Login| Sign Up| Help| Contact|

Patent Searching and Data


Title:
YIELD PREDICTION FOR A CORNFIELD
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2018/073163
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for predicting the yield of a cornfield. The method has the steps of positioning a digital camera at a defined distance over an average level of ears of a cornfield, capturing a digital image of a section of the cornfield, determining the area of the captured cornfield section, determining the total area of the ears in the digital image in comparison to the total area of the digital image, and determining the yield of the field from the total area of the ears in the digital image compared to the total area of the digital image, the determined area of the captured cornfield section, the average corn weight of an ear, the total area of the field, and a calibration factor.

Inventors:
RUELBERG KLAUS (DE)
FISCHER GREGOR (DE)
Application Number:
PCT/EP2017/076320
Publication Date:
April 26, 2018
Filing Date:
October 16, 2017
Export Citation:
Click for automatic bibliography generation   Help
Assignee:
BAYER CROPSCIENCE AG (DE)
International Classes:
A01B79/00; G06Q50/02
Foreign References:
US20140176705A12014-06-26
CN101944231B2012-01-04
Other References:
AFLAKPUI, GODWIN: "Agricultural Science", 27 April 2012, INTECH, ISBN: 978-953-51-0567-1, article COINTAULT, FRÉDÉRIC ET AL: "Texture, Color and Frequential Proxy-Detection Image Processing for Crop Characterization in a Context of Precision Agriculture", pages: 49 - 70, XP055367897, DOI: 10.5772/36674
COINTAULT, FRÉDÉRIC ET AL: "In-field Triticum aestivum ear counting using colour-texture image analysis", NEW ZEALAND JOURNAL OF CROP AND HORTICULTURAL SCIENCE., vol. 36, no. 2, 1 June 2008 (2008-06-01), NZ, pages 117 - 130, XP055367968, ISSN: 0114-0671, DOI: 10.1080/01140670809510227
COINTAULT, FRÉDÉRIC ET AL: "Improvements of image processing for wheat ear counting", INTERNATIONAL CONFERENCE ON AGRICULTURAL ENGINEERING & INDUSTRY EXHIBITION (AGENG'08), 25 June 2008 (2008-06-25), Hersonissos, Crete, XP055368077
BAKHOUCHE, M. ET AL: "Texture analysis with statistical methods for wheat ear extraction", PROCEEDINGS OPTICAL DIAGNOSTICS OF LIVING CELLS II, vol. 6356, 23 May 2007 (2007-05-23), US, XP055367715, ISSN: 0277-786X, ISBN: 978-1-5106-1324-9, DOI: 10.1117/12.736913
GUÉRIN, DOMINIQUE ET AL: "Feasibility study of a wheatears counting vision system", CSIMTA'04: PROCEEDINGS OF THE COMPLEX SYSTEMS, INTELLIGENCE AND MODERN TECHNOLOGY APPLICATIONS, 22 September 2004 (2004-09-22), Cherbourg, France, pages 658 - 664, XP055368120
L. JOURNAUX ET AL: "FOURIER FILTERING FOR WHEAT DETECTION IN A CONTEXT OF YIELD PREDICTION", XVIITH WORLD CONGRESS OF THE INTERNATIONAL COMMISSION OF AGRICULTURAL AND BIOSYSTEMS ENGINEERING (CIGR), 17 June 2010 (2010-06-17), XP055446577, Retrieved from the Internet [retrieved on 20180131]
"PLoS ONE", vol. 12, 1 February 1988, PUBLIC LIBRARY OF SCIENCE, US, ISSN: 1932-6203, article J. PETR ET AL: "Yield Formation in the Main Field Crops", pages: ToC,151 - 153, XP055446206
HAMLYN G. JONES ET AL: "Remote Sensing of Vegetation: Principles, Techniques, and Applications", 10 September 2010, OXFORD UNIVERSITY PRESS, ISBN: 978-0-19-920779-4, pages: ToC,92,94 - 95,99-100,104-105,283-287,Ind, XP055446446
WIKIPEDIA: "Local binary patterns", INTERNET ARTICLE, 16 October 2016 (2016-10-16), XP055446453, Retrieved from the Internet [retrieved on 20180131]
WIKIPEDIA: "Selfie stick", INTERNET ARTICLE, 12 October 2016 (2016-10-12), XP055446454, Retrieved from the Internet [retrieved on 20180131]
DC. HE; L. WANG: "Texture Unit, Texture Spectrum, And Texture Analysis", IEEE TRANSACTIONS ON GEOSCIENCE AND REMOTE SENSING, vol. 28, 1990, pages 509 - 512, XP000148269, DOI: doi:10.1109/TGRS.1990.572934
T. MÄENPÄÄ; M. PIETIKÄINEN; T. OJALA: "Texture classification by multi-predicate local binary pattern operators", PROCEEDINGS 15TH INTERNATIONAL CONFERENCE ON PATTERN RECOGNITION, vol. 3, 2000, pages 951 - 954
F. COINTAULT; D. GUERIN; J-P. GUILLEMIN; B. CHOPINET: "In-field Triticum aestivum ear counting using colour-texture image analysis", NEW ZEALAND JOURNAL OF CROP AND HORTICULTURAL SCIENCE, vol. 36, 2008, pages 117 - 130
S. KIM; J. MCNAMES: "Automatic spike detection based on adaptive template matching for extracellular neural recordings", JOURNAL OF NEUROSCIENCE METHODS, vol. 165, 2007, pages 165 - 174, XP022192166, DOI: doi:10.1016/j.jneumeth.2007.05.033
Attorney, Agent or Firm:
BIP PATENTS (DE)
Download PDF:
Claims:
Patentansprüche

1. Ein Verfahren zur Ertragsvorhersage für ein Kornfeld, wobei das Verfahren aufweist

Positionieren einer Digitalkamera in einem definierten Abstand über einer mittleren Ebene von Ähren eines Kornfeldes,

Aufnehmen eines digitalen Bildes eines Kornfeldausschnittes des Kornfeldes mit der positionierten Digitalkamera, wobei die mittlere Ebene der Ähren und eine Bildebene der Digitalkamera parallel zueinander liegen,

Bestimmen einer Fläche des aufgenommenen Kornfeldausschnittes aus dem definierten Abstand und einem Bildwinkel der Digitalkamera,

Bestimmen einer Gesamtfläche der Ähren in dem digitalen Bild im Vergleich zu einer Gesamtfläche des digitalen Bildes durch einen Algorithmus zum Differenzieren zwischen Bildpixeln der Ähren im Gegensatz zu anderen Bildpixeln, die nicht Ähren zugehörig sind, und

- Bestimmen eines Ertrages des Feldes aus der Gesamtfläche der Ähren in dem digitalen

Bild im Vergleich zu einer Gesamtfläche des digitalen Bildes, der bestimmten Fläche des aufgenommenen Kornfeldausschnittes, eines mittleren Korngewichtes einer Ähre, einer Feldgesamtfläche und einem ersten Kalibrierungsfaktor. 2. Das Verfahren gemäß Anspruch 1, wobei der Algorithmus zum Differenzieren zwischen Bildpixeln der Ähren im Gegensatz zu anderen Bildpixeln ein Local Binary Pattern Algorithmus ist.

3. Das Verfahren gemäß Ansprüche 1 oder 2, wobei der Algorithmus zum Differenzieren zwischen Bildpixeln der Ähren im Gegensatz zu anderen Bildpixeln ein Verfahren zur Texturbildanalyse ist.

4. Das Verfahren gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei der Algorithmus zum Differenzieren zwischen Bildpixeln der Ähren im Gegensatz zu anderen Bildpixeln ein Helligkeitsunterschiedsfilter ist.

5. Das Verfahren gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei der definierte Abstand durch einen Abstandshalter zwischen der Digitalkamera und einer mittleren Ebene der Ähren des Kornfeldes bestimmt wird, wobei der Abstandshalter aus einem flexiblen Element besteht (z.B. Bindfaden), dessen eines Ende an der Digitalkamera befestigt ist und dessen anderes Ende eine Farbkontrastkugel aufweist, die in der mittleren Ebene der Ähren des Kornfeldes positioniert ist.

6. Das Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei der definierte Abstand durch einen Abstandshalter zwischen der Digitalkamera und einer mittleren Ebene der Ähren des Kornfeldes bestimmt wird, wobei die Digitalkamera unter einem vorbestimmten Winkel, der ungleich 90 Grad ist, an einem Ende des Abstandshalters befestigt ist, wobei das andere Ende des Abstandshalters auf einer mittleren Ebene der Ähren des Kornfeldes positioniert ist, und wobei das digitale Bild aufgenommen wird, wenn die Bildebene der Digitalkamera horizontal ausgerichtet ist.

7. Das Verfahren gemäß einem der vorherigen Ansprüche, wobei der Kalibrierungsfaktor Informationen über eine durchschnittliche Größe einer Ähre auf einem digitalen Bild umfasst und vorzugsweise mindestens eine Abhängigkeit bezüglich einer der Faktoren ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Sorte, Wachstumsstadium, Witterung, geographischer Ort und Düngestatus aufweist.

8. Das Verfahren gemäß einem der vorherigen Ansprüche, wobei das Verfahren einen Schritt umfasst

Bestimmen der Zahl an Ähren auf dem digitalen Bild und/oder in dem Kornfeldausschnitt unter Verwendung des ersten Kalibrierungsfaktors.

9. Das Verfahren gemäß einem der vorherigen Ansprüche, wobei die Bestimmung der Gesamtfläche der Ähren in dem digitalen Bild im Vergleich zu einer Gesamtfläche des digitalen Bildes weiterhin aufweist

- Beaufschlagung der Flächen der Ähren mit einem Flächenfaktor, dessen Wert von einer

Mitte des digitalen Bildes zum Rand hin abnimmt.

10. Das Verfahren gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei das mittlere Korngewicht bestimmt wird durch ein Verfahren zum Bestimmen eines Gewichtes aller Körner einer Ähre eines Getreidehalmes, aufweisend

Bereitstellen eines digitalen Bildes der Ähre in einer Seitenansicht der Ähre, wobei sich die Ähre bei der Aufnahme in dem digitalen Bild vor einer Referenzkarte als Hintergrund befindet,

Bestimmen einer Länge der Ähre entlang der Längsachse der Ähre durch eine Trennung von Bildpixeln des digitalen Bildes der Ähre von dem Hintergrund und Vergleichen von

Pixelkoordinaten an einem Ende der Ähre mit Pixelkoordinaten der Ähre an einem entgegengesetzten Ende der Ähre in Längsrichtung der Ähre mit Bildmarken auf der Referenzkarte,

Bestimmen einer Anzahl von Spindelstufen der Ähre durch ein Template-Matching- Verfahren,

Bestimmen einer Kornanzahl der Ähre durch eine Multiplikation der ermittelten Spindelstufen mit einem Faktor, und Bestimmen des Gewichtes aller Körner der Ähre durch eine Multiplikation der bestimmten Kornanzahl mit einem zweiten Kalibrierungsfaktor.

11. Das Verfahren gemäß Anspruch 10, wobei das Template-Matching- Verfahren aufweist

pixelweises Verschieben eines Bild-Templates umfassend einen ausgewählten, mittleren Teilbereich der Ähre über die gesamte Ähre in Längsrichtung der Ähre und jeweiliges Bestimmen eines Ähnlichkeitsfaktors des Bild-Templates mit einem jeweiligen überdeckten Ährenabschnitt, wodurch regelmäßige relative Maxima in einer x-y- Darstellung entstehen, wobei der x-Wert die Größe der Verschiebung des Bild-Templates und der y-Wert den Ähnlichkeitsfaktor darstellt, und

Bestimmen der Spindelanzahl aus der x-y-Darstellung.

12. Das Verfahren gemäß Anspruch 10 oder 11, wobei das Bestimmen der Spindelanzahl aus der x- y-Darstellung aufweist

Ermitteln einer mittleren Periodenlänge aus den Abständen der relativen Maxima zueinander, und

Bestimmen der Spindelanzahl durch eine Division der Ährenlänge durch die Periodenlänge, und

Bestimmen der Anzahl der relativen Maxima.

13. Das Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei das mittlere Korngewicht bestimmt wird durch ein Korngewichtbestimmungsverfahren zum Bestimmen eines Gewichtes aller Körner einer Ähre eines Getreidehalmes, wobei das Korngewichtbestimmungsverfahren aufweist

Bereitstellen eines digitalen Bildes der Ähre in einer Blütenansicht der Ähre vor der Referenzkarte,

Ermitteln einer Fläche der Blütenansicht der Ähre durch eine Trennung von Bildpixeln des digitalen Bildes der Ähre von dem Hintergrund mittels eines Farbhistogrammverfahrens, und Vergleichen von einer von der Ähre eingenommenen Fläche mit Bild-Marken auf der Referenzkarte,

Bestimmen des Gewichtes aller Körner der Ähre durch eine Multiplikation der ermittelten Fläche der Ähre mit einem zweiten Kalibrierungsfaktor.

14. Das Verfahren gemäß einem der Ansprüche 10 bis 13, wobei der zweite Kalibrierungsfaktor mindestens eine Abhängigkeit bezüglich einer der Faktoren, ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Sorte, Wachstumsstadium, Witterung, geographischer Ort und Düngestatus, aufweist.

15. Ein System zur Ertragsvorhersage für ein Kornfeld, wobei das System aufweist eine Digitalkamera, die in einem definierten Abstand über einer mittleren Ebene von Ähren eines Kornfeldes positioniert ist, wobei die Digitalkamera angepasst ist zum Aufnehmen eines digitalen Bildes eines Kornfeldausschnittes des Kornfeldes mit der positionierten Digitalkamera, wobei die mittlere Ebene der Ähren und eine Bildebene der Digitalkamera parallel zueinander liegen,

eine Teilflächenbestimmungseinheit zum Bestimmen einer Fläche des aufgenommenen Kornfeldausschnittes aus dem definierten Abstand und einem Bildwinkel der Digitalkamera,

eine Ährenflächenbestimmungseinheit zum Bestimmen einer Gesamtfläche der Ähren in dem digitalen Bild im Vergleich zu einer Gesamtfläche des digitalen Bildes durch einen

Algorithmus zum Differenzieren zwischen Bildpixeln der Ähren im Gegensatz zu anderen Bildpixeln, die nicht Ähren zugehörig sind, und

ein Ertragsbestimmungsmodul zum Bestimmen eines Ertrages des Feldes aus der Gesamtfläche der Ähren in dem digitalen Bild im Vergleich zu einer Gesamtfläche des digitalen Bildes, der bestimmten Fläche des aufgenommenen Kornfeldausschnittes, eines mittleren Korngewichtes einer Ähre, einer Feldgesamtfläche und einem Kalibrierungsfaktor.

. Das System von Anspruch 15, wobei das System weiterhin aufweist

eine Sende- und Empfangseinheit, die angepasst ist zum Versenden des aufgenommenen digitalen Bildes des Kornfeldausschnittes zu einem Rechenzentrum, welches die Teilflächenbestimmungseinheit, die Gesamtflächenbestimmungseinheit und das Ertragsbestimmungsmodul aufweist.

17. Ein computerlesbares Speichermedium, in dem Programmelemente zum Bestimmen eines Gewichtes aller Körner einer Ähre eines Getreidehalmes gespeichert sind, die, wenn sie von einem Prozessor ausgeführt werden, den Prozessor dazu veranlassen, ein Verfahren mit folgenden Schritten auszuführen:

Aufnehmen eines digitalen Bildes eines Kornfeldausschnittes eines Kornfeldes mit einer Digitalkamera, wobei die mittlere Ebene der Ähren und eine Bildebene der Digitalkamera parallel zueinander liegen, und wobei die Digitalkamera in einem definierten Abstand über einer mittleren Ebene von Ähren eines Kornfeldes positioniert ist,

Bestimmen einer Fläche des aufgenommenen Kornfeldausschnittes aus dem definierten Abstand und einem Bildwinkel der Digitalkamera,

Bestimmen einer Gesamtfläche der Ähren in dem digitalen Bild im Vergleich zu einer Gesamtfläche des digitalen Bildes durch einen Algorithmus zum Differenzieren zwischen Bildpixeln der Ähren im Gegensatz zu anderen Bildpixeln, die nicht den Ähren zugehörig sind, und Bestimmen eines Ertrages des Feldes aus der Gesamtfläche der Ähren in dem digitalen Bild im Vergleich zu einer Gesamtfläche des digitalen Bildes, der bestimmten Fläche des aufgenommenen Kornfeldausschnittes, eines mittleren Korngewichtes einer Ähre, einer Feldgesamtfläche und einem Kalibrierungsfaktor.

Description:
ERTRAGSVORHERSAGE FÜR EIN KORNFELD

[0001] Die Erfindung bezieht sich generell auf eine Vorhersage eines Ertrags einer Ernte und insbesondere auf ein Verfahren zur Ertragsvorhersage für ein Kornfeld. Die Erfindung bezieht sich weiterhin auf ein entsprechendes System zur Ertragsvorhersage für ein Kornfeld und auf ein diesbezügliches Computersystem.

[0002] Nachdem die Automatisierung klassischer Produktionsbereiche in der industriellen Fertigung weit vorangeschritten ist, setzt sich dieser Trend nun im klassischen landwirtschaftlichen Bereich fort. Der Einsatz von Überwachungstechnik in landwirtschaftlichen Produktionsprozessen ist zwar noch nicht überall Standard, dennoch gibt es auch hier Fortschritte. Klassische Industrie 4.0 Technologien lassen sich vielfach auch auf landwirtschaftliche Prozesse und Maschinen übertragen. Dabei ist allerdings mindestens eines zu berücksichtigen: die ausgewählten Technologien sollten einfach zu handhaben und sehr robust sein. Außerdem ist es erforderlich, dass die eingesetzten Technologien kostengünstig sind, da der Preisdruck auch in landwirtschaftlichen Produktionsbetrieben durch die Globalisierung immer weiter zunimmt.

[0003] Auf der anderen Seite gibt es hier und dort auch Vorbehalte gegenüber dem Einsatz von Hochtechnologie in bäuerlichen Betrieben, da der Umgang mit diesen Technologien nicht zu Standardwissen in diesen Bereichen zählt. Folglich muss Informationstechnologie, die in landwirtschaftlichen Betrieben eingesetzt werden soll, einfach und intuitiv zu bedienen sein.

[0004] Zwar gibt es länderabhängig in einigen Regionen der Welt bereits sehr ausgeklügelte Digital Farming Initiativen, die teilweise einen hohen Automatisierungsgrad auch bei der Feldarbeit erreicht haben; dennoch lassen sich auch mit vergleichsweise geringen Aufwänden deutliche Verbesserungen erzielen, wenn Bildverarbeitungs- und informationstechnologisch- unterstützte Analysetechniken in einfacher Form auf breiter Front einsetzbar gemacht werden. Am besten geschieht das in Form von Technologien, die bereits den Alltag der Bevölkerung durchdrungen haben.

[0005] Bei der Vorhersage von Erträgen in der Landwirtschaft - insbesondere bei der Vorhersage von Erträgen von Kornfeldern - werden bisher wenig quantitative Parameter genutzt. Meist sind es noch Erfahrungswerte. Dabei wären neben verlässlichen Wetterdaten weitere Analysetechniken hilfreich, die es Landwirten ermöglichen, eine nahezu präzise Vorhersage über ihre Feldausbeute zu erlangen, um zu entscheiden, wann ein guter Erntezeitpunkt ist. Auf diese Weise ließen sich auch Ankaufpreisschwankungen der Abnehmer - wie z.B. landwirtschaftliche Genossenschaften oder industrielle Großabnehmer - im Sinne der Produzenten für eine Gewinnoptimierung nutzen. [0006] Folglich besteht ein Bedarf für eine verbesserte Ausbeutevorhersage bei Kornfeldern und anderen landwirtschaftlich genutzten Flächen. Der Gegenstand des vorliegenden Dokumentes adressiert diesen Aufgabenbereich.

[0007] Die dieser Anmeldung zugrunde liegende Aufgabe wird durch die Gegenstände der unabhängigen Ansprüche gelöst. Weitere Ausführungsbeispiele sind durch die jeweils abhängigen Ansprüche angegeben. [0008] Entsprechend einem ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zur Ertragsvorhersage für ein Kornfeld vorgestellt. Das Verfahren kann ein Positionieren einer Digitalkamera in einem definierten Abstand über einer mittleren Ebene von Ähren eines Kornfeldes und ein Aufnehmen eines digitalen Bildes eines Ausschnittes des Kornfeldes mit der positionierten Digitalkamera aufweisen. Dabei kann die mittlere Ebene der Ähren parallel zu einer Bildebene der Digitalkamera liegen.

[0009] Weiterhin kann das Verfahren ein Bestimmen einer Fläche des aufgenommenen Kornfeldausschnittes aus dem definierten Abstand und einem Bildwinkel der Digitalkamera sowie ein Bestimmen einer Gesamtfläche der Ähren in dem digitalen Bild im Vergleich zu einer Gesamtfläche des digitalen Bildes durch einen Algorithmus zum Differenzieren zwischen Bildpixeln der Ähren im Gegensatz zu anderen Bildpixeln aufweisen, die nicht Ähren zugehörig sind.

[0010] Darüber hinaus kann das Verfahren ein Bestimmen eines Ertrages des Feldes aus der Gesamtfläche der Ähren in dem digitalen Bild aufweisen. Dies kann im Vergleich zu einer Gesamtfläche des digitalen Bildes, der bestimmten Fläche des aufgenommenen Kornfeldausschnittes, eines mittleren Korngewichtes einer Ähre, einer Feldgesamtfläche und einem ersten Kalibrierungsfaktor geschehen.

[0011] Entsprechend einem weiteren Aspekt der Erfindung wird ein System zur Ertragsvorhersage für ein Kornfeld vorgestellt. Das System kann eine Digitalkamera aufweisen, die in einem definierten Abstand über einer mittleren Ebene von Ähren eines Kornfeldes positioniert ist. Dabei kann die Digitalkamera zum Aufnehmen eines digitalen Bildes eines Ausschnittes des Kornfeldes mit der positionierten Digitalkamera angepasst sein. Die mittlere Ebene der Ähren und eine Bildebene der Digitalkamera können parallel zueinander liegen.

[0012] Zusätzlich kann das System eine Teilflächenbestimmungseinheit zum Bestimmen einer Fläche des aufgenommenen Kornfeldausschnittes aus dem definierten Abstand und einem Bildwinkel der Digitalkamera sowie eine Ährenflächenbestimmungseinheit aufweisen, die zum Bestimmen einer Gesamtfläche der Ähren in dem digitalen Bild angepasst ist. Dies kann im Vergleich zu einer Gesamtfläche des digitalen Bildes durch einen Algorithmus zum Differenzieren zwischen Bildpixeln der Ähren im Gegensatz zu anderen Bildpixeln, die nicht Ähren zugehörig sind, geschehen.

[0013] Weiterhin kann im System ein Ertragsbestimmungsmodul zum Bestimmen eines Ertrages des Feldes aus der Gesamtfläche der Ähren in dem digitalen Bild im Vergleich zu einer Gesamtfläche des digitalen Bildes, der bestimmten Fläche des aufgenommenen Kornfeldausschnittes, eines mittleren Korngewichtes einer Ähre, einer Feldgesamtfläche und einem Kalibrierungsfaktor vorhanden sein.

[0014] Es sei darauf hingewiesen, dass das vorgestellte System als Teil eines Smartphones implementiert sein kann. Darüber hinaus kann auch das hier vorgestellte Verfahren durch eine leistungsfähige Form eines Smartphones ganz oder teilweise durch dieses Smartphone ausgeführt werden. Alternativ kann die Bestimmung der Gesamtzahl der Körner einer Ähre auch auf einem dedizierten, speziell für diesen Zweck angepassten Computer, einem Server-Computer oder jedem anderen Computersystem ausgeführt werden.

[0015] Dazu kann es erforderlich sein, dass Ausführungsbeispiele die Form eines entsprechenden Computerprogrammproduktes aufweisen. Dieses kann Instruktionen aufweisen, die, wenn sie auf einem Computersystem ausgeführt werden, Schritte des beschriebenen Verfahrens ausführen.

[0016] Das vorgestellte Verfahren zum Bestimmen eines Gewichtes aller Körner einer Ähre eines Getreidehalmes sowie das entsprechende System weist eine Reihe von Vorteilen und technischen Effekten auf:

[0017] Aufgrund der Einfachheit der eingesetzten Mittel zur Bestimmung eines Ertrages - bzw. zur Ertragsvorhersage - eines Kornfeldes ist es möglich, das Verfahren ohne großen Aufwand überall anzuwenden. In dem Fall, in dem die digitalen Aufnahmen zunächst an ein Rechenzentrum zur Auswertung geschickt werden, kann sich dieses Rechenzentrum praktisch an jedem beliebigen Ort befinden. Die Berechnung kann als Dienstleistung angeboten werden. Wenn andererseits die Auswertung direkt in einer Anwendung ("app"=application) in einem Smartphone durchgeführt wird, in dem sich auch die Digitalkamera befindet, fallen keine zusätzlichen Kommunikationsaufwände an, und die Auswertungsergebnisse stehen praktisch unmittelbar zur Verfügung. Neben einem Smartphone kann sich die Digitalkamera wie auch die notwendige Auswertelogik und gegebenenfalls Kommunikationseinheiten für eine mobile Datenkommunikation in einer anderen oder speziell für den erfindungsgemäß vorgesehenen Zweck konstruierten Vorrichtung befinden. [0018] Die alternativen möglichen Positionierungen der Digitalkamera über dem Kornfeld lassen einerseits ein Herstellen der digitalen Aufnahme von einem erhöhten Standort über der Oberfläche des Kornfeldes zu (z.B. von einer Landwirtschaftsmaschine aus); andererseits ist es auch möglich, in dem Kornfeld stehend mithilfe der Digitalkamera, die an einen Stab montiert ist, die erforderliche digitale Aufnahme herzustellen.

[0019] Darüber hinaus lässt sich das vorgeschlagene Verfahren zur Ertragsvorhersage mit einem weiteren eleganten Verfahren zur Bestimmung des Korngewichtes einer Ähre kombinieren. So kann einerseits eine Abschätzung über den Ertrag eines Kornfeldes direkt aus Aufnahmen der Ähren des Kornfeldes erfolgen. Für das Verfahren zur Ertragsanalyse und zum Teilverfahren der Bestimmung des Korngewichtes kann die gleiche Digitalkamera zum Einsatz kommen. Außerdem können die Berechnungen zur Ertragsvorhersage als auch die Berechnungen zur Bestimmung des Korngewichtes auf dem gleichen Computersystem ausgeführt werden, so dass es möglich wird, die Ergebnisse der einen Berechnung (Korngewicht) der zweiten Berechnung (Ertragsvorhersage) als Eingangswerte zur Verfügung zu stellen.

[0020] Sollte ein leistungsfähiges Smartphone oder ein anderes dediziertes Gerät mit einer entsprechend leistungsfähigen Elektronik und einer Digitalkamera zur Verfügung stehen, können die genannten Bestimmungen (Korngewicht und Ertragsvorhersage) direkt in diesem Smartphone oder dem anderem dedizierten Gerät ausgeführt werden.

[0021] Zu einer vorgelagerten Bestimmung des Korngewichtes einer Ähre kann - wie bereits erwähnt - als Frontend die gleiche Digitalkamera - z.B. aus einem Smartphone - für die verbesserte Ausbeutevorhersage genutzt werden. Die Nutzung eines mobilen Gerätes reicht aus, um Landwirte in die Lage zu versetzen, eine verbesserte Ausbeutevorhersage ihres Kornfeldes zu treffen. Als Ausgangspunkt kann es dazu wichtig sein, die Ertragskraft einer Ähre eines Kornfeldes zu ermitteln. Eine oder zwei digitale Aufnahmen einer Ähre reichen bereits aus, um den Landwirt in die Lage zu versetzen, seine Vorhersage für einen Feldertrag deutlich zu verbessern. Ein weiterer einfacher alltäglicher Gegenstand in Form einer Referenzkarte verkompliziert die Handhabung und Akzeptanz des Verfahrens nicht.

[0022] Dabei kann die Ähre entweder abgepflückt oder abgeschnitten und auf die Referenzkarte gelegt werden, oder die Ähre kann am Halm bleiben und die Referenzkarte kann einfach hinter die Ähre platziert werden. Durch die Skala der Referenzkarte wird ein eindeutiger unverfälschter Maßstab mit der digitalen Aufnahme mitgeliefert. [0023] Die erforderliche Rechenleistung zur automatisierten Vermessung der Ähre und des Korngewichtes der Ähre kann in einem Rechenzentrum zur Verfügung gestellt werden. Dieses Rechenzentrum kann - genauso wie das Rechenzentzentrum zur Berechnung der Feldausbeute - an beliebiger Stelle betrieben werden. Es kann entweder ein Rechner von einem Landwirt genutzt werden, mehrere Landwirte können den Rechner gemeinsam betreiben oder ein Dienstleister übernimmt die Analysearbeit und bietet die erforderliche Rechenleistung an. Letzteres hätte den weiteren Vorteil, dass die Dienstleistung in Form eines Cloud-Computing-Dienstes für eine große Anzahl von Landwirten in unterschiedlichen Regionen oder auch länderübergreifend betrieben werden könnte. Hierbei würde es auch leichter fallen, Parallelen zwischen unterschiedlichen Regionen, globale und auch lokale Wettereinflüsse oder auch regional bekannten Schädlingsbefall, Düngemitteleinsatz bzw. Schädlingsbekämpfungsmitteleinsatz etc. zu berücksichtigen.

[0024] Das digitale Bild kann über ein mobiles Netzwerk an einen Auswerterechner übermittelt werden. Die Analyse kann durchgeführt werden und das Ergebnis drahtlos zurück an den Landwirt bzw. das mobile Gerät übermittelt werden. Eine Hochrechnung, ausgehend vom Korngewicht einer Ähre auf das gesamte Feld, könnte mittels weiterer Verfahren vorgenommen werden.

[0025] In einer weiterentwickelten Form und zusammen mit einem leistungsfähigen Computersystem in dem mobilen Gerät könnte die Analyse auch direkt vor Ort ausgeführt werden. Die notwendigen Berechnungsalgorithmen könnten in Form einer Smartphone-App verfügbar gemacht werden. Alternativ kann ein dediziertes Rechenwerk (Spezialprozessor bzw. SpezialHardware) an das mobile Gerät angeschlossen werden oder in dem mobilen Gerät integriert sein.

[0026] Weiterhin ist es nicht unbedingt erforderlich - aber vorteilhaft - ein Smartphone für die digitale Aufnahme einzusetzen. Der Landwirt könnte auch eine herkömmliche digitale Kamera einsetzen und die digitale Aufnahme der Ähre in anderer Form an den Rechner zur Analyse übertragen: zum Beispiel über drahtgebundene Kommunikationstechnologien oder Relaisstationen, die über bekannte Kommunikationswege wie WLAN, Bluetooth oder andere vergleichbare Kommunikationsmittel verfügen.

[0027] Die Ermittlung der naturgegeben, nicht konstanten Spindelstufen der Ähre und die Multiplikation der ermittelten Spindelstufen mit einem durchschnittlichen Faktor der Körner pro Spindelstufe, ermöglicht eine elegante Bestimmung der Kornanzahl je Ähre. Damit ist die Basis für eine Abschätzung der Feldausbeute gelegt.

[0028] Das zur Ermittlung der Anzahl der Spindelstufen eingesetzte Template-Matching- Verfahren liefert durch die Art der digitalen Aufnahmen der Ähre - in Form der Spindel- oder Spindelstufenansicht und eine potenzielle zweite digitale Aufnahme, die um 90° um die Längsachse gedrehten ist (Blütenansicht) - eine gute Basis für die weiteren Bildverarbeitungs- und Ermittlungsschritte.

[0029] Im Folgenden werden weitere Ausführungsformen des vorgeschlagenen Verfahrens zum Bestimmen eines Gewichtes aller Körner einer Ähre eines Getreidehalmes beschrieben.

[0030] Gemäß einer Ausführungsform des Verfahrens zur Bestimmung einer Feldausbeute kann der genutzte Algorithmus zum Differenzieren zwischen Bildpixeln der Ähren im Gegensatz zu anderen Bildpixeln ein Local Binary Pattern Algorithmus sein. Grundsätzlich sind derartige Algorithmen bekannt. Ein Beispiel ist veröffentlicht in: DG. He and L. Wang, "Texture Unit, Texture Spectrum, And Texture Analysis" , IEEE Transactions on Geoscience and Remote Sensing, vol. 28, pp. 509 - 512, 1990; T. Müenpüü. M. Pietikäinen, and T. Ojala, "Texture Classification by multi-predicate local binary pattern Operators", Proceedings 15th International Conference on Pattern Recognition, Barcelona, Spain, 3:951 -954, 2000. Damit steht ein leistungsfähiger Berechnungsalgorithmus zur Verfügung, der direkt und leicht in Form von existierenden Programmbibliotheken für das vorgeschlagene Verfahren einsetzbar ist.

[0031] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform des Verfahrens kann der Algorithmus zum Differenzieren zwischen Bildpixeln der Ähren im Gegensatz zu anderen Bildpixeln ein Verfahren zur Texturbildanalyse sein. Auch derartige Verfahren sind grundsätzlich bekannt, lassen sich entsprechend den Anforderungen des vorgestellten Verfahrens anpassen und sind beispielsweise beschrieben in: F. Cointault , D. Guerin , J-P. Guillemin & B. Chopinet,„In-field Triticum aestivum ear counting using colour-texture image analysis", New Zealand Journal of Crop and Horticultural Science, vol. 36, pp. 117-130, 2008. Auch dieser Algorithmus lässt sich leicht an die hier aufgezeigt Aufgabenstellung anpassen.

[0032] Gemäß einer zusätzlich vorteilhaften Ausführungsform des Verfahrens kann der Algorithmus zum Differenzieren zwischen Bildpixeln der Ähren im Gegensatz zu anderen Bildpixeln einen Helligkeitsunterschiedsfilter aufweisen oder aus diesem bestehen. Es ist allerdings zu berücksichtigen, dass durchaus Erkennungsunterschiede je nach Beleuchtung, Tageszeit, Farbanteilen im Himmelslicht auch in Abhängigkeit von Regen, Nebel und/oder Sonneneinstrahlung vorhanden sein können. Aus diesem Grund kann es vorteilhaft sein, die Ähre oder den Feldausschnitt immer unter Zuhilfenahme einer künstlichen Beleuchtung wie beispielsweise eines künstlichen Blitzes herzustellen.

[0033] Entsprechend einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform des Verfahrens kann der definierte Abstand zwischen der Digitalkamera und der Oberfläche des Kornfeldes durch einen Abstandshalter zwischen der Digitalkamera und einer mittleren Ebenen der Ähren des Kornfeldes bestimmt sein. Dabei kann der Abstandshalter aus einem flexiblen Element bestehen - wie beispielsweise einem Bindfaden - dessen eines Ende an der Digitalkamera befestigt ist und an dessen anderem Ende sich eine Farbkontrastkugel befinden kann, die in der mittleren Ebene der Ähren des Kornfeldes positioniert ist. Durch den Farbkontrast der Farbkontrastkugel zur Umgebung (d.h. im Wesentlichen der Ähren) ist diese gut in der digitalen Aufnahme mittels Mustererkennung sichtbar bzw. erkennbar. Die Farbkontrastkugel kann beispielsweise einen blauen oder blaugrünen Farbwert aufweisen. Neben einer Kugel kommen auch regelmäßige geometrische Formen in Betracht, wie eine Pyramide, eine Tonne, ein Würfel, eine kastenförmiges Element oder auch unregelmäßige Gegenstände, die einen guten Farbkontrast zu den Farbwerten der Ähren aufweisen.

[0034] Entsprechend einer ergänzenden Ausführungsform des Verfahrens kann der definierte Abstand durch einen Abstandshalter zwischen der Digitalkamera und einer mittleren Ebene der Ähren des Kornfeldes bestimmt sein. Damit kann die Digitalkamera unter einem vorbestimmten Winkel, der ungleich 90 Grad ist, an einem Ende des Abstandshalters befestigt sein, wobei das andere Ende des Abstandshalters auf einer mittleren Ebene der Ähren des Kornfeldes positioniert sein kann. Das digitale Bild kann aufgenommen werden, wenn die Bildebene der Digitalkamera horizontal ausgerichtet ist Die Auslösung kann beispielsweise automatisch durch Lage- oder Beschleunigungssensoren, die an die Digitalkamera angeschlossen sein können, ausgelöst werden. Dabei sei angenommen, dass die mittlere Ebene der Ähren des Kornfeldes horizontal verläuft.

[0035] Erfindungsgemäß wird nach Positionieren der Digitalkamera und Aufnehmen eines digitalen Bildes eines Kornfeldausschnitts die Größe der Fläche des aufgenommenen Kornfeldausschnittes bestimmt ("Bestimmen einer Fläche des aufgenommenen Kornfeldausschnittes aus dem definierten Abstand und einem Bildwinkel der Digitalkamera").

In einem weiteren Schritt wird aus der digitalen Bildaufnahme die Gesamtfläche der Ähren in dem digitalen Bild bestimmt ("Bestimmen einer Gesamtfläche der Ähren in dem digitalen Bild im Vergleich zu einer Gesamtfläche des digitalen Bildes"). Das Ergebnis ist beispielsweise, dass eine bestimmte Prozentzahl der Pixel der Bildaufnahme Ähren darstellen. In einem weiteren Schritt kann die Anzahl der Ähren in der digitalen Bildaufnahme ermittelt werden. Dazu ist es erforderlich zu wissen, welche Fläche (wie viele Pixel) eine einzelne Ähre im Durchschnitt einnimmt. Diese Größe kann durch den ersten Kalibrierungsfaktor, der üblicherweise empirisch ermittelt wird, repräsentiert werden. Teilt man die Gesamtfläche des Bildes, die auf Ähren zurückzuführen ist, durch die durchschnittliche Größe der Fläche, die eine einzige Ähre einnimmt, erhält man die Zahl der Ähren in dem Bild. Teilt man die Zahl der Ähren in dem Bild durch die Größe der Fläche des Kornfeldes in dem Bildausschnitt, erhält man die Zahl der Ähren pro Flächeneinheit des Kornfeldes. Multipliziert man die Zahl der Ähren pro Flächeneinheit des Kornfeldes mit der Feldgesamtfläche, ergibt sich die Zahl der Ähren im gesamten Feld. Multipliziert man die Zahl der Ähren im gesamten Feld mit dem durchschnittlichen Korngewicht einer Ähre, ergibt sich das Korngewicht des gesamten Feldes - und damit der Ertrag ("Bestimmen eines Ertrages des Feldes aus der Gesamtfläche der Ähren in dem digitalen Bild im Vergleich zu einer Gesamtfläche des digitalen Bildes, der bestimmten Fläche des aufgenommenen Kornfeldausschnittes, eines mittleren Korngewichtes einer Ähre, einer Feldgesamtfläche und einem ersten Kalibrierungsfaktor"). In einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens kann der erste Kalibrierungsfaktor mindestens eine Anhängigkeit bezüglich einer der Faktoren Sorte, Wachstumsstadium - insbesondere dargestellt in Form des BBCH-Code - Witterung, geographischer Ort und/oder Düngestatus aufweisen. Weitere Abhängigkeiten sind denkbar. Der geographische Ort kann beispielsweise durch GPS-Koordinaten (GPS = Global Positioning System) bestimmt sein. Der Kalibrierungsfaktor selbst kann eine direkte Funktion der Eingangsvariablen sein. Dedizierte Eingangswerte können zusammen mit Ergebniswerten in einer Matrix gespeichert sein und dort durch das Verfahren abgerufen werden.

[0036] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens kann die Bestimmung der Gesamtfläche der Ähren in dem digitalen Bild im Vergleich zu einer Gesamtfläche des digitalen Bildes weiterhin eine Beaufschlagung der Flächen der Ähren mit einem Flächenfaktor, dessen Wert von einer Mitte des digitalen Bildes zum Rand hin abnimmt, aufweisen. Dies ist deshalb vorteilhaft, weil die Ähren in der Mitte des Bildes eher zentral von oben aufgenommen sein können, während Ähren in Randbereichen des digitalen Bildes - bedingt durch den anderen Bildwinkel - eher von der Seite aufgenommen sein können und somit einen größeren Bildabschnitt einnehmen. Durch den Flächenfaktor kann dieser Effekt ausgeglichen werden.

[0037] Entsprechend einer nützlichen Ausführungsform des Verfahrens kann dieses ein Bereitstellen eines zweiten digitalen Bildes einer einzelnen Ähre in einer Spindelstufenansicht der Ähre aufweisen. Dabei kann die Ähre in dem digitalen Bild vor einer Referenzkarte als Hintergrund abgebildet sein.

[0038] Das Verfahren gemäß dieser Ausführungsform kann weiterhin ein Bestimmen einer Länge der Ähre entlang der Längsachse der Ähre durch eine Trennung von Bildpixeln des digitalen Bildes der Ähre von dem Hintergrund und Vergleichen von Pixelkoordinaten an einem Ende der Ähre mit Pixelkoordinaten der Ähre an einem entgegengesetzten Ende der Ähre in Längsrichtung der Ähre mit Bildmarken auf der Referenzkarte aufweisen.

[0039] Darüber hinaus kann das Verfahren gemäß dieser Ausführungsform ein Bestimmen einer Anzahl von Spindelstufen der Ähre durch ein Template-Matching- Verfahren, ein Bestimmen einer Kornanzahl der Ähre durch eine Multiplikation der ermittelten Spindelstufen mit einem Faktor, und ein Bestimmen des Gewichtes aller Körner der Ähre durch eine Multiplikation der bestimmten Kornanzahl mit einem zweiten Kalibrierungsfaktor aufweisen. [0040] Auf diese Weise lässt sich elegant das Korngewicht einer Ähre feststellen, ohne dass ein Auswiegen erforderlich wäre. Das optische Verfahren erlaubt es elegant und unmittelbar, das Korngewicht entweder innerhalb eines Smartphone oder in einem gesonderten Rechenzentrum, dem das aufgenommene Digitalbild in der Spindelstufenansicht übermittelt wurde, zu bestimmen. Damit kann das gleiche technische Gerät - nämlich das Smartphone - sowohl für die Bestimmung des Korngewichtes wie auch für die Bestimmung der Feldausbeute eingesetzt werden.

[0041] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform des Verfahrens kann das Template-Matching- Verfahren ein pixelweises Verschieben eines ausgewählten Bild-Templates bestehend aus einem mittleren Teilbereich der Ähre über die gesamte Ähre in Längsrichtung der Ähre aufweisen.

Zusätzlich kann das Verfahren ein jeweiliges Bestimmen eines jeweiligen Ähnlichkeitsfaktors des

Bild-Templates mit einem jeweiligen überdeckten Ährenabschnitt in jeder Verschiebungsposition aufweisen. Dadurch können regelmäßige relative Maxima in Bezug auf den Ähnlichkeitsfaktor einer x-y-Darstellung entstehen. Bei der Darstellung kann die x-Richtung der Darstellung die

Pixelanzahl bzw. -position sein, und in y-Richtung kann ein Ähnlichkeitswert des jeweiligen

Ährenabschnittes mit dem Template aufgetragen sein.

[0042] Der ausgewählte Teilbereich der Ähre kann ca. 15-25 % der Ähre in einem mittleren Bereich der Ähre einnehmen. Zusätzlich kann diese Ausführungsform ein Bestimmen der Spindelanzahl aus der x-y-Darstellung aufweisen. Da es sich bei dem Template-Matching- Verfahren um ein bekanntes Verfahren aus dem Gebiet der Bild Verarbeitung handelt, können herkömmliche Programmbibliotheksfunktionen und -module genutzt werden. Durch den Einsatz dieses Matching- Verfahrens ist eine gute Genauigkeit und Robustheit gegen Schwankungen der Beleuchtungsgeometrie bei der Bestimmung der Spindelstufen gegeben. Dieses ist deshalb vorteilhaft, weil die Anzahl der Spindelstufen einen maßgeblichen Einfluss auf die Anzahl der Körner der Ähre hat. Eine zusätzliche Spindelstufe der Ähre kann gleichbedeutend mit 4 zusätzlichen Körnern sein, wodurch sich die Gesamtanzahl der Körner der Ehre um bis zu 10 % vergrößern kann. Folglich ist eine möglichst genaue Erfassung der Anzahl der Spindelstufen gleichbedeutend mit der Genauigkeit des vorgeschlagenen Verfahrens.

[0043] Gemäß einer ergänzenden speziellen Ausführungsform kann dabei in dem Verfahren das Bestimmen der Spindelanzahl aus der x-y-Darstellung ein Bestimmen der Anzahl der relativen Maxima eines Ähnlichkeitswertes durch einfaches Abzählen aufweisen. Dieses Vorgehen erfordert eine geringe Rechenleistung, ist aber im Vergleich zu anderen Verfahren nicht das genaueste, weil das Ähnlichkeitsmaß zu den Enden der Ähre hin abnimmt und demgemäß die Maxima nicht mehr so ausgeprägt sind wie im zentralen Ährenbereich. [0044] Gemäß einer weiteren Ausführungsform kann in dem Verfahren das Bestimmen der Spindelanzahl aus der x-y-Darstellung ein Ermitteln einer mittleren Periodenlänge aus den Abständen der relativen Maxima eines Ähnlichkeitswertes zueinander und ein Bestimmen der Spindelanzahl durch eine Division der Ährenlänge durch die Periodenlänge aufweisen.

[0045] Im Gegensatz zur vorhergehend beschriebenen Ausführungsform kann diese nun beschriebene Ausführungsform einen höheren Genauigkeitsgrad bei der Bestimmung der Anzahl der Spindelstufen aufweisen. Das liegt daran, dass die relativen Maxima in der x-y- Darstellung schärfer ausgeprägt sein können als in der vorangehenden Ausführungsform. Somit ergibt sich eine höhere Genauigkeit bei der Bestimmung der Anzahl der Spindelstufen einer Ähre.

[0046] In weiteren vorteilhaften Ausführungsbeispielen kann der zweite Kalibrierungsfaktor mindestens eine Abhängigkeit bezüglich einer der folgenden Faktoren aufweisen: Sorte der Ähre, Wachstumsstadium der Ähre, Witterung (langfristig und kurzfristig), geographischer Ort und Düngestatus. Weitere Einflussparameter können jederzeit berücksichtigt werden.

[0047] Gemäß einem alternativen Verfahren zur Bestimmung des Korngewichtes einer Ähre kann das Verfahren zur Ertragsvorhersage für ein Kornfeld ein Teilverfahren insbesondere ein Korngewichtbestimmungsverfahren zum Bestimmen eines Gewichtes aller Körner einer Ähre eines Getreidehalmes aufweisen. Dabei wäre dieses Teilverfahren eine Alternative zum Teilverfahren, bei dem eine Spindelstufenansicht der Ähre genutzt wird. Dieses Korngewichtbestimmungsverfahren kann ein Bereitstellen eines digitalen Bildes der Ähre in einer Blütenansicht der Ähre vor einer Referenzkarte und ein Ermitteln einer Fläche der Blütenansicht der Ähre durch eine Trennung von Bildpixeln des digitalen Bildes der Ähre von dem Hintergrund mittels eines Farbhistogrammverfahrens aufweisen. Weiterhin kann dieses Korngewichtbestimmungsverfahren ein Vergleichen von einer von der Ähre eingenommenen Fläche im Vergleich zu Bild-Marken auf der Referenzkarte aufweisen. Zusätzlich weist das zur Korngewichtbestimmung bestimmte Teilverfahren des Verfahrens zur Ertragsvorhersage ein Bestimmen des Gewichtes aller Körner der Ähre durch eine Multiplikation der ermittelten

Fläche der Ähre mit einem Kalibrierungsfaktor auf. Dieser Kalibrierungsfaktor kann dabei verschiedene Abhängigkeiten aufweisen, wie eine Abhängigkeit von der Sorte des Korns, des Wachstumsstadiums, der Witterung, eines Düngestatus, eines bekannten Schädlingsbefalls usw.

[0048] Dieses Teilverfahren hat den Vorteil, dass es sich leicht anwenden lässt. Die Rechenintensität kann geringer sein als bei dem Teilverfahren zur Bestimmung des Korngewichtes, das die Spindelstufenansicht der Ähre nutzt. Damit ließe sich dieses Teilverfahren leichter direkt im mobilen Gerät im Feldeinsatz implementieren. Alternativ wäre es auch möglich, die aufgenommenen digitalen Bilder an ein Auswerterechenzentrum zu übermitteln und das Ergebnis wieder mit dem mobilen Gerät auf dem Feld zu empfangen. Dieses Teilverfahren weist weiterhin den Vorteil auf, dass die digitale Aufnahme der Blütenansicht leichter anzufertigen ist als die Spindelstufenansicht, da die Ähre in natürlicher Lage in einer Blütensicht zum Liegen kommt. Dieses wäre eine Erleichterung für denjenigen, der die digitale Aufnahme vornimmt. Es hat sich herausgestellt, dass sich mit diesem hier dargestellten Korngewichtbestimmungsverfahren relativ genaue Abschätzungen des Korngewichtes einer Ähre anfertigen lassen.

[0049] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform weist das Systems zur Ertragsanalyse des Kornfeldes eine Sende- und Empfangseinheit auf, die angepasst ist zum Versenden des aufgenommenen digitalen Bildes des Kornfeldausschnittes - bzw. auch der zweiten digitalen Aufnahme - zu einem Rechenzentrum, welches die Teilflächenbestimmungseinheit, die Ährenflächenbestimmungseinheit und das Ertragsbestimmungsmodul aufweist. Nach den Berechnung der Bestimmungseinheiten und des Moduls kann dann das Ergebnis an das Smartphone, die Digitalkamera oder das andere mobile Gerät zurückgesendet werden und direkt auf dem Feld weiterverwertet werden.

[0050] Darüber hinaus können Ausführungsbeispiele die Form eines zugeordneten Compute rogrammproduktes aufweisen, auf das von einem Computer-nutzbaren oder Computerlesbaren Medium zugegriffen werden kann. Die Instruktionen können einen Computer - wie beispielsweise ein Smartphone, einen Server oder eine Kombination von beiden - veranlassen, Verarbeitungsschritte entsprechend dem vorgestellten Verfahren auszuführen. Für den Zweck dieser Beschreibung kann das Computer-nutzbare oder Computer-lesbare Medium jede Vorrichtung sein, welche Elemente zum Speichern, Kommunizieren, Transportieren oder Weiterleiten des Programmes zusammen mit dem Instruktionen- verarbeitenden System aufweist.

[0051] Die Erfindung wird nachstehend anhand von Ausführungsbeispielen und Figuren weiter erläutert. Es sei darauf hingewiesen, dass Aspekte der Erfindung im Kontext unterschiedlicher Arten von Ausführungsbeispielen beschrieben sind. Einige Ausführungsbeispiele sind mit einem Bezug zu Verfahrensansprüchen beschrieben, während andere Ausführungsbeispiele im Kontext von Vorrichtungs- artigen Ansprüchen beschrieben sind. Trotzdem wird ein Fachmann aus der bisherigen und nachfolgenden Beschreibung entnehmen können - es sei denn, dass auf eine Abweichung hingewiesen wurde - dass nicht nur Merkmale einer Anspruchsgattung untereinander kombinierbar sind, sondern auch Merkmale Anspruchsart-übergreifend eine mögliche Kombination von Merkmalen darstellen.

[0052] Die oben dargestellten Aspekte sowie weitere Aspekte der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus den Ausführungsbeispielen und den Figuren, die nachfolgend näher beschrieben sind. [0053] Diese Ausführungsbeispiele dienen als mögliche Implementierungsformen, ohne darauf beschränkt zu sein, und sie nehmen Bezug auf die folgenden Figuren:

Fig. 1 zeigt ein Blockdiagramm einer Ausführungsform des erfinderischen Verfahrens zum Bestimmen der Ertragsvorhersage eines Kornfeldes.

Fig. 2 zeigt eine Positionierung eines digitalen Aufnahmegerätes über Ähren eines Kornfeldes.

Fig. 3 zeigt ein Hilfsmittel für die wünschenswerte Positionierung der Kamera über der mittleren Ebene der Ähren des Kornfeldes.

Fig. 4 zeigt eine Alternative für eine reproduzierbare Abstandspositionierung der Kamera von der mittleren Ebene der Ähren des Kornfeldes. Fig. 5 zeigt eine beispielhafte Aufnahme des Kornfeldes entsprechend einem Verfahren, welches im Zusammenhang von Fig. 4 und Fig. 5 dargestellt wurde.

Fig. 6 zeigt ein Blockdiagram des Teilverfahrens zur Bestimmung des Korngewichtes einer Ähre. Fig. 7 zeigt einen ersten Teil eines Blockdiagrammes einer implementierungsnäheren Ausführungsform des vorgeschlagenen Verfahrens.

Fig. 8 zeigt einen zweiten Teil des Blockdiagrammes der implementierungsnäheren Ausführungsform des vorgeschlagenen Verfahrens von Fig. 7.

Fig. 9 zeigt eine abstrakt dargestellt Ähre und ein Beispiel einer Referenzkarte zusammen mit einer darauf liegenden Ähre.

Fig. 9a zeigt eine Abbildung einer Ähre und eine Ansicht der Spindelstufen einer Ähre.

Fig. 10 zeigt ein beispielhaftes Diagramm zur Bestimmung der Ährenlänge.

Fig. 11 zeigt ein beispielhaftes Diagramm einer Kreuzkorrelationsfunktion zur Bestimmung der Anzahl der Spindelstufen.

Fig. 12 zeigt ein Blockdiagramm eines Teilsystems zum Bestimmen der Gesamtkörnerzahl einer Ähre eines Getreidehalmes. Fig. 13 zeigt ein Blockdiagram eines Systems zur Ertragsvorhersage für ein Kornfeld.

Fig. 14 zeigt ein Blockdiagramm eines Beispiels für ein Computersystem zusammen mit dem System entsprechend Fig. 13 und/oder Fig. 12.

[0054] Im Kontext dieser Beschreibung können die folgenden Konventionen, Begriffe und/oder Ausdrücke genutzt werden:

[0055] Der Begriff „Getreidehalm" bzw. „Ähre eines Getreidehalmes" muss nicht weiter interpretiert werden. Es kann sich dabei um eine gewöhnliche Getreidepflanze handeln, die auf einem landwirtschaftlichen Feld wächst. Typischerweise kann es sich bei dem Getreide um Weizen, Roggen oder Gerste handeln.

[0056] Der Begriff „digitales Bild" beschreibt eine digitale Abbildung einer realen Szene, die typischerweise mit einer Digitalkamera aufgenommen werden kann. Das digitale Bild oder die digitale Aufnahme kann sich aus Pixeln unterschiedlicher Farbwerte zusammensetzen und so einen bildlichen Gesamteindruck erzeugen. In dem hier vorgestellten Verfahren wird eine digitale Aufnahme der Oberfläche des Kornfeldes aus der Vogelperspektive und ggfs. eine weitere digitale Aufnahme einer einzelnen Ähre zur Bestimmung des Korngewichtes einer typischen Ähre aufgenommen.

[0057] Der Begriff„Blütenansicht der Ähre" beschreibt eine Ansicht der Ähre, in der die Körner gut sichtbar sind. Die Blütenansicht kann auch als Körneransicht der Ähre bezeichnet werden, da in dieser Ansicht die Körner der Ähre am besten sichtbar sind. Bei dieser Ansicht erstrecken sich die Grannen überwiegend jeweils links und rechts weg von der Ähre. In dieser Ansicht ist die Ansichtsfläche der Ähre am größten. Im Gegensatz zur Blütenansicht beschreibt der Begriff „Spindelstufenansicht" eine um 90° entlang der Längsachse der Ähre gedrehte Ansicht der Ähre, also eine Sicht auf die schmale Ansicht der Ähre. Hierbei schaut man also auf die schmalere Seite der Ähre bzw. auf die Grannen der Ähre, wenn die Längsachse der Ähre vertikal verläuft.

[0058] Eine „Referenzkarte" ist im Kontext dieser Beschreibung ein flacher Gegenstand - beispielsweise eine einfarbige Karte - deren Farbwert sich gut von dem der Ähre unterscheidet. Ein komplementärer Farbton - z.B. blau - gegenüber einem typischen Farbwert der Ähre hat sich als vorteilhaft erwiesen.

[0059] Der Begriff„Template-Matching- Verfahren" ist dem Fachmann als ein Verfahren, um eine Struktur eines digital dargestellten Gegenstandes zu erfassen, bekannt. Eine detaillierte Beschreibung findet sich beispielsweise in S. Kim, J. McNames, Automatic spike detection based on adaptive template matching for extracellular neural recordings", Journal of Neuroscience Methods 165 pp. 165-174, 2007.

[0060] Der Begriff "Entwicklungsstufe" oder„Entwicklungsstadium" beschreibt eine Stufe im natürlichen Lebenszyklus einer Pflanze - hier einer Getreideähre - von der Aussaat bis zur Ernte. Es hat sich gezeigt, dass die Nutzung des„BBCH-Code" zur Beschreibung der Entwicklungsstufe einer Pflanze hilfreich ist. Die Abkürzung "BBCH" steht offiziell für "Biologische Bundesanstalt, Bundessortenamt und CHemische Industrie". Der BBCH-Code beschreibt eine phänomenologische Entwicklungsstufe von Pflanzen. Der Code beginnt bei 00 und endet bei 89. Ein BBCH-Code zwischen 10 und 19 beschreibt beispielsweise ein frühes Entwicklungsstadium eines Blattes. Ab einem BBCH-Code von 60 erscheint die Blüte der Pflanze (bis 69). Mit den jeweils nächsten zehn Schritten wird die Fruchtentwicklung (70-79), die Samenreife (80-89) und das Absterben (90-99 - bei einjährigen Pflanzen) der Pflanze beschrieben. [0061] Der Begriff „Digitalkamera" beschreibt eine Kamera, die als Aufnahmemedium anstelle eines fotografischen Films ein digitales Speichermedium verwendet. Das digitale Bild wird zuvor mittels eines elektronischen Bildwandlers (Bildsensor) digitalisiert.

[0062] Der Begriff „Farbkontrastkugel" beschreibt einen Gegenstand der eine räumliche Ausdehnung aufweist, die in der gleichen Größenordnung liegt wie die mittlere Länge der Ähren (z.B. ein paar Zentimeter groß ist) und ein Gewicht in der Größenordnung von ca. 10 bis 100 g aufweist. Seine Farbe ist idealerwiese komplementär zu einer dominierenden Farbe einer Oberfläche eine Kornfeldes. Vorteilhafterweise handelt es sich um eine Komplementärfarbe eines Kornfeldes in reifem Zustand. Beispielsweise kann die Farbkontrastkugel einen blauen Farbwert an seiner Oberfläche aufweisen. Es ist nicht notwendig, dass es sich tatsächlich um einen kugelförmigen Gegenstand handelt. Andere geometrische Formen sind ebenso möglich. Wichtig ist, dass die Farbkontrastkugel leicht mittels optischen Erkennungsverfahren von Bildelementen des Kornfeldes unterscheidbar ist. [0063] Der Begriff "Texturbildanalyse" beschreibt ein Verfahren, bei dem die Textur eines Gegenstandes eines digitalen Bildes analysiert wird. Unter Textur wird in diesem Zusammenhang die oberflächliche Erscheinungsform des Gegenstandes bzw. auch seiner Umgebung verstanden. Beispiele für Verfahren zur Texturbildanalyse sind beispielsweise beschrieben in: F. Cointault , D. Guerin , J-P. Guillemin & B. Chopinet,„In-field Triticum aestivum ear counting using colour- texture image analysis", New Zealand Journal of Crop and Horticultural Science, vol. 36, pp. 117- 130, 2008. [0064] Fig. 1 zeigt ein Blockdiagramm eines Ausführungsbeispiels des erfinderischen Verfahrens 100 zur Ertragsvorhersage für ein Kornfeld. Das Verfahren weist ein Positionieren, 102, einer Digitalkamera in einem definierten Abstand über einer mittleren Ebene von Ähren eines Kornfeldes - d.h. aus der Vogelperspektive - und ein Aufnehmen, 104, eines digitalen Bildes eines Ausschnittes des Kornfeldes mit der positionierten Digitalkamera auf. Dabei sollten die mittlere Ebene der Ähren und eine Bildebene der Digitalkamera parallel zueinander liegen. Dies kann automatisch geschehen, indem Beschleunigungs- bzw. Lagesensoren der Kamera benutzt werden. Genau dann, wenn die Bildebene horizontal ausgerichtet ist, kann die automatisierte Auslösung der Digitalkamera erfolgen.

[0065] Weiterhin weist das Verfahren ein Bestimmen, 106, einer Fläche des aufgenommenen Kornfeldausschnittes aus dem definierten Abstand und einem Bildwinkel der Digitalkamera und ein Bestimmen, 108, einer Gesamtfläche der Ähren in dem digitalen Bild im Vergleich zu einer Gesamtfläche des digitalen Bildes durch einen Algorithmus zum Differenzieren zwischen Bildpixeln der Ähren im Gegensatz zu anderen Bildpixeln, die nicht Ähren zugehörig sind, auf. Darauf aufbauend weist das Verfahren ein Bestimmen, 110, eines Ertrages des Feldes aus der Gesamtfläche der Ähren in dem digitalen Bild im Vergleich zu einer Gesamtfläche des digitalen Bildes, der bestimmten Fläche des aufgenommenen Kornfeldausschnittes, eines mittleren Korngewichtes einer Ähre, einer Feldgesamtfläche und einem ersten Kalibrierungsfaktor auf. Dieser erste Kalibrierungsfaktor kann Sorten-, Wachstums-, witterungs-, orts- und/oder düngungsabhängig sein. Auch weitere Abhängigkeiten wie Faktoren in Kenntnis von einem Schädlingsbefall sind möglich. Beispielsweise könnte die Fläche des aufgenommenen Kornfeldausschnittes 4 m 2 betragen. Aus der Analyse des digitalen Bildes könnte sich ergeben, dass 20% der Pixel auf Ähren zurückzuführen sind. Bei einer Bildgröße von 1920 x 1080 Pixeln wären demnach 41472 Pixel auf Ähren zurückzuführen. Aus empirischen Untersuchungen könnte ermittelt worden sein, dass eine Ähre unter den vorliegenden Bedingungen typischerweise eine durchschnittliche Größe von 208 Pixel einnimmt. Dann wären auf der digitalen Bildaufnahme etwa 200 Ähren abgebildet. Bei einem Kornfeldausschnitt von 4 m 2 entsprächen das etwa 50 Ähren pro m 2 Feldfläche. Würde die Feldgesamtfläche 1 km 2 betragen, so lägen in dem gesamten Feld 50 Millionen Ähren vor. Würde das mittlere Korngewicht 3 g pro Ähre betragen, läge ein Gesamtgewicht an Körnern von 150 Tonnen in dem Feld vor.

[0066] Fig. 2 zeigt eine Positionierung eines digitalen Aufnahmegerätes 202 über Ähren 210 eines Kornfeldes. Bei dem digitalen Aufnahmegerät kann es sich beispielsweise um eine einzelne Digitalkamera oder eine Digitalkamera in einem mobilen Telefon - z.B. Smartphone - handeln. Die Kamera 202 nimmt einen definierten Ausschnitt der Oberfläche des Kornfeldes auf. Der Ausschnitt wird im Wesentlichen durch den Abstand der Bildebene 204 der Kamera 202 und des Bildwinkels α 206 der Kamera 202 bestimmt. Bei der Aufnahme des digitalen Bildes liegt die Bildebene 204 der Kamera 202 vorteilhafterweise parallel zu einer mittleren horizontal verlaufenden Ebene 208 durch die Ähren 210 des Kornfeldes.

[0067] Fig. 3 zeigt ein Hilfsmittel für die wünschenswerte Positionierung der Kamera 202 über der mittleren Ebene 208 der Ähren 210 des Kornfeldes. Bei dem Hilfsmittel kann es sich um einen Abstandshalter 302 zwischen der Kamera 202 und einem Gewicht 304 handeln. Der Abstandshalter 302 ist sowohl an der Kamera 202 als auch an dem Gewicht 304 befestigt. Das Gewicht 304 kann beispielsweise aus einer Kugel bestehen. Die Farbe der Kugel 304 sollte so beschaffen sein, dass sie sich von der Farbe der Ähren 210 bzw. des Kornfeldes gut unterscheidet. Als Komplementärfarbe zur Farbe von reifem bzw. fast reifem Korn kommt ein Blauton für die Kugel 304 in Betracht (Farbkontrastkugel). Der Abstandshalter 302 kann als Faden oder eine fadenähnliche Struktur gestaltet sein. Damit ist sichergestellt, dass der Abstandshalter 302 aufgrund der Schwerkraft immer senkrecht auf der mittleren Ebene 208 der Ähren 210 des Kornfeldes steht. Außerdem wird auf diese Weise sichergestellt, dass über die Länge des Abstandshalters 302 - in der gerade beschriebenen Positionierung - und dem Bildwinkel der Kamera 202 die Größe des Ausschnittes aus dem Kornfeld leicht berechenbar ist. Bei einer quadratischen digitalen Aufnahme würde sich die Seitenlänge a des digitalen Bildes aus a = 2 * L * tan (a/2) ergeben. Dabei ist L im Wesentlichen die Länge des Abstandshalters 302 und α der Bildwinkel der Kamera 202. [0068] Fig. 4 zeigt eine Alternative für eine reproduzierbare Abstandspositionierung der Kamera 202 von der mittleren Ebene 208 der Ähren 210 des Kornfeldes. Die Kamera ist am Ende eines Stabes 402 unter einem definierten Winkel montiert. Dieser Winkel ist idealerweise größer als der halbe Bildwinkel der Kamera 202. Wenn das Ende 404 des Stabes 402 sich in der Höhe der mittleren Ebene 208 der Ähren 210 des Kornfeldes befindet, ergibt sich der Abstand 302 - der jetzt nicht durch einen Abstandshalter 302 definiert ist - aus L = LStab * sin (90-δ), wobei δ der Winkel zwischen dem Stab 402 und der Bildebene 204 der Kamera ist. Über diesen bekannten Abstand der Kamera 202 zur mittleren Ebene 208 der Ähren 210 des Kornfeldes und dem Bildwinkel der Kamera 202 lässt sich - wie oben dargestellt - die Fläche bestimmen, die der digitalen Aufnahme der Kamera 202 entspricht.

[0069] Die digitale Aufnahme kann auf verschiedene Weise ausgelöst werden. Einerseits ist es möglich, einen Auslöser in den Griff 404 des Stabes 402 zu integrieren. Bei dieser Variante könnte es aber schwierig sein, die Bildebene 204 der Kamera 202 so auszurichten, dass sie parallel zur mittleren Ebene 208 der Ähren 210 liegt. Eleganter wäre eine Lösung, bei der die Aufnahme automatisch ausgelöst wird, sobald die Bildebene 204 horizontal liegt, nachdem ein Signal 204 für eine Auslösebereitschaft der Kamera 202 ausgelöst wurde. Auf diese Weise lässt sich eine Parallelität der Bildebene 204 und der mittleren Ebene 208 der Ähren 210 gewährleisten. Eine Feststellung über die horizontale Ausrichtung der Bildebene 204 kann über Beschleunigungssensoren (oder anderen Sensoren) der Kamera detektiert werden.

[0070] Fig. 5 zeigt eine beispielhafte Aufnahme 500 eines Kornfeldausschnittes. Über die oben im Zusammenhang mit den Figuren 2 bis 4 genannten Verfahren oder über vergleichbare Verfahren kann die Größe der Fläche des Kornfeldes, die der digitalen Aufnahme entspricht, bestimmt werden. Man erkennt deutlich die Ähren 502 in der beispielhaften Aufnahme 500. Außerdem erkennt man, dass diejenigen Ähren 502, die in der Mitte des Bildes liegen, unter einem anderen Winkel aufgenommen werden als diejenigen Ähren 502, die in Außenbereichen der Aufnahme 500 liegen. Dies ergibt sich aus einfachen optischen Überlegungen. Dieser Effekt lässt sich durch einen Flächenfaktor, der zu den Rändern der digitalen Aufnahme 500 hin abnimmt, ausgleichen. Ferner ist in der Figur 5 zu erkennen, dass sich einzelne Ähren überlappen. Zur Ermittlung der Anzahl der in der Bildaufnahme vorhandenen Ähren lässt sich demnach nicht z.B. durch die Ermittlung der Anzahl von zusammenhängenden Flächen ähnlicher Helligkeitswerte oder ähnlicher Texturen bestimmen. Daher wird erfindungsgemäß zunächst die Gesamtfläche der Ähren in dem digitalen Bild im Vergleich zu der Gesamtfläche des digitalen Bildes ermittelt und in einem weiteren Schritt mit Hilfe einer typischen Größe einer Ähre in einem Digitalbild die Zahl der vorhandenen Ähren ermittelt. Die Information über die typische Größe einer Ähre in einem Digitalbild wird durch den ersten Kalibrierungsfaktor bereitgestellt, der üblicherweise empirisch ermittelt wird.

[0071] Aus einer Bestimmung der Fläche, die von Ähren 502 in der Aufnahme 500 eingenommen wird, lässt sich der Feldertrag des gesamten Feldes hochrechnen.

[0072] Vorteilhafterweise wird zur Hochrechnung auf den Feldertrag das Korngewicht einer Ähre 502 berücksichtigt. In den folgenden Figuren wird erläutert, wie ein derartiges Korngewicht auch mithilfe einer zusätzlichen digitalen Aufnahme einer einzelnen Ähre ermittelt werden kann.

[0073] Fig. 6 zeigt ein Blockdiagramm eines Ausführungsbeispiels des erweiterten Verfahrens 600 zum Bestimmen der Gesamtkörnerzahl einer Ähre eines Getreidehalmes. Das Verfahren weist dabei zunächst ein Bereitstellen, 602, eines digitalen Bildes der Ähre in einer Spindelstufenansicht der Ähre auf. Dabei sollte sich die Ähre bei der Aufnahme in dem digitalen Bild vor einer Referenzkarte als Hintergrund befinden. Die Referenzkarte weist aus praktischen Gründen idealerweise die Komplementärfarbe (z.B. blau) zu einer typischen Farbe einer Kornähre (gelblich) auf.

[0074] Als weiteren Schritt weist das Verfahren ein Bestimmen, 604, einer Länge der Ähre entlang der Längsachse der Ähre durch eine Trennung von Bildpixeln des digitalen Bildes der Ähre von dem Hintergrund auf. Diese Trennung kann vorteilhafterweise mittels eines Farbhistogrammverfahrens geschehen. Auf diese Weise lässt sich eine zusammenhängende Fläche der Ähre von dem Hintergrund der Referenzkarte unterscheiden. Zusätzlich weist das Verfahren in diesem Schritt ein Vergleichen, 606, von Pixelkoordinaten an einem Ende der Ähre mit Pixelkoordinaten der Ähre an einem entgegengesetzten Ende der Ähre in Längsrichtung der Ähre mit Bildmarken auf der Referenzkarte auf. Durch eine auf der Referenzkarte vorhandenen Skala kann so leicht die Länge der Ähre ermittelt werden. Dazu müssen einfach nur entsprechende y- Koordinaten voneinander subtrahiert werden.

[0075] Vorteilhaft ist es, wenn die Abbildung der Ähre vor der Längenermittlung einer Transformation unterzogen wird, welche perspektivische Verzerrungen und Schräglagen ausgleicht.

[0076] Anschließend kann in dem Verfahren ein Bestimmen, 608, einer Anzahl von Spindelstufen der Ähre durch ein Template-Matching- Verfahren vorgenommen werden, auf das eine Bestimmung einer Kornanzahl der Ähre (Schritt 610) durch eine Multiplikation der ermittelten Spindelstufen mit einem Faktor, welcher die Zahl der Körner pro Spindelstufe angibt, und beispielsweise einen Wert von 4 hat, folgt.

[0077] In einem letzten Schritt des Verfahrens wird ein Bestimmen, 612, des Gewichtes aller Körner der Ähre durch eine Multiplikation der bestimmten Kornanzahl mit einem Kalibrierungsfaktor erreicht. Der Kalibrierungsfaktor kann eine Vielzahl von variablen Einflussgrößen berücksichtigen. Durch ein kontinuierliches Vergleichen von durch das Verfahren ermittelten Korngewichten mit dem durch Auswiegen ermittelten Korngewichten kann ein kontinuierlicher und maschinengestützter Lernprozess innerhalb des Verfahrens verwirklicht werden.

[0078] Fig. 7 zeigt einen ersten Teil eines Blockdiagrammes einer implementierungsnäheren Ausführungsform des vorgeschlagenen Verfahrens. Zunächst wird eine digitale Abbildung einer Ähre 708 zusammen mit einer Referenzkarte empfangen. Eine Geometriekorrektur 702 enthält auch eine Eckende tektion 704 der Ecken einer farbigen Fläche auf der Referenzkarte. Anschließend erfolgt eine Transformation 706 von Perspektive und Bildausschnitt 710, sodass Flächen außerhalb des farbigen Hintergrundes mit der darauf liegenden Ähre ignoriert werden.

[0079] Der so erhaltene Bildausschnitt 710 wird an eine Ährendetektionsfunktion 712 weitergegeben. Die eigentliche Ährendetektion geschieht mittels einer Analyse 714 mittels eines Farbhistogrammverfahrens, um Pixel der Ähre und des farbigen Hintergrundes voneinander zu unterscheiden (716 Segmentierung Vorder-/Hintergrund). Anschließend wird das erkannte Ährenobjekt maskiert, 718. Bei dieser maskierten Darstellung können erkannte Bildpixel des Hintergrundes als logische„0" dargestellt werden.

[0080] In einem nächsten Verarbeitungsblock erfolgt eine Ährenvorverarbeitung 722. Diese kann einen Schritt einer Beleuchtung- und Kontrastoptimierung 724 aufweisen. Als nächstes können eine transformatorische Begradigung 726 der Ähre und eine weitere Reduktion des zu verarbeitenden Bildausschnittes erfolgen. Durch eine optische Grannenentfernung wird eine Erkennung der Ansicht der Ähre möglich (Schritt 726). Idealerweise handelt es sich bei der Ansicht der Ähre um eine Spindelstufenansicht. Die weitere Verarbeitung des empfangenen digitalen Bildes erfolgt anhand von Fig. 8.

[0081] Fig. 8 zeigt einen zweiten Teil eines Blockdiagrammes einer implementierungsnäheren Ausführungsform des vorgeschlagenen Verfahrens. Hier erfolgt die eigentliche Ährenanalyse 802. Dazu ist zunächst eine Geometrieanalyse 804 erforderlich, deren Ergebnis eine Feststellung der Ährenlänge 808 ist. Ein Vergleich der obersten Pixel der Ähre mit der abgebildeten und erkannten Skala bzw. der bekannten Größe der farbigen Fläche der Referenzkarte - ggfs. unter Zuhilfenahme von Eckmarken - ermöglicht in Verbindung mit dem Abstand zum Halmansatz am unteren Ende der Ähre eine Bestimmung der Länge der Ähre in Längsrichtung, wie es in Fig. 9 dargestellt ist. [0082] Bei dem anschließenden Template-Matching- Verfahren 806 wird ein mittlerer ausgewählter Bereich 810 der Ähre 728 in der zu diesem Zeitpunkt dargestellten Form pixel weise in vertikaler Richtung entlang der vertikalen Längsachse der Ähre 728 über diese verschoben. Dabei wird jeweils ein Ähnlichkeitsfaktor bestimmt, der mathematisch durch die Kreuzkorrelationsfunktion 810 zwischen Template- und Bildfunktion bestimmt ist. Durch das periodische Muster der Ährenstruktur ergeben sich im Verlauf der Kreuzkorrelationsfunktion 810 ausgeprägt Maxima- Werte, die im periodischen Abstand zueinander liegen. Ein Ergebnis einer derartigen Korrelationsanalyse 808 ist in Fig. 10 dargestellt, die die Periodenlänge und damit den Abstand der Spindelstufen untereinander liefert. Das Verhältnis von Ährenlänge 808 zu Periodenlänge führt auf ein sehr genaues Maß für die halbe Anzahl an Spindelstufen, weil die Periodizität der Spindelstufen sehr deutlich und mit gleichbleibendem Abstand ausgeprägt ist.

[0083] Anschließend erfolgt auf der so gelegten Basis die Kornanalyse 812 mit der Bestimmung der Anzahl der Körner 816 und der Bestimmung des 1000-Korngewichtes 814. Ergänzend kann sich eine Ertragsberechnung 818 des gesamten Feldes, oder eines Teilbereiches davon, über eine Ertragsformel 820 anschließen. Das 1000-Korngewicht - auch als Tausenkorngewicht (TKG) bezeichnet - ist ein üblicher Rechenwert zur Abschätzung von Erträgen in landwirtschaftlicher Umgebung und gibt das Gewicht von 1000 Körnern einer Körnerpartie an. Er lässt sich aus dem Korngewicht einer Ähre und der ermittelten Anzahl der Körner der Ähre berechnen. [0084] Fig. 9 zeigt eine abstrakt dargestellte Ähre 708 und ein Beispiel einer farbigen Fläche 902 (in schwarz/weiß Darstellung nicht erkennbar) einer Referenzkarte (die größer sein kann als die Fläche 902) zusammen mit einer darauf liegenden Ähre 708. Die farbige Fläche 902 weist Bildmarken wie eine Skala 904 sowie beispielsweise Bildeckmarken 914 auf. Die Bildeckmarken 914 können verschiedene Ausprägungen haben.

[0085] In Verlängerung der Körner 908 sind Grannen 906 symbolisch dargestellt, die je nach Sorte des Getreides unterschiedlich lang sein können. Außerdem ist noch ein Stück des Halmes 910 dargestellt, der lediglich zur Erkennung des unteren Ährenfeldes seine Bedeutung für das vorgestellte Verfahren hat.

[0086] Die Ähre 708 sollte auf der farbigen Fläche 902 der Referenzkarte so ausgerichtet sein, dass die Längsachse 912 der Ähre 708 möglichst parallel zu einer Seitenlinie der farbigen Fläche 902 ausgerichtet ist. Eine typisch gekrümmte Form der Ähre 708 kann durch eine Transformation der Darstellung der Ähre 708 so adaptiert werden, dass die Längsachse der Ähre tatsächlich parallel zu einer Seitenlinie der farbigen Fläche 902 der Referenzkarte ausgerichtet ist. Die Referenzkarte ist typischerweise ein wenig größer als die darauf enthaltene farbige Fläche 902, deren Farbe beispielsweise„blau" ist.

[0087] Eine tatsächliche Abbildung einer Ähre 708 stellt selbstverständlich einen zusammenhängenden Bereich (beispielsweise dargestellt in Fig. 7, 720, 728) dar. Die hier genutzte Form der Darstellung der Ähre 708 soll nur als Darstellung der Ausrichtung der Ähre 708 bezüglich der Referenzkarte verstanden werden.

[0088] Fig. 9a zeigt eine Abbildung einer Ähre 708 und eine Ansicht 926 der Spindelstufen einer Ähre. Die Abbildung der Ähre 708 zeigt deutlich die unterschiedlichen Körner 916, 918, 920, 922 im unteren Bereich der Ähre sowie den Halm 910. Entsprechend erkennt man in der abstrakteren Form der Ähre auf der rechten Seite der Fig. 9a die unterschiedlichen Spindelstufen 424 der Ähre 708.

[0089] Fig. 10 zeigt ein beispielhaftes Diagramm 1000 zur Bestimmung der Ährenlänge. Hierbei erkennt man, dass pro Pixelzeile (x-Achse), die sich auf die Ähre beziehen, die Breite der Ähre (y- Achse) aufgetragen ist. Die einzelnen relativen Maxima - oder eine eng zusammenliegende Gruppe von relativen Maxima - beziehen sich auf jeweils eine Spindelstufe. Durch einfaches Abzählen der relativen Maxima bzw. der Gruppen der relativen Maxima lässt sich die Anzahl der Spindelstufen erkennen. Aus dem Beginn der Pixel der Ähre bei ca. Zeile 60 und dem Ende der Pixel der Ähre bei ca. Zeile 1710 ergibt sich unter Zuhilfenahme der Skala der Referenzkarte bzw. durch eine Kenntnis der Breite eines individuellen Pixels bzw. einer Pixelzeile die Ährenlänge 1002.

[0090] Fig. 11 zeigt ein beispielhaftes Diagramm 1100 einer Kreuzkorrelationsfunktion zur Bestimmung der Anzahl der Spindelstufen auf Basis des Template-Matching- Verfahrens. Auf der x-Achse ist die jeweilige Position des Templates (Muster aus der Mitte der Ähre) gegenüber einem Korrelationswert (Ähnlichkeitswert) des Templates gegenüber der vollständigen Ähre dargestellt. Man erkennt in der Mitte der Darstellung - etwa bei dem Pixel-Wert 525, vgl. 1102/max. Übereinstimmung - einen Korrelationswert von praktisch 1. An dieser Stelle liegt das Template genau an seiner ursprünglichen Stelle. Aus den Abständen der relativen Maxima der Darstellung lässt sich eine Periodenlänge 1104 bestimmen, die dem Abstand der einzelnen Spindelstufen zueinander entspricht. Aus der ermittelten Länge der Ähre und der mittleren ermittelten Periodenlänge 1104 lässt sich auch die Anzahl der Spindelstufen durch Division und Rundung errechnen.

[0091] Außerdem sei an dieser Stelle auf eine alternative Form zum Verfahren 600 (also als Ersatz bzw. Ergänzung zu den Teil verfahren gemäß Fig. 6 bis 11) zum Bestimmen der Gesamtkörnerzahl einer Ähre eines Getreidehalmes hingewiesen: Auch gemäß dieser Ausführungsform beginnt der Prozess mit einer Bereitstellung eines digitalen Bildes der Ähre. In diesem Fall wird eine Aufnahme der Ähre in der Blütenansicht - also in der Ansicht, in der die Körner der Ähre gut sichtbar sind - vor einer Referenzkarte gemacht. Es folgt ein Ermitteln einer Fläche der Blütenansicht der Ähre durch eine Trennung von Bildpixeln des digitalen Bildes der Ähre von dem Hintergrund z.B. mittels eines Farbhistogrammverfahrens, und ein Vergleichen der von einer von der Ähre eingenommenen Fläche mit Bildmarken auf der Referenzkarte. Dabei kann es sich bei den Bildmarken um die Skala der Referenzkarte handeln oder um die bekannten Abstände anderer Bildmarken auf der Referenzkarte. Anschließend erfolgt ein Bestimmen des Gewichtes aller Körner der Ähre durch eine Multiplikation der ermittelten Fläche der Ähre mit einem Kalibrierungsfaktor. Es hat sich gezeigt, dass es eine ausgeprägt direkte Korrelation zwischen der Projektionsfläche der Ähre in Blütenansicht zur Anzahl der Körner der Ähre gibt. Dieses Phänomen wir hier genutzt, um einfach und elegant das Körnergewicht der Ähre zu ermitteln. Auch dieses alternative Verfahren lässt sich besonders gut ab einem Wachstumsstadium anwenden, das größer als 60 BBHC ist. Es funktioniert allerdings auch schon bei geringeren BBHC- Werten.

[0092] Fig. 12 zeigt ein Blockdiagramm eines Systems zum Bestimmen der Gesamtkörnerzahl einer Ähre eines Getreidehalmes. Das System weist eine Empfangseinheit 1202 zum Empfangen eines digitalen Bildes der Ähre in einer Seitenansicht der Ähre auf. Wenn das System zum Bestimmen der Gesamtkörnerzahl in einem mobilen Gerät integriert ist, handelt es sich bei der Empfangseinheit um eine digitale Kamera. In einer anderen Ausführungsform wird eine digitale Aufnahme der Ähre von einer Digitalkamera aufgenommen und an die Empfangseinheit 1202 - gegebenenfalls drahtlos - übermittelt. Die Ähre in dem digitalen Bild wird dabei vor einer Referenzkarte als Hintergrund aufgenommen. Optional kann das System eine Anzeigeeinheit 1204 aufweisen. Darüber hinaus weist das System eine Vermessungseinheit 1206 auf. Sie ist angepasst zur Bestimmung einer Länge der Ähre entlang der Längsachse der Ähre durch eine Trennung von Bildpixeln des digitalen Bildes der Ähre von dem Hintergrund. Darüber hinaus ist die Vermessungseinheit 806 angepasst für ein Vergleichen von Pixelkoordinaten an einem Ende der Ähre mit Pixelkoordinaten der Ähre an einem entgegengesetzten Ende der Ähre in Längsrichtung der Ähre mit Bildmarken auf der Referenzkarte.

[0093] Ergänzend weist das System eine Spindelstuf enberechnungseinheit 1208, die angepasst ist zur Bestimmung einer Anzahl von Spindelstufen der Ähre durch ein Template-Matching- Verfahren, und eine Kornzahlbestimmungseinheit 1210 auf, die angepasst ist zur Bestimmung einer Kornanzahl der Ähre durch eine Multiplikation der ermittelten Spindelstufen mit einem Faktor.

[0094] Schließlich ist in dem System noch eine Gewichtsermittlungseinheit 1212 vorgesehen, die angepasst ist zur Bestimmung des Gewichtes aller Körner der Ähre durch eine Multiplikation der bestimmten Kornanzahl mit einem Kalibrierungsfaktor.

[0095] Wie bereits oben ausgeführt kann das System Teil eines Server-Systems sein, welches das oder die digitalen Aufnahmen von einer Digitalkamera - beispielsweise einem Smartphones - empfängt. Andererseits ist es auch möglich - bei entsprechender Rechenleistung - das gesamte System in das mobile System - zum Beispiel ein Smartphone oder eine Digitalkamera - zu integrieren.

[0096] Dieses System gemäß Fig. 12 kann integriert sein mit einem System 1300 zur Ertragsanalyse des Kornfeldes, das in Fig. 13 dargestellt ist. Dieses System weist eine Digitalkamera 1302 auf, die in einem definierten Abstand über einer mittleren Ebene von Ähren eines Kornfeldes positioniert ist, wobei die Digitalkamera angepasst ist zum Aufnehmen eines digitalen Bildes eines Ausschnittes des Kornfeldes mit der positionierten Digitalkamera, die die gleiche sein kann wie in Fig. 12 dargestellt. Dabei sollten die mittlere Ebene der Ähren und eine Bildebene der Digitalkamera parallel zueinander liegen. Auch die Anzeige/der Bildschirm 1304 kann identisch zu der Anzeigeeinheit 1204 von Fig. 12 sein.

[0097] Das System zur Ertragsvorhersage 1300 weist weiterhin eine Teilflächenbestimmungseinheit 1306 zum Bestimmen einer Fläche des aufgenommenen Kornfeldausschnittes aus dem definierten Abstand und einem Bildwinkel der Digitalkamera sowie eine Ährenflächenbestimmungseinheit 1308 zum Bestimmen einer Gesamtfläche der Ähren in dem digitalen Bild im Vergleich zu einer Gesamtfläche des digitalen Bildes durch einen Algorithmus zum Differenzieren zwischen Bildpixeln der Ähren im Gegensatz zu anderen Bildpixeln, die nicht Ähren zugehörig sind, auf.

[0098] Schließlich weist das System 1300 ein Ertragsbestimmungsmodul 1310 zum Bestimmen eines Ertrages des Feldes aus der Gesamtfläche der Ähren in dem digitalen Bild im Vergleich zu einer Gesamtfläche des digitalen Bildes, der bestimmten Fläche des aufgenommenen Kornfeldausschnittes, eines mittleren Korngewichtes einer Ähre, einer Feldgesamtfläche und dem ersten Kalibrierungsfaktor.

[0099] Ausführungsformen der Erfindung können zusammen mit praktisch jeder Art von Computer - insbesondere auch mit einem Smartphone - unabhängig von der Plattform, die zum Speichern und Ausführen von Programmcode genutzt wird, implementiert sein. Fig. 14 stellt exemplarisch ein Computersystem 1400 dar, welches zur Ausführung von Programmcode geeignet ist, der sich auf das vorgeschlagene Verfahren bezieht.

[0100] Bei dem Computersystem 1400 handelt es sich nur um ein Beispiel eines geeigneten Computersystems und es ist nicht beabsichtigt, hierin eine Limitation des Umfanges einer Nutzung oder Funktionalität der hier beschriebenen Erfindung darzustellen. Im Gegenteil: Das Computersystem 1400 ist geeignet, um jedes Merkmal bzw. jede Funktionalität der hier beschriebenen Ausführungsbeispiele zu implementieren. In dem Computersystem 1400 sind Komponenten enthalten, die mit einer Vielzahl von anderen allgemeinen oder dedizierten Computersystemumgebungen und/oder Konfigurationen zusammenarbeiten können.

[0101] Beispiele von bekannten Computersystemen, Umgebungen und/oder Konfigurationen, die geeignet sein können, um mit dem Computersystem 1400 zusammenzuarbeiten, umfassen, ohne darauf beschränkt zu sein, Tablet-Computer, Notebook-Computer und/oder andere mobile Rechensysteme und/oder Smartphones sowie auch Multiprozessorsysteme, Mikroprozessorbasierende Systeme, programmierbare Consumer-Elektronik oder auch Digitalkameras oder PDAs (Personal Digital Assistent).

[0102] Das Computersystem 1400 sei hier in einem allgemeinen Kontext von durch ein Computersystem ausführbaren Instruktionen beschrieben. Dabei kann es sich auch um Programmmodule handeln, die von dem Computersystem 1400 ausgeführt werden. Im Allgemeinen weisen Programmmodule Programmroutinen, Teilprogramme, Objekte, Komponenten, Verarbeitungs -und/oder Entscheidungslogik, Datenstrukturen, usw. auf, die eine bestimmte Aufgabe ausführen oder einen bestimmten abstrakten Datentyp repräsentieren. [0103] Wie bereits erwähnt, kann das Computersystem 1400 in Form eines„General Purpose" Rechensystems implementiert sein. Dabei enthalten die Komponenten des Computersystems 1400 - ohne darauf beschränkt zu sein - ein oder mehrere Verarbeitungseinheiten 1402 (CPU), ein Speichersystem 1404 und einen Systembus 1418, welcher verschiedene Systemkomponenten - inklusive des Hauptspeichers 1404 mit dem Prozessor 1402 - verbindet.

[0104] Das Computersystem 1400 weist auch verschiedene Computer-lesbare Medien auf. Derartige Medien umfassen alle von dem Computersystem 1400 zugreifbare Medien. Dazu gehören sowohl flüchtige wie auch nichtflüchtige Medien, die sowohl entfernbar als auch fest verbaut sein können.

[0105] Der Hauptspeicher 1404 kann auch Computer-lesbare Medien in Form eines flüchtigen Speichers aufweisen. Das kann zum Beispiel ein Random Access Memory (RAM) bzw. auch ein Cache-Speicher sein. Das Computersystem 1400 kann weiterhin entfernbar und nicht entfernbare Speichermedien aufweisen. Das Speichersystem 1412 kann beispielsweise die Fähigkeit zum Speichern von Daten auf einem nicht entfernbaren Speicher-Chip aufweisen. Die Speichermedien können an den Systembus 1406 durch ein oder mehrere Daten-Interfaces angeschlossen sein. Wie weiter unten genauer beschrieben, kann der Speicher 1404 mindestens ein Programmprodukt aufweisen, welches eine Mehrzahl von Programmmodulen (mindestens eines) aufweist, die so konfiguriert sind bzw. das Computersystem so konfigurieren, dass die Funktionen der Ausführungsformen der Erfindung ausgeführt werden können.

[0106] Ein Programm, welches eine Mehrzahl von Programmmodulen aufweist, kann beispielsweise in dem Speicher 1404 gespeichert sein, genauso wie ein Betriebssystem, ein oder mehrere Anwendungsprogramme, Programmmodule und/oder Programmdaten.

[0107] Das Computersystem 1400 kann weiterhin mit mehreren externen Vorrichtungen wie einer Tastatur 1408, einem Zeigerinstrument („Maus") 1410, einer Anzeige (nicht dargestellt), usw. kommunizieren. Diese Vorrichtungen können beispielsweise in einem berührungsempfindlichen Bildschirm 1412 (Touch-Screen) kombiniert sein, um eine Interaktion mit dem Computersystem 1400 zu ermöglichen. Das Computersystem 1400 kann auch akustische Ein-/ Ausgabevorrichtungen 1416 aufweisen. Außerdem können weitere Verbindungen vorhanden sein, um mit einem oder mehreren anderen Datenverarbeitungsvorrichtungen zu kommunizieren (Modem, Netzwerkanschlüsse, usw.). Außerdem kann eine derartige Kommunikation über Eingabe/ Ausgabe-Interfaces (I/O) erfolgen. Weiterhin kann das Computersystem 1400 über ein oder mehrere Netzwerk - wie einem LAN (local area network), einem WAN (wide area network) und/oder über ein öffentliches (mobiles) Netzwerk z.B. Internet) über den Adapter 1414 kommunizieren. Wie dargestellt, kann der Netzwerkadapter 1414 mit anderen Komponenten des Computersystems 1400 über den Systembus 1418 kommunizieren. Außerdem sei angemerkt, dass - obwohl es nicht dargestellt ist - auch andere Hardware- und/oder Software-Komponenten im Zusammenhang mit dem Computersystem 1400 eingesetzt werden können. Das betrifft beispielsweise Micro-Code, Device-Treiber, redundante Verarbeitungseinheiten, usw.

[0108] Darüber hinaus kann das System 1200 zum Bestimmen eines Gewichtes aller Körner einer Ähre eines Getreidehalmes bzw. ein individuelles oder integriertes System 1300 zur Ertragsvorhersage für ein Kornfeld an das Bussystem 1418 angeschlossen sein. Somit kann das Computersystem bzw. das System 1300 zum Bestimmen der Feldausbeute (Ertragsvorhersage) die digitale Aufnahme empfangen, die Bestimmung des Gewichtes einer Ähre und somit eine Feldertragsvorhersage durchführen und das Ergebnis zurück an das mobile Gerät übermitteln, mit dem die digitale Aufnahme(n) gemacht wurde(n). In einer besonderen Ausführungsform können die Systeme 1200 und/oder 1300 auch in ein mobiles Computersystem (z.B. Hochleistungs- Smartphone) integriert sein.

[0109] Die Beschreibung der verschiedenen Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung wurde zu Illustrationszwecken eingesetzt. Sie sind nicht dazu bestimmt, den Umfang der erfinderischen Idee zu begrenzen. Dem Fachmann erschließen sich weitere Modifikationen und Variationen ohne von dem Kern der vorliegenden Erfindung abzuweichen.

[0110] Die vorliegende Erfindung kann als ein System, ein Verfahren und/oder ein Computerprogramm-Produkt bzw. eine Kombination davon realisiert werden. Das Computerprogramm-Produkt kann ein Computer-lesbares Speichermedium (oder einfach „Medium") aufweisen, welches Computer-lesbare Programm-Instruktionen enthält, um einen Prozessor zu veranlassen, Aspekte der vorliegenden Erfindung zu realisieren.

[Ol l i] Das Medium kann dabei auf elektronischen, magnetischen, elektromagnetischen Wellen, Infrarotlicht oder Halbleitersystemen, die auch zur Weiterleitung geeignet sind, aufbauen. Dazu gehören Festkörperspeicher, Speicher mit wahlfreiem Zugriff (RAM) wie auch Nur-Lese- Speicher (ROM: read-only memory). Die Computer-lesbaren Programm- Instruktionen, die hier beschrieben sind, können auf das entsprechende Computersystem von einem potenziellen Service- Anbieter über eine mobile Netzwerk- Verbindung oder ein stationäres Netzwerk heruntergeladen werden. [0112] Die Computer-lesbaren Programm-Instruktionen zur Ausführung von Operationen der vorliegenden Erfindung kann jede Art von maschinenabhängigen oder maschinenunabhängigen Instruktionen, Micro-Code, Firmware, Status setzende Daten bzw. Source-Code oder Objekt-Code, der in einer beliebigen Kombination einer oder mehrerer Programmiersprachen geschrieben ist, aufweisen. Bei den Programmiersprachen kann es sich um C++, Java oder ähnlich moderne Programmiersprachen oder konventionelle prozedurale Programmiersprachen wie der „C"- Programmiersprache oder ähnlichen Programmiersprachen handeln. Die Computer-lesbaren Programm-Instruktionen können komplett auf dem Computersystem ausgeführt werden. In anderen Ausführungsformen können elektronische Schaltkreise wie beispielsweise programmierbare Logikbausteine, feldprogrammierbare Gate-Array (PGA) oder programmierbare Logik-Arrays (PLA) die Instruktionen unter Nutzung von Statusinformationen in den Computer-lesbaren Programm-Instruktionen ausführen, um den bzw. die elektronischen Schaltkreise zu individualisieren, um Aspekte der vorliegenden Erfindung auszuführen.

[0113] Aspekte der vorliegenden Erfindungen sind in diesem Dokument unter Zuhilfenahme von Flussdiagrammen und/oder Blockdiagrammen von Methoden, Vorrichtungen (Systeme) und Computerprogramm-Produkten entsprechend den Ausführungsformen der Erfindung dargestellt. Es versteht sich, dass jeder Block der dargestellten Flussdiagramme und/oder Blockdiagramme sowie Kombinationen von Blöcken in den Flussdiagrammen und oder Blockdiagrammen durch Computer-lesbare Programm-Instruktionen implementiert sein können.

[0114] Diese Computer-lesbaren Programm-Instruktionen können einem Prozessor eines "General Purpose-Computers" oder spezieller Computer-Hardware oder anderen programmierbaren Datenverarbeitungsvorrichtungen zur Verfügung gestellt werden, um eine Maschine zu erzeugen, sodass die Instruktionen, welche durch den jeweiligen Prozessor ausgeführt werden, Mittel zur Implementierung der Funktionen/Aktionen, welche in dem entsprechenden Flussdiagramm und/oder Blockdiagramm oder Blöcken davon dargestellt sind, erzeugen. Diese Computer-lesbaren Programm-Instruktionen können auch auf einem Computer-lesbaren Speichermedium gespeichert sein, sodass sie einen Computer oder eine programmierbare Datenverarbeitungsvorrichtung veranlassen, die in dem Medium gespeicherten Instruktionen durch den jeweiligen Prozessor auszuführen, sodass Aspekte bzw. Aktionen des in diesem Dokument beschriebenen Verfahrens ausgeführt werden.