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Title:
WOUND CARE PRODUCT COMPRISING A NANO NON-WOVEN FABRIC
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2016/055483
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a wound care product comprising at least one flat layer comprising a nano nonwoven fabric.

Inventors:
RIESINGER BIRGIT (DE)
Application Number:
PCT/EP2015/073059
Publication Date:
April 14, 2016
Filing Date:
October 06, 2015
Export Citation:
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Assignee:
BSN MEDICAL GMBH (DE)
International Classes:
A61L15/26; A61L15/42; A61L15/44; A61L15/58; A61L15/60
Domestic Patent References:
WO2013113906A12013-08-08
WO2001027365A12001-04-19
WO2013113906A12013-08-08
WO2007118652A12007-10-25
WO2013121006A12013-08-22
WO2014108476A12014-07-17
Foreign References:
EP0341870A21989-11-15
US20080255492A12008-10-16
US20120070485A12012-03-22
EP2335743A22011-06-22
EP2359784A12011-08-24
US4043331A1977-08-23
Attorney, Agent or Firm:
JOSTARNDT PATENTANWALTS-AG (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Wundpflegeprodukt, aufweisend mindestens eine flächige Lage aufweisend ein Nanofaser- Vlies.

2. Wundpflegeprodukt gemäß einem der vorherigen Ansprüche, wobei es sich bei den Nanofasern um Fasern aufweisend Polyurethan handelt.

3. Wundpflegeprodukt gemäß einem der vorherigen Ansprüche, wobei mindestens eine der flächigen Lagen aufweisend ein Nanofaser- Vlies eine hydrophile TPU Nanofasermatrix aufweist

4. Wundpflegeprodukt gemäß einem der vorherigen Ansprüche, wobei mindestens eine der flächigen Lagen zusätzlich superabsorbierende Polymere aufweist.

5. Wundpflegeprodukt gemäß einem der vorherigen Ansprüche, wobei die superabsorbierenden Polymere

• in Partikel-, Faser- oder Granulatform auf eine Lage eines Nanofaser- Vlieses aufgestreut und mechanisch in die Nanofaser-Struktur eingearbeitet werden, oder.

• in einer Polymerlösung homogen dispergiert werden, die dann einem Elektospinning-Prozess unterworfen wird, wobei die superabsorbierenden Polymere homogen in die Nanofaser-Matrix eingebettet werden.

6. Wundpflegeprodukt gemäß einem der vorherigen Ansprüche, aufweisend zwei oder mehr flächige Lagen aufweisend ein Nanofaser- Vlies, wobei mindestens zwei davon eine unterschiedliche Grammatur und/oder einen unterschiedlichen SAP-Gehalt aufweisen.

7. Wundpflegeprodukt gemäß einem der vorherigen Ansprüche, wobei mindestens eine der flächigen Lagen eine Grammatur im Bereich zwischen > 150 g/m2 und < 500 g/m2 aufweist.

8. Wundpflegeprodukt gemäß einem der vorherigen Ansprüche, wobei mindestens eine der flächigen Lagen eine Grammatur im Bereich zwischen > 30 g/m2 und < 250 g/m2 aufweist.

9. Wundpflegeprodukt gemäß einem der vorherigen Ansprüche, wobei mindestens eine der flächigen Lagen einen SAP-Gehalt zwischen > 30 Gew.- und < 95 Gew.- aufweist.

10. Wundpflegeprodukt gemäß einem der vorherigen Ansprüche, wobei mindestens eine der flächigen Lagen einen SAP-Gehalt zwischen > 0 Gew.- und < 40 Gew.- aufweist.

11. Wundpflegeprodukt gemäß einem der vorherigen Ansprüche, aufweisend eine sandwichartige Anordnung der mindestens zwei flächigen Lagen, sowie eine wundabgewandte und eine wundzugewandte flächige Seite, wobei die Lage mit der geringeren Grammatur und/oder dem geringeren bis fehlenden SAP-Gehalt an der wundzugewandten Seite angeordnet ist.

12. Wundpflegeprodukt gemäß einem der vorherigen Ansprüche, aufweisend eine sandwichartige Anordnung mit mindestens drei flächigen Lagen, wobei eine innere Lage eine relativ höhere Grammatur und/oder einen relativ höheren SAP-Gehalt aufweist und zwei jeweils äußere Lagen eine relativ geringere Grammatur und/oder einen relativ geringeren bis fehlenden SAP-Gehalt aufweisen.

13. Wundpflegeprodukt gemäß einem der vorherigen Ansprüche, aufweisend ferner eine wundabgewandte und eine wundzugewandte flächige Seite, wobei die wundabgewandte Seite mit einem flüssigkeitsundurchlässigen und/oder elastischen Backsheet versehen ist.

14. Wundpflegeprodukt gemäß Anspruch 13, wobei das Backsheet über die Ränder der flächigen Lage aufweisend ein Nanofaser- Vlies übersteht.

15. Wundpflegeprodukt gemäß Anspruch 13 und/oder 14, ferner aufweisend eine haftende Schicht, die mindestens abschnittsweise an der wundzugewandten flächigen Seite angeordnet ist.

16. Wundpflegeprodukt gemäß einem der vorherigen Ansprüche, wobei der Rand mindestens einer der flächigen Lagen aufweisend ein Nanofaser- Vlies eingefasst und/oder versiegelt ist.

17. Wundpflegeprodukt gemäß Anspruch 16, wobei die Einfassung aus dem Material des Backsheets und/oder aus dem Material der haftenden Schicht gebildet ist.

18. Wundpflegeprodukt gemäß Anspruch 16, wobei die Versiegelung durch Thermosiegelung, Kleben, induktives Kleben, Vernähen oder Ultraschallsiegelung erzeugt ist.

19. Wundpflegeprodukt gemäß einem der Ansprüche 15 - 18, wobei die haftende Schicht mindestens einen physiologisch akzeptablen Kleber ausgewählt aus der Gruppe enthaltend Silikon, Hydrokolloid, oder Acrylat aufweist.

20. Wundpflegeprodukt gemäß einem der vorherigen Ansprüche, wobei das Backsheet und/oder mindestens eine Lage aufweisend ein Nanofaser- Vlies elastisch verformbar ausgestaltet ist.

21. Wundpflegeprodukt gemäß einem er vorherigen Ansprüche, ferner aufweisend mindestens ein wundheilungsförderndes Additiv.

22. Wundpflegeprodukt gemäß einem der vorherigen Ansprüche, wobei dieses

wundzugewandt eine mikroabrasive Oberfläche zur Förderung der Abtragung von Wundbelag aufweist.

23. Wundpflegeprodukt gemäß einem der vorherigen Ansprüche, wobei dieses

wundzugewandt ein Wunddistanzgitter, bevorzugt ein dreidimensionales

Wunddistanzgitter, aufweist

24. Wundpflegeprodukt gemäß einem der vorherigen Ansprüche, wobei dieses keine Hülle aufweist.

25. Wundpflegeprodukt gemäß einem der vorherigen Ansprüche, wobei dieses eine Hülle aufweist, die - beispielswiese durch Nähte oder Faltkanten - eine innere Fläche definiert, die in der Draufsicht 3% bis 80% größer ist als die Fläche einer darin angeordneten absorbierenden Lage.

26. Wundpflegeprodukt gemäß einem der vorherigen Ansprüche, wobei die Hülle aus zwei an den Rändern verbundenen flächigen Lagen besteht.

27. Wundpflegeprodukt gemäß einem der vorherigen Ansprüche, wobei dieses mit einem Elektolyt befeuchtet oder getränkt ist.

28. Kit of Parts aufweisend ein Wundpflegeprodukt gemäß einem der vorherigen

Ansprüche sowie ein Elektolyt zur Befeuchtung oder Tränkung desselben

29. Verwendung von Nanofasern zur Herstellung eines Wundpflegeprodukts gemäß

einem der vorherigen Ansprüche zur Verwendung zu einem der folgenden Zwecke:

• Behandlung einer chronischen Wunde

• Behandlung einer postoperativen Wunde bzw. Nahtstelle

• Behandlung einer Wunde, die zuvor einem Debridement unterzogen worden ist

• Auffüllung von Substanzdefekten bei tiefen Wunden

• Abdeckung einer stark konfluierten Wunde

• Ausfüllung von Wundtaschen, Wundtunneln oder Fisteln

• als Wundeinlage, d.h. in der Wunde und ohne Kontakt zur Umgebungshaut

zur Anbringung an traumatische, iatrogene oder diabetische Wunden

als Spender für zuvor eingegebene Flüssigkeit zur externen Anfeuchtung der Wundregion

zur Unterstützung von Wundbettkonditionierung

zur Reduktion der Keimzahl in der Wunde

zur Reduktion der Oberflächenfeuchte der Wunde

zur Ödementlastung in Wunden, und/oder

zur Reduktion von Biofilmen an Wunden.

30. Verwendung eines Wundpflegeprodukts gemäß einem der vorherigen Ansprüche

als Primärverband, der direkt als erster Verband auf der Wundoberfläche

anordenbar ist, oder

als Sekundärverband, der als zweiter Verband über einem Primärverband, z.B. einem Distanzgitter, oder über einem Wund-Gel anordenbar ist

31. Verwendung eines Wundpflegeprodukts gemäß einem der vorherigen Ansprüche, wobei dieses befeuchtet oder getränkt mit Elektrolyt in der Wundregion angeordnet wird.

Description:
Wundpflegeprodukt, aufweisend ein Nanofaser- Vlies

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Wundpflegeprodukt aufweisend ein Nanofaser- Vlies gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Aus dem Stand der Technik sind verschiedene Arten von Wundpflegeprodukten bekannt, die zum Teil auch absorbierende Eigenschaften aufweisen, beispielsweise, indem sie mit Superabsorbierenden Polymeren versehen sind.

Ein Großteil dieser Wundpflegeprodukte basiert auf Zellulose und ist ggf. mit weiteren Materialien ergänzt.

Obwohl sich Zellulose in der Wundversorgung außerordentlich bewährt hat, weist sie unter bestimmten Umständen Eigenschaften auf, die sich gegebenenfalls nachteilig auf den Wundheilungsprozess auswirken können.

So weist Zellulose ein nur schlechtes so genanntes„Wicking"- Verhalten auf, das zudem auch nur schlecht beeinflussbar ist. Daher neigen Wundpflegeprodukte dazu, aufgenommene Feuchtigkeit an Ort und Stelle zu fixieren, was wiederum zu Mazerationen der Wundränder führen kann.

Weiterhin kann Zellulose im feuchten Zustand unter bestimmten Umständen ein günstiges Milieu für das Wachstum von Bakterien darstellen. Ferner weist Zellulose auf Faserebene eine gewissen Härte auf, die von Patienten als unangenehm empfunden werden kann.

Bestehende Verbandstoffe auf der Basis von Kunststoffen haben oft verschiedene Nachteile. So sind bekannte Schaumverbände, die in der Regel auf der Basis von geschäumtem

Polyurethan bestehen, oftmals weich und polsternd, aber trotzdem steif und rigide. Sie nehmen nur vergleichsweise wenig Flüssigkeit auf und lassen diese oft auf Druck von außen auch wieder frei. Dies führt zu einer hohen Wechselfrequenz, welche wiederum hohe

Therapiekosten mit sich bringen.

Die Zusammensetzung solcher Schaumverbände besteht zumeist aus Materialien, die lediglich Flüssigkeiten aufnehmen und polstern, denen es jecoh an weiteren funktionalen Eigenschaften mangelt.

ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Wundpflegeprodukt bereit zu stellen, das die genannten Nachteile der Produkte aus dem Stand der Technik nicht aufweist, bzw. das erweiterte funktionale Eigenschaften aufweist. Diese Aufgabe wird mit einer Wundauflage gemäß dem vorliegenden Hauptanspruch gelöst; die Unteranspruche geben bevorzugte Ausführungsformen an. Dabei sind durch Zahlenwerte begrenzte Wertebereiche stets einschließlich der genannten Zahlenwerte zu verstehen.

AUSFÜRHLI CHE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG

Erfindungsgemäß ist ein Wundpflegeprodukt, aufweisend mindestens eine flächige Lage aufweisend ein Nanofaser- Vlies vorgesehen,

Unter dem Begriff „Nanofasern", wie hier verwendet, werden feine Fasern Polyurethanen verstanden, die einen Durchmesser von weniger als 10 μιη, häufig auch weniger als 1 μιη aufweisen.

Solche Nanofaser- Vliese sind beispielsweise in U.S. Patent No. 4,043,331 und WO 01/27365 beschrieben. Sie weisen eine große Flexibilität, Anpassungsfähigkeit und Weichheit auf und sind überdies imstande Flüssigkeiten effektiv abzuleiten. Bevorzugt ist dabei vorgesehen, dass es sich bei den Nanofasern um Fasern aufweisend Polyurethan handelt.

Hierbei kann es sich bevorzugt um aromatische oder aliphatische, polyester- oder polyether- basierende Polyurethane handeln. Alternativ können die Fasern auch Zellulose oder deren Derivate, Polyamide, Polyester, Polyacrylonitrile, Polyvinylalkohole, Polyvinylpyrrolidone, Polyethylenoxide, Celluloseacetate, Polyethylenimine, Polycaprolactone oder Poly-2- Hydroxymethacrylate aufweisen, oder Mischungen oder Copolymere deeselben

Besonders bevorzugt ist dabei vorgesehen, dass mindestens eine der flächigen Lagen aufweisend ein Nanofaser- Vlies eine hydrophile TPU Nanofasermatrix aufweist.

Unter dem Begriff „TPU", wie hier verwendet, werden Thermoplastische Elastomere auf Urethanbasis verstanden. Diese haben eine schaumstoffartige Konsistenz, ähnlich eines hochfeinen Polyurethanschaums, und werden beispielsweise von der Firma SNS Nano Fibre technology, Hudson, OH, unter dem Begriff Nanosan ® bzw. Nanosan - Sorb vertrieben.

Gegenüber Zellulose weist dieses Material ein gut kontrollierbares„Wicking"- Verhalten auf. Auf diese Weise können beispielsweise Mazerationen verhindert werden. Ebenso bietet dieses Material anders als Zellulose Bakterien nur ein ungünstiges Milieu für das Wachstum .

Überdies weist dieses Material eine große Weichheit auf, die von Patienten als unangenehm empfunden wird. Damit einher geht eine besonders hohe Biegsamkeit und/oder eine besonders niedrige Steifigkeit, die es dem Wundpflegeprodukt erlaubt, sich gut an die Wundkontur anzupassen.

Gegenüber Schaumverbänden weist das Material eine geringere Steifheut und Rigidität auf. Ferner lässt sich das Material anders als Schaumstoffe auf verschiedenste Arten funktionalisieren.

Ferner ist bevorzugt vorgesehen, dass mindestens eine der flächigen Lagen zusätzlich superabsorbierende Polymere aufweist. Superabsorbierende Polymere (SAP) sind Kunststoffe, die in der Lage sind, ein Vielfaches ihres Eigengewichts - bis zum 1000-fachen - an Flüssigkeiten aufzusaugen. Chemisch handelt es sich dabei um ein Copolymer aus Acrylsäure (Propensäure, C3H4O2) und Natriumacrylat (Natriumsalz der Acrylsäure, NaCsFbC ), wobei das Verhältnis der beiden Monomere zueinander variieren kann. Zusätzlich wird ein so genannter Kernvernetzer (Core-Cross-Linker, CXL) der Monomerlösung zugesetzt, der die gebildeten langkettigen Polymermoleküle stellenweise untereinander durch chemische Brücken verbindet (sie "vernetzt"). Durch diese Brücken wird das Polymer wasserunlöslich. Beim Eindringen von Wasser oder wässrigen Salzlösungen in den Polymerpartikel quillt er auf und strafft auf molekularer Ebene dieses Netzwerk, so dass das Wasser ohne Hilfe nicht mehr entweichen kann. Die superabsorbierenden Polymere können in dem erfindungsgemäßen Wundpflegeprodukt in Form eines Granulats, eines Pulvers, einer Schüttung, eines Presslings, eines Schaums, in Form von Fasern, eines Fasergewirkes, -geleges oder -vlieses und/oder einer Faserwatte vorliegen.

Alternativ können die Superabsorber auf Methylacrylsäurebasis, Polyvinylalkohol- Maleinsäureanhydrid-Copolymere, Polysaccharid- Maleinsäureanhydrid-Copolymere, Maleinsäurederivate, Acrylamidopropansulfonsäure-Copolymere, Stärke- Acrylnitril- Pfropfpolymere, gelantinisierte Stärkederivate, Alkyl- oder Hydroxyalkylcellulose, Carboxymethylcellulose, Stärke- Acrylsäure-Pfropfpolymere, Vinylacetat-Acrylsäureester- Copolymere, Acrylnitril- oder Acrylamid-Copolymere gewählt sein.

Die Superabsorber-Teilchen können in Pulver- oder Granulatform in einer mittleren Partikelgröße zwischen 10 und 2000 μιη vorliegen. Sie können ebenso in Faserform vorliegen. Auch sind Mischungen der genannten Ausführungsformen denkbar.

Superabsorbierende Polymere, insbesondere basierend auf Polyacrylaten, weisen keimbindende Eigenschaften auf, und sind überdies imstande, Keime durch ionale Wechselwirkungen, Dehydrierung und andere, bislang noch nicht im einzelnen geklärte Effekte zu deaktivieren.

Ohne an die Theorie gebunden zu sein, gibt es Anzeichen, dass solche Effekte auf dem durch die Superabsorbierenden Polymere aufgebauten osmotischen Druck beruhen, der höher liegt als die Osmotoleranz verschiedener Krankheitserreger, wie Pseudomonas aeruginosa, und Staphylococcus aureus (insbesondere der multiresistenten Variante MRSA), und/oder Candida albicans.

Ein entsprechend ausgerüstetes erfindungsgemäßes Wundpflegeprodukt kann daher auch ohne Abgabe pharmazeutischer Substanzen eine Reduktion der Keimzahl in der Wunde herbeiführen. Die Patentanmelderin hat hierzu erstmalig umfangreiche Experimente durchgeführt.

Überdies besitzen Superabsorbierende Polymere, insbesondere basierend auf Polyacrylaten, proteinbindende Eigenschaften, und können also solches die Aufnahme von bakteriellen Endotoxinen, wundschädigenden Proteasen wie MMPs und Zytokinen wie Interleukinen oder Tumornekrosefaktroen bewerkstelligen.

Diese Eigenschaften gehen weit über das von Zellulose oder Polyurethanschäumen bekannte hinaus und tragen aktiv zu einer verbesserten Wundheilung bei. Auch hierzu hat die Patentanmelderin erstmalig umfangreiche Experimente durchgeführt.

Anders als bei Schäumen können überdies so große Mengen Flüssigkeit aufgenommen werden, die auch auf Druck von außen nicht wieder freigegeben werden. Dies führt zu einer geringeren Wechselfrequenz, was wiederum zu einer Reduktion der Therapiekosten führt.

Bevorzugt ist vorgesehen, dass die superabsorbierenden Polymere

• in Partikel-, Faser- oder Granulatform auf eine Lage eines Nanofaser- Vlieses aufgestreut und mechanisch in die Nanofaser-Struktur eingearbeitet werden, oder

• in einer Polymerlösung homogen dispergiert werden, die dann einem Elektospinning-Prozess unterworfen wird, wobei die superabsorbierenden Polymere homogen in die Nanofaser-Matrix eingebettet werden.

Ein auf diese Weise hergestelltes Material weist kontrollierbare„wicking"-Eigenschaften auf, d.h. es kann genau eingestellt werden, wie stark das Material Flüssigkeiten ableiten soll. Auf diese Weise kann beispielsweise verhindert werden, dass gesunde Hautpartien dauerhaft mit durch Exsudat befeuchteten Fasern in Kontakt stehen, was zu einer Mazeration dieser Partien führen würde.

Auf diese Weise kann gewährleistet werden dass bei Befeuchtung eine niedrige seitliche Ableitung von Flüssigkeiten erfolgt, so dass bei punktueller Flüssigkeitsaufnahme eine lokale Flüssigkeitsannahme und -Speicherung erfolgt, die in der Draufsicht klein und begrenzt bleibt, jedoch in der Höhe an Volumen zunimmt, so dass ein schmaler, aber hoher„Berg" entsteht.

Besonders bevorzugt ist vorgesehen, dass das Wundpflegeprodukt zwei oder mehr flächige Lagen aufweisend ein Nanofaser- Vlies aufweist, wobei mindestens zwei davon eine unterschiedliche Grammatur und/oder einen unterschiedlichen SAP-Gehalt aufweisen.

Unter dem Begriff „Grammatur", wie hier verwendet, wird die Masse pro Flächeneinheit verstanden. Sie ist vorliegend in g/m 2 angegeben.

Dabei ist bevorzugt vorgesehen, dass mindestens eine der flächigen Lagen eine Grammatur im Bereich zwischen > 150 g/m 2 und < 500 g/m 2 aufweist.

Bevorzugt beträgt die Grammatur dabei 150, 160, 170, 180, 190, 200, 210, 220, 230, 240, 250, 260, 270, 280, 290, 300, 310, 320, 330, 340, 350, 360, 370, 380, 390, 400, 410, 420, 430, 440, 450, 460, 470, 480, 490 oder 500 g/m 2 +/- 5 g/m 2 .

Ebenso ist bevorzugt vorgesehen, dass mindestens eine der flächigen Lagen eine Grammatur im Bereich zwischen > 30 g/m 2 und < 250 g/m 2 aufweist.

Bevorzugt beträgt die Grammatur dabei 30, 40, 50, 60, 70, 80, 90, 100, 110, 120, 130, 140, 150, 160, 170, 180, 190, 200, 210, 220, 230, 240, oder 250 g/m 2 +/- 5 g/m 2 .

Ebenso ist bevorzugt vorgesehen, dass mindestens eine der flächigen Lagen einen SAP-Gehalt zwischen > 30 Gew.- und < 95 Gew.- aufweist.

Bevorzugt beträgt der SAP-Gehalt dabei 30, 32.5, 35, 37.5, 40, 42.5, 45, 47.5, 50, 52.5, 55, 57.5, 60, 62.5, 65, 67.5, 70, 72.5, 75, 77.5, 80, 82.5, 85, 87.5, 90, 92.5, 95, 97.5, oder 100 +/- 2.5 Gew.- Ebenso ist bevorzugt vorgesehen, dass mindestens eine der flächigen Lagen einen SAP-Gehalt zwischen > 0 Gew.- und < 40 Gew.- aufweist.

Bevorzugt beträgt der SAP-Gehalt dabei 0, 2.5, 5, 7.5, 10, 12.5, 15, 17.5, 20, 22.5, 25, 27.5, 30, 32.5, 35, 37.5, oder 40 +/- 2.5 Gew.-%

Ferner ist bevorzugt vorgesehen, dass das Wundpflegeprodukt eine sandwichartige Anordnung der mindestens zwei flächigen Lagen aufweist, sowie eine wundabgewandte und eine wundzugewandte flächige Seite, wobei die Lage mit der geringeren Grammatur und/oder dem geringeren SAP-Gehalt an der wundzugewandten Seite angeordnet ist.

Auf diese Weise kann sichergestellt werden, dass Flüssigkeit von der wundzugewandten Seite stets in die dahinterliegende Lage transportiert wird und es so nicht zu Nässestaus an der wundzugewandten Seite kommen kann.

Weiterhin ist bevorzugt vorgesehen, dass das Wundpflegeprodukt eine sandwichartige Anordnung mit mindestens drei flächigen Lagen aufweist, wobei eine innere Lage eine relativ höhere Grammatur und/oder einen relativ höheren SAP-Gehalt aufweist und zwei jeweils äußere Lagen eine relativ geringere Grammatur und/oder einen relativ geringeren bis fehlenden SAP-Gehalt aufweisen.

Weiterhin ist bevorzugt vorgesehen, dass das Wundpflegeprodukt ferner eine wundabgewandte und eine wundzugewandte flächige Seite aufweist, wobei die wundabgewandte Seite mit einem flüssigkeitsundurchlässigen und/oder elastischen Backsheet

versehen ist.

Besagtes Backsheet kann insbesondere farbig ausgestaltet sein. Es kann ferner eine rauhe oder glatte Oberfläche aufweisen, um entweder einen ansprechenden Griff zu besitzen oder ohne weitere Komplikationen unter einer Bekleidung getragen werden zu können. Das Backsheet kann ferner bevorzugt keimdicht ausgestaltet sein, um ein austreten von Keimen verhindern zu können. Hierfür kann eine maximale Porengröße von etwa 0,2 μιη - 1 μιη vorgesehen sein.

Das Backsheet kann als Textil Vlies, Folie, oder Nonwoven vorliegen. Besagtes Backsheet kann dabei insbesondere dampfdurchlässig ausgestaltet sein. Dabei kann vorgesehen sein, dass die Water Vapor Transmission Rate (WVTR) im Bereich zwischen > 4000 gr/m 2 Tag und < 15,000 gr/m 2 Tag liegt. Auf diese Weise wird gewährleistet, dass unter besagtem Backsheet kein Feuchtigkeitsstau oder Schwitzen entsteht, während ein Nässeaustritt weiterhin unterbunden wird.

Dabei ist insbesondere vorgesehen, dass das Backsheet über die Ränder der flächigen Lage aufweisend ein Nanofaser- Vlies übersteht. Auf diese Weise kann mit Hilfe einer weiter unten beschriebenen haftenden Schicht ein sogenanntes Border- oder Island-Dressing verwirklicht sein.

Weiterhin ist bevorzugt vorgesehen, dass das Wundpflegeprodukt eine haftende Schicht aufweist, die mindestens abschnittsweise an der wundzugewandten flächigen Seite angeordnet ist.

Besonders bevorzugt ist überdies vorgesehen, dass der Rand mindestens einer der flächigen Lagen aufweisend ein Nanofaser- Vlies eingefasst und/oder versiegelt ist. Dies kann insbesodnere für SAP-haltige Lagen sinnvoll sein, um ein Austreten gequollenen SAP- Materials zu verhindern. Zwar ist dieses für die Wunde nicht toxisch, und auch sonst physiologisch unbedenklich, es kann jedoch so ein erhöhter Reinigungsaufwand und ggf. auch eine Kontamination der Umwelt mit pathogenen Keimen verhindert werden.

Bevorzugt ist dabei die Einfassung aus dem Material des Backsheets und/oder aus dem Material der haftenden Schicht gebildet, etwa in Form einer Paspel, die teils aus dem Material des Backsheets und teils aus dem Material der haftenden Schicht gebildet ist.

Ebenso bevorzugt ist dabei die Versiegelung durch Thermosiegelung , Kleben, induktives Kleben, Vernähen oder Ultraschallsiegelung erzeugt.

Weiterhin ist bevorzugt vorgesehen, dass die haftende Schicht mindestens einen physiologisch akzeptablen Kleber ausgewählt aus der Gruppe enthaltend Silikon, HydrokoUoid, oder Acrylat aufweist. Bevorzugt ist dabei vorgesehen, dass die haftende Schicht ein Kleberlaminat aufweist, das eine erste, distal zur Haut liegende Kleberschicht auf Acrylatbasis, eine Trägerschicht, und eine zweite, proximal zur Haut liegende kontinuierliche Kleberschicht auf Silikonbasis aufweist.

Die haftende Schicht kann dabei wie ein Rahmen nur im Bereich der Peripherie des Windpflegeprodukts angeordnet sein, oder aber auch dieses auf der wundzugewandten Seite mehr oder minder gänzlich unterlegen. Im letzteren Fall kann bevorzugt vorgesehen sein, dass die Haftende Schicht mindestens im zentralen Bereich Poren oder Stanzungen aufweist, die einen Exsudatdurchtritt erleichtern.

Bevorzugt wiest die Haftende Schicht eine größere Fläche auf als die dahinter liegende absorbierende Lage.

Bevorzugt ist ferner vorgesehen, dass das Backsheet und/oder mindestens eine Lage aufweisend ein Nanofaser- Vlies elastisch verformbar ausgestaltet ist.

Auf diese Weise wird gewährleistet, dass das Wundpflegeprodukt seine volle Absorptionsfähigkeit ausschöpfen kann und sich überdies an komplizierte Wundgeometrie und/oder Konturen anpassen kann.

Bevorzugt ist ferner vorgesehen, dass das Wundpflegeprodukt mindestens ein wundheilungsfördemdes Additiv enthält. Hierbei kann es sich beispielsweise um einen Stoff ausgewählt aus der Gruppe DHMB, Schwermetall oder Schwermetallionen (Silber, Kupfer, Zionk), Honig oder Honigextrakte, Detergenz, Desinfektionsmittel wie Octenidin, Antibiotika, Polyhexanid, antibakterielle Peptide und/oder Antibiotika handeln.

Ferner ist bevorzugt vorgesehen, dass das erfindungsgemäße Wundpflegeprodukt wundzugewandt eine mikroabrasive Oberfläche zur Förderung der Abtragung von Wundbelag aufweist. Eine solche Oberfläche ist so ausgebildet, dass das Wundpflegeprodukt geeignet ist, bei Relativbewegung desselben zu einer Wunde a) in der Wunde angeordnete Biofilme aufzubrechen, und/oder

b) die Wundexsudation anzuregen. Eine solche mikroabrasive Oberfläche kann beispiel

ein Material aufweisend im Wesentlichen schräg oder senkrecht zur Wundoberfläche angeordnete bzw. anordnungsfähige Fasern

einen Putzkörper aufweisend eine Emulsion, ein Gel, eine Suspension, eine Paste oder ein Trockenprodukt.

ein Material, insbesondere eine Folie, aufweisend eine dreidimensionale

Porenstruktur,

im Wesentlichen schräg oder Senkrecht zur Wundoberfläche angeordnete bzw.

anordnungsfähige Borsten, und/oder

ein Flor aufweisendes bzw. samtartiges Material. aufweisen. Solche Oberflächen sind ausführlich in der Offenlegungsschrift WO2013113906 der Anmelderin beschrieben, auf deren Inhalt hier vollumfänglich referenziert wird

Ferner ist bevorzugt vorgesehen, dass das erfindungsgemäße Wundpflegeprodukt wundzugewandt ein Wunddistanzgitter, bevorzugt ein dreidimensionales Wunddistanzgitter, aufweist.

Solche Wunddistanzgitter sind ausführlich in den Offenlegungsschriften WO2007118652, WO2013121006 und WO2014108476 der Anmelderin beschrieben, auf auf deren Inhalt hier vollumfänglich referenziert wird

Bevorzugt ist ferner vorgesehen, dass das Wundpflegeprodukt keine Hülle aufweist.

In einer anderen Ausführungsform ist vorgesehen, dass das Wundpflegeprodukt eine Hülle aufweist, die - beispielswiese durch Nähte oder Faltkanten - eine innere Fläche definiert, die in der Draufsicht 3% bis 80% größer ist als die Fläche einer darin angeordneten absorbierenden Lage.

Auf diese Weise wird gewährleistet, dass die innere absorbierende Lage in ihrer Aufnahmekapazität nicht durch eine einengende Hülle begrenzt wird. Bevorzugt ist besagte innere Fläche 3; 4; 5; 6; 7; 8; 9; 10; 11; 12; 13; 14; 15; 16; 17; 18; 19; 20; 21; 22; 23; 24; 25; 26; 27; 28; 29; 30; 31; 32; 33; 34; 35; 36; 37; 38; 39; 40; 41; 42; 43; 44; 45; 46; 47; 48; 49; 50; 51; 52; 53; 54; 55; 56; 57; 58; 59; 60; 61; 62; 63; 64; 65; 66; 67; 68; 69; 70; 71; 72; 73; 74; 75; 76; 77; 78; 79 oder 80 % größer ist als die Fläche einer darin angeordneten absorbierenden Lage.

Besonders bevorzugt ist vorgesehen, dass die Hülle aus zwei an den Rändern verbundenen flächigen Lagen besteht.

Die Hülle kann dabei beidseitig identisch ausgestaltet sein, aber auch so, dass die Materialien der beiden flächigen Lagen unterschiedlich sind

Ferner ist bevorzugt vorgesehen, dass das Wundpflegeprodukt mit einem Elektolyt befeuchtet oder getränkt ist. Ebenso kann ein Kit of Parts vorgesehen sein, aufweisend ein Wundpflegeprodukt gemäß einem der vorherigen Ansprüche sowie ein Elektolyt zur Befeuchtung oder Tränkung desselben

Auf diese Weise wird ein Reinigungs- und Spülsystem verwirklicht, welches, auf die Wunde aufgebracht, pathologisches Exsudat entfernt und gegen Elektrolyt, wie beispielsweise physiologische Kochsalz- oder Ringerlösung, an die Windabgibt. Auf diese Weise können auch Beläge, wie Biofilme oder Fibrinbeläge, aufgeweicht und entfernt werden.

Ferner ist die Verwendung von Nanofasern zur Herstellung eines Wundpflegeprodukts gemäß obiger Beschreibung zur Verwendung - bzw. die Verwendung des Wundpflegeprodukts selbst - eines zu einem der folgenden Zwecke vorgesehen:

• Behandlung einer chronischen Wunde

• Behandlung einer postoperativen Wunde bzw. Nahtstelle

• Behandlung einer Wunde, die zuvor einem Debridement unterzogen worden ist

• Auffüllung von Substanzdefekten bei tiefen Wunden

• Abdeckung einer stark konfluierten Wunde

• Ausfüllung von Wundtaschen, Wundtunneln oder Fisteln

• als Wundeinlage, d.h. in der Wunde und ohne Kontakt zur Umgebungshaut ■ zur Anbringung an traumatische, iatrogene oder diabetische Wunden als Spender für zuvor eingegebene Flüssigkeit zur externen Anfeuchtung der Wundregion

zur Unterstützung von Wundbettkonditionierung

zur Reduktion der Keimzahl in der Wunde

zur Reduktion der Oberflächenfeuchte der Wunde

zur Ödementlastung in Wunden, und/oder

zur Reduktion von Biofilmen an Wunden.

Ferner ist die Verwendung von Nanofasern zur Herstellung eines Wundpflegeprodukts gemäß obiger Beschreibung zur Verwendung - bzw. die Verwendung des Wundpflegeprodukts selbst - eines zu einem der folgenden Zwecke vorgesehen:

als Primärverband, der direkt als erster Verband auf der Wundoberfläche

anordenbar ist, oder

als Sekundärverband, der als zweiter Verband über einem Primärverband, z.B. einem Distanzgitter, oder über einem Wund-Gel anordenbar ist

Ferner ist die Verwendung eines Wundpflegeprodukts gemäß obiger Beschreibung zur vorgesehen, wobei dieses befeuchtet oder getränkt mit Elektrolyt in der Wundregion angeordnet wird.

Folgende Tabelle gibt einige kritische Parameter bevorzugter Ausführungsformen der Erfindung an PHYSICAL TEST UNITS TYPICAL Typ l Typ 2 Typ 3 PROPERTY VALUES

Mass Per Unit Area WSP g/m2 50 - 200 50 - 200 50 - 200 50-400

130.1(5)

Breaking Force WSP 110.4 MPa 1.5 - 2.0 0.2 0.2-0.6 4

(05)

Elongation (Strip) WSP 110.4 % 400 - 500 380 300-400 600

(05)

ABSORBENCY (@RT)

In Saline (0.9% WSP g/g 6.0 - 9.0 30-35 28-30 0.1 NaCl in water) - 30 240.2(05)

min

In Saline (0.9% WSP % 1400 1100 - 1300 100- NaCl in water) - 10.1(05) 150 10s

RETENTION CAPACITY (@RT)

In Saline (0.9% WSP g/g 4.0 - 6.0 14.0-15.0

NaCl in water) - 30 241.2(05)

min

Abbildungen

Die vorliegende Erfindung wird durch die im Folgenden gezeigten und diskutierten Figuren genauer erläutert. Dabei ist zu beachten, dass die Figuren nur beschreibenden Charakter haben und nicht dazu gedacht sind, die Erfindung in irgendeiner Form einzuschränken.

Fig. 1 zeigt ein Wundpflegeprodukt, aufweisend eine flächige Lage 1 aufweisend ein Nanofaser- Vlies aus einer hydrophilen TPU Nanofasermatrix. In besagte flächige Lage 1 sind zusätzlich superabsorbierende Polymere 2 eingebracht. Das Wundpflegeprodukt weist ferner eine wundabgewandte Seite auf, die mit einem flüssigkeitsundurchlässigen, elastischen Backsheet 3 versehen ist. Das Wundpflegeprodukt weist ferner eine haftende Schicht 4 auf, die an der wundzugewandten flächigen Seite des Wundpflegeprodukts angeordnet ist. Das Backsheet 3 steht dabei über die Ränder der flächigen Lage 1 aufweisend ein Nanofaser- Vlies über. Die haftende Schicht 4 ist dabei wie ein Rahmen nur im Bereich der Peripherie des Windpflegeprodukts angeordnet.

Zu Herstellung wurden Superabsorbierende Polymere in einer Polymerlösung homogen dispergiert, die dann einem Elektospinning-Prozess unterworfen wird, wobei die superabsorbierenden Polymere homogen in die Nanofaser-Matrix eingebettet werden.

Fig. 2 zeigt ein ähnliches Wundpflegeprodukt, aufweisend jedoch drei flächige Lagen 5, 6 und 7 aufweisend ein Nanofaser- Vlies. Dabei weisen die beiden außen liegenden Lagen eine andere Grammatur und einen andern SAP-Gehalt auf als die innere Lage.

Auf diese Weise kann sichergestellt werden, dass Flüssigkeit von der wundzugewandten Seite stets in die dahinterliegende Lage transportiert wird und es so nicht zu Nässestaus an der wundzugewandten Seite kommen kann.

Fig. 3 zeigt ein ähnliches Wundpflegeprodukt, aufweisend jedoch eine an der wundzugewandten flächigen Seite des Wundpflegeprodukts angeordnete haftende Schicht 4, die die gesamte wundzugewandte Seite bedeckt und die im zentralen Bereich 8 Poren oder Stanzungen aufweist, die einen Exsudatdurchtritt erleichtern.

Fig. 4 zeigt ein ähnliches Wundpflegeprodukt, bei welchem der Rand der flächigen Lagen aufweisend ein Nanofaser- Vlies eingefasst ist. Die Einfassung ist dabei aus dem Material des Backsheets und der haftenden Schicht gebildet. Zusätzlich ist der Randbereich mit einem Kleber 9 ausgefüllt, um die Einfassung zu fixieren.

Fig. 5 zeigt eine mikroskopische Aufnahme eines Nanofaser- Vlieses aufweisend superabsorbierende Polymere.

Weitere Ausführungsformen

Weitere Ausführungsformen sind im Folgenden beschrieben: Bevorzugt hat das erfindungsgemäße Wundpflegeprodukt, bzw. Teile davon, eine höhere Affinität zu proteinhaltigen Lösungen als zu salzhaltigen Lösungen.

Bevorzugt weist das erfindungs gemäße Wundpflegeprodukt eine Lage auf, die eine deutliche Dehnbarkeit in wenigstens eine Richtung zeigt-

Bevorzugt weist das erfindungs gemäße Wundpflegeprodukt eine Lage mit ungeschäumtem Polyurethan auf .

Bevorzugt weist das erfindungsgemäße Wundpflegeprodukt eine Lage auf, die zwischen einschließlich 3 und einschließlich 95 Vol.-% SAP enthält, bevorzugt 3; 4; 5; 6; 7; 8; 9; 10; 11; 12; 13; 14; 15; 16; 17; 18; 19; 20; 21; 22; 23; 24; 25; 26; 27; 28; 29; 30; 31; 32; 33; 34; 35; 36; 37; 38; 39; 40; 41; 42; 43; 44; 45; 46; 47; 48; 49; 50; 51; 52; 53; 54; 55; 56; 57; 58; 59; 60; 61; 62; 63; 64; 65; 66; 67; 68; 69; 70; 71; 72; 73; 74; 75; 76; 77; 78; 79; 80; 81; 82; 83; 84; 85; 86; 87; 88; 89; 90; 91; 92; 93; 94 oder 95%.

Bevorzugt weist das erfindungsgemäße Wundpflegeprodukt eine Lage auf, die zwischen einschließlich 3 und einschließlich 95 Gew.-% SAP enthält, bevorzugt 3; 4; 5; 6; 7; 8; 9; 10; 11; 12; 13; 14; 15; 16; 17; 18; 19; 20; 21; 22; 23; 24; 25; 26; 27; 28; 29; 30; 31; 32; 33; 34; 35; 36; 37; 38; 39; 40; 41; 42; 43; 44; 45; 46; 47; 48; 49; 50; 51; 52; 53; 54; 55; 56; 57; 58; 59; 60; 61; 62; 63; 64; 65; 66; 67; 68; 69; 70; 71; 72; 73; 74; 75; 76; 77; 78; 79; 80; 81; 82; 83; 84; 85; 86; 87; 88; 89; 90; 91; 92; 93; 94 oder 95%.

Bevorzugt weist das erfindungs gemäße Wundpflegeprodukt eine Lage auf die zwischen einschließlich 3 und einschließlich 95 Gew.-% Polyurethan aufweist, bevorzugt 3; 4; 5; 6; 7; 8; 9; 10; 11; 12; 13; 14; 15; 16; 17; 18; 19; 20; 21; 22; 23; 24; 25; 26; 27; 28; 29; 30; 31; 32; 33; 34; 35; 36; 37; 38; 39; 40; 41; 42; 43; 44; 45; 46; 47; 48; 49; 50; 51; 52; 53; 54; 55; 56; 57; 58; 59; 60; 61; 62; 63; 64; 65; 66; 67; 68; 69; 70; 71; 72; 73; 74; 75; 76; 77; 78; 79; 80; 81; 82; 83; 84; 85; 86; 87; 88; 89; 90; 91; 92; 93; 94 oder 95% als Masseanteil des Polyurethans.

Bevorzugt weist das erfindungs gemäße Wundpflegeprodukt eine Lage auf die zwischen einschließlich 3 und einschließlich 95 Vol.-% Polyurethan aufweist, bevorzugt 3; 4; 5; 6; 7; 8; 9; 10; 11; 12; 13; 14; 15; 16; 17; 18; 19; 20; 21; 22; 23; 24; 25; 26; 27; 28; 29; 30; 31; 32; 33; 34; 35; 36; 37; 38; 39; 40; 41; 42; 43; 44; 45; 46; 47; 48; 49; 50; 51; 52; 53; 54; 55; 56; 57; 58; 59; 60; 61; 62; 63; 64; 65; 66; 67; 68; 69; 70; 71; 72; 73; 74; 75; 76; 77; 78; 79; 80; 81; 82; 83; 84; 85; 86; 87; 88; 89; 90; 91; 92; 93; 94 oder 95% als Volumenanteil des Polyurethans.

Bevorzugt weist das erfindungsgemäße Wundpflegeprodukt einen Mehrschichtaufbau aus wenigstens zwei Lagen auf, wobei die erste Schicht frei ist von SAP, und die zweite Lage mindestens 5 Gew.-% SAP enthält.

Bevorzugt weist das erfindungs gemäße Wundpflegeprodukt eine Stärke (Bauhöhe) von zwischen einschließlich 1 und einschließlich 10 mm auf, bevorzugt 1; 2; 3; 4; 5; 6; 7; 8; 9; 10 mm; besonders bevorzugt zwischen einschließlich 2 und einschließlich 4 mm, bevorzugt 2.0; 2.1; 2.2; 2.3; 2.4; 2.4; 2.5 2.6; 2.7; 2.8; 2.9; 3.0; 3.1; 3.2; 3.3; 3.4; 3.5 3.6; 3.7; 3.8; 3.9 oder 4.0 mm.

Bevorzugt weist das erfindungs gemäße Wundpflegeprodukt eine besonders hohe Biegsamkeit und/oder eine besonders niedrige Steifigkeit auf.

Bevorzugt weist das erfindungsgemäße Wundpflegeprodukt Dialkylcarbamoylchlorid oder ähnlich apolare Stoffe auf.

Bevorzugt ist das erfindungs gemäße Wundpflegeprodukt so ausgestaltet, dass eine innere Lage eine größere Affinität zu aufgenommener Flüssigkeit hat als eine wundabgewandte Lage, so dass die aufgenommenen Flüssigkeiten erst bei Sättigung der inneren Lage in die wundabgewandte Lage durchtreten.

Bevorzugt ist das erfindungsgemäße Wundpflegeprodukt so ausgestaltet, dass sich wenigstens eine Lage des Wundpflegeprodukts bei Benässung und/oder Sättigung seitlich ausdehnt und ggf. Falten wirft.