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Title:
ARTICLE, IN PARTICULAR FOR AN AIR SPRING BELLOWS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2022/207043
Kind Code:
A1
Abstract:
The article, comprising a multilayer main part with elastic properties, has at least one inner layer A, at least one textile reinforcement layer B, at least one intermediate layer C, and at least one outer layer D. At least one intermediate layer C of the main part is made of a rubber mixture which contains chloroprene rubber (CR) or chlorosulfonated polyethylene (CSM) or alkylated chlorosulfonated polyethylene (AC SM) or chlorinated polyethylene (CM) or chlorobutyl rubber (CIIR) or bromobutyl rubber (BIIR) or poly epichlorohydrin rubber (CO; ECO; ETER) or a brominated copolymer of isobutylene and paramethylstyrene (BIMS), in each case alone or in combination, and 3 to 40 phr of at least one intumescent flame retardant, said intermediate layer C being in direct contact with a textile reinforcement layer B.

Inventors:
LEETHAUS THORSTEN (DE)
BORVITZ DIETER (DE)
STORRE JENS (DE)
METZ PETER (DE)
Application Number:
PCT/DE2022/200041
Publication Date:
October 06, 2022
Filing Date:
March 16, 2022
Export Citation:
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Assignee:
CONTITECH AG (DE)
International Classes:
B32B5/02; B32B25/10; B32B25/14; B32B25/16; B32B25/18
Domestic Patent References:
WO2018033267A12018-02-22
Foreign References:
DE102017223538A12019-06-27
DE102017223545A12019-06-27
DE102013111421A12014-12-11
DE102013017570A12015-04-30
EP2196492A12010-06-16
US20170267260A12017-09-21
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Claims:
Patentansprüche

1. Artikel mit einem mehrschichtigen Grundkörper mit elastischen Eigenschaften mit wenigstens einer Innenschicht A und wenigstens einer textilen Festigkeitsträgerschicht B und wenigstens einer Zwischenschicht C und wenigstens einer Außenschicht D, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine Zwischenschicht C des Grundkörpers aus einer Kautschukmischung aufgebaut ist, die Chloroprenkautschuk (CR) oder chlorsulfoniertes Polyethylen (CSM) oder alkyliertes chlorsulfoniertes Polyethylen (ACSM) oder chloriertes Polyethylen (CM) oder Chlorbutylkautschuk (CIIR) oder Brombutylkautschuk (BIIR) oder Polyepichlorhydrinkautschuk (CO; ECO; ETER) oder bromiertes Copolymer aus Isobutylen und Paramethylstyrol (BIMS), jeweils alleine oder in Kombination, und 3 bis 40 phr wenigstens eines intumeszierenden Flammschutzmittels enthält und wobei wenigstens eine Zwischenschicht C sich in direktem Kontakt zu einer textilen Festigkeitsträgerschicht B befindet.

2. Artikel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Gesamtmenge an CR, CSM, ACSM, CM, CIIR, BIIR, CO, ECO, ETER, BIMS jeweils allein oder in Kombination zwischen 50 und 100 phr beträgt.

3. Artikel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Gesamtmenge an CR, CSM, ACSM, CM, CIIR, BIIR, CO, ECO, ETER, BIMS jeweils allein oder in Kombination 100 phr beträgt.

4. Artikel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das intumeszierende Flammschutzmittel ein expandierbarer Graphit oder ein Gemisch aus zwei oder mehr unterschiedlichen expandierbaren Graphiten ist.

5. Artikel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass es sich um einen Luftfederbalg, einen schlauchförmigen Körper oder um einen Antriebsriemen handelt.

Description:
Beschreibung

Artikel, insbesondere ein Luftfederbalg Die Erfindung betrifft einen Artikel mit einem mehrschichtigen Grundkörper mit elastischen Eigenschaften, insbesondere einen Luftfederbalg.

Artikel mit elastischen Eigenschaften, die zur Federung bspw. von Kraftfahrzeugen oder Schienenfahrzeugen eingesetzt werden und / oder der Schwingungsdämpfung dienen, werden unter Verwendung elastomerer Mischungen, auch als Kautschukmischungen bezeichnet, hergestellt. Diese, für die grundlegenden Eigenschaften solcher Artikel üblicherweise verwendeten elastomeren Mischungen sind hinreichend bekannt. Artikel mit herausragenden elastischen Eigenschaften, wie bspw. Metall-Gummi Elemente oder Schwingungsdämpfer, enthalten vorzugsweise vulkanisierte Kautschukmischungen, die überwiegend auf Naturkautschuk (NR) und / oder Polyisoprenkautschuk (IR) basieren. Artikel mit einer sehr guten Witterungs-, Mineralöl- und Wärmebeständigkeit, wie bspw. Luftfederbälge, enthalten vorzugsweise vulkanisierte Kautschukmischungen, die überwiegend auf Chloroprenkautschuk (CR) basieren.

Allerdings zeigen Artikel mit diesen elastomeren Mischungen deutliche Nachteile im Brandverhalten. Im Brandfall entstehen unter anderem dichte Rauchgase. Beim

Verbrennungsprozess der genannten elastomeren Mischungen, die überwiegend auf NR und / oder IR basieren, ist die Wärmeffeisetzungsrate besonders hoch. Beim Verbrennungsprozess der elastomeren Mischungen, die überwiegend auf CR basieren, ist das entstehende Rauchgas für Mensch und Tier toxisch. Aufgrund der in den letzten Jahren gestiegenen Anforderungen hinsichtlich des

Brandschutzes, welche sich vor allem in der verschärften Brandschutznorm EN45545 zeigt, ergibt sich ein erhöhter Bedarf an brandschutzoptimierten Polymerartikeln. Diesen Brandschutzanforderungen können sowohl die genannten elastomeren Mischungen, die überwiegend auf NR und / oder IR basieren, vor allem aufgrund der geforderten maximalen Wärmefreisetzungsrate, als auch die flammwidrigen elastomeren Mischungen, die überwiegend auf CR basieren, insbesondere aufgrund der geforderten Rauchgastoxizität, nicht mehr gerecht werden. Somit erfüllen die Artikel, welche diese elastomeren Mischungen enthalten, die verschärften Anforderungen zumeist nicht mehr.

Eine übliche Methode das Brandverhalten von Kautschukmischungen zu verbessern, ist das direkte Einmischen von brandhemmenden Substanzen. Um einen ausreichenden Brandschutz bei den klassischen Kautschukmischungen zu erzielen, wird eine große Menge von diesen brandhemmenden Substanzen benötigt, was sich meist negativ auf die physikalischen Eigenschaften auswirkt. Erfahrungsgemäß ist in diesen Mischungen die Härte für den Einsatz in dynamischen Anwendungen zu hoch. Der Nachteil einer signifikant höheren Shore A Härte bei Verwendung von Sepiolith, wie zum Beispiel in WO2018/033267 Al beschrieben, zeigt sich in Kautschukmischungen auf CR/NR Basis besonders deutlich. Die betroffenen Artikel weisen häufig eine reduzierte Lebensdauer und schlechtere Federungs-, Setz- bzw. Schwingungseigenschaften auf. In DE 102013 017570 A1 wird die brandschützende Eigenschaft von expandierbarem Graphit in der äußeren Beschichtung als flammhemmende Substanz mit weniger als 15 M- % beschrieben, der einen halogenfreien Elastomerkörper zur Schwingungsdämpfung oder Federung teilweise bedecken soll. Diese Beschichtung kann als thermoplastische Basis oder Silikon oder Polyurethan ausgelegt sein und ausgehärtet eine Schichtdicke zwischen 0,5 bis 5 mm aufweisen und eine Kombination mit einem oder mehreren

Flammschutzmitteln darstellen.

EP 2196492 Bl beschreibt die brandschützende Eigenschaft einer halogenfreien Schicht, die den zu schützenden Körper bedeckt, und die in ein elastomeres halogenfreies Bindemittel und eine Elastizität von mindestens 20% besitzt. Es werden sowohl expandierbares Graphit als Flammschutzmittel wie auch Kombinationen mit anderen üblichen Flammschutzmitteln beschrieben. Der dort aufgeführte Schichtaufbau geht von nach außen abnehmender Elastizität aus und kann als dritte Schicht noch ein IR- reflektierendes Material enthalten.

US2017/0267260 Al offenbart eine schwingungsdämpfende Vorrichtung, deren elastomere Schwingungsdämpfüngsstruktur durch eine Feuerschutzschicht mindestens teilweise abgedeckt wird. Die Feuerschutzschicht basiert auf Chloroprenkautschuk und Magnesiumhydroxid und / oder Aluminiumtrihydrat.

Bei den genannten Lösungsansätzen findet der Schutz in den obersten außenliegenden Schichten statt, gleich welcher Schwingungsdämpfer beschrieben wird. Bei sehr intensiven Brandereignissen kommt es bei mehrschichtigen Grundkörpem für verschiedene Anwendungsgebiete zum Schmelzen innenliegender Festigkeitsträger, die sowohl eine starke Energiefreisetzung bei der Entzündung auslösen wie auch einen Funktionsverlust erleiden.

Die Aufgabe der Erfindung besteht nun darin, einen mehrschichtigen Artikel bereitzustellen, der sich dadurch auszeichnet, dass der innenliegende Festigkeitsträger im Brandfall entweder gar nicht oder nur sehr stark verzögert schmilzt. Gleichzeitig muss der Gesamtartikel die in der Norm EN-45545 beschriebenen Anforderungen erfüllen, ohne dass sich die notwendigen physikalischen Eigenschaften des Artikels verschlechtern und / oder die Komplexität im Herstellprozess erhöht wird.

Gelöst wird diese Aufgabe dadurch, dass der Artikel mit einem mehrschichtigen Grundkörper mit elastischen Eigenschaften wenigstens eine Innenschicht A und wenigstens eine textile Festigkeitsträgerschicht B und wenigstens eine Zwischenschicht C und wenigstens eine Außenschicht D besitzt, wobei wenigstens eine Zwischenschicht C des Grundkörpers aus einer Kautschukmischung aufgebaut ist, die Chloroprenkautschuk (CR) oder chlorsulfoniertes Polyethylen (CSM) oder alkyliertes chlorsulfoniertes Polyethylen (ACSM) oder chloriertes Polyethylen (CM) oder Chlorbutylkautschuk (CIIR) oder Brombutylkautschuk (BIIR) oder Polyepichlorhydrinkautschuk (CO ; ECO ; ETER) oder bromiertes Copolymer aus Isobutylen und Paramethylstyrol (BIMS), jeweils alleine oder in Kombination, und 3 bis 40 phr wenigstens eines intumeszierenden Flammschutzmittels enthält und wobei die Zwischenschicht C sich in direktem Kontakt zu einer textilen Festigkeitsträgerschicht B befindet. Überraschenderweise hat sich gezeigt, dass der innenliegende textile Festigkeitsträger durch die einwirkende Hitze vor Entflammung geschützt werden kann, indem durch die Temperatur das Aufschäumen der Zwischenschicht C als schlechter wärmeleitendes Material, der Entzündungszeitpunkt der zu schützenden Festigkeitsträgerschicht verzögert wird. Hierdurch ist es möglich, dass selbst wenn im Brandfall die äußerste Schicht des Artikel bereits in Mitleidenschaft gezogen wurde, der Festigkeitsträger stabil bleibt und somit ein gewisser Notlaufbetrieb des Artikels für einige Zeit ermöglicht wird.

Neben der Zwischenschicht C können auch weitere Flammschutzschichten an verschiedenen Stellen in dem Artikel vorhanden sein, wodurch sich die Gesamtstärke des einzubringendem flammwidrigem Materials über alle Schichten reduzieren lässt, ohne

Einbußen beim Brandschutz und den weiteren physikalischen Eigenschaften hinnehmen zu müssen.

Erfindungsgemäß enthält die Zwischenschicht C neben einem oder mehreren der genannten Kautschuke 3 bis 40 phr, bevorzugt 5 bis 30 phr, besonders bevorzugt 10 bis 25 phr, wenigstens eines intumeszierenden Flammschutzmittels.

Intumeszierende Flammschutzmittel blähen unter Temperatureinwirkung zu Schäumen und bilden somit eine Schutzschicht aus. Die Bildung der Schutzschicht kann sowohl durch chemische als auch durch physikalische Prozesse geschehen. Bei einem chemischen Prozess werden üblicherweise drei Komponenten benötigt: a) Polyphosphat, z.B. Ammoniumpolyphosphat b) Kohlenstoff-Lieferanten, z.B. Dipentaerythrit c) Treibmittel, z.B. Melamin, das in der Hitze gasförmige Zersetzungsprodukte abgibt In der Hitze bilden sich aus dem Kohlenstoff-Lieferanten und dem Polyphosphat kohlenstoffreiche Zersetzungsprodukte, die mit Hilfe der gasförmigen

Zersetzungsprodukte z.B. von Melamin zu einer hochviskosen Schutzschicht aufgeschäumt werden.

Bevorzugt wird als intumeszierendes Flammschutzmittel allerdings solches verwendet, bei dem sich die Schutzschicht durch einen physikalischen Prozess ausbildet. Dies reduziert das Hinzufügen weiterer Chemikalien in die Kautschukmischung und reduziert somit einen weiteren negativen Einfluss auf die weiteren physikalischen Eigenschaften. Bevorzugt wird als physikalisch wirkendes intumeszierendes Flammschutzmittel expandierbarer Graphit, auch als Blähgraphit bezeichnet, verwendet.

Hierbei wird bevorzugt nur ein expandierbarer Graphit verwendet. Es ist aber auch möglich, dass ein Gemisch aus zwei oder mehr unterschiedlichen expandierbaren Graphiten enthalten sein kann. Der Unterschied kann sich durch unterschiedliche mittlere Partikelgrößen und / oder durch unterschiedliche Onset-Temperaturen der einzelnen Graphite ergeben.

Vorteilhaft ist es, wenn der expandierbare Graphit oder das Gemisch aus zwei oder mehr expandierbaren Graphiten eine Onset-Temperatur ab 180°C, bevorzugt ab 200°C, besonders bevorzugt ab 220°C hat.

In einer bevorzugten Ausfuhrungsform ist die Kautschukmischung der Zwischenschicht C frei von weiteren Flammschutzmitteln, insbesondere frei von halogenhaltigen Flammschutzmitteln. Frei bedeutet in diesem Zusammenhang, dass die Menge 0 phr beträgt. Es ist aber auch möglich, dass in der Zwischenschicht C neben dem intumeszierenden Flammschutzmittel noch wenigstens ein weiteres Flammschutzmittel vorhanden ist. Hierbei kann es sich bevorzugt um Stannate, wie Zinkstannat oder Zinkhydroxystannat, weitere Hydroxide, wie Magnesiumhydroxid oder Calciumhydroxid, Cyanurate, wie Melamincyanurat, Borate, wie Zinkborat oder Calciumborat, phosphorhaltige Komponenten, wie Resorcinoldiphosphat, Melaminphosphat oder aromatische

Polyphosphate, stickstoffhaltige Komponenten, wie Ammoniumphosphat, Carbonate, wie Calciumcarbonat oder Magnesiumcarbonat, handeln.

In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Kautschukmischung der Zwischenschicht C frei von weiteren Kautschuken außer den erfindungsgemäß genannten, d.h. die Menge an weiteren Kautschuken beträgt 0 phr.

In einer besonders bevorzugten Ausführungsform enthält die Kautschukmischung der Zwischenschicht C 50 bis 100 phr, bevorzugt 60 bis 100 phr, besonders bevorzugt 80 bis 100 phr der gemäß Anspruch 1 genannten Kautschuke allein oder in Kombination. In diesem Fall ist es möglich, dass die Kautschukmischung 0 bis 50 phr, bevorzugt 0 bis 40 phr, besonders bevorzugt 0 bis 20 phr wenigstens eines weiteren Kautschuks, bezogen auf die Gesamtmenge dieser weiteren Kautschuke, enthält.

Dieser weitere Kautschuk ist bevorzugt ausgewählt aus der Gruppe, bestehend aus Ethylen-Propylen-Mischpolymerisat (EPM) und Ethylen-Propylen-Dien-Mischpolymerisat (EPDM) und Nitrilkautschuk (NBR) und (teil)hydrierter Nitrilkautschuk (HNBR) und carboxylierter Nitril-Butadien-Kautschuk (XNBR) und Fluor-Kautschuk (FKM) und Naturkautschuk (NR) und Styrol-Butadien-Kautschuk (SBR) und Isopren-Kautschuk (IR) und Butylkautschuk (IIR) und Butadien-Kautschuk (BR) und Ethylen-Vinylacetat- Kautschuk (EVA) und Acrylat-Kautschuk (ACM) und Ethylen- Acrylat-Kautschuk (AEM) und Silikonkautschuk (MQ, VMQ, PVMQ, FVMQ) und fluorierter Methylsilikonkautschuk (MFQ) und perfluorierter Propylen-Kautschuk (FFPM) und Perfluorcarbon-Kautschuk (FFKM) und Polyurethan (PU). Die genannten weiteren Kautschuke können allein oder in Kombination verwendet werden.

Wie der Name bereits sagt, handelt es sich bei der Schicht C um eine Zwischenschicht, was bedeutet, dass sie weder die Außenschicht noch die Innenschicht des Artikels bildet, sondern sich zwischen der Innenschicht und der Außenschicht befindet.

Erfindungsgemäß wichtig ist, dass die Zwischenschicht C sich in direktem Kontakt zu der Festigkeitsträgerschicht B befindet. Die Zwischenschicht C kann die

Festigkeitsträgerschicht B hierbei teilweise umhüllen oder vollständig umhüllen.

Je nach Form des Artikels kann auch eine einseitige oder doppelseitige Belegung der Festigkeitsträgerschicht mit der Schicht C erfolgen, in dem Sinne, dass sich die Schicht C nur an einer oder an beiden Seiten der Festigkeitsträgerschicht B befindet. Bei einer einseitigen Belegung ebenso wie bei einer teilweise oder vollständigen

Umhüllung erfolgt dies bevorzugt in Richtung der zu erwartenden Wärmeeinwirkung hin.

Des Weiteren ist erfindungsgemäß wenigstens eine Schicht B vorhanden, die aus wenigstens einem textilen Festigkeitsträger gebildet wird und somit als Festigkeitsträgerschicht bezeichnet wird. Die textile Festigkeitsträgerschicht kann hierbei einlagig, zweilagig oder mehrlagig ausgebildet sein. Bevorzugt handelt es sich um ein Cordgewebe aus bevorzugt zwei Lagen, welches eine gute Haftung zu den jeweils angrenzenden Schichten aufweist.

Als Materialien für die textile Festigkeitsträgerschicht B können alle bekannten synthetischen und natürlichen Materialien allein oder in Kombination, d.h. als Hybridgewebe, verwendet werden.

Als synthetische Materialien kommen insbesondere synthetische Polymere, wie bspw. Acrylnitril, Polyacrylnitril, Polypropylen, Polyester, Polyamid, Polyurethan, Polyphenylensulfid, Polyoxadiazol, Aramide, wie p-Aramid, m-Aramid oder co-poly para Aramid, Polyimid, Polyetherimid, Polyetheretherketon, Polyethylen-2,6-naphthalat, Polyphenylen, Polyphenylenoxid, Polyphenylensulfid, Polyphenylenether, Polybenzoxazole, Polyvinylalkohol in Frage.

Bei den natürlichen Materialien kann es sich um Steinwolle oder Asbest oder um Baumwolle, Flachs oder Hanf, oder um Wolle oder Seide, handeln.

Anorganische Materialien wie Glas, Keramik, Kohlenstoff (Carbon), Metall, wie bspw. Stahl, oder Gestein, wie bspw. Basalt, sind ebenso denkbar.

Vorzugsweise handelt es sich um Polyamid, insbesondere PA6.6, oder Polyester allein oder in Kombination.

Zur Erzielung einer ausreichenden Konfektionsklebrigkeit während des Herstellprozesses des Artikels kann das Cordgewebe einseitig oder beidseitig gummiert sein, bspw. durch Belegen, Friktionieren, Streichen, Rakeln, oder ähnliches.

Um die Komplexität im Herstellprozess nicht weiter zu erhöhen, ist es von Vorteil, wenn die Gummierungsschicht (auch als Friktionsschicht bezeichnet) die gleiche qualitative und quantitative Zusammensetzung wie die Kautschukmischung der Zwischenschicht C besitzt. Durch das Vorhandensein des intumeszierenden Flammschutzmittel ebenso in der Gummierungsschicht ergibt sich ein zusätzlicher Schutz der textilen Festigkeitsträgerschicht B.

Erfindungsgemäß ist eine weitere Schicht A vorhanden, welche als Innenschicht bezeichnet wird und die so genannte „Innenkappe“ bildet und die aus einer Elastomermischung aufgebaut ist und besonders gute elastische Eigenschaften besitzt. Die Elastomermischung ist eine vulkanisierbare, bevorzugt thermoplastfreie, Kautschukmischung, enthaltend wenigstens eine Kautschukkomponente sowie weitere Mischungsingredienzien. Als Kautschukkomponenten sind insbesondere zu nennen: Ethylen-Propylen-Kautschuk (EPM), Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk (EPDM), Nitrilkautschuk (NBR), (teil)hydrierter Nitrilkautschuk (HNBR), carboxylierter Nitril- Butadien-Kautschuk (XNBR), Fluor-Kautschuk (FKM), Chloropren-Kautschuk (CR), Naturkautschuk (NR), Styrol-Butadien-Kautschuk (SBR), Isopren-Kautschuk (IR), Butylkautschuk (IIR), Brombutylkautschuk (BIIR), Chlorbutylkautschuk (CIIR) * Bromiertes Copolymer aus Isobutylen und Paramethylstyrol (BIMS), Butadien-Kautschuk (BR), Chloriertes Polyethylen (CM), Chlorsulfoniertes Polyethylen (CSM), Alkyliertes Chlorsulfoniertes Polyethylen (ACSM), Polyepichlorhydrinkautschuke (CO; ECO; ETER), Ethylen- Vinylacetat-Kautschuk (EVA), Acrylat-Kautschuk (ACM), Ethylen-Acrylat- Kautschuk (AEM), Silikonkautschuk (MQ, VMQ, PVMQ, FVMQ), Fluorierter Methylsilikonkautschuk (MFQ), Perfluorierter Propylen-Kautschuk (FFPM), Perfluorcarbon-Kautschuk (FFKM), Polyurethan (PU). Die vorgenannten Kautschuktypen können unverschnitten sein. Auch der Einsatz eines Verschnittes ist möglich.

Welcher Kautschuktyp bevorzugt wird, hängt von der Artikelart und der Anforderung an den einzelnen Artikel ab. Die üblichen Mischungsingredienzien umfassen wenigstens einen Vernetzer oder ein Vemetzersystem (Vemetzungsmittel und Beschleuniger). Zusätzliche Mischungsingredienzien sind zumeist wenigstens noch ein Füllstoff und/oder wenigstens ein Verarbeitungshilfsmittel und/oder wenigstens einen Weichmacher, wie bspw. Phosphorsäureesterweichmacher, und/oder wenigstens ein Alterungsschutzmittel sowie gegebenenfalls weitere Zusatzstoffe (z.B. Farbpigmente, Verstärkungsfasem. Diesbezüglich wird auf den allgemeinen Stand der Kautschukmischungstechnologie verwiesen.

Die Außenschicht D bildet die so genannte „Außenkappe“ des Artikels. Die Schicht D kann einlagig oder zweilagig ausgebildet sein. Die Elastomermischung der Schicht D ist eine vulkanisierbare, bevorzugt thermoplastfreie, Kautschukmischung, enthaltend wenigstens eine Kautschukkomponente sowie weitere Mischungsingredienzien. Als Kautschukkomponenten sind insbesondere zu nennen: Ethylen-Propylen-Kautschuk (EPM), Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk (EPDM), Nitrilkautschuk (NBR), (teil)hydrierter Nitrilkautschuk (HNBR), carboxylierter Nitril-Butadien-Kautschuk (XNBR), Fluor-Kautschuk (FKM), Chloropren-Kautschuk (CR), Naturkautschuk (NR), Styrol-Butadien-Kautschuk (SBR), Isopren-Kautschuk (IR), Butylkautschuk (IIR), Brombutylkautschuk (BIIR), Chlorbutylkautschuk (CIIR) ^ Bromiertes Copolymer aus Isobutylen und Paramethylstyrol (BIMS), Butadien-Kautschuk (BR), Chloriertes Polyethylen (CM), Chlorsulfoniertes Polyethylen (CSM), Alkyliertes Chlorsulfoniertes Polyethylen (ACSM), Polyepichlorhydrinkautschuke (CO; ECO; ETER), Ethylen- Vinylacetat-Kautschuk (EVA), Acrylat-Kautschuk (ACM), Ethylen-Acrylat-Kautschuk (AEM), Silikonkautschuk (MQ, VMQ, PVMQ, FVMQ), Fluorierter

Methylsilikonkautschuk (MFQ), Perfluorierter Propylen-Kautschuk (FFPM), Perfluorcarbon-Kautschuk (FFKM), Polyurethan (PU).

Die vorgenannten Kautschuktypen können unverschnitten sein. Auch der Einsatz eines Verschnittes ist möglich. Welcher Kautschuktyp bevorzugt wird, hängt von der Artikelart ab.

Hinsichtlich des Brandschutzes ergeben sich durch die bevorzugte Verwendung von halogenhaltigen Kautschukkomponenten, wie bspw. CR oder ACSM oder Blends aus CR und NBR (CR/NBR) oder CR und NR (CR/NR) in der Außenschicht D deutliche Vorteile. Die üblichen Mischungsingredienzien umfassen wenigstens einen Vernetzer oder ein Vemetzersy stem (Vemetzungsmittel und Beschleuniger). Zusätzliche

Mischungsingredienzien sind zumeist noch ein Füllstoff und/oder ein Verarbeitungshilfsmittel und/oder ein Weichmacher und/oder ein Alterungsschutzmittel sowie gegebenenfalls weitere Zusatzstoffe (z.B. Farbpigmente, Haftvermittler, Flammschutzmittel, Verstärkungsfasem. Diesbezüglich wird auf den allgemeinen Stand der Kautschukmischungstechnologie verwiesen.

Bei dem Artikel handelt es sich bevorzugt um einen Luftfederbalg.

Der Artikel kann aber auch ein schlauchförmiger Körper sein. Schlauchförmige Körper sind bspw. Förderschläuche aller Art, Luftfederbälge (Kreuzlagenbälge, Axialbälge) und Kompensatoren in verschieden Ausführungen (z.B. Torsionskompensator, Lateralkompensator). Ebenso kann der Artikel ein Antriebsriemen sein.

Die Erfindung wird nun anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf schematische Zeichnungen und Laborversuche erläutert. Die Erfindung ist nicht auf diese Ausführungsbeispiele beschränkt. Es zeigen:

Fig. 1 zeigt einen beispielhaften Schichtenaufbau eines Artikels, bevorzugt einer Luftfeder, eines Schwingungsdämpfers oder eines Dämpfüngselementes. Die erfindungsgemäße Zwischenschicht C befindet sich hierbei zwischen der Festigkeitsträgerschicht B und der Außenschicht D.

Tabelle 1 zeigt im oberen Abschnitt die Zusammensetzung einer Schicht C, die sich in direktem Kontakt zu einer Festigkeitsträgerschicht B befindet. Im unteren Abschnitt sind die entsprechenden Labordaten abgebildet. VI stellt dabei eine Referenzmischung ohne Blähgraphit dar. El und E2 sind jeweils erfindungsgemäße Zusammensetzungen mit Blähgraphit.

Tabelle 1