
BOSCH GMBH ROBERT (DE)
WEGNER NORBERT (DE)
ZIMMER JOACHIM (CN)
International Classes:
B60S1/04; B60S1/08
Foreign References:
FR2785246A12000-05-05
US4866357A1989-09-12
DE10009797A12001-09-06
DE102006061679A12008-07-03
DE102005048343A12007-04-12
DE10024255A12001-11-22
Attorney, Agent or Firm:
ROBERT BOSCH GMBH (DE)
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Claims:
Ansprüche

1 . Wischermotorsteuerung (135) zur Ansteuerung eines Wischermotors (130), der einen Wischerarm (120) in einer Pendelbewegung zwischen zwei Wendelagen (WL) bewegt, wobei die Wischermotorsteuerung (135) dazu ausge- bildet ist, eine Geschwindigkeit des Wischerarms (120) in Abhängigkeit einer

Stellung des Wischerarms (120) zu steuern,

dadurch gekennzeichnet, dass die Geschwindigkeit des Wischerarms (120) in Wendebereichen (WB), die die Wendelagen (WL) umfassen, unabhängig von der Geschwindigkeit des Wischerarms (120) zwischen den Wendeberei- chen (WB) einem vorgegebenen Verlauf (210, 310, 320) folgt.

2. Wischermotorsteuerung (135) nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass der Verlauf (210, 310, 320) der Geschwindigkeit in den Wendebereichen (WB) im Wesentlichen einer Sinusfunktion (210) folgt.

3. Wischermotorsteuerung (135) Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Geschwindigkeit des Wischerarms (120) zwischen den Wendebereichen (WB) geringer als das Maximum der Sinusfunktion (210) ist. 4. Wischermotorsteuerung (135) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Wischermotor (130) mittels eines Kurbelgetriebes (125) mit dem Wischerarm (120) gekoppelt ist und die Wischermotorsteuerung (135) dazu eingerichtet ist, die Drehgeschwindigkeit des Wischermotors (130) konstant zu halten, während sich der Wischerarm (120) in einem der Wendebereiche (WB) befindet.

5. Wischermotorsteuerung (135) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Drehgeschwindigkeit des Wischermotors (130) zwischen den Wendebereichen (WB) in einer niedrigeren Geschwindigkeit als in den Wendebe- reichen (WB) konstant gehalten wird.

6. Wischermotorsteuerung (135) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei der Wischermotor (130) mittels eines kontinuierlichen Getriebes (160) mit dem Wischerarm (120) gekoppelt ist. 7. Wischermotorsteuerung nach einem der vorangehenden Ansprüche, ferner umfassend eine Einrichtung zur Bestimmung, dass eine Leistungsaufnahme des Wischermotors über einem vorbestimmten Schwellenwert liegt.

8. Wischermotorsteuerung (135) nach einem der vorangehenden Ansprüche, ferner umfassend eine Einrichtung (135) zur Bestimmung, dass eine Zeit, die verstreicht, bis der Wischerarm (120) von einer Wendelage (WL) zur anderen Wendelage (WL) bewegt ist, über einem vorbestimmten Schwellenwert liegt. 9. Wischermotorsteuerung (135) nach einem der vorangehenden Ansprüche, ferner umfassend eine Einrichtung (150) zur Bestimmung, dass eine Windgeschwindigkeit im Bereich des Wischerarms (120) oberhalb eines vorbestimmten Wertes liegt. 10. Verfahren zum Steuern eines Wischermotors (130), der einen Wischerarm

(120) in einer Pendelbewegung zwischen zwei Wendelagen (WL) bewegt, wobei das Verfahren folgende Schritte umfasst:

• Bestimmen, dass sich der Wischerarm (120) in einem von zwei Wendebereichen (WB), die um die Wendelagen (WL) liegen, befindet; und · Ansteuern des Wischermotors (130) derart, dass eine Geschwindigkeit des Wischerarms (120) im Wendebereich (WB) unabhängig von einer Geschwindigkeit des Wischerarms (120) zwischen den Wendebereichen (WB) einem fest vorgegebenen Verlauf folgt. 1 1 . Computerprogrammprodukt mit Programmcodemitteln zur Durchführung des

Verfahrens nach Anspruch 10, wenn das Computerprogrammprodukt auf einem computerlesbaren Datenträger gespeichert ist oder auf einer Verarbeitungseinrichtung (135) abläuft.

Description:
Beschreibung

Titel

Wischermotorsteuerung

Stand der Technik

Wischeranlagen, wie sie beispielsweise an Kraftfahrzeugen eingesetzt werden, dienen dazu, eine Sichtscheibe von Feuchtigkeit und Verunreinigungen freizuhal ten. Dafür wird üblicherweise ein Wischerblatt an einem Wischerarm über die Sichtscheibe geführt. Der Wischerarm wird oszillierend um einen Drehpunkt bewegt, so dass das Wischerblatt einen ungefähr kreissegmentförmigen Bereich der Sichtscheibe überstreicht.

Zur Steuerung eines Antriebsmotors für den Wischerarm sind unterschiedliche Herangehensweisen bekannt. In DE 10 2006 061 679 A1 wird vorgeschlagen, den Antriebsmotor derart zu steuern, dass eine Wischhäufigkeit abhängig von einer Lastgröße am Antriebsmotor ist. Auf diese Weise wird die Sichtscheibe seltener vom Wischblatt überstrichen, wenn sie annähernd trocken ist.

In DE 10 2005 048 343 A1 wird vorgeschlagen, den Antriebsmotor derart anzusteuern, dass ein unterer Bereich der Sichtscheibe schneller vom Wischerblatt überstrichen wird als ein oberer Bereich. Dadurch kann eine Wischerverfügbarkeit in einem Sichtbereich der Sichtscheibe erhöht werden.

In DE 100 24 255 A1 wird ausgeführt, dass Umkehrpositionen des Antriebsmotors derart in Abhängigkeit von einer Windgeschwindigkeit im Bereich des Wischerblatts gesteuert werden kann, dass der vom Wischerblatt überstrichene Bereich der Sichtscheibe konstant bleibt.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Wischermotorsteuerung anzugeben, die ein verbessertes Wischen bei niedriger Wischfrequenz erlaubt. Offenbarung der Erfindung

Die Erfindung löst das Problem durch eine Wischermotorsteuerung nach Anspruch 1 , ein Verfahren nach Anspruch 9 und ein Computerprogrammprodukt nach Anspruch 10.

Zur Ansteuerung eines Wischermotors, der einen Wischerarm in einer Pendelbewegung zwischen zwei Wendeladen bewegt, ist eine Wischermotorsteuerung dazu ausgebildet, eine Geschwindigkeit des Wischerarms in Abhängig einer Stellung des Wischerarms zu steuern, wobei die Geschwindigkeit des Wischerarms in Wendebereichen, die die Wendelagen umfassen, unabhängig von der Geschwindigkeit des Wischerarms zwischen den Wendebereichen einem vorgegebenen Verlauf folgt.

Eine Absenkung der Geschwindigkeit des Wischerarms in einem Bereich zwischen den Wendelagen kann somit durchgeführt werden, ohne dass durch eine zu niedrige Geschwindigkeit des Wischerarms in den Wendebereich ein Rattern oder Klappern eines am Wischerarm befestigten Wischerblatts hervorgerufen wird. So kann im kontinuierlichen Wischbetrieb eine sehr niedrige Wischfrequenz erreicht werden, ohne eine Geräuschbelästigung, ein verschlechtertes Wischergebnis, einen vorzeitigen Verschleiß einer Oberfläche der Sichtscheibe, des Wischerblatts oder anderen Teilen des Wischersystems durch Rattern oder Klappern in Kauf nehmen zu müssen.

Der Verlauf der Geschwindigkeit in den Wendenbereichen kann im Wesentlichen einer Sinusfunktion folgen. Dieser Geschwindigkeitsverlauf kann die mechanische Beanspruchung eines oder aller Teile des Wischersystems gering halten.

Die Geschwindigkeit des Wischerarms kann zwischen den Wendebereichen geringer als das Maximum der Sinusfunktion sein. So können die Vorteile des sinusförmigen Geschwindigkeitsverlaufs in den Wendebereichen mit einer niedrigen Geschwindigkeit zwischen den Wendebereichen kombiniert sein.

Der Wischermotor kann mittels eines Kurbelgetriebes mit dem Wischerarm gekoppelt sein und die Wischermotorsteuerung kann dazu eingerichtet sein, die Drehgeschwindigkeit des Wischermotors konstant zu halten, während sich der Wischerarm in einem der Wendebereiche befindet. Auf diese Weise kann eine übliche Wischermechanik verwendet werden, um auf einfache Weise einen sinusförmigen Geschwindigkeitsverlauf des Wischerarms zu unterstützen.

Die Wischermotorsteuerung kann dazu eingerichtet sein, die Drehgeschwindigkeit des Wischermotors zwischen den Wendebereich in einer niedrigeren Geschwindigkeit als in den Wendebereichen konstant zu halten. Dadurch ergibt sich im Bereich zwischen den Wendebereichen ein sinusförmiger Geschwindigkeitsverlauf mit einer verlängerten Periode der Sinusfunktion. Diese Art der Ansteue- rung ist einfach und kostengünstig zu implementieren und kann dazu beitragen, die mechanische Belastung des Wischersystems zu minimieren.

Die Wischermotorsteuerung kann ferner eine Einrichtung zur Bestimmung, dass eine Leistungsaufnahme des Wischermotors über einem vorbestimmten Schwellenwert liegt, umfassen. Die Steuerung der Geschwindigkeit des Wischerarms kann demnach erst dann auf die beschriebene Weise durchgeführt werden, wenn beispielsweise aufgrund von hoher Reibung zwischen dem Wischerblatt und der Sichtscheibe die konkrete Gefahr eines Ratterns besteht.

Des weiteren kann die Wischermotorsteuerung eine Einrichtung umfassen, um zu bestimmen, dass eine Zeit, die verstreicht, bis der Wischerarm von einer Wendelage zur anderen Wendelage bewegt ist, über einem vorbestimmten Schwellenwert liegt. Vorteilhafterweise wird die spezifische Geschwindigkeitssteuerung in den Wendebereichen abhängig vom Ergebnis der Bestimmung der Einrichtung erst unterhalb einer vorbestimmten Wischerfrequenz durchgeführt, dir zur vorbestimmten Zeit korrespondiert.

Die Wischermotorsteuerung kann darüber hinaus eine Einrichtung zur Bestimmung, dass eine Windgeschwindigkeit im Bereich des Wischerarms oberhalb eines vorbestimmten Wertes liegt, umfassen. Vorteilhafterweise kann die beschriebene Wischermotorsteuerung so eine konkrete Ratterneigung anhand der Windgeschwindigkeit bestimmen und die beschriebene Geschwindigkeitssteuerung entsprechend durchführen. Ferner umfasst ein Verfahren zum Steuern eines Wischermotors, der einen Wischerarm in einer Pendelbewegung zwischen zwei Wendelagen bewegt, Schritte des Bestimmens, dass sich der Wischerarm in einem von zwei Wendebereichen, die um die Wendelagen liegen, befindet und des Ansteuerns des Wischermotors derart, dass eine Geschwindigkeit des Wischerarms im Wendebereich unabhängig von einer Geschwindigkeit des Wischerarms zwischen den Wendebereichen einem fest vorgegebenen Verlauf folgt.

Das Verfahren kann vorteilhafterweise in einer beispielsweise elektronischen Wi- schermotorsteuerung implementiert sein. So können die Vorteile der beschriebenen Technik auf kostengünstige Weise mit bestehenden Komponenten eines Wischersystems realisiert werden.

Ferner umfasst eine Computerprogrammprodukt Programmcodemittel zur Durch- führung des beschriebenen Verfahrens, wenn das Computerprogrammprodukt auf einem computerlesbaren Datenträger gespeichert ist oder auf einer Verarbeitungseinrichtung abläuft.

Kurze Beschreibung der Figuren

Die Erfindung wird nun mit Bezug auf die beigefügten Figuren näher beschrieben, in denen:

Fig. 1 ein Wischersystem für eine Sichtscheibe eines Kraftfahrzeugs;

Fig. 1 a eine Alternative zum Kurbelgetriebe aus Fig. 1 ;

Fig. 2 einen Verlauf einer Geschwindigkeit des Wischerarms aus Fig. 1 ; Fig. 3 weitere Verläufe von Geschwindigkeiten des Wischerarms aus Fig. 1 ; und

Fig. 4 ein Diagramm einer lastabhängigen Wischermotorsteuerung des Wischersystems aus Fig. 1 darstellen. Figur 1 zeigt ein Wischersystem 100, das in einem Kraftfahrzeug 105 angeordnet ist. Das Wischersystem 100 ist dazu eingerichtet, eine Sichtscheibe 1 10 des Kraftfahrzeugs 105 zu reinigen. Die Sichtscheibe 1 10 kann eine Front- oder Heckscheibe des Kraftfahrzeugs 105 umfassen.

Ein Wischerblatt 1 15 ist an einem Wischerarm 120 befestigt, der das Wischerblatt 1 15 in einer oszillierenden Bewegung um einen Drehpunkt über die Sichtscheibe 1 10 bewegt. Dadurch schiebt das Wischerblatt 1 15 in einem kreisseg- mentförmigen Bereich Feuchtigkeit und Fremdkörper beiseite, so dass die Sichtscheibe gereinigt wird. Nicht in Figur 1 dargestellt sind weitere Wischerarme 120 mit weiteren Wischerblättern 1 15, die vom selben Kurbelgetriebe 125 angelenkt sein können, um weitere Bereiche der Sichtscheibe 1 10 zu reinigen.

Der Wischerarm 120 wird vermittels eines Kurbelgetriebes 125 von einem Wischermotor 130 angetrieben. Der Wischermotor 130 stellt eine Drehbewegung bereit, die vom Kurbelgetriebe 125 in eine oszillierende Bewegung umgesetzt wird. Der Wischermotor 130 kann beispielsweise in kommutierter oder bürstenloser Gleichstrommotor mit oder ohne Untersetzungsgetriebe sein. Der Wischermotor 130 wird von einer Wischermotorsteuerung 135 elektrisch angesteuert. Die Wischermotorsteuerung 135 kann beispielsweise eine Spannung, einen Strom oder ein zeitliches Tastverhältnis einer pulsierenden Stromversorgung des Wischermotors 130 steuern. Insbesondere kann die Wischermotorsteuerung 135 einen der elektrischen Parameter des Wischermotors 130 steuern und einen o- der mehrere weitere elektrische Parameter des Wischermotors 130 abtasten. Beispielsweise kann die Wischermotorsteuerung 135 die Spannung des Wischermotors 130 steuern und dabei eine Stromaufnahme des Wischermotors 130 abtasten.

Die Wischermotorsteuerung 135 ist verbunden mit einem Wahlschalter 140, mit dem ein Fahrer des Kraftfahrzeugs 105 eine Funktion oder einen Funktionsmodus des Wischersystems 100 auswählen kann. Beispielsweise kann der Wahlschalter 140 eine erste Position zum Abschalten des Wischersystems 100, eine zweite Position zum Wischen im Intervallbetrieb, eine dritte Position für langsamen Dauerbetrieb, eine vierte Position für schnellen Dauerbetrieb und eine fünfte Position für einen automatischen Betrieb aufweisen. Ferner ist die Wischermotorsteuerung 135 mit einem Regensensor 145 oder einer Schnittstelle zu einem Regensensor 145 verbunden. Signale, die die Wischermotorsteuerung 135 vom Regensensor 145 empfängt, können beispielsweise den Ablauf des Wischbetriebs, insbesondere in den Positionen 2 (Intervall) und 5 (Automatik) des Wahlschalters 140 beeinflussen. Alternativ oder zusätzlich können die vom Regensensor 145 empfangenen Signale einen Übergang zwischen den mittels den Wahlschalters 140 auswählbaren Betriebsmodi steuern.

Die Wischermotorsteuerung 135 ist auch mit einem Geschwindigkeitssensor 150 oder einer Schnittstelle zu einem Geschwindigkeitssensor 150 verbunden. Beispielsweise kann die Wischermotorsteuerung 135 mit einem Datenbus oder einer integrierten Steuerung eines Teils des Kraftfahrzeugs 105 verbunden sein, um ein Geschwindigkeitssignal des Kraftfahrzeugs 105 zu empfangen. Die mittels des Geschwindigkeitssensors 150 empfangen Signale werden von der Wischermotorsteuerung 135 dazu verwendet, den Wischbetrieb des Wischersystems 100 in Abhängigkeit einer mit der Geschwindigkeit des Kraftfahrzeugs 105 verbundenen Windgeschwindigkeit im Bereich des Wischerarms 120 zu steuern.

Schließlich ist die Wischermotorsteuerung 135 mit einem Stellungssensor 155 verbunden, der wenigstens eines von einer Stellung des Wischermotors 130, des Kurbelgetriebes 125 oder des Wischerarms 120 abtastet. Auf der Basis der mittels des Stellungssensors 155 empfangenen Signale steuert die Wischermotorsteuerung 135 den Wischermotors 130 in unterschiedlichen Positionen des Wischerarms 120 entsprechend an.

Figur 1 a zeigt ein kontinuierliches Getriebe in Form eines Untersetzungsgetriebes 160 als Alternative zum Kurbelgetriebe 125 in Figur 1 ; ebenfalls in Figur 1 a dargestellt sind der Wischermotor 130, der Wischerarm 120 und der Stellungssensor 155. Das Untersetzungsgetriebe 160 betätigt den Wischerarm 120 direkt, wobei in einer Ausführungsform die Drehachse des Wischerarms 120 mit der Abtriebsachse des Untersetzungsgetriebes 160 zusammenfällt. Eine Winkelstellung des Wischermotors 130 ist direkt proportional zu einer Winkelstellung des Wischerarms 120. Eine solche Anordnung wird Direktantrieb oder„Direct Drive" genannt und ist für die Erfindung ohne Einschränkungen geeignet. Die oszillierende Arbeitsweise des Wischerarms 120 von Figur 1 wird durch Steuerung der Drehrichtung des Wischermotors 130 erreicht. Eine Geschwindigkeitssteuerung des Wischermotors 130 sorgt für einen harmonischen Geschwindigkeitsverlauf des Wischerarms 130, wobei der Geschwindigkeitsverlauf dem im Wesentlichen sinusförmigen Geschwindigkeitsverlauf, der durch Einsatz des

Kurbelgetriebes 125 in Figur 1 bewirkt wird, zumindest nahe kommt. Das Untersetzungsgetriebe 160 kann ein Stirnrad-, Planeten-, Schnecken- oder Riemengetriebe oder ein beliebiges anderes Getriebe umfassen, das einen drehwinkelu- nabhängigen Untersetzungsfaktor der Drehbewegung des Wischermotors 130 in die Drehbewegung des Wischerarms 120 bewirkt.

In anderen Ausführungsformen des Wischersystems 100 können der Regensensor 145, der Geschwindigkeitssensor 150 und/oder der Stellungssensor 155 auch entfallen. Darüber hinaus kann der Antriebsmotor 130 auch mittels eines Rotationsgetriebes, beispielsweise eines Stirnrad- oder Planetengetriebes auf den Wischerarm 120 wirken, wobei das Kurbelgetriebe 125 entfällt. Ein solches Wischersystem wird auch als Direktantrieb oder„Direct Drive" bezeichnet.

Fig. 2 zeigt einen Verlauf einer Geschwindigkeit des Wischerarms 120 des Wi- schersystems 100 aus Figur 1 . In einer vertikalen Richtung ist eine Geschwindigkeit v qualitativ angetragen. In entsprechender Weise kann die Geschwindigkeit v eine Winkelgeschwindigkeit des Wischerarms 120 bezüglich der Sichtscheibe 1 10 aus Fig. 1 oder eines beliebigen Punktes des Wischerblatts 1 15 gegenüber der Sichtscheibe 1 10 aus Fig. 1 repräsentieren. In einer horizontalen Richtung ist eine Zeit t qualitativ angetragen. In den im Folgenden beschriebenen Zusammenhängen könnte anstelle der Zeit t auch eine Position des Wischerarms 120 als Bezugsgröße verwendet werden, da der Zusammenhang zwischen der Geschwindigkeit v und der Position des Wischerarms 120 von Bedeutung ist. Nachdem der Zusammenhang zwischen der Position des Wischerarms 120 und der Zeit t eindeutig definiert aber nicht notwendigerweise linear ist, wird zum leichteren Verständnis die Zeit t als Bezugsgröße verwendet.

Ein erster Verlauf 210 stellt einen Geschwindigkeitsverlauf des Wischerarms 120 im kontinuierlichen Normalbetrieb dar. Der Geschwindigkeitsverlauf 210 hat die Form einer Sinuswelle, von der lediglich eine komplette Periode dargestellt ist. In

Wendelagen WL des Wischerarms 120 beträgt die Geschwindigkeit Null. Der erste Verlauf 210 stellt sich beispielsweise ein, wenn in Figur 1 der Wischermotor 130 mit konstanter Drehgeschwindigkeit läuft und das Kurbelgetriebe 120 aus dieser gleichförmigen Drehbewegung die oszillierende Bewegung des Wischerarms 120 bereitstellt. An den Stellen, an denen der erste Verlauf 210 die horizon- tale Achse schneidet, befindet sich der Wischerarm 120 in einer Wendeposition, d.h., in der obersten bzw. untersten erreichbaren Position auf der Sichtscheibe 1 10 aus Figur 1 .

Ein zweiter Verlauf 220 stellt einen verlangsamten Betrieb des Wischersystems 100 aus Figur 1 dar. Entsprechend dem ersten Verlauf 210 hat der zweite Verlauf

220 die Form eines Sinuswelle, von der lediglich eine vollständige Periode dargestellt ist. Die Periode des zweiten Verlaufs 220 ist länger als die des ersten Verlaufs 210 und die Amplitude des zweiten Verlaufs 220 ist geringer als die des ersten Verlaufs 210.

Eine kritische Geschwindigkeit 230 ist als ein Paar horizontaler Geraden dargestellt. Liegt der Betrag der Geschwindigkeit v unterhalb des Betrags der kritischen Geschwindigkeit 230, also zwischen den Geraden, so neigt das Wischerblatt 1 15 dazu, zu rattern. Beim Rattern vollführt das Wischerblatt 1 15 eine un- gleichförmige Bewegung über die Sichtscheibe 1 10, die das Wischergebnis negativ beeinflusst. Beim Rattern kann das Wischerblatt 1 15 in Schwingungsbewegungen versetzt werden, die um einen Befestigungspunkt des Wischerblatts 1 15 mit dem Wischerarm 120 verlaufen. Eine solche Ratterbewegung wird dadurch begünstigt, dass der Weg, den der unterste Punkt des Wischerblatts 1 15 auf der Sichtscheibe 1 10 überstreicht, viel kürzer als der Weg des vom obersten Punkt des Wischerblatts 1 15 überstrichen Bereichs der Sichtscheibe 1 10 ist. Die Ratterneigung ist zusätzlich abhängig von einem Reibungskoeffizienten des Wischerblatts 1 15 auf der Sichtscheibe 1 10. Der Reibungskoeffizient ist abhängig von einer Feuchtigkeit in einem Bereich zwischen dem Wischerblatt 1 15 und der Sichtscheibe 1 10 und von der Geschwindigkeit des Wischerblatts 1 15 gegenüber der Sichtscheibe 1 10. Mit abnehmender Geschwindigkeit des Wischerblatts 1 15 bezüglich der Sichtscheibe 1 10 steigt der Reibungskoeffizient exponential an.

Der erste Verlauf 210 durchläuft der Bereich der kritischen Geschwindigkeit 230 innerhalb von einer Zeit t1 , die wesentlich kleiner als eine Zeit t2 des zweiten Verlaufs 220 ist. Im verlangsamten Betrieb des zweiten Verlaufs 220 ist die Wahrscheinlichkeit eines Ratterns des Wischerblatts 1 15 auf der Sichtscheibe 1 10 dementsprechend größer. Mit anderen Worten, je langsamer der Wischermotor 130 läuft, desto wahrscheinlicher ist ein Rattern des Wischerblatts 1 15 in Bereichen um die obere und die untere Wendelage WL. Ein Bereich, innerhalb dem einer der Geschwindigkeitsverläufe 210 oder 220 im Bereich der kritischen

Geschwindigkeit 230 liegt, ist als Wendebereich WB eingetragen. Die Größe der Wendebereiche WB hängt von der Wahl der kritischen Geschwindigkeit 230 ab.

Figur 3 zeigt weitere Verläufe von Geschwindigkeiten des Wischerarms 120 be- züglich der Sichtscheibe 1 10 aus Figur 1. Die Darstellung des Diagramms 300 entspricht einschließlich des ersten Verlaufs 210 und der kritischen Geschwindigkeit 230 der Darstellung von Figur 2. Zusätzlich eingetragen sind ein dritter Verlauf 310 und ein vierter Verlauf 320.

In den drei dargestellten Verläufen 210, 310 und 320 ist die Zeit t1 , während derer sich die Verläufe 210, 310, und 320 betragsmäßig unterhalb der kritischen Geschwindigkeit 230 befinden, identisch. Innerhalb der durch die Zeiten t1 bestimmten Wendebereiche WB entsprechen die Verläufe 210, 310 und 320 der Sinusfunktion des ersten Verlaufs 210. Außerhalb der Wendebereiche WB sind der dritte Verlauf 310 und der vierte Verlauf 320 gegenüber dem ersten Verlauf 210 unterschiedlich abgeflacht. Durch die Abflachung wird die Geschwindigkeit des Wischerarms 120 bzw. des Wischerblatts 1 15 bezüglich der Sichtscheibe 1 10 bis nahe an die Grenze der kritischen Geschwindigkeit 230 reduziert, wodurch noch kein Rattern des Wischerblatts 1 15 auf der Sichtscheibe 1 10 riskiert wird. Die Zykluszeit bzw. die Länge der Periode der Verläufe 310 und 320 wird dadurch verlängert, so dass eine Reinigung der Sichtscheibe 1 10 auch bei wenigen Wischperioden pro Zeiteinheit noch im kontinuierlichen Betrieb des Wischersystems 100 durchführbar ist. Eine solche Anforderung besteht beispielsweise bei Nebel oder sehr geringem Niederschlag.

Figur 4 zeigt ein Diagramm 400 einer lastabhängigen Wischermotorsteuerung 135 des Wischersystems 100 aus Figur 1. In horizontaler Richtung ist eine Zeit t in Sekunden, in vertikaler Richtung eine Anzahl Wischzyklen pro Minute und eine Wischerlast (ohne Einheit) angetragen. Ein Wischzyklus entspricht dabei einer vollen Periode eines der Verläufe 210, 220, 310 bzw. 320. Zwischen Zeitpunkten A und B ist die Sichtscheibe 1 10 nass. Zwischen dem Zeitpunkt B und einem Zeitpunkt C trocknet die Sichtscheibe 1 10 allmählich und bleibt dann bis zu einem Zeitpunkt D annähernd trocken. Zum Zeitpunkt D wird die Sichtscheibe 1 10 rasch wieder nass und bleibt bis zum Ende des dargestell- ten Verlaufs nass.

Ein qualitativer Verlauf 410 gibt eine durchschnittliche mechanische Last des Wischermotors 130 in Figur 1 an. Der Lastverlauf 410 kann beispielsweise auf der Basis einer Strommessung des Wischermotors 130 bei gleichbleibender Span- nung bestimmt sein. Je trockener die Sichtscheibe 1 10 ist, desto höher ist die

Last im Lastverlauf 410, so dass auf der Basis der Strommessung ein Nässegrad der Sichtscheibe 1 10 bestimmt werden und die Wischhäufigkeit an den Nässegrad angepasst werden kann. Bei einem Wischersystem 100, welches in Abhängigkeit des Lastverlaufs 410 gesteuert ist, ergibt sich der Wischzyklenverlauf 420. Nachdem zum Zeitpunkt C durch die Wischermotorsteuerung 135 bestimmt wurde, dass die Sichtscheibe 1 10 trocken ist, wird die Frequenz der Wischzyklen von 40 Zyklen pro Minute (cpm) kontinuierlich abgesenkt. Mithilfe des oben insbesondere mit Bezug auf Fig. 3 beschriebenen Vorgehens ist es möglich, ein kontinuierliches Wischen bis zu einer unteren Grenze von ca. 20 Zyklen pro Minute aufrecht zu erhalten. Das bedeutet, dass das Wischersystem 100 auch bei sehr geringen Befeuchtungsgraden der Sichtscheibe 1 10 noch im kontinuierlichen Modus betrieben werden kann, anstatt in den Intervallmodus wechseln zu müssen. Herkömmliche Wi- schersysteme 100, die eine Absenkung der Wischergeschwindigkeit entsprechend des Verlaufs 220 in Fig. 2 durchführen, kommen bei vertretbarer Ratterneigung des Wischerblatts 1 15 auf der Sichtscheibe 1 10 üblicherweise nicht unter eine Zyklenzahl von 40 Zyklen pro Minute. Ein langsamer Dauerbetrieb entsprechend der dritten Position des Wahlschalters 140 in Fig. 1 entspricht in be- kannten Systemen üblicherweise ca. 40 bis 45 cpm, ein schneller Dauerbetrieb entsprechend der vierten Position des Wahlschalters 140 in Fig. 1 ca. 60 bis 70 cpm.

Nach dem Befeuchten der Sichtscheibe 1 10 zum Zeitpunkt D steigt der Wischer- zyklenverlauf 420 entsprechend schnell auf einen Wert von ca. 40 Zyklen pro Mi- nute. Die dargestellten absoluten Zyklenzahlen sind beispielhaft und sollen nicht als Beschränkung aufgefasst werden.

Die Erfindung eignet sich zum Ansteuern eines Wischermotors vorzugsweise an Board eines Kraftfahrzeugs 105; ein Einsatz an anderer Fortbewegungsmitteln wie Schiffen oder Flugzeigen oder im stationären Betrieb ist ebenfalls möglich.