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Title:
BAG HOLDER, SYSTEM, AND METHOD FOR EMPTYING AN EFFLUENT BAG
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2021/089690
Kind Code:
A1
Abstract:
The present invention relates to a bag holder (1000) for receiving a first effluent bag (400') for receiving effluent produced during a blood treatment by means of a blood treatment device (100) and has at least one closable effluent outlet opening (400'a) and at least one effluent inlet opening (400'b). The bag holder (1000) has one or more rollers or wheels (1010) for rolling the bag holder (1000), and at least one of the following features: A holding device (1001) for holding the first effluent bag (400') on or in the bag holder (1000), a receptacle (1003) for receiving the first effluent bag (400') or a portion thereof, a pump portion (2300) for delivering effluent from the first effluent bag (400') received or held in or on the bag holder (1000), at least one effluent discharge line (403) for conducting effluent to the pump portion (2300) and/or out of the first effluent bag (400'), and/or at least one drain line (407) for conducting effluent into the first effluent bag (400') and/or away from the bag holder (1000).

Inventors:
KLEWINGHAUS JUERGEN (DE)
KNOBLACH INGE (DE)
PARTENFELDER ROBIN (DE)
SCHROERS ALEXANDER (DE)
WALDE JAN-WILLEM (DE)
Application Number:
PCT/EP2020/081111
Publication Date:
May 14, 2021
Filing Date:
November 05, 2020
Export Citation:
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Assignee:
FRESENIUS MEDICAL CARE DEUTSCHLAND GMBH (DE)
International Classes:
A61B50/13; A61M1/00; A61M1/14
Foreign References:
US20110040242A12011-02-17
US20130062265A12013-03-14
Attorney, Agent or Firm:
BOBBERT & PARTNER PATENTANWÄLTE PARTMBB (DE)
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Claims:
Ansprüche

1. Beutelhalter (1000) zum Aufnehmen eines ersten

Effluentbeutels (400'), der zum Aufnehmen von bei einer Blutbehandlung mittels einer

Blutbehandlungsvorrichtung (100) angefallenem Effluent dient und wenigstens eine verschließbare Effluentauslassöffnung (400’a) sowie wenigstens eine Effluenteinlassöffnung (400'b) aufweist, wobei der Beutelhalter (1000) eine oder mehrere Rollen oder Räder (1010) zu seinem rollenden Fortbewegen und ferner wenigstens eines der folgenden Merkmale aufweist: eine Haltevorrichtung (1001) zum Halten des ersten Effluentbeutels (400') am oder im Beutelhalter (1000); eine, optional rinnenförmige, Aufnahme (1003) zum Aufnehmen des ersten Effluentbeutels (400') oder eines Abschnitts hiervon; einen Pumpenabschnitt (2300) zum Fördern von Effluent aus dem, im oder am Beutelhalter (1000) aufgenommenen bzw. gehaltenen, ersten Effluentbeutel (400') heraus; wenigstens eine Effluentablaufleitung (403) zum Leiten von Effluent zum Pumpenabschnitt (2300) hin und/oder aus dem ersten Effluentbeutel (400') heraus; wenigstens eine Ausgussleitung (407) zum Leiten von Effluent in den ersten Effluentbeutel (400') hinein und/oder vom Beutelhalter (1000) weg.

2. Beutelhalter (1000) nach Anspruch 1, wobei der Pumpenabschnitt (2300) ein Einwegprodukt ist.

3. Beutelhalter (1000) nach Anspruch 2, wobei der Pumpenabschnitt (2300) einen Impeller oder Pumpenrotor (2301) aufweist.

4. Beutelhalter (1000) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei der Pumpenabschnitt (2300) oder ein Abschnitt hiervon mit einem weiteren Abschnitt des Beutelhalters (1000) lösbar verrastet ist.

5. Beutelhalter (1000) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei der Pumpenabschnitt (2300) mit einem hiervon optional lösbaren Pumpenantrieb (2100) verbunden oder verbindbar ist.

6. Beutelhalter (1000) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei der Pumpenabschnitt (2300) oder der Pumpenantrieb (2100) eine wiederaufladbare Spannungsquelle, z. B. einen Akku, aufweist.

7. Beutelhalter (1000) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, aufweisend den ersten Effluentbeutel (400') mit einer Effluenteinlassöffnung (400'b) und einer

Effluentauslassöffnung (400'a), wobei die

Effluenteinlassöffnung (400'b) vorzugsweise höher als die Effluentauslassöffnung (400'a) angeordnet ist.

8. Beutelhalter (1000) nach Anspruch 7, wobei der Pumpenabschnitt (2300), ein optionaler Impeller (2301) hiervon und/oder wenigstens einer seiner Konnektoren (PI, P2) zum Verbinden des Pumpenabschnitts (2300) mit der

Effluentablaufleitung (403) bzw. mit der

Ausgussleitung (407) unterhalb der

Effluentauslassöffnung (400’a) angeordnet sind.

9. Beutelhalter (1000) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, aufweisend einen Handgriff (409) zum Schieben oder Ziehen des Beutelhalters (1000).

10. Beutelhalter (1000) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei wenigstens eine(s) der Rollen oder Räder (1010) eine aktivierbare Bremsvorrichtung aufweist.

11. System zur Blutbehandlung eines Patienten aufweisend: wenigstens eine Blutbehandlungsvorrichtung (100); wenigstens einen Beutelhalter (1000) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei der Beutelhalter (1000) einen, genau einen oder mehrere erste Effluentbeutel (400') aufweist, und wobei die Blutbehandlungsvorrichtung (100) einen, genau einen oder mehrere zweite Effluentbeutel (400) aufweist, und mit diesem in Fluidverbindung steht, um während der Blutbehandlung Effluent in diesen einzubringen.

12. System nach Anspruch 11, wobei die Blutbehandlungsvorrichtung (100) ausgestaltet ist als Hämodialysevorrichtung, Hämofiltrationsvorrichtung oder Hämodiafiltrationsvorrichtung, insbesondere als eine Vorrichtung für die akute, die chronische Nierenersatztherapie oder für die kontinuierliche Nierenersatztherapie (CRRT = continuous renal replacement therapy).

13. System nach einem der Ansprüche 11 bis 12,

- wobei der zweite Effluentbeutel (400) eine

Ef fluentauslassöffnung (400a) aufweist mit einem ersten Verbinder (Kl) von einem ersten Typ;

- wobei die Effluentablaufleitung (403) mit einem ihrer Enden an einem ersten Konnektor (PI) des Pumpenabschnitts (2300) verbunden ist, wobei ihr anderes Ende einen zweiten Verbinder (K2) vom ersten Typ aufweist zum Verbinden mit dem ersten Verbinder (Kl);

- wobei die Effluentauslassöffnung (400’a) des ersten Ef fluentbeutels (400') einen dritten Verbinder (K3) zum Verbinden mit dem zweiten Verbinder (K2) vom ersten Typ aufweist.

14. System nach einem der Ansprüche 11 bis 13, wobei die Ausgussleitung (407) mit einem ihrer Enden an einem zweiten Konnektor (P2) des Pumpenabschnitts (2300) verbunden ist, wobei ihr anderes Ende einen vierten Verbinder (K4) von einem zweiten Typ aufweist, - und wobei das System ferner einen Ausguss (600) mit einem fünften Verbinder (K5) zum Verbinden mit dem vierten Verbinder (K4) aufweist.

15. System nach einem der Ansprüche 11 bis 14, wobei die Effluenteinlassöffnung (400'b) des ersten

Effluentbeutels (400') einen sechsten Verbinder (K6) vom zweiten Typ zum Verbinden mit dem vierten Verbinder (K4) aufweist.

16. Verfahren zum Entleeren eines während einer Blutbehandlung eines Patienten zumindest teilweise mit Effluent befüllten zweiten Effluentbeutels (400) einer Blutbehandlungsvorrichtung (100), wobei der zweite

Effluentbeutel (400) eine Effluentauslassöffnung (400a) aufweist, mit den Schritten:

Bereitstellen eines Systems gemäß einem der Ansprüche 11 bis 15;

Verbinden der Effluentauslassöffnung (400a) des zweiten Effluentbeutels (400) mit der Effluentablaufleitung (403) des Beutelhalters (1000) zum Leiten von Effluent aus dem zweiten Effluentbeutel (400) heraus derart, dass eine Fluidverbindung zwischen dem Inneren des zweiten Effluentbeutels (400) und dem Inneren der

Effluentablaufleitung (403) hergestellt wird; und

Fördern von Effluent, wobei es mittels des

Pumpenabschnitts (2300) und der

Effluentablaufleitung (403) aus dem zweiten Effluentbeutel (400) angesaugt und entlang der Ausgussleitung (407) in den ersten Effluentbeutel (400') des Beutelhalters (1000) hineingepumpt wird.

17. Verfahren nach Anspruch 16, wobei Effluent aus dem ersten Effluentbeutel (400') des Beutelhalters (1000) in einen Ausguss (600) entleert wird unter:

Verbinden der Effluentablaufleitung (403) mit der Effluentauslassöffnung (400'a) des ersten Effluentbeutels (400') des

Beutelhalters (1000), vorzugsweise mittels des zweiten Verbinders (K2) am dritten Verbinder (K3);

Anordnen des vierten Verbinders (K4) der Ausgussleitung (407) über oder in dem Ausguss (600);

Fördern von Effluent aus dem ersten Effluentbeutel (400') des

Beutelhalters (1000), wobei es mittels des

Pumpenabschnitts (2300) aus dem ersten

Effluentbeutel (400') des

Beutelhalters (1000) entlang der

Effluentablaufleitung (403) gesaugt und entlang der Ausgussleitung (407) in oder über den Ausguss (600) gepumpt wird.

18. Verfahren nach einem der Ansprüche 16 oder 17, wobei der vierte Verbinder (K4) mit dem fünften Verbinder (K5) verbunden wird.

19. Verfahren nach einem der Ansprüche 16 bis 18, wobei der Beutelhalter (1000) zum Entleeren von Effluent aus dem ersten Effluentbeutel (400') in den Ausguss (600) hinein mittels der Rollen oder Räder (1010) zum Ausguss (600) bewegt wird.

Description:
Beschreibung

Beutelhalter, System und Verfahren zum Entleeren eines

Effluentbeutels

Die vorliegende Erfindung betrifft einen Beutelhalter gemäß Anspruch 1 und ein System gemäß Anspruch 11. Sie betrifft ferner ein Verfahren zum Entleeren eines Effluentbeutels gemäß Anspruch 16, bzw. gemäß jeweils der Oberbegriffe oder Gattungsbegriffe dieser Ansprüche.

Aus der Praxis ist die extrakorporale Blutbehandlung bekannt. Dabei wird dem Patienten Blut entnommen, das entlang eines Blutkreislaufs extrakorporal und z. B. durch einen Blutfilter geführt wird. Der Blutfilter weist eine Blutkammer, durch welche Blut geführt wird, und eine Dialysierflüssigkeitskammer, durch welche

Dialysierflüssigkeit geführt wird, auf. Beide Kammern sind durch eine semi-permeable Membran voneinander getrennt. Blut und Dialysierflüssigkeit werden zumeist im Gegenstromprinzip durch den Blutfilter geleitet. Das Blut wird im Blutfilter gereinigt, die Dialysierflüssigkeit gilt bei ihrem Austritt aus dem Blutfilter als verbraucht und wird, nun als Dialysat bezeichnet, verworfen. Neben dem Dialysat umfasst das zu verwerfende Fluid auch Filtrat, welches Wasser, das dem Blut im Blutfilter entzogen wurde, umfasst. Filtrat und Dialysat werden im Folgenden einzeln oder gemeinsam vereinfacht als Effluent bezeichnet.

Das Effluent wird in der Praxis mittels einer Effluentablaufleitung unmittelbar verworfen oder, vor allem bei der Akutbehandlung, einem Effluentbeutel zugeführt und darin zunächst aufbewahrt. Nach Beendigung der Blutbehandlung, oder in während der Blutbehandlung liegenden Beutelleerintervallen (Intervalle, in welchen der Effluentbeutel geleert wird), wird das Effluent aus dem Effluentbeutel, z. B. in ein Waschbecken oder einen anders gestalteten Ausguss, verworfen.

Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung kann darin gesehen werden, einen Beutelhalter und ein System mit einem erfindungsgemäßen Beutelhalter anzugeben.

Ferner soll ein Verfahren zum Entleeren von Effluentbeuteln, das mit dem oben genannten System durchführbar ist, angegeben werden.

Die erfindungsgemäße Aufgabe wird durch einen Beutelhalter mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und durch ein System mit den Merkmalen des Anspruchs 11 gelöst. Zudem wird sie gelöst durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 16.

Alle mit dem erfindungsgemäßen Verfahren erzielbaren Vorteile lassen sich in bestimmten erfindungsgemäßen Ausführungsformen ungeschmälert auch mit den erfindungsgemäßen Vorrichtungen erzielen, und umgekehrt.

Die vorliegende Erfindung betrifft einen Beutelhalter. Er dient zum Aufnehmen eines ersten Effluentbeutels. Der Effluentbeutel dient zum Aufnehmen des bei einer Blutbehandlung mittels einer Blutbehandlungsvorrichtung anfallenden und zunächst in einem zweiten Effluentbeutel gesammelten Effluents. Der erste Effluentbeutel weist wenigstens eine verschließbare Effluentauslassöffnung (oder erste Verbindung des Inneren des ersten Effluentbeutels zu einem Äußeren des ersten Effluentbeutels) sowie eine, vorzugsweise ebenfalls verschließbare, Effluenteinlassöffnung (oder zweite Verbindung dessen Inneren zu einem Äußeren des ersten Effluentbeutels) auf.

Der Beutelhalter weist eine Rolle oder mehrere Rollen, oder ein Rad oder mehrere Räder, zum rollenden Fortbewegen des Beutelhalters auf. Er weist optional ferner wenigstens eines der folgenden Merkmale in beliebiger Kombination auf:

- eine Haltevorrichtung, beispielsweise mit einem oder mehreren Haken, beispielweise vier, um in optionale Ösen des zu haltenden Effluentbeutels einzugreifen. Die optionale Haltevorrichtung ist zum Halten des ersten Effluentbeutels am oder im Beutelhalter vorgesehen. Sie kann optional ausgestaltet sein, um den ersten

Effluentbeutel hängend zu halten. Letzteres kann den Vorteil bieten, dass das im ersten Effluentbeutel vorhandene Effluent vorzugsweise in dessen Bodenbereich oder -nähe zusammenläuft und dort zentral mittels nur eines Zugangs zum Beutelinneren (der

Effluentauslassöffnung) aus dem ersten Effluentbeutel entfernt werden kann;

- eine, optional rinnenförmige, Aufnahme, welche zum Aufnehmen des ersten Effluentbeutels oder eines Abschnitts hiervon geeignet ist. Die Aufnahme kann, insbesondere durch Ausgestaltung ihrer optionalen Rinnenform, ausgestaltet sein, den ersten Effluentbeutel in einer Stellung zu halten, bei welcher das im ersten Effluentbeutel vorhandene Effluent in dessen Bodenbereich oder -nähe zusammenläuft und dort gesammelt mittels nur eines Zugangs (der Effluentauslassöffnung) zum Beutelinneren aus dem ersten Effluentbeutel entfernt werden kann;

- einen Pumpenabschnitt zum Fördern von Effluent aus dem, im oder am Beutelhalter aufgenommenen, ersten

Effluentbeutel heraus und/oder in diesen hinein;

- wenigstens eine Effluentablaufleitung zum Leiten von Effluent zum Pumpenabschnitt hin und/oder aus dem ersten Effluentbeutel heraus; und/oder

- wenigstens einer Ausgussleitung zum Leiten von Effluent in den ersten Effluentbeutel hinein und/oder vom Beutelhalter weg.

Das erfindungsgemäße System zur Blutbehandlung eines Patienten, vorzugsweise mittels Dialyse und/oder Filtration, weist wenigstens eine Blutbehandlungsvorrichtung und wenigstens einen erfindungsgemäßen Beutelhalter auf. Hierbei weist der Beutelhalter einen, genau einen oder mehrere erste Effluentbeutel auf, und die Blutbehandlungsvorrichtung weist einen, genau einen oder mehrere zweite Effluentbeutel auf, wobei die Blutbehandlungsvorrichtung mit dem wenigstens einen zweiten Effluentbeutel in Fluidverbindung verbunden ist, um während der Blutbehandlung Effluent in diesem zwischenzulagern .

Das erfindungsgemäße Verfahren zum Entleeren eines Effluentbeutels, welcher während einer Blutbehandlung eines Patienten zumindest teilweise mit Effluent befüllt wurde, umfasst zumindest die folgenden Schritte: a. Bereitstellen eines erfindungsgemäßen Systems; b. Verbinden der Effluentauslassöffnung des zweiten Effluentbeutels mit der Effluentablaufleitung des Beutelhalters derart, dass eine Fluidverbindung zwischen dem Inneren des zweiten Effluentbeutels und dem Inneren der Effluentablaufleitung zum Leiten von Effluent aus dem zweiten Effluentbeutel heraus hergestellt wird; und c. Fördern von Effluent, wobei dieses mittels des Pumpenabschnitts und der Effluentablaufleitung aus dem zweiten Effluentbeutel angesaugt und entlang der Ausgussleitung in den ersten Effluentbeutel des Beutelhalters hineingepumpt wird.

Erfindungsgemäße Ausführungsformen können manche, einige oder alle der folgenden Merkmale in beliebiger Kombination aufweisen, soweit dies für den Fachmann nicht erkennbar technisch unmöglich ist. Vorteilhafte Weiterbildungen der vorliegenden Erfindung sind jeweils auch Gegenstand der Unteransprüche .

Bei allen vorstehenden oder folgenden Ausführungen ist der Gebrauch des Ausdrucks „kann sein" bzw. „kann haben" usw. synonym zu „ist vorzugsweise" bzw. „hat vorzugsweise" usw. zu verstehen und soll erfindungsgemäße Ausführungsformen erläutern.

Wann immer hierin Zahlenworte genannt werden, so versteht der Fachmann diese als Angabe einer zahlenmäßig unteren Grenze. Sofern dies zu keinem für den Fachmann erkennbaren Widerspruch führt, liest der Fachmann daher beispielsweise bei der Angabe „ein" oder „einem" stets „wenigstens ein" oder „wenigstens einem" mit. Dieses Verständnis ist ebenso von der vorliegenden Erfindung mit umfasst wie die Auslegung, dass ein Zahlenwort wie beispielsweise „ein" alternativ als „genau ein" gemeint sein kann, wo immer dies für den Fachmann erkennbar technisch möglich ist. Beides ist von der vorliegenden Erfindung umfasst und gilt für alle hierin verwendeten Zahlenworte.

Wenn hierin von einer Ausführungsform die Rede ist, so stellt diese eine erfindungsgemäße, beispielhafte Ausführungsform dar.

In manchen Ausführungsformen ist der Pumpenabschnitt des erfindungsgemäßen Beutelhalters disposable, ein Wegwerf- oder Einmalartikel .

In einigen Ausführungsformen weist der Pumpenabschnitt einen Impeller oder Pumpenrotor auf.

In manchen Ausführungsformen stehen die Effluentablaufleitung und/oder die Ausgussleitung mit dem Pumpenabschnitt, und insbesondere mit Konnektoren des Pumpenabschnitts für Schlauchleitungen, in Fluid- oder Förderverbindung.

In einigen Ausführungsformen ist der Pumpenabschnitt, oder ein Abschnitt hiervon, beispielsweise ein Pumpkopf, mit einem weiteren Abschnitt des Beutelhalters, z. B. mit dessen Hauptkörper, lösbar verrastet. Lösbare Rastvorrichtungen können Klemm-, Clip- und/oder Haken/Ösenverbindungen umfassen.

In manchen Ausführungsformen ist der Pumpenabschnitt mit einem optional hiervon lösbaren Pumpenantrieb verbunden oder zu seiner Verbindung mit einem solchen vorbereitet. In einigen Ausführungsformen weist der Pumpenabschnitt oder der Pumpenantrieb eine wiederaufladbare Spannungsquelle, z. B. einen Akku, auf oder ist hiermit verbunden.

In manchen Ausführungsformen weist der erste Effluentbeutel des Beutelhalters eine Effluenteinlass- und eine Effluentauslassöffnung auf, wobei die Effluenteinlassöffnung vorzugsweise höher als die Effluentauslassöffnung angeordnet ist.

In einigen Ausführungsformen sind der Pumpenabschnitt, ein optionaler Impeller hiervon und/oder wenigstens einer seiner Konnektoren zum Verbinden des Pumpenabschnitts mit der Effluentablaufleitung bzw. mit der Ausgussleitung unterhalb der Effluentauslassöffnung des zweiten Effluentbeutels angeordnet .

In manchen Ausführungsformen weist der erfindungsgemäße Beutelhalter einen Handgriff zum Schieben oder Ziehen des Beutelhalters auf. Der Handgriff ist vorzugsweise in geeigneter Höhe angeordnet, um den Beutelhalter durch eine aufrecht gehende Person ziehen oder schieben lassen zu können.

In einigen Ausführungsformen weist wenigstens eine der Rollen oder eines der Räder des erfindungsgemäßen Beutelhalters eine aktivierbare Bremsvorrichtung auf. Ein

Aktivierungsmechanismus kann an einem/r oder mehreren der Räder oder Rollen vorgesehen sein und/oder per Fuß oder per Hand betätigbar sein. Beispielsweise kann ein Aktivierungselement zum Feststellen und/oder Lösen der Bremsvorrichtung am Handgriff vorgesehen sein. In manchen Ausführungsformen weist der Beutelhalter einen Pumpenabschnitt zum Abpumpen des Effluents aus dem ersten Effluentbeutel in den Abfluss auf. Die

Blutbehandlungsvorrichtung oder eine weitere, insbesondere mobile, Einrichtung weist in diesen Ausführungsformen einen solchen Pumpenabschnitt nicht auf.

In einigen Ausführungsformen ist die Aufnahme schalenförmig oder rinnenförmig und weist eine Durchlassöffnung für einen Zugang für die Effluentablaufleitung zur

Effluentauslassöffnung auf, vorzugsweise versehen mit einem dritten Verbinder zum Verbinden mit der Effluentablaufleitung .

In manchen Ausführungsformen weist der Pumpenabschnitt eine Impellerpumpe als Einmalartikel auf. Nach Nutzung kann der erste Effluentbeutel samt Pumpenabschnitt entsorgt oder mittels Spülens mit Desinfektionsmittel gereinigt werden.

Die Effluentablaufleitung weist optional eine Länge zwischen 10 cm und 50 cm, bevorzugt zwischen 16 cm und 28 cm, besonders bevorzugt 26 cm, und/oder einen Innendurchmesser zwischen 8 mm und 15 mm, bevorzugt 11 mm, auf.

Die Ausgussleitung weist optional eine Länge zwischen 50 cm und 7 m, bevorzugt zwischen 50 cm und 150 cm, besonders bevorzugt zwischen 50 cm und 100 cm, und/oder einen Innendurchmesser zwischen 8 mm und 25 mm, bevorzugt 10 mm bis 15 mm, besonders bevorzugt 11 mm bis 12 mm, auf.

In manchen Ausführungsformen sind die Effluentablaufleitung und/oder die Ausgussleitung flexible Schlauchleitungen. In einigen Ausführungsformen sind der erste und/oder der zweite Effluentbeutel flexible dünnwandige Beutel, beispielsweise aus Folie oder Folie aufweisend, was vorteilhafterweise Entsorgungskosten einsparen kann.

In manchen Ausführungsformen sind der erste und/oder der zweite Effluentbeutel starre Container, geeignet zu ihrem anschließenden Spülen und ihrem Wiederverwenden.

Als Beispiel für die Lage der Effluentauslassöffnung des zweiten Effluentbeutels an der Behandlungsvorrichtung können z. B. 23 cm oder 28 cm über dem Fußboden oder jeder beliebige Wert dazwischen gelten. Als Beispiel für eine Füllhöhe soll hier 28 cm angegeben werden.

In einigen Ausführungsformen ist der Ausguss, z. B. ein Wandsystem als Medienver- und Entsorgung, konfiguriert mit einer Freifallstrecke für das in ihn hinein verworfene Effluent, was wichtig für eine Entlüftung sein kann, wie weiter unten zu den Vorteilen beschrieben. Das Vorsehen einer Fallhöhe verhindert weiter vorteilhaft ein Ansaugen von Fluid wieder in die Leitung hinein, sollte in der Leitung Unterdrück oder Vakuum entstehen. Dies kann wiederum der Hygiene zugutekommen.

In manchen Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Systems ist die Blutbehandlungsvorrichtung als

Hämodialysevorrichtung, Hämofiltrationsvorrichtung oder Hämodiafiltrationsvorrichtung, insbesondere als eine Vorrichtung für die akute, die chronische Nierenersatztherapie oder für die kontinuierliche Nierenersatztherapie (CRRT = continuous renal replacement therapy) ausgestaltet. In einigen Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Systems weist der zweite Effluentbeutel eine Effluentauslassöffnung auf, vorzugsweise mit einem ersten Verbinder von einem ersten Typ zum Anschließen einer Effluentablaufleitung.

Hierbei ist die Effluentablaufleitung mit einem ihrer Enden an einem ersten Konnektor des Pumpenabschnitts verbunden, wobei ihr anderes Ende einen zweiten Verbinder vom ersten Typ aufweist, der zum Verbinden mit dem ersten Verbinder vom ersten Typ dienen kann. Der erste Konnektor des Pumpenabschnitts befindet sich an dessen Flüssigkeits- oder Fluideinlass .

Außerdem weist in einer solchen Ausführungsform die Effluentauslassöffnung des ersten Effluentbeutels vorzugsweise einen dritten Verbinder vom ersten Typ zum Verbinden mit dem zweiten Verbinder vom ersten Typ auf.

Der erste Verbinder und der dritte Verbinder können denselben Durchmesser aufweisen, besonders bevorzugt einen Durchmesser von 11 mm.

In manchen Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Systems ist die Ausgussleitung mit einem ihrer Enden an einem zweiten Konnektor des Pumpenabschnitts verbunden. Der zweite Konnektor des Pumpenabschnitts befindet sich an dessen Flüssigkeits- oder Fluidauslass.

Hierbei weist das andere Ende der Ausgussleitung einen vierten Verbinder von einem zweiten Typ auf.

Der zweite Typ kann hierin mit dem ersten Typ identisch sein. Der zweite Typ kann sich hierin alternativ vom ersten Typ unterscheiden, etwa mittels seines Durchmessers, Verbindungsart (Steckverbindung, Gewinde, usw.) und/oder auf andere Weise.

In einer solchen Ausführungsform weist das System vorzugsweise ferner einen Ausguss mit optional einem fünften Verbinder vom zweiten Typ zum Verbinden mit dem vierten Verbinder vom zweiten Typ auf.

Als Beispiel für die Lage des Ausgusses oder des fünften Verbinders kann eine flexible Höhe zwischen 0 cm und 150 cm angegeben werden, bevorzugt 10 cm bis 120 cm, besonders bevorzugt 25 cm bis 100 cm. Der fünfte Verbinder ist in manchen Ausführungsformen ausgestaltet, um mit dem vierten Verbinder der Ausgussleitung verbunden zu werden.

In einigen Ausführungsformen des Systems weist die Effluenteinlassöffnung des ersten Effluentbeutels einen sechsten Verbinder vom zweiten Typ zum Verbinden mit dem vierten Verbinder vom zweiten Typ auf.

In manchen Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die Effluentablaufleitung mit der Effluentauslassöffnung des ersten Effluentbeutels mittels des dritten Verbinders vom ersten Typ am zweiten Verbinder vom ersten Typ verbunden, um Effluent aus dem ersten Effluentbeutel in den Ausguss zu entleeren .

Hierbei wird der vierte Verbinder der Ausgussleitung über oder in dem Ausguss angeordnet. Das Effluent wird aus dem ersten Effluentbeutel des Beutelhalters gefördert, wobei es mittels des Pumpenabschnitts aus dem ersten Effluentbeutel des Beutelhalters entlang der Effluentablaufleitung gesaugt und entlang der Ausgussleitung in oder über den Ausguss gepumpt wird.

In einigen Ausführungsformen des Verfahrens wird der vierte Verbinder vom zweiten Typ mit dem fünften Verbinder vom zweiten Typ verbunden. Dies kann der Fixierung der Ausgussleitung im oder am Ausguss dienen und damit vorteilhafterweise ein unerwünschtes Tropfen, Verschütten oder Überlaufen von Effluent verhindern.

Der erste und/oder zweite Typ eines Verbinders kann ein Schnellkupplungsverbinder, z. B. eine sog. Walther-Kupplung (Fa. Walther-Präzision, Carl Kurt Walther GmbH & Co. KG,

Haan, Deutschland) sein. Die Verbinder können beispielsweise zylindrisch flexibel zum Aufschieben ausgestaltet sein. Sie können optional auch einfach eine Verbindung zum Aufschieben einer Leitung sein, beispielsweise zum Aufschieben der Ausgussleitung auf eine Abflussglocke.

In einigen Ausführungsformen wird der Pumpenabschnitt, ein optionaler Impeller hiervon und/oder wenigstens einer seiner Konnektoren zum Verbinden des Pumpenabschnitts mit der Effluentablaufleitung bzw. mit der Ausgussleitung unterhalb der Effluentauslassöffnung des zweiten Effluentbeutels angeordnet .

In manchen Ausführungsformen des Verfahrens wird der Beutelhalter zum Entleeren von Effluent aus dem ersten Effluentbeutel heraus und in den Ausguss hinein mittels der Rollen oder Räder zum Ausguss bewegt.

In einigen Ausführungsformen hat der erste Effluentbeutel des Beutelhalters ein größeres Fassungsvermögen als der zweite Effluentbeutel der Blutbehandlungsvorrichtung, der in der Regel ein Fassungsvermögen von z. B. 101 hat. Das Fassungsvermögen des ersten Effluentbeutels kann ein Mehrfaches, insbesondere ein sechs- bis neunfaches, des Fassungsvermögens des zweiten Effluentbeutels betragen. Dies hat vorteilhafterweise zur Folge, dass mehrere Inhalte des einen zweiten, oder die Inhalte mehrerer zweiter Effluentbeutel, z. B. verschiedener

Blutbehandlungsvorrichtungen derselben Station der Klinik oder Praxis, in den ersten Effluentbeutel entleert werden können, bevor der erste Effluentbeutel entleert werden muss.

Geeignete, optionale Halter können am Beutelhalter vorgesehen sein. Sie können das Halten z. B. der freien Enden oder anderer Abschnitte der Effluentablaufleitung und/oder der Ausgussleitung am erfindungsgemäßen Beutelhalter erleichtern.

In manchen Ausführungsformen ist der Pumpenabschnitt magnetisch gelagert und/oder angetrieben und weist insbesondere den Pumpkopf auf. Dieser Pumpkopf ist beispielsweise ausgestaltet als Impellerpumpkopf oder als dessen Rotor. Diese Art des Antriebs dient dem Schutz des Patienten vor einem Stromschlag beim Entleeren des zweiten Effluentbeutels .

In einigen Ausführungsformen wird der Pumpenantrieb manuell mit dem Pumpenabschnitt, der den Pumpkopf beinhaltet, verbunden .

In manchen Ausführungsformen ist der Pumpenantrieb optional mit einem Magnetabschnitt ausgestaltet, z. B. ausgestaltet als Spulen mit Eisenkern. Dieser dient zum magnetischen Ankoppeln und/oder magnetischen Antreiben von Bauteilen, insbesondere eines magnetisch angetriebenen Pumpenrotors des Pumpenabschnitts. Der Antrieb ist vorzugweise kontaktlos.

In einigen Ausführungsformen umfassen das System oder der Beutelhalter eine Induktionsladestation zum Laden des Akkus des Pumpenantriebs. Die Induktionsladestation besitzt optional eine Steuerelektronik, welche konfiguriert ist, um das Aufliegen des Pumpenantriebs auf der

Induktionsladestation zu erkennen und den Akku zu laden.

Die Induktionsladestation kann eine Plattform oder Aufstellebene für den Pumpenantrieb sein oder aufweisen.

Die vorliegende Erfindung betrifft einen Beutelhalter, welcher optional wenigstens einen Pumpenabschnitt mit einem Pumpenrotor aufweist. Der Pumpenabschnitt kann vorgesehen sein, um funktionell mit einem Pumpenantrieb verbunden oder zusammengebracht zu werden. Der Pumpenabschnitt, und optional auch alle anderen Abschnitte des Beutelhalters, weisen in einigen Ausführungsformen keine Einrichtung(en) zum Verbinden des Pumpenabschnitts mit dem Pumpenantrieb auf, abgesehen von einer optionalen Magnetverbindung und/oder Nutzung der Schwerkraft, insbesondere keine Einrichtung zum Verklemmen, Verrasten und/oder dergleichen.

In manchen Ausführungsformen weist der Pumpenantrieb eine Induktionsladespule zum Laden der Spannungsquelle oder des Akkus auf.

In einigen Ausführungsformen weist das Gehäuse des Pumpenantriebs einen Pumpenantriebs-Aufstellabschnitt zum Aufstellen des Pumpenantriebs auf einer Pumpenantriebs- AufStellfläche auf. In manchen Ausführungsformen weist das Gehäuse des Pumpenantriebs einen Verbindungsabschnitt zum, insbesondere funktionellen, Verbinden des Pumpenantriebs mit dem Pumpenabschnitt, welcher einen Pumpenrotor beinhaltet, auf. Der Verbindungsabschnitt kann hierbei eine Kavität, eine oder mehrere Öffnungen, eine oder mehrere Sacköffnungen oder dergleichen sein.

In einigen Ausführungsformen liegen der Pumpenantriebs- Aufstellabschnitt und der Verbindungsabschnitt an gegenüberliegenden Enden des Gehäuses des Pumpenantriebs oder sind diesen zugeordnet.

In manchen Ausführungsformen weist der Pumpenantrieb wenigstens eine, insbesondere farbige, Leuchteinrichtung auf. Diese kann insbesondere als Ring, insbesondere als LED oder LED-Farbring, ausgestaltet sein.

Die Leuchteinrichtung kann insbesondere im oder am Gehäuse des Pumpenantriebs positioniert sein.

In einigen Ausführungsformen ist die Steuerelektronik des Pumpenantriebs mit einem Wireless Modul ausgestaltet oder mit einem solchen verbunden.

In manchen Ausführungsformen ist die Steuerelektronik mit wenigstens einem Bewegungssensor ausgestaltet oder verbunden.

In manchen Ausführungsformen ist die Steuerelektronik konfiguriert, die Leuchteinrichtung bei oder nach Erreichen des Zustandes der vollständigen Ladung der Spannungsquelle oder des Akkus auszuschalten. In manchen Ausführungsformen beträgt die bevorzugte elektrische Nennleistung zwischen 25 und 40 Watt (W), insbesondere 30 bis 35 W, ganz besonders 32 W.

In einigen Ausführungsformen beträgt die Betriebsspannung des elektrischen Antriebs der Pumpe 24 V.

In manchen Ausführungsformen weist der Pumpenabschnitt eine Einrichtung zum lösbaren Befestigen desselben an einem Abschnitt des Beutelhalters auf.

In einigen Ausführungsformen ist die Einrichtung zum lösbaren Befestigen des Pumpenabschnitts eine Klemmeinrichtung oder eine Rast- oder Clipeinrichtung oder weist eine solche auf.

In einigen Ausführungsformen weist der Pumpenantrieb, der Pumpenabschnitt und/oder ein anderer Bestandteil der Pumpe jedenfalls keine mechanische Verbindungseinrichtung zum Verbinden des Pumpenantriebs mit dem Pumpenabschnitt auf, außer der AufStellfläche des Pumpenabschnitts, auf welche der Pumpenantrieb zum Erzielen der funktionsfähigen Pumpe aufgestellt wird.

Ein hiermit erzielbarer Vorteil kann darin bestehen, dass der Pumpenantrieb zu jeder Zeit (auch im laufenden Pumpvorgang) einfach nach oben abgezogen oder abgehoben werden kann. Dies kann insbesondere einhändig erfolgen, insbesondere, wenn keine mechanischen Verbindungseinrichtungen zuvor geöffnet werden müssen, da letztere in diesen Ausführungsformen nicht vorgesehen sind.

Der Magnetabschnitt des Pumpenrotors kann ein Permanentmagnet sein. In manchen Ausführungsformen beträgt die Speicherkapazität des Akkus des Pumpenantriebs zwischen 800 mAh und 1800 mAh, bevorzugt zwischen 1000 mAh und 1500 mAh, ganz besonders bevorzugt etwa oder genau 1100 mAh.

In einigen Ausführungsformen weist die Effluentablaufleitung wenigstens ein Rückschlagventil, z. B. stromauf des Pumpenantriebs, auf. Das Rückschlagventil kann bei abgekoppeltem Effluentbeutel ein ungewolltes Austreten von Effluent aus der Effluentablaufleitung vorteilhaft verhindern, was der Sauberkeit und Hygiene zugutekommt.

In einigen Ausführungsformen sind der Pumpenabschnitt oder die Pumpe dergestalt, beispielsweise als Impellerpumpe, konfiguriert, dass sie den mit zehn Liter Effluent gefüllten Effluentbeutel zumindest bei maximal einstellbarem Fluss in rund fünf Minuten oder weniger, vorzugsweise in rund einer Minute, leerpumpen kann.

In einigen Ausführungsformen weisen der Beutelhalter oder das System keine zwei Wagen auf, die voneinander trennbar sind und/oder ineinander eingeschachtelt werden können.

In manchen Ausführungsformen weist der Beutelhalter kein Filterelement, insbesondere keinen HEPA (High Efficiency Particulate Air)-Filter, auf und/oder kein Filterelement in seiner Effluentablaufleitung und/oder in seiner Ausgussleitung .

In einigen Ausführungsformen weist das System keine Fluidverbindung zwischen einer Dialysatablaufleitung der Blutbehandlungsvorrichtung (mit welcher Effluent vom Blutfilter (siehe die Bezugszeichen 102 und 303 der Fig. 1) in den zweiten Effluentbeutel der Blutbehandlungsvorrichtung abgeführt wird) und dem ersten Effluentbeutel auf. Insbesondere wird die Dialysatablaufleitung erfindungsgemäß nicht mit einer Effluenteinlassöffnung des ersten Effluentbeutels verbunden. Entsprechend können hierzu geeignete oder bestimmte Konnektoren nicht vorgesehen sein.

Der erste Effluentbeutel des Beutelhalters weist in einigen Ausführungsformen zwei Öffnungen auf, die vorzugsweise mindestens 20 cm, 25 cm, 30 cm oder 35 cm voneinander beabstandet sind.

Die beiden Öffnungen liegen vorzugsweise in einem oberen Bereich (z. B. oberes Drittel der Höhe) des ersten Effluentbeutels, bzw. in einem unteren Bereich (unteres Drittel der Höhe) dieses Effluentbeutels.

In manchen Ausführungsformen ist der Beutelhalter nicht ausgestaltet, um in ein Gestell oder Gehäuse der Blutbehandlungsvorrichtung einschiebbar (zumindest teilweise) zu sein und/oder hat keine Verbindungseinrichtungen zu seiner Verbindung mit der Blutbehandlungsvorrichtung, jedenfalls nicht über seine temporäre Fluidverbindung mit dem zweiten Effluentbeutel hinaus.

In einigen Ausführungsformen weist das System nur genau einen Beutelhalter auf.

In einigen Ausführungsformen ist der erste Effluentbeutel lösbar vom Beutelhalter in oder an diesem aufgenommen. In einigen Ausführungsformen weist der Beutelhalter nur ein Gestell auf und/oder nur eine für sich allein rollende verschiebbare Einheit/Gestell.

In manchen Ausführungsformen weist der Beutelhalter nur vier Rollen oder Räder auf zu seinem Verfahren auf.

In einigen Ausführungsformen ist der Pumpenabschnitt, der als Vakuumquelle dienen kann, Teil des Beutelhalters und daher mit den übrigen Elementen des Beutelhalters gemeinsam bewegbar, z. B. verrollbar. Der Pumpenabschnitt ist optional nicht angeordnet, um vom ersten Effluentbeutel oder seiner Aufnahme am Beutelhalter rollend entfernbar zu sein.

In manchen Ausführungsformen weist der Beutelhalter keine weiteren elektrischen Verbraucher als den Pumpenabschnitt oder hiermit verbundene Elemente der Pumpe auf.

In einigen Ausführungsformen ist der Ausguss eine Komponente des Systems, welche keine Rollen zu seinem Verfahren im Raum hat.

In manchen Ausführungsformen weist der Ausguss keine Pumpe auf.

In einigen Ausführungsformen weist der Beutelhalter keine Dreiwegehähne oder -ventile auf.

In manchen Ausführungsformen weisen das System oder der Beutelhalter zur Verbindung mit dem ersten oder zweiten Effluentbeutel, mit Abschnitten des Ausgusses und/oder mit Abschnitten der der Blutbehandlungsvorrichtung keine festen oder steifen Steckverbindungen auf, jedenfalls keine solchen, die nicht ihrerseits mit einem Schlauch verbunden oder Teil eines Effluentbeutels sind.

In einigen Ausführungsformen ist der Ausguss eine finale Station für das Effluent, vorzugsweise wenigstens soweit der Einflussbereich des medizinischen Personals reicht.

In manchen Ausführungsformen weist der Ausguss nur einen Anschluss/Port/Verbinder/Konnektor auf, der im oder vom erfindungsgemäßen System benötigt oder beim erfindungsgemäßen Verfahren verwendet wird.

In manchen Ausführungsformen ist der Ausguss nicht mobil, hat z. B. keine Rollen.

In einigen Ausführungsformen weisen der Beutelhalter und/oder sein Pumpenabschnitt kein Ventil und/oder keinen Bypass auf, und vorzugsweise auch keinen Umschalter zum Umkehren einer Förderrichtung .

In manchen Ausführungsformen ist der Beutelhalter keine Blutbehandlungsvorrichtung, weist keine Pumpe für frische Dialysierflüssigkeit, keine Quelle mit frischer Dialysierflüssigkeit, keine Blutpumpe und/oder keinen Blutfilter oder Halter oder Anschlüsse hierfür auf.

In einigen Ausführungsformen tragen die Rollen des Beutelhalters das Gewicht einer Blutbehandlungsvorrichtung, einer Pumpe für frische Dialysierflüssigkeit, einer Quelle mit frischer Dialysierflüssigkeit, einer Blutpumpe und/oder einer Blutfilter oder Halter oder Anschlüsse hierfür nicht, auch nicht teilweise. Manche oder alle erfindungsgemäßen Ausführungsformen können einen, mehrere oder alle der oben und/oder im Folgenden genannten Vorteile aufweisen.

Ein Vorteil der vorliegenden Erfindung kann darin bestehen, dass der von der Blutbehandlungsvorrichtung befüllte zweite Effluentbeutel durch sein Entleeren in den am erfindungsgemäßen Beutelhalter angeordneten ersten Effluentbeutel hinein nicht mehr vom Klinikpersonal zu einem Ausguss, z. B. einem Waschbecken, einer Toilette, einem Gully etc. getragen und überdies nicht einmal mehr angehoben werden muss. Da volle Effluentbeutel in der Regel um die 10 kg wiegen, wird das Klinikpersonal bei dieser Tätigkeit erheblich entlastet, wenn der mobile, separat verwendbare Beutelhalter z. B. unmittelbar neben der Blutbehandlungsvorrichtung platziert wird, und der zu entleerende, schwere zweite Effluentbeutel nicht mehr umständlich umhergetragen oder umpositioniert werden muss.

Das Vorsehen des ersten Effluentbeutels des erfindungsgemäßen Beutelhalters als Pendel- oder Transportbeutel erlaubt ein Verwerfen des Effluents in ausreichendem Abstand zu hygienisch u. U. bedenklichen Orten, z. B. einem Waschbecken, einer Toilette oder einem Ausguss. Vorteilhafterweise können, anders als bei herkömmlichen Verfahren, Hygieneprobleme (die im ungünstigsten Fall zu Rückkontaminationen führen könnten) somit umgangen werden.

Ein weiterer Vorteil der vorliegenden Erfindung kann auch in der maximalen Flexibilität im Hinblick auf die räumlichen Gegebenheiten, beispielsweise in Behandlungsräumen oder auf Intensivstationen (Intensive Care Unit = ICU), liegen. Da die vorstehend diskutierten zweiten und vierten Verbinder (nachstehend als K2 bzw. K4 bezeichnet) immer einen festen Platz an einem der anderen Verbinder oder an optionalen Haltern finden können, wird vorteilhaft sichergestellt, dass die Effluentablaufleitung und die Ausgussleitung nicht herunterhängen und auch, dass beim Wegfahren des Beutelhalters nichts tropft.

Bei optional größerem Fassungsvermögen des ersten

Effluentbeutels (gemessen am Fassungsvermögen des zweiten

Effluentbeutels) können zunächst mehrere zweite

Effluentbeutel oder -inhalte in den ersten Effluentbeutel entleert werden, bevor der erste Effluentbeutel entleert werden muss. Dies kann sich zeit- und kosteneinsparend auswirken .

Vorteilhafterweise kann der Pumpenabschnitt zum Entleeren des zweiten Effluentbeutels mit einem Fassungsvermögen von 101 (in den ersten Effluentbeutel hinein) nur ca. eine Minute erfordern. Das ist weniger Zeit, als eventuell anstehende Tätigkeiten an der Blutbehandlungsvorrichtung, beispielsweise dessen Bestücken mit frischen Lösungsbeuteln, benötigen.

Diese Tätigkeiten können somit parallel zum Entleeren des zweiten Effluentbeutels ausgeführt werden, was wiederum Zeit einsparen helfen kann.

Wenn eine Impellerpumpe eingesetzt wird, kann die Höhe des Pumpenabschnitts relativ zur Effluentauslassöffnung des zweiten Effluentbeutels an der Blutbehandlungsvorrichtung sowie zur Effluentauslassöffnung des ersten Effluentbeutels am oder im Beutelhalter vorteilhaft dazu dienen, die Entlüftung eines bislang luftgefüllten Pumpenabschnitts zu ermöglichen . Als weiterer möglicher Vorteil ist zu nennen, dass beim Anordnen des Endes der Ausgussleitung mit dem vierten Verbinder, das dem Ende mit dem zweiten Konnektor des Pumpenabschnitts gegenüberliegt, oberhalb der möglichen Füllhöhe des ersten Effluentbeutels am Beutelhalter bei einem Pumpenstopp ein Zurücklaufen der Flüssigkeit innerhalb der Ausgussleitung ermöglicht werden kann, ohne dass Flüssigkeit aus dem ersten Effluentbeutel abläuft. Das zurückfließende Effluent verdrängt die gegen Ende eines Entleerungsvorgangs üblicherweise angesaugte Luft im Pumpenabschnitt, insbesondere bei Verwendung einer Impellerpumpe, und verdrängt diese Luft in Richtung des zweiten Effluentbeutels. Dazu kann zumindest der erste Konnektor des Pumpenabschnitts vorzugsweise weniger als 27 cm, vorzugsweise weniger als 22 cm, unterhalb der Effluentauslassöffnung des zweiten Effluentbeutels angeordnet werden, um eine sichere Entlüftung zu gewährleisten. Durch das Entlüften kann der Pumpenabschnitt auf seine nächste Fördertätigkeit vorbereitet werden.

Mittels der vorliegenden Erfindung kann vorteilhafterweise weiter das Risiko umgangen werden, dass beim Ablassen des Inhalts des Effluentbeutels elektrischer Kontakt zwischen Effluent und der Erde auftritt, sodass die zulässigen Patientenableitströme überschritten würden, da der Beutelhalter selbst an keine Stromversorgung angeschlossen werden muss. Von der Benutzung einer akku-betriebenen Pumpe geht keine Gefahr eines Elektrounfalls oder Spannungsschadens für den Patienten aus.

Ein weiterer Vorteil der vorliegenden Erfindung kann darin bestehen, dass durch ihre Verwendung Arbeitsabläufe an der Blutbehandlungsvorrichtung optimiert werden können. Da das Entleeren des vollen ersten Effluentbeutels in Abhängigkeit seiner Größe erst vergleichsweise spät zu erfolgen hat, kann der am Beutelhalter „geparkte" erste Effluentbeutel z. B. auch erst dann leergepumpt werden, sobald die Arbeitsabläufe am Patienten dies erlauben.

Im Folgenden wird die vorliegende Erfindung unter Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung rein exemplarisch beschrieben. In ihr bezeichnen selbe Bezugszeichen gleiche oder selbe Komponenten. In den Figuren gilt:

Fig . 1 zeigt in stark vereinfachter Darstellung das

Fließbild einer Blutbehandlungsvorrichtung eines erfindungsgemäßen Systems mit einem extrakorporalen Blutkreislauf;

Fig . 2 zeigt in vereinfachter Darstellung ein erfindungsgemäßes System mit einer

Blutbehandlungsvorrichtung und einem Beutelhalter in einer ersten Ausführungsform;

Fig . 3 zeigt den Beutelhalter des Systems aus Fig. 1 neben einem Ausguss zum Entleeren des ersten Effluentbeutels; und

Fig . 4 zeigt eine beispielhafte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens.

Fig . 1 zeigt in stark vereinfachter Darstellung ein Verfahrensfließbild einer Blutbehandlungsvorrichtung 100 eines erfindungsgemäßen Systems, optional verbunden mit einem extrakorporalen Blutkreislauf 300 und einem Abflussschlauchsystem zu einem hierin als zweiten Effluentbeutel bezeichneten, Effluentbeutel 400. Der extrakorporale Blutkreislauf 300 weist eine erste Leitung 301, hier in Form eines arteriellen Leitungsabschnitts, auf.

Die erste Leitung 301 steht in Fluidverbindung mit einer Blutbehandlungseinrichtung, hier exemplarisch ein Blutfilter oder Dialysator 303. Der Blutfilter 303 weist eine Dialysierflüssigkeitskammer 303a und eine Blutkammer 303b auf, welche durch eine zumeist semi-permeable Membran 303c voneinander getrennt sind.

Der extrakorporale Blutkreislauf 300 weist ferner wenigstens eine zweite Leitung 305, hier in Form eines venösen Leitungsabschnitts, auf. Sowohl die erste Leitung 301 als auch die zweite Leitung 305 können zu ihrer Verbindung mit dem Gefäßsystem des nicht dargestellten Patienten dienen.

Die erste Leitung 301 ist optional mit einer (ersten) Schlauchklemme 302 zum Sperren oder Schließen der Leitung 301 verbunden. Die zweite Leitung 305 ist optional mit einer (zweiten) Schlauchklemme 306 zum Sperren oder Schließen der Leitung 305 verbunden.

Die in Fig. 1 nur durch einige ihrer Einrichtungen und schematisch repräsentierte Blutbehandlungsvorrichtung 100 weist eine Blutpumpe 101 auf. Die Blutpumpe 101 fördert während der Behandlung des Patienten Blut durch Abschnitte des extrakorporalen Blutkreislaufs 300 und in Richtung zum Blutfilter oder Dialysator 303, wie die kleinen Pfeilspitzen, welche in jeder der Figuren allgemein die Strömungsrichtung angeben, zeigen.

Mittels einer Pumpe für Dialysierflüssigkeit 121, die als Rollenpumpe oder als anderweitig okkludierende Pumpe ausgestaltet sein kann, wird frische Dialysierflüssigkeit aus einer Quelle 200 entlang der

Dialysierflüssigkeitszulauf leitung 104 in die Dialysierflüssigkeitskammer 303a gepumpt. Die Dialysierflüssigkeit verlässt die

Dialysierflüssigkeitskammer 303a als Dialysat, ggf. angereichert durch Filtrat, in Richtung des zweiten Effluentbeutels 400 und wird hierin als Effluent bezeichnet.

Die Quelle 200 kann beispielsweise ein Beutel oder ein Container sein. Die Quelle 200 kann ferner eine Fluidleitung sein, aus der online und/oder kontinuierlich erzeugte oder gemischte Flüssigkeit bereitgestellt wird, z. B. ein Hydraulikausgang oder -anschluss der Blutbehandlungsvorrichtung 100.

Eine weitere Quelle 201 mit Substituat kann optional vorgesehen sein. Sie kann der Quelle 200 entsprechen oder eine eigene Quelle sein.

Eine nur angedeutete Steuer- oder Regelvorrichtung 150 kann dazu konfiguriert sein, die Blutbehandlungsvorrichtung zu regeln oder zu steuern.

Rechts unten ist in Fig. 1 angedeutet, wo ein zweiter Effluentbeutel 400 mit der Blutbehandlungsvorrichtung 100 verbunden sein kann. Der zweite Effluentbeutel 400 weist eine Effluentauslassöffnung 400a und einen ersten Verbinder Kl auf.

Neben der vorgenannten Blutpumpe 101 weist die in Fig. 1 gezeigte Anordnung ferner rein optional eine Reihe weiterer, jeweils optionaler Pumpen, nämlich die Pumpe 111 für Substituat, die Pumpe 121 für Dialysierflüssigkeit und die Pumpe 131 für das Effluent auf.

Die Pumpe 121 ist vorgesehen, um Dialysierflüssigkeit aus einer Quelle 200, beispielsweise einem Beutel, heraus und über eine optional vorhandene Beutelheizung H2 mit einem Heizbeutel dem Blutfilter 303 mittels der Dialysierflüssigkeitszulaufleitung 104 zuzuführen.

Die auf diese Weise zugeführte Dialysierflüssigkeit tritt über eine Dialysatablaufleitung 102, unterstützt durch die optionale Pumpe 131, wieder aus dem Blutfilter 303 aus und kann verworfen werden.

Stromauf der Blutpumpe 101 ist ein optionaler arterieller Sensor PSI vorgesehen. Während einer Behandlung des Patienten misst er den Druck in der arteriellen Leitung.

Stromab der Blutpumpe 101, jedoch stromauf des Blutfilters 303 und, falls vorgesehen, stromabwärts einer Zugabestelle 25 für Heparin, ist ein weiterer, optionaler Drucksensor PS2 vorgesehen. Er misst den Druck stromauf des Blutfilters 303 („prä-Hämofilter").

Ein wiederum weiterer Drucksensor kann als PS4 stromab des Blutfilters 303, jedoch vorzugsweise stromauf der Pumpe 131, in der Dialysatablaufleitung 102 zum Messen des Filtratdrucks des Blutfilters 303 vorgesehen sein.

Blut, das den Blutfilter 303 verlässt, durchströmt eine optionale venöse Blutkammer 29, welche eine Entlüftungseinrichtung 31 und/oder einen weiteren Drucksensor PS3 aufweisen kann.

Die in Fig. 1 gezeigte Steuer- oder Regelvorrichtung 150 kann mit jeder der hierin genannten Komponenten - jedenfalls oder insbesondere mit der Blutpumpe 101 - in kabelgebundener oder kabelloser Signalverbindung zur Steuerung oder Regelung der Blutbehandlungsvorrichtung 100 stehen.

Die optionale Pumpe 111 ist vorgesehen, um Substituat aus der optionalen Quelle 201, beispielsweise einem Beutel, heraus und über eine optional vorhandene Beutelheizung Hl mit einem Heizbeutel der zweiten Leitung 305 zuzuführen.

Fig . 2 zeigt in vereinfachter Darstellung ein erfindungsgemäßes System zur Blutbehandlung eines Patienten in einer ersten Ausführungsform.

Rechts ist an der Blutbehandlungsvorrichtung 100 der zweite Effluentbeutel 400 angeordnet, der in der Regel z. B. ein Fassungsvermögen von 101 aufweist. Im zweiten Effluentbeutel 400 kann während einer laufenden Behandlung anfallendes Effluent aufgefangen werden.

Links neben der Blutbehandlungsvorrichtung 100 ist in Fig. 2 ein erfindungsgemäßer Beutelhalter 1000 gezeigt, auf oder an dem ein erster Effluentbeutel 400' angeordnet ist. Der erste Effluentbeutel 400' kann optional ein wesentlich größeres Fassungsvermögen als der zweite Effluentbeutel 400 der Blutbehandlungsvorrichtung 100 aufweisen, was durch die gestrichelte Linie angedeutet ist.

Mit Punkt-Strich-Linien sind exemplarische Füllhöhen oder Flüssigkeitsspiegel der beiden Effluentbeutel 400' und 400 markiert .

Die beiden Effluentbeutel 400' und 400 können an ihrem oberen Ende, bezogen auf die Figuren 2 und 3, Ösen 425 zu ihrem Befestigen, beispielsweise an Haken, an der Blutbehandlungsvorrichtung 100 bzw. am Beutelhalter 1000 aufweisen .

In der Fig. 2 sind am Beutelhalter 1000 ein Pumpenabschnitt 2300 mit einem ersten und einem zweiten Konnektor PI bzw. P2 zu erkennen. Hierbei sind der erste Konnektor PI mit einem Ende einer Effluentablaufleitung 403 und der zweite Konnektor P2 mit einem Ende einer Ausgussleitung 407 verbunden.

Am dem ersten Konnektor PI gegenüberliegenden Ende der Effluentablaufleitung 403 weist diese optional einen zweiten Verbinder K2 auf, mit welchem sie (in dem in Fig. 2 gezeigten Vorgang zum Entleeren des zweiten Effluentbeutels 400) mit dem ersten Verbinder Kl (siehe Fig. 1) des zweiten Effluentbeutels 400 der Behandlungsvorrichtung 100 verbunden ist. Auf diese Weise ist eine Fluidverbindung zwischen dem Inneren des zweiten Effluentbeutels 400 und dem Inneren der Effluentablaufleitung 403 hergestellt.

Am ihrem dem zweiten Konnektor P2 gegenüberliegenden Ende weist die Ausgussleitung 407 optional einen vierten Verbinder K4 auf, mittels welchem sie mit einem sechsten Verbinder K6 des ersten Effluentbeutels 400' verbunden ist. Auf diese Weise ist eine Fluidverbindung zwischen dem Inneren der Ausgussleitung 407 und dem Innern des ersten Effluentbeutels 400' hergestellt.

Somit sind hier das Innere des zweiten Effluentbeutels 400 und das Innere des ersten Effluentbeutels 400' über die Effluentablaufleitung 403, den Pumpenabschnitt 2300 und die Ausgussleitung 407 fluidisch verbunden. Mittels des Pumpenabschnitts 2300 kann nun Effluent vom zweiten Effluentbeutel 400 in den ersten Effluentbeutel 400' gepumpt werden.

Ein Pumpvorgang ist in Fig. 2 durch Effluenttropfen angedeutet. Während des Pumpvorgangs leert sich der zweite Effluentbeutel 400 nun und der erste Effluentbeutel 400' füllt sich in selbem Umfang, wodurch sich die Flüssigkeitsspiegel entsprechend der Pfeile in Fig. 2 verändern .

Nachdem der Pumpvorgang abgeschlossen ist, beispielsweise, wenn der zweite Effluentbeutel 400 an der

Blutbehandlungsvorrichtung 100 vollständig leergepumpt wurde, oder, wenn eine vorbestimmte Zeitdauer verstrichen ist, kann der zweite Verbinder K2 der Effluentablaufleitung 403 vom ersten Verbinder Kl des zweiten Effluentbeutels 400 gelöst und mit einem dritten Verbinder K3 des ersten Effluentbeutels 400' verbunden werden. Die

Effluentauslassöffnung 400a des zweiten Effluentbeutels 400 kann verschlossen werden, beispielsweise mittels eines Absperrhahns . Der derart vom zweiten Effluentbeutel 400 der

Blutbehandlungsvorrichtung 100 abgekoppelte Beutelhalter 1000 kann mittels seiner Rollen oder Räder 1010 nun zu einem Ausguss 600 (siehe Fig. 3) bewegt werden, beispielsweise wird er am angedeuteten Handgriff 409 gezogen oder geschoben.

Ist der erste Effluentbeutel 400' in oder am

Beutelhalter 1000 in einer Schale aufgenommen, muss in dieser in der Nähe der Effluentauslassöffnung 400'a eine Durchgangsöffnung für die Effluentablaufleitung 403 vorgesehen sein.

Fig . 3 zeigt den Beutelhalter 1000 des Systems aus Fig. 2 neben einem Ausguss 600 beim Entleeren des ersten Effluentbeutels 400'.

Nachdem der Beutelhalter 1000 neben dem Ausguss 600, hier einem Waschbecken, positioniert worden ist, kann der vierte Verbinder K4 der Ausgussleitung 407 vom sechsten Verbinder K6 des ersten Effluentbeutels 400 gelöst und die

Ausgussleitung 407 in oder über dem Ausguss 600 positioniert, beispielsweise gehängt, werden.

Es ist denkbar, den vierten Verbinder K4 der

Ausgussleitung 407 mit einem optionalen fünften Verbinder K5 des Ausgusses 600 zu verbinden, beispielsweise, um ein tropfsicheres Fixieren der Ausgussleitung 407 beim Entleeren des ersten Effluentbeutels 400' bereitzustellen. Ein solcher fünfter Verbinder K5 ist an allen Arten von Ausgüssen 600 denkbar, auch z. B. auch an Entsorgungsleitungen von Medienversorgungen oder an Wandleisten. Ist die Ausgussleitung 407 in, an oder über dem Ausguss 600 positioniert, kann mittels des Pumpenabschnitts 2300 über die Effluentablaufleitung 403 und die Ausgussleitung 407 das Effluent aus dem ersten Effluentbeutel 400' in den Ausguss 600 verworfen werden.

Eine Rückwärtslauffunktion des Pumpenabschnitts 2300 ist nicht erforderlich, da die Pumprichtung sowohl beim Befüllen des ersten Effluentbeutels 400 als auch beim Entleeren dieselbe sein kann. Es ist daher vorteilhaft auch möglich, dass der Pumpenabschnitt 2300 einen Impeller aufweist.

Fig . 4 zeigt eine beispielhafte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens.

Hierbei befindet sich der erfindungsgemäße Beutelhalter 1000 in Schritt Sl, der sein Bereitstellen betrifft, in einer Ausgangsstellung, in welcher der zweite Verbinder K2 der Effluentablaufleitung 403 optional am dritten Verbinder K3 des ersten Effluentbeutels 400' angeschlossen ist. Der vierte Verbinder K4 der Ausgussleitung 407 ist optional am sechsten Verbinder K6 des ersten Effluentbeutels 400' angeschlossen.

Schritt S2 repräsentiert das Platzieren des Beutelhalters 1000 in der Nähe der

Blutbehandlungsvorrichtung 100, beispielsweise durch Hinfahren, Hinschieben und/oder Herziehen mittels der Rollen oder Räder 1010.

In Schritt S3 wird an der Blutbehandlungsvorrichtung 100 ein Beutelwechselintervall gestartet, optional durch Abklemmen der maschinenseitigen Effluentzulaufleitung oder Dialysatablaufleitung 102 vom in den Figuren nicht gezeigten Einlass des zweiten Effluentbeutels 400. Dieser optionale Vorgang ist in keiner der anderen Figuren dargestellt.

Schritt S4 repräsentiert das Trennen des zweiten Verbinders K2 der Effluentablaufleitung 403 vom dritten Verbinder K3 sowie das Verbinden des zweiten Verbinders K2 mit dem ersten Verbinder Kl des zweiten Effluentbeutels 400, der beispielsweise an einer Bilanzierwaage der Blutbehandlungsvorrichtung 100 hängt.

In Schritt S5 wird eine Absperreinrichtung am oder stromauf des ersten Verbinder(s) Kl geöffnet und anschließend in Schritt S6 das Effluent mittels des Pumpenabschnitts 2300 aus dem zweiten Effluentbeutel 400 der Blutbehandlungsvorrichtung 100 über die

Effluentablaufleitung 403 und die Ausgussleitung 407 über den sechsten Verbinder K6 in den ersten Effluentbeutel 400' des Beutelhalters 1000 gepumpt. Das Abpumpen kann so lange andauern, bis der zweite Effluentbeutel 400 der Blutbehandlungsvorrichtung 100 vollständig entleert ist.

Nach dem Pumpvorgang aus Schritt S6 wird in Schritt S7 der zweite Verbinder K2 der Effluentablaufleitung 403 vom ersten Verbinder Kl des zweiten Effluentbeutels 400 getrennt.

In Schritt S8 wird der zweite Verbinder K2 der

Effluentablaufleitung 403 mit dem dritten Verbinder K3 des ersten Effluentbeutels 400' des Beutelhalters 1000 verbunden.

Der so vom zweiten Effluentbeutel 400 getrennte Beutelhalter 1000 kann nun in Schritt 9 mittels der Rollen oder Räder 1010 in die Nähe eines Ausgusses 600, beispielsweise eines Waschbeckens oder einer Toilette gefahren werden, um dort das Effluent zu verwerfen. Hierzu kann die optionale Bremsvorrichtung aktiviert werden, damit der Beutelhalter 1000 sicher stehenbleibt.

In Schritt S10 wird der vierte Verbinder K4 der Ausgussleitung 407 vom sechsten Verbinder K6 des ersten Effluentbeutels 400' getrennt.

Mittels des vierten Verbinders K4 der Ausgussleitung 407 kann diese nun in Schritt Sil mit dem optionalen fünften Verbinder K5 des Ausgusses 600 verbunden werden. Der fünfte Verbinder K5 kann beispielsweise auch ein

Entsorgungskonnektor einer Medienversorgung sein und sich beispielsweise in einer Wandleiste befinden. Alternativ kann die Ausgussleitung 407 auch ohne Fixierung durch den/die Verbinder K4, K5 direkt in oder über den Ausguss 600 z. B. gesteckt oder gehängt werden.

In Schritt S12 kann nun der Inhalt des ersten Effluentbeutels 400' mittels des Pumpenabschnitts 2300 über die Effluentablaufleitung 403 und die Ausgussleitung 407 in den Ausguss 600 abgepumpt werden.

Nach dem Beenden des Pumpvorgangs wird in Schritt S13 optional der vierte Verbinder K4 der Ausgussleitung 407 wieder von dem fünften Verbinder K5 des Ausgusses 600 getrennt .

Anschließend wird der vierte Verbinder K4 der Ausgussleitung 407 mit dem sechsten Verbinder K6 des ersten Effluentbeutels 400' verbunden, was den Beutelhalter 1000 wieder in die zu Schritt S1 beschriebene Ausgangsstellung überführt . Das Verfahren kann nun ab Schritt S2 beliebig bzw. so oft wie nötig wiederholt werden, z. B. mehrfach während einer Behandlungssitzung .

Bezugszeichenliste

25 Zugabestelle für Heparin (optional)

29 venöse Blutkammer (optional)

31 Entlüftungseinrichtung

100 Blutbehandlungs orrichtung

101 Blutpumpe

102 Dialysatablaufleitung, Effluentzulaufleitung

104 Dialysierflüssigkeitszulaufleitung

111 Pumpe für Substituat

121 Pumpe für Dialysierflüssigkeit

131 Pumpe für Dialysat oder Effluent in Effluentzulaufleitung

150 Steuer- oder Regelvorrichtung

200 Quelle mit Dialysierflüssigkeit

201 Quelle mit Substituat, optional

300 extrakorporaler Blutkreislauf

301 erste Leitung (arterieller Leitungsabschnitt

302 (erste) Schlauchklemme

303 Blutfilter oder Dialysator 303a Dialysierflüssigkeitskämmer 303b Blutkammer 303c semi-permeable Membran

305 zweite Leitung (venöser Leitungsabschnitt)

306 (zweite) Schlauchklemme

400’ erster Effluentbeutel

400’a Effluentauslassöffnung 400’b Effluenteinlassöffnung

400 zweiter Effluentbeutel 400a Effluentauslassöffnung

403 Effluentablaufleitung

407 Ausgussleitung

409 Handgriff

425 Ösen

600 Ausguss

1000 Beutelhalter

1010 Rollen; Räder

2300 Pumpenabschnitt

H2 Beutelheizung mit Beutel (Dialysierflüssigkeit)

Hl Beutelheizung mit Beutel (Substituat)

Kl erster Verbinder

K2 zweiter Verbinder

K3 dritter Verbinder

K4 vierter Verbinder

K5 fünfter Verbinder

K6 sechster Verbinder

PI, P2 erster bzw. zweiter Konnektor des Pumpenabschnitts

PSI, PS2 arterieller Drucksensor (optional)

PS3 Drucksensor (optional)

PS4 Drucksensor zum Messen des Filtratdrucks

S1 bis S13 Verfahrensschritte