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Title:
APPARATUS AND METHOD FOR PRODUCING INSULATION PANELS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2022/258438
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to an apparatus and a method for producing insulation panels or sound protection panels from a pressed stock mat (2) consisting at least partially of lignocellulosic particles wetted with binding agents, wherein the apparatus has an inlet zone (Z1) between two revolving screening belts (5a, 5b), the distance between which becomes smaller in the pressed stock mat running direction, and a calibration zone (Z2) for heating and curing the pressed stock mat (2) with the aid of at least two opposite calibration plates (3a, 3b; 3c, 3d; 3e, 3f), i.e. at least one pair of calibration plates (7a, 7b), wherein revolving screening belts (5a, 5b) driven in the calibration zone (Z2) are movable in the pressed stock mat running direction through a calibration gap (20) between the at least two calibration plates (3a, 3b; 3c, 3d; 3e, 3f) in contact with the upper and the lower pressed stock mat surface. In order to keep the peak loadings on the screening belts as low as possible, it is provided that the at least two calibration plates (3a, 3b; 3c, 3d; 3e, 3f) are not parallel to one another at least in an entry region (E) to the calibration zone (Z2).

Inventors:
DIEDERICHS MICHAEL (DE)
BOSSMANN ANDRE (DE)
PUDEG JÖRG (DE)
Application Number:
PCT/EP2022/064770
Publication Date:
December 15, 2022
Filing Date:
May 31, 2022
Export Citation:
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Assignee:
SIEMPELKAMP MASCHINEN & ANLAGENBAU GMBH (DE)
International Classes:
B27N3/24; B27N1/02; B27N3/00; B27N3/18; B30B5/06; B30B15/34
Foreign References:
DE102007044161A12009-03-26
DE102008057557A12010-05-20
DE2058820A11972-05-31
DE102008039720B42012-09-13
DE102008057557A12010-05-20
Attorney, Agent or Firm:
ANDREJEWSKI • HONKE PATENT- UND RECHTSANWÄLTE PARTNERSCHAFT MBB (DE)
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Claims:
Patentansprüche:

1. Vorrichtung zur Herstellung von Dämm- oder Schallschutzplatten aus einer zumindest teilweise aus lignocellulosischen, mit Bindemitteln benetzten Partikeln bestehenden Pressgutmatte (2), wobei die Vorrichtung eine Einlaufzone (Z1) zwischen zwei umlaufenden und in Pressgutmatten- Laufrichtung ihren Abstand verringernden Siebbändern (5a, 5b) und eine Kalibrierzone (Z2) zur Durchwärmung und Aushärtung der Pressgutmatte (2) mit Hilfe von mindestens zwei sich gegenüberliegenden Kalibrierplatten (3a, 3b; 3c, 3d; 3e, 3f), also wenigstens einem Kalibrierplattenpaar (7a, 7b), aufweist, wobei in der Kalibrierzone (Z2) angetriebene umlaufende Siebbänder (5a, 5b) im Kontakt mit der oberen und der unteren Pressgutmattenoberfläche zwischen den mindestens zwei Kalibrierplatten (3a, 3b; 3c, 3d; 3e, 3f) durch einen Kalibrierspalt (20) in Pressgutmatten-Laufrichtung bewegbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens zwei Kalibrierplatten (3a, 3b; 3c, 3d; 3e, 3f) zumindest in einem Eintrittsbereich (E) der Kalibrierzone (Z2) nicht parallel zueinander stehen.

2. Vorrichtung gemäß Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass ein Winkel (a) ungleich 0° zwischen den wenigstens zwei, der Pressgutmatte (2) zugewandten Seiten der Kalibrierplatten (3a, 3b) zumindest im Eintrittsbereich (E) vorgesehen ist.

3. Vorrichtung gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass sich der Abstand zwischen den wenigstens zwei, das Kalibrierplattenpaar (7a) bildenden Kalibrierplatten (3a, 3b) in Pressgutmatten-Laufrichtung verjüngt. 4. Vorrichtung gemäß Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die maximale Abstandsdifferenz (h) zwischen dem weitesten und dem engsten Spalt des Kalibrierplattenpaars 50 %, vorzugsweise 25 % der Mattendicke unmittelbar vor dem Eintrittsbereich (E) beträgt.

5. Vorrichtung gemäß einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Winkel (a) zwischen 0,1° und 15,0° über eine Winkel verstelleinrichtung (15) einstellbar ist.

6. Vorrichtung gemäß einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Winkel (a) in Abhängigkeit von der Pressgutmattenhöhe automatisch einstellbar ist.

7. Vorrichtung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei den Kalibrierplatten (3a, 3b; 3c, 3d; 3e, 3f) um beheizbare Platten handelt.

8. Vorrichtung gemäß Anspruch 7, dass wenigstens eine der Kalibrierplatten (3b, 3c) mit Dampf beheizbar ist.

9. Vorrichtung gemäß Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine Kalibrierplatte (3b, 3c) so ausgebildet ist, dass Dampf aus Dampfaustrittsöffnungen (18) in Richtung der Pressgutmatte (2) ausströmen kann.

10. Vorrichtung gemäß Anspruch 9, dass die der Kalibrierplatte (3b, 3c) mit Dampfaustritt (18) gegenüberliegende Kalibrierplatte (3a, 3d) so ausgebildet ist, dass durch sie der durch die Pressgutmatte (2) durchgetretene Dampf absaugbar ist. 11. Vorrichtung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass auf die nichtparallelen gegenüberliegenden Kalibrierplatten (3a, 3b) parallel zueinanderstehende Kalibrierplatten (3c, 3d) folgen.

12. Vorrichtung gemäß Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem nichtparallelen Kalibrierplattenpaar (7a) und einem folgenden parallelen Kalibrierplattenpaar (7b) an wenigstens einer Kalibrierplatte (3a) eine Gelenk (14) vorgesehen ist.

13. Verfahren zur Herstellung von Dämm- oder Schallschutzplatten aus einer Pressgutmatte (2), die zumindest teilweise aus lignocellulosischen, mit Bindemitteln benetzten Partikeln besteht, mit einer Vorrichtung, die eine Einlaufzone (Z1) zwischen zwei umlaufenden und in Pressgutmatten- Laufrichtung ihren Abstand verringernden Siebbändern (5a, 5b) und einer Kalibrierzone (Z2) zur Durchwärmung und Aushärtung der Pressgutmatte (2) mit Hilfe von mindestens zwei sich gegenüberliegenden Kalibrierplatten (3a, 3b; 3c, 3d; 3e, 3f), also mindestens einem Kalibrierplattenpaar (7a, 7b) aufweist, wobei in der Kalibrierzone (Z2) angetriebene umlaufende Siebbänder (5a, 5b) im Kontakt mit der oberen und der unteren Pressgutmattenoberfläche zwischen den mindestens zwei Kalibrierplatten (3a, 3b; 3c, 3d; 3e, 3f) durch einen Kalibrierspalt (20) in einer in Pressgutmatten-Laufrichtung bewegt werden, dadurch gekennzeichnet, dass der Kalibrierspalt (20) zwischen den mindestens zwei Kalibrierplatten (3a, 3b) in Pressgutmatten-Laufrichtung nicht auf konstante Höhe eingestellt wird. 14. Verfahren gemäß Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Kalibrierplatten (3a, 3b) zumindest im Eintrittsbereich (E) der Kalibrierzone (Z2) unter einem Winkel (a) zueinander eingestellt werden, so dass sich der Abstand zwischen den mindestens zwei Kalibrierplatten (3a, 3b) in Pressgutmatten- Laufrichtung verkleinert.

15. Verfahren gemäß Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Winkel (a) so eingestellt wird, dass der Druck auf die Pressgutmatte (2) über die Länge des Kalibrierplattenpaares (7a) in Pressgutmatten-Laufrichtung im Wesentlichen konstant bleibt.

16. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 13 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass der Winkel (a) aufgrund einer Messung der Pressgutmattendicke über eine Winkelverstelleinrichtung (15) automatisch eingestellt wird.

17. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 13 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Pressgutmatte (2) zwischen den wenigstens zwei Kalibrierplatten (3a, 3b; 3c, 3d; 3e, 3f) bedampft wird. 18. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 13 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Eintrittsbereich (E) ein Abschnitt parallel verlaufender Kalibrierplattenpaare (3c, 3d) angeordnet wird.

Description:
Vorrichtung und Verfahren zur Dämmplattenherstellung

Beschreibung:

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Herstellung von Dämm- oder Schallschutzplatten aus einer zumindest teilweise aus lignocellulosischen, mit Bindemitteln benetzten Partikeln bestehenden Pressgutmatte, wobei die Vorrichtung eine Einlaufzone zwischen zwei umlaufenden und in Pressgutmatten-Laufrichtung ihren Abstand verringernden Siebbändern und einer Kalibrierzone zur Durchwärmung und Aushärtung der Pressgutmatte mit Hilfe von mindestens zwei sich gegenüberliegenden Kalibrierplatten aufweist, wobei in der Kalibrierzone angetriebene umlaufende Siebbänder im Kontakt mit der oberen und der unteren Pressgutmattenoberfläche zwischen den mindestens zwei Kalibrierplatten durch einen Kalibrierspalt in Pressgutmatten- Laufrichtung bewegbar sind.

Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Herstellung von Dämm- oder Schallschutzplatten aus einer Pressgutmatte, die zumindest teilweise aus lignocellulosischen, mit Bindemitteln benetzten Partikeln besteht, mit der genannten Vorrichtung.

Eine derartige Vorrichtung ist beispielsweise in der DE 10 2008 039 720 B4 veröffentlicht worden. In einigen Fällen sind derartige Vorrichtungen mit Vorverdichtungseinrichtungen oder nachwirkenden Presseinrichtungen, z. B kontinuierliche Pressen, in Reihe geschaltete, die aber im Rahmen der Erfindung nicht von Bedeutung sind. Die auf der Vorrichtung erstellten Produkte bieten beispielsweise die Firma SOPREMA GmbH unter dem Namen Pavatex oder die Firma H. Henselmann GmbH + Co KG unter dem Namen Gutex an.

Als Bindemittel kommen beispielsweise solche nach dem Prinzip der Polykondensation oder Polyaddition wie z.B. PMDI in Frage. Ein weiteres Beispiel aus dem Stand der Technik bietet die DE 10 2008 057 557 A1, die bereits die beiden Zonen deutlich benennt. In der ersten Zone laufen die die zu verpressende Matte transportierenden umlaufenden Siebbänder in der ersten Zone keilförmig, die Pressgutmatte verdichtend bis hin zu der zweiten Zone, in der sie die Pressgutmatte durch eine Kalibrierzone führen, die durch wenigstens zwei parallel verlaufende beheizbare Platten gebildet ist.

Im Rahmen der Erfindung sollen vorzugsweise Dämmplatten mit Dichten von 100-240 kg/m 2 erzeugbar sein. Ein Hauptaugenmerk liegt auch auf der Fertigung besonders dünner Dämmstoffplatten bis hinunter zu einer Dicke von 5 mm. Die Siebbänder - oder kurz Siebe genannt - dienen dabei in ihrem Wirken dazu, die Pressgutmatte mit einer gewünschten Geschwindigkeit durch die Vorrichtung zu führen, indem sie mit der gleichen Geschwindigkeit angetrieben werden, wie die Pressgutmatte transportiert werden soll. Dabei kann durch das Sieb von außen Dampf in die Pressgutmatte eingeleitet oder Flüssigkeit sowie Luft entfernt werden.

In der Einlaufzone, in der die Siebe zwickelartig zusammenlaufen, wobei dies beispielsweise mit einer Schwingbewegung des oberen oder unteren Bandes realisiert wird, erfolgt eine Höhenreduzierung der zu kalibrierenden Pressgutmatte. Diese Höhenreduzierung ist in Regel bereits auf 100 bis maximal 120% der Enddicke des zu fertigenden Produkts erfolgt, bevor die Pressgutmatte in die zweite Zone, die Kalibrierzone einläuft. Obwohl auch in dieser ersten Zone, der Einlaufzone, bereits eine Dampfbeaufschlagung erfolgen kann, wird die Pressgutmatte dort nur an der Oberfläche erweicht. So ist die Pressgutmatte in dieser Einlaufzone der Vorrichtung noch nicht wesentlich in ihrem Elastizitätsmodul reduziert. Obwohl mit der Bedampfung in der Einlaufzone die Matte an der Oberfläche aufgeweicht wird und dadurch die Reibung in der Kalibrierzone verringert wird ist leider festzustellen, dass sowohl die Matte als auch die Vorrichtung beim Einlauf in die Kalibrierzone, also in den Bereich zwischen insbesondere den ersten Kalibrierplatten, mit besonders hohen, geradezu stoßartigen Kräften beaufschlagt wird. Und das führt wiederum dazu, dass die Siebe mit hohen Kräften gegen die Pressgutmatte bzw. die Kalibrierplatten gepresst werden. Die dadurch bedingte Erhöhung der Reibung ist für die Siebe nur in begrenztem Maß verkraftbar. Zusätzlich erzeugt dies eine lokale Verdichtung im Randbereich der Pressgutmatte.

So hat sich bei derartigen Vorrichtungen herausgestellt, dass die Siebe, die aus Kunststoff- oder Drahtgeflecht bestehen, bei Überschreitung einer Antriebs leistung an ihre Zugbelastungsgrenzen stoßen. Das führt unweigerlich zu einer begrenzten Produktivität (derzeitige Begrenzung etwa 8 t/h bei einer 60 mm dicken Pressgutmatte). Wenn die permeablen Siebe eine maximale Zugfestigkeit aufweisen, hat dies eine Längenbeschränkung der Aushärte strecke zur Folge, die abhängig von der Einlaufpresskraft auf das Sieb zu Beginn der Kalibrierzone ist. Die erforderliche Aushärtezeit des Bindemittels bestimmt somit die maximale Länge der Aushärtestrecke und die erreichbare Geschwindigkeit für ein umlaufendes Sieb.

Auf der anderen Seite würde man zur Produktionssteigerung die Produktions geschwindigkeit aber gerne erhöhen. Es ist deshalb die Aufgabe der Erfindung, die Spitzenbelastungen auf das Sieb möglichst gering zu halten, damit es längere Standzeiten aufweist.

Hinsichtlich der Vorrichtung wird die Aufgabe durch die Merkmale des Anspruchs 1 und insbesondere dadurch gelöst, dass die mindestens zwei Kalibrierplatten (zumindest im Eintrittsbereich) der Kalibrierzone nicht parallel zueinanderstehen. Dabei muss die Nichtparallelität zwar vorzugsweise, aber nicht unbedingt durch zwei, der Pressgutmatte zugewandte ebene Kalibrierplattenflächen gebildet sein, sondern kann in gewissem Maße auch durch gekrümmte Flächen übernommen werden. Durch diese würde sich beispielsweise eine progressive oder degressive Veränderung der Höhe des Kalibriespaltes über die Länge in Pressgutmattenlaufrichtung ergeben.

Die Erfinder haben unter Berücksichtigung, dass die Belastung auf Pressgutmatte und Sieb unmittelbar am Eingang in die Kalibrierzone, also am Eintritt zwischen die Kalibrierplatten am größten ist und somit den Flaschenhals darstellen, der an der Vergrößerung einer höheren Transportgeschwindigkeit hindert, weil die Belastung auf das Sieb durch Reibkräfte zu groß würde, erkannt, dass dies mit einer leichten Schrägstellung, also einer Nichtparallelstellung der mindesten zwei gegenüberliegenden Kalibrierplatten zueinander relativierbar ist, ohne die Kalibrierwirkung zu verlieren. Dabei ist es von großer Bedeutung, dass neben der Aufgabe, die Bandbelastung zu reduzieren, zugleich die technologischen Eigenschaften des Produkts erhalten bleiben, insbesondere eine am Ausgang der Vorrichtung vorliegende gewünschte Dicke oder ein gewünschter Dichteverlauf über dem Querschnitt. Genau dies ist mit der winkelig zueinander eingestellten oberen und unteren Kalibrierplatte am Eintritt in die Kalibrierzone realisierbar.

Gerade wenn in bevorzugter Weise ein Winkel ungleich 0° zwischen den wenigstens zwei, der Pressgutmatte zugewandten Seiten der Kalibrierplatten vorgesehen ist, kann der Übergang von der Einlaufzone, in der lediglich die Oberflächen der Matte bedampft werden können und somit noch keine die Pressgutmatte durchdringende Elastizitätsänderung und Aushärtung stattge- funden hat, hin zu einer stark verkleinerte Mattendicke kräftemäßig reduziert werden.

Bevorzugt verjüngt sich der Abstand zwischen den wenigstens zwei, das Kalibrierplattenpaar bildenden Kalibrierplatten in Pressgutmatten-Laufrichtung. Versuche haben gezeigt, dass man, verständlicherweise abhängig von der Pressgutmattenzusammensetzung und deren bereits erfolgter Kompression bzw. Dicke, den Druck auf die Matte bzw. die Siebe auch im Eintrittsbereich in das Kalibrierplattenpaar weitgehend gleichförmig halten kann.

Dazu genügt es, wenn mit Vorteil die maximale Abstandsdifferenz zwischen dem weitesten und dem engsten Spalt des Kalibrierplattenpaars 50 %, vorzugsweise 25 % der Mattendicke im Eintrittsbereich beträgt.

Dazu muss wenigstens eine Kalibrierplatte im Eintrittsbereich der Kalibrierzone unter einem Winkel zur Horizontalen angeordnet sein.

Dies ist möglich mit einem auf das Produkt beschränkten von vornherein festgesetztem Winkel, wobei beispielsweise eine der Kalibrierplatten im Eintrittsbereich der Kalibrierzone in einer Schrägstellung zur Horizontalen fest eingebaut ist.

Oder es wird eine Kalibrierplatte vorgesehen, die über ein Gelenk kippbar angeordnet ist und wo durch einen definierten, einsetzbaren Keil die Schrägstellung dieser Kalibrierplatte aus der horizontalen Ebene erfolgt.

Bevorzugt werden aber an einer Kalibrierplatte ein Gelenk und eine motorische Verstellung des Winkels, beispielsweise ein Stellzylinder eingesetzt. Dieser ist mit besonderem Vorteil dafür vorgesehen, dass der Winkel automatisch einstellbar ist.

Es genügt entsprechend der zurzeit eingesetzten Kalibrierplattenlängen, wenn eine Verstelleinrichtung vorgesehen ist, mit der ein Winkel zwischen 0,1 und 15° einstellbar ist.

Die Einstellung des Winkels ist beispielsweise dann automatisierbar, wenn die Pressgutmattendicke über eine optoelektronische Messeinrichtung gemessen und der Winkel in Abhängigkeit von dem Messwert über eine Steuereinheit einer Winkelverstelleinrichtung eingestellt werden. Da die Pressgutmatten zwischen 5 und 300 mm Dicke schwanken können und die Produzenten auch häufiger das Produkt wechseln, ist eine solche automatische Verstellung sinnvoll.

In der Regel werden nur die Kalibrierplatten im Eintrittsbereich in die Kalibrierzone unter einem Winkel zur Horizontalen angeordnet. Es kann durchaus vorgesehen sein, dass Kalibrierplattenpaare folgen, die parallel und mit stets gleichem Abstand angeordnet sind. Aber auch eine eine Entspannung bewirkende Winkelstellung, beispielsweise im Auslauf der Kalibrierzone, soll von der Erfindung nicht ausgeschlossen sein.

Die Kalibrierplatten werden erwärmt. Hier sind verschiedene Möglichkeiten vorhanden. Besonders gebräuchlich sind die Beheizungen über innere Kanäle mittels einem Temperierfluid, beispielsweise Öl, Wasser, Dampf oder heißer Luft.. Über die Kalibrierplatten kann außerdem von unten und/oder oben ein anderes oder das gleiche heiße Medium, das zur Beheizung der Kalibrierplatten dient, vorzugsweise Dampf oder aber auch ein Dampf-Luft-Gemisch oder allein Heißluft in die Pressgutmatte eingeleitet werden. Wenn diese Einleitung des Dampfes (oder der Heißluft) in die Pressgutmatte insbesondere bei dicken Pressgutmatten eventuell nur bis zur halben Dicke erfolgt, so kann beispielsweise auch von der gegenüberliegenden Kalibrierplatte Dampf (oder Heißluft) zur Durchwärmung in die Pressgutmatte induziert werden. Bei dünneren Pressgutmatten ist es aber auch durchaus möglich von einer Seite Dampf oder Heißluft in die Pressgutmatte einzuleiten und durch eine Kalibrierplatte mit Saugeinrichtung auf der Gegenseite den warmen Dampf oder das Kondensat oder die warme Luft wieder abzusaugen. Auf diese Weise kann die Pressgutmatte ebenfalls vollständig durchgewärmt werden.

Durch das Eindringen von Wärme und Feuchtigkeit in die Pressgutmatte kann das Bindemittel (beispielsweise PMDI) schnell aushärten.

Es ist auch möglich, statt des heißen Mediums ein mit dem Bindemittel anders reagierendes Gas in die Pressgutmatte einzuleiten, so dass das Bindemittel aushärtet.

Die Aufgabe der Erfindung wird hinsichtlich des Verfahrens durch die Merkmale des Anspruchs 13 und insbesondere dadurch gelöst, dass der Kalibrierspalt zwischen den mindestens zwei Kalibrierplatten (zumindest im Eintrittsbereich) in Pressgutmatten-Laufrichtung nicht auf konstante Höhe eingestellt wird.

Das Verfahren weist den Vorrichtungsansprüchen entsprechend analoge abhängige Verfahrensansprüche auf, so dass sich die Vorteile aus der bereits beschriebenen Vorrichtung ableiten lassen.

Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispiele darstellenden Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen Fig. 1 eine Seitenansicht einer kompletten erfindungsgemäßen

Vorrichtung,

Fig. 2 einen Ausschnitt des vorderen Teils einer erfindungsgemäßen

Vorrichtung wie er in Fig. 1 beispielhaft eingekreist ist,

Fig. 3 eine schematische geschnittene Darstellung von zwei auf einanderfolgenden Kalibrierplattenpaaren.

Fig. 1 zeigt eine Seitenansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Fierstellung von Dämmplatten und Schallschutzplatten. Die Vorrichtung besitzt ein Gestell 13 beidseitig der Behandlungsstrecke zur Fierstellung der Dämmplatten, von denen wegen der Seitenansicht der Vorrichtung nur eine Seite sichtbar ist. Die Vorrichtung weist einen oberen Anlagenteil 6a und einen unteren Anlagenteil 6b auf, wobei in jedem Anlagenteil mindestens ein Siebband (kurz: Sieb) angetrieben umläuft. Geführt und gespannt wird jedes Sieb 5a, 5b durch Um lenkwalzen 8. Zwischen dem oberen umlaufenden Siebband 5a und einem unteren umlaufenden Siebband 5b, also zwischen dem oberen und dem unteren Anlagenteil, wird eine Pressgutmatte 2, die zumindest teilweise aus lignocellulosischen, mit Bindemitteln benetzten Partikeln besteht, in einer Einlaufzone Z1, einer Kalibrierzone Z2 und einer Kühlzone Z3 behandelt. Dabei wird die Pressgutmatte zumindest teilweise mit den von oben und von unten anliegenden Sieben 5a und 5b geführt. Die Kalibrierzone Z2 beginnt mit dem Eintritt zwischen die ersten zwei Kalibrierplatten 3a und 3b, die sich gegenüber stehen und somit ein Kalibrierplattenpaar 7a bilden. Dies ist deutlicher in dem Ausschnitt der Figur 2 zu erkennen. Die Pressgutmatte 2 hat am Ende der Einlaufzone Z1 bereits fast ihre Enddicke erreicht, bevor sie in die Kalibrierzone Z2 einläuft. Die Gesamtvorrichtung gemäß Fig. 1 weist also eine Einlaufzone Z1 auf, in der die beiden Siebe 5a und 5b zwickelartig zusammenlaufen und die Pressgutmatte 2 verdichtend in den ersten Spalt zwischen zwei Kalibrierplatten 3a und 3b führt. Für die Erfindung könnte aber auch ein weiteres Paar von umlaufenden Sieben die Pressgutmatte 2 durch die Kalibrierzone Z2 führen.

Beidseitig des Zwickels in der Einlaufzone Z1 sind Dampfblaskästen 4 angeordnet, die die Oberfläche der Pressgutmatte erweichen. Die Anzahl dieser Dampfblaskästen 4 richtet sich nach der Zusammensetzung der Pressgutmatte 2. Da die Pressgutmattendicke stark schwanken kann, ist der Zwickel über die Einlaufhöhenverstellung 10 in seinem Winkel veränderbar. Diese Ausführung der Einlaufzone Z1 ist im Wesentlichen aus dem Stand der Technik bekannt.

Auch eine Kühlzone Z3 an den Ausgang der Vorrichtung zu setzen, wo die heiße inzwischen kalibrierte und ausgehärtete heiße Dämmplatte über eine Luftkühlung 12 gekühlt wird, ist dem Stand der Technik zu entnehmen.

In der Vergangenheit waren die Produktionsgeschwindigkeiten durch die Zugfestigkeitsgrenzen der Siebe 5a, 5b stark beschränkt, denn die Reibung der Siebe beim Einlauf in die Kalibrierzone war sehr hoch. Die Kalibrierplattenpaare (beispielsweise 3a und 3b, oder 3c und 3d oder 3e und 3f) waren stets durch parallel ausgerichtete Kalibrierplatten gebildet. Dadurch wurde die Krafteinleitung auf die Siebe bzw. die Pressgutmatte beim Übergang von der Einlaufzone zur Kalibrierzone sehr groß. Erfindungsgemäß werden deshalb zumindest im Eintrittsbereich E der Kalibrierzone Z2 zwei Kalibrierplatten unter einem Winkel a zueinander angeordnet. In Pressgutmatten-Laufrichtung (in den Figuren von links nach rechts) verjüngt sich der Kalibrierspalt, so dass der Druck auf das Sieb annähernd konstant bleibt. Dennoch wird bereits in diesem Eintrittsbereich E die Pressgutmatte 2 mittels Wärme und Feuchtigkeit, die auf das Bindemittel in der Pressgutmatte wirken, kalibriert. Das geschieht über die ersten beiden sich gegenüberliegenden Kalibrierplatten 3a und 3b. Anschließend können noch Kalibrierplattenpaare (3c und 3d, bzw. 3e und 3f) folgen, bei denen die parallele Ausrichtung der Oberflächen vorgegeben ist. Eingestellt wird dieser konstante Abstand der Kalibrierplattenpaare über Höhenverstellungen 16.

Der eingekreiste Bereich der Fig. 1 und die vergrößerte Darstellung gemäß Fig. 2 haben ein Unterscheidungsmerkmal für die gleiche Einsteilbarkeit des Winkels a der Kalibrierplatte 3a. In Fig. 1 wird er über eine Verstelleinrichtung 15 vorgenommen, mit der auch der Zwickel 11 eingestellt wird. Die Winkel verstelleinrichtung 15 und die Einlaufhöhenverstellung 10 bilden also eine Einheit. Dagegen ist in Fig. 2 für die Winkelverstelleinrichtung 15 beidseitig ein separater Stellzylinder vorgesehen. In beiden Fällen kann Winkel zwischen 0,1 und 15° für die Neigung der Kalibrierplatte 3a aus der Horizontalen eingestellt werden. Selbstverständlich beschränkt sich die Erfindung nicht auf die Winkelverstellbarkeit der ersten oberen Kalibierplatte 3a im Eintrittsbereich E der Kalibrierzone Z2. Um den gleichen, kraftstoßminimierenden Effekt zu erreichen, können selbstverständlich auch andere Kalibrierplatten winkelverstellbar oder winkeleinstellbar sein. Der gesamte Kalibrierspalt 20 über die Lange der Vorrichtung kann sich deshalb verändern.

Die Winkel a kann auch vollautomatisch eingestellt werden, indem er auf einem Messwert der Pressmattendicke beruht. Eine derartige, beispielsweise optoelektronische Messvorrichtung 21 kann der Kalibrierzone Z2 vorgeschaltet sein.

Fig. 3. zeigt schematisch die ersten vier Kalibrierplatten 3a, 3b, 3c und 3d. Die Kalibrierplatten 3a und 3b sowie die Kalibrierplatten 3c und 3d liegen sich gegenüber. Die Kalibrierplatten sind schematisch geschnitten dargestellt und besitzen in diesem Ausführungsbeispiel entweder ein Kanalsystem mit Dampfheizung 17 und Dampfaustritten 18 in Richtung Kalibrierspalt 20, also im Fall der Durchführung einer Pressgutmatte in deren Richtung. Oder sie besitzen eine Saugvorrichtung 19, mit der durch die Matte getretener Dampf (oder ein Dampf-Luftgemisch und/oder Flüssigkeit) abgesaugt werden kann. Gegebenenfalls kann auch einfach warme Luft oder eine anderes reaktives Gas zur Durchwärmung der Pressgutmatte 2 und zur Aushärtung des Bindemittels herangezogen werden.

Der wesentliche erfindungsgemäße Gedanke ist wiederum deutlich an der Kalibrierplatte 3a erkennbar. Sie ist im Eintrittsbereich E in Pressgut mattenlaufrichtung vorne (in der Fig. 3 links) um einen Spalthöhendifferenz- Betrag h durch die nicht dargestellte Winkelverstelleinrichtung 15 um das Gelenk 14 aus der Horizontalen, also der Parallelstellung zu Kalibrierplatte 3b, angehoben. Es ergibt sich ein Winkel a, der festgelegt oder einstellbar oder sogar regelbar sein kann. Die Spalthöhendifferenz h sollte maximal bei 50 % der Pressgutmattenhöhe vor dem Eintrittsbereich E vor der Kalibrierzone Z2 liegen, vorzugsweise sogar nur bei höchstens 25%.

Die sich gegenüberliegenden Kalibrierplatten 3c und 3d können dann zur endgültigen Aushärtung des Bindemittels wieder parallel angeordnet sein.

In Fig. 3 ist zudem dargestellt, dass die Durchflussrichtung des Dampfes von einer Kalibrierplatte 3b, 3c mit Dampfaustritt 18 hin zu einer absaugenden Kalibrierplatte 3a, 3d wechseln kann (aber nicht unbedingt muss).

Da der Eintrittsbereich E mit seiner Nichtparallelität der gegenüberliegenden Kalibrierplatten 3a und 3b in diesem Fall bis zum Gelenk 14 reicht, die Kalibrierplatten 3b und 3d auf der anderen Seite des Kalibrierspaltes 20 aber quasi in einer Linie stehen, soll es von der Erfindung auch erfasst sein, wenn oberhalb der Pressgutmatte zwei Kalibrierplatten 3a und 3c mit dem Gelenk 14 dazwischen vorgesehen sind und unterhalb des Kalibrierspalten 20 die Kalibrierplatten 3b und 3d zu einer zusammengefasst sind. Entsprechend könnte die Anordnung auch umgekehrt sein, wenn sich das Gelenk 14 unterhalb des Kalibrierspaltes 20 befindet, die Fig. 3 also auf den Kopf gestellt wäre.

Für eine feste Winkeleinstellung ist es auch möglich, die Kalibrierplatten 3a und 3c zu einer einzigen Kalibrierplatte zu vereinen. Das heißt es würde eine Kalibrierplatte eingesetzt, die bereits unter einem Winkel a geknickt herstellt oder gebogen ist.

Bezugszeichenliste