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Patent Searching and Data


Title:
WOOD COMPONENT AND A METHOD FOR THE PRODUCTION AND APPLICATION OF THE SAME
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1999/020442
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a wood component in which the wood has altered properties in geometrically defined areas. Said geometrically defined areas exclusively comprise the properties of solidified melting wood. The invention also relates to a method for producing such components and to the application of said component.

Inventors:
FISCHER ROLAND (DE)
HALLER PEER (DE)
WIEDEMANN GUENTER (DE)
PANZNER MICHAEL (DE)
WUST HENDRIK (DE)
Application Number:
PCT/DE1998/003034
Publication Date:
April 29, 1999
Filing Date:
October 16, 1998
Export Citation:
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Assignee:
UNIV DRESDEN TECH (DE)
FRAUNHOFER GES ZUR FOERDRUNG D (DE)
FISCHER ROLAND (DE)
HALLER PEER (DE)
WIEDEMANN GUENTER (DE)
PANZNER MICHAEL (DE)
WUST HENDRIK (DE)
International Classes:
B23K26/00; B27K5/00; B27K5/06; B27M1/06; (IPC1-7): B27K5/00; B23K26/00; B27K5/06; B27M1/00; B27M1/06
Domestic Patent References:
WO1995025621A11995-09-28
Foreign References:
US4943700A1990-07-24
FR2751579A11998-01-30
FR2710290A11995-03-31
Other References:
DATABASE WPI Section Ch Week 9228, Derwent World Patents Index; Class F09, AN 92-232090, XP002096650
DATABASE WPI Section PQ Week 9410, Derwent World Patents Index; Class P63, AN 94-081617, XP002096973
PATENT ABSTRACTS OF JAPAN vol. 097, no. 010 31 October 1997 (1997-10-31)
Attorney, Agent or Firm:
Technische, Universität Dresden (Frank Dezernat 5, SG 5.1 Dresden, DE)
Technische, Universität Dresden (Frank Dezernat 5, SG 5.1 Dresden, DE)
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Claims:
Patentansprüche
1. Bauteil aus Holz, bei dem das Holz in geometrisch definierten Bereichen veränderte Ei genschaften aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß diese geometrisch definierten Berei che ausschließlich die Eigenschaften von erstarrten Holzschmelzen aufweisen.
2. Bauteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die geometrisch definierten Berei che einzelne oder mehrere verschmolzene Holzzellen sind, so daß kapillare Aufnahme von Feuchtigkeit in den geometrisch definierten Bereichen eingeschränkt bzw. unterbunden ist.
3. Bauteil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die geometrisch definierten Bereiche eine oder mehrere, in einer oder mehreren Schnittrichtungen aufgeschmolzene Zellwände sind, so daß sich der Diffusionswiderstand in den geometrisch definierten Be reichen gegenüber umgebenden Medien unabhängig von der Schnittrichtung erhöht.
4. Bauteil nach mindestens einem der vorher genannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sich die geometrisch definierten Bereiche in ihren optischen Eigenschaften Absorpti on, Reflexion, Streuung und damit im Glanz deutlich von nicht geschmolzenem Holz un terscheiden.
5. Bauteil nach mindestens einem der vorher genannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Härte und Abriebfestigkeit in den geometrisch definierten Bereichen deutlich hö her sind.
6. Bauteil nach mindestens einem der vorher genannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Verformungsverhalten in den geometrisch definierten Bereichen gegenüber dem Ausgangszustand deutlich verändert ist.
7. Bauteil nach mindestens einem der vorher genannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sich das Volumen in einem geometrisch definierten Bereich des Bauteils unterhalb der Oberfläche befindet.
8. Bauteil nach mindestens einem der vorher genannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die physikalischen und/oder chemischen Eigenschaften durch in die Schmelze eingela gerte Substanzen zusätzlich und gezielt verändert sind.
9. Bauteil nach Anspruch 9. dadurch gekennzeichnet, daß die physikalischen und/oder che mischen Eigenschaften gezielt verändert sind.
10. Bauteil nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß die eingelagerten Substan zen Partikel und/oder Pigmente sind.
11. Verfahren zum Herstellen eines Bauteils aus Holz nach mindestens einem der vorher ge nannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die geometrisch definierten Bereiche durch berührungslosen, kurzzeitigen, vorzugsweise innerhalb kleiner/gleich 50 ms und hohen Energieeintrag aufgeschmolzen werden, so daß der Polymerisationsgrad der Ketten rasch abfällt und eine Plastifizierung des Werkstoffs einsetzt, und die Schmelze innerhalb dieses Zeitraumes erstarrt.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Energieeintrag mittels hinsichtlich lateraler Ausdehnung des Wechselwirkungsbereiches, der Wechselwirkungs zeit und Intensität extrem schnell und genau steuerbarer elektromagnetischer Strahlung mit einer hinsichtlich der gewünschten Tiefe des Wechselwirkungsbereiches angepaßten Wellenlänge erfolgt.
13. Verfahren nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß unter Inertgas gear beitet wird.
14. Verfahren nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Prozess in freier Atmosphare, d. h. an Luft, unter Raumtemperatur und Normaldruck stattfindet.
15. Verfahren nach mindestens einem oder mehreren der Ansprüche 11 bis 14, dadurch ge kennzeichnet, daß Fremdsubstanzen durch den Schmelzprozess in die geometrisch defi nierten Bereiche eingebracht werden.
16. Verfahren nach mindestens einem oder mehreren der Ansprüche 11 bis 15, dadurch ge kennzeichnet, daß der Energieeintrag mittels elektromagnetischer Wellen erfolgt.
17. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß elektromagnetische Wellen in Form von Laserlicht verwendet werden.
18. Verfahren nach mindestens einem der vorher genannten Ansprüche, dadurch gekenn zeichnet, daß die dem Bearbeitungsziel gemäße Tiefe bzw. Dicke des Wechselwirkungs bereiches durch die Auswahl der Wellenlänge bzw. des Wellenlängenbereiches und der Leistungsdichte der elektromagnetischen Strahlung sowie der Wechselwirkungszeit zwi schen den elektromagnetischen Wellen mit den geometrisch definierten Bereichen einge stellt wird.
19. Verfahren nach mindestens einem der vorher genannten Ansprüche, dadurch gekenn zeichnet, daß die laterale Ausdehnung des Wechselwirkungsbereich, die Wechselwir kungszeit und die Intensität durch Kombination von Relativbewegung zwischen Strahl und Werkstück sowie mit Methoden der dynamischen Strahlformung und Strahlfokussie rung realisiert werden.
20. Verfahren nach mindestens einem oder mehreren der Ansprüche 11 bis 19, dadurch ge kennzeichnet, daß der Energieeintrag mittels eines Impulslasers erfolgt.
21. Verfahren nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß die Wechselwirkungszeit zwi schen Laserstrahl und den geometrisch definierten Bereichen der Pulslänge des Lasers entspricht.
22. Verwendung des Bauteils nach Anspruch I bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß Bau teile aus mehreren Komponenten von Holzteilen und/oder Holzpartikeln mittels Zusam menfügen dieser Komponenten durch die Holzschmelze hergestellt werden.
23. Verwendung des Bauteils nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, daß Holzteile und/oder Holzpartikel durch Schweißen untereinander verbunden werden.
24. Verwendung des Bauteils nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, daß Holzteile und/oder Holzpartikel durch Schweißen unter Verwendung holzeigener Zusatzstoffe un tereinander verbunden werden.
25. Verwendung des Bauteils nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet, daß als holzeigene Zusatzstoffe Lignin und/oder Cellulose verwendet werden.
26. Verwendung des Bauteils nach mindestens einem der vorher genannten Ansprüche, da durch gekennzeichnet, daß Bauteile bestehend aus mehreren Komponenten, von denen mindestens eine aus Holz besteht, durch Zusammenfügen der Holzteile und/oder Holz partikel mit anderen Komponenten hergestellt werden.
27. Verwendung des Bauteils nach Anspruch 26, dadurch gekennzeichnet, daß die anderen Komponenten, die nicht aus Holz sind, tranparente Polymere und/oder Faserstoffe sind.
28. Verwendung des Bauteils nach Anspruch 26 oder 27, dadurch gekennzeichnet, daß die Holzteile und/oder Holzpartikel mit anderen Komponenten durch Schmelzen verschweißt werden. Hierzu I Blatt Zeichnungen.
Description:
Bauteil aus Holz sowie Verfahren zur Herstellung und Verwendung des Bauteils Beschreibung Die Erfindung betrifft ein Bauteil aus Holz, bei dem das Holz in geometrisch definierten Be- reichen veränderte Eigenschaften aufweist. Die Erfindung betrifft außerdem ein Verfahren zur Herstellung derartiger Holzbauteile sowie die Anwendung des Verfahrens. Die Erfindung ist einsetzbar in der Holz be-und verarbeitenden Industrie, im Bauwesen und im Handwerk.

In der Holzverarbeitung werden Laser neben Vermessungsaufgaben für Schneid-und Perfo- rierungsprozesse eingesetzt. Eine neue Anwendung ist das Abtragen mit Hilfe von Laser- strahlung. Von Seltman, J. : Freilegen der Holzstruktur durch UV-Bestrahlung, Holz als Roh- und Werkstoff, Springer-Verlag, 53 (1995), S. 225-228 und von Panzner, M. et al. : Experi- mental Investigation of the Laser Ablation Prozess on Wood Surfaces, Fourth International Conference on Laser Ablation COLA, Monterey, California, 1997 werden unterschiedliche Möglichkeiten und Verfahren zum Abtragen der durch mechanische Bearbeitung zerstörten Holzschicht mit Hilfe elektromagnetischer Strahlung verschiedener Wellenlängen beschrieben.

Aus der DE 94 02 681.5 Ul ist eine Vorrichtung zur Bearbeitung von Glas, Kunststoff, Halbleitern, Holz oder Keramik bekannt, die mittels Laserstrahlung mit einer Laserstrah- lungsquelle, die Laserstrahlung in Form eines Laserstrahles emittiert, und mit einer Fokussie- rungsoptik die Laserstrahlung auf ein aus Glas, Kunststoff, Halbleiter, Holz oder Keramik bestehendes Werkstückteil fokussiert. Das Kennzeichen dieser Vorrichtung ist, daß die Laser- strahlung eine Wellenlänge von etwa 1,4 um bis 3,0 (J. m aufweist.

Mit der Vorrichtung wird ein effektiver Abtragungsmechanismus angestrebt, der im Wellen- längenbereich von ungefähr 1,4 u. m bis 3,0 u. m den zu bearbeitenden Stoff sehr stark aufhei- zen soll, so daß es zu sogenannten Mikroexplosionen kommt. Das erhitzte Material wird ab- getragen. Dies dient dem Beschriften von Werkstückteilen oder der Erzeugung mechanischer Spannungen in Glasrohren zum anschließenden Brechen in einer Aufschmelzzone.

In der DE 40 33 255 AI wird ein Verfahren beschrieben, das der optischen Aufwertung von Holzfurnieren durch Hervorheben der Maserung dient. Dies geschieht durch pyrolytische Bräunung der Holzoberfläche mit Hilfe von IR-Strahlung. Die beim Laser-Schneiden auftre- tenden Veränderungen an Holz und Holzwerkstoffen untersuchte unter anderen auch Para- meswaran, N. : Feinstrukturelle Veränderungen an durch Laserstrahl getrennten Schnittflächen von Holz und Holzwerkstoffen, Holz als Roh-und Werkstoff, Berlin 40 (1982) 11, S. 421- 428, der folgende interessante Feststellungen machte : Die braun bis schwarz gefärbten Schnittflächen entstehen durch den hauptsächlich thermischen Trennvorgang und sind cha- rakteristisch für eine Pyrolyse in den Zellbereichen der Trennung. Es wird eine weitgehend zusammengeschmolzene Oberfläche erzeugt, wodurch die einzelnen Zelllumina im Durchmes- ser stark reduziert werden. Die hohen Temperaturen in der Schnittfuge (etwa 700°C, Arai et al. 1979) führen zu einer allmählichen Umwandlung der Wandkomponenten in eine glasige Masse. Back, E. L. : Cellulose bei hohen Temperaturen : Selbstvernetzung..., Das Papier, 27 (1973), S. 475-483 bestimmte für Cellulose theoretisch aus der Glastemperatur die Schmelztemperatur mit ca. 450 °C. Außerdem stellte er fest, das ein Schmelzen ohne pyroly- tische Nebenerscheinungen nur möglich sein wird, wenn Erwärmung und Abkühlung in einer genügend kurzen Zeitspanne stattfinden.

Die bisher beschriebenen Schmelzvorgänge bei der Bearbeitung von Holz werden als störende Begleiterscheinungen angesehen. Bis jetzt wurden noch keine Veränderungen spezifischer Eigenschaften von Holz erzeugt.

Neben den typischen pyrolytischen Abbauprozessen bei der Bearbeitung von Holz mit Laser- strahlung ist auch das Schmelzen als ein sekundärer Umwandlungsvorgang bekannt. Ge- schmolzene Bereiche werden aber in der Regel als negativ für die Qualität der bearbeiteten Holzoberfläche bewertet. Außerdem werden in der Schmelze die bei der Bearbeitung entste- henden pyrolytischen Abbauprodukte festgehalten und erstarrt. Bekannte Verfahren, wie zum Beispiel das Lasertrennen beschränken sich darauf, bei der Bearbeitung Holzsubstanz durch thermische oder fotochemische Ankopplung des Lasers zu verdampfen. Die Veränderung der Holzstruktur in den an die Bearbeitungszone angrenzenden Bereichen erfolgt dabei willkür- lich. Abbauvorgänge sind nicht steuerbar, kaum vermeidbar und führen im Allgemeinen zu einer Abwertung der Qualität des so bearbeiteten Holzes. Verschiedene Verfahren, wie zum Beispiel die Plasma-Bearbeitung (DE 41 35 697 A1) erfordern eine aufwendige Vorbehand- lung des Holzes und komplizierte Bearbeitungsvorrichtungen, die eine großtechnische Einfüh- rung verhindern.

Die Aufgabe der Erfindung besteht nun darin, ein Bauteil aus Holz sowie ein Verfahren zur Herstellung und die Verwendung des Bauteils anzugeben, bei dem in geometrisch definierten Bereichen die Eigenschaften des Holzes so verändert vorliegen, daß sich daraus chemisch und physikalisch systematisch veränderte Eigenschaften der Holzoberfläche ergeben. Damit sollen sonst notwendige Behandlungen der Holzoberfläche entfallen und sich eine Reihe neuer An- wendungsmöglichkeiten und Einsatzgebiete fur Holz ergeben.

Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch ein Bauteil aus Holz mit den im Anspruch 1 ge- nannten Merkmale gelöst. Vielgestaltige Bauteilvarianten ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen. Die Aufgabe wird weiterhin durch ein Verfahren mit den im Anspruch 11 ge- nannten Merkmalen gelöst. Varianten des Verfahrens ergeben sich aus den abhängigen An- sprüchen. Verwendungen des Bauteils des Bauteils ergeben sich aus den Ansprüchen 22 bis 28.

Das Bauteil aus Holz weist in geometrisch definierten Bereichen veränderte Eigenschaften auf. Erfindungsgemäß besitzen die geometrisch definierten Bereiche ausschließlich die Eigen- schaften von erstarrten Holzschmelzen. Im Zusammenhang mit den abhängigen Ansprüchen 2 bis 10 ergibt sich, das die Bereiche einzelne oder mehrere Holzzellen sind oder eine oder meh- rere Zellwände. Aus der Verschmelzung ergeben sich Eigenschaftsänderungen physikalischer und chemischer Natur als auch eine gezielte Veränderung des Verformungsverhaltens.

Entsprechend den Ansprüchen 22 bis 28 läßt sich die Schmelze für die Herstellung von Zu- sammenfügungen von Holzteilen und/oder Holzpartikel verwenden bzw. lassen sich Einlage- rungen in die Schmelze vornehmen.

Die Hauptbestandteile des Holzes Cellulose, Lignin und Hemicellulosen haben ähnlich ande- ren Polymeren keinen Schmelzpunkt, sondern es tritt ein breiter Übergangsintervall in der Phasenumwandlung auf. Im Unterschied zu Kunststoffen besitzt Holz aber keine homogene Struktur und somit auch keine konkrete Erweichungstemperatur, sondern einen Erweichung- stemperaturbereich. Thermische Zersetzungsvorgänge beginnen im Holz schon bei Tempera- turen unter 100 °C. Entscheidender Faktor für das Einsetzen und Fortschreiten der Pyrolyse ist jedoch die Zeitdauer der Wärmeeinwirkung, da die Pyrolyse einen kontinuierlichen Prozeß aufeinander folgender Abbauvorgänge darstellt. Das Erweichen beginnt bei Temperaturen um 100°C, wobei der Polymerisationsgrad der Ketten rasch abfällt und eine Plastifizierung des Werkstoffs einsetzt. Geschmolzenes Holz ist gekennzeichnet durch einen geringen Polymeri- sationsgrad, Erhöhung des Anteils an amorpher Masse, den Verlust der Fibrillenstruktur der Zellulose und der typischen Zellstruktur, Homogenisierung und Erhöhung der Schmelztempe- ratur bei wiederholter Erwärmung.

Dementsprechend ist das Verfahren gemäß Anspruch 11 zur Herstellung von Bauteilen aus Holz so ausgestaltet, daß die geometrisch definierten Bereiche durch berührungslosen, kurz- zeitigen, vorzugsweise innerhalb kleiner/gleich 50 ms und hohen Energieeintrag aufgeschmol- zen werden, so daß der Polymerisationsgrad der Ketten rasch abfällt und eine Plastifizierung des Werkstoffs einsetzt, und die Schmelze innerhalb dieses Zeitraumes erstarrt.

Als elektromagnetische Strahlung wird vorteilhaft Laserlicht verwendet. Die Ausdehnung des Wechselwirkungsbereiches, die Wechselwirkungszeit und die Intensität werden durch eine Kombination von Relativbewegung zwischen Strahl und Werkstück sowie mit Methoden der dynamischen Strahlformung realisiert. Die Bearbeitung findet in einer durch Zusammenset- zung, Druck und Temperatur definierten Gasatmosphäre statt. Die Erwärmung kann sowohl unter Inertgas, als auch in freier Atmosphäre durchgeführt werden. Das erfindungsgemäße Verfahren kann mit anderen Verfahren der Holzbearbeitung, z. B. mit mechanischen Verfahren kombiniert werden. Das Schmelzen kann in einem definierten zeitlichen Regime kurz vor, während oder kurz nach der Bearbeitung mit einem anderen Verfahren angewandt werden.

Aus der Erfindung ergeben sich die nachfolgend aufgeführten Vorteile. Schmelzen ermöglicht die Veränderung der Geftigestruktur des Holzes. Das Verschließen der Holzzellen führt direkt zu einer Verringerung der spezifischen Oberfläche und es wird die kapillare Aufnahme von Feuchtigkeit eingeschränkt bzw. unterbunden. Holz oder Holzpartikel lassen sich durch Schweißen untereinander verbinden ohne, oder ausschließlich unter Verwendung holzeigener (z. B. Lignin) Zusatzstoffe. Holz kann durch Schmelzen mit anderen Werkstoffen, insbesonde- re transparenten Polymeren oder Faserstoffen, verschweißt werden. Das Schmelzen ist räum- lich lokal begrenzt oder flächendeckend möglich, wodurch der Anteil an geschmolzenem Vo- lumen eine geometrisch definierte Größe auf oder unterhalb der Oberfläche besitzt und somit auch der Grad der Änderung physikalischer und/oder chemischer Eigenschaften definiert ist.

Mit der Schmelze werden gezielt physikalische und/oder chemische Veränderungen im Holz erzeugt. Zu diesem Zweck können zusätzlich Fremdsubstanzen in das Holz eingeschmolzen werden. Diese Fremdsubstanzen können Partikel und/oder Pigmente sein. Sie werden vor dem Schmelzprozess zum Beispiel mittels Tränken, Tauchen, Beschichten oder während des Schmelzvorganges zum Beispiel mittels Gas-oder Pulverstrahl in oder auf das Holz gebracht.

Die Diffusionseigenschaften des Holzes gegenüber umgebenden Medien werden verändert. In geschmolzenen Bereichen sind die Diffusionseigenschaften in den Hauptschnittrichtungen des Holzes einander weitestgehend gleich. Durch das Schmelzen wird eine Hydrophobierung der Holzoberfläche erreicht. Geschmolzenes Holz weist durch die gezielte Veränderung physikali- scher und/oder chemischer Eigenschaften eine erhöhte Resistenz gegenüber Holzschädlingen auf Härte und Abriebfestigkeit der Holzoberfläche lassen sich einstellen. Die optischen Ei- genschaften (Absorption, Reflexion und Streuung) der Holzoberfläche werden gezielt verän- dert. Geschmolzenes Holz unterscheidet sich im Glanz deutlich von nicht geschmolzenem Holz. Die Erweichung der Holzsubstanz im Bereich der Glastemperatur bietet neue Möglich- keiten für die Verformung von Holz.

Nachfolgend wird die Erfindung an Hand von Ausführungsbeispielen noch näher erläutert.

An einem Holzbalken mit dem Querschnitt von 8 x 10 cm wurde der Balkenkopf zum Schutz vor kapillarer Wasseraufnahme im Bereich des Hirnholzschnittes eine geschlossene Oberflä- che aus geschmolzenem Holz mit einer Dicke von maximal 0,5 mm erzeugt. Zur Erzeugung dieses geschmolzenen Bereiches wurde der Laserstrahl eines kontinuierlichen C02-Lasers mit einer Leistung von 2500 W und einem Wirkfleckdurchmesser von 6 mm mittels Doppel- Spiegel-Scanner mäanderförmig, bei einer Spurüberlappung von 10 Prozent und einer Ge- schwindigkeit von 6 m/s aber die zu bearbeitende Hirnholzfläche des Balkenkopfes bewegt.

Um eine homogene und geschlossene Schmelzzone von größer 0,4 mm Dicke zu erzeugen, muß die Zellstruktur in dem geometrisch definierten Bereich aufgehoben werden. Daher wur- den Wellenlänge und Einwirkzeit des Laserstrahls so gewählt, daß die festen Holzbestandteile bis in eine Tiefe von etwa 0,8 mm geschmolzen werden.

Die Verminderung der kapillaren Wasseraufnahme wurde durch Benetzung mit einer defi- nierten Menge Wasser und Messung der Zeit bis zum vollständigen Eindringen des Wassers in die Oberfläche bestimmt. Die Untersuchung der geschmolzenen Holzoberfläche ergabt eine Verlängerung der mittleren Eindringzeit um den Faktor 7,1.

Zwei Furniere 3 aus Fichtenholz wurden durch Aufschmelzen des im Holz enthaltenen Lignins untereinander verschweißt.

Dafür wurden die Furniere 3 zuvor durch Bügeln geglättet und in einer geeigneten Vorrich- tung so fixiert, daß sie ohne Abstand aber der gesamten Nahtlänge dicht zusammen liegen.

Zur Erzeugung einer Schweißnaht 5 wurde der Laserstrahl 2 eines kontinuierlichen CO2- Lasers mit einer Leistung von 2500 W, einem Wirkfleckdurchmesser von 13 mm und einer Geschwindigkeit von 12 m/s geradlinig über die vorbereitete Nahtfläche bewegt.

Um eine homogene und geschlossene Schweißnaht 5 mit einer Dicke von mindestens 0,5 mm zu erzeugen, muß die Zellstruktur in einem geometrisch definierten Bereich aufgehoben wer- den. Daher wurden Wellenlänge und Einwirkzeit des Laserstrahls 2 so gewählt, daß die festen Holzbestandteile bis in eine Tiefe von etwa 2 mm aufgeschmolzen werden.

Nach der Bearbeitung sind die beiden Furniere 3 durch die Schweißnaht 5 untereinander ver- bunden. Nach dem Trennen der beiden Furniere ist im Mikroskop deutlich und über die ge- samte Nahtlänge eine Bruchkante zu erkennen. Unterhalb der Bruchkante ist eine homogene Schmelzschicht zu erkennen. Die Zellstruktur ist bis in eine Tiefe von 0,4 mm aufgehoben.

Bezugszeichenliste 1-Strahlführung 2-Laserstrahl 3-Furnier <BR> 4-Bearbeitungsrichtung 5-Schweißnaht 6-Schmelze