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Title:
WOUND DRESSING CONTAINING FOAM MATERIAL AND AN OINTMENT BASE AND A SWELLING AGENT FOR NEGATIVE PRESSURE THERAPY
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2012/167942
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a device for use in the negative pressure therapy of wounds, said device comprising: (a) a covering material for the air-tight sealing of a wound region, (b) optionally, a means of attaching a negative pressure source, and (c) a wound dressing containing (c1) an open-cell foam material that is wetted with an ointment base (c2). The invention also relates to a method for producing a corresponding wound dressing. The invention further relates to the use of an open-cell foam material that is wetted with an ointment base for use as a wound dressing in the negative pressure therapy of wounds.

Inventors:
CROIZAT PIERRE (DE)
ECKSTEIN AXEL (DE)
WEIS ANTONIA (DE)
Application Number:
PCT/EP2012/002442
Publication Date:
December 13, 2012
Filing Date:
June 08, 2012
Export Citation:
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Assignee:
HARTMANN PAUL AG (DE)
CROIZAT PIERRE (DE)
ECKSTEIN AXEL (DE)
WEIS ANTONIA (DE)
International Classes:
A61F13/02; A61F13/00; A61L15/34; A61L15/60; A61M1/00
Domestic Patent References:
WO2008027449A22008-03-06
WO2009126102A12009-10-15
WO1993009727A11993-05-27
WO2001085248A12001-11-15
Foreign References:
DE102004031955A12006-01-12
US20080208147A12008-08-28
US20040030283A12004-02-12
EP0335669A21989-10-04
DE102008064510A12010-06-24
Other References:
"Ph. Eur.", 2008
See also references of EP 2717815A1
Attorney, Agent or Firm:
AECHTER, BERND (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Vorrichtung zur Unterdrucktherapie von Wunden umfassend,

(a) ein Abdeckmaterial zum luftdichten Verschließen eines Wundraums;

(b) gegebenenfalls ein Mittel zum Anschließen einer Unterdruckquelle; und

(c) eine Wundauflage, enthaltend

(cl) einen offenzelligen Schaumstoff, bevorzugt einen Polyurethanschaumstoff, (c2) eine Salbengrundlage und

(c3) einen Quellstoff,

wobei der gemeinsame Anteil an Salbengrundlage (c2) und Quellstoff (c3) 10 bis 95 Gew.-% beträgt, bezogen auf das Gesamtgewicht der Wundauflage.

2. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei der offenzellige Schaumstoff (cl) eine Zugfestigkeit von 60 kPa bis 500 kPa, gemessen gemäß DIN 53571 und/oder eine Bruchdehnung von 80 % bis 700 %, jeweils gemessen gemäß DIN 53571, aufweist.

3. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei der offenzellige Schaumstoff (cl) eine Luftdurchlässigkeit von 2000 bis 9000 l/(m2sec), gemessen gemäß DIN EN ISO 9237, aufweist.

4. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei der offenzellige Schaumstoff (cl) eine Rohdichte zwischen 10 und 40 kg/m3 aufweist, gemessen gemäß DIN EN ISO 845.

5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei es sich bei dem offenzelligen Schaumstoff (cl) um einen Polyurethanschaumstoff handelt, der erhältlich ist durch Umsetzung einer Mischung, umfassend die Komponenten

(i) Polyisocyanat,

(ii) Polyol, insbesondere Polyesterpolyol, (iii) Katalysator und

(iv) Treibmittel.

6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche , wobei es sich bei dem offenzelligen Schaumstoff (cl) um einem Polyester-Polyurethanschaumstoff mit einer Luftdurchlässigkeit von 2000 bis 4000 l/(m2sec), gemessen gemäß DIN EN ISO 9237, handelt und der gemeinsame Anteil an Salbengrundlage (c2) und Quellstoff (c3) 33 bis 71 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Wundauflage, beträgt. 7. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Salbengrundlage (c2) umfasst:

(c2-a) ein oder mehrere polare und/oder mittelpolare Lipide;

(c2-b) ein oder mehrere unpolare Lipide; und

(c2-c) einen oder mehrere Emulgatoren.

8. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Salbengrundlage (c2) umfasst:

(c2-a) 20 - 80 Gew.-% Mono-, Di- und/oder Triglyceride und/oder Voll- oder Partialester Oligiomerer des Glycerins und

(c2-b) 10 - 30 Gew.-% unpolare Lipide, bevorzugt ausgewählt aus der Gruppe aus Vaseline, Petrolatum, Parafin, Wachse und Gemische davon und

(c2-c) 0,5 - 30% Gew.-% eines Emulgators, bevorzugt eines ionischen O/W- Emulgators oder eines nichtionischen W/O-Emulgators. 9. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Salbengrundlage (c2) ein Triglycerid enthält, wobei es sich bevorzugt und ein Triglycerid handelt, das einen Glycerinrest und drei C6-C28-Säurereste, bevorzugt C8- Cjg-Säurereste enthält. 10. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Salbengrundlage (c2) ein Diglycerid enthält, wobei es sich bevorzugt und ein Diglycerid handelt, das einen Glycerinrest und zwei C6-C28-Säurereste, bevorzugt C8- Ci 8- Säurereste enthält.

1 1. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Salbengrundlage (c2) einen Tropfpunkt von 20 bis 80°C aufweist.

12. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das Gewichtsverhältnis von Salbengrundlage (c2) zu Quellstoff (c3) 1 : 1 bis 20: 1, bevorzugt 2: 1 bis 10: 1, mehr bevorzugt 3 : 1 bis 6: 1 beträgt.

13. Verfahren zur Herstellung einer Wundauflage, umfassend die Schritte

(I) Erwärmen einer Salbengrundlage, bevorzugt über den Tropfpunkt;

(II) Mischen von Quellstoff und Salbengrundlage;

(III) Einbringen eines offenzelligen Schaumstoffs in die Mischung aus Quellstoff und erwärmter Salbengrundlage, so dass der Schaumstoff mit der Mischung aus

Salbengrundlage und Quellstoff zumindest teilweise benetzt wird;

(IV) gegebenenfalls temporäres Zusammendrücken des Schaumstoffs, bevorzugt auf mindestens 90 % und höchstens 10 % seines ursprünglichen Volumens, um eine Benetzung der inneren Oberfläche des Schaumstoffs mit Mischung aus Salbengrundlage und Quellstoff zu erreichen; und

(V) gegebenenfalls Entfernen der überschüssigen Mischung aus Salbengrundlage und Quellstoff, bevorzugt durch Ausdrücken des Schaumstoffs.

14. Wundauflage, erhältlich durch ein Verfahren gemäß Anspruch 13.

15. Offenzelliger Schaumstoff, der mit einer Triglycerid-Salbengrundlage und einem Quellstoff benetzt ist, zur Verwendung als Wundauflage zur Unterdrucktherapie von Wunden, wobei es sich bevorzugt um schwach exsudierende Wunden handelt.

Description:
Wundauflage, enthaltend Schaumstoff und Salbengrundlage und Quellstoff, zur Unterdrucktherapie

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Unterdrucktherapie von Wunden umfassend, (a) ein Abdeckmaterial zum luftdichten Verschließen eines Wundraums; (b) gegebenenfalls ein Mittel zum Anschließen einer Unterdruckquelle; und (c) eine Wundauflage, enthaltend (cl) einen offenzelligen Schaumstoff, (c2) eine Salbengrundlage und (c3) einen Quellstoff, sowie ein Verfahren zur Herstellung einer entsprechenden Wundauflage. Ferner betrifft die Erfindung die Verwendung eines offenzelligen Schaumstoffs, der mit einer Salbengrundlage und Quellstoff benetzt ist, zur Anwendung als Wundauflage in der Unterdrucktherapie von Wunden.

Unter einer Wunde wird die Trennung des Zusammenhangs von Geweben der Körperhülle bei Menschen oder Tieren verstanden. Sie kann mit einem Verlust an Substanz verbunden sein.

Vorrichtungen zur Unterdrucktherapie von Wunden sind im Stand der Technik bekannt.

So beschreibt beispielsweise die WO 93/009727 AI eine Vorrichtung zur Förderung der Wundheilung durch die Applikation von Unterdruck auf dem die Wunde aufweisenden und die Wunde umgebenden Hautbereich. Die Vorrichtung gemäß WO 93/009727 AI umfasst eine Vakuumeinrichtung zur Erzeugung des Unterdrucks, eine luftdichte Abdeckung der Wunde, welche mit der Vakuumeinrichtung in einer funktionellen Verbindung steht, sowie eine Wundauflage zur Positionierung an der Wunde innerhalb der luftdichten Abdeckung.

Geräte zur Unterdrucktherapie von Wunden sind kommerziell erhältlich, beispielsweise das VivanoTec ® der Paul Hartmann AG. Bei kommerziell erhältlichen Geräten wird oftmals eine Wundauflage eingesetzt, welche einen offenzelligen Polymer-Schaumstoff, wie beispielsweise Polyvinylalkohol (PV A) oder Polyurethan (PU), enthält. Die kommerziell üblichen Schaumauflagen werden, abhängig vom angelegten Unterdruck, unterschiedlich stark komprimiert. Dadurch kann eine Verengung der für den Abtransport des Wundexsudats nötigen Durchgänge entstehen. Weiterhin kann eine Verklebung des Schaums mit dem Wundgrund auftreten. Neu gebildetes Gewebe kann in den Schaum einwachsen. Dieses Problem ist eine bekannte Komplikation bei der Unterdrucktherapie von Wunden (FDA complaint data base). Um dieses Problem zu lösen, werden häufig zusätzliche Wundkontaktschichten zwischen Schaum und Wundgrund eingebracht, beispielsweise eine Folie (siehe z.B. WO2001/85248). Diese zusätzlichen Wundkontaktschichten vermindern aber den Durchfluss von Exsudat.

Verklebter Schaum muss zudem beim Wechseln des Verbands aufwendig entfernt werden, zum Beispiel durch Spülen mit Ringerlösung. In den Schaum eingewachsenes Gewebe kann beim Verbandwechsel zu einer Gewebetraumatisierung und damit zur Störung der Wundheilung führen.

Beim Einsatz herkömmlicher Wundauflagen können zudem Schaumstoffpartikel in die Wunde gelangen. Dieses Problem wird noch verstärkt, wenn die Wundauflage vor der Anwendung auf die Größe der Wunde zugeschnitten wird, da dann insbesondere lose Schaumstoffpartikel an den Schnitträndern erzeugt werden. Auch hat sich gezeigt, dass die üblichen Polymer-Schaumstoffe teilweise mit der Abdeckfolie verkleben. Ein Verkleben der Wundauflage mit der Abdeckfolie wirkt sich insbesondere beim Entfernen des Verbandes nachteilig aus.

Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Unterdruckbehandlung von Wunden weiter zu verbessern und die Nachteile des Standes der Technik zu überwinden. Es sollen mit der vorliegenden Erfindung Vorrichtungen und Verfahren zur Unterdruckbehandlung von Wunden zur Verfügung gestellt werden, mit denen eine Behandlung möglichst wirksam und möglichst schonend durchgeführt werden kann. Insbesondere soll die vorliegende Erfindung eine Unterdruckbehandlung von Wunden ermöglichen, die beim Patienten einen Wechsel der Wundauflagen in Intervallen von beispielsweise bis zu drei Tagen ermöglicht. Während eines Intervalls soll die Wundauflage vom Patienten subjektiv als angenehm empfunden werden. Druckreiz und Hautrötungen sollen vermieden werden. Beim Wechsel der Wundauflage nach einem Zeitraum von beispielsweise bis zu 3 Tagen sollen möglichst wenig unangenehme Gerüche auftreten. Die Keimdichte in der ausgewechselten Wundauflage soll niedrig sein.

Es soll eine Wundauflage bereit gestellt werden, bei der ein Verkleben mit der Abdeckfolie weitgehend vermieden wird. Weiterhin soll durch die Wundauflage die Saugkraft nicht in Abhängigkeit vom Abstand zum Port abnehmen.

Die Aufgaben konnten unerwartet durch die Verwendung einer Wundauflage, die einen offenzelligen Schaumstoff, eine Salbengrundlage und einen Quellstoff enthält, gelöst werden. Überraschend wurde ebenfalls gefunden, dass eine Vorrichtung zur Unterdrucktherapie umfassend mindestens eine Wundauflage, die mit einer Salbengrundlage und einem Quellstoff benetzt ist, zu einer vorteilhaften, d.h. sehr wirksamen und sehr schonenden Behandlung von Wunden besonders geeignet ist.

Es hat sich herausgestellt, dass die Aufgaben insbesondere vorteilhaft gelöst werden, wenn ein spezieller Schaumstoff und/oder eine spezielle Salbengrundlage in Kombination mit einem speziellen Quellstoff verwendet werden und/oder wenn Art des Schaumstoffs und Art und Menge der Salbengrundlage in Kombination mit dem Quellstoff gegenseitig aufeinander abgestimmt werden.

Ein Gegenstand der Erfindung ist daher eine Vorrichtung zur Unterdrucktherapie von Wunden, umfassend,

(a) ein Abdeckmaterial zum luftdichten Verschließen eines Wundraums;

(b) gegebenenfalls ein Mittel zum Anschließen einer Unterdruckquelle; und

(c) eine Wundauflage, enthaltend

(cl) einen offenzelligen Schaumstoff,

(c2) eine Salbengrundlage und

(c3) einen Quellstoff, wobei der gemeinsame Anteil an Salbengrundlage (c2) und Quellstoff (c3) 10 bis 95 Gew.-% beträgt, bezogen auf das Gesamtgewicht der Wundauflage.

Ein zweiter Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung einer Wundauflage, umfassend die Schritte

(I) Erwärmen einer Salbengrundlage, bevorzugt über den Tropfpunkt;

(II) Mischen von Quellstoff und Salbengrundlage

(III) Einbringen eines offenzelligen Schaumstoffs in die Mischung aus erwärmter Salbengrundlage und Quellstoff, so dass der Schaumstoff mit der Mischung aus Salbengrundlage und Quellstoff benetzt wird;

(IV) gegebenenfalls temporäres Zusammendrücken des Schaumstoffs, bevorzugt auf mindestens 90 % und höchstens 10 % seines ursprünglichen Volumens, um eine vollständige Benetzung der inneren Oberfläche des Schaumstoffs mit Mischung aus Salbengrundlage und Quellstoff zu erreichen; und

(V) gegebenenfalls Entfernen der überschüssigen Mischung aus Salbengrundlage und Quellstoff, bevorzugt durch Ausdrücken des Schaumstoffs.

Ein dritter Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung eines offenzelligen Schaumstoffs (cl), der mit einer Salbengrundlage (2) und einem Quellstoff (c3) benetzt ist, als Wundauflage (c) zur oder in der Unterdrucktherapie von Wunden, insbesondere von schwach exsudierenden Wunden.

Die neue erfindungsgemäße Vorrichtung bzw. die erfindungsgemäße Verwendung der Wundauflage zeichnet sich durch mehrere unerwartete Vorteile aus.

Durch die Benetzung des Schaumstoffs mit der Salbengrundlage und dem Quellstoff konnte die Anzahl der Partikel, welche unerwünscht in die Wunde gelangen, vorteilhaft reduziert werden. Die Verwendung der erfindungsgemäßen Wundauflage verbesserte die atraumatischen Eigenschaften, so dass eine Unterdruckbehandlung ohne zusätzliche Wundkontaktschichten ermöglicht wurde. Die zumindest teilweise Benetzung des Schaumstoffs mit der Salbengrundlage und dem Quellstoff erniedrigte die subjektiv vom Patienten empfundene Härte des Schaumstoffs während der Unterdrucktherapie. Der Schaumstoff fühlte sich angenehmer an und die Patientencompliance (Befolgung der Therapieanweisung durch den Patienten) wurde erhöht.

Weiterhin hat sich gezeigt, dass trotz Einsatzes der Salbengrundlage und des Quellstoffes die Saugkraft in Abhängigkeit vom Port nicht unerwünscht abnimmt. Überraschenderweise kann mit der erfmdungsgemäßen Wundauflage sowohl eine ausreichende Durchleitung von Wundexsudat als auch ein die Wundheilung unterstützender Effekt erreicht werden, insbesondere bei Einsatz einer Salbengrundlage, welche Triglyceride und gegebenenfalls Diglyceride umfasst. Dies könnte auf der Aktivität der endogen in der Wunde vorhandenen Lipoproteinlipase beruhen. Die aus den Triglyceriden der Salbengrundlage freigesetzten Fettsäuren scheinen sich positiv auf die Wundheilung auszuwirken.

Ein die Wundheilung unterstützender Effekt kann bei der erfindungsgemäßen Wundauflage insbesondere dann erreicht werden, wenn durch die Wundauflage der Wunde eine ausreichende Menge an Salbengrundlage und Quellstoff bereit gestellt wird. Eine zu große Menge an diesen Komponenten kann jedoch zu einer Verstopfung der Poren des offenzelligen Schaumstoffs führen und somit die Durchleitung von Wundexsudat behindern. Bevorzugt beträgt der gemeinsame Anteil an Salbengrundlage und Quellstoff 10 bis 95 Gew.-%, mehr bevorzugt 30 bis 92 Gew.-%, noch mehr bevorzugt 45 bis 90 Gew.-%, besonders bevorzugt 55 bis 88 Gew.-%, insbesondere 65 bis 85 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Wundauflage. Das erfindungsgemäße Herstellungsverfahren ist technisch einfacher und kann auch bei als Fertigprodukt bezogenen medizinischen Schaumstoffen eingesetzt werden. Es erfolgt eine Benetzung, wodurch in einem überwiegenden Teil der Schaumstoffbereiche die Freisetzung von Partikeln reduziert wird, wenn der Schaumstoff geschnitten wird. Im Gegensatz zu dem aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren, bei welchem das Imprägnierungsmittel vor dem Aushärten bzw. der Synthese des Schaums zugegeben wird (siehe EP 0 335 669), ergeben sich keine unerwünschten Wechselwirkungen zwischen Salbengrundlage und Quellstoff auf der einen Seite und dem Schaumstoff auf der anderen Seite beim Aushärten oder der Synthese.

Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Wundauflage besteht darin, dass ein Verkleben und/oder Verwachsen des Wundgrundes mit der Wundauflage selbst über einen Zeitraum von beispielsweise bis zu 3 Tagen weitgehend vermieden werden kann. Eine Traumatisierung der Wunde beim Verbandswechsel kann vermieden werden. Dies erhöht die Wirksamkeit der Wundbehandlung. Somit wird beim Patienten ein Wechsel der Wundauflagen in Intervallen von beispielsweise bis zu drei Tagen ermöglicht. Während des Intervalls von drei Tagen wurde die erfindungsgemäße Wundauflage vom Patienten als angenehm empfunden. Druckreiz und Hautrötungen wurden in der Regel vermieden. Beim Wechsel der Wundauflage nach einem Zeitraum von 3 Tagen traten wenig unangenehme Gerüche auf. Die Keimdichte in der ausgewechselten Wundauflage war unerwartet niedrig.

Ein weiterer vorteilhafter Effekt der erfindungsgemäßen Wundauflage besteht darin, dass die Wunde im Fall der Unterdruckbehandlung nicht austrocknet, sodass auch selbst bei geringer Exsudation ein für die Heilung vorteilhaftes gleichmäßig feuchtes Milieu erreicht wird. Es zeigt sich somit ein unerwartet hydroaktiver Effekt.

Die Bestandteile (a) bis (c) der erfindungsgemäßen Vorrichtung werden nachstehend beschrieben.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung umfasst ein Abdeckmaterial (a) zum luftdichten Verschließen des Wundraums. Unter Wundraum wird die Wunde und gegebenenfalls die anliegende Wundumgebung verstanden. Unter„luftdichtem Verschließen" soll hier nicht verstanden werden, dass keinerlei Gasaustausch zwischen dem Wundraum und seiner Umgebung stattfindet. Vielmehr ist mit„luftdichtem Verschließen" in diesem Zusammenhang gemeint, dass unter Berücksichtigung der eingesetzten Unterdruckpumpe der für die Unterdrucktherapie von Wunden nötige Unterdruck aufrecht erhalten werden kann. Es können deshalb auch Abdeckmaterialien eingesetzt werden, welche eine geringfügige Gaspermeabilität aufweisen, solange der für die Unterdrucktherapie notwendige Unterdruck aufrechterhalten werden kann.

In einer bevorzugten Ausfuhrungsform der Erfindung umfasst das Abdeckmaterial zum luftdichten Verschließen der Wunde ein wasserunlösliches Polymer oder eine Metallfolie. Das Abdeckmaterial weist bevorzugt eine Dicke von 10 μηι bis 10.000 μηι, insbesondere von 25 μπι bis 100 μπι, auf.

In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung handelt es sich bei dem Abdeckmaterial (a) um ein wasserunlösliches Polymer. Bevorzugt weist das wasserunlösliche Polymer eine Löslichkeit von 10 mg/1 oder weniger, mehr bevorzugt von 1 mg/ml oder weniger, insbesondere von 0,0001 bis 1 mg/ml auf (bestimmt gemäß Säulenelutionsmethode nach EU-Richtlinie RL67-548-EWG, Anhang V Kap. A6). Beispiele sind Polyurethan, Polyester, Polypropylen, Polyethylen, Polyamid oder Polyvinylchlorid, Polyorganosiloxan (Silikon) oder eine Mischung daraus. Die genannten Polymere liegen hierbei bevorzugt in nicht-zellulärer Form vor.

Es hat sich gezeigt, dass durch ein Abdeckmaterial mit einer speziellen Wasserdampfdurchlässigkeit die eingangs erläuterten Aufgaben besonders vorteilhaft gelöst werden können. In einer bevorzugten Ausführungsform weist daher das Abdeckungsmaterial einen Wasserdampfdurchlässigkeit von 100 bis 2500 g/m 2 x 24h, mehr bevorzugt von 500 bis 2000 g/m 2 x 24h, noch mehr bevorzugt von 800 bis 1600 g/m 2 x 24h, insbesondere von 1050 bis 1450 g/m 2 x 24h, bestimmt gemäß DIN EN 13726-2 bei 23 °C und 85 % relativer Luftfeuchte, auf. Insbesondere die Kombination einer Abdeckfolie (a) mit vorstehend genannter Wasserdampfdurchlässigkeit mit einem offenzelligen Schaumstoff (cl) mit nachstehend beschriebenen physikalischen Eigenschaften ist besonders vorteilhaft. In einer bevorzugten Ausführungsform werden Abdeckmaterial und das Mittel zum Anschließen einer Unterdruckquelle bereits gebrauchsfertig miteinander verbunden zur Verfügung gestellt. Es ist ganz besonders bevorzugt, dass diese Ausführungsform eine Folie aus einem oder mehreren wasserunlöslichen Polymeren enthält, welche einen selbstklebenden Rand aufweist, da diese Anordnung das Anlegen des Verbandes wesentlich erleichtert.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Unterdrucktherapie umfasst gegebenenfalls ein Mittel (b) zum Anschließen einer Unterdruckquelle, d.h. ein Mittel zur Herstellung von Unterdruck im Wundraum. In einer bevorzugten Ausführungsform handelt es sich hierbei um ein Mittel (b) zur funktionellen Verbindung des Wundraums mit einer außerhalb des Abdeckmaterials befindlichen Unterdruckquelle, sodass ein Unterdruck im Wundraum herstellbar ist und Flüssigkeiten aus dem Wundraum absaugbar sind. Der Ausdruck "Unterdruck im Wundraum" bezeichnet im Zusammenhang mit der Erfindung einen innerhalb des Wundverbandes gegenüber dem Umgebungsluftdruck (atmosphärischer Luftdruck) erniedrigten Luftdrucks. Unter „innerhalb des Wundverbandes" wird der durch das Abdeckmaterial und die Wunde gebildete Zwischenraum verstanden.

Die Druckdifferenz zwischen dem Luftdruck innerhalb des Wundverbandes und dem Umgebungsluftdruck wird im Zusammenhang mit der Erfindung in mm Hg (Millimeter-Quecksilbersäule) angegeben, da dies im Bereich der Unterdrucktherapie üblich ist. 1 mm Hg entspricht einem Torr beziehungsweise 133,322 Pa (Pascal). Im Zusammenhang mit der Erfindung wird der Unterdruck, d.h. die Druckdifferenz zwischen dem Luftdruck innerhalb des Wundverbandes und dem Umgebungsluftdruck, als positiver Zahlenwert in mm Hg angegeben.

In einer Ausführungsform der Erfindung handelt es sich bei dem Unterdruck um einen Unterdruck von mindestens 20 mm Hg und höchstens 250 mm Hg, bevorzugt von mindestens 50 mm Hg und höchstens 150 mm Hg. Dieser Unterdruckbereich hat sich als für die Wundheilung vorteilhaft erwiesen. In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung handelt es sich bei dem Unterdruck um einen Unterdruck von mindestens 80 mm Hg und höchstens 140 mm Hg, mehr bevorzugt von mindestens 120 mm Hg und höchstens 130 mm Hg. Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Unterdrucktherapie von Wunden umfasst, wie vorstehend geschildert, bevorzugt ein Mittel (b) zum Anschließen einer Unterdruckquelle, d.h. ein Mittel zur funktionellen Verbindung des Wundraums mit einer außerhalb des Abdeckmaterials befindlichen Unterdruckquelle. Die funktionelle Verbindung kann beispielsweise mit einer Verbindungsleitung oder mit einem Unterdruck-Anschlussstück hergestellt werden. Unterdruck- Anschlussstücke sind dem Fachmann auch unter der Bezeichnung "Port" bekannt.

Bei einer Ausführungsform handelt es sich bei dem Mittel (b) um eine Verbindungsleitung, bevorzugt einen Schlauch, insbesondere einen Silikon- Drainageschlauch. Die Verbindungsleitung kann durch das Abdeckmaterial hindurchgeführt werden. Alternativ kann die mindestens eine Verbindungsleitung unter dem Rand des Abdeckmaterials durchgeführt werden. In beiden Fällen ist die Durchtrittsstelle luftdicht abzudichten, so dass der gewünschte Unterdruck im Verband aufrecht erhalten werden kann. Als Abdichtmittel eignet sich beispielsweise eine Klebefolie, eine Klebemasse, oder ein Klebestreifen. Bei der Verbindungsleitung kann es sich beispielsweise um einen Schlauch, um ein Rohr oder um einen anderen Körper mit einem Hohlraum handeln. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform handelt es sich bei dem Mittel (b) um ein Unterdruck-Anschlussstück (Port), welches auf einer der Innen- oder Außenseiten des Abdeckmaterials befestigt werden kann, wobei das Abdeckmaterial geeignete Öffnungen aufweist. Auch bei dieser Ausführungsform ist auf eine luftdichte Abdichtung entweder der Durchtrittsöffnung (Port innen) oder der Auflagefläche (Port außen) zu achten. Die Abdichtung kann beispielsweise mit einer Klebefolie, mit einer Klebemasse, oder mit einem Klebestreifen hergestellt werden. Es ist auch denkbar, dass der Port selbst über entsprechende Befestigungseinrichtungen, wie beispielsweise lebeflächen, verfugt. Geeignete Unterdruck-Anschlussstücke sind kommerziell erhältlich. Dabei handelt es sich typischerweise um Unterdruck-Anschlussstücke, welche auf der Außenseite des Abdeckmaterials befestigt werden. Auch das Unterdruck-Anschlussstück verfugt zweckmäßigerweise über einen Unterdruckadapter, um mit den weiteren Komponenten des Unterdrucksystems verbindbar zu sein.

Durch das Anlegen des Unterdrucks wird eine Saugkraft erreicht, mit der das Wundexsudat von der Wunde abgesaugt wird. Der Unterdruck, welcher für die Saugkraft verantwortlich ist, soll nicht in nicht in Abhängigkeit vom Abstand zum Port auf unvorteilhafte Weise abnehmen. Aus diesem Grund beträgt bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung die Differenz aus „Unterdruck am Port" und „Unterdruck an der Wunde" weniger als 20 mm Hg, bevorzugt weniger als 15mm Hg, mehr bevorzugt weniger als 10 mm Hg, insbesondere 3 - 8 mm Hg. Durch diese geringe (Unter)druckdifferenz lässt sich durch Einstellen des Unterdrucks am Port auch der Unterdruck im Bereich der Wunde sehr genau einstellen. Neben den vorstehend beschriebenen Bestandteilen (a) und optional (b) umfasst die erfindungsgemäße Vorrichtung noch Bestandteil (c). Die Wundauflage (c), welche in der erfindungsgemäßen Vorrichtung Verwendung findet, wird nachstehend genauer beschrieben. Alle Erläuterungen zur Wundauflage (c), inklusive des offenzelligen Schaumstoffes (cl), der Salbengrundlagen (c2) und des Quellstoffes (c3), betreffen nicht nur die erfindungsgemäße Vorrichtung, sondern auch das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung der Wundauflage und die erfindungsgemäße Verwendung der Wundauflage in der Unterdrucktherapie. Die Wundauflage (c) enthält einen offenzelligen Schaumstoff (cl), eine Salbengrundlage (c2) und einen Quellstoff (c3).

Als Schaumstoffe werden üblicherweise Werkstoffe mit über die gesamte Masse verteilten Zellen (offen, geschlossen oder beides) verstanden. Solche Werkstoffe weisen üblicherweise somit eine Rohdichte (gemäß DIN EN ISO 845) auf, die niedriger ist als die Dichte der Gerüstsubstanz. Eine Zelle ist der bei der Herstellung von Schaumstoffen gebildete einzelne Hohlraum, der von Zellwänden und/oder Zellstegen teilweise oder vollständig umschlossen ist.

Eine geschlossene Zelle ist üblicherweise eine Zelle, die vollständig von ihren Wänden umschlossen ist und daher nicht mit anderen Zellen über die Gasphase in Verbindung steht. Eine offene Zelle ist üblicherweise eine Zelle, die über die Gasphase mit anderen Zellen in Verbindung steht. Im Rahmen dieser Anmeldung bedeutet der Begriff offenzellig, dass im Schaumstoff (cl) mindestens 60 % offene Zellen, bevorzugt mindestens 90 % offene Zellen, mehr bevorzugt mindestens 98 % offene Zellen, insbesondere im Wesentlichen 100 % offene Zellen, bezogen auf die Gesamtzahl an Zellen, vorhanden sind. Die Offenzelligkeit des Polyurethanschaumstoffs wird üblicherweise nach ASTM D 2856-87, Verfahren B) bestimmt.

Unter Zellwand wird üblicherweise die die Zelle umschließende Wand verstanden. Die Zellwand kann auch als Zellmembran bezeichnet werden. Als Zellsteg wird üblicherweise der Bereich der Zellwand verstanden, der mehr als zwei Zellen voneinander trennt. Zellstege weisen bevorzugt mindestens das 1 ,5-fache der Dicke, mehr bevorzugt mindestens das 2-fache der Dicke, des übrigen Bereichs der Zellwand auf.

Bei dem offenzelligen Schaumstoff (cl) kann es sich bevorzugt um einen retikulierten Schaumstoff handeln. Unter einem retikulierten Schaumstoff wird ein Schaumstoff verstanden, der im Wesentlichen nur Zellstege aufweist. Bei einem retikulierten Schaumstoff sind die Zellwände somit im Wesentlichen entfernt. Die Retikulierung wird üblicherweise in einer Druckkammer, z.B. einer Stahlkammer, durchgeführt. Nach Einbringen des Schaumstoffs in die Stahlkammer wird die Luft abgesaugt (bevorzugt zu 50 bis 100 Gew.-%, mehr bevorzugt zu 70 bis 99 Gew.-%) und durch ein Brenngasgemisch, bevorzugt durch ein Gemisch enthaltend Wasserstoff und Sauerstoff, insbesondere im molaren Verhältnis von 2 : 1, ersetzt. Bei der Zündung des Gasgemisches zerreißen die Zellhäute durch die entstehende Hitze- und Druckwelle. Gegebenenfalls erfolgt auch ein zumindest teilweises Aufschmelzen der Zellstege, so dass diese verstärkt werden. Der offenzellige Schaumstoff (cl) weist bevorzugt eine Zellzahl (= Anzahl der Poren entlang einer Geraden pro laufendem cm) von 5 bis 25 cm "1 , mehr bevorzugt 7 bis 18 cm "1 , noch mehr bevorzugt 8 bis 15 cm "1 , auf. Die Zellzahl wird bevorzugt mikroskopisch bestimmt.

Grundsätzlich kann der offenzellige Schaumstoff (cl) aus beliebigem Material bestehen. Er sollte jedoch bestimmten physikalischen Anforderungen genügen. Es hat sich nämlich gezeigt, dass vorstehend genannte Aufgaben unerwartet vorteilhaft gelöst werden können, wenn der offenzellige Schaumstoff (cl) eine spezielle Zugfestigkeit, eine spezielle Bruchdehnung und/oder einer spezielle Härte aufweist. In einer bevorzugten Ausführungsform weist der offenzellige Schaumstoff (cl) eine Zugfestigkeit von 60 kPa bis 500 kPa, mehr bevorzugt 80 kPa bis 300 kPa, noch mehr bevorzugt 100 kPa bis 250 kPa, gemessen gemäß DIN 53571 (Probekörper A, Vorbehandlung im Normklima) auf. Ferner weist der Schaumstoff (cl) bevorzugt eine Bruchdehnung von 80 % bis 700 %, mehr bevorzugt von 100 % bis 650 %, noch mehr bevorzugt von 120 % bis 400 %, insbesondere 150 bis 320 %, gemessen gemäß DIN 53571 (Verfahren 1, Probekörper A), auf. In einer weiteren Ausführungsform weist der offenzellige Schaumstoff bevorzugt eine Zugfestigkeit von 75 bis 300 kPa und eine Bruchdehnung von 100 bis 350 % auf. Zudem weist der Schaumstoff (cl) bevorzugt eine Härte von 20 bis 70 Shore A, mehr bevorzugt von 30 bis 60 Shore A, noch mehr bevorzugt von 40 bis 50 Shore A, gemessen gemäß DIN 53505, wobei die Messung bei 23°C an einem plattenförmigen ebenen und glatten Probekörper einer Dicke von 6 mm erfolgte. Es hat sich ferner gezeigt, dass vorstehend genannte Aufgaben unerwartet vorteilhaft gelöst werden können, wenn der offenzellige Schaumstoff (cl) eine spezielle Luftdurchlässigkeit aufweist. In einer bevorzugten Ausführungsform weist der Schaumstoff (cl) eine Luftdurchlässigkeit von 2500 bis 10000 l/(m 2 sec), mehr bevorzugt von 3500 bis 9000 l/(m 2 sec), noch mehr bevorzugt von 4000 bis 8500 l/(m 2 sec), insbesondere von 4500 bis 8000 l/(m 2 sec), gemessen gemäß DIN EN ISO 9237 (20 mm Prüfdicke, 20 cm 2 Prüffläche , 200 Pa Differenzdruck) auf. Alternativ handelt es sich um einen Polyester-Polyurethanschaumstoff mit einer bevorzugten Luftdurchlässigkeit von 2000 bis 4000 l/(m 2 sec), ebenfalls gemessen gemäß der vorstehend erwähnten DIN EN ISO 9237.

Insbesondere die Kombination aus offenzelligem Schaumstoff (cl) mit vorstehend angegebener Luftdurchlässigkeit und nachstehend angegebenem Quellstoff (c3) hat sich als besonders vorteilhaft erwiesen, z. B. in Hinblick auf Tragekomfort und Wundheilung.

Es hat sich weiterhin gezeigt, dass vorstehend genannte Aufgaben unerwartet vorteilhaft gelöst werden können, wenn der Schaumstoff (cl) viskoelastisches Verhalten zeigt. Hierunter wird verstanden, dass das Verhalten des Schaumstoffs (c) auf Beanspruchung so aussieht, wie die Kombination aus einem elastischen Feststoff und einer viskosen Flüssigkeit. Das viskoelastische Verhalten kann durch einen Torsions- schwingungsversuch gemäß DIN 53445, Verfahren A, charakterisiert werden. Es ist bevorzugt, dass der Schaumstoff bei der Bestimmung gemäß DIN 53445, Verfahren A, bei 23 °C einen mechanischen Verlustfaktor von 0,1 bis 1,0, mehr bevorzugt von 0,15 bis 0,8, noch mehr bevorzugt von 0,2 bis 0,6, aufweist.

In einer bevorzugten Ausführungsform ist der offenzellige Schaumstoff (cl) ausgewählt aus Polyurethanschaumstoffen (PUR) und (bevorzugt quervernetzten) Polysiloxan- schaumstoffen (SIL). Polyurethanschaumstoffe sind besonders bevorzugt.

Es hat sich weiterhin gezeigt, dass vorstehend genannte Aufgaben unerwartet vorteilhaft gelöst werden können, wenn der Schaumstoff (cl), insbesondere ein Polyurethanschaumstoff, eine Rohdichte zwischen 15 und 55 kg/m 3 , mehr bevorzugt zwischen 18 und 40 kg/m , noch mehr bevorzugt zwischen 20 und 35 kg/m , insbesondere zwischen 21 und 29 kg/m 3 aufweist, gemessen gemäß DIN EN ISO 845 (Probekörper mit Abmessungen 100 mm x 100 mm x 50 mm, wobei die Messung bei Normklima, d.h. bei 23 °C und 50 % relativer Luftfeuchte, erfolgte und der Probenkörper vor der Messung 24 h auf Normklima konditioniert wurde). Bei bevorzugten Ausführungsformen der einsetzbaren offenzelligen Schaumstoffe handlet es sich um Polyurethanschaumstoffe (cl-PUR), die erhältlich sind durch die Umsetzung einer härtbaren Mischung, umfassend die Komponenten

(i-PUR) Polyisocyanat,

(ii-PUR) gegenüber Isocyanat reaktive Verbindungen, beispielsweise Polyol, insbesondere Polyesterpolyol,

(iii-PUR) Katalysator,

(iv-PUR) Treibmittel und

(v-PUR) gegebenenfalls Zusatzstoffe.

Als Isocyanate (i-PUR) können allgemein bekannte aliphatische, cycloaliphatische und/oder insbesondere aromatische Polyisocyanate eingesetzt werden. Zur Herstellung der Polyurethane eignen sich beispielsweise Diphenylmethandiisocyanat (MDI), hier insbesondere 4,4'- Diphenylmethandiisocyanat (4,4'-MDI), Mischungen aus monomeren Diphenylmethandiisocyanaten und höherkernigen Homologen des Diphenylmethandiisocyanats (Polymer-MDI), Tetramethylendiisocyanat (TMDI), Hexamethylendiisocyanat (HDI), Toluylendiisocyanat (TDI) oder Mischungen daraus.

Bevorzugt wird MDI, insbesondere 4,4'-MDI und/oder HDI verwendet. Das besonders bevorzugt verwendete 4,4'-MDI kann geringe Mengen, bis etwa 10 Gew.-%, allophanat- oder uretonimin-modifizierte Polyisocyanate enthalten. Es können auch geringe Mengen Polyphenylenpolymethylenpolyisocyanat (PMDI) eingesetzt werden. Die Gesamtmenge dieser PMDI sollte 5 Gew.-% des eingesetzten Isocyanats nicht überschreiten.

Die Polyisocyanatkomponente (i-PUR) wird bevorzugt in Form von Polyisocyanatprepolymeren eingesetzt. Diese Polyisocyanatprepolymere sind erhältlich, indem vorstehend beschriebene Polyisocyanate (i-PUR), beispielsweise bei Temperaturen von 30 bis 100 °C, bevorzugt bei etwa 80 °C mit einem Unterschuss an nachstehend beschriebenen Polyolen (ii-PUR) zum Prepolymer umgesetzt werden. Das Polyol-Polyisocyanat- Verhältnis wird hierbei so gewählt, dass der NCO-Gehalt des Prepolymeren 8 bis 28 Gew. -%, vorzugsweise 14 bis 26 Gew. -%, besonders bevorzugt 17 bis 23 Gew. -%, beträgt.

Als gegenüber Isocyanaten reaktive Verbindungen (ii-PUR) werden üblicherweise Polyole wie Polyetherole und/oder Polyesterole verwendet.

Möglich sind Polyetherpolyalkohole (in dieser Anmeldung als „Polyetherpolyole" bezeichnet) mit einer OH-Funktionalität von 1,9 bis 8,0, einer Hydroxylzahl von 50 bis 1000 mg KOH/g sowie gegebenenfalls 10 bis 100 % primären Hydroxylgruppen. Derartige Polyetherpolyole sind bekannt, kommerziell erhältlich, und basieren beispielsweise auf Starterverbindungen, die mit Alkylenoxiden, beispielsweise Propylenoxid und/oder Ethylenoxid, unter allgemein bekannten Bedingungen umgesetzt werden. Der Gehalt an primären Hydroxylgruppen kann erreicht werden, indem man die Polyole zum Abschluss mit Ethylenoxid umsetzt. Bevorzugt werden bei der Herstellung des offenzelligen Schaumstoffs (cl) keine Polyetherpolyole verwendet.

Bei der Herstellung des offenzelligen Schaumstoffs (cl) werden bevorzugt Polyesterpolyole in der Komponente (ii-PUR) verwendet. Die verwendeten Polyesterpolyole (ii-PUR) werden im allgemeinen durch Kondensation von mehrfunktionellen Alkoholen, vorzugsweise Diolen, mit 2 bis 12 Kohlenstoffatomen, vorzugsweise 2 bis 6 Kohlenstoffatomen, mit mehrfunktionellen Carbonsäuren mit 2 bis 12 Kohlenstoffatomen, beispielsweise Bernsteinsäure, Glutarsäure, Adipinsäure, Phthalsäure, Isophthalsäure, und/oder Terephthalsäure und Gemischen hiervon, hergestellt. Beispiele für geeignete zwei- und mehrwertige Alkohole sind Ethandiol, Diethylenglykol, 1 ,4-Butandiol, 1,5-Pentandiol, und/oder 1 ,6-Hexandiol und Gemische hiervon.

Die Umsetzungsbedingungen von Carbonsäure und Alkohol werden üblicherweise so gewählt, dass die resultierenden Polyesterpolyole keine freien Säuregruppen aufweisen. Ferner weisen die resultierenden Polyesterpolyole im allgemeinen ein gewichtsmittleres Molekulargewicht (bestimmt mittels Gelpermeationschromatographie) von 500 bis 3000 g/mol, bevorzugt von mehr als 1000 g/mol bis 2500 g/mol, auf. Im allgemeinen weisen die eingesetzten Polyesterpolyole eine mittlere theoretische Funktionalität von 2,0 bis 4, bevorzugt von mehr als 2 bis weniger als 3, auf. Des Weiteren weisen im allgemeinen die eingesetzten Polyesterpolyole eine mittlere OH-Zahl von 20 bis 200 auf, bevorzugt von 30 bis 90. In einer bevorzugten Ausführungsform weisen die verwendeten Polyesterpolyole eine Viskosität von 150 mPa # s bis 600 mPa » s, bevorzugt von 200 mPa » s bis 550 mPa'S, mehr bevorzugt von 220 mPa « s bis 500 mPa » s, besonders bevorzugt von 250 mPa » s bis 450 mPa # s und insbesondere von 270 mPa'S bis 350 mPa » s, gemessen nach DIN 53 015 bei 75 °C, auf.

Die Verbindungen (ii-PU ) können in Mischung mit Kettenverlängerungs- und/oder Vernetzungsmitteln verwendet werden. Bei den Kettenverlängerungsmitteln handelt es sich überwiegend um 2-funktionelle Alkohole mit Molekulargewichten von 60 bis 499, beispielsweise Ethylenglykol, Propylenglykol, Butandiol-1,4, Pentandiol-1,5, Dipropylenglykol und/oder Tripropylenglykol. Bei den Vernetzungsmitteln handelt es sich um Verbindungen mit Molekulargewichten von 60 bis 499 und 3 oder mehr aktiven H-Atomen, vorzugsweise Aminen, und besonders bevorzugt Alkoholen, beispielsweise Glyzerin, Trimethylolpropan und/oder Pentaerythrit. In einer bevorzugten Ausführungsform enthält (oder besteht aus) die Komponente (ii- PUR) 0-25 Gew.-%, bevorzugt 1 bis 20 Gew.-%, Kettenverlängerungs- und/oder Vernetzungsmittel und 75 bis 100 Gew.-%, bevorzugt 80 bis 99 Gew.-% Polyole(n), insbesondere Polyesterpolyole(n), bezogen auf das Gesamtgewicht der Komponente (ii- PUR).

Als Katalysatoren (iii-PUR) können übliche Verbindungen eingesetzt werden, welche die Reaktion der Komponente (i-PUR) mit der Komponente (ii-PUR) beschleunigen. In Frage kommen beispielsweise tertiäre Amine und/oder organische Metallverbindungen, insbesondere Zinnverbindungen. Beispielsweise können als Katalysatoren folgende Verbindungen eingesetzt werden: Triethylendiamin, Aminoalkyl- und/oder Aminophenylimidazole und/oder Zinn-(II)salze von organischen Carbonsäuren. Katalysatoren werden im allgemeinen in einer Menge von 0,1 bis 5 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht der Komponente (ii-PUR), eingesetzt. Als Treibmittel (iv-PUR) können allgemein bekannte chemisch oder physikalisch wirkende Verbindungen eingesetzt werden. Als physikalisch wirkendes Treibmittel kann bevorzugt Wasser eingesetzt werden, welches durch Reaktion mit den Isocyanatgruppen Kohlendioxid bildet. Beispiele für physikalische Treibmittel sind (cyclo)aliphatische Kohlenwasserstoffe, vorzugsweise solche mit 4 bis 8, besonders bevorzugt 4 bis 6 und insbesondere 5 Kohlenstoffatomen, teilhalogenierte Kohlenwasserstoffe oder Ether, Ketone oder Acetate. Die Menge der eingesetzten Treibmittel richtet sich nach der angestrebten Dichte der Schaumstoffe. Die unterschiedlichen Treibmittel können einzeln oder in beliebigen Mischungen untereinander zum Einsatz kommen. Besonders bevorzugt wird nur Wasser als Treibmittel eingesetzt, im allgemeinen in einer Menge von 0,1 bis 5 Gew.-%, insbesondere von 2,5 bis 4 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht der Komponente (ii- PUR). Physikalische Treibmittel werden bevorzugt in einer Menge von < 0,5 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht der Komponente (ii-PUR), eingesetzt.

Die Umsetzung erfolgt gegebenenfalls in Anwesenheit von Hilfs- und/oder Zusatzstoffen (v-PUR), wie z. B. Füllstoffen, Zellreglern, Zellöffnern, oberflächenaktiven Verbindungen und/oder Stabilisatoren gegen oxidativen, thermischen oder mikrobiellen Abbau oder Alterung.

Zur Herstellung von Polyurethanschaumstoffen werden im allgemeinen die Komponenten (i-PUR) und (ii-PUR) in solchen Mengen zur Umsetzung gebracht, dass das Äquivalenzverhältnis von NCO-Gruppen zur Summe der reaktiven Wasserstoffatome 1 :0,8 bis 1 : 1,25, vorzugsweise 1 :0,9 bis 1 :1,15, beträgt. Ein Verhältnis von 1 :1 entspricht hierbei einem NCO-Index von 100. Die gewünschte Offenzeiligkeit des Polyurethanschaums wird im allgemeinen durch eine dem Fachmann bekannte geeignete Wahl der Komponenten (i-PUR) bis (v-PUR) gewährleistet. Bevorzugt wird nach der Aushärtung der resultierende PUR-Schaumstoff retikuliert. Hierfür wird auf oben gegebene Erläuterungen verwiesen.

Bevorzugte Ausführungsformen der einsetzbaren bevorzugt quervernetzten Polysiloxanschaumstoffe (cl-SIL) werden nachstehend erläutert. Gemäß einer weiteren Ausführungsform handelt es sich bei dem offenzelligen Schaumstoff um einen Polysiloxan-Schaumstoff. Allgemein werden unter Polysiloxanen synthetische Polymere verstanden, bei denen Siliciumatome über Sauerstoffatome verknüpft sind.

In einer bevorzugten Ausführungsform ist der Schaumstoff (cl-SIL) erhältlich durch Umsetzung einer härtbaren Mischung, umfassend die Komponenten:

(i-SIL) ein Polyorganosiloxan enthaltend eine oder mehrere Gruppen mit einer C 2 -C 6 - Alkenylgruppe, bevorzugt enthaltend eine oder mehrere Vinyl-Gruppen,

(ii-SIL) ein Polyorganosiloxan enthaltend eine oder mehrere Si-H-Gruppen,

(iii-SIL) einen metallorganischen Katalysator und

(iv-SIL) ein Treibmittel enthaltend eine oder mehrere OH-Gruppen.

Es hat sich weiterhin gezeigt, dass vorstehend genannte Aufgaben unerwartet vorteilhaft gelöst werden können, wenn der Polysiloxan-Schaumstoff (cl-SIL) eine Rohdichte zwischen 0,10 und 0,35 g/cm , mehr bevorzugt zwischen 0,12 und 0,30 g/cm , insbesondere zwischen 0,15 und 0,25 g/cm 3 aufweist, gemessen gemäß DIN EN ISO 845. Es hat sich weiterhin gezeigt, dass vorstehend genannte Aufgaben unerwartet vorteilhaft gelöst werden können, wenn der offenzellige Schaumstoff (cl) Silber in Form von Silberionen oder in Form von atomarem Silber enthält. Bevorzugt wird nach der Herstellung des offenzelligen Schaumstoffs (cl) eine Silberbeschichtung aufgebracht. Alternativ kann das Silber bereits in die härtbare Zusammensetzung eingebracht werden. Bevorzugt enthält der Schaumstoff (cl) 0,000001 bis 0,1 Gew.-%, mehr bevorzugt 0,0001 bis 0,01 Gew.-% Silber, bezogen auf das Gesamtgewicht des Schaumstoffs (cl).

In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist der offenzellige Schaumstoff (cl) eine Dicke von 1 bis 50 mm, insbesondere von 10 mm bis 35 mm, auf. In einer bevorzugten Ausführungsform wird der offenzellige Schaumstoff (cl) in trockenem Zustand mit der Salbengrundlage (c2) und Quellstoff (c3) benetzt. Bevorzugt ist somit der Schaumstoff z.B. nicht mit einer Aktivierungslösung (wie z.B. Ringerlösung) getränkt.

Grundsätzlich sind als Salbengrundlage (c2) die im Fachgebiet bekannten und in Bauer, Frömming, Führer„Lehrbuch der Pharmazeutischen Technologie", 8. Auflage, Kapitel 12.1 bis 12.6 beschriebenen Salbengrundlagen geeignet. Demgemäß versteht man unter Salbengrundlagen streichfähige, halbfeste Zubereitungen, die grundsätzlich zur Anwendung auf der Haut oder auf den Schleimhäuten geeignet sind, jedoch (noch) keine pharmazeutischen Wirkstoffe enthalten. Die Herstellung von Salbengrundlagen ist dem Fachmann bekannt, es wird auf Ph. Eur. 6.0„Halbfeste Zubereitungen zur kutanen Anwendung" verwiesen. Bevorzugt werden Salbengrundlagen (c2) verwendet, die keine wässrige Phase enthalten. Weiterhin werden bevorzugt hydrophobe, wasseraufnehmende und/oder hydrophile Salbengrundlagen verwendet.

Bevorzugt werden Salbengrundlagen verwendet, die Lipide enthalten.

Im Rahmen der vorliegenden Erfindung wird der Ausdruck "Lipide" als Oberbegriff für Fette, Öle, Wachse und dergleichen verwendet. Auch werden die Begriffe "Ölphase" und "Lipidphase" synonym angewendet. Lipide unterscheiden sich unter anderem in ihrer Polarität. Es wurde bereits vorgeschlagen, die Grenzflächenspannung gegenüber Wasser als Maß für die Polarität eines Lipids bzw. einer Lipidphase anzunehmen. Dabei gilt, dass die Polarität der betreffenden Lipidphase umso größer ist, je niedriger die Grenzflächenspannung zwischen dieser Lipidphase und Wasser ist. Erfindungsgemäß wird die Grenzflächenspannung als ein mögliches Maß für die Polarität einer gegebenen Ölkomponente angesehen. Die Grenzflächenspannung ist dabei diejenige Kraft, die an einer gedachten, in der Grenzfläche zwischen zwei Phasen befindlichen Linie der Länge von einem Meter wirkt. Die physikalische Einheit für diese Grenzflächenspannung errechnet sich klassisch nach der Beziehung Kraft/ Länge und wird gewöhnlich in mN/ m wiedergegeben. Sie hat positives Vorzeichen, wenn sie das Bestreben hat, die Grenzfläche zu verkleinern. Im umgekehrten Falle hat sie negatives Vorzeichen. Als polar im Sinne der vorliegenden Erfindung werden insbesondere Lipide angesehen, deren Grenzflächenspannung gegen Wasser weniger als 20 mN/ m beträgt und als unpolar solche, deren Grenzflächenspannung gegen Wasser insbesondere mehr als 30 mN/ m beträgt. Lipide mit einer Grenzflächenspannung gegen Wasser von 20 bis 30 mN/ m werden im Allgemeinen als mittelpolar bezeichnet.

In einer bevorzugten Ausführungsform enthält die Salbengrundlage (c2)

(c2-a) ein oder mehrere polare und/oder mittelpolare Lipide,

(c2-b) ein oder mehrere unpolare Lipide und

(c2-c) einen oder mehrere Emulgatoren.

Bevorzugt enthält die Salbengrundlage in dieser Ausführungsform als Komponente (c2- a) sowohl polare als auch mittelpolare Lipide, wobei mehr bevorzugt der Gewichtsanteil an mittelpolaren zu polaren Lipiden von 10 : 1 bis 1 : 10 beträgt. Ferner beträgt bevorzugt der Gewichtsanteil Anteil an polaren und/oder mittelpolaren Lipiden zu unpolaren Lipiden mehr als 1 :1 insbesondere mehr als 2: 1 und ganz besonders zwischen 3:1 und 10: 1.

In der oben erwähnten Ausführungsform umfassen die polaren und/oder mittelpolaren Lipide bevorzugt Fettsäuretriglyceride, Fettsäurediglyceride, Fettsäuremonoglyceride oder Fettsäureester von Oligomeren des Glycerins, wie beispielsweise Voll- oder Partialfettsäureester des Diglycerins oder Triglycerins und Gemsichen davon. Die Tri-, Di- und Monoglyceride können bevorzugt Ester gesättigter und/oder ungesättigter, verzweigter und/oder unverzweigter Alkancarbonsäuren einer Kettenlänge von 8 bis 24, insbesondere 12 bis 18 C- Atomen umfassen. Die Fettsäuretriglyceride, Fettsäurediglyceride oder Fettsäuremonoglyceride können beispielsweise vorteilhaft gewählt werden aus der Gruppe der synthetischen, halbsynthetischen und natürlichen Fette oder Öle. Der Anteil der polaren und/oder mittelpolaren Lipide an der Salbengrundlage (c2) beträgt bevorzugt 20-80 Gew.-%, mehr bevorzugt 35-65 Gew.-%. Die unpolaren Lipide werden bevorzugt aus der Gruppe der verzweigten und unverzweigten Kohlenwasserstoffe und Kohlenwasserstoffwachse, bevorzugt Wachse, Vaseline, Paraffinöl, Polyalkylsiloxane Mineralöl und Polyisobuten und Gemischen davon ausgewählt. Der Anteil der unpolaren Lipide an der Salbengrundlage (c2) beträgt bevorzugt 10-35 Gew.-%, mehr bevorzugt 20-30 Gew.-%.

Als Emulgatoren sollen im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung üblicherweise solche Substanzen verstanden sein, die eine Grenzflächenaktivenaktivität aufweisen, so dass sich bei Zugabe von Wasser zu der Salbengrundlage ein Mehrphasengemisch, nämlich eine Emulsion ausbilden kann. Insbesondere soll eine erfindungsgemäße Salbengrundlage mindestens einen Emulgator umfassen, durch den die Salbengrundlage in der Lage ist, bei Zugabe von Wasser eine Wasser-in-Öl- Emulsion (W/O-Emulsion), Gel-in-Öl-Emulsion (G/OEmulsion), eine Öl-in- Wasser- Emulsion (O/W-Emulsion), ÖI-in-Gel-Emulsion (O/G-Emulsion), Wasser- in-ÖI-in- Wasser-Emulsion, (W/O/W-Emulsion) Gel-in-ÖI-in-Gel-Emulsion (G/O/G-Emulsion), Gel-in-ÖI-in Wasser-Emulsion (G/O/W-Emulsion), Wasser- in-ÖI-in-Gel-Emulsion (G/O/W-Emulsion), ÖI-in-Wasser-in-ÖI-Emulsion (O/W/O-Emulsion), oder Öl-in-Gel- in-ÖI-Emulsion (O/G/O-Emulsion) auszubilden. Weiterhin bevorzugt sind solche Emulgatoren, die eine O/W oder W/O-Emulsion oder eine O/Goder G/O-Emulsion ausbilden können und frei von Ethylen oder Propylenglykolen oder Ethylen-Propylen- Glykolen sind, das heißt keinerlei Substanzen umfassen, die Ethylen-, Propylen oder Ethylen-Propylen-Glykol-Einheiten enthalten.

Bei der Verwendung eines Emulgators vom O/W-Typ besteht der Vorteil darin, dass bei der Anwendung der Zusammensetzung die komplette Zusammensetzung besonders leicht mittels Wasser beispielsweise von einer Wunde abgewaschen werden kann.

Weiterhin bevorzugt kann eine erfindungsgemäße Salbengrundlage als Komponente (c2-c) mindestens einen nichtionischen Emulgator mit einem HLB-Wert von 3 bis 18, gemäß den im Römpp-Lexikon Chemie (Hrg. J. Falbe, M. Regitz), 10. Auflage, Georg Thieme Verlag Stuttgart, New York, (1997), Seite 1764, aufgeführten Definitionen enthalten. Nichtionische O/WEmulgatoren mit einem HLB-Wert von 10 bis 15 sowie nichtionische W/O-Emulgatoren mit einem HLBWert von 3 bis 6 sind erfindungsgemäß besonders bevorzugt.

Vorteilhaft kann oder können der oder die Emulgatoren insbesondere nichtionische O/W-Emulgatoren gewählt werden aus der Gruppe

- der Fettalkoholethoxylate mit der allgemeinen Formel R-0-(CH2-CH2-0)n-H oder der Fettalkoholpropoxylate mit der allgemeinen Formel R-0-(CH2-CH(CH3)- 0)n-H, wobei R einen verzweigten oder unverzweigten Alkyl- oder Alkenylrest und n eine Zahl von 10 bis 50 darstellen,

- der ethoxylierten oder propoxylierten Wollwachsalkohole,

- der Polyethylenglykolether mit der allgemeinen Formel R-0-(CH2-CH2-0)n-R' oder der Polypropylenglykolether mit der allgemeinen Formel R-0-(CH2- CH(CH3)-0)n-R', wobei R und R' unabhängig voneinander verzweigte oder unverzweigte Alkyl- oder Alkenylreste und n eine Zahl von 10 bis 80 darstellen,

- der veretherten Fettsäureethoxylate mit der allgemeinen Formel R-COO-(CH2- CH2-0)n-R' oder der veresterten Fettsäurepropoxylate mit der allgemeinen Formel R-COO-(CH2-CH(CH3)-0)n-R', wobei R und R unabhängig voneinander verzweigte oder unverzweigte Alkyl- oder Alkenylreste und n eine Zahl von 10 bis 80 darstellen,

- der veresterten Fettsäureethoxylate mit der allgemeinen Formel R-COO-(CH2- CH2-0)n-C(0)-R' oder der veresterten Fettsäurepropoxylate mit der allgemeinen

Formel R-COO-(CH2-CH(CHa)-0)n-C(0)-R<l>, wobei R und R unabhängig voneinander verzweigte oder unverzweigte Alkyl- oder Alkenylreste und n eine Zahl von 10 bis 80 darstellen, - der Polyethylenglycolglycerinfettsäureester oder der Polypropylenglycol- glycerinfettsäureester gesättigter und/oder ungesättigter, verzweigter und/oder unverzweigter Fettsäuren und einem Ethoxylierungsgrad oder Propoxylierungsgrad zwischen 3 und 50, der ethoxylierten oder propoxylierten Sorbitanester mit einem Ethoxylierungsgrad oder Propoxylierungsgrad von 3 bis 100,

- der ethoxylierten oder propoxylierten Triglyceride mit einem Ethoxylierungsgrad oder Propoxylierungsgrad zwischen 3 und 150,

- der Polyoxyethylensorbitolfettsäureester, basierend auf verzweigten oder unverzweigten Alkan- oder Alkensäuren und einen Ethoxylierungsgrad von 5 bis 100 aufweisend, beispielsweise vom SorbethTyp.

Bevorzugt werden als Emulgatoren nichtionische W/O-Emulgatoren aus der Gruppe der Dicarbonsäureester oder Tricarbonsäureester. Insbesondere sind hiervon Ester der Malonsäure, Bernsteinsäure, Adipinsäure eingesetzt. Weiterhin bevorzugt sind hiervon Ester der Dicarbonsäuren, insbesondere Ester der Bernsteinsäure geeignet, die mit gesättigten oder ungesättigten und/ oder linearen oder verzweigten C8-C24-Fettalkohole und/ oder Glycerin sowie deren Oligomeren, insbesondere Diglycerin oder Triglycerin gebildet werden. Insbesondere haben sich als nichtionische W/O-Emulgatoren Ester der Bernsteinsäure mit gesättigten und verzweigten C8-C24-Fettalkohole und/ oder Glycerin sowie deren Oligomeren, insbesondere Diglycerin oder Triglycerin als besonders vorteilhaft erwiesen. Ganz besonderes sind hiervon Dicarbonsäureester geeignet, die aus Bernsteinsäure und gesättigten und verzweigten C 8 -C 24 -Fettalkoholen und Diglycerin gebildet werden. Ein solcher Emulgator wird gemäß der INCI- Nomenklatur als Isostearyl Digyceryl Succinate bezeichnet und ist unter der Produktbezeichnung "lmwitor(R)780" erhältlich. Diese Emulgatoren haben den weiteren Vorteil, dass sie Polyethylenglykol-frei sind, das heißt keine Einheiten von Ethylenglykol umfassen. Als O/W-Emulgatoren können im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung insbesondere auch ionische O/W-Emulgatoren verwendet werden. Als O/W-Emulgatoren insbesondere ionische O/W-Emulgatoren können vorteilhafterweise Emulgatoren ausgewählt werden aus der Gruppe der Ester von Monoglyceriden und/oder Diglyceriden gesättigter oder ungesättigter Fettsäuren mit Hydroxycarbonsäuren und/oder Tricarbonsäuren. Besonders bevorzugt sind als O/W- Emulgatoren partiell neutralisierte Ester von Monoglyceriden und/oder Diglyceriden gesättigter Fettsäuren mit Hydroxycarbonsäuren und/ oder Tricarbonsäuren, insbesondere der Milchsäure und/ oder der Zitronensäure. Ganz besonders bevorzugt sind Ester der Milchsäure und/ oder Zitronensäure, die gemäß der INCI-Nomenklatur als Glyceryl Cocoate Citrate Lactate bezeichnet werden. Solche Emulgatoren sind beispielsweise unter der Produktbezeichnung "IMWITOR(R) 380" oder "IMWITOR(R) 377" erhältlich. Diese Emulgatoren haben den weiteren Vorteil, dass sie Polyethylenglykol-frei sind, das heißt keine Einheiten von Ethylenglykol umfassen.

Hierbei kann eine erfindungsgemäße Salbengrundlage (c2) bevorzugt 0,5 - 30 Gew.-% mindestens eines Emulgators (c2-c), insbesondere 0,5 - 25 Gew.-% mindestens eines Emulgators, insbesondere 1 - 20 Gew.-% mindestens eines Emulgators, insbesondere 2,5 - 17,5 Gew.-% mindestens eines Emulgators und ganz besonders bevorzugt insbesondere 5 - 15 Gew.-% mindestens eines Emulgators aufweisen.

In einer weiteren, alternativen Ausfuhrungsform werden hydrophobe Salbengrundlagen verwendet. Diese enthalten im Wesentlichen keine polaren Bestandteile und können deshalb Wasser im Wesentlichen nicht aktiv binden. Es handelt sich daher um eine lipophile Grundlage, in die Wasser nur durch eine mechanische Dispergierung eingearbeitet werden kann. Beispiele für bevorzugte hydrophobe Salbengrundlagen sind Triglyceride, Wachse, Vaseline, Paraffinöl, Polyalkylsiloxane, Mineralöl und Polyisobuten und Gemische davon.

Weiterhin werden bevorzugt wasseraufnehmende Salbengrundlagen verwendet, welche lipophile Stoffe und Tenside enthalten. Beispiele für wasseraufnehmende Salbengrundlagen sind W/O-Emulsionen (z.B. Wollwachs) oder O/W-Emulsionen.

Eine alternative Ausführungsform sind die hydrophilen Salbengrundlagen, welche mit Wasser mischbar sind. Bevorzugtes Beispiel ist eine Polyethylenglykol- Salbengrundlage (PEG mit gewichtsmittlerem Molekulargewicht von üblicherweise 300 bis 4000 g/mol, bevorzugt 1500 bis 3000 g/mol).

Neben den vorstehend beschriebenen bevorzugten Salbengrundlagen umfasst die Komponente (c2) auch noch Cremegrundlagen (hydrophile und hydrophobe Cremegrundlagen), Gele (hydrophobe Gele, hydrophile Gele) und Pasten (Suspensions- Salbengrundlagen).

Die Salbengrundlage (c2) sollte von halbfester Konsistenz sein. Es hat sich zur Lösung der eingangs gestellten Aufgaben als vorteilhaft erwiesen, wenn die Salbengrundlage einen Tropfpunkt von 20 bis 80 °C, bevorzugt von 25 bis 75 °C, mehr bevorzugt von 30 bis 70 °C, noch mehr bevorzugt von 35 bis 65 °C und insbesondere von 40 bis 60 °C aufweist. Unter Tropfpunkt wird hierbei die Temperatur verstanden, bei welcher sich der erste Tropfen einer schmelzenden Substanz vom Metallnippel eines Tropfpunktthermometers löst. Zur experimentellen Bestimmung des Tropfpunkts wird auf die nachstehenden Erläuterungen zu Figur 2 verwiesen.

Neben dem Tropfpunkt hat es sich zur Lösung der eingangs beschriebenen Aufgaben als vorteilhaft erwiesen, wenn die Salbengrundlage (c2) einen oder mehrere der folgenden Parameter erfüllt:

Säurezahl von 0,001 bis 2,0 mg KOH/g, bestimmt gemäß Ph.Eur. 6.0, 2.5.1;

Iodzahl von 0,001 bis 3,0 g I2/100g, bestimmt gemäß Ph.Eur. 6.0, 2.5.4;

Peroxidzahl von 0,001 bis 1,0 mequi O/kg, bestimmt gemäß Ph.Eur. 6.0, 2.5.5 A;

OH-Zahl von 1 bis 100, bevorzugt 5 bis 90 mg KOH/g, bestimmt gemäß Ph.Eur. 6.0, 2.5.3;

Verseifungszahl von 200 bis 350 mg KOH/g, bevorzugt von 240 bis 300 mg KOH/g, bestimmt gemäß Ph.Eur 6.0, 2.5.6;

Schwermetallgehalt von maximal 10 ppm, bestimmt gemäß Ph.Eur. 6.0, 2.4.8.D.

Sofern in den in dieser Anmeldung zitierten Normen und Ph.Eur. -Vorschriften nichts anderes angegeben ist, werden im Allgemeinen die Testmethoden bei Normklima, d.h. bei 23 °C und 50 % relativer Luftfeuchte, sowie bei einem Luftdruck von 1013 mbar durchgeführt. In einer besonders bevorzugten Ausfuhrungsform werden Triglyceride Salbengrundlage (c2) verwendet.

Ri, R 2 und R 3 können hierbei gleich oder bevorzugt unterschiedlich sein.

In einer bevorzugten Ausfuhrungsform enthält das Triglycerid einen Glycerinrest und drei C 6 -C 2 8-Säurereste, bevorzugt C 8 -C 18 -Säurereste. Die Säurereste können gesättigt oder ungesättigt sein, bevorzugt sind gesättigte Fettsäuren. Die Säurereste können gegebenenfalls substituiert sein, z.B. mit einer Hydroxygruppe.

Besonders bevorzugt enthalten die Säurereste der Triglyceride Caprylsäure, Caprinsäure, Laurinsäure und/oder Stearinsäure. Hierbei sind insbesondere Triglyceride bevorzugt, wobei die Säurefettfraktion 20 bis 40 Gew.-% Caprylsäure, 10 bis 30 Gew.- % Caprinsäure, 5 bis 20 Gew.-% Laurinsäure und 30 bis 50 Gew.-% Stearinsäure enthält, insbesondere daraus besteht.

In einer alternativen besonders bevorzugten Ausfuhrungsform werden Diglyceride als Salbengrundlage (c2) verwendet.

Ri und R.2 können hierbei gleich oder bevorzugt unterschiedlich sein. In einer bevorzugten Ausführungsform enthält das Diglycerid einen Glycerinrest und zwei C 4 -C 28 -Säurereste, bevorzugt C 6 -Ci 8 -Säurereste. Die Säurereste können gesättigt oder ungesättigt sein, bevorzugt sind gesättigte Fettsäuren. Die Säurereste können gegebenenfalls substituiert sein, z.B. mit einer Hydroxygruppe. Besonders bevorzugt enthalten die Säurereste der Isostearinsäure Stearinsäure, 12-Hydroxystearinsäure und/ oder Adipinsäure .

In einer besonders bevorzugten Ausführungsform enthält die Salbengrundlage (c2) ein Gemisch aus Triglyceriden und Diglyceriden. Hierbei enthält die Salbengrundlage (c2) insbesondere

25 bis 90 Gew.-%, bevorzugt 45 bis 80 Gew.-% Triglyceride, und

10 bis 75 Gew.-%, bevorzugt 20 bis 55 Gew.-% Diglyceride.

Ebenfalls ist es bevorzugt, dass der Mischung aus Tri- und Diglyceriden noch Polyethylenglykol (PEG) zugesetzt wird. Insbesondere enthält die Mischung Tri-/Di- Glyceride/PEG 1 bis 30 Gew.-%, bevorzugt 5 bis 20 Gew.-% Polyethylenglykol, bezogen auf das Gesamtgewicht der Mischung. Bevorzugt wird hierbei PEG mit einem gewichtsmittlerem Molekulargewicht von 500 bis 3000 g/mol, insbesondere von 1500 bis 2500 g/mol, verwendet. Eine besonders bevorzugte Salbengrundlage (c2) enthält: 20 bis 90 Gew.-%, bevorzugt 55 bis 80 Gew.-% Triglyceride, insbesondere enthaltend Fettsäurereste, ausgewählt aus Caprylsäure, Caprinsäure, Laurinsäure und/oder Stearinsäure;

5 bis 75 Gew.-%, bevorzugt 15 bis 45 Gew.-% Diglyceride, insbesondere enthaltend Fettsäurereste, ausgewählt aus Isostearinsäure, Stearinsäure, 12-Hydroxy-stearinsäure und/oder Adipinsäure; und

0 bis 30 Gew.-%, bevorzugt 5 bis 20 Gew.-% Polyethylenglykol mit einem gewichtsmittleren Molekulargewicht von 500 bis 3000 g/mol. Neben Di- und Triglyceriden kann die Salbengrundlage (c2) bevorzugt auch ferner Fettalkohole, alkoxylierte Fettalkohole, Fettsäuren und alkoxylierte Fettsäuren enthalten.

In einer möglichen Ausführungsform enthält die Salbengrundlage (c2) keine Monoglyceride. Insbesondere enthält die Salbengrundlage (c2) kein Glycerolmonooleat.

In einer bevorzugten Ausführungsform kann die Salbengrundlage (c2) auch Substanzen mit antimikrobieller Wirkung enthalten. Bei der Substanz mit antimikrobieller Wirkung kann es sich beispielsweise um Substanzen mit Amino- oder Iminogruppen handeln. Weiterhin kann es sich bei der Substanz mit antimikrobieller Wirkung um antimikrobiell wirksame Metallkationen handeln, insbesondere um Silberkationen, beispielsweise um einen Komplex von l-Vinyl-2-pyrrolidon mit Silberkationen. Besonders geeignete Substanzen mit antimikrobieller Wirkung sind weiterhin Biguanid- Derivate wie Chlorhexidin oder Polybiguanide, wie Polyethylenbiguanid (PEB), Polytetramethylenbiguanid (PTMB) oder Polyethylenhexamethylenbiguanid (PEHMB). Ein besonders bevorzugtes Polybiguanid ist Polyhexamethylenbiguanid (PHMB bzw. Polyhexanid). Weitere geeignete Substanzen mit antimikrobieller Wirkung sind Polyguanidine wie zum Beispiel Polyhexamethylenguanidine (PHMG), N-Octyl-1-[10- (4-Octyliminopyridin-l-yl)decyl]pyridin-4-imin (Octenidin), quartäre Ammonium- Verbindungen, wie zum Beispiel Benzalkoniumchlorid oder Cetylpyridiniumchlorid, Triazine wie zum Beispiel l-(3-Chloroallyl)-3,5,7-triaza-l-azonia-adamantan-Chlorid oder die Ammoniumverbindung Taurolidin. Substanzen mit antimikrobieller Wirkung sind üblicherweise in der Salbengrundlage (c2) in einer Menge von 0 bis 15 Gew.-%, bevorzugt von 0,1 bis 5 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Salbengrundlage (c2), enthalten. Unter Quellstoff (c3) soll im Rahmen der vorliegenden Erfindung ein synthetisches oder natürliches Polymermaterial, bevorzugt ein hydrophiles synthetisches oder natürliches Polymermaterial, verstanden werden, welches bevorzugt in Wasser zur Gelbildung fähig ist. Der zur Gelbildung fähige Quellstoff kann in Wasser kollodial in Lösung gehen. Alternativ ist der Quellstoff Wasser absorbierend und/oder in Wasser quellend.

In einer bevorzugten Ausfiihrungsform können als Quellstoff (c3) Schleimstoffe verwendet werden.

Schleimstoffe sind eine heterogene Gruppe von Biopolymeren. Schleimstoffen können tierische Schleimstoffe, die Glykoproteinen enthalten, und/oder pflanzliche Schleimstoffe, die (Hetero)polysacchariden enthalten, umfassen.

Beispiele für pflanzliche Schleimstoffe sind Agar, Aliginsäure und deren Salze und Derivate, Guar Gummi, Chitin und dessen Derivate, Chitosan(derivate), Carrageenan, Xanthan, Gummi arabicum, Traganth, Gellan und Pektin. Ebenfalls können Mischungen hiervon verwendet werden.

Beispiele für tierische Schleimstoffe sind Gelatine, Peptin und Glykoproteine. In einer weiteren bevorzugten Ausfuhrungsform können als Quellstoff (c3) auch Cellulose und/oder deren Derivate eingesetzt werden. Zu der Gruppe der Cellulose- Derivate zählen im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung insbesondere Celluloseether und Celluloseester sowie deren Salze. Als Celluloseether kommen hierbei bevorzugt Hydroxyalkylcellulosen insbesondere Hydroxy-Ci -6 -alkylcellulose wie zum Beispiel Hydroxymethylcellulose, Hydroxyethylcellulose, Hydroxypro- pylcellulose oder Hydroxybutylcellulose und ganz besonders bevorzugt Hydroxymethylcellulose oder Hydroxyethylcellulose zum Einsatz. Als Celluloseester kommen insbesondere Carboxyalkylcellulose insbesondere Carboxy-C 1-6 -alkylcellulose wie zum Beispiel Carboxymethylcellulose, Carboxyethylcellulose, Carboxy- propylcellulose oder Carboxybutylcellulose oder deren Salze und ganz besonders bevorzugt Carboxymethylcellulose oder Carboxyethylcellulose oder deren Salze, insbesondere des Natriumsalzes, zum Einsatz. Weiterhin können Mischungen hiervon eingesetzt werden. Das Zahlenmittel des Molekulargewichts der Cellulosen und/oder deren Derivate beträgt vorzugsweise 1000-250000 g/mol, mehr bevorzugt 5000-175000 g/mol, insbesondere 10000-100000 g/mol. Das Zahlenmittel des Molekulargewichts der Cellulose und/oder dessen Derivate wird bevorzugt mit Hilfe der Gelpermeationschromatografie bestimmt.

In einer weiteren bevorzugten Ausfuhrungsform kann der Quellstoff (c3) auch ein synthetisches Polymer sein. Das synthetische Polymer weist ein Zahlenmittel des Molekulargewichtes von 2500 bis 250000000 g/mol, bevorzugt von 5000 bis 5000000 g/mol, mehr bevorzugt von 50000 bis 1000000 g/mol auf. Das Zahlenmittel des Molekulargewichts der synthetischen Polymere wird bevorzugt mit Hilfe der Gelpermeationschromatografie bestimmt. Synthetische Polymere, welche sich als Quellstoff (c3) eignen, sind beispielsweise Polyvinylalkohol, Poly(meth)acrylate und Polyvinylpyrrolidon, insbesondere Crospovidon.

Der Quellstoff (c3) kann sowohl in Form von Fasern als auch in Form von Partikeln und/ oder Fasern dispergiert in der Wundauflage (c) vorliegen. Insbesondere kann der Quellstoff (c3) in Form von Partikeln vorliegen. Besonders bevorzugt sind Quellstoffe (c3), die in Partikelform vorliegen., Die Partikel weisen bevorzugt einen D 50 -Wert der Teilchengröße von 1-200 μη , mehr bevorzugt 5-150 μηι und insbesondere von 10 bis 90 μπι, gemessen mit einem„Mastersizer 2000" von Malvern Instruments, auf Ferner weist der Quellstoff (c3) üblicherweise einen Wassergehalt von weniger als 10 Gew.-%, bevorzugt weniger als 5 Gew.-%, mehr bevorzugt 0,01 bis 2,5 Gew.-%, bezogen auf die Quellstoffpartikel aufweisen. Der Wassergehalt wird gemäß der Karl-Fischer- Methode bestimmt, welche in Ph. Eur. 6te Auflage, 2008, Kapitel 2.5.12 beschrieben ist. Die Bestimmung wird bevorzugt mit Hilfe eines Karl-Fischer-Titrator Mettler Toledo DL32 durchgeführt. Gewöhnlich werden Proben von 50 bis 100 mg analysiert.

Weiterhin bevorzugt können Quellstoffe (c3) verwendet werden, die inter- und/ oder intramolekular vernetzt oder quervernetzt sind. Diese Quellstoffe (c3) sind in beispielsweise Wasser nicht löslich, quellen jedoch bei der Zugabe von Flüssigkeit auf. Durch den inneren Zusammenhalt liegen diese Quellstoffe daraufhin dispers vor.

Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform enthält die erfindungsgemäße Wundauflage (c) vorzugsweise mindestens einen der oben genannten Quellstoffe (c3).

Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform enthält die erfindungsgemäße Wundauflage (c) vorzugsweise mindestens zwei der oben genannten Quellstoffe (c3). In einer bevorzugten Ausfuhrungsform der vorliegenden Erfindung beträgt das Gewichtverhältnis von Salbengrundlage (c2) zu Quellstoff (c3) 1 : 1 bis 20:1, bevorzugt 2: 1 bis 10: 1 , mehr bevorzugt 3:1 bis 6:1.

Der offenzellige Schaumstoff (cl) wird bevorzugt mit der Salbengrundlage (c2) und Quellstoff (c3) benetzt. Unter „benetzen" wird hierbei verstanden, dass die Salbengrundlage die äußeren und inneren Oberflächen (= die durch die offenen Poren gebildete innere Oberfläche) des Schaumstoffs bedeckt, bevorzugt vollständig bedeckt. In einer bevorzugten Ausführungsform werden mindestens 20 %, mehr bevorzugt mindestens 50 %, noch mehr bevorzugt mindestens 70 %, insbesondere mindestens 90 % der Gesamtoberfläche des Schaumstoffs (cl) mit Salbengrundlage (c2) und Quellstoff (c3) bedeckt. Das Benetzen der Oberfläche des Schaumstoffs (cl) mit Salbengrundlage (c2) und Quellstoff (c3) kann auch als Imprägnieren bezeichnet werden. Es hat sich herausgestellt, dass durch eine spezielle Menge an Salbengrundlage (c2) und Quellstoff (c3) die eingangs geschilderten Aufgaben besonders vorteilhaft gelöst werden können. In einer bevorzugten Ausführungsform beträgt der Anteil an Salbengrundlage (c2) und Quellstoff (c3) 10 bis 95 Gew.-%, mehr bevorzugt 30 bis 92 Gew.-%, noch mehr bevorzugt 45 bis 90 Gew.-%, besonders bevorzugt 55 bis 88 Gew.-%, insbesondere 65 bis 85 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Wundauflage (c). Das Gesamtgewicht der Wundauflage (c) ergibt sich aus der Addition der Gewichte der Bestandteile (cl), (c2) und (c3).

Grundsätzlich gilt, dass alle Erläuterungen zu bevorzugten Ausführungsformen einzelner Parameter des offenzelligen Schaumstoffs (cl) und/oder der Salbengrundlage (c2) und des Quellstoffs (c3) nicht isoliert zu betrachten sind, sondern auch in Kombination mit den Erläuterungen zu bevorzugten Ausführungsformen anderer Parameter bzw. in Kombination mit den Erläuterungen zu den Stoffzusammensetzungen von (cl) und (c2) und (c3) gelten.

Die Wundauflage (c) enthaltend (cl), (c2) und (c3) kann vorteilhaft durch das erfindungsgemäße Verfahren hergestellt werden. Dieses umfasst die Schritte:

(I) Erwärmen einer Salbengrundlage, bevorzugt über den Tropfpunkt;

(II) Mischen von Quellstoff und Salbengrundlage

(III) Einbringen eines offenzelligen Schaumstoffs in die Mischung aus Quellstoff und erwärmter Salbengrundlage, so dass der Schaumstoff mit der Mischung aus Salbengrundlage und Quellstoff zumindest teilweise benetzt wird;

(IV) gegebenenfalls temporäres Zusammendrücken des Schaumstoffs, bevorzugt auf mindestens 50 % und höchstens 90 % seines ursprünglichen Volumens, um eine Benetzung der inneren Oberfläche des Schaumstoffs mit Mischung aus Salbengrundlage und Quellstoff zu erreichen; und

(V) gegebenenfalls Entfernen der überschüssigen Mischung aus Salbengrundlage und Quellstoff, bevorzugt durch Ausdrücken des Schaumstoffs.

In Schritt (I) wird die Salbengrundlage erwärmt, bevorzugt auf etwa 10 bis 30 °C über den Tropfpunkt. In Schritt (II) wird zum Beispiel der Quellstoff zugegeben und die Komponenten werden gemischt. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform können die Zugabe des Quellstoffes und/oder das Mischen der Komponenten auch vor oder während des Schritts (I) erfolgen. In Schritt (IUI) wird der Schaumstoff in die Mischung aus Schritt (II) eingebracht und bevorzugt untergetaucht. Die Verweilzeit in der Mischung aus Schritt (II) ist abhängig von der Größe des Schaumstoffs und beträgt üblicherweise 10 bis 100 Sekunden.

Schritt (IV) kann während oder nach, bevorzugt während dem Untertauchen erfolgen.

Unter temporäres Zusammendrücken des Schaumstoffs wird hier verstanden, dass der Schaumstoff manuell oder durch eine geeignete Maschine zusammengedrückt und danach wieder losgelassen wird. Dabei kann der Schaumstoff unmittelbar nach dem Zusammendrücken wieder losgelassen werden oder auch für kurze Zeit, beispielsweise für 1 bis 10 Sekunden, im zusammengedrückten Zustand gehalten und dann losgelassen werden. Nach dem auf das temporäre Zusammendrücken folgende Loslassen des Schaumstoffes kann der Schaumstoff dann wieder vollständig oder weitgehend sein ursprüngliches Volumen einnehmen. Während des Relaxierungsvorgangs wird üblicherweise die Mischung aus Schritt (II) aufgenommen, wobei bevorzugt eine vollständige Benetzung der inneren Oberfläche des Schaumstoffs mit der Mischung aus Schritt (II) erreicht wird.

Anschließend wird der mit der Mischung aus Schritt (II) benetzte Schaumstoff entnommen. Überschüssige Mischung aus Schritt (II) kann in Schritt (V) ausgedrückt werden. Bevorzugt erfolgt das Ausdrücken bevor die Salbengrundlage unter den Tropfpunkt abgekühlt ist. Bevorzugt wird die Ausdrückkraft so gewählt, dass der Anteil an Salbengrundlage und Quellstoff 10 bis 95 Gew.-% beträgt, mehr bevorzugt 30 bis 92 Gew.-%, noch mehr bevorzugt 45 bis 90 Gew.-%, besonders bevorzugt 55 bis 88 Gew.- %, insbesondere 65 bis 85 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Wundauflage. Alle vorstehend aufgeführten Erläuterungen zu bevorzugten Ausführungsformen der Komponenten (c), (cl), (c2) und (c3) finden auch für das erfindungsgemäße Verfahren Anwendung. Eine bevorzugte Ausführungsform ist eine Wundauflage, die durch das erfindungsgemäße Verfahren erhalten wird.

Weiterhin stellt die Erfindung ein gebrauchsfertiges Set zur Unterdruck- Wundbehandlung umfassend die erfindungsgemäße Vorrichtung, wobei die Wundauflage (c) gebrauchsfertig abgepackt vorliegt.

Gegenstand der Erfindung ist somit ein gebrauchsfertiges Set zur Unterdruck- Wundbehandlung, umfassend

(a) Abdeckmaterial zum luftdichten Verschließen eines Wundraums, d.h. der Wunde und der Wundumgebung,

(b) gegebenenfalls ein Mittel zum Anschließen einer Unterdruckquelle, bevorzugt ein Mittel zur funktionellen Verbindung des Wundraums mit einer außerhalb des Abdeckmaterials befindlichen Unterdruckquelle, so dass ein Unterdruck im Wundraum herstellbar ist und Flüssigkeiten aus dem Wundraum absaugbar sind,

und

(c) eine gebrauchsfertig abgepackte Wundauflage, enthaltend

(cl) einen offenzelligen Schaumstoff,

(c2) eine Salbengrundlage und

(c3) einen Quellstoff,

wobei der gemeinsame Anteil an Salbengrundlage (c2) und Quellstoff (c3) 10 bis 95 Gew.-% beträgt, bezogen auf das Gesamtgewicht der Wundauflage. Bevorzugt handelt es sich um eine Triglycerid-Salbengrundlage.

Die vom Set umfasste abgepackte Wundauflage (c) wird bevorzugt feuchtigkeitsdicht abgepackt. Vorzugsweise liegt die gebrauchsfertige Wundauflage in steriler Form vor, wobei die Sterilisation durch feuchte Hitze, durch Ethylenoxidgas-Behandlung und/oder durch Bestrahlung erfolgen kann.

Eine Sterilisation durch Bestrahlung ist bevorzugt. Die Bestrahlungssterilisation kann mit Beta- und/oder Gammastrahlen durchgeführt werden. Beta-Strahlung ist bevorzugt. Die Sterilisation kann durch Bestrahlung mit einer Dosis von 20 bis 60 kGy (20 bis 60 kJ/kg) erreicht werden. Es hat sich herausgestellt, dass bevorzugt eine Dosis von 25 bis 40 kGy (25 bis 40 kJ/kg) eingesetzt wird. Alternativ ist auch Gamma- Strahlung bevorzugt. Es hat sich gezeigt, dass durch die bevorzugten Bestrahlungsmethoden eine unerwartet vorteilhafte Sterilisation der Wundauflage erreicht werden kann.

Das Set kann weitere optionale Bestandteile wie beispielsweise Klebemittel zum Fixieren des Verbands, Abdichtmittel zur Herstellung einer luftundurchlässigen Abdichtung des Verbands, Drucksensoren, Verbindungselemente für Drucksensoren, zusätzliche Schläuche, Verbindungsstücke für Schläuche, Desinfektionsmittel, Hautpflegemittel, pharmazeutische Zubereitungen oder eine Gebrauchsanweisung enthalten. Bevorzugt enthält das erfindungsgemäße Set ferner Schere, Tupfer und/oder Pinzette, insbesondere in steriler Form. Das Set kann sowohl die mindestens eine Wundkontaktschicht, als auch mindestens eine zusätzliche Druckverteilungsschicht umfassen. Vorzugsweise umfasst das Set weiterhin eine gebrauchsfertige Unterdruckeinheit.

Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung der vorstehend erläuterten Wundauflage (c) zur oder in der Unterdrucktherapie von Wunden, d.h. die Verwendung eines offenzelligen Schaumstoffs (cl), der mit einer Salbengrundlage (c2) und einem Quellstoff (c3) benetzt ist, zur Unterdrucktherapie von Wunden, insbesondere als Wundauflage (c). Ein weiterer bevorzugter Gegenstand der Erfindung ist eine Wundauflage (c), die einen offenzelligen Schaumstoff (cl), einen Salbengrund (c2) und einen Quellstoff (9) enthält, zur Unterdrucktherapie von Wunden. Ein weiterer bevorzugter Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Behandlung einer Wunde mit einer Wundauflage gemäß der vorliegenden Anmeldung. Alle vorstehend aufgeführten Erläuterungen zu bevorzugten Ausführungsformen der Komponenten (c), (cl), (c2) und/oder (c3) finden sowohl einzeln als auch in Kombination auch für die erfindungsgemäße Verwendung Anwendung. So betrifft beispielsweise die Erfindung die Verwendung eines Polyurethanschaumstoffs (cl), der erhältlich ist durch Umsetzung einer Mischung, umfassend die Komponenten

(i) Polyisocyanat,

(ii) Polyol, insbesondere Polyesterpolyol,

(iii) Treibmittel, und

(iv) Katalysator;

wobei bevorzugt der Schaumstoff erhältlich ist durch Umsetzung von einem Polyisocyanat (i), ausgewählt aus MDI, PMDI und/oder TDI, mit einem (ii) Polyesterpolyol, welches bevorzugt erhältlich ist durch Umsetzung einer Dicarbonsäure mit 4 bis 8 Kohlenstoffatomen mit einen Dialkohol mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen, wobei das (ii) Polyesterpolyol bevorzugt ein gewichtsmittleres Molekulargewicht von 500 bis 4000 g/mol aufweist;

wobei der offenzellige Polyurethanschaumstoff bevorzugt einen Aromatenanteil von 5 bis 50 %, mehr bevorzugt von 10 bis 45 %, insbesondere von 15 bis 40 %, aufweist; wobei der offenzellige Polyurethanschaumstoff bevorzugt eine Bruchdehnung von 80 % bis 700 %, mehr bevorzugt von 100 % bis 650 %, noch mehr bevorzugt von 120 % bis 400 %, insbesondere 150 % bis 320 %;

bevorzugt einen mechanischen Verlustfaktor von 0,1 bis 1 ,0, mehr bevorzugt von 0,15 bis 0,8, noch mehr bevorzugt von 0,2 bis 0,6;

wobei der offenzellige Polyurethanschaumstoff bevorzugt eine Härte von 20 bis 70 Shore A, mehr bevorzugt von 30 bis 60 Shore A, noch mehr bevorzugt von 40 bis 50 Shore A;

wobei der offenzellige Polyurethanschaumstoff bevorzugt eine Zellzahl (= Anzahl der Poren entlang einer Geraden pro laufendem cm) von 3 bis 40 cm "1 , bevorzugt 5 bis 25 cm "1 , mehr bevorzugt 7 bis 18 cm "1 , noch mehr bevorzugt 8 bis 15 cm "1 ; wobei der offenzellige Polyurethanschaumstoff bevorzugt eine Rohdichte zwischen 15 und 55 kg/m 3 , mehr bevorzugt zwischen 18 und 40 kg/m 3 , noch mehr bevorzugt zwischen 20 und 35 kg/m 3 , insbesondere zwischen 21 und 29 kg/m 3 ; und/oder wobei der offenzellige Polyurethanschaumstoff bevorzugt eine Luftdurchlässigkeit von 2500 bis 10000 l/(m 2 sec), mehr bevorzugt von 3500 bis 9000 l/(m 2 sec), noch mehr bevorzugt von 4000 bis 8000 l/(m 2 sec) und insbesondere bevorzugt von 4500 bis 7000 l/(m 2 sec) aufweist. Alternativ kann der offenzellige Polyurethanschaumstoff, insbesondere der Polyester-Polyurethanschaumstoff, eine Luftdurchlässigkeit von 2000 bis 4000 l/(m 2 sec) aufweisen.

In der erfindungsgemäßen Verwendung ist dieser Polyurethanschaumstoff (cl) mit einer Salbengrundlage (c2) und einem Quellstoff (c3) benetzt, wobei die Salbengrundlage (c2)

einen Tropfpunkt von 20 bis 80 °C, bevorzugt von 25 bis 75 °C, mehr bevorzugt von 30 bis 70 °C, noch mehr bevorzugt von 35 bis 65 °C und insbesondere von 40 bis 60 °C aufweist;

bevorzugt aus einer hydrophoben, Wasser aufnehmenden und/oder hydrophilen Salbengrundlage ausgewählt ist;

bevorzugt (c2-a) ein oder mehrere polare und/oder mittelpolare Lipide;

(c2-b) ein oder mehrere unpolare Lipide; und

(c2-c) einen oder mehrere Emulgatoren, umfasst;

mehr bevorzugt (c2-a) 20 - 80 Gew.-% Mono-, Di- und/oder Triglyceride und/oder Voll- oder Partialester Oligiomerer des Glycerins,

(c2-b) 10 - 30 Gew.-% unpolare Lipide, bevorzugt ausgewählt aus der Gruppe aus Vaseline, Petrolatum, Parafin, Wachse und Gemische davon,

(c2-c) 0,5 - 30% Gew.-% eines Emulgators, bevorzugt eines ionischen O/W- Emulgators oder eines nichtionischen W/O-Emulgators umfasst;

und wobei der Quellstoff (c3)

ein synthetisches oder natürliches Polymermaterial, bevorzugt ein hydrophiles synthetisches oder natürliches Polymermaterial, verstanden ist, welches bevorzugt in Wasser zur Gelbildung fähig ist und wobei das Gewichtverhältnis von Salbengrundlage (c2) zu Quellstoff (c3) 1 : 1 bis 20: 1, bevorzugt 2: 1 bis 10: 1, mehr bevorzugt 3: 1 bis 6: 1 beträgt.

Besondere Vorteile durch die erfindungsgemäße Vorrichtung, durch das erfindungsgemäße Set oder die erfindungsgemäße Verwendung, beziehungsweise Anwendung, ergeben sich, wenn es sich bei den Wunden um schwach exsudierende Wunden handelt. Unter schwach exsudierende Wunden wird eine Wunde verstanden, die zwischen 0,01 und 0,4 (g/cm 2 )/24h Wundexsudat absondert. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wird die Wundauflage (c) (enthaltend (cl), (c2) und (c3)) zur Anwendung in der Unterdrucktherapie bei der Behandlung einer durch eine Hauttransplantation entstandenen Wunde bereitgestellt. Die Anwendung umfasst die Behandlung von durch Spalthaut-Transplantationen und von durch Vollhaut-Transplantationen entstandenen Wunden mittels Unterdrucktherapie. Vorteilhafte Wirkungen ergeben sich durch die Struktur des offenzelligen Schaumstoffs (cl), der mit der Salbengrundlage (c2) und Quellstoff (c3) benetzt ist, sowie durch die gleichmäßige Druckverteilung. Bei der Anwendung der Wundauflage (c) bei der Behandlung einer durch eine Hauttransplantation entstandenen Wunde kann das Transplantat ("Skin-Graft") ausreichend fixiert und gleichzeitig können schädliche Scherkräfte vermieden werden.

Die vorstehend beschriebene Wundauflage (c) kann in der Unterdrucktherapie von Druckwunden bei Patienten mit einem Body-Mass-Index (BMI = Körpermasse durch Körperlänge im Quadrat) von weniger als 18,0, insbesondere mit einem Body-Mass- Index von 14 bis 17,5 vorteilhaft verwendet werden. Dies gilt insbesondere, wenn es sich um Patienten mit einem Alter von mehr als 60 Jahren handelt. Insbesondere bei diesen Patienten zeigt sich die vorteilhafte Wirkung der erfindungsgemäßen Vorrichtung oder des erfindungsgemäßen Sets. Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Unterdrucktherapie von Wunden, umfassend die Schritte

a) Bereitstellen einer Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12; b) Anlegen des Unterdruckverbandes an der Wunde;

c) Herstellung eines Unterdruckes von 20 mm Hg bis 250 mm Hg, bevorzugt 50 mm Hg bis 150 mm Hg im Wundraum für mindestens 30 Minuten und höchstens 7 Tage, bevorzugt für mindestens 1 Tag und höchstens 6 Tage.

FIGUREN

Figur 1: schematischer Aufbau der erfindungsgemäßen Vorrichtung

(Seitenansicht)

Figur 2: Apparatur zu Bestimmung des Tropfpunkts Figurenlegende Figur 1:

1 Wundumgebung (d.h. in der Regel unversehrte Haut)

2 Luftundurchlässiges Abdeckmaterial (a)

3 Wundauflage (c) = offenzelliger Schaumstoff (cl), benetzt mit Salbengrundlage (c2) und Quellstoff (c3)

4 Unterdruck- Anschlussstück (Port)

5 Unterdruck- Verbindungsleitung

6 Sammelgefäß

7 Unterdruckeinheit

8 Wundgrund

Die erfmdungsgemäße Vorrichtung zur Unterdrucktherapie von Wunden wird anhand von Figur 1 näher erläutert. Die Erfindung soll jedoch nicht auf die in den Zeichnungen oder in der Beschreibung der Zeichnungen dargestellten Ausgestaltungen reduziert verstanden werden. Vielmehr umfasst die erfindungsgemäße Vorrichtung auch Kombinationen der Einzelmerkmale der alternativen Formen. In Figur 1 wird der schematische Aufbau der erfindungsgemäßen Vorrichtung in der Seitenansicht dargestellt. Die Vorrichtung umfasst ein luftundurchlässiges Abdeckmaterial (2), ein Mittel (4-5) zur funktionellen Verbindung des Wundraums mit einer außerhalb des Abdeckmaterials befindlichen Unterdruckquelle (7), sowie der Wundauflage (3), enthaltend offenzelligen Schaumstoff (cl), Salbengrund (c2) und Quellstoff (c3). Das Abdeckmaterial (2) ist im Bereich der Wundumgebung (1), welche üblicherweise unversehrte Haut aufweist, befestigt. Die Größe des Abdeckmaterials sollte so bemessen sein, dass das Abdeckmaterial außerhalb des Wundbereichs im Bereich der Wundumgebung (1) befestigt werden kann. Das Abdeckmaterial (2) kann in verschiedenen Abmessungen und Formen vorliegen, beispielsweise kreisförmig, oval oder rechteckig. Es kann auch in einer an die Wunde angepassten, unregelmäßigen Form vorliegen. Das Abdeckmaterial (2) wird üblicherweise im Bereich der Wundumgebung (1) befestigt und luftdicht abgedichtet. Dies kann beispielsweise dadurch erfolgen, dass das Abdeckmaterial (2) einen Kleberand aufweist. Alternativ kann eine klebende Substanz entweder auf den Rand des Abdeckmaterials (2) und/oder auf die intakte Haut im Bereich der Wundumgebung aufgebracht werden. Dies hat den Vorteil, dass eine Anpassung des Abdeckmaterials an die Form und Größe der Wunde leichter möglich ist. Das Unterdruckanschlussstück (4) ist bei der hier gezeigten bevorzugten Ausführungsform auf der von der Wunde weg weisenden Außenseite des luftundurchlässigen Abdeckmaterials (2) angebracht. Um den Wundraum mit einer außerhalb des Abdeckmaterials befindlichen Unterdruckeinheit (7) funktionell zu verbinden, muss sich bei dieser Anordnung im Bereich des Unterdruckanschlussstücks (4) eine oder mehrere durch das Abdeckmaterial (2) hindurchgehende Öffnung(en) befinden.

Weiterhin ist eine luftdichte Abdichtung zu gewährleisten. Eine solche Abdichtung kann beispielsweise hergestellt werden, indem auf der von der Wunde weg weisenden Oberseite des Ports eine Folie (in Figur 1 nicht gezeigt) aufgebracht wird, die mit dem Abdeckmaterial (2) verklebt wird. Das Anlegen des Verbands kann erleichtert werden, wenn ein Port verwendet wird, bei dem ein geeignetes Befestigungs- und Abdichtmittel zum Befestigen des Ports auf dem Abdeckmaterial bereits vorhanden ist. Dies ist beispielsweise bei dem im Handel erhältlichen PPM-Drainageport ® der Firma Phametra-Pharma und Medica-Trading GmbH (Herne/Ruhrstadt, Deutschland) der Fall. In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung umfasst die Vorrichtung zur Unterdrucktherapie von Wunden keine Wundkontaktschicht zum Einbringen zwischen Wundauflage (3) und Wundoberfläche (8). Figur 2 zeigt die Apparatur zur Bestimmung des Tropfpunktes. Experimentell wird die Bestimmung wie folgt durchgeführt:

Prüfgeräte: - Tropfpunktthermometer nach Ubbelohde

- 0 - 1 10 °C, geeicht

- Becherglas 1000 ml

- Reagenzglas, ca. 200 mm lang, Durchmesser: ~ 40 mm, mit durchbohrten Stopfen

- Magnetrührer mit Heizplatte

- Ρϊ1ΐε 3ρΪ6Γζυ5ΰ1ιηϊΙί6 10 x 10 mm

Reagenzien: - demineralisiertes Wasser

- Apparatur zur Bestimmung des Tropfpunktes gemäß Figur 2

Die Apparatur (siehe Figur 2) besteht aus 2 zusammen geschraubten Metallhülsen (A) und (B). Die Hülse (A) ist an einem Quecksilberthermometer befestigt. Ein Metallnippel (F) ist lose am unteren Teil der Hülse (B) mit 2 Klemmbacken (E) befestigt. Sperrstifte (D) von 2 mm Länge fixieren genau die Lage des Nippels. Sie dienen ebenfalls dem Zentrieren des Thermometers. Eine Öffnung (C) in der Wand der Hülse (B) dient als Druckausgleich.

Die Abtropffläche des Nippels muss plan und die Ränder der Austrittsöffnung müssen im rechten Winkel dazu sein. Der untere Teil des Quecksilberthermometers hat die Form und die Dimension wie in der Abbildung angegeben. Das Thermometer erlaubt Temperaturmessungen von 0 bis 1 10 °C, seine Skaleneinteilung beträgt 1 °C je 1 mm). Das Quecksilbergefaß des Thermometers hat einen Durchmesser von 3,5 ± 0,2 mm und eine Höhe von 6,0 ± 0,3 mm. Die ganze Apparatur wurde in die Mitte eines etwa 200 mm langen Reagenzglases von 40 mm äußerem Durchmesser mit Hilfe eines durchbohrten Stopfens, durch welchen das Thermometer gesteckt wurde, eingehängt. Der Stopfen hat an der Seite eine Einkerbung. Die Nippelöffhung muss 15 mm über dem Boden des Reagenzglases sein. Das Ganze wurde in ein mit Wasser gefülltes 1 -Liter-Becherglas getaucht. Der Reagenzglasboden muss etwa 25 mm über dem Becherglasboden sein. Das Niveau des Wassers muss den oberen Teil der Hülse (A) erreichen. Ein Rührer sorgt für gleichmäßige Badtemperatur. Das Prüfverfahren wurde wie folgt durchgeführt.

Der Nippel wurde vollständig mit der ungeschmolzenen zu prüfenden Substanz gefüllt, wenn nichts anderes vorgeschrieben ist. Mit einem Spatel wird der Substanzüberschuss an beiden Enden des Nippels abgestrichen. Die Hülsen (A) und (B) wurden zusammengeschraubt und der Nippel bis zu den Sperrstiften in die Hülse (B) eingeschoben. Die durch das Thermometer ausgestoßene Substanz an der Nippelöffnung wurde mit einem Spatel abgestrichen. Die Apparatur wurde, wie oben beschrieben, in das Wasserbad gehängt. Anschließend wurde das Wasserbad so erwärmt, dass von etwa 10 °C unterhalb des zu erwartenden Tropfpunktes an die Temperatur um etwa 1 °C je Minute stieg. Die Temperatur wurde abgelesen, als der erste Tropfen vom Nippel abfiel. Die Bestimmung wurde mindestens dreimal mit neuen Proben durchgeführt, dabei durften die einzelnen Werte höchstens 3 °C voneinander abweichen. Auswertung: Als Tropfpunkt gilt der Mittelwert von drei Bestimmungen. Die Erfindung soll durch nachfolgende Beispiele veranschaulicht werden. BEISPIELE

Beispiel 1: Herstellung von einer Zusammensetzung von Salbengrundlage (c2) und Quellstoff (c3)

Komponenten:

1. Isostearyl Diglyceryl Succinat (nichtionischer W/O-Emulgator) 5 Gew.-%

2. Glyceryl Stearat (Co-Emulgator) 4 Gew.-%

3. Hydrogenated CoCo-Glyceride (polares Lipid) 4 Gew.-%

4. Caprylic/capric/myristic/stearic Triglyceride (polares Lipid) 23 Gew.-%

5. Bis-dyglyceryl polyacyladipat-2 (polares Lipid) 19 Gew.-%

6. Vaseline (unpolares Lipid) 25 Gew.-%

7. Natriumcaboxymethylcellulose (Quellstoff) 20 Gew.-%

Zur Bildung einer Salbengrundlage (c2) wurden die Komponenten 1 bis 6 bei ca. 75- 80 °C unter Rühren geschmolzen. Anschließend wurde die Komponente 7 unter starkem Rühren in der Salbengrundlage dispergiert. Die Mischung wurde unter weiterem starkem Rühren abgekühlt, wobei eine feine Kristallstruktur entstand.

Beispiel 2a: Herstellung einer erfindungsgemäßen Wundauflage (c)

Die Zusammensetzung gemäß Beispiel 1 (Tropfpunkt ca. 50 °C) wurde auf 55 °C erwärmt. Ein offenzelliger Polyurethanschaumstoff (Rohdichte: 23 kg/m 3 , Dicke: 32 mm, Luftdurchlässigkeit: 5500 l/(m 2 sec) wurde eingetaucht und auf ca. 70 % seines ursprünglichen Volumens zusammengepresst, so dass bei der auf das Zusammenpressen folgenden Ausdehnung des Schaums auf sein ursprüngliches Volumen auch die innere Oberfläche des Schaums vollständig mit Salbengrundlage benetzt wurde. Nach dem Herausnehmen wurde der Schaumstoff ausgedrückt, so dass der Anteil an Salbengrundlage und Quellstoff nach dem Ausdrücken 79 Gew.-% betrug. Beispiel 2b: Herstellung einer erfindungsgemäßen Wundauflage (c)

Die Zusammensetzung gemäß Beispiel 1 (Tropfpunkt ca. 50 °C) wurde auf 55 °C erwärmt. Ein offenzelliger Polyurethanschaumstoff (Rohdichte: 23 kg/m 3 , Dicke: 32 mm, Luftdurchlässigkeit: 6000 l/(m 2 sec) wurde eingetaucht und auf ca. 70 % seines ursprünglichen Volumens zusammengepresst, so dass bei der auf das Zusammenpressen folgenden Ausdehnung des Schaums auf sein ursprüngliches Volumen auch die innere Oberfläche des Schaums vollständig mit Salbengrundlage benetzt wurde. Nach dem Herausnehmen wurde der Schaumstoff ausgedrückt, so dass der Anteil an Salbengrundlage und Quellstoff nach dem Ausdrücken 79Gew.-% betrug.

Beispiel 3: Test der Wundauflage gemäß Beispiel 2a im Wundsimulator

Die Wundauflage gemäß Beispiel 2a wurde im Unterdruck- Wundsimulator (beschrieben in DE 10 2008 064 510) getestet.

Für eine„gut durchgeführte" Unterdrucktherapie- Simulation mussten die Ergebnisse des Tests lediglich sehr geringe Druckunterschiede zwischen dem Wundbereich (Sensor 1) und dem Portbereich (Sensor 2) sowie ein über einen langen Zeitraum gleichförmiges Verhalten aufweisen, bei gleichzeitiger linearer Ausführung bezüglich der entnommenen Exsudate. Der etwaige Druckunterschied ist auf den Wundverband zurückzuführen. Der Unterdruck wurde mittels eines ATMOS S041 Wunddrainagesaugers erzeugt. Das Exsudat wurde von einer B. Braun Perfusor F ® Spritzpumpe erzeugt, die einen konstanten Fluss erzeugen kann. Es wurde ein PPM

Tabelle 1: Parameter

Die Blutersatzlösung wurde wie folgt hergestellt.

425 g Glycerin, 566 g demineralisiertes Wasser, 9 g Natriumchlorid und 0,2 g Allura Red wurden zusammengegeben und für 15 Minuten gemischt. Die resultierende Blutersatzlösung wies eine Viskosität von 4,5 mPa » s auf. Die Wundauflage wurde auf dem Wundsimulator aufgebracht und mit Hydrofilm ® bedeckt, um ein luftdichtes System zu erzeugen. Über der künstlichen Wunde wurde ein kleines Loch in den Film geschnitten und ein PPM-Port wurde angebracht, damit das Exsudat aus dem Wundbereich herausfließen kann. Dieser Port wurde mit zum einen einem Behälter verbunden, um das Exsudat zu sammeln und zum anderen mit dem Druckmesser verbunden, um den Druck innerhalb des Port-Systems zu messen. Der Behälter wurde mit einer Vakuumpumpe verbunden und die Menge des extrahierten Exsudats gemessen, indem das Gewicht des Exsudats mittels einer Skala bestimmt wurde. Der andere Drucksensor, der innerhalb des Wundsimulators angebracht wurde, maß den Druck innerhalb der simulierten Wunde. Der Versuch wurde gemäß den Parametern in Tabelle 1 durchgeführt.

Die Ergebnisse zeigten, dass der Druckunterschied während des gesamten Versuchs gering und das Verhalten der Drücke normal blieb. Die errechneten und gesammelten Exsudate zeigten eine sehr ähnliche Kurve, was zudem den Erfolg des Versuchs bewies. Daraus ergibt sich folgende Schlussfolgerung.

Die Menge des gesammelten Exsudats nahm gemäß den Erwartungen linear zu und der Druckunterschied zeigte sehr gute Ergebnisse. Dies bedeutet, dass die erfindungsgemäße Wundauflage gemäß Beispiel 1 in einem NPWT-Simulations- verfahren beständig und unerwartet vorteilhaft funktionierte.