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Title:
BIAXIALLY STRETCHED FIVE-LAYER TUBULAR FILM FOR WRAPPING AND COVERING PASTE-FORM FOODSTUFFS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1995/013707
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention concerns five-layer tubular polyamide film for wrapping and covering paste-form foodstuffs, in particular for use as sausage skins, the film being characterized in that it is made up of an inner and an outer layer made of the same polyamide material consisting of at least one aliphatic polyamide and/or at least one aliphatic copolyamide and/or at least one partly aromatic polyamide and/or at least one partly aromatic copolyamide, a middle polyolefin layer and two bonding-agent layers each made of the same material. The proportion of partly aromatic polyamide and/or copolyamide is 5 to 60 %, in particular 10 to 50 %, relative to the total weight of the polymer mixture of partly aromatic and aliphatic polyamides and copolyamides.

Inventors:
GRUND HARTMUT (DE)
Application Number:
PCT/EP1994/003676
Publication Date:
May 26, 1995
Filing Date:
November 09, 1994
Export Citation:
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Assignee:
BECKER & CO NATURINWERK (DE)
GRUND HARTMUT (DE)
International Classes:
A22C13/00; B29C55/12; B32B27/08; B32B27/32; B32B27/34; C09J151/06; (IPC1-7): A22C13/00
Foreign References:
EP0530538A11993-03-10
EP0467039A21992-01-22
EP0530549A11993-03-10
DE4001131A11991-07-18
DE4001612A11991-07-25
EP0550833A11993-07-14
EP0603676A11994-06-29
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Claims:
PATENTANSPRÜCHE
1. Fünfschichtige Schlauchfolie zur Verpackung und Umhüllung von pastösen Lebens . mittein, insbesondere Wursthülle, auf Basis von Polyamid, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus einer inneren und einer äußeren Schicht aus dem gleichen Polyamidma¬ terial, bestehend aus wenigstens einem aliphatischen Polyamid und/oder wenigstens einem aliphatischen Copolyamid und/oder wenigstens einem teilaromatischen Po¬ lyamid und/oder wenigstens einem teilaromatischen Copolyamid, einer mittleren Po¬ lyolefinschicht sowie aus zwei aus dem gleichen Material bestehenden Haftvermittler¬ schichten aufgebaut ist.
2. Schlauchfolie nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Anteil des teilaro¬ matischen Polyamids und/oder Copolyamids 5 bis 60 %, insbesondere 10 bis 50 %, bezogen auf das Gesamtgewicht der Polymermischung aus teilaromatischen und ali¬ phatischen Polyamiden und Copolyamiden, beträgt.
3. Schlauchfolie nach einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß das aliphatische Polyamid und/oder Copolyamid der inneren und äußeren Schicht aus we¬ nigstens einem aliphatischen primären Diamin, vorzugsweise mit 4 bis 8 CAtomen, insbesondere Hexamethylendiamin, und wenigstens einer aliphatischen Dicarbon säure, vorzugsweise mit 4 bis 12 CAtomen, insbesondere Adipinsäure, Azelainsäure, Sebazinsäure und/oder Dodecandicarbonsäure und/oder aus wenigstens einer Ome gaaminocarbonsäure, insbesondere 11Aminoundecansäure, und/oder deren Lacta¬ men, insbesonder Epsiloncaprolactam oder Omegalaurinlactam, aufgebaut ist.
4. Schlauchfolie nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das in der inneren und äußeren Schicht enthaltene teilaromatische Polyamid und/oder Copo¬ lyamid aus aromatischen Diamineinheiten, bevorzugt Xylylendiamin und Phenylen diamin, und aliphatischen Dicarbonsäureeinheiten, vorzugsweise mit 4 bis 10 CAto¬ men, insbesondere Adipinsäure, Sebazinsäure und/oder Azelainsäure und/oder aus aliphatischen Diaminen, vorzugsweise mit 4 bis 8 CAtomen, insbesondere Tetra, Penta, Hexa und Octamethylendiamin, und aromatischen Dicarbonsäuren, vorzugs¬ weise Isophthalsäure und/oder Terephthalsäure, aufgebaut ist.
5. Schlauchfolie nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß neben den aromati¬ schen Diamineinheiten und den aliphatischen Dicarbonsäureeinheiten auch noch ali¬ phatische Diamineinheiten und aromatische Dicarbonsäureeinheiten bzw. neben den aliphatischen Diamineinheiten und den aromatischen Dicarbonsäureeinheiten auch noch aromatische Diamineinheiten und aliphatische Dicarbonsäureeinheiten in Men¬ gen von jeweils bis zu 5 Mol.% enthalten sind.
6. Schlauchfolien nach Ansprüchen 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß das teilaro¬ matische Polyamid aus mXylylendiamin und Adipinsäureeinheiten und/oder aus Ein¬ heiten von Hexamethylendiamin, Isophtalsäure und Terephthalsäure aufgebaut ist.
7. Schlauchfolie nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittelschicht aus Polyolefin aus Homopolymeren von Ethylen oder Propylen und/oder Copolymeren von linearen Alphaolefinen mit 2 bis 8 CAtomen aufgebaut ist.
8. Schlauchfolie nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Polyolefine der Mittelschicht einen Schmelzpunkt von größer als 120 °C aufweisen und vorzugsweise aus linearem Polyethylen niedriger Dichte, Polyethylen hoher Dichte, Polypropylen Homopolymerisaten, PolypropylenBlock und PolypropylenRandomCopolymerisa ten bestehen.
9. Schlauchfolie nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Haftvermittlerschichten aus mit funktionelien Gruppen modifizierten Polyolefi nen bestehen.
10. Schlauchfolie nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die modifizierten Po¬ lyolefine modifizierte Homo oder Copolymere des Ethylens und/oder Propylens und gegebenenfalls weiteren linearen Alphaolefinen mit 3 bis 8 CAtomen, die Monomere aus der Gruppe der AlphaBetaungesättigten Dicarbonsäuren wie Maleinsäure, Fu marsäure, Itaconsäure oder deren Säureanhydride, Säureester, Säureamide oder Säureimide aufgepfropft enthalten, sind.
11. Schlauchfolie nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die modifizierten Po¬ lyolefine der beiden Haftvermittlerschichten Copolymerisate von Ethylen oder Pro¬ pylen und gegebenenfalls weiteren linearen Alphaolefinen mit 3 bis 8 CAtomen mit AlphaBetaungesättigten Carbonsäuren wie Acrylsäure, Methacrylsäure und/oder de¬ ren Metallsalze und/oder deren Alkylester oder entsprechende Pfropfcopolymere der genannten Monomere auf Polyolefine oder partiell verseifte Ethylen/Vinylacetatcopolymere, die gegebenenfalls mit einer AlphaBetaungesättig¬ ten Carbonsäure pfropfpolymerisiert sind und einen niedrigen Verseifungsgrad auf¬ weisen oder deren Mischungen, sind.
12. Schlauchfolie nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus einer coextrudierten und biaxial verstreckten Schlauchfolie besteht.
13. Schlauchfolie nache einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß sie thermofixiert ist.
14. Schlauchfolie nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß ihre Wandstärke 30 bis 90, vorzugsweise 40 bis 80, μm beträgt.
Description:
Fünfschichtige, biaxial verstreckte Schlauchfolie zur Verpackung und Umhüllung von pastösen Lebensmitteln

Die Erfindung betrifft eine fünfschichtige, biaxial verstreckte Schlauchfolie mit hoher Was¬ serdampf- und Sauerstoffbarriere zur Verpackung von Lebensmitteln, die im Abfüllstadium pastöse oder schmelzflüssige Konsistenz aufweisen und gegebenenfalls nach dem Abfül¬ len einer Erhitzungsbehandlung bis zur Sterilisationstemperatur unterworfen werden. Insbe¬ sondere handelt es sich um Lebensmittel wie zum Beispiel Brüh- und Kochwürste, sowie Schmelzkäse.

Umhüllungen für solche Lebensmittel müssen eine Reihe von Anforderungen erfüllen, um für die Praxis geeignet zu sein. Die wichtigsten Anforderungen sind:

1. Die Hülle muß auch nach der Abkühlung des zuvor erhitzten Füllgutes, unabhängig von der Volumenverringerung während des Abkühlvorganges, faltenfrei um den Ver¬ packungsinhalt anliegen, um der Ware ein verkaufsförderndes Aussehen zu verleihen.

2. Die Hülle darf sich beim Füllen und durch den Druck des sich beim Erhitzen ausdeh¬ nenden Inhalts nicht bleibend verformen. Die Hülle muß ihre exakte zylindrische Form beibehalten und darf sich nicht krümmen oder ausbeulen.

3. Die Hülle muß eine ausreichende Festigkeit haben, damit sie der Druckbeanspruchung durch das Füllgut bei der Koch- oder Sterilisationsprozedur, ohne zu platzen oder zu reißen, widerstehen kann.

4. Die Hülle darf nur eine geringe Wasserdampfdurchlässigkeit besitzen, um auch bei einer Lagerung ohne Kühlung einen zu hohen Gewichtsverlust, ein Faitigwerden der Ware.sowie eine farbliche Veränderung der Füllgutoberfläche aufgrund von Aus¬ trocknungseffekten zu vermeiden.

5. Die Hülle muß eine hohe Sauerstoffbarriere besitzen, um ein frühzeitiges Vergrauen der Füllgutoberfläche, auch bei einer Lagerung ohne Kühlung, zu verhindern.

6. Die Hülle soll Bräthaftung aufweisen, um den Absatz von Gelee zwischen Hülle und Füllgut zu verhindern.

7. Die Hülle muß sich ohne Beschädigungen raffen und clippen lassen.

8. Die Hülle muß einfach zu bedrucken sein und soll eine gute Haftung der Druckfarbe während des Brüh- und Sterilisationsprozesses zeigen.

9. Die Hülle sollte aus ökologischer Sicht unbedenklich sein, insbesondere sollten keine, eine thermische Entsorgung behindernden Chlorverbindungen und Schwermetalle ent¬ halten sein.

10. Die Hülle soll preiswert angeboten werden.

Bisher sind keine biaxial verstreckten Schlauchfolien bekannt, die sämtliche Anforderungen erfüllen.

Biaxial verstreckte Schlauchfolien aus Polyvinylidenchlorid-Copolymerisaten (PVDC) erfül¬ len die Forderungen nach guten Wasserdampf- und Sauerstoffbarrieren. Faltenfreie Würste werden mit diesen Hüllen jedoch nur erhalten, wenn man sie nach dem Durchkühlen einer zusätzlichen Wärmebehandlung unterwirft, die dem Fachmann unter dem Begriff "Nachschrumpfen" bekannt ist. "Nachschrumpfen" bedeutet, daß man die durchgekühlte Wurst von ca. 3 °C einige Sekunden lang im Heißwasserbad oder durch Heißluftbehand¬ lung auf über 80 °C erwärmt. Hierbei schrumpft die Hülle und legt sich dem Wurstbrät, des¬ sen Volumen sich durch die Abkühlung verringert hat, enger und faltenfrei an. Dieses zu¬ sätzliche Nachschrumpfen ist jedoch in dem bekannten Prozeß der Koch- und Brühwurst¬ fabrikation üblicherweise nicht enthalten. Daher wird dieser nachträgliche Verfahrensschritt, der zusätzliche Einrichtungen und Energie erfordert, vom Fachmann nicht oder nur ungern akzeptiert. Auch aus ökologischer Sicht werden chlorhaltige Verpackungsmittel immer stär¬ ker zurückgedrängt und durch alternative Verpackungslösungen ersetzt.

Auch bei biaxial verstreckten Schlauchfolien aus Polyethylenterephthalat ist ein Nach¬ schrumpfen erforderlich, um faltenfreie Würste zu erhalten. Außerdem zeigen diese Wurst¬ hüllen ein ungünstiges Absetzverhalten, d.h. nach dem Brühprozeß sammelt sich in erheb¬ lichem Maße Gelee zwischen Wursthülle und Wurstgut an.

Einschichtige biaxial verstreckte Schlauchfolien auf der Basis von aliphatischen Polyamiden sind aus der Patentliteratur bekannt.

In der DE 32 27 945 wird eine einschichtige, elastische Schlauchfolie aus Polyamid be¬ schrieben, das in der α-Form kristallisieren kann. Die besonderen elastischen Eigenschaf¬ ten werden erreicht, indem der Schlauch nach der multiaxialen Verstreckung unter multi¬ axialer kontrollierter Schrumpfung vollständig thermofixiert wird. Diese Hülle erfüllt einen großen Teil der Anforderungen, jedoch werden die Forderungen nach einer hohen Barriere gegenüber Sauerstoff und insbesondere Wasserdampf nicht erfüllt.

Die DE 28 50 181 beschreibt eine gerade oder gekrümmte Schlauchfolie aus einer Kunst¬ stoffmischung, die aus wenigstens einem aliphatischen Polyamid und einem ionomerharz und/oder einem modifizierten Ethyien-Vinylacetat-Copolymeren besteht. Durch Einmischen von Polymeren, die eine geringere Wasserdampfdurchlässigkeit als aliphatische Polyamide haben, kann die Wasserdampfdurchlässigkeit von Folien mit einer PA-Matrix erniedrigt werden, jedoch kann dadurch die Wasserdampfbarriere von Hüllen aus PVDC-Copolymeri- saten nicht erreicht werden. Da diese Mischungsbestandteile im Vergleich zu aliphatischen Polyamiden eine hohe Sauerstoffdurchlässigkeit aufweisen, wird durch das Beimischen dieser Komponenten zum Polyamid die Sauerstoffdurchlässigkeit einer Hülle aus dieser Mi¬ schung, im Vergleich zu einer Hülle aus dem reinen Polyamid, erhöht.

Gemäß EP 02 16 094 wird eine verbesserte Sauerstoffbarriere bei gleichzeitig hoher Durchlässigkeit für Rauch-Geschmacksträger durch die Beimischung von Ethylenvinylalko- hol-Copolymeren (EVOH) zum Polyamid erreicht. Ethylenvinylalkohol- Copolymere besitzen sehr gute Barriereeigenschaften gegenüber Sauerstoff, wobei diese Barriere durch Was¬ seraufnahme wesentlich verschlechtert wird. Auch Polyamide können erhebliche Mengen Wasser aufnehmen, wodurch die Durchlässigkeitsrate für Sauerstoff deutlich erhöht wird.

In der DE 38 01 344 wird eine biaxial verstreckte Schlauchfolie beschrieben, die aus einem Polymergemisch hergestellt wird, das aus aliphatischem Polyamid, Polyterephthalsäu- reester und aromatischem Polyamid besteht und zusätzlich Farbstoff enthält. Ziel dieser Polymermischung ist es, eine homogene Verteilung der Farbpigmente in der Folie zu errei¬ chen, sowie eine problemlose biaxiale Verstreckung zu ermöglichen.

Alle aufgeführten einschichtigen Folien auf Basis von aliphatischen Polyamiden erfüllen nicht die Anforderungen nach gleichzeitiger hoher Barrierewirkung gegenüber Wasser¬ dampf und Sauerstoff. Bei allen einschichtigen Schlauchfolien auf Basis von Polyamiden

wird durch den direkten Kontakt mit der wasserhaltigen Wurstmasse Feuchtigkeit auf das Polyamid übertragen, wodurch sich eine wesentlich höhere Durchlässigkeitsrate für Sauer¬ stoff ergibt als bei einer trockenen Polyamid-Folie. Die hohe Wasserdampfdurchlässigkeit von Polyamiden läßt sich auch durch Zumischen anderer Komponenten nicht soweit er¬ niedrigen, daß dadurch die Wasserdampfbarriere von PVDC-Copolymerisaten erreicht wer¬ den kann.

Die von den Anwendern geforderten Eigenschaften einer Schlauchfolie für die Verpackung von Lebensmitteln läßt sich nur mit coextrudierten, biaxial verstreckten Schlauchfolien erfül¬ len. Insbesondere müssen dabei Materialien kombiniert werden, die hohe Wasserdampf¬ und Sauerstoffbarrieren besitzen. Es sind dies besonders hinsichtlich der Wasserdampf¬ barriere Polyolefine und hinsichtlich der Sauerstoffbarriere Blends aus aliphatischen und teilaromatischen Polyamiden.

In der DE 38 16 942 wird eine mehrschichtige Kunststoff-Folie mit einer außenseitigen Schicht aus Polyamidharz und einer innenseitigen Schicht aus Polyolefinharz beschrieben, wobei die Schicht aus Polyolefinharz in Kontakt zum Füllgut treten soll. Die Schlauchfolie wird zusätzlich einer innenseitigen Koronaentladung unterworfen und muß mit einem Blockierungsinhibitor ausgerüstet werden. Diese Vorschläge zeigen, daß Polyolefinschich- ten als Innenseiten von Lebensmittelverpackungsfolien von Nachteil sind, da sie zu einer unzureichenden Haftung zwischen Füllgut und Hülleninnenwand führen und den Geleeab¬ satz fördern. Eine Verbesserung der Haftung muß daher durch eine aufwendige Nachbe¬ handlung im Anschluß an die Extrusion erzielt werden. Außerdem erreicht die innenseitige Koronabehandlung nicht das Polyolefin in der Liegekante, so daß hier Geleeabsatz auftritt.

Auch eine innenseitig angeordnete Schicht eines lonomerharzes in einer mehrschichtigen Polyamidfolie muß mit ionisierender Strahlung behandelt werden, wie die EP 01 27 296 zeigt.

Die DE 41 28 081 beschreibt eine mehrschichtige, biaxial verstreckte Schlauchfolie.die aus mindestens drei Schichten besteht, die als äußere Schicht mindestens eine Lage aus olefi- nischem (Co-)Polymeren, als Kernschicht mindestens eine Sauerstoff-sperrende Lage aus EVOH, aromatischem oder aliphatischem (Co-)Polyamid und als innere Schicht mindestens eine Wasserdampf-sperrende Lage aus aliphatischem (Co-)Polyamid, umfaßt. Diese Hülle erfüllt die Forderungen nach einer guten Wasserdampfbarriere und zeigt auch eine gute Haftung zum Füllgut. Aus dem Füllgut wird während der Lagerung jedoch Feuchtigkeit an die Kernschicht, die als Sauerstoffsperrschicht dient, weitergegeben. Da die Feuchtigkeit

sich in der Kernschicht ansammelt und nicht durch die äußere Polyolefinschicht, die als Wasserdampfsperrschicht dient, abgegeben werden kann, wird die Barriere gegen Sauer¬ stoff während der Lagerzeit immer schlechter. Daher ist diese Hülle für längere Lagerzeiten, insbesondere für eine Lagerung ohne Kühlung, nicht geeignet. Eine außenliegende Polyo¬ lefinschicht hat weiterhin den Nachteil, daß die Folie vor dem Bedruckvorgang einer Koro¬ naentladung unterworfen werden muß, um eine ausreichende Haftung der Druckfarben zu erreichen.

In der DE 41 30 486 wird eine fünfschichtige, coextrudierte, biaxial verstreckte Schlauchfo¬ lie beschrieben, die aus mindestens drei Polyamid-Schichten aufgebaut ist.die die Kern-, die innere und die äußere Schicht bilden. Zwischen diesen Schichten liegen Schichten aus EVOH oder Haftvermittlern. Bei dem vorgeschlagenen Folienaufbau sollen eine oder zwei Haftvermittlerschichten, bestehend aus Copolymeren von Ethylen oder Propylen mit funk- tionellen Gruppen als Wasserdampfbarriere wirken. Solche Copolymere besitzen aufgrund der funktionellen Gruppen höhere Wasserdampfdurchlässigkeiten als Polyethylen oder Po¬ lypropylen und erreichen daher bei gleicher Schichtdicke nicht die gleiche Sperrwirkung ge¬ genüber Wasserdampf wie eine Schicht aus Polyethylen oder Polypropylen.

Die EP 04 67 039 A2 beansprucht eine mehrschichtige, schlauchförmige Verpackungshülle auf Basis von Polyamid, die dadurch gekennzeichnet ist, daß sie aus einer äußeren Schicht auf Basis von aliphatischem Polyamid, aliphatischem Copolyamid oder einer Polymer¬ mischung aus wenigstens einer dieser Verbindungen, einer mittleren Schicht aus Polyolefin und haftungsvermittelnder Komponente und einer inneren Schicht auf Basis von aliphati¬ schen und/oder teilaromatischen Polyamiden und/oder aliphatischen und/oder teilaromati¬ schen Copolyamiden aufgebaut ist. Lediglich in der Beschreibung wird erwähnt, daß die mittlere Schicht entweder eine homogene Mischung aus Polyolefin und Haftvermittler sein kann oder daß der Haftvermittler an beiden Seiten der Polyolefinschicht aufgebracht ist, so daß die mittlere Schicht in eine Schicht aus einem Polyolefinkern und zwei beidseitig dieses Polyolefinkerns aufgebrachten Haftvermittlerschichten besteht. Ausführungsbeispiele und Ansprüche belegen lediglich eine Mehrschichtfolie, die aus einer Außenschicht aus einem aliphatischen Polyamid, einer einzigen Mittelschicht und einer Innenschicht entweder aus dem gleichen aliphatischen Polyamid wie die Außenschicht oder aus einer Mischung aus aliphatischem und teilaromatischem Polyamid oder auch nach Anspruch 1 gänzlich aus teilaromatischem Polyamid bzw. Copolyamid aufgebaut sein kann. Die äußere Schicht ist die eigentliche Trägerschicht der mehrschichtigen Hülle und besitzt auch die größte Dicke im Vergleich zu den beiden anderen Schichten. Wenn die Sauerstoffbarriere der Hülle ver¬ bessert werden soll, wird die Innenschicht aus einer Mischung aus aliphatischem Polyamid

und teilaromatischem Polyamid hergestellt. Da die Innenschicht jedoch als sehr dünne Schicht ausgeführt werden soll, sind hierdurch keine besonders guten Sauerstoffsperr¬ eigenschaften zu erwarten. Die mittlere Schicht, die als Wasserdampfbarriere dienen soll, besteht aus einer Mischung aus Polyolefin und haftungsvermittelnder Komponente. Bei der haftungsvermittelnden Komponente handelt es sich um ein mit funktioneilen Gruppen mo¬ difiziertes Polyolefin. Da diese modifizierten Polyolefine eine höhere Wasserdampfdurch¬ lässigkeit besitzen als Polyethylen oder Polypropylen, werden durch diese Beimischung die an sich guten Wasserdampfsperreigenschaften der Polyolefine verschlechtert. Weiterhin zeigt die Mittelschicht im Vergleich zu einer Schicht aus reinem Haftvermittler eine schwä¬ chere Haftung zu den Polyamidschichten, was zu Delaminationserscheinungen führen kann.

Es hat sich gezeigt, daß derartige Hüllen noch immer nicht allen Anforderungen genügen. So zeigen Würste, die in derartige Hüllen abgepackt sind, insbesondere bei einer Lagerung ohne Kühlung, noch immer einen zu hohen Gewichtsverlust, eine farbliche Veränderung der Füllgutoberfläche und ein Faltigwerden der Ware nach längerer Lagerung.

Aufgabe der Erfindung ist es daher, die bekannten Hüllen hinsichtlich Vermeidung eines Gewichtsverlustes bei Lagerung ohne Kühlung, Faltigwerden der abgepackten Ware bei Lagerung nicht im Kühlhaus sondern bei Raumtemperatur sowie Vermeidung einer farbli¬ chen Veränderung der Füllgutoberfläche zu verbessern.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine fünfschichtige, coextrudierte, gegebenen¬ falls biaxial verstreckte und thermofixierte schlauchförmige Verpackungsfolie für Lebensmit¬ tel, die im Abfüllstadium pastöse oder schmelzflüssige Konsistenz aufweisen und gegebe¬ nenfalls einer Erhitzungsbehandlung bis zur Sterilisationstemperatur unterworfen werden, gelöst, die aus einer dünnen inneren und einer dicken äußeren Schicht aus dem gleichen Polyamid, Copolyamid und/oder Polyamid-Blend, einer mittleren Polyolefinschicht sowie aus zwei aus dem gleichen Material bestehenden Haftvermittlerschichten beidseits der mittleren Polyolefinschicht aufgebaut ist.

Die innere Schicht der fünfschichtigen, vorzugsweise biaxial verstreckten und thermofixier- ten Schlauchfolie ist dem Füllgut zugewandt und weist Bräthaftung auf, wodurch der Absatz von Gelee zwischen Hülle und Füllgut verhindert wird. Da diese Schicht weder Sperreigen¬ schaften gegenüber Wasserdampf oder Sauerstoff aufweisen muß und auch keiner Anfor¬ derung hinsichtlich mechanischer Festigkeit genügen muß, kann die Wandstärke so gering wie möglich gewählt werden. Die Wandstärke beträgt im allgemeinen 1 bis 8 μm.

Die äußere Schicht sorgt für einen faltenfreien Sitz der Hülle um den Verpackungsinhalt. Die mechanische Festigkeit der äußeren Polyamid-Schicht verhindert eine Verformung der Hülle während des Füllprozesses, sowie während der nachfolgenden Erhitzungsbehand¬ lung. Auch der Druckbeanspruchung bei der Koch- oder Sterilisationsprozedur widersteht die Hülle ohne zu platzen oder zu reißen. Die äußere Schicht ist ebenfalls für die hohe Sauerstoffbarriere der Hülle verantwortlich. Da die äußere Schicht durch die praktisch was- serdampfundurchlässige mittlere Schicht aus Polyolefin vom Füllgut getrennt ist, kann die äußere Schicht auch keine Feuchtigkeit aus dem Füllgut aufnehmen, was eine Erniedrigung der Sauerstoffbarriere zur Folge hätte. Aufgrund der ausreichend hohen Oberflächenspan¬ nung der äußeren Polyamid-Schicht läßt sich die Schlauchfolie leicht bedrucken und zeigt eine gute Haftung der Druckfarben auch bei den Koch- und Sterilisationsprozeduren. Die Wandstärke dieser Schicht beträgt im allgemeinen 10 bis 40 μm.

Die aus dem gleichen Material aufgebaute innere und äußere Schicht der Schlauchfolie bestehen aus wenigstens einem aliphatischen Polyamid und/oder wenigstens einem ali¬ phatischen Copolyamid und/oder wenigstens einem teilaromatischen Polyamid und/oder wenigstens einem teilaromatischen Copolyamid. Besonders gute Ergebnisse hinsichtlich der Sauerstoffbarriere werden mit Mischungen aus aliphatischem Polyamid und teilaromati¬ schem Polyamid und/oder teilaromatischem Copolyamid erzielt. Der Anteil des teilaromati¬ schen Polyamids und/oder Copolyamids beträgt 5 bis 60 %., insbesondere 10 bis 50 %, bezogen auf die Polymermischung aus teilaromatischen und aliphatischen Polyamiden und Copolyamiden.

Als aliphatische Polyamide und aliphatische Copolyamide eignen sich solche Polyamide, wie sie in allgemeiner Weise im Kunststoffhandbuch Teil VI "Polyamide" Seite 7 ff, Carl Hanser Verlag München 1966, beschrieben worden sind. Das aliphatische Polyamid ist ein Homopolykondensat aus aliphatischen primären Diaminen und aliphatischen Dicarbonsäu¬ ren oder ein Homopolymerisat von ω-Aminocarbonsäuren oder deren Lactamen. Das ali¬ phatische Copolyamid enthält die gleichen Einheiten und ist z.B. ein Polymeres auf Basis von einem oder mehreren aliphatischen Diaminen und einer oder mehreren aliphatischen Dicarbonsäuren und/oder einer oder verschiedener -Aminocarbonsäuren bzw. deren Lactamen. Die aliphatischen primären Diamine enthalten insbesondere 4 bis 8 C-Atome. Geeignete Diamine sind Tetra-, Penta-, Hexa-, und Octa-methylendiamin, besonders be¬ vorzugt ist Hexamethylendiamin. Die aliphatischen Dicarbonsäuren enthalten insbesondere 4 bis 12 C-Atome. Beispiele für geeignete Dicarbonsäuren sind Adipinsäure, Azelainsäure, Sebazinsäure und Dodecandicarbonsäure. Die ω-Aminocarbonsäuren bzw. deren Lactame enthalten 6 bis 12 C-Atome. Ein Beispiel für ω-Aminocarbonsäuren ist die 11-Aminoun-

decansäure. Beispiele für Lactame sind ε-Caprolactam und ω-Laurinlactam. Besonders be¬ vorzugte aliphatische Polyamide sind Polycoprolactam (PA 6) und Polyhexamethylen-adi- pinamid (PA 66). Ein besonders bevorzugtes aliphatisches Copolyamid ist PA 6/66, das aus Caprolactam- Hexamethylendiamin- und Adipinsäureeinheiten besteht.

Polyamide mit ringförmigen aromatischen Komponenten werden im Kunststoffhandbuch Teil VI "Polyamide" Seite 142 ff, Carl Hanser Verlag München 1966, beschrieben. Für Ex- trusionszwecke kommen aufgrund der Schmelzpunkte jedoch nur teilaromatische Polya¬ mide oder Copolyamide in Frage. Bei den teilaromatischen Polyamiden oder Copolyamiden können entweder die Diamineinheiten überwiegend oder ausschließlich die aromatischen Einheiten bilden, während die Dicarbonsäureeinheiten überwiegend oder ausschließlich ali- phatischer Natur sind, oder die Diamineinheiten sind überwiegend oder ausschließlich ali- phatischer Natur, während die Dicarbonsäureeinheiten überwiegend oder ausschließlich die aromatischen Einheiten bilden.

Beispiele für die erste Ausführungsform sind teilaromatische Polyamide und Copolyamide, bei denen die aromatischen Diamineinheiten aus Xylylendiamin und Phenylendiamin beste¬ hen. Die aliphatischen Dicarbonsäureeinheiten dieser Ausführungsform enthalten gewöhn¬ lich 4 bis 10 C-Atome, wie zum Beispiel Adipinsäure, Sebazinsäure und Azelain- säure.Neben den aromatischen Diamineinheiten und den aliphatischen Dicarbonsäureeinheiten können auch noch aliphatische Diamineinheiten und aromatische Dicarbonsäureeinheiten in Mengen von jeweils bis zu 5 Mol-% enthalten sein. Eine beson¬ ders bevorzugte Ausführungsform besteht aus m-Xylylendiamin- und Adipinsäure-Einhei- ten. Dieses Polyamid (PA MXD6) wird von der Firma Mitsubishi Gas Chemical Company Inc. unter dem Namen MX-Nylon vertrieben.

Beispiele für die zweite Ausführungsform sind teilaromatische Polyamide und Copolyamide, bei denen die aliphatischen Diamine gewöhnlich 4 bis 8 C-Atome besitzen. Unter den aro¬ matischen Dicarbonsäuren sind insbesondere Isophthalsäure und Terephthalsäure hervor¬ zuheben. Neben den aliphatischen Diamineinheiten und den aromatischen Dicarbonsäure¬ einheiten können auch noch aromatische Diamineinheiten und aliphatische Dicarbonsäu¬ reeinheiten in Mengen von jeweils bis zu 5 Mol-% enthalten sein. Eine besonders bevor¬ zugte Ausführungsform besteht aus Einheiten von Hexamethylendiamin, Isophthalsäure und Terephthalsäure. Dieses Polyamid (PA 6I/6T) wird z.B. von der Firma EMS-Chemie AG unter dem Namen Grivory G 21 vertrieben.

Die mittlere Schicht aus Polyolefin hat die Aufgabe, als Sperrschicht für Wasserdampf zu wirken, um auch bei einer Lagerung ohne Kühlung einen zu hohen Gewichtsverlust, ein Faltigwerden der Ware, sowie eine farbliche Veränderung der Füllgutoberfläche aufgrund von Austrocknungseffekten zu vermeiden. Geeignete Polyolefine sind Homopolymere von Ethylen oder Propylen oder Copolymere von linearen α-Olefinen mit 2 bis 8 C-Atomen oder Mischungen dieser Homopolymere oder Copolymere untereinander. Besonders geeignet sind Polyolefine mit Schmelzpunkten größer als 120 °C, wie z. B. LLDPE, HDPE, Polypro- pylen-Homopolymerisate, sowie Polypropylen-Block- und Polypropylen-Random-Copolyme- risate. Die Wandstärke der mittleren Schicht beträgt im allgemeinen 10 bis 30 μm.

Da zwischen coextrudierten Polyolefin- und Polyamid-Schichten nur geringe oder keine Haftkräfte vorhanden sind, muß, wenn eine Delamination beim bestimmungsgemäßen Ge¬ brauch verhindert werden soll, zwischen solchen Schichten eine Haftvermittlerschicht einge¬ fügt werden. Daher bestehen bei der erfindungsgemäßen Schlauchfolie zwei der fünf Schichten aus Haftvermittlern, die zwischen der inneren Polyamidschicht und der mittleren Polyolefinschicht, sowie zwischen der äußeren Polyamidschicht und der mittleren Polyole¬ finschicht angeordnet sind. Die Wandstärke jeder dieser Haftvermittlerschichten beträgt im allgemeinen 4 bis 8 μm.

Die Haftvermittlerschichten bestehen vorzugsweise aus modifizierten Polyolefinen. Es han¬ delt sich dabei um modifizierte Homo- oder Copolymere des Ethylens und/oder Propylens und gegebenenfalls weiteren linearen α-Olefinen mit 3 bis 8 C-Atomen, die Monomere aus der Gruppe der α,ß-ungesättigten Dicarbonsäuren, wie z.B. Maleinsäure, Fumarsäure, Itaconsäure oder deren Säureanhydride, Säureester, Säureamide oder Säureimide aufge¬ pfropft enthalten. Weiterhin geeignet sind Copolymerisate von Ethylen oder Propylen und gegebenenfalls weiteren linearen α-Olefinen mit 3 bis 8 C-Atomen mit α,ß-ungesättigten Carbonsäuren wie Acrylsäure, Methacrylsäure und/oder deren Metallsalze und/oder deren Alkylestern oder entsprechende Pfropfpolymere der genannten Monomere auf Polyolefine oder partiell verseifte Ethylen/Vinylacetat-Copolymerisate, die gegebenenfalls mit einem Monomer der oben genannten Säuren pfropfpolymerisiert sind und einen niedrigen Versei- fungsgrad aufweisen oder deren Mischungen. Entsprechende Produkte, die kommerziell erhältlich sind, sind z. B. unter den Handelsnamen Admer (Mitsui Petrochemical Industries, Ltd.), Plexar (DSM Polymers International), Novatec (Mitsubishi Kasei Corporation), Bynel (Du Pont Company), Surlyn (Du Pont Company) oder Primacor (Dow Chemical) bekannt.

Die erfindungsgemäße Hülle wird durch Coextrusion mit anschließender biaxialer Ver¬ streckung und Thermofixierung hergestellt. Es ist auch möglich, nach dem biaxialen Ver-

strecken der geraden Schlauchfolie zunächst nach bekanntem Verfahren eine helicale Form zu verleihen und danach die Thermofixierung durchzuführen. Die biaxiale Ver¬ streckung wird im allgemeinen so durchgeführt, daß ein Primärrohr aus einer Ringschlitzdü¬ se extrudiert und schnell abgekühlt wird, um die teilkristallienen Polymeren möglichst im amoφhen Zustand zu halten. Das Primärrohr wird dann durch Infrarotstrahlung oder Warmluft wieder aufgeheizt und zwischen zwei gasdicht schließenden Walzenpaaren, die mit unterschiedlichen Umfangsgeschwindigkeiten laufen, in der Längsrichtung, sowie durch eine eingeschlossene Luftblase in der Querrichtung, gleichzeitig biaxial verstreckt. An die biaxiale Verstreckung schließt sich die Thermofixierung an, wobei der Schlauch wiederum mit einer eingeschlossenen Luftblase einer Wärmebehandlung unterworfen wird. Ein ent¬ sprechendes Verfahren zur Herstellung von biaxial verstreckten Schlauchfolien wird z. B. in der US 3 788 503 beschrieben.

Die biaxiale Verstreckung wird bei 70 - 120 °C durchgeführt. Die Reckverhältnisse in Längs¬ und Querrichtung liegen im Bereich von etwa 1 : 1,5 bis 1 : 4. Das Flächenreckverhältnis liegt im Bereich von 6 bis 14. Durch die biaxiale Verstreckung werden die Polymerketten orientiert. Daher zeigt die Hülle eine ausgezeichnete Deformationsbeständigkeit, hohe Fe¬ stigkeit und ein elastisches Rückdehnungsvermögen.

Die Thermofixierung wird bei Temperaturen von 100 bis 180 °C durchgeführt. Durch die Thermofixierung erreicht die Hülle ihre Dimensionsstabilität. Je nach Thermofixierungstem- peratur kann eine schrumpffähige oder nicht schrumpffähige Schlauchfolie erzeugt werden. Dabei kann der Schrumpf der Folie, gemessen in Wasser bei 80 °C, im Bereich zwischen 0 und 20 % eingestellt werden. Weiterhin kann die Schlauchfolie während der Thermofixie- rungsbehandlung einer kontrollierten Schrumpfung in Längs- und Querrichtung unterworfen werden.

Bei der Coextrusion von Schlauchfolien und Rohren werden Coextrusionswerkzeuge mit kreisspaltförmigem Austrittsquerschnitt eingesetzt, wie sie z. B. im Buch "Kunststoff Extru- sionstechnik I", Seite 450 ff, Carl Hanser Verlag München Wien 1989, beschrieben werden. Dabei werden die einzelnen Schmelzeströme, die von den einzelnen Extrudern durch Auf¬ schmelzen der thermoplastischen Polymere erzeugt werden, zuerst innerhalb des Coextru- sionswerkzeuges getrennt geführt, dann innerhalb des Coextrusionswerkzeuges an einer Zusammenführungsstelle vereint und anschließend bis zum Düsenaustritt gemeinsam ge¬ führt. Bei der Coextrusion eines fünfschichtigen Schlauches müssen dem Coextrusions- werkzeug fünf Schmelzeströme zugeführt werden, die normalerweise von fünf einzelnen Extrudern erzeugt werden müssen.

Bei der erfindungsgemäßen fünfschichtigen Hülle ist es möglich, mit drei Extrudern auszu¬ kommen und dadurch Investitionskosten zu sparen, was zu einer Erniedrigung der Herstell¬ kosten führt. Die innere und die äußere Polyamid-Schicht der fünfschichtigen Schlauchfolie können aus dem gleichen Polyamid oder Polyamid-Blend bestehen. Auch die zwei Haft¬ vermittlerschichten können aus dem gleichen Material bestehen. Daher kann das Auf¬ schmelzen des Polyamids oder Polyamid-Blends, sowie des Haftvermittlers, mit je einem Extruder durchgeführt werden. Der vom Extruder bereitgestellte Schmelzestrom wird dann vor dem Coextrusionswerkzeug, entsprechend der Wandstärke der einzelnen Schichten, in zwei Schmelzeströme aufgeteilt, die dann dem Extrusionswerkzeug zugeführt werden. Be¬ sonders vorteilhaft ist bei der Aufteilung der Schmelzeströme der Einsatz von Zahnradpum¬ pen, da dadurch die Menge der Einzelströme sehr genau kontrolliert werden kann.

Die Schlauchfolie kann nach bekannten Konfektionierungsverfahren weiterverarbeitet wer¬ den. Sie kann problemlos bedruckt und gerafft oder zu einseitig abgebundenen oder geclippten Hüllen verarbeitet werden. Auch der Füllvorgang mit Wurstmasse und die an¬ schließende Erhitzungsbehandlung bis zur Sterilisationstemperatur lassen sich problemlos durchführen. Insbesondere beult die Hülle dabei nicht aus und liegt nach dem Abkühlen dem Wurstgut prall und faltenfrei an. Würste, die mit dieser Hülle hergestellt wurden, lassen sich glatt und ohne Einreißen anschneiden. Ein spiralförmiges Abpellen der Hülle ist leicht möglich. Eine Delamination der Schichten tritt dabei nicht auf.

Durch die hohe Wasserdampfbarriere der erfindungsgemäßen Hülle können Brüh- und Le¬ berwürste, auch ohne Kühlung, ohne bemerkenswerten Gewichtsverlust gelagert werden. Die Verfärbung der Wurstoberfläche bei Verwendung von Leberwurstbrät tritt aufgrund der guten Sauerstoff- und Wasserdampfbarriere wesentlich später ein als bei ein- und mehr¬ schichtigen Hüllen entsprechend dem Stand der Technik.

Die Erfindung wird durch die nachfolgenden Beispiele näher erläutert.

Beispiel 1

Die Polymeren bzw. Polymer-BIends A, B und C werden getrennt voneinander in drei Ex¬ trudern plastifiziert und homogenisiert. Anschließend werden die Schmelzeströme der Po¬ lymeren A und B aufgesplittet und die nun insgesamt fünf Schmelzeströme einem Fünf-

schicht-Extrusionskopf zugeführt. Es wird ein Primärrohr mit dem Aufbau A/B/C/B/A extru- diert. Die einzelnen Schichten bestehen aus folgenden Materialien:

Außenschicht: Dryblend aus 90 % Polyamid 6 (Durethan B 40 F der Bayer AG) und 10 % Polyamid MXD6 (MX-Nylon von Mitsubishi Gas Chemical Company Inc.). Die mittlere Wandstärke beträgt 164 μm.

Haftvermittler: Modifiziertes Polyethylen (Admer L 2100 von Mitsui Petrochemical Industries, Ltd.). Die mittlere Wandstärke beträgt 38 μm.

Mittelschicht: Polyethylen (LLDPE, Dowlex 2045 E von Dow Chemical Co.).

Die mittlere Wandstärke beträgt 122 μm.

Haftvermittler: Modifiziertes Polyethylen (Admer L 2100 von Mitsui Petrochemical Industries, Ltd.). Die mittlere Wandstärke beträgt 38 μm.

Innenschicht: Dryblend aus 90 % Polyamid 6 (Durethan B 40 F der Bayer AG) und

10 % Polyamid MXD6 (MX-Nylon von Mitsubishi Gas Chemical Company Inc.). Die mittlere Wandstärke beträgt 38 μm.

Das Primärrohr hat einen Durchmesser von 14 mm und eine mittlere Gesamtwandstärke von 0,4 mm.

Das Primärrohr wird mit Infrarotstrahlung auf 105 °C aufgeheizt und biaxial mit einem Flä- cheπreckverhältnis von 9,3 verstreckt. Der biaxial verstreckte Schlauch wird thermofixiert, flachgelegt und aufgewickelt. Die mittlere Gesamtwandstärke des Schlauches beträgt 55 μm, die Liegebreite beträgt 62 mm. Die mittleren Wandstärken der einzelnen Schichten betragen:

Außenschicht: 23 μm

Haftvermittler: 5 μm

Mittelschicht: 17 μm

Haftvermittler: 5 μm

Innenschicht: 5 μm

Beispiel 2

Analog Beispiel 1 wird ein fünfschichtiges Primärrohr mit folgendem Aufbau hergestellt:

Außenschicht: Dryblend aus 70 % Polyamid 6 (Ultramid B 4 der BASF AG), 20 % Polyamid MXD6 (MX-Nylon von Mitsubishi Gas Chemical Company Inc.) und 10 % Polyamid 6I/6T (Grivory G 21 der EMS Chemie AG).

Haftvermittler: Modifiziertes Polypropylen (Novatec AP 196 P von Mitsubishi

Kasei Co.).

Mittelschicht: Polypropylen-Copolymer (Novolen 3200 HX der BASF AG).

Haftvermittler: Modifiziertes Polypropylen (Novatec AP 196 P von Mitsubishi

Kasei Co.).

Innenschicht: Dryblend aus 70 % Polyamid 6 (Ultramid B 4 der BASF AG), 20 % Polyamid MXD6 (MX-Nylon von Mitsubishi Gas Chemical Company Inc.) und 10 % Polyamid 6I/6T (Grivory G 21 der EMS Chemie AG).

Das Primärrohr wird wie im Beispiel 1 biaxial verstreckt und thermofixiert. Die Verteilung der Wandstärken entspricht Beispiel 1.

Beispiel 3

Analog Beispiel 1 wird ein fünfschichtiges Primärrohr mit folgendem Aufbau hergestellt:

Außenschicht: Dryblend aus 50 % Polyamid 6 (Akulon F 138 C der DSM Polymers

International) und 50 % Polyamid MXD6 (MX-Nylon von Mitsubishi Gas Chemical Company Inc.)

Haftvermittler: Modifiziertes Polyethylen (Bynel 4105 der Du Pont Company).

Mittelschicht: LLDPE (Stamylex 3026 F der DSM Polymers International).

Haftvenmittler: Modifiziertes Polyethylen (Bynel 4105 der Du Pont Company).

Innenschicht: Dryblend aus 50 % Polyamid 6 (Akulon F 138 C der DSM Polymers

International) und 50 % Polyamid MXD6 (MX-Nylon von Mitsubishi Gas Chemical Company Inc.)

Das Primärrohr wird wie im Beispiel 1 biaxial verstreckt und thermofixiert. Die Verteilung der Wandstärken entspricht Beispiel 1.

Zum Vergleich wurden die folgenden Schlauchmuster geprüft:

Vergleichsbeispiel 1 : Schlauchfolie aus PVDC-Copolymerisat

Vergleichsbeispiel 2: Einschichtige Schlauchfolie gemäß DE 28 50 181

Vergleichsbeispiel 3: Dreischichtige Schlauchfolie gemäß EP 04 67 039

Vergleichsbeispiel 4: Fünfschichtige Schlauchfolie gemäß DE 41 30 486

In Tabelle 1 sind Barriereeigenschaften sowie die anwendungstechnischen Beurteilungen der Hüllen zusammengefaßt.

Tabelle 1: Barriereeigenschaften und anwendungstechnische Beurteilung

Wasserdampf¬ Sauerstoff- durch- Gewichtsverlust 3 ) Faltenbildung 3) Verfärbung durchlässigkeit 1) lässigkeit 2) der (g/m2d) (cm3/m2dbar) (%) Füllgutoberfläche4)

Beispiel 1 2,9 14 0,7 keine 1-2

Beispiel 2 2,8 11 0,7 keine 1

Beispiel 3 2,7 8 0,6 keine 0-1

Vergleichsbeispiel 1 2,7 10 0,5 keine 0-1

Vergleichsbeispiel 2 13,0 13 6,0 nach 11 Tagen 3

Vergleichsbeispiel 3 7,5 14 3,2 nach 22 Tagen 2

Vergleichsbeispiel 4 11,0 12 4,8 nach 17 Tagen 2

1) Bestimmt mit PERMATRAN-W 200 der Fa. Modern Controls Inc. bei 23 °C und 85 % relativer Feuchte

2) Bestimmt mit OX-TRAN 200-H der Fa. Modern Controls Inc. bei 23 °C und 50 % relativer Feuchte

3) Lagertest mit Fleischwurstbrät bei 23 °C und 50 % relativer Feuchte über einen Zeitraum von 28 Tagen

4) Lagertest mit Leberwurstbrät unter Belichtung bei 23 °C und 50 % relativer Feuchte über einen Zeitraum von 28 Tagen Beurteilung: 0 = keine Verfärbung

1 = sehr leichte Verfärbung (kaum bemerkbar)

2 = leichte Verfärbung

3 = mittlere Verfärbung

4 = starke Verfärbung 5 = sehr starke Verfärbung