Login| Sign Up| Help| Contact|

Patent Searching and Data


Title:
ANTIMICROBIAL-AGENT MIXTURES
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1993/006729
Kind Code:
A1
Abstract:
Disclosed are mixtures with an antimicrobial action, containing chloracetamide compounds and iodopropynyloxyethanol carbamate compounds in the ratio by weight of 300:1 to 0.05:1, and the use of such mixtures in providing materials in the home, and in commerce and industry, with fungicidal protection.

Inventors:
LEHMANN RUDOLF (DE)
LEINEN HANS-THEO (DE)
KLUSCHANZOFF HARALD (DE)
Application Number:
PCT/EP1992/002200
Publication Date:
April 15, 1993
Filing Date:
September 23, 1992
Export Citation:
Click for automatic bibliography generation   Help
Assignee:
HENKEL KGAA (DE)
International Classes:
A01N37/18; A01N37/22; A01N47/12; A01N47/18; A01N47/20; A01N47/24; C09D5/02; C09D5/14; C09J11/06; C14C1/02; D06M13/402; D06M13/425; D06M16/00; D21H21/36; (IPC1-7): A01N37/18; A01N37/22; A01N47/12; A01N47/18; A01N47/20; A01N47/24
Foreign References:
EP0299191A11989-01-18
EP0093962A11983-11-16
Other References:
SEIFEN, OLE, FETTE, WACHSE Bd. 102, Nr. 19, 1976, AUGSBURG DE Seite 557 G.SCHMIDT 'Die in der Kosmetik gebra}chlichen bakteriziden Wirkstoffe' in der Anmeldung erwähnt
Download PDF:
Claims:
P a t e n t a n s p r ü c h e
1. Antimikrobiell wirksame Gemische enthaltend a) mindestens ein antimikrobiell wirksames Chloracetamid bzw. substituiertes Chloracetamid und b) mindestens eine antimikrobiell wirksame Jodpropinyloxyethanol carbamatverbindung, wobei die Komponenten a und b im Gewichtsverhältnis von a : b im Bereich von 300 : 1 bis 0,05 : 1 vorliegen.
2. Antimikrobiell wirksame Gemische nach Anspruch 1, dadurch gekenn¬ zeichnet, daß die Komponenten a und b im Gewichtsverhältnis von a : b im Bereich von 100 : 1 bis 0,1 : 1 vorliegen.
3. Antimikrobiell wirksame Gemische nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge¬ kennzeichnet, daß sie als antimikrobiell wirksame Chloracetamid verbinduπgen Substanzen enthalten, die der Formel I Cl CH2 C N Ri II I 0 R2 entsprechen, in der Rj ■ R2 β H oder Rl ■ CH3; R2 = lineare C5 Hπ bis C12 H25Alkylreste, vorzugsweise C7 H15 oder bedeuten.
4. Antimikrobiell wirksame Gemische nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß sie als antimikrobiell wirksame Chloracetamidver bindungen C 1oracetamid, N(C4Brom2methy1enpheny1)2c 1oraceta id, NMethylNheptylchloracetamid oder Gemische dieser Verbindungen ent¬ halten.
5. Antimikrobiell wirksame Gemische nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß sie als antimikrobiell wirksame Jodpropinyloxy ethanolcarbamatverbiπdungen Substanzen enthalten, die der Formel (II) R1 R R5 i I I I C Ξ C C 0 C C 0C0NH R7 (II) I I I R2 R4 RÖ entsprechen, in der R* und R2 gleich oder verschieden sind und Wasserstoff, lineare oder verzweigte Alkyl oder Alkenylreste mit 1 bis 6 Kohleπstoffatomen oder cyclische Alkylreste mit 5 bis 7 Kohleπstoffatomen oder R1 und R2 zusammengenommen (CH2)π bedeuten, wobei n 4 bis 6 ist, R3, R4, R5 und RÖ, die gleich oder verschieden sein können, Wasserstoff, Alkylreste mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, Arylreste oder CC13 bedeuten oder R^und R5 oder R4 und R*> zusammengenommen (CH2)n&edeuten, wobei n 3 bis 5 ist, und R? Wasserstoff, lineare oder verzweigte Alkylreste mit 1 bis 12 Kohlenstoffatomen oder cyclische Alkylreste mit 4 bis 8 Kohlen stoffatomeπ, Arylreste, substituierte Arylreste, Aralkylreste oder Arylsulfoπylreste bedeutet.
6. Antimikrobiell wirksame Gemische nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß sie als antimikrobiell wirksame Jodpropinyloxy ethanolcarbonatverbinduπg eine Substanz der Formel (III) I C 5 C CH2 0 CH2 CH2 0 CONH C6 H5 enthalten.
7. Antimikrobiell wirksame Gemische nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß sie als pulverförmige oder lösungsmittelhaltige Konzentrate mit einer Gesamtkonzentration der Komponenten a und b von insgesamt etwa 0,5 bis zu 100, vorzugsweise etwa 10 bis 90 Gew.%, bezogen auf das gesamte Konzentrat, vorliegen.
8. Verwendung der antimikrobiell wirksamen Gemische nach den Ansprüchen 1 bis 7 für die Konservierung von Lasuren, Lack und Dispersionsfarben und lacken, Emulsiσnsfarben und lacken, Klebstoffen und Kleistern, Bohr und Schneidölen in Haushalten und Gewerbebetrieben.
9. Verwendung der antimikrobiell wirksamen Gemische nach den Ansprüchen 1 bis 7 für die Konservierung in der papier, pappe und lederverarbei¬ tenden Industrie.
10. Verwendung der antimikrobiell wirksamen Gemische nach den Ansprüchen 1 bis 7 zum Konservieren von Industrie und Brauchwasser.
11. Verwendung der antimikrobiell wirksamen Gemische nach den Ansprüchen 1 bis 7 zum Materialschutz, wie zur Antischimmelausrüstung von Putzen, Anstrichen, Kunststoffen, Boden bzw. Wandbelägen aus Textilien, Pa¬ pier, Kunststoffen, Leder, Kork und insbesondere zum Imprägnieren von Holz.
12. Verwendung der antimikrobiell wirksamen Gemische und den Ansprüchen 1 bis 7 mit Aktivsubstanzgemischkonzentrationen von etwa 0,001 bis 5, vorzugsweise etwa 0,01 bis 2 Gew.%.
Description:
"Antimikrobielle Wirkstoffσemische"

Die Erfindung betrifft antimikrobielle Wirkstoffge ische, insbesondere fungistatisch wirksame Gemische mit einem Gehalt an Chloracetamid bzw. dessen Derivaten und Jodpropinyloxy-ethanol-carbamatverbindungen.

Die Verwendung von Monochloracetamid und substituierten Chloracetamiden als Wirkstoffe in antimikrobiellen Mitteln ist seit langem bekannt. Sie wird beispielsweise für Monochloracetamid von Gregor Schmidt in "Seifen- Öle-Fette-Wachse", 102 (1976), Seite 557 beschrieben.

Auch die Verwendung von Jodpropinyloxy-ethanol-carbamaten als Bakterizide und Fungizide ist seit längerer Zeit bekannt, siehe beispielsweise DE 32 16895 AI.

Auf dem Gebiet der Desinfektions- und Konservierungsmittel besteht unter den Gesichtspunkten des Umweltschutzes und der Wirtschaftlichkeit ein Be¬ dürfnis nach Wirkstoffen und Wirkstoffkombinationen, die schon bei gerin¬ gen Anwendungskoπzentrationen eine hinreichende antimikrobielle Wirkung zeigen. In diesem Zusammenhang sind nicht nur neue Verbindungen von In¬ teresse, sondern auch synergistisch wirkende Kombinationen bereits bekann¬ ter Wirkstoffe.

Es wurde gefunden, daß Kombinationen aus Chloracetamid bzw. substituierten Chloracetamiden und Jodpropinyloxy-ethanol-carbamaten eine synergistische antimikrobielle Wirkung zeigen.

Gegenstand der Erfindung sind antimikrobiel1 wirksame Gemische enthaltend

a) mindestens ein anti ikrobiell wirksames Chloracetamid bzw. substitu¬ iertes Chloracetamid und

b) mindestens eine antimikrobiel! wirksame Jodpropinyloxy-ethaπol-carba- matverbiπduπg,

wobei die Komponenten a und b im Gewichtsverhältnis von a : b im Bereich von 300 : 1 bis 0,05 : 1 vorliegen.

Dabei kommen als antimikrobiell wirksame Substanzen Chloracetamide in Be¬ tracht, die der Formel I

Cl - CH2 - C - N - R2 il I (i)

0 Ri

entsprechen, in der

Rl = R2 = H; R^ = CH3 -, R2 = lineare CsHji-bis Ci2H23-Alkylreste; Ri = H, R 2 =

sein können. Diese Verbindungen können in den erfindungsgemäßen Gemischen als chemische Individuen oder als Gemische enthalten sein. Beispiele für derartige antimikrobiell wirksame Verbindungen sind N-(4-Brom-2-methyl- phenyl)-2-chloracetamid, gemäß EP 137 729 A2 oder N-Methyl-N-heptylchlor- acetamid.

Als antimikrobiell wirksame Jodpropinyloxy-ethanol-carbamatverbindungen eignen sich insbesondere 2-(3-Iod-2-propinyloxy)-ethanol-carbamate der allgemeinen Formel (II)

Rl R R5

I I I I - C s C - C - 0 - C - C - 0C0NH - R? (II)

I I I

R2 R4 R6

in der R 1 und R 2 gleich oder verschieden sind und Wasserstoff, lineare oder verzweigte Alkyl- oder Alkenylreste mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen oder cyclische Alkylreste mit 5 bis 7 Kohlenstoffatomen oder R* und R 2 zusammengenommen -(CH2)n~bedeuten, , wobei n 4 bis 6 ist, R3, R 4 f R5 unr j R 6 , die gleich oder verschieden sein können, Wasserstoff, Alkylreste mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, Arylreste oder CCI3 bedeuten oder R3 und R5 oder R 4 und RÖ zusammengenommen -(CH2)n bedeuten, wobei n 3 bis 5 ist, und R? Wasserstoff, lineare oder verzweigte Alkylreste mit 1 bis 12 Kohlenstoff¬ atomen oder cyclische Alkylreste mit 4 bis 8 Kohlenstoffatomen, Arylreste, substituierte Arylreste, Arylalkylreste oder Arylsulfonylreste bedeutet.

Beispiele für lineare oder verzweigte Alkylreste oder Alkenylreste mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen, für die R* und R 2 stehen, sind der Methyl-, Ethyl-, Propyl-, Isopropyl-, π-Butyl-, Isobutyl-, sec.-Butyl-, tert.-Bu¬ tyl-, Pentyl-, der Hexylrest und deren verzweigte Isomere wie der Vinyl-, Allyl-, Propenyl-, Butenyl-, Pentenyl- und Hexenylreste sowie die entspre¬ chenden Isomeren der genannten Alkenyle mit 4, 5 und 6 Kohlenstoffatomen. Beispiele für cyclische Alkylreste mit 5 bis 7 Kohlenstoffatomen, für die Rl und R 2 stehen, sind der Cyclopentan-, Cyclohexan- und der Cycloheptan- rest. Bevorzugt werden Verbindungen der Formel (II), in denen beide Substituenten R 1 und R 2 gleichzeitig Wasserstoff oder gleichzeitig Methylreste sind, sowie solche, in denen bei R* und R 2 ein Substituent Wasserstoff ist, während der andere einen Methylrest darstellt.

Beispiele für Alkylreste mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, für die R 3 , R 4 , R 5 und RÖ stehen, sind der Methyl-, Ethyl-, Propyl-, Isopropyl- und der n- Butylrest, Isobutyl, sec.-Butyl und tert.-Butyl, wobei Methyl bevorzugt wird.

Beispiele für Arylreste, für die R 3 , R 4 , R5 un d R*> stehen, sind der Phe- nyl- und der Naphthylrest.

Bevorzugt sind Verbindungen der allgemeinen Formel (II), in denen von den Resten R 1 bis R^ mindestens 4 Reste Wasserstoff bedeuten.

Beispiele für lineare und verzweigte Alkylreste mit 1 bis 12 Kohlenstoff¬ atomen, für die R? steht, sind der Methyl-, Ethyl-, Propyl-, Isopropyl-, n-Butyl-, Isobutyl-, sec.-Butyl-, tert.-Butyl-, Peπtyl-, Hexyl-, Heptyl-, Octyl-, Nonyl-, Decyl-, Uπdecyl- und der Dodecylrest sowie die verzweigten Isomeren der Alkyle mit 5 bis 12 Kohlenstoffatomen.

Beispiele für cyclische Alkylreste mit 4 bis 8 Kohlenstoffatomen, für die R7 steht, sind der Cyclobutyl-, Cyclopentyl-, Cyclohexyl-, Cycloheptyl- und der Cyclooctylrest.

Beispiele für Aryl und substituiertes Aryl, für die R? steht, sind der Phenyl-, Naphthyl-, Tolyl-, Chlorpheπyl-, Bromphenyl-, Fluorphenyl-, Di- chlorphenyl- und der Trichlorphenylrest.

Beispiele für Aralkyl und Arylsulfonyl, für die R? steht, sind der Ben- zyl- und der p-Toluolsulfonylrest.

Bevorzugt werden Verbindungen, in denen R7 ein niederer Alkylrest mit 1 bis 4 Kohleπstoffatomen, sowie ein Arylrest oder mit Chlor oder Brom sub¬ stituierter Arylrest ist.

Beispiele für besonders bevorzugte Verbindungen sind solche, in denen R? ein Propyl-, Butyl- oder Phenylrest ist.

Die N-substituierten 2-(3-Iod-2-propinyloxy)-ethanol-carbamate der allge¬ meinen Formel (II) werden nach an sich bekannten Verfahren (Houben-Weyl, Methoden der Org. Chemie, Bd. 8, S. 141 - 144 (1952)) durch Umsetzung äqui- molarer Mengen der Alkohole mit geeigneten, z.B. im Handel erhältlichen Isocyanaten synthetisiert, wie beispielsweise in der DE 32 16 894 AI und in der DE 3216895 AI beschrieben ist.

Bei der Bestimmung der mikrobistatischen Wirkung an verschiedenen Bakte¬ rien- und Pilzkulturen konnten mit solchen Gemischen deutlich synergisti¬ sche Wirkungen beobachtet werden.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wir das Gewichtsverhältnis der Komponenten a und b im Bereich von 100 : 1 bis 0,1 : 1 eingestellt.

Zur Herstellung gebrauchsfertiger antimikrobieller Mittel können die er¬ findungsgemäßen antimikrobiell wirksamen Gemische in Form von pulverförmi- gen oder lösungsmittelhaltigen Konzentraten bereitgestellt werden, in de¬ nen die Gesamtkonzeπtration der Komponenten a und b von etwa 0,5 bis zu 100, vorzugsweise von 10 bis zu 90 Gew.-% ausmachen kann. Geeignete ge¬ brauchsfertige Mittel haben insbesondere eine Konzentration von 10 bis 50 Gew.-% der erfindungsgemäßen Mischung von a und b.

In der Mehrzahl der Fälle enthalten die für die praktische Anwendung be¬ stimmten Gemische insgesamt noch 0 bis etwa 99, vorzugsweise 90 bis 10 Gew.-% weitere üblicherweise verwendete Bestandteile, die je nach der vor¬ gesehenen Anwendungsform und dem Anwendungszweck ausgewählt werden. Für flüssige Zubereitungen beispielsweise kommen als Lösungsmittel mit Wasser mischbare organische Lösungsmittel in Betracht, beispielsweise Ethanol, Isopropanol und Ethylenglykol, Propylenglykol, Ethylethylenglykol, Propyl- propylenglykol sowie mit Wasser nicht mischbare Lösungsmittel wie bei¬ spielsweise Testbenziπ, Benzol, Toluol, Essigsäureethylester oder Dime- thylenchlorid.

Wenn neben der antimikrobiellen Wirkung eine zusätzliche Reiπigungswirkung erwünscht ist, können die erfindungsgemäßen Gemische auch noch Tenside, insbesondere nichtionische Tenside enthalten. Beispiele für geeignete Ten¬ side sind Anlagerungsprodukte von 4 bis 40, vorzugsweise 4 bis 20 Mol Ethy lenoxid an ein Mol Fettalkohol, Alkylcyclohexanol, Alkylphenol, Fettsäure, Fettsäureamid oder Alkansulfonamid. Von besonderem Interesse sind Anlage¬ rungsprodukte von 5 bis 16 Mol Ethylenoxid an Kokos- oder Talgfettalko- hole, an Oleylalkohol, ein Gemisch aus Oleylalkohol und Cetylalkohol sowie an Mono-, Di- oder Trialkylphenole und an Monoalkylcyclohexanole mit 6 bis 14 Kohlenstoffatomen in den Alkylresten. Auch gemischte Anlagerungspro¬ dukte von Ethylenoxid und Propylenoxid an die genannten Verbindungen mit einem aktiven Wasserstoffatom kommen in Betracht. Die genannten Alkoxy- lierungsprodukte können auch endgruppenverschlossen sein, beispielsweise

durch Ether- oder Acetalgruppen. Die Teπsid enge kann etwa 0,001 bis etwa 2, vorzugsweise etwa 0,01 bis 0,15 Gew.-%, bezogen auf das konfektionierte Mittel, betragen.

In den erfindungsgemäßen Gemischen können ferner Gerüstsubstanzeπ vorhan¬ den sein; als solche eignen sich beispielsweise Alkalisalze der Glukon- säure, insbesondere Natriumglukonat, die Alkalisalze der Nitrilotriessig- säure, Ethylendiamintetraessigsäure, Hydroxyethandiphosphonsäure, Phos- phonobutantricarbonsäure, Milchsäure, Zitronensäure oder Weinsäure. Wei¬ terhin kommen als Gerüstsubstanzen die wasserlöslichen Salze höhermole¬ kularer Polycarbonsäureπ in Betracht, etwa Polymerisate der Maleinsäure, Itakoπsäure, Fumarsäure und Zitraconsäure. Auch Mischpolymerisate dieser Säuren untereinander oder mit anderen polymerisierbareπ Monomeren, wie z.B. Ethylen, Propylen, Acrylsäure, Vinylacetat, Isobutylen, Acrylamid und Styrol sind brauchbar. Die Mengen der Gerüstsubstanzen können etwa 0,01 bis 2, vorzugsweise 0,02 bis 1,0 Gew.-%, bezogen auf das konfektionierte Mittel, betragen.

In die erfindungsgemäßen Gemische können auch Reiniguπgsverstärker wie Fettsäuremono- und -diethanolamide, beispielsweise Kokosfettsäuremonoetha- nolamid und Kokosfettsäurediethanolamid, und Anlagerungsprodukte von bis zu 4 Mol Ethylenoxid oder Propylenoxid an Fettalkohole mit 8 bis 12 Koh¬ lenstoffatomeπ sowie freie Fettalkohole mit 8 bis 12 Kohlenstoffatomen sowie Reiniguπgsverstärker auf Cellulosebasis eingearbeitet werden. Die Mengen an Reiniguπgsverstärkern können etwa 0,001 bis 0,02, vorzugsweise etwa 0,005 bis 0,01 Gew.-%, bezogen auf das konfektionierte Mittel, betra¬ gen.

Darüber hinaus kann es für weitere Anwendungsbereiche vorteilhaft sein, wenn die erfinduπgsgemäßen Gemische zusätzlich zu der erfiπdungsgemäßen Kombination aus Chloracetamidverbinduπgen und Jodpropinyloxy-ethanol-car- bamatverbindungen weitere antimikrobiell wirksame Substanzen enthalten. In die erfindungsgemäßeπ Mischungen können auch Insekticide wie z.B. Pyrethrofde (Permethrin, Cypermethrin, Decamethrin und Fenvalerate) und/ oder Lindan, Eπdosulfan, Dieldrin eingearbeitet werden. Die Mengen dieser Zusätze sollen jedoch unter denen der beiden erfindungsgemäß verwendeten Bestandte e liegen.

Die Mengen der der möglichen zur Konfektionierung der erfindungsgemäßen Mittel benutzten Bestandteile richten sich im allgemeinen nach Handels¬ und Preisvorgaben und sind im Prinzip nicht von erfinderischer Bedeutung.

Für die Herstellung gebrauchsfertiger Konservierungsmittel können neben flüssigen Konzentraten auch feste Produkte, vorzugsweise in Pulver- oder Granulatform bereitgestellt werden, die die erfindungsgemäßen antimikro¬ biell wirksamen Gemische enthalten.

Die erfindungsgemäßen antimikrobiell synergistisch wirksamen Gemische kön¬ nen als Desinfektions- und Konservierungsmittel auf vielen Gebieten zum Einsatz gelangen, beispielsweise in Haushalten und im Gewerbe wie z.B. Krankenhäusern, Schulen, Badeanstalten, öffentlichen Verkehrsmitteln, ge¬ werblichen Betrieben und Industrieanlagen bei der Antischimmelausrüstung von Teppichböden, Wandverkleidungen und Dichtungsmassen. Ferner können die syπergistischen Gemische zum Konservieren von Pflanzenvermehrungsmaterial, insbesondere von Samen und Blumenzwiebeln eingesetzt werden. Weiterhin können die erfiπdungsgemäßen Gemische bei der Konservierung noch zu ver¬ arbeitender technischer Produkte wie Lasuren, Lack- und Dispersions- und Emulsionsfarben, Klebstoffen und Kleistern, Bohr- und Schneidölen oder Produkten der papier-, pappe- oder lederverarbeiteπden Industrie sowie zur Konservierung von Industrie- und Brauchwasser Anwendung finden. Schlie߬ lich können die erfindungsgemäßen Gemische auch zum fertigen Material¬ schutz eingesetzt werden, beispielsweise zur Antischimmelausrüstung von Putzen, Anstrichen, Kunststoffen, Boden- bzw. Wandbelägen aus Textilien, Papier, Kunststoffen, Leder, Kork oder zum Imprägnieren von Holz. Hier können u.a. Kisten, wie sie in der gewerblichen Pilzzucht verwendet wer¬ den, wirkungsvoll gegen den Befall durch das Kulturmyzel ausgerüstet wer¬ den. Die Applikation kann etwa durch Sprühen, Pinseln, Streichen, Rakeln, Tauchen oder Druck- oder Vakuumimprägnierung erfolgen. Die Anwendungskon¬ zentrationen liegen im allgemeinen bei etwa 0,001 bis 5, vorzugsweise bei etwa 0,01 bis 2 Gew.- Aktivsubstanzgemisch.

B e s p e l e

Beispiel 1

Als antimikrobiell wirksame Chloracetamidverbindungen wurde N-(4-Brom-2- methylenpheπyl)-2-chloracetamid (Produkt A) eingesetzt. Als antimikrobiell wirksame Jodpropinyloxy-ethanol-carbamate (Produkt B) kamen folgende Ver¬ bindungen der Formel (III) zum Einsatz:

I-C=C-CH2-0-CH 2 CH2-0-C0NH-C6H5 (III)

Produkt A wurde mit Produkt B zu folgenden erfindungsgemäßen Gemischen kombiniert (GT = Gewichtsteile):

Gemisch AB 1

0,15 GT Produkt A

1 GT Produkt B

Gemisch AB 2

0,19 GT Produkt A

1 GT Produkt B

Gemisch AB 3

1 GT Produkt A

1 GT Produkt B

Gemisch AB 4 0,35 GT Produkt A

1 GT Produkt B

Gemisch AB 5

2 GT Produkt A 1 GT Produkt B

Die mikrobistatische Wirksamkeit der erfindungsgemäßen Gemische AB 1 bis AB 5 im Vergleich zu den Einzelkomponenten (Produkte A und B) wurde ge¬ genüber folgenden Testkeimsuspensionen bestimmt:

1. Staphylococcus aureus 2 x 10^ Keime/ml

2. Candida albicans 1 x 10^ Keime/ml

3. Aspergillus niger 4 x 10? Keime/ml

4. Penicillium ca erunense 5 x 10? Keime/ml

5. Trichoderma viride 6 x 10? Keime/ml

Die Hemmkoπzentrationen der zu untersuchenden Produkte wurden in Anlehnun an die Richtlinien für die Prüfung und Bewertung chemischer Desinfekti onsverfahren, Kapitel 2.1, abgedruckt in Zbl. Bakt. Hyg., I. Abt. Orig. 172, 536-537 (1981), ermittelt. Die Substanzgemische AB 1 bis AB 5 und di Einzelkomponeπten A und B wurden zu Stammlösuπgen in Di ethylformamid ge löst, aus denen durch Zusatz von Würzebouillon im Volumenverhältnis 1 : 50 die entsprechenden Verdünnungsreihen hergestellt wurden.

Die gefundenen Ergebnisse sind in der nachstehenden Tabelle I wiederge geben:

T A B E L L E I

He mkonzeπtratJonen der Gemische AB 1 bis AB 5 in pom im Vergleich zu den Einzelkomponeπten A und B

Produkt T e s t k e i m

1 2 3 4

AB 1 7 + 45

AB 2 - 1 , 5 + 8

AB 3 - - 3 + 3 -

AB 4 - - - 0,7 + 2 -

AB 5 - - - - 2 + 1

A 70 7 15 1 ,5 7

B 125 15 20 7 7

In der Tabel le wurden für die Hemmkonzentrationen der erfindungsgemäßen

Gemische AB 1 bis AB 5 jewei ls die Mengen der Einzelkomponenten aufgenom-

men, die in den oben angegebenen Gewichtsverhältπissen eingesetzt wurden.

Beim Einsatz der erfindungsgemäßen Gemische AB 1 bis AB 5 konnten prak¬ tisch durchweg syπergistische Effekte beobachtet werden.

Beispiel 2

Als antimikrobiell wirksame Chloracetamidverbindung wurde Chloracetamid (Produkt C) eingesetzt. Als antimikrobiell wirksame Jodpropinyloxy-etha- nol-carbamatverbindung kam Produkt B zum Einsatz.

Produkt C wurde mit Produkt B zu folgenden erfindungsgemäßen Gemischen kombiniert:

Gemisch CB 1 100 GT Produkt C 1 GT Produkt B

Gemisch CB 2 66 GT Produkt C 1 GT Produkt B

Die mikrobistatische Wirksamkeit der erfindungsgemäßen Gemische (Produkte CB 1 und CB 2) im Vergleich zu den Eiπzelkompoπenten (Produkte C und B) wurde gegenüber den im Beispiel 1 beschriebenen Testkeimsuspensionen be¬ stimmt. Die Hemmkoπzentrationen wurden analog Beispiel 1 ermittelt. Die gefundenen Ergebnisse sind in der Tabelle II zusammengefaßt.

T A B E L L E I I

. HemmkonzentratJonen der Gemische CB 1 und CB 2 in ppm im Vergleich zu den Einzelkomponenten C und B

Produkt T e s t k e i m

2 3 4

CB 1 600 + 6 -

CB 2 - 130 + 2 100 + 1,5

C 1500 800 500

B 15 8 7

Beim Einsatz der erfindungsgemäßen Gemische CB 1 und CB 2 gegen die Test¬ keime 2 bis 4 konnten praktisch durchweg synergistische Effekte beobachtet werden.

Als antimikrobiell wirksame Chloracetamidverbiπdung wurde N-Methyl-N- heptylchloracetamid (Produkt D) eingesetzt. Als antimikrobiell wirksame Jodpropiπyloxy-ethanol-carbamatverbiπdung kam Produkt B zu Einsatz.

Produkt D wurde mit den Produkten zu folgenden erfindungsgemäßen Gemischen kombiniert:

Gemisch DB 1 1 GT Produkt D 1 GT Produkt B

Gemisch DB 2 3 GT Produkt D 1 GT Produkt B

Gemisch DB 3 5 GT Produkt D 1 GT Produkt B

Die mikrobistatische Wirksamkeit der erfiπdungemäßen Gemische (Produkte DB 1 bis DB 3) im Vergleich zu den Eiπzelkompoπeπten (Produkte D und B) wurde gegenüber den im Beispiel 1 beschriebenen Testkeimsuspeπsionen bestimmt. Die Hemmkonzeπtrationen wurden analog Beispiel 1 ermittelt. Die gefundenen Ergebnisse sind in der Tabelle III zusammengefaßt:

T A B E L L E III

Hemmkonzentratioπen der Gemische DB 1 bis DB 3 in ppm im Vergleich zu den Eiπzelkompoπeπten D und B

Produkt T e s t k e i m

1 2 3

DB 1 45 + 45

DB 2 - 24 + 8 -

DB 3

D

B

Beim Einsatz der erfindungsgemäßen Gemische DB 1 bis DB 3 gegen die Test¬ keime 1 bis 4 konnten praktisch durchweg synerg stische Effekte beobachtet werden.