SEILER MATTHIAS (DE)
ZEHNACKER OLIVIER (DE)
SCHNEIDER ROLF (DE)
KUEBELBAECK THOMAS (DE)
NEUMANN MANFRED (DE)
SCHNEIDER MARC-CHRISTOPH (DE)
SEILER MATTHIAS (DE)
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WO2005113702A1 | 2005-12-01 | |||
WO2006134015A1 | 2006-12-21 | |||
WO2005113702A1 | 2005-12-01 | |||
WO2006134015A1 | 2006-12-21 |
DE102010027914A1 | 2011-08-04 | |||
US20070144186A1 | 2007-06-28 | |||
EP2246651A2 | 2010-11-03 |
ANGEW. CHEMIE, vol. 112, 2000, pages 3926 - 3945
Patentansprüche : 1. Arbeitsmedium für Absorptionswärmepumpen, umfassend ein Kältemittel, eine erste ionische Flüssigkeit und eine zweite ionische Flüssigkeit, dadurch gekennzeichnet, dass das Arbeitsmedium erste ionische Flüssigkeit und zweite ionische Flüssigkeit in einem Gewichtsverhältnis von 2 : 1 bis 15 : 1 enthält, die erste ionische Flüssigkeit in einer Mischung aus 80 Gew.-% ionischer Flüssigkeit und 20 Gew.-% Wasser bei 35°C eine Viskosität von höchstens 30 mPas und einen Wasserdampfpartialdruck von höchstens 15 mbar aufweist und die zweite ionische Flüssigkeit in einer Mischung aus 80 Gew.-% ionischer Flüssigkeit und 20 Gew.-% Wasser bei 35°C eine Viskosität von höchstens 15 mPas und einen Wasserdampfpartialdruck von höchstens 35 mbar aufweist. 2. Arbeitsmedium nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Kältemittel ausgewählt ist aus Wasser, Methanol, Ethanol und Mischungen dieser Kältemittel. 3. Arbeitsmedium nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Kältemittel Wasser ist. 4. Arbeitsmedium nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die erste ionische Flüssigkeit und die die zweite ionische Flüssigkeit jeweils ein Kation aus der Reihe 1-Methylimidazolium, 1-Ethylimidazolium, 1 , 3-Dimethylimidazolium, 1-Ethyl- 3-Methylimidazolium, 1, 3-Diethylimidazolium, 2-Hydroxyethyl-trimethylammonium, Trimethylsulfonium und Tetramethylammonium und ein Anion aus der Reihe Hydrogensulfat, Hydrogensulfit, Nitrat, Tetrafluoroborat , Dicyanamid, Ethylsulfat, Formiat, Acetat, Propionat, Butyrat, Isobutyrat und Pivalat aufweisen . Arbeitsmedium nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die erste ionische Flüssigkeit ausgewählt ist aus 1-Ethyl-3-methylimidazoliumacetat , 1, 3-Dimethylimidazoliumacetat , 1 , 3-Dimethylimidazoliumpropionat , 1, 3-Dimethylimidazoliumformiat , 1 , 3-Dimethylimidazoliumhydrogensulfit , 1 , 3-Dimethylimidazoliumisobutyrat , Trimethylsulfoniumformiat , Trimethylsulfoniumpropionat , 2-Hydroxyethyl-trimethylammoniumacetat , 2 -Hydroxyethyl- trimethylammoniumformiat und Tetramethylammoniumformiat Arbeitsmedium nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite ionische Flüssigkeit ausgewählt ist aus 1 -Ethyl-3-methylimidazoliumethylsulfat, l-Ethyl-3-methylimidazoliumtetrafluoroborat , l-Ethyl-3-methylimidazoliumdicyanamid, 1, 3-Dimethylimidazoliumacetat, 1 , 3-Dimethylimidazoliumpropionat, 1, 3-Dimethylimidazoliumformiat , 1 -Methylimidazoliumacetat, 1-Methylmidazoliumnitrat , 2 -Hydroxyethyl-trimethylammoniumformiat und 2-Hydroxyethyl-trimethylammoniumnitrat . Absorptionswärmepumpe umfassend einen Absorber, einen Desorber, einen Kondensator, einen Verdampfer und ein Arbeitsmedium gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6. Absorptionswärmepumpe nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine Absorptionskältemaschine ist und im Verdampfer Wärme aus einem zu kühlenden Medium aufnimmt |
Die Erfindung betrifft ein Arbeitsmedium für
Absorptionswärmepumpen, das ein Kältemittel und eine
Mischung aus mindestens zwei ionischen Flüssigkeiten als Sorptionsmittel umfasst.
Klassische Wärmepumpen beruhen auf einem Kreislauf eines Kältemittels über einen Verdampfer und einen Kondensator. Im Verdampfer wird ein Kältemittel verdampft, wobei durch die vom Kältemittel aufgenommene Verdampfungswärme einem ersten Medium Wärme entzogen wird. Das verdampfte
Kältemittel wird dann mit einem Kompressor auf einen höheren Druck gebracht und bei einer höheren Temperatur als bei der Verdampfung im Kondensator kondensiert, wobei die Verdampfungswärme wieder frei wird und auf einem höheren Temperaturniveau Wärme an ein zweites Medium abgegeben wird. Anschließend wird das verflüssigte Kältemittel wieder auf den Druck des Verdampfers entspannt.
Die klassischen Wärmepumpen haben den Nachteil, dass sie viel mechanische Energie für die Kompression des
dampfförmigen Kältemittels verbrauchen.
Absorptionswärmepumpen weisen demgegenüber einen
verringerten Bedarf an mechanischer Energie auf.
Absorptionswärmepumpen weisen zusätzlich zu dem
Kältemittel, dem Verdampfer und dem Kondensator einer klassischen Wärmepumpe noch ein Sorptionsmittel, einen Absorber und einen Desorber auf. Im Absorber wird das verdampfte Kältemittel bei dem Druck der Verdampfung in dem Sorptionsmittel absorbiert und anschließend im Desorber bei dem höheren Druck der Kondensation durch Wärmezufuhr wieder aus dem Sorptionsmittel desorbiert. Die Verdichtung des flüssigen Arbeitsmediums aus Kältemittel und
Sorptionsmittel erfordert weniger mechanische Energie als die Kompression des Kältemitteldampfs in einer klassischen Wärmepumpe, an Stelle des Verbrauchs an mechanischer Energie tritt die zur Desorption des Kältemittels
eingesetzte Wärmeenergie. Der Wirkungsgrad einer
Absorptionswärmepumpe wird berechnet als das Verhältnis des zum Kühlen bzw. Heizen genutzten Wärmestroms zu dem
Wärmestrom, der dem Desorber für den Betrieb der
Absorptionswärmepumpe zugeführt wird, und wird als
„Coefficient of Performance", abgekürzt COP, bezeichnet.
Die derzeit technisch eingesetzten Absorptionswärmepumpen verwenden ein Arbeitsmedium, das Wasser als Kältemittel und Lithiumbromid als Sorptionsmittel enthält. Bei diesem
Arbeitsmedium darf eine Wasserkonzentration von 35 bis 40 Gew.-% im Arbeitsmedium nicht unterschritten werden, da es sonst zur Kristallisation von Lithiumbromid und dadurch zu Störungen bis hin zu einer Verfestigung des
Arbeitsmediums kommen kann. Bei Absorptionskältemaschinen, die ein Arbeitsmedium mit Wasser als Kältemittel und
Lithiumbromid als Sorptionsmittel verwenden, muss deshalb die Wärme im Absorber auf einem Temperaturniveau abgeführt werden, das in heißen Ländern eine Kühlung über einen
Nasskühlturm erforderlich macht.
In WO 2005/113702 und WO 2006/134015 wurde vorgeschlagen, zur Vermeidung von Störungen durch Kristallisation des Sorptionsmittels Arbeitsmedien einzusetzen, die eine ionische Flüssigkeit mit organischen Kationen als
Sorptionsmittel enthält.
Arbeitsmedien, die als Sorptionsmittel eine ionische
Flüssigkeit enthalten, weisen jedoch in der Regel einen unbefriedigenden Wirkungsgrad auf.
Die Erfinder der vorliegenden Erfindung haben nun
überraschend gefunden, dass sich durch ein Arbeitsmedium mit einer Mischung aus zwei ionischen Flüssigkeiten, bei der die Hauptkomponente so gewählt ist, dass sie in einer Mischung mit Wasser einen niedrigen Wasserdampfpartialdruck aufweist und die Nebenkomponente so gewählt ist, dass sie in einer solchen Mischung eine niedrige Viskosität
aufweist, ein besonders hoher Wirkungsgrad bei dem Betrieb einer Absorptionswärmepumpe erzielt werden kann, der besser ist, als der jeweils mit den einzelnen ionischen
Flüssigkeiten erzielbare Wirkungsgrad.
Gegenstand der Erfindung ist dementsprechend ein
Arbeitsmedium für Absorptionswärmepumpen, umfassend ein Kältemittel, eine erste ionische Flüssigkeit und eine zweite ionische Flüssigkeit, das dadurch gekennzeichnet ist, dass das Arbeitsmedium erste ionische Flüssigkeit und zweite ionische Flüssigkeit in einem Gewichtsverhältnis von 2 : 1 bis 15 : 1 enthält, die erste ionische Flüssigkeit in einer Mischung aus 80 Gew.-% ionischer Flüssigkeit und 20 Gew.-% Wasser bei 35°C eine Viskosität von höchstens 30 mPas und einen Wasserdampfpartialdruck von höchstens 15 mbar aufweist und die zweite ionische Flüssigkeit in einer Mischung aus 80 Gew.-% ionischer Flüssigkeit und 20 Gew.-% Wasser bei 35°C eine Viskosität von höchstens 15 mPas und einen Wasserdampfpartialdruck von höchstens 35 mbar aufweist.
Gegenstand der Erfindung ist außerdem eine
Absorptionswärmepumpe, die einen Absorber, einen Desorber, einen Kondensator, einen Verdampfer und ein
erfindungsgemäßes Arbeitsmedium umfasst. Der Begriff Absorptionswärmepumpe umfasst erfindungsgemäß alle Vorrichtungen, mit denen Wärme bei einem niedrigen Temperaturniveau aufgenommen und bei einem höheren
Temperaturniveau wieder abgegeben wird und die durch
Wärmezufuhr zum Desorber angetrieben werden. Die
erfindungsgemäßen Absorptionswärmepumpen umfassen damit sowohl Absorptionskältemaschinen und Absorptionswärmepumpen im engeren Sinn, bei denen Absorber und Verdampfer bei einem geringeren Arbeitsdruck als Desorber und Kondensator betrieben werden, als auch Absorptionswärmetransformatoren, bei denen Absorber und Verdampfer bei einem höheren Arbeitsdruck als Desorber und Kondensator betrieben werden. In Absorptionskältemaschinen wird die Aufnahme von
Verdampfungswärme im Verdampfer zur Kühlung eines Mediums genutzt. In Absorptionswärmepumpen im engeren Sinn wird die im Kondensator und/oder Absorber freigesetzte Wärme zum Heizen eines Mediums genutzt. In
Absorptionswärmetransformatoren wird die im Absorber freigesetzte Absorptionswärme zum Heizen eines Mediums genutzt, wobei die Absorptionswärme auf einem höheren
Temperaturniveau als bei der Zufuhr von Wärme zum Desorber erhalten wird.
Das erfindungsgemäße Arbeitsmedium umfasst ein Kältemittel, eine erste ionische Flüssigkeit und eine von der ersten ionischen Flüssigkeit verschiedene zweite ionische
Flüssigkeit .
Das erfindungsgemäße Arbeitsmedium umfasst ein Kältemittel, das flüchtig ist, so dass bei der Verwendung des
Arbeitsmediums in einer Absorptionswärmepumpe ein Teil des Kältemittels im Desorber durch Zufuhr von Wärme aus dem Arbeitsmedium verdampft werden kann. Das erfindungsgemäße Arbeitsmedium enthält als Kältemittel vorzugsweise Wasser, Methanol, Ethanol oder Mischungen dieser Kältemittel.
Besonders bevorzugt ist das Kältemittel Methanol, Ethanol, eine Mischung von Methanol und Ethanol, eine Mischung von Ethanol mit Wasser oder eine Mischung von Methanol mit Wasser. Am meisten bevorzugt ist das Kältemittel Ethanol. Erfindungsgemäße Arbeitsmedien, die als Kältemittel
Methanol, Ethanol oder Mischungen von Methanol oder Ethanol mit Wasser enthalten, können in Absorptionskältemaschinen zum Abkühlen auf Temperaturen von weniger als 0 °C
eingesetzt werden. Erfindungsgemäße Arbeitsmedien, die als Kältemittel Wasser enthalten, bilden bei der Verwendung des Arbeitsmediums in einer Absorptionswärmepumpe keine
zündfähigen Dämpfe. Das erfindungsgemäße Arbeitsmedium umfasst weiterhin eine erste ionische Flüssigkeit und eine zweite ionische
Flüssigkeit, die beide jeweils aus einem Kation und einem Anion bestehen. Die ionischen Flüssigkeiten wirken bei der Verwendung des Arbeitsmediums in einer
Absorptionswärmepumpe als Sorptionsmittel für das
Kältemittel. Der Begriff ionische Flüssigkeit bezeichnet dabei ein Salz aus einem Anion und einem Kation, wobei das Salz einen Schmelzpunkt von weniger als 100°C aufweist. Der Begriff ionische Flüssigkeit bezieht sich dabei auf Salze frei von nichtionischen Stoffen oder Additiven.
Vorzugsweise bestehen die beiden ionischen Flüssigkeit jeweils aus einem Salz mit einem einfach positiv geladenen organischen Kation und einem einfach negativ geladenen organischen oder anorganischen Anion. Die ionischen
Flüssigkeiten weisen vorzugsweise einen Schmelzpunkt von weniger als 20 °C auf, um bei der Verwendung des
Arbeitsmediums in einer Absorptionswärmepumpe eine
Verfestigung der ionische Flüssigkeit im
Sorptionsmittelkreislauf zu vermeiden. Bevorzugt weist das Anion der ionischen Flüssigkeiten ein Molekulargewicht von höchstens 260 g/mol auf, besonders bevorzugt von höchstens 220 g/mol, insbesondere von höchstens 180 g/mol und am meisten bevorzugt von höchstens 160 g/mol. Das Kation der ionischen Flüssigkeiten weist vorzugsweise ein
Molekulargewicht von höchstens 260 g/mol auf, besonders bevorzugt von höchstens 220 g/mol, insbesondere von
höchstens 195 g/mol und am meisten bevorzugt von höchstens 170 g/mol. Die Beschränkung der molaren Masse von Anion und Kation verbessert die Ausgasungsbreite des Arbeitsmediums bei dem Betrieb einer Absorptionswärmepumpe. Ionische
Flüssigkeiten und Verfahren zu deren Herstellung sind dem Fachmann aus dem Stand der Technik bekannt, beispielsweise aus P. Wasserscheid, T. Welton, Ionic Liquids in Synthesis, 2nd edition, Wiley-VCH (2007), ISBN 3-527-31239-0 oder Angew. Chemie 112 (2000) Seiten 3926-3945. Die erste ionische Flüssigkeit weist in einer Mischung bestehend aus 80 Gew.-% ionischer Flüssigkeit und 20 Gew.-% Wasser bei einer Temperatur von 35°C eine Viskosität von höchstens 30 mPas und einen Wasserdampfpartialdruck von höchstens 15 mbar auf. Die Viskosität lässt sich mit einem Rotationsviskosimeter nach DIN 53019 bestimmen. Die zweite ionische Flüssigkeit weist in einer Mischung bestehend aus 80 Gew.-% ionischer Flüssigkeit und 20 Gew.-% Wasser bei einer Temperatur 35°C eine Viskosität von höchstens 15 mPas und einen Wasserdampfpartialdruck von höchstens 35 mbar auf. Vorzugsweise weist die zweite ionische Flüssigkeit in einer Mischung bestehend aus 80 Gew.-% ionischer
Flüssigkeit und 20 Gew.-% Wasser bei einer Temperatur 35°C einen Wasserdampfpartialdruck von mehr als 15 mbar bis höchstens 35 mbar auf.
Das Arbeitsmedium enthält erste ionische Flüssigkeit und zweite ionische Flüssigkeit in einem Gewichtsverhältnis von 2 : 1 bis 15 : 1, vorzugsweise von 4 : 1 bis 8 : 1 und besonders bevorzugt 5 : 1 bis 7 : 1. Vorzugsweise umfasst das Arbeitsmedium 4 bis 67 Gew.-% Kältemittel und 30 bis 95 Gew.-% ionische Flüssigkeiten.
Durch die Kombination von zwei ionischen Flüssigkeiten mit den genannten Eigenschaften im erfindungsgemäßen
Gewichtsverhältnis in einem Arbeitsmedium lässt sich in einer Absorptionswärmepumpe überraschenderweise ein höherer Wirkungsgrad erzielen als mit einem Arbeitsmedium, das nur eine einzelne aus dem Stand der Technik bekannte ionische Flüssigkeit enthält. Ebenso wird ein höherer Wirkungsgrad erzielt im Vergleich zu Mischungen von ionischen
Flüssigkeiten, die nur die Eigenschaften der ersten oder der zweiten ionischen Flüssigkeit des erfindungsgemäßen Arbeitsmediums aufweisen.
Vorzugsweise weisen die erste ionische Flüssigkeit und die die zweite ionische Flüssigkeit jeweils ein Kation aus der Reihe 1-Methylimidazolium, 1-Ethylimidazolium, 1, 3-Dimethylimidazolium, l-Ethyl-3-Methylimidazolium,
1, 3-Diethylimidazolium, 2-Hydroxyethyl-trimethylammonium, Trimethylsulfonium und Tetramethylammonium und ein Anion aus der Reihe Hydrogensulfat, Hydrogensulfit, Nitrat,
Tetrafluoroborat , Dicyanamid, Ethylsulfat, Formiat, Acetat, Propionat, Butyrat, Isobutyrat und Pivalat auf.
Besonders bevorzugt umfasst das Arbeitsmedium eine erste ionische Flüssigkeit aus der Reihe 1-Ethyl-
3-methylimidazoliumacetat , 1, 3-Dimethylimidazoliumacetat ,
1 , 3-Dimethylimidazoliumpropionat ,
1, 3-Dimethylimidazoliumformiat ,
1 , 3-Dimethylimidazoliumhydrogensulfit ,
1 , 3-Dimethylimidazoliumisobutyrat ,
Trimethylsulfoniumformiat , Trimethylsulfoniumpropionat, 2-Hydroxyethyl-trimethylammoniumacetat , 2-Hydroxyethyl- trimethylammoniumformiat und Tetramethylammoniumformiat .
Ebenfalls besonders bevorzugt umfasst das Arbeitsmedium eine zweite ionische Flüssigkeit ausgewählt aus
1 -Ethyl-3-methylimidazoliumethylsulfat,
1 -Ethyl-3-methylimidazoliumtetrafluoroborat ,
l-Ethyl-3-methylimidazoliumdicyanamid,
1-Methylimidazoliumacetat , 1-Methylmidazoliumnitrat und
2-Hydroxyethyl-trimethylammoniumnitrat .
Als zweite ionische Flüssigkeit eignen sich außerdem
1, 3-Dimethylimidazoliumacetat,
1 , 3-Dimethylimidazoliumpropionat,
1 , 3-Dimethylimidazoliumformiat und 2-Hydroxyethyl- trimethylammoniumformiat .
Die am meisten bevorzugten Arbeitsmedien enthalten eine Kombination aus einer der explizit angeführten ersten ionischen Flüssigkeiten und einer der explizit angeführten zweiten ionischen Flüssigkeiten, wobei erste und zweite ionische Flüssigkeit voneinander verschieden sind. Das erfindungsgemäße Arbeitsmedium kann zusätzlich zu
Kältemittel und erster und zweiter ionischer Flüssigkeit noch weitere Additive, vorzugsweise Korrosionsinhibitoren, enthalten. Der Anteil an Korrosionsinhibitoren beträgt vorzugsweise 10 bis 50.000 ppm, besonders bevorzugt 100 bis 10.000 ppm, bezogen auf die Masse der ionischen
Flüssigkeit. Bevorzugte anorganische Korrosionsinhibitoren sind Li 2 Cr0 4 , Li 2 Mo0 4 , Li 3 VO, LiV0 3 , NiBr 2 , Li 3 P0 4 , CoBr 2 und LiOH. Geeignete organische Korrosionsinhibitoren sind Amine und Alkanolamine, vorzugsweise 2-Aminoethanol,
2-Aminopropanol und 3-Aminopropanol , sowie als
Fettsäurealkylolamide bezeichnete Amide von Fettsäuren mit Alkanolaminen und deren Alkoxylate. Geeignet ist
beispielsweise die unter dem Handelsnamen REWOCOROS® AC 101 von Evonik Industries AG erhältliche Mischung aus
2-Aminoethanol und Ölsäureamidoethanol-Polyethoxylat . Als Korrosionsinhibitoren eignen sich außerdem organische
Phosphorsäureester, insbesondere Phosphorsäureester von ethoxylierten Fettalkoholen, sowie Fettsäure-Alkanolamin- Gemische. Bevorzugte organische Korrosionsinhibitoren sind Benzimidazol und insbesondere Benzotriazol .
Das erfindungsgemäße Arbeitsmedium kann außerdem als
Additiv zur Verbesserung des Wirkungsgrads einen
einwertigen aliphatischen Alkohol mit 6 bis 10
Kohlenstoffatomen enthalten, vorzugsweise in einer Menge von 0,001 bis 0,1 Gew.-%. Der Alkohol ist vorzugsweise ein primärer Alkohol mit einem verzweigten Alkylrest und besonders bevorzugt 2-Ethyl-l-hexanol .
Die erfindungsgemäße Absorptionswärmepumpe umfasst einen Absorber, einen Desorber, einen Kondensator, einen
Verdampfer und ein erfindungsgemäßes Arbeitsmedium wie weiter oben beschrieben.
Im Betrieb der erfindungsgemäßen Absorptionswärmepumpe wird im Absorber dampfförmiges Kältemittel in kältemittelarmem Arbeitsmedium absorbiert unter Erhalt eines kältemittelreichen Arbeitsmediums und unter Freisetzung von Absorptionswärme. Aus dem so erhaltenen kältemittelreichen Arbeitsmedium wird im Desorber unter Wärmezufuhr
Kältemittel dampfförmig desorbiert unter Erhalt von
kältemittelarmem Arbeitsmedium, das in den Absorber
zurückgeführt wird. Das im Desorber erhaltene dampfförmige Kältemittel wird im Kondensator unter Freisetzung von
Kondensationswärme kondensiert, das erhaltene flüssige Kältemittel wird im Verdampfer unter Aufnahme von
Verdampfungswärme verdampft und das dabei erhaltene
dampfförmige Kältemittel wird in den Absorber
zurückgeführt .
Die erfindungsgemäße Absorptionswärmepumpe kann sowohl einstufig als auch mehrstufig mit mehreren gekoppelten Kreisläufen des Arbeitsmediums ausgeführt sein.
In einer bevorzugten Ausführungsform ist die
Absorptionswärmepumpe eine Absorptionskältemaschine und im Verdampfer wird Wärme aus einem zu kühlenden Medium
aufgenommen .
Die erfindungsgemäße Absorptionswärmepumpe weist gegenüber den aus WO 2005/113702 und WO 2006/134015 bekannten
Absorptionswärmepumpen, die eine einzelne ionische
Flüssigkeit als Sorptionsmittel verwenden, einen höheren Wirkungsgrad auf.
Beispiele
Eine Absorptionskältemaschine Modell BCT23 der Firma BROAD wurde mit Arbeitsmedien aus 80 Gew.-% ionischer Flüssigkeit und 20 Gew.-% Wasser betrieben. Der Wirkungsgrad COP wurde als Verhältnis der Kälteleistung zur Heizleistung bestimmt. Die Kälteleistung wurde aus der Temperaturdifferenz
zwischen der gemessenen Eingangs- und Ausgangstemperatur des gekühlten Wassers, dem gemessenen Volumenstrom des gekühlten Wassers, der Dichte von Wasser bei der mittleren Temperatur des gekühlten Wassers und der Wärmekapazität von Wasser berechnet. Die Heizleistung wurde aus dem
Gasverbrauch und dem Heizwert des verbrannten Erdgases berechnet. Die untersuchten ionischen Flüssigkeiten und die ermittelten Wirkungsgrade sind in Tabelle 1
zusammengefasst . In der Tabelle bezeichnen die Abkürzungen folgende ionische Flüssigkeiten:
MMIM Cl 1, 3-Dimethylimidazoliumchlorid
MMIM OAc 1, 3-Dimethylimidazoliumacetat
MMIM Prop 1 , 3-Dimethylimidazoliumpropionat
MMIM HS0 3 1 , 3-Dimethylimidazoliumhydrogensulfit
EMIM Cl l-Ethyl-3-methylimidazoliumchlorid
EMIM OAc l-Ethyl-3-methylimidazoliumacetat
EMIM EtS0 4 1 -Ethyl-3-methylimidazoliumethylsulfat
HMIM N0 3 1-Methylimidazoliumnitrat
Cholinformiat 2 -Hydroxyethyl-trimethylammoniumformiat
Tabelle 1
rnicht erfindungsgemäß In Tabelle 2 sind für erfindungsgemäße erste und zweite ionischen Flüssigkeiten Daten zur Viskosität und zum
Wasserdampfpartialdruck einer Mischung aus 80 Gew.-% ionischer Flüssigkeit und 20 Gew.-% Wasser bei 35°C angeführt. Die Viskosität wurde nach DIN 53019 mit einem Rotationsviskosimeter HAAKE ReoStress 600 in Doppelkegel- Geometrie als Mittelwert bei Scherraten von 20 bis 100 s ~] bestimmt. Der Wasserdampfpartialdruck über der ionischen Flüssigkeit wurde mit der Siedepunktsmethode bestimmt.
Tabelle 2
Ionische Flüssigkeit Viskosität Wasserdampf- in mPa*s partialdruck in mbar l-Ethyl-3-methylimidazolium- 18 9 acetat l-Ethyl-3-methylimidazolium- 8 34 ethylsulfat l-Ethyl-3-methylimidazolium- 3 32 tetrafluoroborat l-Ethyl-3-methylimidazolium- 4 29 dicyanamid
1, 3-Dimethylimidazoliumacetat 12 10
1 , 3-Dimethylimidazoliumpropionat 11 12
1, 3-Dimethylimidazoliumformiat 14 13
1, 3-Dimethylimidazolium- 23 12 hydrogensulfit Tabelle 2 (Fortsetzung)
Ionische Flüssigkeit Viskosität Wasserdampf- in mPa*s partialdruck in mbar
1, 3-Dimethylimidazolium- 28 15 isobutyrat
1 -Methylimidazoliumacetat 6 25
1-Methylmidazoliumnitrat 4 23
2-Hydroxyethyl- 25 15 trimethylammoniumacetat
2-Hydroxyethyl- 11 14 trimethylammoniumformiat
2-Hydroxyethyl- 12 25 trimethylammoniumnitrat
Tetramethylammoniumformiat 29 6
Trimethylsulfoniumformiat 29 11
Trimethylsulfoniumpropionat 30 12