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Patent Searching and Data


Title:
AVALANCHE PROTECTION ELEMENT AND AVALANCHE PROTECTION SYSTEM
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2021/259450
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to an avalanche protection element (1), comprising an inflatable element for erecting the avalanche protection element (1) and an impact surface for the impact of an avalanche L, a cushion (2) being provided as an inflatable element, which forms the impact surface and is fastened to a circulating support frame (3).

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Inventors:
LEY MICHAEL (DE)
Application Number:
PCT/EP2020/067363
Publication Date:
December 30, 2021
Filing Date:
June 22, 2020
Export Citation:
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Assignee:
VETTER GMBH (DE)
International Classes:
E01F7/04
Foreign References:
DE19912237A12000-10-19
AT509344A52011-09-15
US20200370252A12020-11-26
DE19912237A12000-10-19
DE20006703U12000-09-14
Attorney, Agent or Firm:
STIPPL, Hubert et al. (DE)
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Claims:
PATE NTAN SPRÜ CH E

1. Lawinenverbauelement (1), umfassend ein aufblasbares Element zum Aufrichten des Lawinenverbauelemen- tes (1) sowie eine Prallfläche für den Aufprall einer Lawine L, dadurch gekennzeichnet, dass als aufblasbares Element ein Kissen (2) vorgesehen ist, welches die Prallfläche bildet und auf einem umlaufenden Tragrahmen (3) befestigt ist.

2. Lawinenverbauelement (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Tragrahmen (3) zumindest im Wesentlichen der geo metrischen Form der Grundfläche des Kissens (2) entspricht.

3. Lawinenverbauelement (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Prallfläche durch die Außenseite des Kissens (2) gebildet ist.

4. Lawinenverbauelement (1) nach einem der vorhergehenden Ansprü che, dadurch gekennzeichnet, dass die Prallfläche durch Kantenbereiche (12) in mehrere Prallflächenbereiche (21a, 21b) aufgeteilt ist.

5. Lawinenverbauelement (1) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass sich im Inneren des Kissens (2) mindestens ein Formge bungselement (11), vorzugsweise mehrere Formgebungselemente (11) be findet/befinden, welches bzw. welche die Formgebung der Prallflächenbe- reiche (21a, 21b) des Kissens (2) im aufgeblasenen Zustand unterstützen.

6. Lawinenverbauelement (1) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Formgebungselement (11) von der Unterseite des Kis sens (2) zu dessen Oberseite verläuft.

7. Lawinenverbauelement (1) nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass als Formgebungselement (11) ein an die Kissenwan dung angeformtes, vorzugsweise einvulkanisiertes Stabilisationsband vor gesehen ist.

8. Lawinenverbauelement (1) nach einem der vorhergehenden Ansprü che, dadurch gekennzeichnet, dass das Kissen (2) mit dem Tragrahmen (3) verklebt ist.

9. Lawinenverbauelement (1) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Innenseite des Tragrahmens (3) mit dem Kissen (2) verklebt ist.

10. Lawinenverbauelement (1) nach einem der vorhergehenden Ansprü che, dadurch gekennzeichnet, dass das Kissen (2) ein Befüllungs und/oder Entlüftungsventil umfasst.

11. Lawinenverbauelement (1) nach einem der vorhergehenden Ansprü che, dadurch gekennzeichnet, dass der Tragrahmen (3) nach unten vor stehende Stützen (4) aufweist.

12. Lawinenverbauelement (1) nach einem der vorhergehenden Ansprü che, dadurch gekennzeichnet, dass die Höhe H1 des an der Oberseite des Tragrahmens (3) emporragenden Teils des Kissens (2) im nicht aufge blasenen oder entleerten Zustand des Kissens (2) die Höhe H2 des Tragrahmens (3) nicht überschreitet.

13. Lawinenverbauelement (1) nach einem der vorhergehenden Ansprü che, dadurch gekennzeichnet, dass die Stützen (4) und/oder der Trag- rahmen (3) mindestens eine Aufnahmevorrichtung (15), vorzugsweise meh rere Aufnahmevorrichtungen (15) für Verankerungselemente (8), insbeson dere Nägel, Schrauben oder Felsenverankerungen, umfassen/umfasst. 14. Lawinenverbauelement (1) nach einem der vorhergehenden Ansprü che, dadurch gekennzeichnet, dass das Lawinenverbauelement (1) im nicht aufgeblasenen oder entleerten Zustand des Kissens (2) mit einem weiteren entsprechenden Lawinenverbauelement (1) im nicht aufgeblase nen oder entleerten Zustand des Kissens (2) stapelbar ist.

15. Lawinenverbauelement (1) nach einem der vorhergehenden Ansprü che, dadurch gekennzeichnet, dass der Tragrahmen (3) und/oder die Stützen (4) mindestens eine Zentriervorrichtung, vorzugsweise mehrere Zentriervorrichtungen umfassen/umfasst.

16. Lawinenverbauelement (1) nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass als Zentriervorrichtung an der Unterseite des Tragrahmens (3) und/oder der Stützen (4) mindestens eine Ausnehmung (19) und an der

Oberseite des Tragrahmens (3) und/oder der Stützen (4) mindestens ein mit der Ausnehmung (19) korrespondierender Vorsprung (20) oder umge kehrt vorgesehen sind. 17. Lawinenverbauelement (1) nach einem der vorhergehenden Ansprü che 4 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Prallflächenbereiche (21a, 21b) in vordere sowie hintere Prallflächenbereiche (21a, 21b) aufge teilt sind und im aufgeblasenen Zustand des Kissens (2) die vorderen Prallflächen bereiche (21a) eine größere Neigung als die hinteren Prallflächenbereiche (21b) aufweisen.

18. Lawinenverbauelement (1) nach einem der vorhergehenden Ansprü che, dadurch gekennzeichnet, dass der Tragrahmen (3) und/oder die Grundfläche des Kissens (2) eine Deltoid-Form aufweist/aufweisen.

19. Lawinenverbauelement (1) nach einem der vorhergehenden Ansprü che, dadurch gekennzeichnet, dass das Lawinenverbauelement (1) eine Druckgasflasche (9) umfasst.

20. Lawinenverbauung (25) dadurch gekennzeichnet, dass eine Mehrzahl von Lawinenverbauelementen (1) gemäß mindestens einem der Ansprüche 1 bis 19 in Lawinenabgangsrichtung (26) versetzt zu einander angeordnet sind.

21. Lawinenverbauung (25) nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Reihen von Lawinenverbauelementen (1) in Lawinenab gangsrichtung (26) hintereinander angeordnet sind, wobei vorzugsweise die Anzahl der Lawinenverbauelemente (1) pro Reihe in Lawinenabgangs richtung (26) zunimmt.

Description:
Lawinenverbauelement sowie Lawinenverbauung

Die Erfindung betrifft ein Lawinenverbauelement gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie eine Lawinenverbauung gemäß dem Oberbegriff des An- spruchs 20.

Technologischer Hintergrund Im Gebirge stellen Lawinen, insbesondere im Winter, eine besonders große Ge fahr für Mensch und Natur dar. Ihr unvorhersehbares Ausmaß und die daraus resultierenden katastrophalen Auswirkungen führen dazu, dass vermehrt Lawi nenverbauungen zum Schutz eingesetzt werden. Lawinenverbauungen sind Bauwerke, welche zum Ziel haben, das Entstehen und Abgleiten von Lawinen zu verhindern und dadurch tieferliegende Infrastruktur, wie Siedlungen, Verkehrs wege oder Sportgebiete zu schützen. Man unterscheidet je nach Errichtungsort zwischen Verbauungen im Anbruchgebiet, beispielsweise Stützverbauungen und Verwehrungsverbauungen, und Verbauungen in der Lawinenbahn und im Aus laufbereich, beispielweise Ablenk- und Bremsverbauungen.

Verwehrungsverbauungen haben zum Ziel, Schneeablagerungen unter Ausnut zung der Windrichtung zu beeinflussen. Diese sollen eine ungünstige Ablagerung von Triebschnee in lawinengefährdeten Hängen vermeiden, indem sie den vom Wind mitgeführten Schnee außerhalb der lawinengefährdeten Hänge ablagern. Stützverbauungen werden direkt im Lawinenanrissgebiet von lawinengefährdeten Hängen errichtet, um das Anbrechen von Lawinen zu verhindern. Diese Verbau ungen stützen die Schneedecke und verhindern somit, dass sich eine Lawine aufgrund einer Schwachschicht innerhalb der Schneedecke löst. Auffangdämme sollen eine abgehende Lawine vollständig stoppen, während Umlenkverbauun- gen die Lawine in eine bestimmte Richtung ablenken sollen. Bremsverbauungen, wie beispielsweise Bremshöcker, Bremskeile oder Bremskegel sollen die Lawi nengeschwindigkeit reduzieren und eine kürzere Laufstrecke der Lawine verur- sachen. Ebenso soll auch das Schadenspotential der Lawine verringert werden, indem die kinetische Energie der Lawine reduziert wird.

Dauerhafte Lawinenverbauungen sind mittels eines Fundaments fest im Boden verankert. Auch temporäre Lawinenverbauungen sind mit einem Fundament im Boden verankert. Daher ist die Montage von Lawinenverbauungen besonders aufwendig und findet hauptsächlich in den schneefreien Monaten statt. Zusätzlich benötigen Lawinenverbauungen viel Platz, um eine ausreichende Schutzwirkung gegen die Lawine zu entfalten. Da es sich bei Lawinenverbauungen um künstlich erzeugte Schutzeinrichtungen handelt, verändern sie das Landschaftsbild nach haltig. Auch im Sommer, wenn in tieferen Regionen keine Lawinengefahr mehr besteht, bleiben Lawinenverbauungen am Berg bestehen, sodass das Land schaftsbild nicht nur im Winter beeinträchtigt wird.

Druckschriftlicher Stand der Technik

Aus der DE 199 12 237 A1 ist ein Lawinenverbauelement gemäß dem Oberbe griff des Anspruchs 1 in Form einer Schutzverbauung bekannt. Am Hochpunkt des Dachgebildes befindet sich ein Pylon, welcher den Hochpunkt stützt und über ein Fundament im Boden verankert ist. Die restlichen Ankerpunkte der Schutzverbauung sind mit Felsenankern befestigt. Die Außenfläche der Schutz verbauung umfasst eine Netzstruktur, welche durch Stahlseile, Taue oder Kunst stofffasern gebildet wird. In den Flächen zwischen den Netzknoten befinden sich flächenbildende Elemente aus Verbundmaterialien wie glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK), kohlefaserverstärktem Kunststoff (CFK) oder anderen reißfes ten Werkstoffen. Die Netzstruktur und die flächenbildenden Elemente befinden sich auf einer innenliegenden, geschlossenen und verspannten Innenmembran. Diese Innenmembran kann über druckerzeugende Elemente, z. B. einer Triebla- düng, aktiviert werden, wodurch sich die Schutzverbauung selbstständig errich tet. Mit einer Druckausgleichsfunktion kann eine längerfristige Aufrechterhaltung des Innendrucks gewährleistet werden, wodurch die Schutzverbauung längere Zeit Bestand hat. Die Aktivierung der druckerzeugenden Elemente erfolgt durch einen Messgeber, der durch eine Lawine aktiviert wird und ein Messsignal zur Auslösung der Aktivierung der druckerzeugenden Elemente. Diese Schutzver bauung ist in ihrer Konstruktion sehr aufwendig und kompliziert. Die DE 200 06 703 U1 zeigt eine Lawinenschutzanlage in Form eines Gerüstes aus Rohrstreben, deren Grundelement eine drei- oder vierkantige Pyramide ist. Die Rohrverstrebungen können mittels einfachen oder netzartigen Stahltrossen verbunden werden, welche als zusätzliche Widerstandselemente dienen. Die Lawinenschutzanlage soll eine Lawine abbremsen, diese zum Stehen bringen oder sie stark abschwächen. Mehrere Grundelemente werden zu dem Gerüst zusammengebaut und bilden größere Pyramiden als Lawinenfangeinrichtung.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung

Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein Lawinenverbauele ment zur Verfügung zu stellen, welches einfach handhabbar sowie transportier bar und in lawinengefährdeten Hängen schnell einsetzbar ist. Ferner besteht die Aufgabe darin, eine entsprechende Lawinenverbauung zur Verfügung zu stellen.

Lösung der Aufgabe

Die vorstehende Aufgabe wird bei dem Lawinenverbauelement durch die Merk- male des Anspruchs 1 und bei der Lawinenverbauung durch die Merkmale des Anspruchs 20 gelöst. Zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung werden in den abhängigen Ansprüchen beansprucht.

Erfindungsgemäß ist als aufblasbares Element des Lawinenverbauelementes ein aufblasbares Kissen vorgesehen, welches auf einem umlaufenden Tragrahmen befestigt ist. Das aufblasbare Kissen bildet eine Prallfläche für den Aufprall einer Lawine. Das Kissen nimmt beim Aufprall der Lawine einen Teil der kinetischen Energie der Lawine auf und schwächt diese ab, wobei sich das Kissen verformt. Der umlaufende Tragrahmen verschafft dem Lawinenverbauelement eine hohe Stabilität und ermöglicht eine sichere Befestigung am Boden. Dadurch wird das Lawinenverbauelement nicht von der Lawine mitgerissen und es kann der Lawi ne wirkungsvoll entgegenwirken. Ferner bewirkt der umlaufende Tragrahmen, dass eine Lawine nicht unter das Kissen gelangt und dieses löst. Auch hat der umlaufende Tragrahmen den Vorteil, dass das Lawinenverbauelement im nicht aufgeblasenen Zustand des Kissens stapelbar sein kann. Die einfache Konstruk tion des Lawinenverbauelementes ermöglicht es deshalb, dieses besonders leicht handhaben zu können.

Der Tragrahmen kann zumindest im Wesentlichen der geometrischen Form der Grundfläche des Kissens entsprechen. Dadurch wird die Montierbarkeit sowie die Stapelbarkeit des Lawinenverbauelementes erleichtert. Dadurch, dass die Prallfläche vorteilhafterweise durch die Außenseite des Kis sens gebildet ist, wird die kinetische Energie der Lawine besonders effektiv von dem Kissen aufgenommen.

Indem die Prallfläche durch Kantenbereiche in mehrere Prallflächenbereiche auf- geteilt wird, wird die Lawine aufgeteilt und damit deren Bewegungsverlauf beein flusst. Durch die Kantenbereiche und die Prallflächenbereiche wird somit die La wine in Teilströme aufgeteilt und damit deren kinetische Energie reduziert. Dadurch kann die Gefährlichkeit der Lawine vermindert werden. Zweckmäßigerweise können sich im Inneren des Kissens mindestens ein, vor zugsweise mehrere Formgebungselemente befinden, welches bzw. welche die Formgebung der Prallflächenbereiche des Kissens im aufgeblasenen Zustand unterstützen. Hierdurch wird an den Stellen der Formgebungselemente z. B. ein Ausbauchen der Prallflächenbereiche verhindert, wodurch sich insbesondere auch ebene oder nicht so stark gekrümmte Prallflächenbereiche ausbilden. Damit kann die Form des Kissens im aufgeblasenen Zustand optimiert werden. Dies wiederum führt zu einer besseren Prallwirkung und Aufteilung der Lawine. Dadurch, dass das Formgebungselement von der Unterseite des Kissens zu dessen Oberseite verläuft, wird das Kissen besonders einfach in Form gehalten.

Zweckmäßigerweise kann als Formgebungselement ein an die Kissenwandung angeformtes, vorzugsweise in letztere einvulkanisiertes Stabilisationsband vor gesehen sein.

Vorteilhafterweise kann das Kissen mit dem Tragrahmen verklebt sein, wodurch eine stoffschlüssige Verbindung besteht. Zudem findet eine gleichmäßige Kraft- Übertragung zwischen dem Tragrahmen und dem Kissen statt. Vorteilhaft an ei ner Verklebung ist außerdem, dass die Verbindung sehr einfach vorzunehmen ist und dass keine besonderen konstruktiven Vorrichtungen am Kissen und/oder am Tragrahmen (z. B. in Form von Ösen) getroffen werden müssen. Hierdurch wird auch die Widerstandsfähigkeit der Gesamtanordnung gegen eine mechanische Belastung erhöht.

Vorteilhafterweise kann die Innenseite des Tragrahmens mit dem Kissen verklebt sein. Hierdurch wird die Klebeschicht vor äußeren Einflüssen, beispielsweise der direkten Sonneneinstrahlung, geschützt.

Dadurch, dass das Kissen ein Befüllungs- und/oder Entlüftungsventil umfasst, kann das Kissen im unaufgeblasenen Zustand am Hang montiert werden und danach über ein externes Druckaufbauelement aufgeblasen werden. Aus diesem Grund kann das Lawinenverbauelement besonders einfach gehandhabt werden. Zusätzlich kann das Kissen bei einem Druckverlust über das Befüllungs und/oder Entlüftungsventil wieder aufgepumpt werden. Am Ende seiner Einsatz zeit kann das Kissen z. B. zur Gewährleistung der Stapelbarkeit über das Befül lungs- und/oder Entlüftungsventil entleert werden. Vorteilhafterweise kann der Tragrahmen nach unten vorstehende Stützen auf weisen. Dadurch wird bei einem Aufeinanderstapeln mehrerer Lawinenverbau elemente jeweils ein Zwischenraum geschaffen, der das Kissen im nicht aufge blasenen oder entleerten Zustand beherbergt und damit die Stapelbarkeit erleich- tert. Zudem können die Stützen für die Aufnahme oder Befestigung von Veranke rungselementen dienen.

Vorteilhafterweise überschreitet die Höhe des an der Oberseite des Tragrahmens emporragenden Teils des Kissens im nicht aufgeblasenen oder entleerten Zu stand des Kissens nicht die Höhe des Tragrahmens bzw. der Stütze. Dadurch benötigt das Lawinenverbauelement im nicht aufgeblasenen oder entleerten Zu stand des Kissens nur wenig Platz. Hierdurch kann das Lawinenverbauelement besonders einfach gehandhabt, platzsparend gelagert und zudem mit weiteren Lawinenverbauelementen gestapelt werden.

Zweckmäßigerweise können die Stützen und/oder der Tragrahmen mindestens eine Aufnahmevorrichtung, vorzugsweise mehrere Aufnahmevorrichtungen für Verankerungselemente, insbesondere Nägel, Schrauben oder Felsenveranke- rungen, umfassen. Dadurch kann das Lawinenverbauelement besonders einfach im Boden fest verankert werden. Des Weiteren kann am Ende der Einsatzzeit die Verankerung gelöst werden und die Lawinenverbauung abtransportiert werden.

Dadurch, dass das Lawinenverbauelement im nicht aufgeblasenen oder entleer- ten Zustand des Kissens mit einem weiteren entsprechenden Lawinenverbau element im nicht aufgeblasenen oder entleerten Zustand des Kissens gestapelt werden kann, ist es möglich, eine Vielzahl von Lawinenverbauelementen platz sparend zu transportieren oder an einem Bereitstellungsort zu lagern. Vorteilhafterweise kann der Tragrahmen und/oder die Stützen mindestens eine Zentriervorrichtung, vorzugsweise mehrere Zentriervorrichtungen umfassen, wodurch die Lawinenverbauelemente im gestapelten Zustand zueinander zentriert werden. Hierdurch wird die Stabilität des Lawinenverbauelementstapels, vor allem bei einer Vielzahl von aufeinander gestapelter Lawinenverbauelemen- te, verbessert. Insbesondere kann durch die Zentriervorrichtung vermieden wer den, dass gestapelte Lawinenverbauelemente zueinander verrutschen. Die Zentriervorrichtung bewirkt, dass ein Lawinenverbauelement, welches auf ein weiteres, untenliegendes Lawinenverbauelement gestapelt wird, sich in seiner Lage an dem untenliegenden Lawinenverbauelement ausrichtet.

Zweckmäßigerweise können als Zentriervorrichtung an der Unterseite des Tragrahmens bzw. der Stützen mindestens eine Ausnehmung und an der Ober seite des Tragrahmens bzw. der Stützen mindestens ein mit der Ausnehmung korrespondierender Vorsprung oder umgekehrt vorgesehen sein.

Vorzugsweise können die Prallflächenbereiche in vordere sowie hintere Prallflä- chenbereiche aufgeteilt werden, wobei die vorderen Prallflächenbereiche im auf geblasenen Zustand des Kissens eine größere Neigung als die hinteren Prallflä chenbereiche aufweisen können.

Dadurch, dass der Tragrahmen und/oder die Grundfläche des Kissens eine Del- toid-Form aufweisen, kann die Lawine besonders effektiv aufgeteilt, umgelenkt, und/oder abgebremst werden.

Indem das Lawinenverbauelement eine Druckgasflasche umfasst, kann das Kis sen unmittelbar an der Einsatzposition aufgeblasen und/oder nachbefülllt wer- den. Es ist hierdurch insbesondere nicht notwendig, großvolumige bzw. schwer handhabbare Druckgasflaschen zur Einsatzposition zu verbringen.

Die Erfindung betrifft darüber hinaus eine Lawinenverbauung, wobei eine Mehr zahl von Lawinenverbauelementen gemäß mindestens einem der Ansprüche 1 bis 19 in Lawinenabgangsrichtung versetzt zueinander angeordnet sind. Auf grund der in Lawinenabgangsrichtung versetzt zueinander vorgesehenen Anord nung einer Mehrzahl, insbesondere einer Vielzahl, von Lawinenverbauelementen wird die kinetische Energie der Lawine zwischen die von den Lawinenverbau elementen gebildeten Gassen gelenkt, wodurch die Lawine mehrfach aufgeteilt und umgelenkt wird und hierdurch besonders wirkungsvoll abgebremst oder so gar gestoppt werden kann. Vorzugsweise sind mehrere Reihen von Lawinenverbauelementen in Lawinen abgangsrichtung hintereinander angeordnet. Hierbei kann die Anzahl der Lawi nenverbauelemente pro Reihe in Lawinenabgangsrichtung zunehmen, wodurch eine Lawine in Lawinenabgangsrichtung besonders effektiv abgebremst und ge- stoppt werden kann.

Beschreibung der Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen Nachstehend werden zweckmäßige Ausgestaltungen der vorliegenden Erfindung näher beschrieben. Wiederkehrende Bezugszeichen werden der Übersichtlichkeit halber lediglich mit einem Bezugszeichen versehen. Es zeigen:

Fig.1 eine schematische, perspektivische Darstellung des erfindungsgemäßen Lawinenverbauelementes mit einer ersten Ausgestaltung des Kissens;

Fig. 2 eine schematische Darstellung des Lawinenverbauelementes gemäß Fig. 1 in Draufsicht; Fig. 3 eine schematische Darstellung des Lawinenverbauelementes gemäß Fig. 1 in Seitenansicht;

Fig. 4 eine schematische Darstellung des Lawinenverbauelementes gemäß Fig. 1 in Vorderansicht;

Fig. 5 eine schematische, perspektivische Darstellung des Lawinenverbauele mentes mit einer zweiten Ausgestaltung des Kissens;

Fig. 6 eine schematische Schnittdarstellung der Verbindung zwischen dem Kissen und dem Tragrahmen des Lawinenverbauelementes gemäß Fig. 1 ; Fig. 7a eine schematische Darstellung des Lawinenverbauelementes mit einer dritten Ausgestaltung des Kissens in Seitenansicht;

Fig. 7b eine schematische Darstellung einer alternativen Ausgestaltung des Lawinenverbauelementes in Seitenansicht;

Fig. 8a eine beispielhafte Darstellung der Verankerung des Lawinenverbauele mentes gemäß Fig. 1 in Seitenansicht; Fig. 8b eine beispielhafte Darstellung der Verankerung des Lawinenverbauele mentes gemäß Fig. 1 in perspektivischer Ansicht;

Fig. 9a eine schematische Darstellung des Lawinenverbauelementes gemäß Fig. 1 im nicht aufgeblasenen oder entleerten Zustand des Kissens in Seitenansicht;

Fig. 9b eine schematische Darstellung von zwei aufeinander gestapelten Lawi nenverbauelementen gemäß Fig. 9a; Fig. 9c eine beispielhafte schematische Darstellung der Zentriervorrichtung zweier Lawinenverbauelemente gemäß Fig. 9a;

Fig. 9d eine beispielhafte schematische Darstellung der Zentriervorrichtung zweier Lawinenverbauelemente im aufeinandergestapelten Zustand gemäß Fig. 9a;

Fig. 9e eine schematische Darstellung von mehreren aufeinandergestapelten Lawinenverbauelementen gemäß Fig. 9a; Fig. 9f eine schematische Darstellung von mehreren aufeinandergestapelten Lawinenverbauelementen gemäß Fig. 9a auf einem Lastwagen sowie Fig. 10 eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Lawinenver bauung, aufgebaut aus einer Mehrzahl an Lawinenverbauelementen gemäß Fig. 1. Fig. 1 bis 4 zeigen jeweils ein Lawinenverbauelement 1, welches eine erste Aus gestaltung des Kissens 2 umfasst, wobei das Kissen 2 auf einem umlaufenden Tragrahmen 3 befestigt ist. Das Lawinenverbauelement 1 kann in einem lawi nengefährdeten Hang aufgestellt werden und dort eine Lawine aufteilen, umlen ken und/oder abbremsen. Das Kissen 2 des Lawinenverbauelementes 1 bildet eine Prallfläche für die Lawine. Die Prallfläche soll die kinetische Energie der Lawine aufnehmen und diese reduzieren, indem die kinetische Energie eine Ver formung des Kissens 2 verursacht. Durch seinen umlaufenden Tragrahmen 3 weist das Lawinenverbauelement 1 eine hohe Stabilität auf und kann besonders einfach transportiert werden.

Das Kissen 2 wird vorzugsweise aus einem elastischen und widerstandsfähigen Material, wie beispielsweise Polychloropren, hergestellt. Der Tragrahmen 3 kann aus einem möglichst zähen Material, vorzugsweise einem rostfreiem Metall, wie beispielsweise Edelstahl gefertigt werden.

Die Figuren zeigen, dass der Tragrahmen 3 der geometrischen Form der Grund fläche des Kissens 2 entspricht. Dadurch wird das Lawinenverbauelement 1 be sonders leicht stapelbar und der Transport sowie die Montierbarkeit des Kissens 2 im lawinengefährdeten Hang wird deutlich erleichtert. Auch ermöglicht diese Ausgestaltung eine leichte Handhabbarkeit des Lawinenverbauelementes 1.

Die Prallfläche des Lawinenverbauelementes 1 wird durch die Außenseite des Kissens 2 gebildet. Ferner ist die Prallfläche durch Kantenbereiche 12 in mehrere Prallflächenbereiche 21a, 21b aufgeteilt. An der Vorderseite 6 des Lawinenver- bauelementes 1 befinden sich die vorderen Prallflächenbereiche 21a, an der Rückseite 7 die hinteren Prallflächenbereiche 21b. Die Kantenbereiche 12 dienen als Verbindungsbereiche, um die einzelnen Prallflächenbereiche 21a, 21b mitei nander zu verbinden. Sie können verstärkt sein, indem beispielsweise Verstär- kungselemente in die Kantenbereiche 12 einlaminiert oder eingenäht sind. Die vorzugsweise verstärkten Kantenbereiche 12 können sich als Kanten ausbilden und beeinflussen die Formgebung des Kissens 2 dadurch maßgeblich. Die vor zugsweise verstärkten Kantenbereiche 12 begünstigen ein Aufteilen und/oder Umlenken der Lawine.

Die Prallflächenbereiche 21a, 21b und einige Kantenbereiche 12 verlaufen von der seitlichen Grundfläche des Kissens 2 nach oben und bilden eine Spitze 5 des Kissens 2. Durch den schräg nach oben orientieren Verlauf der vorderen Prallflä- chenbereiche 21a, welche durch einen vorderen Kantenbereich 12 eine Art Keil form bilden, kann die Lawine besonders effektiv umgelenkt und in Teilströme aufgeteilt werden (siehe auch Fig. 10). Ebenfalls kann einer Lawine durch diese Form die kinetische Energie besonders gut entzogen werden. Dadurch kann die Gefährlichkeit der Lawine vermindert werden.

Der Tragrahmen 3 umfasst mehrere Stützen 4, welche die Stapelbarkeit des La winenverbauelementes 1 verbessern. An den Stützen 4 sind mehrere Aufnahmen 15 für Verankerungselemente 8 (siehe Fig. 8a, 8b) vorgesehen. Diese dienen der Befestigung des Lawinenverbauelementes 1 im Boden 16 (siehe Fig. 8a). Des Weiteren umfassen die Stützen 4 eine randseitige Ausnehmung 19 bzw. einen Absatz an der Unterseite und einen Vorsprung 20 an der Oberseite, welche als Zentriervorrichtung dienen. Die Zentriervorrichtung und die Aufnahmen 15 zur Aufnahme der Verankerungselemente 8 (siehe Fig. 8a, 8b) können alternativ am Tragrahmen 3 oder an den Stützen 4 und dem Tragrahmen 3 vorgesehen sein. Die Aufnahmen 15 und die Verankerungselemente 8 werden weiter unten im Text näher erläutert.

Fig. 5 zeigt ein Lawinenverbauelement 1 mit einer zweiten Ausgestaltung des Kissens 2. Im Inneren des Kissens 2 sind mehrere Formgebungselemente 11 vorgesehen, welche die Formgebung der Prallflächenbereiche 21a, 21b im auf geblasenen Zustand des Kissens unterstützen. Die Formgebungselemente 11 verhindern z. B. ein Ausbauchen der Prallflächenbereiche 21a, 21b im aufgebla senen Zustand des Kissens 2. Dadurch bilden sich ebene oder nur leicht ge- krümmte, durch Kantenbereiche 12 getrennte Prallflächenbereiche 21a, 21b aus. Dies hat insbesondere einen Bugeffekt einer gezielteren Prallwirkung und Auftei lung der Lawine, da diese über ebene oder nur leicht gekrümmte Prallflächenbe reiche 21a, 21b deutlich leichter aufgeteilt werden kann und besser entlang glei- tet als bei ausgebauchten Prallflächenbereichen 21a, 21b.

Zusätzlich verhindern die Formgebungselemente 11 eine zu starke Verformung des Kissens 2, wenn die Lawine auf das Lawinenverbauelement 1 trifft und das Kissen 2 die kinetische Energie der Lawine aufnimmt. Es kommt zu einer Scher- belastung des Lawinenverbauelementes 1, da das Kissen 2 von der Lawine hangabwärts gedrückt wird und der Tragrahmen 3 am Boden 16 (siehe Fig. 8a) verankert ist. Eine zu starke Verformung des Kissens 2 kann sich negativ auf die Aufteilung und Abbremsung der Lawine auswirken. Es würde die Gefahr beste hen, dass die Lawine das Kissen 2 in der Art verformt, dass sie einfach über das Lawinenverbauelement 1 strömt und nicht aufgeteilt, umgelenkt oder abgebremst wird.

Wenn die Formgebungselemente 11 von der Unterseite des Kissens 2 zur Ober seite verlaufen, wird das Kissen 2 auf besonders einfache Art in Form gehalten, da sich die Oberseite des Kissens 2 bei einer Scherbelastung nicht zu stark zur Unterseite des Kissens 2 und des Tragrahmens 3 verschieben kann. Bei den Formgebungselementen 11 kann es sich vorzugsweise um Stabilisationsbänder handeln. Diese können in die Oberseite und die Unterseite des Kissens einvul kanisiert sein, sodass sich an der jeweiligen Verbindungsstelle ein Vulkanisati- onsbereich 24 ausbildet.

Wie in Fig. 6 gezeigt, wird das Kissen 2 mit dem Tragrahmen 3 verklebt. Hierfür wird die Kissenwandung 17 des Kissens 2 mit einer Klebeschicht 18 an der In nenseite des Tragrahmens 3 fixiert. Dadurch, dass sich die Klebeschicht 18 auf der Innenseite des Tragrahmens 3 befindet, wird die Klebeschicht 18 vor äuße ren Einflüssen geschützt. Insbesondere wird die Klebeschicht 18 hierdurch nicht der direkten Sonnenstrahlung und/oder Windeinflüssen ausgesetzt. Eine Klebeverbindung ist sehr einfach vorzunehmen und es müssen keine be sonderen konstruktiven Vorrichtungen am Kissen 2 und/oder am Tragrahmen 3 (z. B. in Form von Ösen) getroffen werden. Ebenfalls wird dadurch eine gleich mäßige Kraftübertragung zwischen dem Kissen 2 und dem Tragrahmen 3 ge- währleistet. Die Klebeschicht 18 kann mittels eines geeigneten Lösungsmittels gelöst werden, wodurch das Kissen 2 getauscht werden kann, falls es defekt ist. Die Klebstoffbasis des Klebstoffs kann beispielsweise Polyurethan oder Polychlo- ropren sein. Bei dem Lawinenverbauelement 1 mit einer dritten Ausgestaltung des Kissens 2, siehe Fig. 7a, umfasst das Kissen 2 ein Ventil 10 in Form eines Befüllungs und/oder Entlüftungsventils. Das Ventil 10 ermöglicht die Befüllung und/oder die Entleerung des Kissens 2. Dadurch kann das Lawinenverbauelement 1 auch im nicht aufgeblasenen oder entleerten Zustand des Kissens 2 gehandhabt werden. Insbesondere wird damit eine Montage des Lawinenverbauelementes 1 im nicht aufgeblasenen oder entleerten Zustand des Kissens 2 direkt am Einsatzort im lawinengefährdeten Hang ermöglicht. Nach der Montage des Lawinenverbau elementes 1 kann das Kissen 2 über das Ventil 10 mittels eines externen Druck aufbauelementes einfach aufgeblasen werden. Dadurch wird die gesamte Mon- tage des Lawinenverbauelementes 1 deutlich erleichtert und beschleunigt.

Während der Einsatzdauer des Lawinenverbauelementes 1 kann es passieren, dass sich der Innendruck des Kissens 2 reduziert, da das Gas aus dem Kissen 2 nach außen diffundiert bzw. über kleine Undichtigkeiten langsam austritt. Über das Ventil 10 kann das Kissen 2 wieder befüllt werden, sodass der erforderliche Innendruck wieder eingestellt werden kann.

Des Weiteren kann das Kissen 2 über das Ventil 10 entleert werden, sodass das Kissen 2 in sich zusammenfällt. Deshalb benötigt das Lawinenverbauelement 1 im nicht aufgeblasenen oder entleerten Zustand des Kissens 2 nur wenig Platz. Dadurch kann das Lawinenverbauelement 1 besonders einfach gehandhabt wer den, platzsparend gelagert und zudem mit weiteren Lawinenverbauelementen 1 gestapelt werden. Wie in den Fig. 1 bis 4 dargestellt, umfasst der Tragrahmen 3 mehrere nach un ten vorstehende Stützen 4. Die Stützen 4 können entweder integraler Bestandteil des Tragrahmens 3 sein oder an diesem befestigt sein. Zwischen dem Tragrah- men 3 und der Unterseite der Stützen 4 befindet sich ein Zwischenraum. Wenn mehrere Lawinenverbauelemente 1 aufeinander gestapelt werden, kann dieser Zwischenraum das Kissen 2 im nicht aufgeblasenen oder entleerten Zustand eines untenliegenden Lawinenverbauelementes 1 aufnehmen. Dadurch wird die Stapelbarkeit des Lawinenverbauelementes 1 deutlich verbessert.

Fig. 9a zeigt ein Lawinenverbauelement 1 mit einem Kissen 2 im nicht aufgebla senen oder entleerten Zustand. Das Kissen 2 ragt im nicht aufgeblasenen oder entleerten Zustand um die Höhe H1 aus der Oberseite des Tragrahmens 3 her aus. Die Höhe H2 entspricht der Höhe des Tragrahmens 3 und/oder der Stützen 4. Da die Höhe H1 kleiner als die Höhe H2 ist, kann das Lawinenverbauelement

1 besonders einfach auf ein anderes Lawinenverbauelement 1 im nicht aufgebla senen oder entleerten Zustand des Kissens 2 gestapelt werden. Ebenso wird hierdurch die Handhabbarkeit des Lawinenverbauelementes 1 im nicht aufgebla senen oder entleerten Zustand des Kissens 2 deutlich verbessert.

Fig. 8a und 8b zeigen die Verankerung des Lawinenverbauelementes 1 im Bo den 16. Über die Aufnahme 15, welche sich an der Stütze 4 befindet, wird das Lawinenverbauelement 1 vorzugsweise über lösbare Verankerungselemente 8 im Boden 16 fest verankert. In der hier dargestellten beispielhaften Ausführung des Verankerungselementes 8 handelt es sich einen Erdnagel, welcher eine Verankerungsspitze 14 und einen Verankerungskopf 13 umfasst. Dieser Erdna gel wird in die Aufnahme 15 des Lawinenverbauelementes 1 gesteckt und kann mit Hammerschlägen auf den Verankerungskopf 13 in den Boden 16 geschlagen werden. Dadurch wird das Lawinenverbauelement 1 im Boden 16 fest verankert. Anstelle von Erdnägeln können beispielsweise Schrauben oder Felsenanker verwendet werden. Die Aufnahme 15 des Lawinenverbauelementes 1 kann sich alternativ am Tragrahmen 3 oder an den Stützen 4 und dem Tragrahmen 3 be finden. Die Verankerungselemente 8 haben den Vorteil, dass mit ihnen das Lawinenver bauelement 1 schnell im Boden 16 verankerbar ist und die Verankerungselemen te 8 eine hohe Verankerungsfestigkeit gewährleisten. Zusätzlich kann durch Ent- nähme oder Lösen der Verankerungselemente 8 die Verankerung im Bedarfsfall wieder gelöst werden, wodurch das Lawinenverbauelement 1 am Ende seiner Einsatzzeit wieder abgebaut und abtransportiert werden kann.

Das Lawinenverbauelement 1 kann im nicht aufgeblasenen oder entleerten Zu- stand des Kissens 2 auf ein zweites entsprechendes Lawinenverbauelement 1 im nicht aufgeblasenen oder entleerten Zustand des Kissens 2 gestapelt werden, wie Fig. 9b darstellt. Beim Aufeinanderstapeln von Lawinenverbauelementen 1 wird das Kissen 2 im nicht aufgeblasenen oder entleerten Zustand des untenlie genden Lawinenverbauelementes 1 in den Zwischenraum zwischen dem Trag- rahmen 3 und/oder den Stützen 4 des darüberliegenden Lawinenverbauelemen tes 1 aufgenommen. Dies ermöglicht es, dass mehrere Lawinenverbauelemente 1 aufeinander gestapelt werden können, indem nur die Tragrahmen 3 und/oder die Stützen 4 der jeweiligen Lawinenverbauelemente 1 Kontakt zueinander ha ben. Dadurch werden beim Aufeinanderstapeln von mehreren Lawinenverbau- elementen 1 die Kissen 2 im nicht aufgeblasenen oder entleerten Zustand ge schützt, da sie nicht das Gewicht der darüberliegenden Lawinenverbauelemente 1 tragen müssen. Dieses Gewicht wird ausschließlich über den Tragrahmen 3 und/oder die Stützen 4 getragen. Dadurch können mehrere Lawinenverbauelemente 1 besonders einfach trans portiert und gelagert werden. Dies kann insbesondere dann vorteilhaft sein, wenn eine Mehrzahl oder eine Vielzahl von Lawinenverbauelementen 1 möglichst schnell von einem Lagerort zu einem Einsatzort transportiert werden muss. Des Weiteren können der Tragrahmen 3 und/oder die Stützen 4 eine oder meh rere Zentriervorrichtungen umfassen. Als Zentriervorrichtung ist beispielsweise eine randseitige Ausnehmung 19 an der Unterseite der Stützen 4 und ein mit der Ausnehmung 19 korrespondierender Vorsprung 20 an der Oberseite der Stützen 4 vorgesehen, wie in Fig. 1 und 3 gezeigt wird. Die Fig. 9c und 9d zeigen, dass sich ein oberes Lawinenverbauelement 1 mit der Stütze 4 und der Ausnehmung 19 beim Absetzen auf ein untenliegendes Lawinenverbauelement 1 mit der Stüt ze 4 und dem mit der Ausnehmung 19 korrespondierenden Vorsprung 20 nach dem Vorsprung 20 und somit nach dem untenliegenden Lawinenverbauelement 1 ausrichtet. In Fig. 9d wird deutlich, dass sich die obenliegende Stütze 4 form schlüssig auf die untenliegende Stütze 4 aufsetzen lässt.

Alternativ kann die Ausnehmung 19 an der Unterseite und der Vorsprung 20 an der Oberseite des Tragrahmens 3 bzw. sowohl an den Stützen 4 und dem Trag rahmen 3 vorgesehen sein. Die Ausnehmung 19 kann alternativ an der Oberseite und der Vorsprung 20 kann an der Unterseite des Tragrahmens 3 und/oder der Stützen 4 vorgesehen sein. Alternativ können andere Zentriervorrichtungen, wie z. B. Noppen, Bolzen oder Stifte mit dazu korrespondierenden Aufnahmen vor- gesehen sein.

Die Zentriervorrichtung hat den Vorteil, dass Lawinenverbauelemente 1 im ge stapelten Zustand zueinander zentriert und gleich ausgerichtet sind. Auch wird hierdurch die Stabilität des Stapels erhöht, da ein Verschieben der gestapelten Lawinenverbauelemente 1 zueinander verhindert wird.

Diese Zentriervorrichtung ist insbesondere dann von Vorteil, wenn eine Vielzahl von Lawinenverbauelementen 1 aufeinander gestapelt wird und diese einen La winenverbauelementstapel 23 bilden, wie es in Fig. 9e dargestellt ist. Bei dem Lawinenverbauelementstapel 23 ist es besonders wichtig, dass sich die einzel nen Lawinenverbauelemente 1 zueinander ausrichten und ein Verschieben der einzelnen Lawinenverbauelemente 1 zueinander verhindert wird. Hierdurch wird eine ausreichende Stabilität des Lawinenverbauelementstapels 23 gewährleistet. Ohne diese Stabilität besteht die Gefahr, dass der Lawinenverbauelementstapel 23 umkippen kann und dadurch die Lawinenverbauelemente 1 beschädigt wer den können. Insbesondere wenn der Lawinenverbauelementstapel 23 von einem Lagerort zu einem Einsatzort transportiert werden muss, ist die Stapelbarkeit der Lawinen verbauelemente 1 von besonderem Vorteil. Durch die sichere Stapelbarkeit kön nen die Lawinenverbauelementstapel 23 mit einem Lastwagen 22 zum Einsatzort transportiert werden, wie in Fig. 9f dargestellt ist. Ebenfalls können Lawinenver bauelementstapel 23 mit einem Helikopter transportiert werden, um beispielswei se die Lawinenverbauelementstapel 23 oder einzelne Lawinenverbauelemente 1 zu einem lawinengefährdeten Hang zu transportieren. Wie in Fig. 3 dargestellt, weisen im aufgeblasenen Zustand des Kissens 2 die vorderen Prallflächenbereiche 21a eine größere Neigung als die hinteren Prallflä chenbereiche 21b in Bezug auf den Tragrahmen 3 auf.

In Fig. 2 wird deutlich, dass der Tragrahmen 3 und/oder die Grundfläche des Kis- sens 2 eine Deltoid-Form aufweisen. Durch die Kombination der Deltoid-Form und der zu der Spitze 5 zulaufenden Prallflächenbereiche 21a, 21b und Kanten bereiche 12 kann eine Lawine besonders effektiv aufgeteilt, umgelenkt und ab gebremst werden. Diese Wirkung wird zusätzlich verstärkt, wenn sich ein Kan tenbereich 12 an der Vorderseite 6 des Lawinenverbauelementes 1 befindet und dabei so ausgerichtet sein kann, dass eine Lawine den vorderseitigen Kantenbe reich 12 frontal trifft.

Gemäß einer alternativen Ausbildung des Lawinenverbauelementes 1 umfasst das Lawinenverbauelement 1 eine Druckgasflasche 9, welche an dem Tragrah- men 3 befestigt ist, siehe Fig. 7b. Dadurch kann das Kissen 2 des Lawinenver bauelementes 1 nach der Montage am Hang aufgeblasenen werden, ohne dass zusätzliches Material oder Werkzeug benötigt wird. Insbesondere müssen dadurch keine schweren Druckgasflaschen, Druckgasbündel oder Kompressoren zum Einsatzort des Lawinenverbauelementes 1 transportiert werden. Dies er- leichtert den Aufbau des Lawinenverbauelementes 1 deutlich. Des Weiteren kann die Druckgasflasche 9 den Innendruck des Kissens 2 konstant halten, so- dass ein Druckverlust sofort ausgeglichen werden kann. Fig. 10 zeigt eine Lawinenverbauung 25, welche sich aus einer Mehrzahl, insbe sondere einer Vielzahl, von Lawinenverbauelementen 1 zusammensetzt. Die einzelnen Lawinenverbauelemente 1 sind hierbei in Lawinenabgangsrichtung 26 versetzt zueinander angeordnet, sodass die Vorderseite 6 und die vorderen Prall- flächenbereiche 21a hangaufwärts orientiert sind. Zusätzlich sind die Lawinen verbauelemente 1 in Lawinenabgangsrichtung 26 in mehreren Reihen angeord net, wobei die Anzahl der Lawinenverbauelemente 1 pro Reihe in Lawinenab gangsrichtung 26 zunimmt. Die Lawinenverbauung 25 soll eine in Richtung Tal strömende Lawine L durch die Mehrzahl von Lawinenverbauelementen 1 ab- bremsen und/oder stoppen.

Die Lawine L kann entweder natürlich, beispielsweise durch eine Schwachschicht innerhalb der Schneedecke, oder künstlich, beispielsweise durch eine Sprengla dung, ausgelöst werden. Wenn sich die Lawine L an einer Anrissstelle A löst, dann gleitet oder stürzt sie, der Hangneigung folgend, talwärts in Lawinenab gangsrichtung 26. In Lawinenabgangsrichtung 26 befindet sich unterhalb der Anrissstelle A ein Objekt O, welches vor der Lawine L geschützt werden soll. Bei dem Objekt O kann es sich um Infrastruktur, wie beispielsweise Siedlungen, Ver kehrswege oder Sportgebiete handeln. Um zu verhindern, dass die Lawine L das Objekt O trifft, wird im Vorfeld des Lawinenabgangs die Lawinenverbauung 25 errichtet.

Wenn die Lawine L auf die Lawinenverbauung 25 trifft, dann wird die Lawine L an jedem Lawinenverbauelement 1 der Lawinenverbauung 25 aufgeteilt, umgelenkt und/oder abgebremst, sodass sich die Lawine L in mehrere Lawinenteilströme LT aufteilt. Diese Lawinenteilströme LT strömen talwärts und interagieren mit der nächsten Reihe der Lawinenverbauung 25, wodurch die Lawinenteilströme LT erneut aufgeteilt, umgelenkt und/oder abgebremst werden. Durch die vielfache Interaktion der Lawine L bzw. der Lawinenteilströme LT mit den einzelnen Lawi- nenverbauelementen 1 der Lawinenverbauung 25 wird/werden der Lawine L bzw. den Lawinenteilströmen LT zunehmend kinetische Energie entzogen. Folg lich wird die Lawine L bzw. die Lawinenteilströme LT in der Lawinenverbauung 25 so stark abgebremst, dass sie sich innerhalb der Lawinenverbauung 25 ver- laufen. Sollte die Lawine L so groß sein, dass sie nicht innerhalb der Lawinen verbauung 25 gestoppt wird, wird der Lawine L bzw. den Lawinenteilströmen LT dennoch so viel kinetische Energie entzogen, dass die Lawine L bzw. die einzel nen Lawinenteilströme LT nach dem Verlassen der Lawinenverbauung 25 keine großen Schäden mehr anrichten.

Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass auch die Kombination von Ein zelmerkmalen sowie Untermerkmalen als erfindungswesentlich und vom Offen barungsgehalt der Anmeldung umfasst anzusehen sind.

BEZU GSZEI CH EN LI STE 1 Lawinenverbauelement

2 Kissen

3 Tragrahmen

4 Stütze

5 Spitze 6 Vorderseite

7 Rückseite

8 Verankerungselement

9 Druckgasflasche

10 Ventil 11 Formgebungselement

12 Kantenbereich

13 Verankerungskopf

14 Verankerungsspitze

15 Aufnahme 16 Boden

17 Kissenwandung

18 Klebeschicht

19 Ausnehmung

20 Vorsprung 21a Prallflächenbereich

21b Prallflächenbereich

22 Lastwagen

23 Lawinenverbauelementstapel

24 Vulkanisationsbereich 25 Lawinenverbauung

26 Lawinenabgangsrichtung

H1 Höhe des Kissens H2 Höhe des T ragrahmens und/oder der Stützen

A Anrissstelle O Objekt L Lawine

LT Lawinenteilstrom