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Patent Searching and Data


Title:
WORKING SLEEVE FOR A TROCAR
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2017/092976
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a trocar system comprising a trocar (10) which has a trocar mandrel (12), a trocar sleeve (14) and a valve block (16), characterised by a tubular working sleeve (20) having an axially continuous inner channel (24), in which the trocar (10) can be inserted in such a way that the trocar sleeve (14) is sealed with the outer perimeter thereof in the inner channel (24), characterised in that the distal tip of the trocar mandrel (12) projects distally out of the working sleeve (20) and in that the valve block (16) is located proximally outside the inner channel (24), and having at least one working channel (26) which is formed on the working sleeve (20) and extends from a proximal inlet opening (36) to a distal outlet opening (38).

Inventors:
BACHMANN KARL-HEINZ (DE)
GAISELMANN THOMAS (DE)
RIEK SIEGFRIED (DE)
Application Number:
PCT/EP2016/076929
Publication Date:
June 08, 2017
Filing Date:
November 08, 2016
Export Citation:
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Assignee:
BACHMANN KARL-HEINZ (DE)
GAISELMANN THOMAS (DE)
RIEK SIEGFRIED (DE)
International Classes:
A61B17/34
Domestic Patent References:
WO1992019146A11992-11-12
Foreign References:
DE102012203908B32013-06-06
EP1520539A12005-04-06
US20070299387A12007-12-27
EP2179700B12013-07-17
US20080294184A12008-11-27
DE102012203907A12013-09-19
DE102012203908B32013-06-06
Attorney, Agent or Firm:
WESTPHAL, MUSSGNUG & PARTNER, PATENTANWÄLTE MBB (DE)
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Claims:
Trokarsystem mit einem Trokar (10), der einen Trokardorn (12), eine Trokarhülse (14) und einen Ventilblock (16) aufweist ,

g e k e n n z e i c h n e t d u r c h eine rohrförmige Arbeitshülse (20) mit einem axial durchgehenden Innenka¬ nal (24), in welchen der Trokar (10) in der Weise ein¬ setzbar ist, dass die Trokarhülse (14) mit ihrem Außenum¬ fang in dem Innenkanal (24) abgedichtet ist, dass die di¬ stale Spitze des Trokardorns (12) distal aus der Ar¬ beitshülse (20) austritt und dass der Ventilblock (16) sich proximal außerhalb des Innenkanals (24) befindet, und mit wenigstens einem Arbeitskanal (26), der an der Arbeitshülse (20) ausgebildet ist und von einer proxima¬ len Eintrittsöffnung (36) zu einer distalen Austrittsöff¬ nung (38, 54) verläuft.

Trokarsystem nach Anspruch 1,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass der we¬ nigstens eine Arbeitskanal (26) in der Rohrwandung der Arbeitshülse (20) durchgehend ausgebildet ist.

Trokarsystem nach Anspruch 2,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass die distale Austrittsöffnung (38) des wenigstens einen Ar¬ beitskanals (26) in der distalen Stirnfläche der Rohrwan¬ dung der Arbeitshülse (20) mündet.

Trokarsystem nach Anspruch 1,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass in dem proximalen Ende des Innenkanals (24) eine Dichtung (42), insbesondere eine Lippendichtung angeordnet ist, die sich bei eingesetztem Trokar (10) abdichtend an den Außenumfang der Trokarhülse (14) anlegt.

Trokarsystem nach Anspruch 1,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass der we¬ nigstens eine Arbeitskanal (26) an seiner proximalen Ein¬ trittsöffnung (36) eine Dichtung (44) z.B. eine Lippen¬ dichtung und/oder eine Klappendichtung aufweist.

Trokarsystem nach Anspruch 1,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass der we¬ nigstens eine Arbeitskanal mit einem flexiblen Führungska¬ nal (48) ausgebildet ist, der an der Arbeitshülse in Längsrichtung verschiebbar geführt ist, dass der Füh¬ rungskanal (48) mit seinem distalen Ende (66) distal an der Arbeitshülse (20) fixiert ist, sodass sich der Füh¬ rungskanal (48) bei einer distalwärts gerichteten Ver¬ schiebung (58) seitlich von der Arbeitshülse weg ausbiegt, und dass die distale Austrittsöffnung (54) seitlich in der Wandung des Führungskanals (48) in dessen ausbiegbarem di¬ stalen Bereich (64) befindet.

Trokarsystem nach Anspruch 1,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass das pro¬ ximale Ende der Arbeitshülse (20) als Käfig (28) ausgebil¬ det ist, der bei eingesetztem Trokar (10) den Ventilblock

(16) aufnimmt, wobei der Käfig (28) sich proximalwärts er¬ weitert und proximalwärts offen ist, wobei der Innenkanal

(24) mit seinem offenen proximalen Ende in den distalsei- tigen Boden (32) des Käfigs (28) mündet und wobei die pro¬ ximale Eintrittsöffnung (36) des wenigstens einen Ar¬ beitskanals (26) in dem proximalseitigen Rand (34) des Käfigs (28) mündet. Trokarsystem nach Anspruch 7,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass der Käfig (28) zwei diametral angeordnete Bügel (30) aufweist, die vom Boden (32) des Käfigs (28) proximalwärts und nach außen gebogen verlaufen und deren proximale Enden durch den Rand (34) des Käfigs (28) miteinander verbunden sind, und dass die Arbeitskanäle (26) in wenigstens einem der Bügel (30) verlaufen.

Trokarsystem nach Anspruch 7 oder 8,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass der pro- ximalseitige Rand (34) des Käfigs (28) Mittel zur Fixie¬ rung des Trokarsystems aufweist.

Trokarsystem nach Anspruch 9,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass die Mit¬ tel zur Fixierung durch wenigstens einen radial nach außen von dem Rand (34) abstehenden Ansatz (40) gebildet sind, der vorzugsweise ein Gewinde aufweist.

Trokarsystem nach Anspruch 7,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass der Käfig (28) Mittel zur Arretierung des eingesetzten Trokars (10) bzw. des Ventilblocks (16) aufweist.

Trokarsystem nach einem der vorangehenden Ansprüche, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass am Käfig (28) der Arbeitshülse (20) oder am Ventilblock (16) des Trokars (10) Mittel zum Fixieren einer in die

Trokarhülse (14) eingesetzten Optik angeordnet sind. Arbeitshülse für ein Trokarsystem nach wenigstens der vorangehenden Ansprüche.

Description:
Arbeitshülse für Trokar

Die Erfindung betrifft ein Trokarsystem gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

Für die minimalinvasive beziehungsweise endoskopische Operati ¬ on werden Trokare verwendet. Die Trokare dienen dazu, einen Zugang zu dem intrakorporalen Operationsfeld zu schaffen. Der Trokar weist einen Trokardorn auf, der auch als Obturator be- zeichnet wird. Der Trokardorn besitzt eine distale Spitze, die zum Penetrieren des Gewebes dient. Auf dem Trokardorn sitzt eine Trokarhülse, die zusammen mit dem Trokardorn durch das Gewebe eingestochen wird. Sobald die Trokarspitze das Operati ¬ onsfeld erreicht hat, wird der Trokardorn herausgezogen, wäh- rend die Trokarhülse als Zugang für die Operation verbleibt. Am proximalen Ende des Trokars befindet sich ein Ventilblock, der insbesondere dazu dient, die Trokarhülse nach dem Heraus ¬ ziehen des Trokardorns zu verschließen, um ein Entweichen ei ¬ nes Insufflationsgases zu verhindern, und ein abgedichtetes Einführen eines Instruments, eines Endoskops oder dergleichen durch die Trokarhülse zu ermöglichen.

Trokare dieser Art sind in zahlreichen Ausführungen bekannt. Es wird beispielsweise auf die EP 2 179 700 Bl verwiesen be- ziehungsweise auf einen entsprechenden Trokar, der von der

Firma Ethicon unter der Marke „ENDOPATH XCEL" vertrieben wird.

Weiter ist es bekannt, in der Trokarhülse Arbeitskanäle auszu ¬ bilden, durch welche Miniaturinstrumente zur distalen Spitze des Trokars geführt werden können beziehungsweise an der Spit ¬ ze des Trokars angeordnete Instrumente betätigt werden können (US 2008/0294184 AI, DE 10 2012 203 907 AI) . Bei diesen Trokaren ist eine gesonderte Ausführung der Trokarhülse erfor ¬ derlich. Die Herstellung des Trokars wird dadurch aufwändig. Für den Operationsbetrieb müssen unterschiedliche Ausführungen des Trokars zur Verfügung stehen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Trokarsystem zu schaffen, welches es ermöglicht, beliebige standardisierte Trokare in einfacher und kostengünstiger Weise mit Arbeitska ¬ nälen für das Einführen von Miniaturinstrumenten und derglei- chen zu versehen.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Trokarsys ¬ tem mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 beziehungsweise durch eine Arbeitshülse für ein solches Trokarsystem.

Vorteilhafte Ausführungen der Erfindung sind in den rückbezo ¬ genen Unteransprüchen angegeben.

Der wesentliche Gedanke der Erfindung besteht darin, einem herkömmlichen handelsüblichen Trokar, der aus Trokardorn, Tro ¬ karhülse und einem Ventilblock besteht, eine zusätzliche Ar ¬ beitshülse hinzuzufügen, welche ein oder mehrere Arbeitskanäle aufweist. Die Arbeitshülse wird auf den Trokar aufgeschoben, wobei sie den Trokardorn und die Trokarhülse koaxial um- schließt. Die Spitze des Trokars, insbesondere die penetrie ¬ rende distale Spitze des Trokardorns, ragt dabei distal aus der Arbeitshülse heraus. Mittels des Trokars und seiner dista ¬ len Spitze kann auch die auf dem Trokar sitzende Arbeitshülse in das Körpergewebe des Patienten eindringen, wobei durch die Arbeitskanäle Miniaturinstrumente eingeführt werden können, um an der Trokarspitze und insbesondere auch distal vor der Tro- karspitze Präparationsarbeiten durchzuführen. Der Ventilblock des Trokars bleibt dabei proximal außerhalb des Innenkanals der Arbeitshülse, sodass die Arbeitshülse unabhängig von der jeweiligen speziellen Form des Ventilblocks verwendet werden kann . Die Arbeitshülse ist ein einfach gestaltetes Zusatzteil, wel ¬ ches preisgünstig und vorzugsweise aus Kunststoff hergestellt werden kann. Die Arbeitshülse kann in einigen wenigen Stan ¬ dardabmessungen entsprechend dem Außendurchmesser und der axi ¬ alen Länge der üblichen Trokare in größeren Stückzahlen bevor- ratet werden, wodurch das Beschaffungswesen und die Lagerhal ¬ tung insbesondere in Kliniken vereinfacht und kostengünstiger gestaltet wird.

In einer vorteilhaften Ausführung ist die Arbeitshülse an ih- rem proximalen Ende in Form eines Käfigs aufgeweitet. Dieser Käfig erweitert sich proximalwärts von dem Eintrittsende des Innenkanals und ist proximal offen. Dieser Käfig dient zur Aufnahme des Ventilblocks des in der Arbeitshülse eingesetzten Trokars. Die Eintrittsöffnung des Arbeitskanals beziehungswei- se der Arbeitskanäle liegt am proximalen Rand dieses Käfigs, sodass diese Eintrittsöffnungen frei zugänglich sind und ein einfaches Einführen und Handhaben von Miniaturinstrumenten un ¬ behindert an dem Ventilblock vorbei erlauben. Zusätzlich können an dem Käfig Mittel vorgesehen sein, die ei ¬ ne Fixierung der Arbeitshülse z. B. an einem Stativarm oder dergleichen ermöglichen. Durch die Fixierung der Arbeitshülse wird gleichzeitig der in der Arbeitshülse arretierbare Trokar fixiert. Die nach dem Herausziehen des Trokardorns als Opera- tionszugang verbleibende Trokarhülse wird auf diese Weise ebenfalls in ihrer Position fixiert und gehalten und muss nicht durch den Operateur oder Hilfskräfte gehalten werden. Wird nach dem Herausziehen des Trokardorns eine Optik in die Trokarhülse eingeführt, um das Operationsfeld zu beobachten, so sind vorzugsweise Mittel vorgesehen, um die Optik in der Trokarhülse zu fixieren. Diese Mittel können am Käfig der Ar ¬ beitshülse oder auch am Ventilblock der Trokarhülse vorgesehen sein. Solche Mittel können die Optik klemmend, spannend oder rastend fixieren. Im Folgenden wird die Erfindung anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zei ¬ gen :

Figur 1 eine perspektivische Ansicht der Arbeitshülse gemäß der Erfindung in einer ersten Ausführung,

Figur 2 eine Seitenansicht der Arbeitshülse,

Figur 3 eine gegenüber Figur 2 um 90° gedrehte Seitenansicht der Arbeitshülse,

Figur 4 eine Stirnansicht auf das distale Ende der Arbeits ¬ hülse,

Figur 5 eine Stirnansicht auf das proximale Ende der Arbeits hülse,

Figur 6 einen Querschnitt gemäß der Linie A-A in Figur 2, Figur 7 eine perspektivische Ansicht eines Trokars gemäß dem

Stand der Technik für das erfindungsgemäße Trokarsys- tem- und Figur 8 eine zweite Ausführung der Arbeitshülse

Figur 7 zeigt ein Beispiel eines handelsüblichen an sich be ¬ kannten Trokars, wie er im Rahmen der Erfindung verwendet wer- den kann. Der Trokar 10 weist einen Trokardorn 12 auf, der auch als Obturator bezeichnet wird. Der Trokardorn 12 ist koa ¬ xial in eine Trokarhülse 14 eingesetzt. Die distale Spitze des Trokardorns 12 ragt distal aus der Trokarhülse 14 heraus. Am proximalen Ende der Trokarhülse 14 ist ein Ventilblock 16 angeordnet. Ein Ventil in dem Ventilblock 16 verschließt das proximale Ende der Trokarhülse 14, wenn kein Trokardorn 12 eingesetzt ist. Der Ventilblock 16 ermöglicht ein abgedichte ¬ tes Einführen des Trokardorns 12 oder von Operationsinstrumen ¬ ten. Der Trokar 10 ist vorzugsweise als optischer Trokar aus- gebildet, bei welchem zumindest die distale Spitze des Trokar ¬ dorns 12 durchsichtig ist und mittels einer Optik beobachtet werden kann, die durch eine proximale Öffnung 18 in den hohlen Trokardorn 12 eingeführt werden kann. Erfindungsgemäß können anstelle des in Figur 7 gezeigten Trokars 10 auch beliebige andere handelsübliche Trokare verwendet werden.

Um beim Einstechen des Trokars 10 präperative oder operative Tätigkeiten vor der distalen Spitze des Trokars 10 ausführen zu können, wird erfindungsgemäß eine Arbeitshülse 20 verwen- det, wie sie in einem ersten Ausführungsbeispiel in den Figu ¬ ren 1 bis 6 dargestellt ist.

Die Arbeitshülse 20, die vorzugsweise aus Kunststoff besteht, weist einen Rohrschaft 22 auf, durch welchen axial ein Innen- kanal 24 durchgehend verläuft. Die Länge des Rohrschaftes 22 und des Innenkanals 24 von dem offenen proximalen Ende des In ¬ nenkanals 24 bis zum offenen distalen Ende des Innenkanals 24 entspricht der Länge des Trokars 10 bzw. der Trokarhülse 14 vor dem Ventilblock 16. Der lichte Innendurchmesser des Innen ¬ kanals 24 entspricht dem Außendurchmesser der Trokarhülse 14. Die Länge des Rohrschaftes 22 und der Innendurchmesser des In ¬ nenkanals 24 sind in verschiedenen Größen der Arbeitshülse 20 den standardisierten Längen und Durchmessern der handelsüblich gängigen Trokare 10 angepasst.

In der Rohrwandung des Rohrschaftes 22 verläuft achsparallel zu dem Innenkanal 24 wenigstens ein Arbeitskanal 26. Im darge- stellten Ausführungsbeispiel sind zwei Arbeitskanäle 26 vorge ¬ sehen. Die Arbeitskanäle 26 dienen zum Einführen von an sich bekannten Miniaturinstrumenten. Solche Miniaturinstrumente können beispielsweise Greifzangen, Scheren, Klemmen, Koagula- toren, Ultraschalldissektoren usw. sein.

Am proximalen Ende des Rohrschaftes 22 erweitert sich die Ar ¬ beitshülse 20 zu einem einstückig mit dem Rohrschaft 22 ausge ¬ bildeten Käfig 28. Der Käfig 28 wird durch zwei diametral be ¬ züglich der Mittelachse des Rohrschaftes 22 angeordnete Bügel 30 gebildet. Die Bügel 30 verlaufen von dem Boden 32, in wel ¬ chen das offene proximale Ende des Innenkanals 24 mündet, in proximaler Richtung und sind gegenüber der Mittelachse nach außen gewölbt, wie am besten in Figur 3 zu sehen ist. Die pro ¬ ximalen freien Enden der Bügel 30 sind durch einen Rand 34 miteinander verbunden, der als Halbkreis in einer zur Mittel ¬ achse der Arbeitshülse 20 senkrechten Ebene verläuft. Der Kä ¬ fig 28 umschließt somit einen proximalwärts offenen Aufnahme ¬ raum, dessen Innenabmessungen auf die Abmessungen des Ventil ¬ blocks 16 abgestimmt sind. Vorzugsweise sind in dem Käfig 28 Mittel vorgesehen, um bei eingesetztem Trokar 10 den Ventil ¬ block 16 in dem Käfig 28 zu arretieren. Dadurch kann eine Ro ¬ tation oder eine axiale Verschiebung zwischen der Arbeitshülse 20 und dem Trokar 10 vermieden werden. Solche Mittel zum Arre- tieren können beispielsweise an der Innenseite des Käfigs 28 ausgebildete Arretierungsclips 46, KunstStoffnasen oder der ¬ gleichen sein, die den Ventilblock 16 in dem Käfig 28 kraft ¬ schlüssig klemmen oder elastisch einrasten lassen.

Die Arbeitskanäle 26 verlaufen axial durchgehend durch die ge ¬ samte Arbeitshülse 20. Im dargestellten Ausführungsbeispiel mit zwei Arbeitskanälen 26 beginnen die Arbeitskanäle 26 je ¬ weils mit einer offenen proximalen Eintrittsöffnung 36 in der proximalen Endstirnfläche jeweils der Bügel 30. Die Arbeitska ¬ näle 26 verlaufen von der proximalen Eintrittsöffnung 36 aus ¬ gehend in dem jeweiligen Bügel 30, gehen dann in die Rohrwan ¬ dung des Rohrschaftes 22 über, verlaufen achsparallel zu dem Innenkanal 24 durch den Rohrschaft 22 und münden am distalen Ende in eine offene distale Austrittsöffnung 38 in der dista ¬ len Stirnfläche des Rohrschaftes 22. Der Rohrschaft 22 ist am distalen Ende vorzugsweise konisch geformt, um eine Stufenbil ¬ dung am Übergang von der Trokarhülse 14 zu der Arbeitshülse 20 zu vermeiden, die eine Änderung des Penetrationsdrucks bei der Insertion bewirken könnte.

In die Arbeitskanäle 26 können vorzugsweise Mandrins einge ¬ setzt werden, die von proximal in die Arbeitskanäle 26 einge ¬ führt werden. Bei eingesetztem Mandrin verschließt dieser je- weils die distale Austrittsöffnung 38 und fügt sich flächen ¬ bündig in die Außenkontur der Arbeitshülse 20 ein. Dadurch wird vermieden, dass bei der Insertion des Trokars 10 mit der Arbeitshülse 20 Gewebe in die Arbeitskanäle 26 eindringen kann .

An dem Außenumfang des Randes 34 ist ein radial nach außen ab ¬ stehender Ansatz 40 angeformt, der vorzugsweise mit einem Ge ¬ winde ausgebildet ist. Der Ansatz 40 dient als Mittel zur Fi- xierung der Arbeitshülse 20 z. B. an einem Arm eines Stativs oder eines sonstigen Positionier- und Haltesystems.

Das erfindungsgemäße Trokarsystem wird in folgender Weise ver- wendet .

Der Trokar 10 mit Trokardorn 12 und Trokarhülse 14 wird in die Arbeitshülse 20 eingesetzt. Hierzu wird der Trokar 10 mit sei ¬ nem distalen Ende in das offene proximale Ende des Innenkanals 24 eingeschoben, bis der Ventilblock 16 in dem Käfig 28 aufge ¬ nommen ist, am Boden 32 des Käfigs 28 anschlägt und in dem Kä ¬ fig 28 arretiert wird. Die distale Spitze des Trokars 10, ins ¬ besondere die distale Spitze des Trokardorns 12 ragt nun dis ¬ tal aus dem distalen Ende der Arbeitshülse 20 heraus. Eine im proximalen Ende des Innenkanals 24 angeordnete Dichtung 42, z. B. eine Lippendichtung aus einem weichelastischen Kunststoff, legt sich dabei am Außenumfang der Trokarhülse 14 an und dich ¬ tet somit den Trokar 10 in der Arbeitshülse 20. Der Trokar 10 mit der Arbeitshülse 20 kann nun in das Gewebe des Patienten, z. B. in die Bauchdecke, eingestochen werden, wobei vorzugs ¬ weise das Vordringen der Trokarspitze durch eine in den Tro ¬ kardorn 12 eingeführte Optik beobachtet werden kann.

Durch die Arbeitskanäle 26 können dabei Miniaturinstrumente 50 eingeführt werden. Die Miniaturinstrumente 50 weisen häufig einen flexiblen Schaft auf, sodass sie auch in gekrümmt ver ¬ laufende Arbeitskanäle 26 eingeführt werden können. Diese Mi ¬ niaturinstrumente 50 werden in die proximale Eintrittsöffnung 36 der Arbeitskanäle 26 eingeführt bis die distalen Arbeits- elemente 52 des Miniaturinstruments 50 aus der distalen Aus ¬ trittsöffnung 38 des jeweiligen Arbeitskanals 26 austreten und vor die distale Spitze des Trokars 10 gelangen. Der Betäti ¬ gungsgriff des Miniaturinstruments 50 bleibt dabei proximal außerhalb des Arbeitskanals 26. In der proximalen Eintritts ¬ öffnung 36 der Arbeitskanäle 26 ist vorzugsweise ebenfalls ei ¬ ne Dichtung 44, z. B. eine Kombination einer Lippendichtung und Klappendichtung aus Kunststoff angeordnet, um die Miniatu- rinstrumente in den Arbeitskanälen 26 abzudichten und die Ar ¬ beitskanäle zu verschließen, wenn kein Miniaturinstrument 50 eingeführt ist.

Mittels der durch die Arbeitskanäle 26 vor die distale Spitze des Trokars 10 geführten Miniaturinstrumente 50 können präpa- rative Schritte durchgeführt werden, um das Eindringen des Trokars 10 zu erleichtern und beispielsweise das Durchtrennen widerstandsfähiger Gewebeschichten zu ermöglichen. Ebenso ist es möglich, mittels der zugeführten Miniaturinstrumente opera- tive Maßnahmen in dem gewünschten Operationsfeld durchzufüh ¬ ren, wobei die operativen Schritte unter Sicht durchgeführt werden können, entweder indem das Operationsfeld durch die transparente Spitze des optischen Trokars beobachtet wird oder indem der Trokardorn 12 aus der Trokarhülse 14 herausgezogen und durch eine Optik ersetzt wird. Wird der Trokardorn 12 durch eine Optik ersetzt, so kann diese Optik vorzugsweise durch geeignete Mittel in der Trokarhülse 14 fixiert werden. Solche Mittel können an der Trokarhülse 14, insbesondere an dem Ventilblock 16 oder an dem Käfig 28 ausgebildet sein. Wenn der Trokar 10 mit der Arbeitshülse 20 in die gewünschte Posi ¬ tion gebracht ist, kann die Arbeitshülse 20 mittels des Ansat ¬ zes 40 in ihrer Position fixiert werden, wodurch auch der in der Arbeitshülse 20 arretiert sitzende Trokar 10 in seiner Po ¬ sition gehalten und fixiert wird. Diese Fixierung erleichtert das operative Verfahren. In einer in Figur 8 dargestellten weiteren Ausführungsform der Erfindung ist der wenigstens eine Arbeitskanal mit einem fle ¬ xiblen Führungskanal 48 ausgebildet. Der vorzugsweise aus Kunststoff bestehende Führungskanal 48 ist in Längsrichtung verschiebbar an der Arbeitshülse (22) geführt. Hierzu ist der Führungskanal 48 beispielsweise durch die proximale Eintritts ¬ öffnung 36 eingeführt und verläuft in dem Bügel 30 und dem Rohrschaft 23 zu einer Ausgangsöffnung 60, durch welche der Führungskanal 48 seitlich aus dem Rohrschaft 22 austritt. Das distale Ende 66 des flexiblen Führungskanals 48 ist am dista ¬ len Ende des Rohrschaftes 22 fixiert. Wird der flexible Füh ¬ rungskanal distalwärts in der Arbeitshülse 22 vorgeschoben, so wird der Längenbereich 64 des Führungskanals 48 zwischen der Ausgangsöffnung 60 und der Fixierung des distalen Endes 66 seitlich von dem Rohrschaft 22 weg nach außen gebogen und dis ¬ talwärts vorgewölbt, wie dies in Figur 8 zu sehen ist. In dem auswölbbaren distalen Längenbereich 64 des Führungskanals 48 ist die distale Austrittsöffnung 54 für ein eingeführtes Mini ¬ aturinstrument 50 ausgebildet. Wird das Miniaturinstrument 50 vom proximalen Ende in den Führungskanal 48 eingeführt, so tritt das Miniaturinstrument 50 mit seinem distalen Arbeits ¬ element 52 durch diese Austrittsöffnung 54 aus und wird vor die distale Spitze der Arbeitshülse 20 bzw. des in die Ar ¬ beitshülse 20 eingesetzten Trokars 10 geführt.

Wie in Figur 8 gezeigt ist, kann durch eine Längsverschiebung des Führungskanals 48, die durch den Pfeil 58 angedeutet ist, die Auswölbung des distalen Längenbereichs 64 des Führungska ¬ nals 48 gesteuert werden. Durch die unterschiedliche Auswöl- bung gelangt die Austrittsöffnung 54 in einen unterschiedli ¬ chen Krümmungsbereich des vorgewölbten Längenbereichs 64.

Dadurch wird der Austrittswinkel des Miniaturinstruments 50 aus dem Führungskanal 48 einstellbar beeinflusst. Durch Längs- Verschiebung des Miniaturinstruments 50 in dem Führungskanal 48 kann weiter die Austrittslänge des distalen Endes des Mini ¬ aturinstruments 50 einstellbar gewählt werden, wie durch den Pfeil 56 angezeigt ist. Durch Einstellen des Austrittswinkels und der Austrittslänge kann das Arbeitselement 52 des Miniatu ¬ rinstruments 50 räumlich vor der distalen Spitze der Arbeits ¬ hülse 20 positioniert werden. Schließlich kann das Miniaturin ¬ strument 50 in dem Führungskanal 48 gedreht werden, wodurch das Arbeitselement 52 um die Längsachse des Miniaturinstru- ments 50 rotiert werden kann, wie durch den Pfeil 62 angedeu ¬ tet ist. Dies ermöglicht beispielsweise die Schnittebene eines Arbeitselements 52 zu drehen.

Weitere Einzelheiten der Ausbildung der Arbeitskanäle als fle- xible Führungskanäle sind in der DE 10 2012 303 908 B3 be ¬ schrieben, auf die voll inhaltlich Bezug genommen wird.

Bezugszeichenliste

10 Trokar

12 Trokardorn

14 Trokarhülse

16 Ventilblock

18 Öffnung

20 Arbeitshülse

22 Rohrschaft

24 Innenkanal

26 Arbeitskanal

28 Käfig

30 Bügel

32 Boden

34 Rand

36 proximale Eintrittsöffnung

38 distale Austrittsöffnung

40 Ansät z

42 Dichtung

44 Dichtung

46 Arretierungsclips

48 Führungskanal

50 MiniaturInstrument

52 Arbeitselement

54 Austrittsöffnung

56 Verstellung der Austrittslänge

58 Verstellung des Austrittswinkels

60 Ausgangsöffnung

62 Rotation des Arbeitselements

64 Längenbereich

66 Distales Ende von 48