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Patent Searching and Data


Title:
WOVEN FABRIC STRUCTURE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2019/011482
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a woven fabric structure and to a method for producing the same, in which structure double layers are provided in some sections in the warp direction and/or in the weft direction, the woven fabric plies that form the associated double layers being woven together at least at two or at three of their longitudinal edges and/or end edges, characterized in that, in the region of the plies that form the associated double layers, threads (supporting threads) which extend perpendicularly to the warp direction and to the weft direction and which hold together the plies that form the associated double layers are provided.

Inventors:
LEIBOLD MANFRED (DE)
BOSOWSKI-SCHÖNBERG PATRYCJA (DE)
CALLHOFF CHRISTIAN (DE)
Application Number:
PCT/EP2018/050865
Publication Date:
January 17, 2019
Filing Date:
January 15, 2018
Export Citation:
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Assignee:
LOW & BONAR GMBH (DE)
International Classes:
D03D11/02; D03D11/00
Foreign References:
US2502101A1950-03-28
DE2804231A11979-08-02
DE4426555A11995-11-09
DE4419410A11995-12-21
Attorney, Agent or Firm:
CPW GMBH (DE)
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Claims:
Patentansprüche:

1 . Gewebestruktur, bei der in Kett- und/oder in Schussrichtung abschnittsweise Doppelgewebe vorgesehen sind, wobei die die jeweiligen Doppelgewebe bildenden Gewebelagen zumindest an zwei, oder an drei, ihrer Längsund/oder Endkanten miteinander verwebt sind, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich der die jeweiligen Doppelgewebe bildenden Lagen senkrecht zur Kett- und Schussrichtung verlaufende Fäden (Stützfäden) vorgesehen sind, die die jeweiligen Doppelgewebe bildenden Lagen zusammenhalten.

2. Die Gewebestruktur nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die senkrecht zur Kett- und Schussrichtung verlaufenden Fäden weniger als die Hälfte, noch bevorzugter lediglich ein Drittel, der Reißfestigkeit der für die Gewebelagen eingesetzten Fasern oder Filamente aufweisen.

3. Die Gewebestruktur nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Gewebestruktur mittels eines und/oder mehrerer Beschichtungsmittel(s) beschichtet ist.

4. Die Gewebestruktur nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass als Beschichtungsmittel PVC, Silikon, Polyurethan, Polyethylen, Acrylat und Polypropylen in unterschiedlichen Farbeigenschaften eingesetzt wird.

5. Die Gewebestruktur nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Gewebelagen Fasern und/oder Filamente aus Baumwolle, Viskose, Polyethylen, Polypropylen, Polyacrylnitril,

Polyethylenterephthalat oder Polyamid enthalten.

6. Die Gewebestruktur nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden das Doppelgewebe bildenden Gewebelagen aus unterschiedlichen Fasern bzw. Filamenten hergestellt sind.

7. Die Gewebestruktur nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch

gekennzeichnet, dass die Doppelgewebe nach Entfernung der Stützfäden dreidimensionale Strukturen ausbilden.

8. Die Gewebestruktur nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die dreidimensionalen Strukturen taschenförmig oder als Taschen ausgebildet sind.

9. Die Gewebestruktur nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass in die dreidimensionalen Strukturen elektronische Komponenten, wie z.B. LEDs oder Schäume eingefügt werden.

10. Die Gewebestruktur nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie einer Silberlackierung unterzogen ist.

1 1 . Verfahren zur Herstellung einer zweidimensionalen Gewebestruktur, bei dem zwei oder mehr Gewebelagen übereinandergelegt werden, so dass abschnittsweise Doppelgewebe entstehen, die zumindest an zwei, oder an vorzugsweise drei, ihrer Längs- und/oder Endkanten miteinander verwebt werden, worauf die das Doppelgewebe bildenden Bereiche mit Fäden, die senkrecht zur Kett- und Schussrichtung der Gewebelagen verlaufen zugewebt werden.

12. Das Verfahren nach Anspruch 1 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die

senkrecht zur Kett.- und Schussrichtung verlaufenden Fäden weniger als die Hälfte, noch bevorzugter lediglich ein Drittel, der Reißfestigkeit auf der für die Gewebelagen eingesetzten Fasern oder Filamente aufweist.

13. Das Verfahren nach Anspruch 1 1 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass die so hergestellte Gewebestruktur mit einer Beschichtung versehen wird, die mittels Kalandrierung, Kaschierung, Laminierung oder bevorzugt durch Streichen aufgebracht wird.

14. Das Verfahren nach Anspruch 1 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die senkrecht zur Kett- und Schussrichtung der Gewebelagen verlaufenden Fäden anschließend mit einem Messer aufgeschnitten oder mit

Pressluftdruck zerrissen werden und somit taschenförmige Einschübe bilden.

15. Verwendung der Gewebestruktur nach einem oder mehreren der

vorhergehenden Ansprüche in Markisen, Sonnenschirmen, textiler

Architektur, in LKW-Planen, Fußbodenheizungen, als Drucksensor, als Solarzellenintegration oder LED Zeilenintegration für TV Bilder.

Description:
Gewebestruktur

Beschreibung:

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Gewebestruktur sowie ein Verfahren zur Herstellung einer solchen Gewebestruktur.

Ein - oder auch mehrlagige Gewebestrukturen sind bekannt und werden u.a. zur Herstellung von Taschen oder taschenartigen Einschüben benutzt.

" aschenartige Strukturen, die auf das Gewebe aufgebracht werden, sind in 'erschiedensten Ausführungen und Abmessungen bekannt. Ein Nachteil all dieser bekannten Behältnisse besteht darin, dass üblicherweise die Tasche oder auch der taschenartige Einschub nach Herstellung einer Gewebelage auf diese

Gewebelage konfektioniert, beispielsweise aufgeschweißt, werden muss und somit ein zweilagiges Gewebe in zwei Schritten - also Weben einer Lage und Aufkonfektionieren einer zweiten Lage - entsteht.

Dieses Problem wird beispielsweise in der DE-A1 -4419410 dadurch gelöst, dass in einer faltbaren und/oder rollbaren textilen Bahn das Gewebe im Bereich der Taschen als zweilagiges Hohlgewebe und dazwischen jedoch als einlagiges Flachgewebe ausgeführt wird.

Die Gewebe der DE-A1 -4419410 werden anschließend beschichtet.

Für eine ganze Reihe von Einsätzen - so auch in der DE-A1 -4419410 ausgeführt - ist eine Beschichtung der Gewebestrukturen notwendig, um sie beispielsweise lichtundurchlässig zu machen, widerstandsfähig gegenüber äußeren Einflüssen, wie Feuchtigkeit oder Temperatur, oder schlichtweg aus ästhetischen Gründen.

Im Stand der Technik sind unterschiedliche Beschichtungsverfahren für

Gewebestrukturen bekannt, wie Laminieren, Kaschieren, Streichen oder auch Kalandrieren.

Jedes dieser Beschichtungsverfahren stellt unterschiedliche Anforderungen an das zu beschichtende Material und kann abhängig von der Oberflächenstruktur, Druck- bzw. Wärmestabilität der Gewebestruktur manchmal nur eingeschränkt oder auch gar nicht angewendet werden.

Oer Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Gewebestruktur der iingangs genannten Art zu schaffen, deren Herstellung einfach und kostengünstig st und die insbesondere einfach und kostengünstig beschichtet werden kann. Veiterhin besteht eine Aufgabe darin, eine Gewebestruktur zur Verfügung zu teilen, die es erlaubt, Taschen bzw. taschenartige Einschübe auch in

verschiedenen Größen mittels eines ökonomischen Verfahrens zur Verfügung zu stellen.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass entlang der

Gewebestruktur in Kett- und/oder in Schussrichtung abschnittsweise

Doppelgewebe vorgesehen sind, wobei die die jeweiligen Doppelgewebe bildenden Gewebelagen zumindest an zwei, oder an drei, ihrer Längs- und/oder Endkanten miteinander verwebt und auf diese Weise fest miteinander verbunden sind, wobei sich diese erfindungsgemäße Gewebestruktur dadurch auszeichnet, dass im Bereich der die jeweiligen Doppelgewebe bildenden Lagen senkrecht zur Kett- und Schussrichtung verlaufende Fäden vorgesehen sind, die die jeweiligen Doppelgewebe bildenden Lagen zusammenhalten. Erfindungsgemäß liegt also eine zunächst zweidimensionale Gewebestruktur vor.

Die senkrecht verlaufenden Fäden - sogenannte Stützfäden - sind deutlich weniger reißfest, z.B. dünner, als die übrigen die Gewebestruktur bildenden Fäden oder Filamente und weisen bevorzugt weniger als die Hälfte, noch bevorzugter lediglich ein Drittel, von deren Reißfestigkeit auf.

Diese Stützfäden verlaufen im Bereich der die jeweiligen Doppelgewebe bildenden Gewebelagen vorzugsweise ca. alle 5 mm, wobei dieser Abstand - je nach Größe der Doppelgewebebereiche auch deutlich variieren kann.

Die so erhaltene Gewebestruktur ist - wie beschrieben - zweidimensional und flach. Durch die Verwendung der Stützfäden, die die Doppelgewebebereiche eng zusammenhalten, ist auch in diesem Bereich praktisch keine Dickenänderung sichtbar.

Das führt dazu, dass die erfindungsmäße Gewebestruktur als Rohgewebe mit illen gängigen Beschichtungsverfahren auch bei beliebiger Größe der

)oppelgewebeflächen weiter veredelt werden kann.

Jach erfolgter Beschichtung können die Stützfäden mit einem Messer

lufgeschnitten werden oder - was besonders bevorzugt ist - einfach mit Pressluft „aufgesprengt" werden.

Durch das Entfernen der Stützfäden entstehen aus den zuvor durch sie

zusammengehaltenen Doppelgewebelagen bzw. an deren Stelle Taschen bzw. taschenartige Einschübe.

Aufgrund der Tatsache, dass die Gewebestruktur gemäß vorliegender Erfindung zunächst praktisch völlig flach ist, wird ein Aufschieben, Verschieben oder

Aufblähen der Taschen während des Beschichtens, Lackierens oder Prägens somit erfolgreich unterbunden.

Somit liegen die das Doppelgewebe bildenden Gewebelagen zunächst parallel zueinander und bilden eine zweidimensionale Struktur.

Erfindungsgemäß kann das Gewebe anschließend beschichtet werden, sodass die Doppelgewebelagen auf ihren jeweils nach außen gerichteten Seiten mit einem Beschichtungsmittel versehen werden. Nach der Beschichtung werden die das Doppelgewebe bildenden Gewebelagen von ihrer zweidimensionalen Anordnung zu einer dreidimensionalen Struktur geformt, sodass taschenförmige Einschübe entstehen, die einen Hohlraum mit wenigstens einer Öffnung bzw. einem Eingriff aufweisen. Diese Einschübe sind jeweils an den Seiten- bzw. Längs- und/oder Endkanten mit dem Gewebe verbunden und dadurch begrenzt.

Für die Gewebeherstellung können alle klassischen und bekannten Bindungen eingesetzt werden, wie z.B. Köper-, Leinwand- oder Atlasbindung.

Die Materialien, aus denen die Gewebe bestehen, sind ebenfalls nicht beschränkt ind können je nach Einsatzgebiet der erfindungsgemäßen Gewebe ganz interschiedlich sein. So können z.B. Gewebe für den Heimtextilbereich aus Jaumwolle, Viskose und dergleichen hergestellt werden. Für den Außenbereich, iber auch für industrielle Anwendungen, sind in der Regel Fasern und Filamente IUS Polymeren, wie Polyethylen, Polypropylen, Polyacrylnitril,

Polyethylenterephthalat, Polyamid oder Aramide, Carbon-, Glasfasern und Fasern aus Ultra-High-Molecular-Weight Polyethylene (Dyneema) bevorzugt. Der Fachmann ist ohne weiteres in der Lage, geeignete Materialien auszuwählen.

Auch die Wahl der Beschichtungsmittel selbst ist prinzipiell nicht eingeschränkt und lediglich abhängig von dem jeweiligen Verwendungszweck und dem

Einsatzgebiet der Gewebe. Erfindungsgemäß besonders bevorzugt ist als

Beschichtungsmittel Polyvinylchlorid (PVC), Silikon, Polyurethan, Acrylat,

Polyethylen und Polypropylen. Auch eine gleichzeitige Verwendung von transparenten und nicht-transparenten farbigen Beschichtungsmittel ist möglich. Selbstverständlich lässt sich die Gewebestruktur - ebenfalls bevorzugt vor dem Lösen der Stützfäden - auch noch mit einer zusätzlichen Lackierung,

vorzugsweise mit einer Silberlackierung auf der Vorderseite der Gewebestruktur versehen, um zum einen eine Blockoutvariante der Lichteinstrahlung zu dienen und zum anderen als Lichtreflektor zur Rückseite hin zu fungieren. Bevorzugt sind auch Beschichtungsmittel, die sogenannte Low-Emission- Komponenten enthalten.

Ebenfalls kann der Beschichtung eine Prägung verliehen werden, was zu einer erheblichen Vergrößerung der (funktionellen) Oberfläche führt.

Die erfindungsgemäße Gewebestruktur eignet sich nach dem Lösen der

Stützfäden vorzüglich zur Aufnahme von Beleuchtungsmitteln, z.B. LEDs, die - in die Einschübe eingebracht - zum einen der bessern Sichtbarkeit und Sicherheit, zum anderen aber auch vorzüglich als dekorative Illumination dienen können.

" iin beispielhafter Einsatzbereich liegt in Geweben für Markisen, Sonnenschirme ind textile Architektur (Fassaden). Auch für LKW-Planen sind solche

"aschengewebe mit LED-Illumination und Heizelementen geeignet.

Selbstverständlich sind die taschenartigen Öffnungen auch hervorragend jeeignet, um anderes Material als elektronische Komponenten aufzunehmen.

Exemplarisch seien hier Isolationsmaterialien, wie Schäume,

Dämmungsmaterialien aber auch Heizelemente genannt.

Weitere bevorzugte Anwendungsbereiche für die Gewebestruktur nach

Beschichtung und Öffnung sind Fußbodenheizungen, Sensorfunktion als

Drucksensor: z.B. in Altenheimen in den Fußböden, als Solarzellenintegration und

LED Zeilenintegration für TV Bilder.

Darüber hinaus sind weitere bevorzugte Einsatzgebiete für die Gewebestruktur: mit Sand gefüllt als Hochwasserschutz, als sogenannte„Wärmeernte", d.h. durch das Aufwärmen von darin gespeicherten Flüssigkeiten, wie Wasser, in ähnlicher Art wie bei Solaranlagen oder auch mit Luft gefüllt, beispielsweise in sogenannten Hüpfburgen.

Die Erfindung ist ebenfalls auf ein Verfahren zur Herstellung einer

zweidimensionalen Gewebestruktur gerichtet, bei dem zwei oder mehr

Gewebelagen übereinandergelegt werden, so dass abschnittsweise Doppelgewebe entstehen, die zumindest an zwei, oder an vorzugsweise drei, ihrer Längs- und/oder Endkanten miteinander verwebt werden, worauf die das

Doppelgewebe bildenden Bereiche mit Fäden, die senkrecht zur Kett- und

Schussrichtung der Gewebelagen verlaufen, zugewebt werden.

Vorzugsweise weisen die senkrecht zur Kett- und Schussrichtung verlaufenden Fäden weniger als die Hälfte, noch bevorzugter lediglich ein Drittel, der

Reißfestigkeit der für die Gewebelagen eingesetzten Fasern oder Filamente auf.

Im erfindungsmäßen Verfahren ist weiterhin vorgesehen, dass die so hergestellte Gewebestruktur mit einer Beschichtung versehen wird, die mittels Kalandrierung, " Caschierung, Laminierung oder bevorzugt durch Streichen aufgebracht wird.

Jm erfindungsgemäß zu einer dreidimensionalen Struktur zu gelangen, werden lie senkrecht zur Kett- und Schussrichtung der Gewebelagen verlaufenden Fäden inschließend mit einem Messer aufgeschnitten oder mit Pressluftdruck zerrissen, um nachfolgend somit taschenförmige Einschübe zu erhalten.

Die Erfindung wird anhand der nachstehend beschriebenen Figuren näher erläutert.

Es zeigt Fig. 1 schematisch ein erfindungsgemäßes Taschengewebe vor der Beschichtung sowie Fig. 2 ein erfindungsgemäßes Taschengewebe nach

Aufbringen des Beschichtungsmittels - in der Fig. 2 selbst nicht dargestellt.

Fig. 1 zeigt das Gewebe 1 , welches in dem punktierten Abschnitt mit einer weiteren Gewebelage das Doppelgewebe 2 bildet. In der Fig. 1 liegen die beiden Gewebelagen des Doppelgewebes 2 noch weitgehend parallel und sind in den Bereichen mit den Stützfäden 3 verbunden. Der Einschub dadurch ist so schmal, dass er in der Praxis kaum bis gar nicht wahrnehmbar ist (in der Zeichnung stark übertrieben dargestellt). Der Dickenunterschied zwischen Gewebelage und

Doppelgewebe ist dementsprechend hier (im zweidimensionalen Bereich) gering bis gar nicht vorhanden. Fig. 2 zeigt das gleiche Taschengewebe nach Aufbringung eines Beschichtungsmittels (hier nicht dargestellt) und Auflösung der Verbindung durch die Stützfäden. Die beiden das Doppelgewebe 2 bildenden Gewebelagen werden nach der Beschichtung getrennt bzw. mittels Pressluft„aufgesprengt" und bilden sodann in diesen Bereichen eine dreidimensionale Struktur. Das Doppelgewebe 2 ist seitlich mit dem Gewebe 1 verbunden, es kann - je nach Einsatzzweck - nur zu einer oder zu zwei Seiten hin offen sein (nach vorne oder hinten).

Die Abfolge von Gewebe und Doppelgewebe kann sich entlang der Struktur beliebig oft wiederholen und ist lediglich durch den entsprechenden Einsatzzweck bedingt. Auch die Größe der dadurch gebildeten Taschen bzw. taschenförmigen Einschüben kann weitgehend variiert werden.

)ie Fig. 3 bis 5 zeigen Vergrößerungen der erfindungsmäßen Gewebestruktur äweils aus verschiedenen Perspektiven bzw. in verschiedenen Vergrößerungen. :ig. 3 zeigt, dass im verbundenen Zustand, d.h. mit intakten Verbindungsfäden ^ Stützfäden), die Gewebestruktur praktisch zweidimensional ist.

Die Fig. 4 und 5 zeigen die Lage der Stützfäden und deren Dimension im

Verhältnis zu den die Gewebelagen bildenden Fäden und Filamenten.

Die Erfindung wird nachfolgend näher erläutert:

Wenn die Taschen in Kettrichtung verlaufen, muss darauf geachtet werden, dass nicht nur die Taschenabmessung die gleiche Dicke wie das Grundgewebe aufweist, sondern auch die Kettfadenspannungen in beiden Gewebebereichen (Grundgewebe und Doppelgewebe = Tasche) nahezu gleich sind. Nur so ist eine kontinuierliche Aufwicklung des Rohgewebes und erst recht der beschichteten Ware möglich, ohne dass sich beim Ballenaufbau starke„Hügel" oder„Täler" bilden.

Um dieses zu erreichen, kommen die Kettfäden beim Stand der Technik von zwei Kettbäumen. Damit kann eine unterschiedliche Einarbeitung der beiden

Gewebebereiche (Grundgewebe und Tasche) ausgeglichen werden. Um mit nur einem Kettbaum weben zu können und trotzdem eine gleiche

Gewebedicke und Kettfadenspannung im Grundgewebe und im Bereich der Tasche realisieren zu können, wurde hierfür eine spezielle Bindung entwickelt. Diese Bindung zeichnet sich dadurch aus, dass das Grundgewebe ebenfalls aus sehr vielen kleinen Taschen besteht, die um 90° gedreht (also in Schussrichtung) verlaufen. Somit bestehen das Grundgewebe und der Taschenbereich im Prinzip aus der gleichen Bindung. Die einheitliche Dicke und Spannung ist gewährleistet. Die so gestaltete Bindung weist im Grundgewebe starke Rippen in Schussrichtung auf (Fig. 6: Schussschnitt - Grundgewebe mit hartem Übergang). Diese können dadurch verringert werden, indem die Kettfäden im Grundgewebe nicht alle zur gleichen Zeit die„Tasche" bilden, sondern dieses versetzt, nacheinander abbinden ' Fig. 7: Schussschnitt - Grundgewebe mit weichem Übergang). Die Tasche im rundgewebe ist somit„versteckt" und das Erscheinungsbild des Grundgewebes ird deutlich homogener (Fig. 8: Schussschnitt im Bereich der Tasche).