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Patent Searching and Data


Title:
ADAPTIVE TOOL OPERATION
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2021/204664
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a medical apparatus having a control device, the control device being designed to store a target current demand (1) in accordance with requirements of a drive of the medical apparatus, and to determine a minimum current demand (7) corresponding to a minimum requirement of the drive of the medical apparatus during a current operation and, based on the minimum current demand (7), to adapt a maximum value (4) of the target current demand (1) for the current operation of the medical apparatus, said maximum value (4) being provided to limit the current.

Inventors:
HÖGERLE ROLAND-ALOIS (DE)
Application Number:
PCT/EP2021/058602
Publication Date:
October 14, 2021
Filing Date:
April 01, 2021
Export Citation:
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Assignee:
AESCULAP AG (DE)
International Classes:
A61C1/00; A61B17/16
Domestic Patent References:
WO2018194909A12018-10-25
Foreign References:
EP0890343A21999-01-13
DE102018130376A12020-06-04
Attorney, Agent or Firm:
WINTER, BRANDL - PARTNERSCHAFT MBB (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Medizinische Vorrichtung mit einem Steuergerät, dadurch gekennzeichnet, dass das Steuergerät ausgebildet ist, einen Sollstrombedarf (1) gemäß Anforde rungen eines Antriebs der medizinischen Vorrichtung zu speichern, und einen minimalen Strom bedarf (7) entsprechend einer minimalen Anforderung des An triebs der medizinischen Vorrichtung während eines aktuellen Betriebs zu be stimmen und, basierend auf dem minimalen Strom bedarf (7), einen für eine Strombegrenzung vorgesehenen Maximalwert (4) des Sollstrom bedarfs (1) für den aktuellen Betrieb der medizinischen Vorrichtung anzupassen.

2. Die medizinische Vorrichtung nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass das Steuergerät ausgebildet ist, den minimalen Strom bedarf (7) während des ak tuellen Betriebs kontinuierlich zu messen und den Maximalwert (4) des Soll strombedarfs (1) bei einer Veränderung des minimalen Strom bedarfs (7) ent sprechend anzupassen.

3. Medizinische Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der minimale Strom bedarf (7) einem Leerlaufbetrieb der medizinischen Vorrichtung während des aktuellen Betriebs entspricht.

4. Medizinische Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Minimalwert (6) des Sollstrombedarfs (1) einem Leer laufbetrieb der medizinischen Vorrichtung zeitlich vor dem aktuellen Betrieb ent spricht.

5. Medizinische Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der aktuelle Betrieb ein Betrieb nach ein oder mehrmali ger Benutzung der medizinischen Vorrichtung ist.

6. Medizinische Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Sollstrombedarf (1) einer dedizierten Kombination aus Drehmoment beeinflussenden Elementen eines Antriebsstranges der medi zinischen Vorrichtung zugeordnet ist.

7. Medizinische Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der gespeicherte Sollstrombedarf (1) als Daten in einem Speicher des Steuergeräts gespeichert ist.

8. Medizinische Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Steuergerät ausgebildet ist, wenn der minimale Strombedarf (7) einen Schwellenwert (8) überschreitet, ein eine Information über einen Verschleiß der medizinischen Vorrichtung enthaltendes Signal auszulösen, das für einen Benutzer der medizinischen Vorrichtung bestimmt ist.

9. Verfahren zum Betreiben einer medizinischen Vorrichtung, vorzugsweise eine medizinische Vorrichtung gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren umfasst:

Speichern, durch ein Steuergerät der medizinischen Vorrichtung, eines Soll strombedarfs (1) gemäß Anforderungen eines Antriebs der medizinischen Vor richtung;

Bestimmen, durch das Steuergerät, eines minimalen Strom bedarfs (7) entspre chend einer minimalen Anforderung des Antriebs der medizinischen Vorrichtung während eines aktuellen Betriebs; und

Anpassen, durch das Steuergerät, basierend auf dem minimalen Strom bedarf (7), eines für eine Strom begrenzung vorgesehenen Maximalwerts (4) des Soll strombedarfs (1) für den aktuellen Betrieb der medizinischen Vorrichtung.

10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Sollstrom be darf (1 ) einem Ab Werk Zustand der medizinischen Vorrichtung entspricht bzw. der gespeicherte Sollstrombedarf (1) während eines ersten Betriebs der medizi nischen Vorrichtung gemessen wird.

Description:
Adaptiver Werkzeuqbetrieb

Beschreibung

Die Erfindung betrifft eine medizinische Vorrichtung, insbesondere ein chirurgisches Motorsystem und ein Verfahren zum Betreiben einer medizinischen Vorrichtung.

Hintergrund

Hintergrund der Erfindung ist das Bereitstellen eines automatisierten und kontrollierten Betriebs einer medizinischen Vorrichtung. Hierunter fallen chirurgische Motorensys teme, wie Handstücke und Handfräsgeräte. Mitunter haben die chirurgischen Mo torensysteme ein Handstück und eine daran anbringbare oder angebrachte Distanz hülse, mit deren Hilfe größere Distanzen überbrückt werden können, ohne das Gerät näher an den Patienten heran führen zu müssen. Im Laufe einer Verwendung leidet das Gerät unter Verschleiß, der mehrere Ursprünge haben kann. Hierunter fallen Schm ierm ittelabnutzung und Abnutzung der in einem Antriebsstrang des chirurgi schen Motorensystems enthaltene Elemente.

Es kann ein Bedarf bestehen zum Bereitstellen von Konzepten, die den Verschleiß der medizinischen Vorrichtung mitberücksichtigen.

Kurzbeschreibung der Erfindung

Es ist also die Aufgabe der Erfindung, eine medizinische Vorrichtung und ein Verfah ren dazu bereitzustellen, das einen sicheren und kontrollierten Betrieb auch unter Verschleiß bereitstellt.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass eine medizinische Vorrich tung, insbesondere ein chirurgisches Motorsystem, bereitgestellt wird. Die medizini sche Vorrichtung hat ein Steuergerät. Das Steuergerät ist ausgebildet, einen Soll- ström bedarf gemäß Anforderungen eines Antriebs der medizinischen Vorrichtung zu speichern. Das Steuergerät ist ferner ausgebildet, einen minimalen Strom bedarf ent sprechend einer minimalen Anforderung des Antriebs der medizinischen Vorrichtung während eines aktuellen Betriebs zu bestimmen. Ferner ist das Steuergerät ausgebil det, basierend auf dem minimalen Strom bedarf, einen für eine Strom begrenzung vor gesehenen Maximalwert des Sollstrombedarfs für den aktuellen Betrieb der medizini schen Vorrichtung anzupassen.

Somit lässt sich ein sicherer und kontrollierter Betrieb unter Verschleiß bereitstellen.

Die hierin genannten Anforderungen können Anforderungen im Sinne von Drehmo mentanforderungen sein. Hierbei kann über ein Fußpedal der medizinischen Vorrich tung ein Drehmoment von dem Antrieb der medizinischen Vorrichtung angefordert sein. Die Drehmomentanforderung kann direkt proportional zu dem Strom bedarf sein. Der Strom bedarf kann ein Gesamtstrom bedarf der medizinischen Vorrichtung sein, der beim Anschluss an eine Energieversorgung bei Verwendung verbraucht wird. Hierbei kann der Strom bedarf an eine Last im Sinne einer Drehmomentanforderung und zu bearbeitendem Material, zum Beispiel Knochen, angepasst sein.

Das Steuergerät kann ausgebildet sein, den minimalen Strombedarf während dem ak tuellen Betrieb kontinuierlich zu messen bzw. zu bestimmen. Das Steuergerät kann ausgebildet sein, den Maximalwert des Sollstrom bedarfs bei einer Veränderung des minimalen Strom bedarfs entsprechend anzupassen.

Somit kann der Maximalwert adaptiv angepasst werden.

Das Steuergerät kann sich innerhalb eines Handstücks der medizinischen Vorrichtung befinden. Zum Beispiel in einem dafür vorgesehenen Griffstück, das ausgebildet ist, von einem Nutzer umfasst zu werden.

Der minimale Strom bedarf kann einem Leerlaufbetrieb der medizinischen Vorrichtung während des aktuellen Betriebs entsprechen. Somit kann auch ein Minimalwert des Sollstrombedarfs einem Leerlaufbetrieb der medizinischen Vorrichtung während eines ersten Betriebs oder während einer ersten Inbetriebnahme oder einer ersten Messrei he der medizinischen Vorrichtung entsprechen.

In anderen Worten, der Minimalwert des Sollstrombedarfs kann dem Leerlaufbetrieb der medizinischen Vorrichtung zeitlich vor dem aktuellen Betrieb entsprechen.

Somit können unterschiedliche Zeitreihen verglichen werden und ein Maximalstrom bedarf im Sinne eines maximalen Drehmomentbedarfs angepasst werden.

Der aktuelle Betrieb kann ein Betrieb nach ein oder mehrmaliger Benutzung der medi zinischen Vorrichtung sein. Der aktuelle Betrieb kann einer aktuellen Verwendung, zum Beispiel bei Benutzung und aktiver Energieversorgung der medizinischen Vor richtung, entsprechen.

Der Sollstrom bedarf kann einer dedizierten Kombination aus Drehmoment beeinflus senden Elementen eines Antriebsstranges der medizinischen Vorrichtung, zum Bei spiel Motor/Getriebe/Welle/Kugellager/Werkzeug zugeordnet sein. Diese Kombination kann den Sollstrom bedarf festlegen. Der Sollstrom bedarf kann in Form einer Kurve, zum Beispiel ein Kurvenverlauf, sein oder dargestellt sein.

Hierdurch lässt sich für jede Art der Verwendung ein angepasster Strom bedarf einstel len bzw. vorgeben.

Der gespeicherte Sollstrombedarf kann als Daten in einem Speicher des Steuergeräts gespeichert sein. Das Steuergerät kann hierfür einen separaten Speicher außerhalb der medizinischen Vorrichtung bzw. des Handstücks aufweisen. Ebenfalls kann der Speicher innerhalb der medizinischen Vorrichtung bzw. des Handstücks vorhanden sein. Der Speicher kann auch Teil eines integrierten Steuergeräts im Sinne einer Pla tine sein. Der Speicher kann in Form eines EEPROM bereitgestellt sein und kann ein fach in das Handstück untergebracht sein. Das Steuergerät kann ausgebildet sein, wenn der minimale Strom bedarf einen Schwellenwert überschreitet, ein eine Information über einen Verschleiß der medizini schen Vorrichtung enthaltendes Signal auszulösen, das für einen Benutzer der medi zinischen Vorrichtung bestimmt ist. Das Signal kann an eine Anzeigevorrichtung oder einen Speicher weitergegeben bzw. hineingeschrieben werden. Hierdurch lässt sich die Information des Signals entweder an den Benutzer weitergeben oder in dem Spei cher zur weiteren Verwendung loggen.

Die oben definierte Aufgabe wird erfindungsgemäß auch dadurch gelöst, dass ein Verfahren zum Betreiben einer medizinischen Vorrichtung, vorzugsweise wie oben beschrieben, bereitgestellt wird. Das Verfahren umfasst Speichern, durch ein Steuer gerät der medizinischen Vorrichtung, eines Sollstrombedarfs gemäß Anforderungen eines Antriebs der medizinischen Vorrichtung. Das Verfahren umfasst ferner Bestim men, durch das Steuergerät, eines minimalen Strom bedarfs entsprechend einer mini malen Anforderung des Antriebs der medizinischen Vorrichtung während eines aktuel len Betriebs. Das Verfahren umfasst außerdem Anpassen, durch das Steuergerät, ba sierend auf dem minimalen Strombedarf, eines für eine Strombegrenzung vorgesehe nen Maximalwerts des Sollstrom bedarfs für den aktuellen Betrieb der medizinischen Vorrichtung.

Somit lässt sich ein sicherer und kontrollierter Betrieb unter Verschleiß bereitstellen.

Der Sollstrombedarf kann einem Ab Werk Zustand der medizinischen Vorrichtung ent sprechen. Der gespeicherte Sollstrombedarf kann während eines ersten Betriebs der medizinischen Vorrichtung gemessen bzw. bestimmt worden sein.

Das heißt, die medizinische Vorrichtung wird mit einem Steuergerät ausgestattet, die Daten bezüglich des Sollstrom bedarfs enthält bzw. gespeichert hat. Hiermit kann die medizinische Vorrichtung an einen Kunden ausgeliefert werden, der mit einer geregel ten medizinischen Vorrichtung ausgerüstet wird. Die Daten können ferner erhoben werden. Hierzu kann ein Server bereitgestellt werden, der Informationen über Strom bedarf und Sollstrombedarf speichert. Diese Daten können zusammen mit von Nut- zern gelieferten Verschleißinformationen bereitgestellt sein, worauf Rückschlüsse auf Verwendung und Zustand der medizinischen Vorrichtung getroffen werden können.

Mit anderen Worten betrifft die Erfindung die Ermittlung relevanter Daten und Daten bereitstellung, zum Beispiel einer künstlichen Intelligenz, zum sicheren und automa tisch kontrollierten Betrieb von Werkzeugen und Antrieben. Hierbei kann eine Daten generierung ohne zusätzliche Sensoren erfolgen, ausschließlich basierend auf bereits vorhandenen Daten im Steuergerät zum Motorbetrieb.

In einem oder mehreren Ausführungsformen kann ein Gesamtantriebsstrom entlang der Zeit gemessen/bestimmt bzw. abgespeichert sein. Die Methodik hierfür kann wie folgt vorgesehen sein.

Zuerst kann eine Ermittlung des Gesamtantriebsstromverlaufs „Referenzkurve“ (ins besondere unter Laborbedingungen) durchgeführt werden. Jede individuelle Kombina tion (Motor/Getriebe/Werkzeug) im idealen Neuzustand bei optimaler Tribologie (Ölart/Ölmenge) bis zur Belastung des jeweiligen Werkzeugs zum maximalen Abtrag ohne Werkzeugüberlastung kann hierfür berücksichtigt sein.

Danach kann eine Festlegung des maximalen Gesamtantriebsstroms (Imax opt= Mmaxopt: Maximalwert der Gesamtantriebsstromkurve = Strombegrenzung, dieser Wert entspricht dem maximal zulässigen Drehmoment an der Werkzeugschneide des jeweiligen Werkzeugs) durchgeführt werden.

Hiernach kann eine Begrenzung des Gesamtantriebsstromes (bei Imax opt) festgelegt werden. Dadurch kann eine Begrenzung des maximalen Drehmoments an einer Werkzeugschneide für die individuelle Kombination durch das Steuergerät festgelegt werden. Diese Drehmomentbegrenzung der jeweiligen Werkzeuge stimmt (bei diesem Verfahren) nur beim Betrieb mit idealen Antrieben (neuwertig, ideale Schmierung).

Zum Beispiel muss bei zunehmendem Verschleiß des Motors und des Getriebes so wie ungeeigneter Schmiermenge / Schmiermittel zum maximalen Gesamtantriebs- ström (Imax opt) ein individueller Korrekturwert (Icor) addiert werden. Der zunehmen de Verschleiß sowie ungeeignete Schmierung erhöhen die Betriebsdrehmomente des Systems und reduzieren das Drehmoment an der Werkzeugschneide.

Ferner kann eine Methodik zur Ermittlung des Verschleißkorrekturwertes vorgesehen sein. Die Minima der Gesamtantriebsstrom kurve (Isys) können dem Strom bedarf (Drehmomentbedarf) des Gesamtantriebssystems ohne Knochenkontakt entsprechen (Fräser läuft bei der jeweiligen Drehzahl (vorgegeben durch z.B. einer mit der medizi nischen Vorrichtung gekoppelte die Drehmomentanforderung bereitstellende Pedal stellung) ohne Kontakt zum Knochen, Drehmoment an der Schneide =0 Nm).

Während der gesamten Opersation können die Minima der Gesamtantriebsstrom kur ve (Isysist) ermittelt werden. Eine Erhöhung der Minimawerte (Isysist) im Vergleich zur Referenzkurve (Isysopt) kann ein Maß für den Verschleiß und den Schmierzustand des Antriebssystems sein. Die Differenz der jeweiligen Minimawertmessung (Isysist) zum Referenzminimawert (Isysopt) wird zur Strom begrenzung = Maximalwert der Ge samtantriebsstrom kurve addiert (Imaxist(t) = Imaxopt(t) + lcor(t)).

Übersteigt darüber hinaus die Differenz des aktuell im Prozess gemessenen bzw. be stimmten Minimums einen vorgegeben Wert (Icormax), ist das zulässige Verschleiß maß erreicht. Dies kann dann dokumentiert und in den weiteren Informationsfluss ein fließen (predictiv maintenance, englisch für prädiktive Wartung).

Ferner können weitere Erkenntnisse aus der fortlaufenden Messung des Leerlauf stroms (Isysist) und zur Datenbereitstellung für eine künstliche Intelligenz bereitge stellt sein.

Zum Beispiel kann nur bei einem optimalen System (Neuzustand, Schmierung) der Verlauf des Leerlaufstroms (Isysist) nahezu konstant sein.

Als weiteres Beispiel kann bei neuwertigen Systemen die „überölt“ sind, der Wert von einem zu hohen Leerlaufstrom (Isysist) im Laufe der Operation sinken. Des Weiteren kann bei einem unzureichend geölten System der Leerlaufstrom (Isys- ist) im Verlauf der Operation signifikant ansteigen.

Ebenso können aus dem Stromanstieg des Leerlaufstroms (I sys ist) Rückschlüsse auf Art und Form des Werkzeuges ermöglicht werden.

Schließlich kann von weiteren Erkenntnissen und Zusammenhängen mit zunehmen der Erfahrung dieser Messtechnik ausgegangen werden.

Es ist dem Fachmann klar, dass die hierin dargelegten Erklärungen unter Verwendung von Hardwareschaltungen, Softwaremitteln oder einer Kombination davon implemen tiert sein/werden können. Die Softwaremittel können im Zusammenhang stehen mit programmierten Mikroprozessoren oder einem allgemeinen Computer, einer ASIC (Englisch: Application Specific Integrated Circuit; zu Deutsch: anwendungsspezifische integrierte Schaltung) und/oder DSPs (Englisch: Digital Signal Processors; zu Deutsch: digitale Signalprozessoren).

Beispielsweise kann die medizinische Vorrichtung, insbesondere das Steuergerät, teilweise als ein Computer, eine Logikschaltung, ein FPGA (Field Programmable Gate Array; zu Deutsch: im Feld programmierbare Logik-Gatter-Anordnung), ein Prozessor (beispielsweise umfassend einen Mikroprozessor, einen Mikrocontroller (pC) oder ei nen Vektorprozessor)/Core (zu Deutsch: Hauptspeicher, kann in dem Prozessor inte griert sein beziehungsweise von dem Prozessor verwendet werden)/CPU (Englisch: Central Processing Unit; zu Deutsch: zentrale Prozessoreinheit; wobei mehrere Pro zessorkerne möglich sind), eine FPU (Englisch: Floating Point Unit; zu Deutsch: Gleit kommaprozessoreinheit), eine NPU (Englisch: Numeric Processing Unit; zu Deutsch: Numerische Prozessoreinheit), eine ALU (Englisch: Arithmetic Logical Unit; zu Deutsch: arithmetisch-logische Einheit), ein Koprozessor (zusätzlicher Mikroprozessor zur Unterstützung eines Hauptprozessors (CPU)), eine GPGPU (Englisch: General Purpose Computation on Graphics Processing Unit; zu Deutsch: Allzweck- Berechnung auf Grafikprozessoreinheit(en)), ein Parallelrechner (zum gleichzeitigen Ausführen, unter anderem auf mehreren Hauptprozessoren und/oder Grafikprozesso ren, von Rechenoperationen) oder ein DSP realisiert sein.

Es ist dem Fachmann zu dem klar, dass auch dann wenn die hierin beschriebenen Details in Bezug auf ein Verfahren beschrieben werden, diese Details auch in einer geeigneten Vorrichtung, einem Com puterprozessor oder einem mit einem Prozessor verbundenen Speicher realisiert sein können, wobei der Speicher mit einem oder mehreren Programmen versehen ist, die das Verfahren durchführen, wenn sie durch den Prozessor ausgeführt werden. Hierbei können Verfahren wie Swapping (zu Deutsch: Umlagerung) und Paging (zu Deutsch: Kachelverwaltung) verwendet wer den.

Auch wenn einige der voranstehend beschriebenen Aspekte in Bezug auf die medizi nische Vorrichtung beschrieben wurden, so können diese Aspekte auch auf das Ver fahren zutreffen. Genauso können die voranstehend in Bezug auf das Verfahren be schriebenen Aspekte in entsprechender Weise auf die Vorrichtung zutreffen.

Heißt es vorliegend, dass eine Komponente mit einer anderen Komponente "verbun den ist", damit "in Verbindung steht" oder "darauf zugreift", kann dies heißen, dass sie damit unmittelbar verbunden ist oder auf diese unmittelbar zugreift; hierbei ist aber anzumerken, dass eine weitere Komponente dazwischenliegen kann. Heißt es ande rerseits, dass eine Komponente mit einer anderen Komponente "unmittelbar verbun den" ist oder "unmittelbar darauf zugreift", ist darunter zu verstehen, dass dazwischen keine weiteren Komponenten vorhanden sind.

Kurzbeschreibung der Figuren

Die Erfindung wird nachfolgend mit Hilfe von Zeichnungen erläutert. Es zeigen:

Figur 1 eine schematische Darstellung eines aktuellen Antriebsstroms und einer Referenzstromkurve; und Figur 2 eine schematische Darstellung eines aktuellen Antriebsstroms und einer Referenzstromkurve.

Die Figuren sind lediglich schematischer Natur und dienen ausschließlich dem Ver ständnis der Erfindung. Die gleichen Elemente sind mit denselben Bezugszeichen versehen. Die Merkmale der einzelnen Ausführungsformen können untereinander ausgetauscht werden.

Darüber hinaus können hier räumlich relative Begriffe, wie etwa „darunter befindlich“, „unter“, „untere(r)7„unteres“, „darüber befindlich“, „obere(r)7„oberes“, „links“, „lin- ke(r)/linkes“, „rechts“, „rechte(r)/rechtes“ und dergleichen, zur einfachen Beschreibung der Beziehung eines Elements oder einer Struktur zu einem oder mehreren anderen Elementen oder Strukturen verwendet werden, die in den Figuren dargestellt sind. Die räumlich relativen Begriffe sollen zusätzlich zu der in den Figuren dargestellten Orien tierung andere Orientierungen des in Gebrauch oder in Betrieb befindlichen Bauele ments umfassen. Das Bauelement kann anders ausgerichtet werden (um 90 Grad ge dreht oder in einer anderen Orientierung), und die räumlich relativen Deskriptoren, die hier verwendet werden, können ebenso entsprechend interpretiert werden.

Figurenbeschreibung

Die medizinische Vorrichtung und das Verfahren werden nun anhand von Ausfüh rungsformen beschrieben. Im Folgenden wird das anhand von Graphen geschehen.

Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung eines aktuellen Antriebsstroms und einer Referenzstrom kurve entsprechend dem Antriebsstrom, der einer optimalen medizini schen Vorrichtung entspricht. Die optimale medizinische Vorrichtung ist so zu verste hen, dass ein Verschleiß der Elemente der medizinischen Vorrichtung minimiert ist und eine optimale Schmierung des Antriebsstrangs der medizinischen Vorrichtung vorliegt. In Fig. 1 sind zwei Kurvenverläufe zu sehen, die eine bezeichnet einen Sollstrombe darf im Sinne einer Referenzkurve 1 und die andere bezeichnet einen aktuellen Strombedarf 2, der vorliegt bei einem anzunehmenden aktuellen Betrieb der medizini schen Vorrichtung, wie sie hierin beschrieben wurde. Auf der Ordinate ist der Ge samtantriebsstrom in Ampere angegeben und auf der Abszisse die Zeit in Millisekun den.

Im Folgenden wird auf die Referenzkurve 1 eingegangen. Von links nach rechts sind die einzelnen Kurvenveränderungen dergestalt zu sehen, dass in einem Einschaltzeit punkt der Strom spitzenartig ansteigt und wieder abfällt bis er einen Leerlaufstrom er reicht, der knapp unterhalb von 1 A liegt. Weiter rechts davon geht die medizinische Vorrichtung in einen Arbeitsmodus über, wodurch der Strom bedarf ansteigt. Nach Be endigung des Arbeitsschrittes geht die Stromkurve in den Leerlauf über. Der Leerlauf bezeichnet insbesondere den minimalen Sollstrombedarf 6. Nach dem Leerlauf geht die medizinische Vorrichtung bei Bedarf in einen Arbeitsmodus über, der höher als der erste Arbeitsmodus ist und somit die Sollstromkurve (Referenzkurve) 1 wiederum an steigt. Durch die unterschiedlichen Anforderungen während des Arbeitsschrittes ver läuft die Sollstromkurve 1 nicht linear sondern hat lediglich eine Tendenz entspre chend steigenden Gesamtantriebsstroms. Nach Beendigung des Arbeitsschrittes geht die medizinische Vorrichtung wieder in den Leerlauf über, also den minimalen Soll strombedarf 6. Hiernach erfolgt wiederum ein Arbeitsschritt, der wie der Stromverlauf zeigt intensiver und länger abläuft und somit einen höheren Sollstrom bedarf benötigt. Hierbei erreicht er ein Maximum 5, das dem maximalen Sollstrom bedarf 5 entspricht. Nach Beendigung der Arbeit und bei weiterem Anschluss an eine Energieversorgung geht die medizinische Vorrichtung wieder in den Leerlaufbetrieb und somit bedarf es lediglich dem minimalen Sollstrom bedarf 6.

Im Vergleich zur Referenzkurve 1 ist der aktuelle Strom bedarf 2 hier durch einen Ab satz, nämlich einem Korrekturwert 3 in Ordinatenrichtung verschoben. Hierdurch ergibt sich die Verschiebung der Kurve im Sinne der Fig. 1 nach oben. Der so einge stellte maximale aktuelle Strom bedarf erhöht sich damit auf den maximalen Strom be darf 4, der sich von dem maximalen Sollstrombedarf 5 durch den Korrekturwert 3 un- terscheidet. Der Korrekturwert 3 ergibt sich aus dem Unterschied der Leerlaufmodi im aktuellen Zustand verglichen zu dem optimalen Zustand gemäß der Sollstrombe darfskurve 1 Hierbei werden der minimale aktuelle Strombedarf 7 und der minimale Sollstrombedarf 6 miteinander verglichen, bzw. lediglich eine Differenz gebildet, die auf den maximalen Sollstrombedarf 5 aufaddiert wird. Hierdurch ergibt sich der maxi male aktuelle Strom bedarf 4. Des Weiteren sei darauf hingewiesen, dass sich die je weiligen Arbeitsschritte hier gleichen, nur dass es sich bei der aktuellen Strom be darfskurve 2 um eine bereits in Verwendung befindliche medizinische Vorrichtung handelt.

Weitere Einzelheiten und Aspekte sind in Verbindung mit den vor- oder nachstehend beschriebenen Ausführungsformen erwähnt. Die in Fig. 1 gezeigte Ausführungsform kann ein oder mehrere optionale zusätzliche Merkmale aufweisen, die einem oder mehreren Aspekten entsprechen, die in Verbindung mit dem vorgeschlagenen Kon zept oder nachstehend in Bezug auf Fig. 2 beschriebenen Ausführungsformen er wähnt sind.

Fig. 2 zeigt eine schematische Darstellung eines aktuellen Antriebsstroms und einer Referenzstrom kurve gemäß einem Antriebsstrom. Der Unterschied zwischen Fig. 1 und Fig. 2 liegt darin, dass in Fig. 1 ein Fräser mit einem größeren Durchmesser, nämlich 6 mm, verwendet wurde, wohingegen in Fig. 2 ein Fräser mit einem kleineren Durchmesser, nämlich 1 mm, verwendet wurde. Der Hauptunterschied in der Betrach tung der Fign. 1 und 2 liegt in der Tendenz der Stromverläufe, wohingegen bei Fig. 1 starke Anstiege gezeigt sind, sind in Fig. 2 weniger starke Anstiege vorhanden.

Ebenfalls sind in Fig. 2 der Gesamtantriebsstrom über der Zeit in ms angezeigt. In ei nem Einschaltzustand der medizinischen Vorrichtung steigt der Strom stark an, fast bis zu 4 A. Danach sinkt der Strom wieder auf einen minimalen Sollstrombedarf, ge mäß einem Leerlaufzustand der medizinischen Vorrichtung. Nach dem Leerlaufmodus beginnt der Arbeitsmodus, der durch die Rippel im Kurvenverlauf gezeigt wird. Die Rippel umfassen einen maximalen Sollstrombedarf 5, wohingegen der Kurvenverlauf im Leerlaufbetrieb einen minimalen Sollstrombedarf umfasst. Hierdurch kann beim Ar- beiten eine Strombegrenzung gemäß dem maximalen Sollstrombedarf festgelegt wer den. Nach Beendigen des Arbeitsmodus geht die medizinische Vorrichtung wieder in den Leerlaufmodus und nimmt den minimalen Sollstrom bedarf 6 an. Dieses Vorgehen entspricht dem Vorgehen aus Fig. 1. Ebenfalls ist zu sehen, dass mittels des Korrek- turwerts 3 nicht der maximale Sollstrom bedarf gedeckt wird sondern der maximale ak tuelle Strombedarf 4. Der maximale Strom bedarf 4 ergibt sich demnach aus einer Ad dition des Korrekturwerts 3 und des maximalen Sollstrombedarfs 5.

Im Vergleich zu Fig. 1 wird in Fig. 2 außerdem ein Korrekturwertmaximum 8 gezeigt, der eine Grenze für den Korrekturwert 3 bilden soll. Bei Übersteigen des Korrektur werts 3 über einen Schwellenwert, welcher durch das Korrekturwertmaximum 8 gege ben ist, können verschiedene Ereignisse stattfinden. Diese Ereignisse können sein, das Weiterleiten einer Nachricht an eine übergeordnete Instanz oder das Mitteilen dieser Information an einen Benutzer. Hierüber kann festgestellt werden, dass zu viel Verschleiß oder eine Über- bzw. Unterölung der medizinischen Vorrichtung bzw. der Elemente davon vorliegt.

Bezuqszeichenliste Sollstrom bedarf (Referenzkurve) aktueller Strombedarf Korrekturwert (Icor) maximaler aktueller Strom bedarf (Imaxist) maximaler Sollstrombedarf (Imaxopt) minimaler Sollstrom bedarf (Isysopt) minimaler aktueller Strom bedarf (Isysist) Korrekturwertmaximum (Icor)