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Patent Searching and Data


Title:
BEARING CLOSURE DEVICE AND METHOD FOR OPERATING SAME
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2018/219850
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a bearing closure device (100) and to methods for mounting a bearing (200) on a roll neck and for withdrawing the bearing from the roll neck using a bearing closure device. Said bearing closure device (100) comprises a threaded ring (110) that can be pushed onto the roll neck. The threaded ring also comprises an outer thread. Stops (315, 120') are provided on the roll neck, one close to the roll barrel and one away from the roll barrel, for limiting the axial movement of the threaded ring (110). The bearing closure device (100) also comprises a ring nut (130) with an inner thread (132) for screwing onto the outer thread (112) of the threaded ring (110). In order to secure the screwing and unscrewing of the ring nut and to maintain pressure-less screwing whilst the bearing is in operation, a pressure ring (140) is moveably mounted according to the invention, in the axial direction between the bearing (200) and the threaded ring (110). Also, in the threaded ring (110), several screws (115) can be screwed into the axial threaded holes for pressing in the axial direction against the pressure ring (140). Finally, the ring nut (130) can be screwed or adjusted against the pressure ring (140).

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Inventors:
TUCAK ANDREJ (DE)
KNIE DANIEL (DE)
WILL ROLAND (DE)
Application Number:
PCT/EP2018/063895
Publication Date:
December 06, 2018
Filing Date:
May 28, 2018
Export Citation:
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Assignee:
SMS GROUP GMBH (DE)
International Classes:
B21B31/07
Foreign References:
DE1254108B1967-11-16
FR1254487A1961-02-24
US3966282A1976-06-29
GB2060820A1981-05-07
EP2143521A12010-01-13
Attorney, Agent or Firm:
KLÜPPEL, Walter (DE)
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Claims:
Patentansprüche:

1 . Lagerverschlussvorrichtung (100) zur Befestigung mindestens eines Lagers (200) auf einem Walzenzapfen (310) einer Walze, wobei das Lager (200) ausgebildet ist zum Lagern der Walze in einem Walzgerüst und wobei die Lagerverschlussvorrichtung (100) aufweist:

einen auf den Walzenzapfen (310) aufschiebbaren und axial verschiebbar gelagerten Gewindering (1 10) mit einem Außengewinde (1 12);

einen walzenballenfernen Anschlag (120) und walzenballennahen Anschlag

(315) zum Begrenzen der axialen Bewegung des Gewinderings (1 10); und eine Ringmutter (130) mit einem Innengewinde (132) zum Aufschrauben auf das Außengewinde (1 12) des Gewinderings (1 10);

dadurch gekennzeichnet,

dass zwischen dem Lager und dem Gewindering (1 10) ein Druckring (140) vorgesehen ist, welcher ebenfalls in axialer Richtung (R) verschiebbar gelagert ist, und welcher in radialer Richtung sowohl mit dem Gewindering (1 10) wie auch mit der Ringmutter (130) zumindest teilweise überlappt; dass in dem Gewindering (1 10) - über dessen Umfang verteilt - mehrere Schrauben (1 15) in axialen Gewindebohrungen drehbar gelagert sind zum Drücken in axialer Richtung (R) gegen den Druckring (140); und

dass die Ringmutter (130) in axialer Richtung gegen den Druckring (140) schraubbar und anstellbar ist.

2. Lagerverschlussvorrichtung (100) nach Anspruch 1 ,

gekennzeichnet durch

einen ringförmigen Zwischenring (150); und

Schrauben (135), welche direkt oder indirekt mit dem Zwischenring (150) und der Ringmutter (130) in Verbindung stehen zum Aufbau einer axialen Kraft zwischen dem Zwischenring (150) und der Ringmutter (130) für das axiale Abziehen des Lagers (200).

3. Lagerverschlussvorrichtung (100) nach Anspruch 2,

dadurch gekennzeichnet,

dass die Ringmutter (130) einen radial nach außen ragenden Flansch (138) aufweist;

dass der ringförmige Zwischenring (150) in seinem radialen Innenbereich einen sich axial und radial erstreckenden inneren Flansch (152) aufweist, welcher ausgebildet ist, den äußeren Flansch (138) der Ringmutter (130) derart zu übergreifen, dass sich die ballenferne Stirnseite des Flansches (138) der Ringmutter (130) und die ballennahe Stirnseite des Flansches (152) des Zwischenring (150) gegenüberstehen; und

dass die Schrauben (135) in axiale Gewindebohrungen in dem Flansch (152) des Zwischenrings (150) einschraubbar sind zum Aufbau der axialen Kraft zwischen dem Zwischenring (150) und der Ringmutter (130) durch Abstützen der Schrauben (135) an dem äußeren Flansch (138) der

Ringmutter (130).

4. Lagerverschlussvorrichtung (100) nach Anspruch 2,

dadurch gekennzeichnet,

dass die Ringmutter (130) einen radial nach außen ragenden Flansch (138) aufweist, welcher über seinen Umfang verteilt eine Mehrzahl von axial ausgerichteten Bohrungen aufweist;

dass der ringförmige Zwischenring (150) mit seinem radialen Innenbereich der ballennahen Stirnseite des äußeren Flansches (138) der Ringmutter (130) gegenübersteht und an seinem radialen Innenbereich über seinen Umfang verteilt eine Mehrzahl von axial ausgerichteten Bohrungen mit Innengewinde aufweist, wobei die Bohrungen in dem Zwischenring (150) mit den Bohrungen in dem Flansch (138) der Ringmutter (130) fluchten; und

dass die Schrauben (135) durch die Bohrungen in dem Flansch (138) der Ringmutter (130) hindurchführbar und in die Bohrungen in dem

Zwischenring einschraubbar sind zum Aufbau der Kraft zwischen dem Zwischenring (150) und der Ringmutter (130) zum Lösen des Lagers (200) von dem Walzenzapfen (310), wobei sich die Schrauben (135) mit ihren Schraubenköpfen an dem Flansch (138) abstützen.

5. Lagerverschlussvorrichtung (100) nach Anspruch 2,

dadurch gekennzeichnet,

dass ein Zusatzring (170) vorgesehen ist zum axialen Aufsetzen auf die ballenferne Stirnseite der Ringmutter (130), wobei der Zusatzring (170) an seiner Peripherie über seinen Umfang verteilt eine Mehrzahl von axial ausgerichteten Bohrungen aufweist, welche radial außerhalb der

Ringmutter (130) ausgebildet sind;

dass der ringförmige Zwischenring (150) mit seinem radialen Innenbereich der ballennahen Stirnseite der Peripherie des Zusatzringes (170)

gegenübersteht und an seinem radialen Innenbereich über seinen Umfang verteilt eine Mehrzahl von axial ausgerichteten Bohrungen mit

Innengewinden aufweist, wobei die Bohrungen in dem Abschlussdeckel (140) mit den Bohrungen in dem Zusatzring (170) fluchten; und

dass die Schrauben (135) durch die Bohrungen in dem Zusatzring hindurchführbar und in die Bohrungen in dem Abschlussdeckel

einschraubbar sind zum Aufbau der Kraft zwischen dem Zwischenring (150), der Ringmutter (130) und dem Zusatzring (170) zum Lösen des Lagers (200) von dem Walzenzapfen (310), wobei sich die Schrauben (135) mit ihren Schraubenköpfen an dem Zusatzring (170) abstützen.

6. Lagerverschlussvorrichtung (100) nach einem der vorangegangenen

Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet,

dass der walzenballenferne Anschlag (120) für den Gewindering (1 10) durch einen Klappring (120') gebildet ist, welcher in eine umlaufende Nut in dem Walzenzapfen (310) axial fixiert einsetzbar ist.

7. Lagerverschlussvorrichtung (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 5,

dadurch gekennzeichnet,

dass der walzenballenferne Anschlag (120) für den Gewindering (1 10) durch einen Bajonett-Verschluss (120") gebildet ist, welcher in axialer Richtung (R) auf dem Walzenzapfen (320) axial fixierbar ist.

8. Lagerverschlussvorrichtung (100) nach einem der vorangegangenen

Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet,

dass der Walzenzapfen (310) an seinem walzenballenfernen Ende in Form eines Walzenabsatzes (320) mit reduziertem Durchmesser ausgebildet ist, wobei der Gewindering (1 10) auf dem Walzenabsatz (320) axial

verschiebbar gelagert und der walzenballenferne Anschlag (120) für den Gewindering (1 10) auf dem Walzenabsatz (320) axial festgelegt ist; und dass der walzenballennahe Anschlag (315) für den Gewindering gebildet ist durch einen Absatz in dem Walzenzapfen im Übergangsbereich zu dem Walzenabsatz.

9. Lagerverschlussvorrichtung (100) nach Anspruch 8,

dadurch gekennzeichnet,

dass zwischen dem Anschlag (315) in dem Walzenzapfen und dem

Gewindering (1 10) ein Füllring (190) auf dem Walzenzapfen verschiebbar gelagert ist, wobei die radiale Höhe des Zwischenrings beispielsweise der Differenz zwischen dem Durchmesser des Walzenzapfens und dem

Durchmesser des Walzenabsatzes entspricht.

10. Lagerverschlussvorrichtung (100) nach einem der vorangegangenen

Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass der Druckring (140) zumindest teilweise auf dem Walzenzapfen und/oder auf dem Füllring (190) und/oder auf dem Gewindering (1 10) in axialer Richtung verschiebbar gelagert ist.

1 1 .Lagerverschlussvorrichtung (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 8,

dadurch gekennzeichnet,

dass der Längsabschnitt des Gewinderings (1 10) mit dem Außengewinde (1 12) einen ersten sich in axialer Richtung erstreckenden ringförmigen Abschnitt (1 1 1 ) des Gewinderings repräsentiert;

dass der Gewindering (1 10) an seinem dem Lager (200) zugewandten Ende eine Verlängerung aufweist, welche einen zweiten sich in axialer Richtung erstreckenden ringförmigen Abschnitt (1 13) des Gewinderings (1 10) repräsentiert; und

dass der Druckring (140) auf dem zweiten ringförmigen Abschnitt (1 13) des Gewinderings (1 10) in axialer Richtung verschiebbar gelagert ist.

12. Lagerverschlussvorrichtung (100) nach Anspruch 1 1 ,

dadurch gekennzeichnet,

dass der zweite ringförmige Abschnitt (1 13) mit einem kleineren

Durchmesser ausgebildet ist als der erste ringförmige Abschnitt (1 1 1 ), wodurch zwischen dem ersten und dem zweiten Abschnitt (1 13) ein Absatz in dem Gewindering (1 10) ausgebildet ist als walzenballenferner Anschlag (1 17) für den Druckring (140).

13. Lagerverschlussvorrichtung (100) nach einem der vorangegangenen

Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet,

dass der Druckring (140) eine Druckmesszelle (160) aufweist zum Erfassen der tatsächlich aufgebrachten Aufziehkraft.

14. Verfahren zum Aufziehen des Lagers (200) auf den Walzenzapfen (310) einer Walze mit Hilfe der Lagerverschlussvorrichtung (100) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, aufweisend folgende Schritte:

Vorpositionieren des Lagers (200) walzenballennäher und der

Lagerverschlussvorrichtung (100) walzenballenferner auf dem

Walzenzapfen (310);

Axiales Fixieren des walzenballenfernen Anschlags (120', 120") auf dem Walzenzapfen (310);

Weiteres Aufziehen des Lagers (200) auf den Walzenzapfen (310) durch axiales Verschieben des Druckrings (140) und damit des Lagers (200) in Richtung Walzenballen (330) durch Einschrauben der Schrauben (1 15) in die axialen Gewindebohrungen in dem Gewindering (1 10) gegen den Druckring (140), wobei sich der Gewindering an dem walzenballenfernen axial fixierten Anschlag (120', 120") abstützt;

Drehen der Ringmutter (130) auf dem Außengewinde (1 12) des

Gewinderings (1 10), bis sie an den Druckring (140) anschlägt;

Verriegeln der Ringmutter (130) in ihrer Anschlagposition gegen den Druckring (140); und

Zurückdrehen der Schrauben (1 15) von dem Druckring (140).

15. Verfahren nach Anspruch 14,

dadurch gekennzeichnet,

dass die Schrauben (1 15) in den Gewindebohrungen zum Aufziehen des Lagers (200) jeweils bis zu einem vorbestimmten Drehmoment oder bis zu einer vorbestimmten Aufziehkraft angezogen werden; und

dass die Ringmutter (130) erst dann zur Anlage gegen Druckring (140) gebracht wird, nachdem die Schrauben (1 15) mit dem vorbestimmten Drehmoment oder der vorbestimmten Aufziehkraft angezogen wurden.

16. Verfahren zum Abziehen des Lagers (200) von dem Walzenzapfen (310) der Walze mit Hilfe der Lagerverschlussvorrichtung (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 13 nachdem das Lager (200) zuvor beispielsweise gemäß dem Verfahren nach einem der Ansprüche 14 bis 15 auf den Walzenzapfen aufgezogen wurde, aufweisend folgende Schritte:

Verschieben des Druckrings (140) - und damit des Lagers (200) - ein stückweit in Richtung Walzenballen (330) zum Abbauen der axialen Vorspannung zwischen der Ringmutter (130) und dem Druckring (140) durch Einschrauben der Schrauben (1 15) in die axialen Gewindebohrungen in dem Gewindering (1 10) gegen den Druckring (140), wobei sich der Gewindering an dem axial fixierten walzenballenfernen Anschlag (120', 120") abstützt;

Entriegeln und Zurückdrehen der Ringmutter (130) in axialer Richtung (R) weg von dem Walzenballen;

Zurückdrehen der Schrauben (1 15);

Anziehen der Schrauben (135) zum Aufbau einer Kraft zwischen dem Zwischenring (150) und der Ringmutter (130) zum Lösen bzw. Abziehen des Lagers (200) von dem Walzenzapfen (310), wobei der Gewindering, welcher über sein Außengewinde (1 12) mit der Ringmutter (130) in Eingriff steht, ein stückweit in axialer Richtung (R) auf den Walzenballen (330) hin verschoben wird und sich über einen walzenballennahen Anschlag (315, 325 mit 326) in dem Walzenzapfen abstützt;

Entfernen des walzenballenfernen Anschlags (120', 120"); und

axiales Abziehen des gelösten Lagers (200) zusammen mit der

Lagerverschlussvorrichtung (100) - beispielsweise mit Hilfe eines Krans - von dem Walzenzapfen.

Description:
Lagerverschlussvornchtung und Verfahren zu deren Betrieb

Die Erfindung betrifft eine Verschlussvorrichtung für ein Lager auf einem Walzenzapfen einer Walze zum Walzen von insbesondere metallischem Walzgut. Mit Hilfe des Lagers wird die Walze in einem Walzgerüst drehbar gelagert. Darüber hinaus betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Betreiben der Lagerverschlussvorrichtung einerseits zum Aufziehen des Lagers auf den Walzenzapfen und andererseits zum Abziehen des Lagers von dem Walzenzapfen.

Lagerverschlussvorrichtungen sind im Stand der Technik grundsätzlich bekannt. Eine bekannte Lagerverschlussvorrichtung ist beispielsweise in Figur 19 gezeigt. Sie ist in Fachkreisen unter dem Namen „QC-Quick Change" bekannt. Diese bekannte Lagerverschlussvorrichtung 100 dient zur Befestigung mindestens eines Lagers 200 auf einem Walzenzapfen 310 einer Walze, wobei das Lager 200 ausgebildet ist zum Lagern der Walze in einem Walzgerüst. Die Lagerverschlussvorrichtung 100 weist einen auf einen Walzenabsatz 320 des Walzenzapfens 310 aufschiebbaren Gewindering 1 10 auf. Ein erster Abschnitt 1 1 1 des Gewinderings 1 10 weist ein Außengewinde 1 12 auf. An dem von dem Walzenballen 330 entfernt liegenden Ende des Walzenabsatzes 320 ist ein Anschlag in Form eines Klappringes 120' oder eines Bajonett-Verschlusses 120" angeordnet zum Begrenzen der axialen Bewegung des Gewinderings 1 10. Weiterhin umfasst die bekannte Lagerverschlussvorrichtung 100 eine Ringmutter 130 mit einem Innengewinde 132 zum Aufschrauben auf das Außengewinde 1 12 des Gewinderinges 1 10.

Das Aufziehen des Lagers 200 auf den Walzenzapfen erfolgt traditionell mit Hilfe eines Krans, mit welchem das Lager zusammen mit der Lagerverschlussvorrichtung 100 zunächst auf dem Walzenzapfen bzw. dem Zapfenabsatz vorpositioniert wird. Nach dieser Vorpositionierung wird der Klappring 120' in einer Nut in dem Walzenabsatz geschlossen oder der Bajonett- Verschluss 120" auf dem Walzenabsatz arretiert, d. h. der Anschlag wird eingerichtet. Nachfolgend wird die Ringmutter 130 mit Hilfe eines Kranseils festgedreht. Dabei verschiebt sich die Ringmutter 130 gemäß Figur 19 axial in Richtung Lager 200, wodurch das Lager 200 weiter nach links in Richtung Walzenballen 330 auf den Walzenzapfen 310 aufgeschoben wird. Aufgrund der Kopplung von der Ringmutter 130 mit dem Gewindering 1 10 über das gemeinsame Gewinde 1 12, 132 verschiebt sich beim Drehen der Ringmutter 130 gleichzeitig der Gewindering 1 10 in Figur 19 nach rechts und stützt sich gegen den Anschlag, beispielsweise den Klappring 120' ab, wobei sich der Klappring seinerseits wiederum in der Nut der Walze bzw. des Walzenabsatzes 320 abstützt.

Das Abziehen des Lagers 200 von dem Walzenzapfen erfolgt traditionell wie folgt: Zunächst wird die Ringmutter 130 mittels des Kranseils losgedreht; in Figur 19 bewegt sich die Mutter dabei nach rechts bis sie sich mit ihrem äußeren Bund bzw. Flansch an dem Zwischenring 150 abstützt. Während dieser Abstützung bewegt sich der Gewindering 1 10, wenn die Ringmutter 130 weiter gedreht wird aufgrund der Kopplung über das Gewinde 1 12, 132 nach links, bis der Gewindering 1 10 an dem Anschlag 315 an dem Walzenzapfen 310 anschlägt. Dadurch wird der Anschlag bzw. Klappring 120' frei von jeglicher Vorspannung und kann geöffnet bzw. entfernt werden. Mit dem Entfernen des Klapprings ist dann der Weg frei für ein axiales Abziehen der Lagerschlussvorrichtung 100 zusammen mit dem Lager 200 von dem Walzenzapfen mit Hilfe des Krans.

Nachteilig an diesem bekannten Stand der Technik ist die Notwendigkeit, dass die Ringmutter 130 mit Hilfe eines Kranseils entweder festgedreht oder losgedreht werden muss. Diese Vorgehensweise ist gefährlich für eine Bedienperson und ungenau im Hinblick auf eine gewünschte genaue Positionierung des Lagers auf dem Walzenzapfen. Ergänzend wird bezüglich des Standes der Technik auch auf die europäische Patentanmeldung EP 2 143 521 A1 hingewiesen, welche eine Flanschverbindung mit Hilfe von Schraubbolzen offenbart. Peripher zu einem Hauptbolzen, welcher die beiden Flansche verbindet, ist eine Mehrzahl von kleineren Schrauben angeordnet, welche dazu dienen, eine Vorspannung einer vorbestimmten Größe aufzubauen. Die Schrauben bleiben auch während des Betriebs bzw. während des Bestehens der Flanschverbindung unter der Vorspannung. Dies ist nachteilig.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine bekannte Lagerverschlussvorrichtung sowie bekannte Verfahren zum Aufziehen des Lagers auf einen Walzenzapfen und zum Lösen des Lagers von dem Walzenzapfen mit Hilfe der Lagerverschlussvorrichtung sicherer zu machen, insbesondere weil das Kranseil entbehrlich wird, und verwendete Schrauben dauerhaft zu entlasten. Diese Aufgabe wird vorrichtungstechnisch durch die in Anspruch 1 beanspruchte Lagerverschlussvorrichtung gelöst. Demnach ist die erfindungsgemäße Lagerverschlussvorrichtung dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Lager und dem Gewindering ein Druckring vorgesehen ist, welcher ebenfalls in axialer Richtung verschiebbar gelagert ist, und welcher in radialer Richtung sowohl mit dem Gewindering wie auch mit der Ringmutter zumindest teilweise überlappt; dass in dem Gewindering - über dessen Umfang verteilt - mehrere Schrauben in axialen Gewindebohrungen drehbar gelagert sind zum Drücken in axialer Richtung gegen den Druckring; und dass die Ringmutter in axialer Richtung gegen den Druckring schraubbar und anstellbar ist.

Die notwendige Kraft zum Aufziehen des Lagers auf den Walzenzapfen erfolgt erfindungsgemäß zunächst mit Hilfe der Schrauben, welche mit einem Momentenschlüssel oder sonstigen geeigneten Werkzeugen angezogen werden. Dadurch wird die gefährliche Verwendung eines Kranseils zum Aufbringen der notwendigen Aufziehkraft für das Lager entbehrlich. Damit die Schrauben jedoch während des Betriebs des Lagers und der Walze nicht permanent unter Druck stehen müssen, wird, wie weiter unten bei der Beschreibung der erfindungsgemäßen Verfahren deutlich werden wird, die Ringmutter gegen den Druckring geschraubt, bis sie gegen diesen anschlägt. Der Druckring und damit auch das Lager werden durch die Ringmutter in ihrer axialen Position fixiert. Die Schrauben werden dann vor Inbetriebnahme zurückgedreht und dadurch von der axialen Druckkraft entlastet.

Ähnliches gilt auch für den Vorgang des Lösens bzw. Abziehen des Lagers von dem Walzenzapfen. Auch hier dienen die Schrauben in dem Gewindering nur kurzzeitig zum Entkoppeln von Druckring und Ringmutter; nur dafür sind die Schrauben in dem Gewindering kurzzeitig axial stark belastet; danach werden sie wieder zurückgeschraubt und dadurch axial entlastet.

Gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel umfasst die Lagerverschlussvorrichtung weiterhin einen ringförmigen Abschlussdeckel zum Übergreifen von zumindest radial äußeren - nicht mit der Walze mitdrehenden - Teilen des Lagers. Anders ausgedrückt ist der Abschlussdeckel so ausgebildet, dass er mit dem Lager derart in Eingriff steht, dass bei Aufbringen einer axialen Kraft an dem Abschlussdeckel das Lager axial von dem Walzenzapfen mit abgezogen wird. Zum Aufbringen der Kraft dienen erfindungsgemäß Schrauben, welche direkt oder indirekt mit dem Abschlussdeckel und der Ringmutter in Verbindung stehen zum Aufbauen einer axialen Spannung zwischen dem Abschlussdeckel und der Ringmutter für das axiale Abziehen des Lagers. Verschiedene Ausgestaltungen des Abschlussdeckels und der Ringmutter sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.

Weiterhin sind verschiedene Ausführungsbeispiele für den walzenballenfernen Anschlag Gegenstand der abhängigen Ansprüche. So kann dieser walzenballenferne Anschlag beispielsweise als Klappring oder als Bajonett- Verschluss ausgebildet sein. Der Druckring kann zumindest teilweise beispielsweise auf einer Verlängerung (2. Abschnitt) des Gewinderings in Richtung des Lagers, auf dem Walzenzapfen oder auf einem Füllring zwischen Lager und Gewindering axial verschiebbar gelagert sein.

Für das Abziehen des Lagers von dem Walzenzapfen ist es erforderlich, dass der Gewindering in seiner axialen Bewegung auf den Walzenballen hin begrenzt wird und sich an einem walzenballennahen Anschlag abstützen kann. Dieser kann beispielsweise dadurch ausgebildet sein, dass ein zweiter ringförmiger Abschnitt des Walzenzapfens, d. h. der Walzenabsatz, mit einem kleineren Durchmesser ausgebildet ist als der erste ringförmige Abschnitt des Walzenzapfens. Alternativ kann der walzenballennahe Anschlag für den Gewindering auch durch eine Art Passfeder in dem Walzenzapfen auf Höhe des Gewinderings ausgebildet sein.

Das Aufziehen des Lagers auf den Walzenzapfen erfolgt vorzugsweise mit einer vorbestimmten axialen Kraft. Um diese Aufziehkraft kontrollieren zu können, ist es erfindungsgemäß optional vorgesehen, dass der Druckring eine Druckmesszelle aufweisen bzw. aufweist zum Erfassen der tatsächlich aufgebrachten Aufziehkraft.

Die oben genannte Aufgabe der Erfindung wird weiterhin durch ein Verfahren zum Aufziehen des Lagers auf den Walzenzapfen sowie durch ein Verfahren zum Lösen bzw. Abziehen des Lagers von dem Walzenzapfen, jeweils mit Hilfe der erfindungsgemäßen Lagerverschlussvorrichtung gelöst. Die Vorteile dieser Verfahren entsprechen den oben mit Bezug auf die beanspruchte Lagerverschlussvorrichtung genannten Vorteilen.

Der Beschreibung sind insgesamt 19 Figuren beigefügt, wobei Figur 1 die erfindungsgemäße Lagerverschlussvorrichtung mit jeweils einem ersten Ausführungsbeispiel für den erfindungsgemäßen walzenballenfernen Anschlag, für eine Abschlussdeckel- Ringmutter-Ausgestaltung und für eine Walzenzapfen- Gewindering-Ausgestaltung; ein zweites Ausführungsbeispiel für den walzenballenfernen Anschlag; das Aufziehen eines Lagers auf einen Walzenzapfen mit Hilfe der erfindungsgemäßen Lagerverschlussvorrichtung; das Abziehen bzw. Lösen des Lagers von dem Walzenzapfen; ein zweites Ausführungsbeispiel für eine erfindungsgemäße Abschlussdeckel-Ringmutter-Ausgestaltung; ein drittes Ausführungsbeispiel für eine erfindungsgemäße Abschlussdeckel-Ringmutter-Ausgestaltung;

Figur 16 ein zweites Ausführungsbeispiel für die Walzenzapfen- Gewindering-Ausgestaltung;

Figur 17 ein drittes Ausführungsbeispiel für die Walzenzapfen-

Gewindering-Ausgestaltung; Figur 18 ein viertes Ausführungsbeispiel für die Walzenzapfen-

Gewindering-Ausgestaltung; und

Figur 19 eine bekannte Lagerverschlussvorrichtung aus dem Stand der

Technik veranschaulicht/veranschaulichen. Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die genannten Figuren 1 bis 18 in Form von Ausführungsbeispielen detailliert beschrieben. In allen Figuren sind gleiche technische Elemente mit gleichen Bezugszeichen bezeichnet.

Figur 1 zeigt die erfindungsgemäße Lagerverschlussvorrichtung 100 in einer ersten Ausführungsform. Sie dient zum Aufziehen mindestens eines Lagers 200 auf einen Walzenzapfen 310, zum Halten des Lagers 200 auf dem Walzenzapfen oder zum Lösen des Lagers 200 von dem Walzenzapfen 310 einer Walze.

Die Lagerverschlussvorrichtung 100 weist einen Gewindering 1 10 auf, welcher auf einen Walzenabsatz 320 des Walzenzapfens 310 axial aufschiebbar ist. Der Gewindering 1 10 weist einen ersten sich axial erstreckenden Abschnitt 1 1 1 auf, welcher an seiner Außenseite ein Außengewinde 1 12 trägt. Neben dem ersten ringförmigen Abschnitt 1 1 1 weist der Gewindering 1 10 einen zweiten ringförmigen Abschnitt 1 13 auf. Typischerweise ist der zweite ringförmige Abschnitt mit einem kleineren Außendurchmesser ausgebildet als der erste ringförmige Abschnitt 1 1 1 , wodurch im Übergangsbereich zwischen den beiden Abschnitten 1 1 1 , 1 13 ein Anschlag 1 17 ausgebildet wird. Der Gewindering 1 10 ist derart in der Lagerverschlussvorrichtung eingebaut, dass der erste Abschnitt 1 1 1 weiter entfernt von dem Walzenballen 330 der Walze angeordnet ist als der zweite Abschnitt 1 13.

Die erfindungsgemäße Lagerverschlussvorrichtung 100 weist weiterhin einen an dem walzenballenfernen Ende des Walzenabsatzes 320 befestigbaren Anschlag 120 auf zum Begrenzen der axialen Bewegung des Gewinderinges 1 10, welcher auf dem Walzenabsatz 320 axial verschiebbar gelagert ist. Der Anschlag 120 kann entweder in Form eines Klappringes 120' oder in Form eines Bajonett- Verschlusses 120", wie in Figur 2 gezeigt, ausgebildet sein. Die erfindungsgemäße Lagerverschlussvorrichtung 100 weist weiterhin eine Ringmutter 130 auf mit einem Innengewinde 132 zum Aufschrauben auf das Außengewinde 1 12 des Gewinderings 1 10. Bei dem in Figur 1 gezeigten Ausführungsbeispiel weist die Ringmutter 130 einen sich radial nach außen erstreckenden Flansch 138 auf. Dieser Flansch 138 kann ohne oder mit axialen Bohrungen ausgebildet sein; siehe auch Figur 14. Alternativ kann die Ringmutter auch gänzlich ohne äußeren Flansch ausgebildet sein; siehe dazu Figur 15.

Wie in Figur 1 zu erkennen ist, weist die erfindungsgemäße Lagerverschlussvorrichtung 100 einen Druckring 140 auf, welcher auf dem zweiten ringförmigen Abschnitt 1 13 des Gewinderings 1 10 in axialer Richtung R verschiebbar gelagert ist. In dem ersten Abschnitt 1 1 1 des Gewinderings 1 10 sind - über dessen Umfang verteilt - mehrere Schrauben 1 15 in axialen Gewindebohrungen drehbar gelagert zum Drücken gegen den Druckring 140 in axialer Richtung R.

Weiterhin weist die Lagerverschlussvorrichtung 100 einen ringförmigen Zwischenring 150 auf, welcher so ausgebildet ist, dass er zumindest die radial äußeren - nicht mit der Walze mitdrehenden - Teile des Lagers 200 teilweise übergreift bzw. mit diesen in Eingriff steht. Dies bedeutet, dass das Lager von dem Zwischenring bzw. von dem Druckring auf den Walzenzapfen aufgeschoben oder von dem Walzenzapfen gelöst bzw. abgezogen wird. Zwischenring 150 und Lager 200 bilden somit eine Einheit. Neben den ersten Schrauben 1 15 in dem Gewindering 1 10 sind zweite Schrauben 135 vorgesehen, welche direkt oder indirekt mit dem Zwischenring 150 und der Ringmutter 130 in Verbindung stehen zum Aufbau einer axialen Kraft zwischen dem Zwischenring 150 und der Ringmutter 130 für das axiale Abziehen des Lagers 200. Gemäß der vorliegenden Erfindung werden insgesamt 3 verschiedene Varianten für die Ausgestaltung des Zwischenrings 150 und der Ringmutter 130 für ein wirkungsvolles Zusammenwirken unterschieden. Eine erste Variante ist in Figur 1 gezeigt. Wie gesagt, weist die Ringmutter 130 für diese erste Variante den radial nach außen ragenden Flansch 138 auf. Der ringförmige Zwischenring 150 weist in seinem radialen Innenbereich einen sich axial und radial erstreckenden inneren Flansch 152 auf. Dieser Flansch ist ausgebildet, den äußeren Flansch 138 der Ringmutter 130 derart zu übergreifen, dass sich die ballenferne Stirnseite des Flansches 138 der Ringmutter 130 und die ballennahe Stirnseite des Flansches 152 des Zwischenringes gegenüberstehen. Die zweiten Schrauben 135 sind in axiale Bohrungen in dem Flansch 152 des Zwischenrings einschraubbar, wie in Figur 1 gezeigt, zum Aufbau einer axialen Kraft zwischen dem Zwischenring 150 und der Ringmutter 130, wenn die zweiten Schrauben 135 gegen den Flansch 138 geschraubt werden und sich dort abstützen.

Eine zweite Variante für die Ausgestaltung von Zwischenring 150 und Ringmutter 130 ist in Figur 14 gezeigt. Im Unterschied zu der ersten Variante nach Figur 1 sind in dem Flansch 138 der Ringmutter 130 bei der zweiten Variante über den Umfang des Flansches verteilt eine Mehrzahl von axial ausgerichteten Bohrungen ausgebildet. Der ringförmige Zwischenring 150 übergreift den Flansch 138 der Ringmutter jetzt nicht, sondern steht mit seinem radialen Innenbereich der ballennahen Stirnseite des äußeren Flansches 138 gegenüber. In diesem radialen Innenbereich weist der Zwischenring 150 über seinen Umfang verteilt eine Mehrzahl von axial ausgerichteten Bohrungen mit Innengewinde auf, wobei die Bohrungen in dem Zwischenring 150 mit den Bohrungen in dem Flansch 138 der Ringmutter 130 fluchten. Die zweiten Schrauben 135 sind durch die Bohrungen in dem Flansch 138 der Ringmutter hindurchführbar und in die Gewindebohrungen in dem Zwischenring 150 einschraubbar zum Aufbauen der Zugspannung zwischen dem Zwischenring und der Ringmutter. Zum Lösen des Lagers 200 von dem Walzenzapfen werden die zweiten Schrauben 135 angezogen, wodurch sich die Kraft zwischen dem Zwischenring und der Ringmutter aufbaut, weil sich die Schrauben mit ihren Schraubenköpfen an dem Flansch 138 abstützen. Aufgrund der formschlüssigen Verbindung zwischen dem Zwischenring 150 und dem Lager 200 wird das Lager dann zusammen mit dem Zwischenring bzw. mit Hilfe des Zwischenrings von dem Walzenzapfen gelöst bzw. abgezogen; dies gilt für alle drei Varianten.

Die dritte Variante ist in Figur 15 dargestellt. Bei dieser dritten Variante ist ein Zusatzring 170 vorgesehen zum axialen Aufsetzen auf die ballenferne Stirnseite der Ringmutter 130. Der Zusatzring 170 weist an seiner Peripherie über seinen Umfang verteilt eine Mehrzahl von axial ausgerichteten Bohrungen auf, welche radial außerhalb der Ringmutter ausgebildet sind. Der ringförmige Zwischenring 150 steht mit seinem radialen Innenbereich der ballennahen Stirnseite der Peripherie des Zusatzringes 170 gegenüber. In diesem seinem radialen Innenbereich weist der Zwischenring über seinen Umfang verteilt eine Mehrzahl von axial ausgerichteten Bohrungen mit Innengewinde auf, wobei diese Bohrungen mit den Bohrungen in dem Zusatzring 170 fluchten. Die zweiten Schrauben 135 sind bei der dritten Variante durch die Bohrungen in dem Zusatzring 170 hindurchführbar und in die Bohrungen in dem Zwischenring 150 einschraubbar zum Aufbauen der Kraft zwischen dem Zwischenring der Ringmutter und dem Zusatzring 170 zum Lösen des Lagers 200 von dem Walzenzapfen 310, wobei sich die Schrauben 135 mit ihren Schraubenköpfen an dem Zusatzring 170 abstützen.

Wieder bezugnehmend auf Figur 1 ist zu erkennen, dass hier beispielhaft der Druckring 140 eine Druckmesszelle 160 aufweist zum Erfassen einer tatsächlich von den ersten Schrauben 1 15 aufgebrachten Aufziehkraft beim Aufziehen des Lagers 200 auf den Walzenzapfen. Das erfindungsgemäße Verfahren zum Aufziehen des Lagers 200 auf den Walzenzapfen 310 einer Walze mit Hilfe der erfindungsgemäßen Lagerverschlussvorrichtung 100 weist folgende Schritte auf: Zunächst wird das Lager in formschlüssiger Verbindung mit der Lagerverschlussvorrichtung 100 auf dem Walzenzapfen 310 vorpositioniert. Dabei wird das Lager 200 ballennäher auf dem Walzenzapfen positioniert als die Lagerverschlussvorrichtung 100; letztere wird, wie in Figur 3 gezeigt, vielmehr axial weiter außen auf dem Walzenabsatz 320 vorpositioniert.

Die Vorpositionierung des Lagers und der Lagerverschlussvorrichtung erfolgen typischerweise mit einem Kran oder mit einer Aufziehmaschine. Nach der Vorpositionierung wird der Anschlag 120 gemäß Figur 4 auf dem walzenballenfernen Ende des Walzenabsatzes 320 axial fixiert. Der Anschlag 120, beispielsweise in Form des Klapprings 120' oder des Bajonett-Verschlusses 120" dient als rechtsseitige Wegbegrenzung für die axiale Bewegung des Gewinderinges 1 10. Das eigentliche Positionieren des Lagers 200 auf den Walzenzapfen 310 mit einer vorbestimmten Aufziehkraft erfolgt durch axiales Verschieben des Druckringes 140, in Figuren 3 und 4 beispielhaft nach links gegen das Lager 200. Diese axiale Verschiebung von Druckring 140 und Lager 200 erfolgt durch Einschrauben der ersten Schrauben 1 15 in die axialen Gewindebohrungen in dem ersten ringförmigen Abschnitt 1 1 1 des Gewinderinges 1 10 gegen den Druckring 140. Dabei stützt sich der Gewindering 1 10 an dem axial fixierten Anschlag 120, 120' ab. Das Aufbringen der besagten vorbestimmten Aufziehkraft erfolgt durch Anziehen der ersten Schrauben 1 15 mit einem jeweils vorbestimmten Drehmoment mit Hilfe eines Drehmomentenschlüssels oder sonstigen geeigneten Werkzeugen; siehe Figur 5.

Nachdem die vorbestimmte Aufziehkraft in der beschriebenen Weise aufgebracht wurde, wird die Ringmutter 130 gegen den Druckring 140 gedreht und in dieser Position formschlüssig arretiert; siehe Figur 6. Die Ringmutter 130 tritt damit an die Stelle der Schrauben und übernimmt für diese die Aufrechterhaltung der notwendigen Aufziehkraft auch während des späteren Betriebs der Walze und des Lagers. Die ersten Schrauben 1 15 können jetzt zurückgedreht und auf diese Weise entlastet werden, wie in Figur 7 gezeigt. Das Lager 200 ist damit aufgezogen.

Das erfindungsgemäße Verfahren zum Lösen bzw. Abziehen des Lages von dem Walzenzapfen weist folgende Schritte auf: Die Ausgangskonstellation für den Abziehvorgang entspricht der Endkonfiguration bzw. dem Zustand der erfindungsgemäßen Lagerverschlussvorrichtung am Ende des Aufziehvorganges mit dem einzigen Unterschied, dass nunmehr auch die zweiten Schrauben 135 in die Bohrungen in dem Flansch 152 des Zwischenrings 150 eingeschraubt sind. Diese zweiten Schrauben 135 sind lediglich für den Abziehvorgang, nicht jedoch für den Aufziehvorgang relevant.

Die Ausgangsposition für den Abziehvorgang ist in Figur 8 dargestellt. Zur Vorbereitung des Abziehvorganges muss zunächst die Verspannung zwischen dem Druckring 140 und der Ringmutter 130 gelöst werden. Dazu werden die ersten Schrauben 1 15 gleichmäßig auf einen vorbestimmten Drehmomentenbetrag angezogen, so dass sie mit einer vorbestimmten (Aufzieh-) Kraft in axialer Richtung gegen den Druckring 140 drücken. Dabei stützen sich die ersten Schrauben 1 15 über den Gewindering 1 10 und den Anschlag 120 an dem Walzenzapfen ab. Der Druckring 140 gibt dann die von den ersten Schrauben 1 15 aufgebrachte Aufziehkraft an das Lager 200 weiter, wodurch das Lager ein Stück weit weiter auf den Walzenzapfen 310 aufgezogen wird. Die Ringmutter 130 wird dadurch frei, d. h. die zuvor bestehende axiale Verspannung zu dem Druckring 140 wird auf diese Weise abgebaut; siehe Figur 9. Gemäß Figur 10 wird daraufhin die Ringmutter 130 entriegelt und aus ihrer Anschlagsposition in axialer Richtung weg von dem Walzenballen 330 zurückgedreht. Nach dem Zurückdrehen der Ringmutter 130 können auch die Schrauben 1 15 von dem Lager weg zurückgedreht werden; siehe Figur 1 1 .

In Figur 12 ist gezeigt, dass nun die zweiten Schrauben 135 gegen den Flansch 138 der Ringmutter 130 angezogen werden zum Aufbau einer Kraft zwischen dem Abschlussdeckel und der Ringmutter zum Lösen bzw. Abziehen des Lagers von dem Walzenzapfen. Die Kraft baut sich auf, weil bei der in Figur 12 gezeigten ersten Variante zur Ausgestaltung der Abschlussdeckel-Ringmutter-Konstellation der Gewindering 1 10, welcher über sein Außengewinde 1 12 mit der Ringmutter 130 in Eingriff steht, ein Stück weit in axialer Richtung auf den Walzenballen 330 bzw. auf das Lager 200 hin verschoben wird und sich an dem walzenballennahen Anschlag 315 in dem Walzenzapfen 310 abstützen kann. Aufgrund der formschlüssigen Verbindung zwischen Zwischenring 150 und dem Lager 200 löst sich dieses aufgrund der aufgebauten Kraft von dem Walzenzapfen. Die zweiten Schrauben 135 können nun entfernt werden, wie in Figur 13 gezeigt. Nachfolgend wird der Anschlag 120 dann entfernt und das Lager 200 kann dann zusammen mit der Lagerverschlussvorrichtung 100 beispielsweise mit Hilfe eines Krans von dem Walzenzapfen 310 abgezogen werden. Die Figuren 14 und 15 wurden oben im Text bereits erwähnt.

Figur 16 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel zur Gestaltung des Zusammenwirkens von Walzenzapfen und Gewindering. Im Unterschied zu dem in Figur 1 gezeigten ersten Ausführungsbeispiel ist bei dem jetzt in Figur 16 gezeigten zweiten Ausführungsbeispiel der Walzenzapfen 310 ein Stück weit nach rechts hin verlängert ausgebildet, so dass der Druckring 140 nun vollständig auf dem Walzenzapfen 310 axial verschiebbar gelagert ist. Weiterhin ist der zweite axiale Abschnitt 1 13 des Gewinderings 1 10 komplett entfallen, weil er als Lagerfläche für den Druckring 140 bei dieser zweiten Ausführungsform nicht mehr benötigt wird; der Gewindering 1 10 baut in dieser zweiten Ausführungsform ohne den zweiten Abschnitt 1 13 schmäler als in Figur 1 mit dem besagten zweiten Abschnitt; vielmehr erstreckt sich der Gewindering 1 10 nunmehr nur noch über die Breite des vormals ersten Abschnittes 1 1 1 .

Nach wie vor ist der Gewindering 1 10 jedoch axial verschiebbar zwischen dem walzenballenfernen Anschlag 120 bzw. 120' und dem walzenballennahen Anschlag 315. Sofern die Ringmutter 130 nicht gegen den Druckring 140 angestellt ist, wie in Figur 16 gezeigt, ist der Druckring zwischen dem Lager 200 und der walzenballennahen Stirnfläche 1 17 des Gewinderings 1 10 axial verschiebbar gelagert.

Figur 17 zeigt eine dritte Variante zur Ausgestaltung des Walzenzapfens in Verbindung mit dem Gewindering. Bei dieser dritten Ausgestaltung entfällt die Verlängerung des Walzenzapfens 310 nach rechts gemäß Figur 16; vielmehr ist dieser ähnlich lang bzw. kurz ausgebildet wie bei dem ersten Ausführungsbeispiel gemäß Figur 1 . Trotzdem entfällt auch hier der besagte zweite Abschnitt 1 13 des Gewinderings 1 10; d. h. der Gewindering 1 10 ist in seiner Breite reduziert auf den ursprünglich ersten axialen Abschnitt 1 1 1 . Als Ersatz für den zweiten axialen Abschnitt 1 13 des Gewinderings ist bei dem hier gezeigten dritten Ausführungsbeispiel nunmehr ein Füllring 190 zwischen dem ballennahen Anschlag 315 für den Gewindering und dem Gewindering 1 10 selber, genauer gesagt dessen walzenballenseitiger Stirnseite 1 17 angeordnet oder axial verschiebbar gelagert. Der Füllring 190 dient bei dem in Figur 17 gezeigten Ausführungsbeispiel als Träger- bzw. Stützring für den Druckring 140. Er ist deshalb bezüglich seiner radialen Höhe so ausgebildet, dass der Druckring 140 axial frei verschiebbar ist; insbesondere entspricht er in seiner radialen Höhe beispielsweise der Differenz zwischen dem Außendurchmesser des Walzenzapfens 310 und dem Außendurchmesser des Walzenabsatzes 320. Die walzenballenferne Stirnseite des Füllrings 190 dient nun als direkter walzenballennaher Anschlag für den Gewindering 1 10, wobei sich im Falle eines Anschlags der Füllring 190 seinerseits wiederum an dem Anschlag 315 abstützt; insofern bleibt auch bei Verwendung des Füllrings 190 der Anschlag 315 als indirekter Anschlag für den Gewindering 1 10 bestehen.

Figur 18 zeigt ein viertes Ausführungsbeispiel zur Gestaltung des Walzenzapfens 310 mit dem Gewindering 1 10. Der Walzenzapfen 310 ist nun durchgängig mit einem einheitlichen Außendurchmesser ausgebildet; eine Reduzierung des Außendurchmessers in Form des Walzenabsatzes 320 entfällt nunmehr gänzlich. Auch ist bei diesem vierten Ausführungsbeispiel der Gewindering 1 10 in seiner Breite auf seinen ersten axialen Abschnitt 1 1 1 ebenfalls beschränkt; die axiale Verlängerung 1 13 zum Tragen des Druckrings 140 entfällt gänzlich, wie auch bereits bei den zuvor beschriebenen Ausführungsbeispielen 2 und 3. Weil der Walzenzapfen nunmehr einen im Wesentlichen durchgängigen Außendurchmesser aufweist, ist bei dem jetzt behandelten vierten Ausführungsbeispiel der Druckring 140 wiederum über seiner gesamten Breite auf den Walzenzapfen aufgeschoben. Gleiches gilt für den Gewindering 1 10. Beide, sowohl der Druckring 140 wie auch der Gewindering 1 10 sind nun direkt auf dem Walzenzapfen 310 axial verschiebbar gelagert. Weil der Druckring 140 nunmehr auf dem Walzenzapfen verschiebbar gelagert ist, entfällt die Notwendigkeit für das Vorsehen des Füllringes 190 als radiale Stütze für den Druckring 140. Als rechtsseitige Begrenzung für die Bewegung des Gewinderings 1 10 dient nach wie vor der ballenferne Anschlag 120. Als walzenballennaher Anschlag dient nun eine in den Gewindering 1 10 eingesetzte Passfeder 325, welche in eine lokale axiale Nut 326 in der Oberfläche des Walzenzapfens 310 eingreift und gegebenenfalls gegen die ballennahe Begrenzung der Nut 326 anschlägt.

Bei allen vier beschriebenen Ausführungsbeispielen gemäß den Figuren 1 , 16, 17 und 18 zur Gestaltung des Zusammenwirkens von Druckkörper 140, Walzenzapfen 310 und Gewindering 1 10 sind die beiden erfindungsgemäßen Verfahren zum Aufziehen des Lagers auf den Walzenzapfen sowie zum Abziehen des Lagers von dem Walzenzapfen, jeweils unter Zuhilfenahme der erfindungsgemäßen Lagerverschlussvorrichtung gleichermaßen bzw. analog durchführbar. Insbesondere bei einem Wegfall von einzelnen in den Figuren 1 bis 15 erwähnten Komponenten sind die weggefallenen Komponenten durch die unter Bezugnahme auf die Figuren 16 bis 18 geschriebenen Ersatzkomponenten zu ersetzen; das gilt insbesondere für die veränderten Gleitflächen für den Druckring 140 und für die veränderten Anschläge 1 17, 315.

Bezugszeichenliste

100 Lagerverschlussvor chtung

1 10 Gewindering

1 1 1 erster ringförmiger Abschnitt des Gewinderings

1 12 Außengewinde

1 13 zweiter ringförmiger Abschnitt des Gewinderings

1 15 erste Schrauben

1 17 Anschlag für den Druckring

120 Anschlag

120' Klappring

120" Bajonett-Verschluss

130 Ringmutter

132 Innengewinde

135 zweite Schrauben

138 äußerer Flansch

140 Druckring

150 Zwischenring

152 innerer Flansch des Zwischenringes

160 Druckmesszelle

170 Zusatzring

190 Füllring

200 Lager

310 Walzenzapfen, insbesondere erster ringförmiger Abschnitt des

Walzenzapfens

315 walzenballennaher Anschlag in Walzenzapfen

320 Walzenabsatz (= zweiter ringförmiger Abschnitt des Walzenzapfens)

325 Passfeder

326 axiale Nut

330 Walzenballen

R axiale Richtung