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Patent Searching and Data


Title:
APPARATUS FOR PROTECTING ANIMALS AGAINST INSECTS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2007/036467
Kind Code:
A1
Abstract:
The present invention relates to an apparatus for protecting animals against insects.

Inventors:
HEXELS GERD (DE)
Application Number:
PCT/EP2006/066536
Publication Date:
April 05, 2007
Filing Date:
September 20, 2006
Export Citation:
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Assignee:
HEXONIA GMBH (DE)
HEXELS GERD (DE)
International Classes:
A41D13/00; D06M16/00; A62B17/08; B68C5/00; D06M23/16
Foreign References:
EP0382382A11990-08-16
JPH11151051A1999-06-08
DE202005004056U12005-05-25
EP0787851A11997-08-06
DE202004001947U12005-03-24
US5855623A1999-01-05
Other References:
See also references of EP 1931824A1
Attorney, Agent or Firm:
GILLE HRABAL STRUCK NEIDLEIN PROP ROOS (Düsseldorf, DE)
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Claims:

PATENTANSPRüCHE:

1 , Vorrichtung zum Schutz von Tieren vor Insekten, umfassend ein textiles Flachengebilde aus synthetischen Fasern, die aus einem Fasermaterial bestehen, das aus der Gruppe ausgewählt wird, die besteht aus Polyamiden, Polyestern, Polyesteramiden, Polyetherestern, Polydienen, Polyetheresteramiden, Polyacrylnitril,

Polyethylen, Polypropylen, Modacryl, Polyvinylchlorid, Polyvinylalkohol, Polytetrafluorethylen, Polyurethan, Celluloseacetat, Viskose, Copolymere der genannten Polymere und Mischungen der genannten Fasermateπalien, wobei das textile Flachengebilde wenigstens ein Insektizid aufweist

2, Vorrichtung nach Anspruch 1 , worin die synthetischen Fasern einer Hydrophilierungsbehandlung unterworfen sind

3, Vorrichtung nach Anspruch 2, worin die Hydrophilierungsbehandlung mit einem Auszugsverfahren durchgeführt wird.

4 Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, worin das Insektizid durch ein Foulard-Verfahren aufgebracht ist,

5 Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, worin das Insektizid durch das Polymer-Coating-Verfahren aufgebracht ist. 6 , Vorrichtung nach Anspruch 5, worin das Insektizid auf einer Seite des textilen Flachengebildes aufgebracht ist.

7 , Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, worin das Insektizid ein Repellent ist

8. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, worin das Insektizid Permethrin enthalt.

9 Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, worin das textile Flachengebilde als Gewebe vorliegt,

1 0 Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, worin das textile Flachengebilde als Wirk- oder Strickware oder als Vlies vorliegt

Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche worin das textile Flachengebilde eine netzartige Struktur aufweist Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche worin das textile Flachengebilde durch zusätzlichen Schusseintrag verstärkt ist Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüc he, die Mittel zur Befestigung des textiles Flachengebildes an einem Tier aufweist Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, worin das Tier ein Pferd ist Verwendung einer Vorrichtung, umfassend ein textiles

Flachengebilde aus synthetischen Fasern, die aus einem Fasermateπal bestehen, das aus der Gruppe ausgewählt wird, die besteht aus Polyamiden, Polyestern, Polyesteramiden, Polyetherestern, Polydienen, Polyetheresteramiden, Polyacrylnitπl,

Polyethylen, Polypropylen Modacryl Polyvinylchlorid, Polyvinylalkohol Polytetrafluorethylen, Polyurethan, Celluloseacetat, Viskose, Copolymere der genannten Polymere und Mischungen der genannten Fasermateπalien, wobei das textile Flachengebilde wenigstens ein Insektizid aufweist, zum

Schutz von Tieren vor Insekten Verfahren zur Herstellung einer Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 1 4 das die folgenden Schritte umfasst

Bereitstellung eines textilen Flachengebildes aus synthetischen Fasern, die aus einem Fasermateπal bestehen, das aus der Gruppe ausgewählt wird, die besteht aus Polyamiden, Polyestern, Polyesteramiden, Polyetherestern, Polydienen, Polyetheresteramiden Polyac rylnitπ!, Polyethylen, Polypropylen, Modacryl, Polyvinylchlorid, Polyvinylalkohol, Polytetrafluorethylen,

Polyurethan, Celluloseacetat, Viskose, Copolymere der genannten Polymere und Mischungen der genannten Fasermateπalien,

gegebenenfalls Unterwerfen des textilen Flachengebildes mindestens einer Hydrophiherungsbehandlung

Ausrüsten des textilen Flachengebildes mit mindestens einem Insektizid, - Zuschneiden des so erhaltenen textilen Flachengebildes und gegebenenfalls Anbringen von Mitteln zur Befestigung des textilen Flachengebildes an einem Tier Verfahren nach Anspruch 1 6 das mindestens eine der folgenden Maßnahmen beinhaltet

Durchfuhrung des Hydrophiherungsbehandlung mit der synthetischen Faser oder dem textilen Flachengebilde daraus mit einem Auszugsverfahren,

Aufbringen des Insektizids auf die synthetische Faser oder das textile Flachengebilde durch ein Foulard Verfahren,

Aufbringen des Insektizids auf die synthetische Faser oder das textile Flachengebilde durch ein Polymer-Coating- Verfahren,

Aufbringen des Insektizids auf einer Seite des textilen Flachengebildes,

Aufbringen des Insektizids oder einer das Insektizid enthaltenden Zusammensetzung mittels Rakelauftrag,

Aufbringen des I nsektizids oder einer das Insektizid enthaltenden Zusammensetzung mittels Walzenauftrag Textiles Flachengebilde aus synthetischen Fasern, die aus einem

Fasermateπal bestehen, das aus der Gruppe ausgewählt wird, die besteht aus ahphatischen Polyamiden, Polyestern, Polyesteramiden, Polyetherestern, Polydienen, Polyetheresteramiden Polyacrylnitπl, Polyethylen, Polypropylen, Modacryl, Polyvinylchlorid Polyvmylalkohol, Polytetrafluorethylen,

Polyurethan, Celluloseacetat, Viskose, Copolymere der genannten Polymere und Mischungen der genannten

Fαsermαteπαlien, wobei das textile Flachengebilde wenigstens ein Insektizid aufweist Textlies Flachengebilde nach Anspruch 1 8, worin die synthetischen Fasern einer Hydrophiherungsbehandlung unterworfen sind Verwendung des textilen Flachengebildes nach Anspruch 1 8 oder 1 9 zur Herstellung einer Vorrichtung zum Schutz vor Insekten Verwendung nach Anspruch 20 zum Schutz von Tieren Verwendung nach Anspruch 20 oder 21 zur Herstellung einer Pferdedecke Verfahren zum Schutz von Tieren vor Insekten, dass die Verwendung der Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 1 4 umfasst

Description:

VORRICHTUNG ZUM SCHUTZ VON TIEREN VOR INSEKTEN

BESCHREIBUNG

Die Erfindung betrifft eine textile Vorrichtung zum Schutz von Tieren vor Insekten insbesondere blutsαugenden Insekten (Vektoren) Die erfindungsgemαße textile Vorrichtung vermag aufgrund der Kombination von mechanischer und chemischer Wirkung Tiere, insbesondere Pferde äußerst wirksam vor blutsaugenden Insekten zu schützen Gleichzeitig weist die Vorrichtung einen so hohen Tragekomfort für die zu schutzenden Tiere auf, dass diese die Vorrichtung nicht als störend empfinden

Vektoren, das heißt blutsaugende Insekten wie beispielsweise Flohe, Stechmucken, Schnaken, Zecken und ähnliche Tiere sind häufig

übertrager von Krankheiten Neben dieser gefährlichen Wirkung sind die Stiche dieser Insekten schmerzhaft und unangenehm

Aus dem Stand der Technik sind Insektenschutzdecken für Pferde bekannt So beschreibt die DE 29609603 Ul eine Netzdecke, die auch beim Reiten verwendet werden kann Die Wirkungsweise dieser bekannten netzartigen Pferdedecken beruht darauf, dass sich durch die Bewegung des Pferdes oder das Zucken seiner Haut insbesondere beim Landen der Insekten auf der Haut, die Offnungen der Netzdecke relativ zur Haut verschieben so dass gelandete Insekten abgestreift werden Gegenüber geschlossenen engmaschigen Decken weisen die

Netzdecken den Vorteil auf, dass sie die gesundheitsfördernde Einwirkung von Sonnenlicht und Luft auf die Haut und insbesondere die Abfuhr von Schweiß ermöglichen, so dass diese im Allgemeinen bevorzugter sind Auch vermögen geschlossene engmaschige Decken das Stechen der Insekten durch die Decken nicht immer zu verhindern

Weiterhin ist bei diesen Decken die Warmeabfuhr und Feuchtigkeits- bzw Schweißabfuhr sehr problematisch Auch die netzartigen Decken weisen jedoch noch erhebliche Wirksamkeitsdefizife auf So können diese das Landen der Insekten auf dem Fell des Tieres zunächst nicht verhindern Daher kann es in einigen Fallen bereits zu einem Stich kommen, bevor das Tier reagiert und zuckt Selbst wenn das Insekt nicht mehr zum Stechen kommt, ist das standige Landen der Insekten und

der dadurch ausgeloste Bewegungsreiz gleichwohl für das Tier mit einer großen Beeinträchtigung seines Wohlbefindens verbunden Dabei kann es auch zu nervösen Reaktionen des Tieres kommen, die zu einer Gefahr für den Menschen fuhren können Es bestand daher der starke Wunsch nach der Bereitstellung einer deutlich verbesserten Vorrichtung zum Schutz von Tieren, insbesondere Pferden, vor Insekten, die auch bereits ein Landen der Insekten und die damit einhergehende Beeinträchtigung des Wohlbefindens des Tieres zu verhindern vermag und gleichwohl über einen hohen Tragekomfort verfugt

Einige Patentveroffenthchungen befassen sich mit textilen Schutzausrüstungen für Menschen Dazu ist beispielsweise aus EP 1 549 1 63 A l eine Schutzausrüstung für Menschen gegen Insekten bekannt, mit einem Schutznetz aus einem atmungsaktiven Gewebe zur Bedeckung von Kopf Korper, Armen, Händen, Beinen und Fußen Das

Schutznetz kann klebrig sein und mit einem Insektizid beschichtet sein Das Patent enthalt jedoch weder Angaben über das Gewebemateπal noch über die Art und den Auftrag des Insektizids Weiterhin wird in der DE 20 2005 004056 U l ein textlies Flachengebilde zur Herstellung einer Schutzbekleidung gegen Vektoren beschrieben Dabei bildet die

Verwendung von Aramidfasern (Aromatische Polyamid-Polyimid- Verbindungen) jedoch ein wesentliches Merkmal Dieses textile Flachengebilde ist hinsichtlich der Gleichmäßigkeit des Auftrags des Insektizids noch verbesserungswurdig, was offenbar mit der Verwendung der Aramidfaser zusammenhangt Weiterhin sind aus der EP-A-0731 208

Gewebe bekannt, die Permethπn und Polyvmylacetat in der Faser enthalten, wodurch die Waschbesfandigkeit verbessert werden soll All diesen Veröffentlichungen ist jedoch nicht der geringste Hinweis auf die erfindungsgemaße Aufgabenstellung zu entnehmen Der Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, eine Vorric htung zum

Schutz von Tieren vor Insekten zu schaffen, die einen hohen, die Tiere praktisch nicht störenden Tragekomfort aufweist, und gleichzeitig bewirkt, das Insekten bei Kontakt mit der Vorrichtung insbesondere aber auch bereits in der näheren Umgebung der Vorrichtung abgeschreckt, gelahmt oder gar getötet werden

Die vorliegende Erfindung stellt eine Vorrichtung zum Schutz von Tieren vor Insekten bereit, umfassend ein textiles Flachengebilde aus synthetischen Fasern, die aus einem Fasermateπal bestehen, das aus der Gruppe ausgewählt wird, die besteht aus Polyamiden, Polyestern, Polyesteramiden Polyetherestern, Polydienen, Polyetheresteramiden,

Polyacryinitπl, Polyethylen, Polypropylen, Modacryl, Polyvinylchlorid, Polyvinylalkohol, Polytetrafluorethylen, Polyurethan, Celluloseacetat, Viskose, Copolymere der genannten Polymere und Mischungen der genannten Fasermaterialien, wobei das textile Flachengebilde wenigstens ein Insektizid aufweist

Tiere im Sinne der Erfindung schließen dabei insbesondere Saugetiere, bevorzugt Haustiere, noch bevorzugter Pferde ein Der Begriff „Tiere 1 schließt Menschen nicht ein

Die erfmdungsgemaße Vorrichtung ist insbesondere ein textiles Flachengebilde aus synthetischen Fasern Ein textiles Flachengebilde kann gemäß dieser Erfindung beispielsweise durch Weben Stricken, Verfestigen zu einem Vliesstoff oder auch durch Wirken einzelner Fasern erfolgen Eine Faser ist ein im Verhältnis zur Lange dünnes und flexibles Gebilde im Rahmen dieser Erfindung sind unter Fasern Kunstfasern zu verstehen, die synthetische Polymere enthalten und bevorzugt daraus bestehen

Geeignete Fasermateπalien werden dabei zweckmäßig ausgewählt aus Polyamiden, wie Polyamid 6 (Perlon), Polyamid 66 etc , Polyestern, wie Polyethylenterephthalat, Polyesteramiden, Polyetherestern, Polydienen Polyetheresteramiden, Polyacrylnitπl

Polyethylen, Polypropylen, Modacryl, Polyvinylchlorid, Polyvinylalkohol, Polytetrafluorethylen, Polyurethan (Elastan), Celluloseacetat, Viskose, Copolymere der genannten Polymere und physikalische Mischungen der genannten Fasermateπalien Sie werden in an sich bekannter Weise durch Polymerisation, Polyaddition, Polykondensation hergestellt

Besondere bevorzugte Fasermateπalien sind Polyester und Polyamide Insbesondere die Verwendung von Polyestern und aliphatischen Polyamiden erlaubt einen besonders gleichmäßigen Auftrag des Insektizids auf das textile Flachengebilde, insbesondere bei Auftrag im Foulardverfahren Das bedeutet, dass wenn für eine gegebene Flache

des textilen Flαchengebildes die Auftrαgsmenge des Insektizids an verschiedenen Stellen gemessen wird, die Streuung der beispielsweise durch Extraktion bestimmten Auftragsmenge des Insektizids insbesondere im Vergleich zu Aramidfasern verringert ist Das erfindungsgemaße textlies Flachengebilde weist mindestens ein Insektizid auf Im Rahmen dieser Erfindung werden unter einem Insektizid sowohl naturliche als auch synthetische Insektizide verstanden, die schädigend, abwehrend oder vertreibend auf I nsekten, insbesondere blutsaugende Insekten wirken Zu den natürlichen Insektiziden gehören neben Pyrethrum, Rotenoide, Alkaloide und

Cumarine auch reine Repellenten (z B Ether und Ole), die auf Insekten lediglich abschreckend wirken ohne dabei toxisch zu sein Als Beispiele für synthetische Insektizide sind zu nennen DDT, Aldπn, Dieldπn, Chlordan, Lindan, Heptachlor Toxaphen, Parathion, Carbamate, wie beispielsweise Carbaryl, Carbofuran, Propoxur und Pyrethroide, wie z B

Allethπn, Cyfluthπn und Permethπn Im Rahmen der Erfindung haben sich insbesondere Permethπn, Dimethylphthalat (DMP), N, N-Dιethyl-m- toluamid (DEET), Dimethylcarbat oder 2-Ethyl- l , 3-hexandιol, sowie auch Octansaurediethylamid, 2-(Octylthιo)ethanol und 3-(N~Acetyl-N- butylamιno)propιonsaureethylester als besonders geeignet herausgestellt, wobei Permethπn am bevorzugtesten ist

Die Menge des Insektizid hangt naturgemäß von der Art des verwendeten Insektizids, der Art des Auftragsverfahrens sowie von der Art der Faser oder des textilen Flachengebildes ab Bevorzugt betragt sie im Falle des Permethπns mindestens etwa 800 mg/m 2 , bevorzugter mindestens etwa 1 000 mg/m 2 des textilen Flachengebildes Insbesondere über das Polymer-Coating-Verfahren lassen sich problemlos noch größere Mengen des Insektizids eintragen, wie beispielsweise bis zu 1 600 mg/m 2 Die erfmdungsgemaß verwendeten synthetischen Fasern werden bevorzugt mindestens einer Hydrophiherungsbehandlung unterworfen, die zu einer permanenten hydrophilen Ausrüstung der synthetischen Fasern fuhrt Die Hydrophiherungsbehandlung der synthetischen Fasern des Textilgrundgebildes kann in an sich bekannter Weise erfolgen Dazu ist beispielsweise ein Auszugsverfahren für synthetische Fasern bekannt,

wie es in der US 5,855 623 offenbart wird Bei diesem Verfahren wird die Oberflache der Faser durch Aufpfropfen geeigneter Monomere hydrophiliert Bezüglich geeigneter Monomere, Fasern und Verfahren kann daher auf die genannte Patentschrift verwiesen werden Weiterhin kann die hydrophile Ausrüstung der synthetischen Fasern auch wie in der DE 20 2005 004056 U l beschrieben erfolgen

Die Hydrophiherungsbehandlung hat zum Einen die Wirkung, dass damit eine Verbesserung des Tragekomforts einhergeht, in dem die Feuchtigkeitsabfuhr bzw die Trocknungsgeschwindigkeit verbessert werden Damit geht im allgemeinen auch eine bessere Warmeabfuhr einher Zum Anderen fuhrt die Hydrophiherungsbehandlung im allgemeinen erst dazu, dass ausreichende Mengen des Insektizids auf der synthetischen Faser aufgebracht werden können Insbesondere für den Einsatz als Pferdedecke hat sich herausgestellt, dass der Schritt der hydrophihen Ausrüstung der Synthesefasern dazu fuhrt, dass Feuchtigkeit in Form von Schweiß oder Nasse im Vergleich zu herkömmlichen Pferdedecken aus Baumwolle oder Mischgeweben bis zu viermal schneller abgeführt werden kann So ist das Trocknungsverhaltnis bei der erfindungsgemaßen Vorrichtung nach Regeneinwirkung bis zu 1 0 Mal hoher als bei Baumwolle Dies ist bei der Ausgestaltung als

Pferdedecke besonders vorteilhaft, da dem Pferd nach schweißtreibendem Ausritt die erfmdungsgemaße Vorrichtung einfach übergehängt werden kann, ohne dass das Tier seinen lastigen Peinigern hilflos ausgeliefert ist Eine solche trocknungsbeschleunigende Wirkung war besonders überraschend und wurde durch den Stand der Technik nicht nahegelegt

Die Hydrophiherungsbehandlung kann sowohl mit der Faser als auch mit dem textilen Flachengebilde durchgeführt werden

Nach dem Schritt der Hydrophilierung wird bevorzugt das textile Flachengebilde, z B als Breitware in einem speziellen Verfahren mit dem Insektizid ausgerüstet

Der Auftrag des Insektizids auf die Faser soll erfindungsgemaß so erfolgen, dass der Tragekomfort sowie die Atmungsaktivitat der Vorrichtung nicht beeinträchtigt werden Das Insektizid wird bevorzugt durch ein Foulard-Verfahren

aufgebracht Im Foulard-Verfahren wird das Textilgut regelmäßig und kontinuierlich durch eine im Tauchtrog liegende, das Insektizid oder eine das Insektizid enthaltende Zusammensetzung enthaltende Flotte gezogen und anschließend die überschüssige Losung durch Abquetschen mit Gummiwalzen ins Gewebe gepresst Das

Foulardverfahren kann sowohl mit der Faser als auch mit dem textilen Flachengebilde durchgeführt werden Das Verfahren kann dabei insbesondere, wie in Abschnitt 27 des Gebrauchsmusters DE 202005004056 U l beschrieben, durchgeführt werden Besonders bevorzugt wird eine Zusammensetzung des Insektizids, insbesondere

Permethπn, die mindestens ein organisches Losungsmittel sowie mindestens einen Emulgator enthalt, in eine wassπge, die Faser enthaltende Appreturflotte eingetragen Die Anwesenheit des Emulgators fuhrt insbesondere zu einer gleichmäßigeren Verteilung des Permethπns in der Flotte und auf der Faser Emulgatoren sind insbesondere anionische Tenside, wie Fettalkoholsulfate, Fettalkoholethersulfate, Olefιn-/Paraffιnsulfonate, Alkylbenzolsulfonate, nichtionische Tenside, wie Fettalkohol-Ethoxylate, Fettalkohol-Alkoxylate, Alkylpolyglukoside sowie kationische Tenside, wie Ammoniumchloπde, Aminoxide, amphotere Tenside, Amme und ethoxyherte Amme

Bevorzugte Emulgatoren sind insbesondere nichtionische Tenside, wie Fettalkohol-Ethoxylate, besonders bevorzugt C l 2-C l 5-Fettalkohol- Ethoxylate

Besonders bevorzugt erfolgt nach dem Auftrag des Insektizids nach dem Foulard-Verfahren eine thermische Fixierung der Faser

(Thermofixierung) bei erhöhter Temperatur, wie zum Beispiel oberhalb von 1 00°, bevorzugter oberhalb von 1 60 0 C, bei der es insbesondere zur Fixierung des Insektizids auf der Faser kommt

In einer weiteren bevorzugten Ausfuhrungsform wird das Insektizid durch das sogenannte Polymer-Coating-Verfahren aufgebracht Dabei wird das I nsektizid in eine mindestens ein polymeres Bindemittel sowie gegebenenfalls weitere Bestandteile, wie Losungsmittel, Vernetzungsmittel, etc enthaltende Zusammensetzung eingebracht Anschließend wird die Bindemittel-haltige Zusammensetzung durch ein geeignetes Verfahren auf die Faser oder das textile Flachengebilde

daraus aufgebracht und die Zusammensetzung auf der Faser oder dem textilen Flachegebilde getrocknet und/oder ausgehartet Das Polymer- Coating-Verfahren besitzt gegenüber einem Trankverfahren den Vorteil, dass das Insektizid in einer polymeren Matrix eingebettet vorliegt, wodurch die Freisetzung des Insektizids über einen längeren Zeitraum möglich ist und das Insektizid generell gegenüber Auswaschen stabiler ιst (s z B Faulde, et al J Med Entomol 40(6) 935-941 (2003)) über die Art des Matrixpolymers lasst sich dabei die Freisetzungskinetik des Insektizids in gewissem Ausmaß variieren Hydrophile polymere Bindemittel, wie z B Polyesterpolyole, Polyacrylatpolyole

Polyetheresterpolyole, Polyurethanpolyole, die beispielsweise mit Polyisocyanaten gehartet werden können, stellen eine bevorzugte Ausfuhrungsform dar Die Wahl der polymeren Bindemittel richtet sich auch nach der verwendeten Faser Das polymere Bindemittel ist bevorzugt mit der Faser kompatibel, d h das gehartete Bindemittel haftet auf der Faser Weiterhin darf das polymere Bindemittel keine Wechselwirkung mit dem Insektizid eingehen die zu einem Verlust der Insektiziden Wirkung fuhren wurde

Beim genannten Polymer-Coating-Verfahren kann beispielsweise in einem so genannten Beschichtungsstπch in einem direkten Verfahren, wie beispielsweise mit einem Rakela uftrag, die das Insektizid und das polymere Bindemittel enthaltende Beschichtungsmasse, auf das hydrophilierte textile Flachengebilde oder die hydrophiherte synthetische Faser aufgebracht werden Alternativ zu einem Rakelauftrag ist auch ein indirekter Auftrag über eine Walze möglich

Vorteilhaft ist mit dem Polymer-Coating-Verfahren auch der einseitige Auftrag des Insektizids auf ein textlies Flachengebilde möglich Das kann sich insbesondere dann gunstig auswirken, wenn ein direkter Hautkontakt der Tiere mit dem Insektizid nicht erwünscht ist, weil es beispielsweise irritierend auf empfindliche Hautpartien wirken kann

Vorteilhaft wird das Insektizid daher nur auf einer Seite des textilen Flachengebildes aufgebracht Zweckmäßig handelt es sich um die korperferne Außenseite des textilen Flachengebildes

Das verwendete Insektizid vereint bevorzugt sowohl eine insektenabtotende als auch eine Repellent Funktion in sich Die

Repellent-Funktion verhindert, dass das Insekt sich der erfindungsgemaßeπ Schutzvorrichtung überhaupt nähert Ein besonders bevorzugtes Beispiel eines Insektizides, dass sowohl eine insektenabtotende als auch insektenabstoßende (Repellent) Wirkung in sich vereint, ist das Permethπn (3-(2, 2-Dιchlorethenyl)~2, 2-dιmethyl- cyclopropan-carbonsaure-fS-phenoxyphenylj-methyl-ester)

Das in der erfindungsgemaßen Vorrichtung verwendete textile Flachengebilde hegt bevorzugt als Gewebe vor, wie als Wirk- oder Strickware oder als Vlies In einer besonders bevorzugten Ausfuhrungsform der erfindungsgemaßen Vorrichtung weist das textile Flachengebilde eine netzartige Struktur auf, dessen Lochgroße zweckmäßig in Kette mindestens 1 0 +_ 0, 2 mm, bevorzugter mindestens 1 , 5 +_ 0,3 mm, noch bevorzugter mindestens 2, 5 ± . 0 3 mm und in Schuss zweckmäßig mindestens 1 2 +_ 0, 2 mm, bevorzugter mindestens 1 , 6 +_ 0, 3 mm, noch bevorzugter mindestens 2, 7 +_ 0, 5 mm betragt

Im Gegensatz zu den bekannten netzartigen Pferdedecken bewirken die erfindungsgemaßen textilen Vorrichtungen im Bereich der Uberdeckung des Tieres einen praktisch 1 00-%-ιgen Schutz vor Insekten, ohne auf den Tragekomfort der netzartigen textile Flachengebilde zu verzichten

Die erfindungsgemaße Vorrichtung weist zweckmäßig Mittel zur Befestigung des textiles Flachengebildes an einem Tier auf Derartige Mittel sind an sich bekannt und es kann beispielsweise auf die eingangs erwähnte DE 29609603 U l verwiesen werden, auf die insoweit vollinhaltlich Bezug genommen werden kann

Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemaßen Vorrichtung, das die folgenden Schritte umfasst

Bereitstellung eines textilen Flachengebildes aus synthetischen Fasern, die aus einem Fasermateπal bestehen, das aus der

Gruppe ausgewählt wird, die besteht aus Polyamiden, Polyestern, Polyesteramiden Polyetherestern, Polydienen, Polyetheresteramiden, Polyacrylnitπl, Polyethylen, Polypropylen,

Modαcryl, Polyvinylchlorid, Polyvinylαlkohol, Polytetrαfluorethylen, Polyurethan, Celluloseacetat, Viskose, Copolymere der genannten Polymere und physikalische Mischungen der genannten Fasermateπalien, - bevorzugt Unterwerfen des textilen Flachengebildes mindestens einer Hydrophilierungsbehandlung,

Ausstatten des textilen Flachengebildes mit mindestens einem Insektizid,

Zuschneiden des so erhaltenen textilen Flachengebildes und - gegebenenfalls Anbringen von Mitteln zu Befestigung des textilen

Flachengebildes an einem Tier

Durch das erfindungsgemaße Verfahren ist ein dauerhafter Insektenschutz auch nach mehrmaligem Waschen der Vorrichtung gewahrleistet Wahrend des Herstellungsverfahrens kann zudem eine Emfarbung des Gewebes erfolgen

Gewebe und Decken aus dem textilen Flachengebilde in Form einer Strιck-/Wιrkware können darüber hinaus vorteilhaft mit einem sogenannten Schusseintrag gestaltet werden Dabei wird im allgemeinen ein zusätzlicher, insbesondere dickerer bzw weniger dehnbarer Faden bereitgestellt (vgl Abbildung 1 ) Dieser fuhrt zu einer Verstärkung des Gewebes wodurch die Lochgroßen des netzartigen, atmungsaktiven Gewebes selbst bei Zugbelastung kaum einer Veränderung unterliegen Dadurch bleibt die Ware regelmäßig waschstabiler und zeigt eine verbesserte Resistenz gegenüber mechanischen Einflüssen wie beispielsweise auch beim Reiben oder Schaben der Faseroberflache etwa an Stallwanden durch das zu schutzende Tier Der zusätzliche Schußeintrag ist insbesondere bei den erfmdungsgemaß bevorzugten netzartigen Geweben mit relativ hoher Lochgroße besonders vorteilhaft, da diese netzartigen Gewebe in der

Regel sehr dehnbar sind

Bevorzugt verwendet das erfindungsgemaße Verfahren weiterhin mindestens eine der folgenden weiteren Maßnahmen

Durchfuhrung der Hydrophilierungsbehandlung der synthetischen

Faser mit einem Auszugsverfahren, d h durch Aufpfropfen bzw Aufpolymeπsieren hydrophiler Monomere auf die Oberflache der synthetischen Verfahren, wie nach dem Intera-Prozeß (US5855023), - Anschließend Aufbringen des Insektizids auf die synthetische Faser oder das textile Flachengebilde durch ein Foulard-Verfahren, oder Aufbringen des Insektizids auf die synthetische Faser oder das textile Flachengebilde durch ein Polyrner-Coating-Verfahren,

Aufbringen des Insektizids auf einer Seite des textilen Flachengebildes,

Aufbringen des Insektizids oder einer das Insektizid enthaltenden Zusammensetzung mittels Rakelauftrag, und/oder

Aufbringen des I nsektizids oder einer das Insektizid enthaltenden Zusammensetzung mittels Walzenauftrag Die Erfindung betrifft weiterhin ein textlies Flachengebilde aus synthetischen Fasern als Ausgangsprodukt für die Herstellung der erfindungsgemaßen Vorrichtung Die synthetischen Fasern bestehen aus einem Fasermaterial, das aus der Gruppe ausgewählt wird, die besteht aus aliphatischen (nicht-aromatischen) Polyamiden, Polyestern, Polyesteramiden, Polyetherestern, Polydienen, Polyetheresteramiden,

Polyacrylnitπl, Polyethylen, Polypropylen Modacryl Polyvinylchlorid, Polyvinylalkohol, Polytetrafluorethylen, Polyurethan Celluloseacetat, Viskose Copolymere der genannten Polymere und physikalische Mischungen der genannten Fasermateπalien Bevorzugt sind Polyester und insbesondere ahphatische, also nicht-aromatische Polyamide

Besonders bevorzugt ist Polyester (PES) Das textile Flachengebilde weist wenigstens ein Insektizid auf, wie die oben genannten Besonders bevorzugt wird das textile Flachengebilde oder vorab die synthetischen Fasern aus denen es besteht, einer Hydrophilierungsbehandlung unterworfen, wie sie weiter oben bereits beschrieben wurde Die

Erfindung betrifft auch die Verwendung des textilen Flachengebildes zur Herstellung der Vorrichtung zum Schutz vor Insekten, insbesondere zum Schutz von Tieren, insbesondere zur Herstellung einer Pferdedecke oder zur Ausrüstung von Zelten Weiterhin betrifft die Erfindung ein Verfahren

zum Schutz von Tieren vor Insekten, wie insbesondere blutsαugende Insekten wie beispielsweise Flohe, Stechmucken, Schnaken, Zecken und ahnliche, das die Verwendung der erfindungsgemaßen Vorrichtung umfasst und das insbesondere die Abdeckung der Tieroberflache mit der erfindungsgemaßen Vorrichtung beinhaltet,