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Patent Searching and Data


Title:
BINARY AMBIGUOUS IMAGE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2010/022952
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a security element for a data carrier, comprising a color layer (1) and an effect layer (2), which is substantially transparent when observed at a first angle (A) and shows a color shade when observed at at least a second, so-called effect angle (B), wherein the color shade of the effect layer produces a complementary contrast to the color shade of the color layer (1) at least in a first section (2a).

Inventors:
HABIK KLAUS (DE)
BALDUS CHRISTOF (DE)
Application Number:
PCT/EP2009/006225
Publication Date:
March 04, 2010
Filing Date:
August 27, 2009
Export Citation:
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Assignee:
GIESECKE & DEVRIENT GMBH (DE)
HABIK KLAUS (DE)
BALDUS CHRISTOF (DE)
International Classes:
G03C5/08; B41M3/14
Foreign References:
US20050240549A12005-10-27
EP0317514A11989-05-24
Attorney, Agent or Firm:
HÖHFELD, Jochen (DE)
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Claims:
P a t e n t a n s p r ü c h e

1. Sicher heitselement für einen Datenträger, umfassend eine Farbschicht (1) und eine Effektschicht (2), wobei die Effektschicht (2) bei Betrachtung unter einem ersten Winkel (A) im Wesentlichen transparent ist und bei Betrachtung unter zumindest einem zweiten, sogenannten Effektwinkel (B) einen Farbton zeigt, dadurch gekennzeichnet, dass der Farbton der Effektschicht (2) zumindest in einem ersten Teilbereich (2a) einen komplementären Kontrast zu dem Farbton der Farbschicht (1) erzeugt.

2. Sicherheitselement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass unter dem Effektwinkel die Effektschicht in einem zweiten Teilbereich (2b) einen mit dem Farbton der Farbschicht in Harmonie stehenden Farbton zeigt.

3. Sicherheitselement nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Farbschicht (1) wenigstens zwei Teilbereiche (Ia, Ib) mit unterschiedlichen Farbeindrücken umfasst, wobei die Farbtöne der unterschiedlichen Farbeindrücke der zwei Teilbereiche miteinander in Harmonie stehen und die zwei Teilbereiche sich vorzugsweise durch die Aufrasterung oder durch den Farbton der aufgetragenen Farbschicht unterscheiden.

4. Sicherheitselement nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Farbschicht (1) und/ oder die Effektschicht (2) vollflächig aufgebracht sind.

5. Sicherheitselement nach den Ansprüchen 1 bis 3 oder 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Farbschicht (1) eine erste Information, insbesondere ein erstes Motiv, umfasst, welche die wenigstens zwei Teilbereiche der Farbschicht umfasst, und dass die Effektschicht (2) eine zweite Information, ins- besondere ein zweites Motiv, umfasst, welche zumindest den ersten und zweiten Teilbereich der Effektschicht umfasst.

6. Sicherheitselement nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Farbschicht (1) und die Effektschicht (2) deckungsgleich übereinander angeordnet sind.

7. Sicherheitselement nach einem der Ansprüche 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass ein Umriss der Farbschicht (1), der Effektschicht (2) und/ oder von Teilbereichen (Ia, Ib, 2a, 2b) der Farbschicht oder Effektschicht zumindest teilweise einer Aussparung in einer umgebenden weiteren Farbschicht (3) entspricht und vorzugsweise an die umgebende Farbschicht anstößt.

8. Sicherheitselement nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die umgebende weitere Farbschicht (3) wenigstens zwei Teilbereiche (3a, 3b) mit unterschiedlichen Farbeindrücken umfasst, wobei die Farbtöne der unterschiedlichen Farbeindrücke der wenigstens zwei Teilbereiche miteinander in Harmonie stehen.

9. Sicherheitselement nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Farbton der Farbschicht (1) eine Sekundär- oder Tertiärfarbe ist.

10. Sicherheitselement nach einem der Ansprüche 1 bis 9, gekennzeichnet durch eine Verprägung im Bereich der Effektschicht (2).

11. Sicherheitselement nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Teilbereich von Farbschicht (1) oder Effektschicht (2) zumindest einen weiteren Stoff, insbesondere einen Lumines- zenzstoff, einen Infrarotabsorber, eine thermochrome Farbe, einen Markierungsstoff, eine cholesterische Farbe und/ oder ein Magnetpigment, enthält.

12. Sicherheitselement nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass jeweils ein Teilbereich von Farbschicht (1) und Effektschicht (2) einen weiteren Stoff enthält und sich die beiden Teilbereiche zu einer dritten Information, insbesondere zu einem dritten Motiv, ergänzen.

13. Sicherheitselement nach einem der Ansprüche 3 bis 12, dadurch gekenn- zeichnet, dass zumindest einer der Teilbereiche der Farbschicht (1) durch zwei zueinander metamere Farben gebildet wird.

14. Sicherheitselement nach einem der Ansprüche 2 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass ein Teilbereich der Effektschicht (2) matt und der andere Teil- bereich der Effektschicht glänzend ausgebildet ist.

15. Datenträger umfassend ein Sicherheitselement nach einem der Ansprüche 1 bis 14.

16. Verfahren zur Herstellung eines Sicherheitselements, umfassend die Schritte:

- Bereitstellen eines Substrats (4);

- Aufbringen einer Farbschicht (1); und

- Aufbringen einer Effektschicht (2), welche bei Betrachtung unter einem ers- ten Winkel im Wesentlichen transparent ist und bei Betrachtung unter zumindest einem zweiten, sogenannten Effektwinkel einen Farbton zeigt, welcher zumindest in einem ersten Teilbereich (2a) einen komplementären Kontrast zu dem Farbton der Farbschicht erzeugt.

17. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass das Aufbringen der Farbschicht (1) und das Aufbringen der Effektschicht (2) jeweils Teilvorgänge in einem gemeinsamen Druckvorgang sind.

18. Verfahren nach Anspruch 16 oder 17, dadurch gekennzeichnet, dass das Aufbringen der Farbschicht (1) im Offsetdruck oder indirektem Hochdruck und das Aufbringen der Effektschicht (2) im Flexodruck erfolgt.

19. Verfahren nach einem der Ansprüche 16 bis 18, gekennzeichnet durch den Schritt des Aufbringens einer weiteren umgebenden Farbschicht (3), vorzugsweise im Offset- oder indirektem Hochdruckverfahren in einer Supersimultandruckvorrichtung.

Description:
B i n ä r e s K i p p b i l d

Die Anmeldung betrifft ein Sicherheitselement für einen Datenträger mit einer Effektschicht, einen Datenträger mit einem solchen Sicherheitselement sowie ein Herstellungsverfahren für ein solches Sicherheitselement.

Datenträger, wie Wert- oder Ausweisdokumente, insbesondere Ausweiskarten, Kreditkarten oder Pässe, oder auch andere Wertgegenstände, wie etwa Markenartikel, werden zur Absicherung mit Sicherheitselementen versehen, die eine Überprüfung der Echtheit des Gegenstandes gestatten und die zugleich als Schutz vor unerlaubter Reproduktion dienen. Weiterhin erzeugen Sicherheitselemente häufig einen gut sichtbaren optischen Eindruck, weswegen solche Sicherheitselemente neben ihrer Funktion als Sicherungsmittel bisweilen auch ausschließlich als dekorative Elemente für solche Da- tenträger oder für deren Verpackung verwendet werden. Ein Sicherheitselement kann in solche Datenträger, beispielsweise in eine Banknote oder in eine Chipkarte, eingebettet oder als selbsttragendes Transferelement ausgebildet sein, beispielsweise als Patch oder als Etikett, das nach seiner Herstellung auf einen zu sichernden Datenträger oder sonstigen Gegenstand aufge- bracht wird. Alternativ kann das Sicherheitselement aber auch während der Herstellung in den Datenträger integriert werden.

Datenträger im Sinne der vorliegenden Erfindung sind insbesondere Banknoten, Aktien, Anleihen, Urkunden, Gutscheine, Schecks, hochwertige Ein- trittskarten, aber auch andere fälschungsgefährdete Papiere, wie Pässe oder sonstige Ausweisdokumente, und auch kartenförmige Datenträger, insbesondere Kredit- und Chipkarten, sowie Produktionssicherungselemente, wie Etiketten, Siegel, Verpackungen und dergleichen. Der Begriff "Datenträger" umfasst auch nicht umlauffähige Vorstufen solcher Datenträger, die bei- spielsweise im Fall von Sicherheitspapier in quasi endloser Form vorliegen und zu einem späteren Zeitpunkt weiterverarbeitet werden. Um eine Fälschung oder Nachbildung von Sicherheitselementen beispielsweise mit hochwertigen Farbphotokopiergeräten zu verhindern, können Sicherheitselemente optisch variable Elemente aufweisen, die dem Betrachter unter verschiedenen Betrachtungswinkeln verschiedene optische Eindrücke vermitteln. Zur Erzeugung von Effektschichten, die solche optisch variablen Effekte zeigen, sind verschiedene Techniken bekannt. Beispielsweise können optische Interferenzschichten entweder vollflächig oder in Pigmentform vorliegen. Solche Interferenzschichten weisen typischerweise einen Dünnschichtaufbau auf und umfassen z.B. im Fall eines mehrschichtigen Dünn- schichtaufbaus eine Reflexionsschicht, eine Absorberschicht und eine oder mehrere dazwischen liegende dielektrische Abstandsschichten und basieren beispielsweise auf Glimmer, auf SiCh oder auf AI2O2. Solche Interferenzschichten werden entsprechend der Anzahl von dielektrischen Schichten als ein- oder mehrschichtig bezeichnet. Druckfarben mit Interferenzschichtpig- menten werden beispielsweise unter dem Namen Iriodin ® (einschichtig) oder Colorcrypt ® (mehrschichtig) von der Firma Merck KGaA vertrieben. Druckfarben mit mehrschichtigen Interferenzschichtpigmenten werden ferner unter dem Namen OVI ® von der Firma SICPA vertrieben. Anstelle von Interferenzschichten oder Interferenzschichtpigmenten können auch cholesterische Flüssigkristalle verwendet werden. Diese liegen beispielsweise als flüssigkristalline Silikonpolymere vor oder auch als Pigmente in sogenannten STEP- Farben („Shimmery Twin Effect Protection"). Weiterhin zeigen auch Hologramme, welche typischerweise per Vakuumbedampfung hergestellte metallische Schichten umfassen, oder Beugungsgitter unter verschiedenen Be- trachtungswinkeln einen verschiedenen optischen Eindruck für einen Betrachter.

Die verschiedenen optischen Eindrücke für einen Betrachter umfassen beispielsweise einen sogenannten Farbkippeffekt, bei dem für den Betrachter unter verschiedenen Betrachtungswinkeln verschiedene Farbtöne erkennbar sind. Verschiedene optische Eindrücke können auch dadurch entstehen, dass unter einem bestimmten Betrachtungswinkel die Effektschicht vollständig transparent und somit für einen Betrachter unsichtbar ist, während sie unter einem anderen Betrachtungswinkel (Effektwinkel) einen Farbton zeigt. Solche Effektschichten sind häufig irisierend, das heißt sie zeigen einen Perlglanz, wie er beispielsweise von Muscheln oder Glimmer bekannt ist. Allgemein werden solche bei wechselnder Betrachtungsrichtung einen Farbwechsel zeigende Pigmente als goniochromatische Pigmente bezeichnet.

Einschichtige Interferenzschichten, Druckfarben mit einschichtigen Interferenzschichtpigmenten oder flüssigkristallinen Pigmenten sind häufig unter allen Betrachtungswinkeln stark transluzent, so dass der bei Betrachtung der Effektschicht unter dem Effektwinkel für den Betrachter erkennbare Farb- eindruck relativ schwach ist. Solche Effektschichten mit starker Lichtdurchlässigkeit werden zur Verbesserung der Erkennbarkeit des Farbwechsels daher vorzugsweise über dunklen oder schwarzen Hintergründen aufgetragen. Im Gegensatz dazu zeigen mehrschichtige Interferenzschichten und mehrschichtige Interferenzschichtpigmente eine geringe Transluzenz und sind bisweilen vollständig opak.

In der Schrift EP 0317514 Al wird die hohe Transluzenz einer aufgetragenen Iriodin-Farbschicht als fälschungssicheres Echtheitsmerkmal genutzt. Die Iriodin-Farbschicht ist über einem schwarzen Untergrund aufgetragen, so dass bei Betrachtung eines ungefälschten Sicherheitsmerkmals unter einem Effektwinkel der Farbeindruck der aufgebrachten Iriodin-Farbschicht wahrgenommen werden kann. Ein Farbphotokopiergerät kann diese Iriodin- Farbe aufgrund deren schwacher Farbintensität und auch aufgrund der Bildabtastung in Draufsicht, bei der die Iriodin-Schicht transparent ist, nicht er- kennen und kopiert somit lediglich den schwarzen Hintergrund. Somit fehlt der optisch variable Farbeindruck auf der Kopie.

Zur Verbesserung der Sichtbarkeit des relativ schwachen Farbeindrucks ei- ner Iriodin-Farbschicht wird in der EP 0490825 Al die Verwendung mehrerer nebeneinanderliegender Streifen aus Iriodin-Farbe vorgeschlagen, welche verschiedene Farbeindrücke erzeugen, wodurch sich die Wahrnehmbarkeit der Farbeindrücke insgesamt erhöht.

Aus der EP 0863 815 ist weiterhin das Überdrucken einer aufgedruckten Information mit einer optisch variablen Schicht bekannt. Ziel ist es dabei, den optisch variablen Effekt in einem fein strukturierten Bereich zu zeigen, beispielsweise nur innerhalb einer schmalen Linie, was mit dem für optisch variable Farben typischerweise verwendeten Siebdruckverfahren wegen dessen geringer räumlicher Auflösung nicht realisiert werden kann. Dazu wird vorgeschlagen solche fein strukturierten Bereiche, wie Guillochen, in der aufgedruckten Information vorzusehen und beispielsweise im Stichtiefdruck aufzutragen. Die Farben der aufgedruckten Information und des Untergrundes werden dann derart gewählt, dass der optisch variable Effekt der vollflächig darüberliegenden Effektschicht für einen Betrachter beispielsweise nur über den im Stichtiefdruck aufgedruckten fein strukturierten Bereichen wahrgenommen wird.

Die üblicherweise für Sicherheitselemente verwendeten optisch variablen Farben sind für einen Fälscher nicht leicht verfügbar. Jedoch lassen sich zumindest für einen unbedarften oder unaufmerksamen Betrachter ähnliche Farbeindrücke auch über andere Stoffe, wie sie beispielsweise in Nagellack vorkommen, erzielen. Dabei lassen sich nicht nur einfarbige Aufdrucke aus optisch variablen Farben, sondern auch zwei- und mehrfarbige Aufdrucke nachbilden.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Sicherheitselement mit einer verbesserten Prüfbarkeit auf Echtheit und mit einem verbesserten Fälschungsschutz zu schaffen. Es ist weiterhin Aufgabe der Erfindung, einen Datenträger sowie ein Herstellungsverfahren für ein solches Sicherheitselement anzugeben.

Diese Aufgabe wird durch ein Sicherheitselement, einen Datenträger sowie ein Herstellungsverfahren mit den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche gelöst. Die abhängigen Ansprüche betreffen bevorzugte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung.

Das erfindungsgemäße Sicherheitselement umfasst eine Farbschicht und eine Effektschicht. Die Farbschicht besitzt einen Farbton, der visuell wahrgenommen werden kann und der bei Änderung des Betrachtungswinkels, beispielsweise durch Verkippen des Sicherheitselements, keine Änderung zeigt. Die Effektschicht ist unter einem ersten Winkel, beispielsweise in Draufsicht, im Wesentlichen transparent und wird unter diesem Winkel vom Betrachter kaum, vorzugsweise überhaupt nicht wahrgenommen, wenn sie, wie für die nachfolgende Beschreibung angenommen, in Betrachtungsrichtung über der Farbschicht liegt. Somit ergibt sich für den Betrachter in Draufsicht ein Farbeindruck, der vorzugsweise ausschließlich von dem Farbton der darunterlie- genden Farbschicht bestimmt wird. Im Wesentlichen transparent bedeutet im Rahmen der vorliegenden Anmeldung, dass der Betrachter die Effektschicht aufgrund ihrer vollständigen Transparenz bzw. sehr hohen Translu- zenz unter einem bestimmten Betrachtungswinkel überhaupt nicht bzw. kaum wahrnimmt. Bei Betrachtung unter einem zweiten Winkel, dem sogenannten Effektwinkel, vermittelt auch die Effektschicht dem Betrachter einen Farbton, wobei sich beide Farbeindrücke grundsätzlich überlagern. Erfindungsgemäß vermittelt die Effektschicht dabei einen Farbton, der einen komplementären Kontrast zu dem Farbton der Farbschicht erzeugt. Vorzugsweise handelt es sich bei dem Farbton der Farbschicht und der Effektschicht um Komplementärfarben.

Die Definition von Komplementärfarben hängt vom Farbraum ab. Beispiels- weise wird gefordert, dass spektrale Hellempfindlichkeitsgrade für photooptisches Sehen (Tagsehen) sich an jeder Stelle des sichtbaren Spektrums zu 1 addieren. In dieser Definition ergibt die additive Mischung von Komplementärfarben also Weiß (siehe Lexikon der Optik, Herausgeber: Harry Paul, Spektrum Akademischer Verlag GmbH, Heidelberg, 2003; Seite 360). Abwei- chend von einer solch strengen mathematischen Definition beruht die vorliegende Erfindung auf der Erkenntnis, dass bei Betrachtung einer lichtdurchlässigen, farbigen Schicht, welche auf einer darunterliegenden, beispielsweise opaken Farbschicht angeordnet ist, der sich für den Betrachter ergebende Farbeindruck besonders dann von dem Farbton der darüberliegenden, licht- durchlässigen Schicht dominiert wird, wenn es sich dabei um im Wesentlichen komplementäre Farbtöne handelt. Die beiden Farbtöne können dabei geringfügige Abweichung von der strengen Definition von Komplementärfarben aufweisen, was im Folgenden durch den Begriff „komplementärer Kontrast" ausgedrückt wird. Bei Betrachtung unter dem Effektwinkel bildet eine Effektschicht eine solche farbige, lichtdurchlässige Schicht. Der Betrachter nimmt dann unter dem Effektwinkel vorwiegend den Farbton der Effektschicht wahr. Dabei tritt der Farbton der darunterliegenden Farbschicht weitgehend, idealerweise vollständig, zurück und wird entsprechend kaum oder überhaupt nicht mehr wahrgenommen. Die erfindungsgemäße Verwendung von Farben, die zueinander einen komplementären Kontrast erzeugen, unterstützt somit beim Übergang von dem ersten Betrachtungswinkel zum Effektwinkel das "Ausblenden" des Farbtons der Farbschicht und das "Einblenden" des Farbtons der Effektschicht. Mit anderen Worten besitzt das Sicherheitselement einen binären Kippeffekt, da bei Betrachtung unter einem ersten Winkel idealerweise nur der Farbton der Farbschicht und bei Betrachtung unter dem Effektwinkel idealerweise nur der Farbton der Effektschicht sichtbar ist.

Zur Erzielung eines binären Kippeffekts und somit zur maximalen Ausblendung des Farbtons der Farbschicht durch den Farbton der Effektschicht ist die erfindungsgemäße Auswahl der Farben auch deswegen vorteilhaft, weil unter dem Effektwinkel das Reflektionsspektrum der unten liegenden Farbschicht durch die darüberliegende Effektschicht mit dem wenigstens annä- hernd komplementären Farbton zusätzlich ausgeblendet (absorbiert) wird und sich mit dem harmonischen Farbton der Effektschicht vermischt, so dass der Farbton (Motiv) der ausgeblendeten bzw. vermischten Farbschicht vom menschlichen Auge nicht mehr wahrgenommen wird. Das Motiv der Effektschicht hingegen wird vom Betrachter erkannt und dominiert dann über den Farbton (Motiv) der unten liegenden Farbschicht.

Als Effektschicht kommen im Grunde die Mehrzahl der im Stand der Technik bekannten optisch variablen Schichten infrage. Besonders bevorzugt werden aber einschichtige Interferenzschichten, Farben mit einschichtigen Inter- ferenzschichtpigmenten, beispielsweise Iriodin ® -Farben von Merck, oder mehrschichtigen Interferenzschichtpigmenten, z.B. Colorcrypt ® -Farben von Merck und Farben mit cholesterischen Flüssigkristallpigmenten. Bei den z.B. von Merck erhältlichen Iriodin-Pigmenten handelt es sich in der Regel um Pigmente mit einem Kern aus Glimmer, der eine Interferenzschicht, insbe- sondere aus Titandichlorid, Eisenchlorid oder aus einer Kombination von Titandichlorid und Eisenchlorid, aufweist.

Die Schichtdicken der Interferenzschicht werden dabei so gewählt, dass sie im Wellenlängenbereich der gewünschten Farbe (1. Ordnung) oder bei einem mehrfachen der gewünschten Wellenlänge (2., 3., 4. usw. Ordnung) liegen. Im Allgemeinen sind Pigmente mit einer Interferenzschichtdicke im Bereich des mehrfachen der gewünschten Wellenlänge, häufig auch als „Pigmente höherer Ordnung" bezeichnet, farbstärker als sogenannte „Pigmente 1. Or d- nung". Der Betrachter kann in der Regel nur unter einem bestimmten Betrachtungswinkel eine einzige charakteristische Farbe wahrnehmen. Bei den z.B. von Merk erhältlichen Colorcrypt ® -Pigmenten handelt es sich in der Regel um Pigmente mit einem Kern aus Siliziumoxid, der eine Interferenzschicht aufweist, die mehrere Schichten, insbesondere Zwischenschichten umfasst. Je nach Schichtdicke der einzelnen Schichten nimmt der Betrachter so unter unterschiedlichen Betrachtungswinkeln unterschiedliche Farben wahr, allerdings nur unter einem verhältnismäßig engen Wellenlängenbereich um eine bestimmte Schwerpunktwellenlänge. Im Unterschied dazu weisen die OVI ® -Pigmente bzw. OVI ® -Farben der Firma SICPA in einem verhältnismäßig breiten Wellenlängenbereich einen betrachtungswinkelabhängigen Farbkippeffekt auf.

Die von Merk erhältlichen Colorcrypt ® -Pigmente sind in der Herstellung wesentlich aufwendiger als die ebenfalls von Merck erhältlichen Iriodin ® -Pig- mente, so dass Colorcrypt ® -Pigmente wesentlich teurer als Iriodin ® -Pigmente sind, was Fälscher vor dem Einsatz dieser Pigmente aus Kostengründen abhält und somit den Fälschungsschutz von mit Colorcrypt ® -Pigmenten ausgestatteten erfindungsgemäßen Sicherheitselementen zusätzlich erhöht. Des Weiteren sind Colorcrypt ® -Pigmente von Merck unter dem Mikroskop ein- deutig zu erkennen, was mit geeignetem Hilfsmittel als Echtheitsnachweis dienen kann. Es versteht sich, dass die vorstehend genannten oder bevorzugt eingesetzten Effektpigmente lediglich beispielhaft und nicht als beschränkend anzusehen sind.

Besonders bevorzugt werden einschichtige Interferenzschichten, Iriodin ® - und Colorcrypt ® -Farben von Merck sowie Farben mit cholesterischen Flüssigkristallpigmenten insbesondere deshalb, weil diese unter allen Betrachtungswinkeln eine hohe Lichtdurchlässigkeit zeigen, beim ersten Betrach- tungswinkel, also beispielsweise in Draufsicht, häufig vollständig transparent sind und bei Betrachtung unter dem Effektwinkel trotz ihrer Translu- zenz einen ausreichend intensiven Farbton zeigen.

Um einen ausreichend intensiven Farbton der Effektschicht zu erreichen, muss eine ausreichende Menge an z.B. Iriodin ® -Pigmenten appliziert werden. Die beschichtete Fläche sollte idealerweise mit einer im Wesentlichen geschlossenen Iriodin ® -Pigmentschicht ausgestattet sein. Dies wird erreicht, indem im Mittel eine Auftragsmenge von ca. 9 g/m 2 (trocken) Iriodin ® - Effektfarbe aufgebracht wird, so dass sich eine ca. 30 μm dicke Pigment- schicht ergibt. Eine zusätzliche Erhöhung der Intensität des Farbtons wird durch eine Kalandrierung des Substrats erreicht, weil sich die flachen Pigmente dadurch noch besser in einer Ebene ausrichten.

Bei der unten liegenden Farbschicht handelt es sich vorzugsweise um eine opake Schicht, wodurch der Farbton des Sicherheitselementes unabhängig von dem verwendeten Substrat ist. Andererseits kann, wenn eine solche Wechselwirkung mit dem Untergrund, beispielsweise mit einem andersfarbigen oder auch transluzenten Substrat, beabsichtigt ist, auch eine translu- zente, das heißt semitransparente Farbschicht verwendet werden. Die Effektschicht ist vorzugsweise so auf der Farbschicht angeordnet, dass sie direkt an die Farbschicht angrenzt. Andererseits ist es auch denkbar, zwischen Farbschicht und Effektschicht weitere transluzente oder transparente Schichten vorzusehen.

Um eine gute Wahrnehmbarkeit des erfindungsgemäßen binären Kippeffekts und das oben beschriebene „Ausblenden" und „Einblenden" zu gewährleisten ist es vorteilhaft, dass die Farbschicht und die Effektschicht getrennte Schichten sind und nicht beispielsweise eine im Wesentlichen homogene Schicht ausgebildet ist, die eine Mischung von Farben umfasst, die erfindungsgemäß jeweils die Farbschicht und die Effektschicht aufbauen.

Vorzugsweise wird die Effektschicht räumlich strukturiert, also in Teilbereichen auf die unten liegende Farbschicht aufgebracht, so dass sie eine Infor- mation für den Betrachter vermittelt. Dazu kann beispielsweise eine Aussparung in der Effektschicht vorgesehen sein, was z.B. für eine aus cholesteri- schen Flüssigkristallpigmenten gebildete Effektschicht von Vorteil ist. Somit zeigt die Effektschicht bei Betrachtung unter dem Effektwinkel nur in einem ersten Teilbereich einen zur Farbschicht komplementären Farbton. Vorzugs- weise besitzt die Effektschicht neben oder anstelle einer Aussparung einen zweiten Teilbereich, in welchem die Effektschicht unter dem Effektwinkel einen zweiten Farbton zeigt, welcher mit dem Farbton der Farbschicht in Harmonie steht. Der Effektwinkel des ersten und zweiten Teilbereichs ist dabei identisch oder es existiert zumindest ein Betrachtungswinkel, unter welchem die ersten und die zweiten Teilbereiche zugleich die oben beschriebenen Farbtöne zeigen; dieser Winkel wird dann als Effektwinkel bezeichnet.

Unter Farbtönen, die miteinander in Harmonie stehen, werden vorliegend Farbtöne verstanden, welche zumindest eine gleiche Primärfarbe enthalten, insbesondere eine gleiche Primärfarbe als Hauptbestandteil enthalten und somit ähnlich sind. Des Weiteren weisen miteinander in Harmonie stehende Farben in der Regel eine vergleichbare Helligkeit und/ oder Farbsättigung auf, was insbesondere für die erfindungsgemäße Farbschicht häufig zutrifft.

Da der Farbton in dem zweiten Teilbereich der Effektschicht vorzugsweise mit dem Farbton der darunterliegenden Farbschicht in Harmonie steht, erzeugen auch der Farbton des zweiten Teilbereichs der Effektschicht und der Farbton des ersten Teilbereichs der Effektschicht bei Betrachtung unter dem Effektwinkel einen komplementären Kontrast.

Da der zweite Teilbereich der Effektschicht bei Betrachtung unter dem Effektwinkel vorzugsweise einen in Harmonie zu der darunterliegenden Farbschicht stehenden Farbton zeigt, verstärkt sich in diesem Teilbereich durch die Effektschicht der Farbeindruck, den der Betrachter bereits durch die darunterliegende Farbschicht erhält.

In einer Variante wird für einen der Teilbereiche der Effektschicht, insbesondere für den ersten Teilbereich, eine stark lichtdurchlässige, optisch variable Farbschicht, vorzugsweise eine Iriodin-Farbschicht, verwendet, während für den anderen Teilbereich, vorzugsweise für den zweiten Teilbereich, eine semitransparente oder gegebenenfalls sogar opake Farbschicht, vorzugsweise eine stark deckende Colorcrypt- oder OVI-Farbschicht verwendet wird. Es ist auch möglich, in dem zweiten Teilbereich der Effektschicht anstelle einer optisch variablen Farbschicht Glanzlack zu verwenden. Dabei besitzen beide Teilbereiche der Effektschicht idealerweise einen identischen Effektwinkel und einen identischen Winkelbereich, in dem die jeweiligen Farbeindrücke der beiden Teilbereiche der Effektschicht wahrnehmbar sind. Vorzugsweise weist auch die Farbschicht wenigstens zwei Teilbereiche auf, welche einem Betrachter unterschiedliche Farbeindrücke vermitteln. Dabei stehen die Farbtöne der verschiedenen Teilbereiche der Farbschicht vorteil- hafterweise miteinander in Harmonie.

Durch die Verwendung von mehreren verschiedenfarbigen Teilbereichen in der Farbschicht sind diese zumindest unter dem ersten Betrachtungswinkel, also beispielsweise in Draufsicht, für den Betrachter klar erkennbar. Andererseits werden wegen der Forderung, dass die verschiedenen Teilbereiche der Farbschicht miteinander in Harmonie stehen, bei Betrachtung des Sicherheitselements unter dem Effektwinkel alle Teilbereiche der Farbschicht und somit die gesamte Farbschicht sowohl durch den ersten, einen komplementären Kontrast erzeugenden Teilbereich der Effektschicht als auch durch den zweiten, in Harmonie stehenden Teilbereich der Effektschicht verdeckt. Dabei wird in dem zweiten Teilbereich der Effektschicht, dessen Farbton mit den Farbtönen der Farbschicht in Harmonie steht, das Reflektionsspektrum der Farbschicht durch das Reflektionsspektrum der Effektschicht verstärkt. Mit anderen Worten wird den leicht verschiedenen Farbtönen der verschiedenen Teilbereiche der Farbschicht innerhalb des zweiten Teilbereichs der Effektschicht ein weiterer vorzugsweise deutlich intensiverer Farbton hinzu addiert. Dadurch überstrahlt der zweite Teilbereich der Effektschicht bei Betrachtung unter dem Effektwinkel den geringen Farbtonunterschied der darunterliegenden verschiedenen Teilbereiche der Farbschicht, so dass ein Betrachter die verschiedenen Teilbereiche der Farbschicht nur noch kaum, vor- zugsweise überhaupt nicht mehr als unterschiedlich wahrnimmt. Ebenso überstrahlt bei Betrachtung unter dem Effektwinkel der Farbton des ersten Teilbereichs der Effektschicht Unterschiede in den Reflektionsspektren der verschiedenen Teilbereiche der darunterliegenden Farbschicht. Dabei erzeugt der Farbton des ersten Teilbereichs der Effektschicht einen komple- mentären Kontrast mit den mehreren zueinander in Harmonie stehenden Farbtönen der verschiedenen Teilbereiche der Farbschicht.

Die verschiedenfarbigen Teilbereiche der Farbschicht können beispielsweise durch Aufbringen von Farbschichten mit verschiedenen Farbtönen oder durch Aufbringen einer Farbe in verschiedenen Aufrasterungen, das heißt in verschiedenen Rastermustern, erzeugt werden. Beispielsweise wird in einem Teilbereich eine bestimmte Punktdichte der Rasterpunkte vorgesehen, während in einem anderen Teilbereich eine davon verschiedene Punktdichte vorgesehen ist oder die Farbe vollflächig aufgebracht wird, so dass sich bei Aufrasterung für einen Betrachter ein Farbeindruck mit einem Farbton ergibt, welcher ein Mischfarbton aus der für die Rasterpunkte verwendeten Farbe und der Untergrundfarbe, beispielsweise des Substrats, ist. Die Mischfarbe hängt dabei von den Flächenanteilen, beispielsweise der Punktdichte und Punktgröße der aufgetragenen Farbe ab. Demzufolge können die miteinander in Harmonie stehenden, verschiedenfarbigen Teilbereiche der Farbschicht auch durch Verwendung nur einer einzigen Farbe erzeugt werden.

Vorzugsweise liegen sowohl in der Farbschicht als auch in der Effektschicht die verschiedenen Teilbereiche derart Stoß an Stoß, dass sowohl die Effektschicht als auch die Farbschicht (abgesehen gegebenenfalls von einer Aufrasterung) vollflächig aufgebracht sind. Vorzugsweise werden die verschiedenen Teilbereiche dazu in Teildruckvorgängen eines einzigen Druckvorgangs aufgebracht, was eine geringe Passertoleranz der Teilbereiche gewährleistet.

Durch einen solchen vollflächigen Druck sind die verschiedenen Teilbereiche von Effektschicht und Farbschicht jeweils für einen Betrachter nur anhand ihrer verschiedenen Farbtöne zu erkennen. Dadurch wird beispielsweise die Wahrnehmbarkeit der Teilbereiche der Farbschicht für den Betrachter unter dem Effektwinkel durch das oben beschriebene Überstrahlen durch die Teilbereiche der Effektschicht unter Effektwinkelbetrachtung weiter reduziert. Bilden die verschiedenen Teilbereiche der Farbschicht eine Information für den Betrachter, so kann somit durch Verkippen des Sicherheitselementes diese Information für den Betrachter unter dem Effektwinkel ausgeblendet werden.

Vorzugsweise bilden auch der erste und der zweite Teilbereich der Effektschicht eine von der ersten Information der Farbschicht verschiedene zweite Information. Da somit die erste Information der Farbschicht beispielsweise in Draufsicht gut erkennbar ist und bei Betrachtung unter dem Effektwinkel ausgeblendet und durch die zweite Information der Effektschicht ersetzt wird, ergibt sich für den Betrachter beim Verkippen des Sicherheitselementes ein digitaler Informationswechsel zwischen der ersten und zweiten Informa- tion und vorzugsweise ein vollständiger Übergang von der ersten Information zu der zweiten Information.

Es ist weiterhin vorteilhaft, wenn beide Informationen mit ähnlichen gestalterischen Mitteln dargestellt sind, beispielsweise jeweils aus zwei Farben aufgebaut sind, wozu sowohl die Effektschicht als auch die Farbschicht jeweils nur genau zwei Teilbereiche aufzuweisen braucht. Es ist weiterhin vorteilhaft, wenn beide Informationen beispielsweise mit ähnlichen Strichstärken, also mit Teilbereichen von ähnlichen räumlichen Abmessungen, dargestellt sind.

Der oben beschriebene binäre Kippeffekt führt dann zu einem digitalen Informationswechsel. Dieser findet allerdings nur bei der oben beschriebenen, gezielten Auswahl der Farbtöne statt. Das Fehlen eines Informationswechsels oder ein nur unvollständig vorhandener Informationswechsel können auch von einem ungeübten Betrachter leicht erkannt werden. Für einen Fälscher ist eine solch genaue Auswahl der Farbtöne jedoch nur mit großen Schwierigkeiten nachzubilden, da die entsprechenden Farben zum einen nicht frei verfügbar sind und die sonst zur Nachahmung von solchen optisch variablen Effekten eingesetzten Produkte, beispielsweise Nagellack, einen solchen digitalen Bildwechsel nicht erzeugen können.

Es ist weiterhin vorteilhaft, wenn sowohl die Information der Effektschicht als auch die Information der Farbschicht jeweils einen Bedeutungsinhalt aufweisen und beispielsweise anstelle einer abstrakten Darstellung jeweils ein für einen Betrachter leicht erkennbares Motiv zeigen. Vorteilhafterweise sind die beiden Motive voneinander deutlich verschieden und weisen auch einen deutlich verschiedenen Bedeutungsinhalt auf. So kann beispielsweise eines der beiden Motive einen einfach dargestellten, stilisierten Gegenstand, wie beispielsweise eine Krone, ein Tier, einen Tierkopf, eine Pflanze, ein bekanntes Wahrzeichen oder Ähnliches, zeigen, während das andere Motiv beispielsweise eine Wertzahl oder einzelne Buchstaben, vorzugsweise einen einzelnen Buchstaben zeigt. Für die schnelle, leichte Wahrnehmbarkeit solcher Motive ist es weiterhin von Vorteil, wenn diese keine Feinstruktur auf- weisen. Zusätzlich kann um solche Motive herum eine Störstruktur vorgesehen sein, welche die Wahrnehmbarkeit des jeweils anderen auszublendenden Motivs weiter reduziert. Es ist weiter von Vorteil, wenn beide Motive eine annähernd gleiche räumliche Größe aufweisen.

Ein solcher Motivwechsel unterstützt die Wahrnehmbarkeit des digitalen Informationswechsels beim Verkippen des Sicherheitselements zwischen dem ersten Winkel und dem Effektwinkel, da sich der Betrachter gedanklich an solchen leicht erkennbaren und leicht interpretierbaren Motiven "festhält" und somit möglicherweise noch verbleibende, ungewollte Farbunterschiede des auszublendenden Motivs gedanklich unterdrückt. Das liegt daran, dass beim Verkippen neben dem Farbwechsel auch ein für den Betrachter subjektiv dominierender Wechsel des Bildmotivs stattfindet.

Es ist weiterhin von Vorteil, wenn der binäre Informations- bzw. Motivwechsel bei Verkippung um nur wenige Winkelgrade stattfindet, beispielsweise bei Verkippung um 1°, 2°, 5°, 10° oder 20°. Ein solcher scharfer Übergang zwischen den Motiven ist für eine leichte Wahrnehmbarkeit des Kippeffekts und auch für eine leichte Wahrnehmbarkeit der verschiedenen Informatio- nen vorteilhaft.

Die leichte Wahrnehmbarkeit und Überprüfbarkeit der Motive kann weiterhin dadurch gefördert werden, dass diese zusätzlich in der Nähe der Effektbzw. Farbschicht ein weiteres Mal aufgedruckt sind, was eine Selbstverif ika- tion gestattet. In einem solchen Fall kann der Betrachter demnach leicht prüfen, ob z.B. die Effektschicht unter dem Effektwinkel das zusätzlich in der Nähe des Sicherheitselements aufgedruckte Motiv zeigt.

Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung sind die Farbschicht und die Effektschicht deckungsgleich übereinander angeordnet. Dadurch ergibt sich für einen Betrachter auf dem Datenträger ein klar abgegrenzter, leicht wahrnehmbarer Bereich, der von dem digitalen Informationswechsel beziehungsweise Bildmotivwechsel betroffen ist.

Vorzugsweise haben Effekt- und Farbschicht zueinander eine hohe Passergenauigkeit, wie sie in Teildruckvorgängen eines einzigen Druckvorgangs erreicht werden kann. Vorzugsweise sind die Färb- und die darüberliegende Effektschicht von einer weiteren Farbschicht zumindest teilweise umgeben. Dazu enthält die umgebende Farbschicht eine Aussparung und die äußeren Umrisse von Färb- und Effektschicht orientieren sich an den Umrissen der Aussparung der umgebenden Farbschicht. Vorzugsweise liegen Effekt- und/ oder Farbschicht und die umgebende Farbschicht Stoß an Stoß mit hoher Passergenauigkeit. Dadurch werden auf dem Sicherheitselement zwei leicht wahrnehmbare Bereiche geschaffen, welche sich bei Verkippung des Sicherheitselementes deutlich verschieden verhalten. Dies fördert die Wahrnehmbarkeit des Kippeffekts und des digitalen Informations- bzw. Bildmotivwechsels in dem Bereich von Färb- und Effektschicht.

Vorzugsweise weist auch die umgebende Farbschicht wenigstens zwei Teilbereiche auf, deren Farbtöne miteinander farblich in Harmonie stehen und die vorzugsweise ähnliche gestalterische Mittel, wie beispielsweise ähnliche Strichstärken, aufweisen wie die Informationen in Färb- und/ oder Effektschicht.

Vorzugsweise werden die gestalterischen Mittel der Effektschicht in der um- gebenden Farbschicht gezielt fortgeführt, so dass ein gestalterischer Zusammenhang zwischen Effektschicht und umgebender Farbschicht besteht. Dadurch bildet umgekehrt die Information oder das Motiv der Effektschicht eine Fortsetzung der Gestaltung der unter jedem Betrachtungswinkel sichtbaren umgebenden Farbschicht, was die Wahrnehmbarkeit und Erkennbar- keit des Motivs der Effektschicht bei Betrachtung unter dem Effektwinkel für den Betrachter auf Grunde der gezielten Fortführung begünstigt. Dagegen hebt sich die umgebende Farbschicht aufgrund ihrer Gestaltung von der unterhalb der Effektschicht angeordneten Farbschicht, das heißt von dessen Information oder Motiv deutlich ab, wodurch sich auch dessen Erkennbar- keit und Wahrnehmbarkeit auf Grund des Gegensatzes zu der umgebenden Farbschicht erhöht. Insgesamt wird somit die Wahrnehmbarkeit des erfindungsgemäßen binären Kippeffekts zwischen den jeweiligen Motiven der Farbschicht und der Effektschicht verbessert.

In einer alternativen Variante wird in der umgebenden Farbschicht die Gestaltung der unter der Effektschicht liegenden Farbschicht fortgeführt, wodurch sich die umgebende Farbschicht deutlich von dem Motiv der Effektschicht abhebt. Auch in dieser Variante ergibt sich eine auf Grund der umge- benden Farbschicht erhöhte Wahrnehmbarkeit des binären Kippeffekts.

Vorteilhafterweise weist zumindest ein Farbton der verschiedenen Teilbereiche der Farbschicht eine Sekundär- oder Tertiärf arbe auf, also eine Mischung von zwei oder drei Grundfarben eines Farbraums. Dies erweitert den Bereich von Farbtönen, welche einen komplementären Kontrast im vorliegenden Sinne erzeugen können. Dies ist insbesondere dann von Vorteil, wenn nicht jeder Farbton des Farbspektrums als Farbton des ersten Teilbereichs der Effektschicht zur Verfügung steht, beispielsweise bei einer begrenzten Auswahl entsprechender Pigment-Druckfarben.

Der vorliegend beschriebene digitale Informationswechsel erfordert kein Verprägen des Sicherheitselementes. Vorteilhafterweise wird das Sicherheitselement jedoch zusätzlich im Bereich der Effektfarbe verprägt, insbesondere blindverprägt, wodurch im Bereich der Flankenwinkel der Verprä- gung ein anderer Betrachtungswinkel und somit ein von den übrigen Bereichen verschiedener Betrachtungseindruck entsteht. So können weitere gestalterische Freiheitsgrade und weitere optisch variable Effekte erzielt werden. In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Sicherheitselements enthält zumindest ein Teilbereich der Farbschicht oder ein Teilbereich der Effektschicht zumindest einen weiteren Stoff, beispielsweise einen Lumineszenzstoff, einen Infrarotabsorber, eine thermochrome Farbe, einen Markierungsstoff, eine cholesterische Farbe und/ oder ein Magnetpigment. Dabei weisen die im Weiteren als „cholesterische Farben" bezeichneten Farben in der Regel cholesterische Flüssigkristallpigmente als einen wesentlichen Bestandteil auf. Damit können zusätzliche Effekte erzeugt werden und/ oder weitere Echtheitsmerkmale in das Sicherheitselement eingefügt werden, die gegebenenfalls nur unter besonderen Bedingungen und/ oder mit Hilfsmitteln erkannt werden können.

Vorzugsweise ist dabei ein solcher weiteren Stoff sowohl in einem Teilbereich der Farbschicht als auch in einem Teilbereich der Effektschicht vorhan- den. Dabei ergänzen sich diese beiden Teilbereiche der Farbschicht und der Effektschicht zu einer dritten Information, beispielsweise zu einem dritten Motiv. Somit enthält das erfindungsgemäße Sicherheitselement eine zusätzliche Information, die bei geeigneten Beobachtungsbedingungen, beispielsweise bei UV-Bestrahlung im Fall von Lumineszenzstoffen, erkennbar ist.

In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Sicherheitselements wird zumindest einer der beiden Teilbereiche der Farbschicht durch zwei zueinander metamere Farben gebildet. Die Farben können dabei so gewählt werden, dass die beiden metameren Farben bei übli- eher Beleuchtung, beispielsweise bei natürlichem Licht, bei einem Betrachter den gleichen Farbeindruck erzeugen, während sie nur bei Beleuchtung mit einer speziellen Lichtquelle einen unterschiedlichen Farbeindruck erzeugen. Dadurch kann ein verstecktes, bei gewöhnlicher Handhabung nicht wahr- nehmbares Sicherheitsmerkmal geschaffen werden.

In dem bislang beschriebenen Sicherheitselement wurde davon ausgegangen, dass die Effektschicht räumlich oberhalb der Farbschicht angeordnet ist und somit die Betrachtung der Farbschicht durch die Effektschicht hindurch geschieht. Grundsätzlich ist jedoch auch ein umgekehrter Schichtaufbau denkbar. Dazu wird beispielsweise eine in Aufsicht transparente, semitransparente oder opake Effektschicht mit einer darüberliegenden transluzenten, vorteilhafterweise stark lichtdurchlässigen Farbschicht verwendet. Wird das erfindungsgemäße Sicherheitselement auf einem transluzenten, insbesondere transparenten Substrat, wie einem Folienelement, angeordnet, kommt sowohl die Anordnung der Farbschicht auf dem Substrat mit darüber aufgebrachter Effektschicht als auch die Anordnung der Effektschicht auf dem Substrat mit darüber aufgebrachter Farbschicht in Betracht. Ein Sicherheits- element mit transluzentem, insbesondere transparentem Substrat kann z.B. bei Anordnung über einer Aussparung (Loch) des Wertdokuments in der Regel von zwei Seiten her betrachtet werden. Als Materialien für das Folienelement kommen in erster Linie die Kunststoffe PET (Polyethylentherephtha- lat), PBT (Polybutylenterephthalat), PEN (Polyethylennaphthalat), PP (Po- lypropylen), PA (Polyamid), PE (Polyethylen) in Betracht. Die Folie kann ferner monoaxial oder biaxial gereckt sein.

Grundsätzlich ist anzumerken, dass als Substratmaterial für die Aufbringung des Sicherheitselements jede Art von Papier in Betracht kommt, insbesondere Baumwollpapier. Selbstverständlich kann auch Papier eingesetzt werden, welches einen Anteil x polymeren Materials im Bereich von 0 < x < 100 Gew.- % enthält. Weiterhin ist es grundsätzlich denkbar, wenn auch gegenwärtig nicht bevorzugt, dass das Substratmaterial des Datenträgers eine Kunststoff folie, z.B. eine Polyesterfolie, ist. Die Folie kann ferner monoaxial oder biaxial gereckt sein. Die Reckung der Folie führt unter anderem dazu, dass sie polarisieren- de Eigenschaften erhält, die als weiteres Sicherheitsmerkmal genutzt werden können.

Zweckmäßig kann es auch sein, wenn das Substratmaterial ein mehrschichtiger Verbund ist, der wenigstens eine Schicht aus Papier oder einem papier- artigen Material aufweist. Ein solcher Verbund zeichnet sich durch eine außerordentlich große Stabilität aus, was für die Haltbarkeit des Substrats bzw. Datenträgers von großem Vorteil ist.

Denkbar ist aber auch, als Substratmaterial ein mehrschichtiges, papierfreies Kompositmaterial einzusetzen, was vor allem bei Ausweis- und Kreditkarten sehr vorteilhaft ist. Diese Materialien können insbesondere in bestimmten Klimaregionen der Erde mit Vorteil eingesetzt werden.

Für die Effektschicht kann nicht nur eine einzige, einen Farbeindruck erzeu- gende Farbe eingesetzt werden, sondern es können auch Mischungen verschiedener Farben mit gegebenenfalls unterschiedlichen Pigmenten und Pigmenttypen eingesetzt werden. So können beispielsweise verschiedene Iriodin-Pigmente gemischt werden und somit der erwünschte Farbton, Effektwinkel und Effektwinkelbereich des jeweiligen Teilbereichs der Effekt- schicht gezielt eingestellt werden. Ebenso können auch verschiedene Color- crypt-Pigmente, OVI-Pigmente und STEP-Pigmente gemischt werden um einen gewünschten Farbeindruck zu erzeugen. Weiterhin können auch diese verschiedenen Pigmenttypen untereinander gemischt werden, so dass in einem Teilbereich der Effektschicht eine geeignete Mischung von zwei oder mehr Iriodin-, Colorcrypt-, OVI- und STEP-Pigmenten vorliegt. Ebenso können diese Pigmente auch mit anderweitigen Pigmenten. Insbesondere ist eine Mischung aus Iriodin- und Silber-Pigmenten vorteilhaft.

Alle für das Substrat, die Farbschicht und die Effektschicht eingesetzten Materialien können Zusatzstoffe aufweisen, die beispielsweise als Echtheitsmerkmale dienen.

Dabei ist in erster Linie an Lumineszenzstoffe zu denken, die im sichtbaren Wellenlängenbereich vorzugsweise nicht sichtbar und beispielsweise transparent sind und im nicht sichtbaren Wellenlängenbereich durch ein geeignetes Hilfsmittel, z.B. eine UV- oder IR-Strahlung emittierende Strahlungsquelle, angeregt werden können und dann eine sichtbare oder zumindest mit Hilfsmitteln detektierbare Lumineszenz zeigen. Die Lumineszenzstoffe wei- sen je nach gewünschtem Effekt geeignete Lumineszenzeigenschaften auf. Dies betrifft insbesondere die Anregungs- und Emissionswellenlängen bzw. -Spektren sowie das zeitliche Abklingverhalten (Fluoreszenz oder Phosphoreszenz) nach Abschalten der Anregungsstrahlung. Werden mehrere verschiedene Lumineszenzstoffe verwendet, so können sie sich je nach ge- wünschtem Effekt in ihren Lumineszenzeigenschaften unterscheiden. Beispielsweise können in den verschiedenen Teilbereichen von Farbschicht und Effektschicht phosphoreszierende Lumineszenzstoffe mit verschiedenen Abklingzeiten der Emission verwendet werden.

Auch andere Sicherheitsmerkmale können mit Vorteil eingesetzt werden, sofern sie die Betrachtung des erfindungsgemäßen binären Kippeffekts des Sicherheitselements nicht oder zumindest nicht wesentlich beeinträchtigen. Dazu kommen beispielsweise Infrarotabsorber (mit geeignet, gegebenenfalls verschieden gewählten Absorptions- und/ oder Emissionseigenschaften) , thermochrome Farben, metamere Farben, Markierungsstoffe wie Marker, Hologrammflakes und/ oder Lumineszenzstoffe, welche als Echtheitsmerkmal dienen, cholesterische Farben oder weich- und/ oder hartmagnetische Magnetpigmente in Betracht. Diese verschiedenen Zusatzstoffe können auch miteinander kombiniert verwendet werden und dazu in einem oder in verschiedenen Teilbereichen der Farbschicht und/ oder der Effektschicht vorgesehen sein. Im Fall von metameren Farben kann ein Teilbereich der Farbschicht oder der Effektschicht in zwei zusammenhängende oder nicht zusammenhängende Unterbereiche aufgeteilt sein, wobei in jedem der beiden Unterbereiche jeweils eine Farbe aufgetragen ist, die zu der Farbe des jeweils anderen Unterbereichs metamer ist. Bei Belichtung mit beispielsweise weißem Normlicht (D65) erzeugen Farben in den beiden Unterbereichen einen identischen Farbeindruck, während sie bei geeigneter Belichtung, beispielsweise mit einer Glühbirne, verschiedene Farbeindrücke erzeugen.

Die Effektschicht kann glänzend oder matt ausgeführt sein. Dabei kann entweder die Effektschicht als solche matt oder glänzend ausgeführt werden, was mit geeigneten beispielsweise UV-vernetzten Bindemitteln, wie Monomeren oder Prä-Polymeren, realisiert werden kann. Alternativ kann auch über die Effektschicht ein Glanz- oder Mattlack aufgebracht, beispielsweise aufgedruckt werden.

Besonders bevorzugt ist ein Teilbereich der Effektschicht matt, während der andere Teilbereich der Effektschicht glänzend ist. Dadurch wird die Erkenn- barkeit und Wahrnehmbarkeit des Motivs der Effektschicht bei Betrachtung unter dem Effektwinkel verstärkt, während sich der visuellen Eindruck der beiden Teilbereiche der Effektschicht bei Draufsicht kaum unterscheidet. Auch dadurch wird die Wahrnehmbarkeit des erfindungsgemäßen binären Kippeffekts zwischen der Information der Farbschicht und der Information der Effektschicht verbessert. Wird zur bereichsweisen Erzeugung dieses Effekts Glanz- oder Mattlack verwendet, so wird dieser vorzugsweise passergenau über die Effektschicht des Sicherheitselements gedruckt. Eine beispielhafte Rezeptur für einen (wasserbasierten) Glanzlack, der im FIe- xodruckverfahren aufgebracht werden kann, umfasst ca. 10 bis 20 Gew.-% einer Polyurethan-Dispersion, ca. 1 Gew.-% Entschäumer, ca. 1 Gew.-% Wachs und ca. 78 bis 88 Gew.-% einer Polyacrylat-Dispersion. Eine beispielhafte Rezeptur für einen (wasserbasierten) Mattlack, der im Flexodruckver- fahren aufgebracht werden kann, umfasst ca. 10 bis 20 Gew.-% einer PoIy- urethan-Dispersion, ca. 1 Gew.-% Entschäumer, ca. 1 Gew.-% Wachs, ca. 8 Gew.-% Mattierungsmittel auf Basis von Kieselsäure, ca. 2 Gew.-% Wasser und ca. 68 bis 78 Gew.-% einer Polyacrylat-Dispersion.

Vorteilhafterweise wird das Sicherheitsmerkmal zur Sicherung von Waren, Wertgegenständen, Datenträgern und anderen Gegenständen, insbesondere zum Fälschungsschutz, verwendet.

Die verschiedenen Teilbereiche der Effektschicht können prinzipiell mit allen gängigen Druckverfahren, wie Siebdruck-, Flexodruck-, Tiefdruck- und Stichtiefdruckverfahren, aufgebracht werden. Bevorzugt ist jedoch ein Sieboder Flexodruckverfahren. Dabei ist das Flexodruckverfahren insbesondere für papierbasierte Substrate besonders bevorzugt, da es eine höhere Verarbeitungsgeschwindigkeit ermöglicht und beim Aufdruck der Effektfarben im Wesentlichen die Qualität eines Siebdruckverfahrens erreicht. Des Weiteren ist das Tiefdruckverfahren insbesondere für kunststofffolienbasierte Substrate (mit und ohne Druckannahmeschicht) besonders bevorzugt.

Die verschiedenen Teilbereiche der Farbschicht können ebenfalls prinzipiell mit nahezu allen gängigen Druckverfahren aufgebracht werden. Bevorzugt wird jedoch das Offsetdruckverfahren verwendet, wobei die Aufbringung der Farbschicht im Nass-Offset-, Trocken-Offset- und ganz besonders bevorzugt im indirekten Hochdruckverfahren erfolgen kann

Ebenso kann auch die umgebende weitere Farbschicht mit allen gängigen Druckverfahren aufgebracht werden. Bevorzugt wird dazu jedoch in einem sogenannten Supersimultandruck ein indirektes Hochdruckverfahren eingesetzt. Die verwendeten Supersimultandruckmaschinen ermöglichen einen sehr passgenauen Aufdruck aller Druckfarben einer Seite sowie aller Druck- färben von Vorder- und Rückseite des zu bedruckenden Substrats/ Datenträgers.

Vorteilhafterweise werden das indirekte Hochdruckverfahren für die Farbschicht und das Flexodruckverfahren für die Effektschicht in einem Druck- Vorgang angewendet, welcher dann beispielsweise vier Teildruckschritte (jeweils zwei Teildruckschritte für die Farbschicht bzw. Effektschicht) um- fasst. Weiterhin kann auch das indirekte Hochdruckverfahren, umgesetzt in einer Supersimultandruckmaschine für die umgebende weitere Farbschicht mit diesen Druckschritten kombiniert werden, so dass beispielsweise die je- weils zwei Teilbereiche von Farbschicht, Effektschicht und umgebender Farbschicht in einem Druckvorgang in sechs Teildruckvorgängen gedruckt werden.

Vorzugsweise werden auf ein Substrat, beispielsweise ein Sicherheitspapier als Vorstufe für eine Banknote, zuerst die umgebende weitere Farbschicht aufgedruckt, anschließend die Farbschicht und daran anschließend die Effektschicht. Weitere Ausführungsbeispiele und Vorteile der Erfindung werden nachfolgend beispielhaft anhand der begleitenden Figuren erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 eine Banknote mit einem erfindungsgemäßen Sicher- heitselement,

Fig. 2 einen Schichtaufbau eines erfindungsgemäßen Sicherheitselements im Querschnitt,

Fig. 3a und Fig. 3b zwei Motive für einen digitalen Inf ormations Wechsel,

Fig. 3c eine Variante der Effektschicht des erfindungsgemäßen

Sicherheitselements,

Fig. 4 noch eine Variante der Effektschicht des erfindungsgemäßen Sicherheitselements,

Fig. 5 eine Variante des Schichtaufbaus des erfindungsgemäßen Sicherheitselements,

Fig. 6 eine Variante der Farbschicht mit metameren Farben, und

Fig. 7 eine Variante des Motivs der Farbschicht.

In Fig. 1 ist als Datenträger eine Banknote dargestellt. Diese umfasst eine Farbschicht 1 und eine deckungsgleich darüberliegende Effektschicht 2 sowie eine umgebende weitere Farbschicht 3 (siehe Fig. 2). Weiterhin ist auf der Banknote die Denomination in Form der Wertzahl "50" aufgebracht. Fig. 2 zeigt einen schematischen Querschnitt durch ein Sicherheitselement. Auf einem Substrat 4 ist eine Farbschicht 1 mit mehreren aneinanderstoßenden, opaken Teilbereichen Ia, Ib aufgebracht. Auf der Farbschicht 1 ist eine Effektschicht 2 mit einem ersten Teilbereich 2a und einem zweiten anstoßen- den Teilbereich 2b angeordnet. Sowohl die Farbschicht 1 als auch die Effektschicht 2 tragen jeweils eine Information in Form eines Motivs (siehe Figuren 3a und 3b), wobei sich die Motive voneinander unterscheiden. In Draufsicht A (Fig. 3a; Betrachtungswinkel von 0°) sind beide Teilbereiche 2a, 2b der Effektschicht 2 transparent, so dass die Information der darunterliegenden Farbschicht 1 sichtbar ist, während die Information der Effektschicht 2 nicht erkennbar ist. Die Teilbereiche Ia und Ib der Farbschicht 1 stehen farblich zueinander in Harmonie. Bei Betrachtung unter dem Effektwinkel B (Fig. 3b) von z.B. 45° zeigen beide Teilbereiche 2a, 2b der Effektschicht 2 jeweils einen Farbton, wobei der Farbton des ersten Teilbereichs 2a für den Betrachter ei- nen komplementären Kontrast zu den Farbtönen der Teilbereiche Ia, Ib der Farbschicht 1 erzeugt und der Farbton des zweiten Teilbereichs 2b in Harmonie zu den Farbtönen der Teilbereiche Ia, Ib der Farbschicht 1 steht.

Mit anderen Worten überwiegt bei Draufsicht auf das Sicherheitselement, also bei Betrachtung entlang der Flächennormalen des Sicherheitselementes aufgrund der unter diesem Blickwinkel hohen Transparenz der Effektschicht

2 der Farbeindruck der unter der Effektschicht 2 liegenden Farbschicht 1.

Somit ist im Idealfall bei Draufsicht auf das Sicherheitselement ausschließlich das Motiv der Farbschicht 1 erkennbar, welches durch zwei miteinander in Harmonie stehende, aber dennoch von einem Betrachter unterscheidbare

Farben erzeugt wird. In diesem Fall kann die Betrachtung bei Beleuchtung mit diffusem Licht stattfinden. Bei Beobachtung unter dem "Effektwinkel" (auch "Glanzwinkel" genannt) ist aufgrund des transparenten Spiegelglanzes der Effektschicht 2 bzw. der beiden in den Teilbereichen 2a und 2b verwendeten Effektfarben, der Farbeindruck der darunterliegenden Farbschicht 1 im Idealfall vollständig ausge- blendet, so dass im Idealfall ausschließlich das Motiv der darüberliegenden Effektschicht 2 von einem Betrachter wahrgenommen wird. Mit anderen Worten ist der Matt-/ Glanzeffekt so dominant, dass der Betrachter vorwiegend die durch den Matt-/ Glanzeffekt erzeugte Information wahrnimmt und bewertet. In diesem Fall wird zur Beleuchtung idealerweise gerichtetes Licht verwendet und der Betrachtungs- und der Beleuchtungswinkel sind bezüglich der Flächennormalen des Sicherheitselements symmetrisch. Be- leuchtungs- und Betrachtungswinkel betragen bezüglich der Flächennormalen beispielsweise 30°, 45°, 60° oder 75°.

Die deckungsgleichen Färb- und Effektschichten 1, 2 sind von einer direkt anstoßenden weiteren Farbschicht 3 umgeben. Diese Farbschicht 3 umfasst wiederum zwei Teilbereiche 3a und 3b, wobei in dem in Fig. 2 gezeigten Querschnitt lediglich Teilbereich 3a an die Effekt- und Farbschichten 1, 2 anstößt. In einem anderen Querschnitt würde beispielsweise Teilbereich 3b an die Färb- und Effektschichten 1, 2 anstoßen.

Das in Fig. 2 schematisch dargestellte Sicherheitsmerkmal zeigt beim Verkippen zwischen der Draufsicht A und dem Effektwinkel B abwechselnd die Information der Farbschicht 1 und die Information der Effektschicht 2, wobei zur Erzielung eines binären, vollständigen Informations- bzw. Bildmotivwechsels für die verschiedenen Teilbereiche Ia, Ib, 2a, 2b, 3a, 3b der Farbschicht 1, der Effektschicht 2 und der umgebenden Farbschicht 3 geeignete Farben mit geeigneten Farbtönen gewählt werden müssen. In einem ersten Ausführungsbeispiel werden für die Teilbereiche der Schichten folgende Farben verwendet: umgebende Farbschicht 3: P 214 (rot) und P 326 (blaugrün);

Farbschicht 1: P 658 (blau) und P 529 (violett); - Teilbereich 2a: Iriodin kupfer (komplementärer Kontrast); und

Teilbereich 2b: Colorcrypt lilac-green (in Harmonie).

Die Bezeichnungen der verschiedenen Druckfarben (z.B. P 214) beziehen sich auf das PANTONE-Farbspektrum. Andere Farbsysteme, wie MKS und/ oder RAL, sind selbstverständlich auch zur Bezeichnung der Farben möglich.

Die genaue Zuordnung der genannten Farben zu den verschiedenen Teilbereichen der Farbschichten 1 und 3 ist dabei unerheblich. Die Farbtöne in den Teilbereichen Ia, Ib und 2b stehen zueinander in Harmonie, während der Farbton in Teilbereich 2a zu den Farbtönen der Teilbereiche Ia, Ib und 2b einen komplementären Kontrast erzeugt.

In einer ersten Variante des Ausführungsbeispiels wird für den Teilbereich 2a Colorcrypt gold-grün (komplementärer Kontrast) verwendet, während für den Teilbereich 2b die Farbe Iriodin lilac (in Harmonie) verwendet wird. In einer zweiten Variante des ersten Ausführungsbeispiels wird in dem Teilbereich 2a die Farbe Iriodin kupfer (komplementärer Kontrast) verwendet, während in dem Teilbereich 2b die Farbe STEP kupfer-grün (in Harmonie) verwendet wird. STEP-Farben basieren allgemein auf cholesterischen Flüs- sigkristallpigmenten und zeigen einen Farbkippeffekt. Die Farbe „STEP kupfer-grün" zeigt den angegebenen Farbton. In einer weiteren Variante des ersten Ausführungsbeispiels enthält auch Teilbereich 2a eine solche STEP-Farbe mit einem geeigneten komplementären Farbton. Die empfindungsgemäße Farbcharakteristik der ersten Variante des ersten Ausführungsbeispieles wurde mit einem Mehrwinkelmessgerät (Modell X-Rite MA 98 des Herstellers X-Rite) im Lab-Farbraum quantifiziert. In der Messanordnung „Draufsicht" findet eine Beleuchtung unter einem Winkel von 45° zur Flächennormalen des Sicherheitselements statt, während eine Betrachtung entlang der Flächennormalen geschieht. In der Messanordnung „Effektwinkel" findet ebenfalls eine Beleuchtung unter einem Winkel von 45° zur Flächennormalen statt, während die Betrachtung unter 30° zur Flächennormalen und somit unter einem um 15° zum Glanzwinkel verschobenen Messwinkel stattfindet.

Der empfindungsgemäße, subjektiv wahrgenommene Farbabstand zweier Farben ergibt sich in bekannter Weise aus dem euklidischen Abstand zweier Punkte im Lab-Farbraum. In der folgenden Tabelle stehen die Parameter Fl und F2 sowie El und E2 jeweils für die in den Teilbereichen der Farbschicht und der Effektschicht verwendeten Farben. Im Einzelnen:

Fl: P 658 (blau) F2: P 529 (violett) El: Iriodine lilac E2: Colorcrypt gold-grün

Wie aus der obigen Tabelle ersichtlich hängt der Farbeindruck in der Messanordnung „Draufsicht" nur geringfügig von der jeweiligen Farbe El oder E2 der Effektschicht ab. Umgekehrt hängt der gemessene Lab-Farbwert in der Messanordnung „Effektwinkel" stark von der Farbe der Effektschicht ab.

Idealerweise würde wie bereits oben beschrieben in der Messanordnung „Effektwinkel" überhaupt keine Abhängigkeit des gemessenen Farbwertes von der unten liegenden Farbschicht 1 (Fl und F2) feststellbar sein, während in der Messanordnung „Draufsicht" überhaupt keine Abhängigkeit von der Farbe der Effektschicht 2 festzustellen sein sollte. Dass solche Abhängigkeiten dennoch bestehen ist zum einen darauf zurückzuführen, dass die Messungen der Messanordnung „Effektwinkel", wie oben beschrieben, nicht unter dem sogenannten Glanzwinkel durchgeführt wurde, sondern mit einer Abweichung von 15° davon. Bei Wahl von optimalen Messbedingungen sind dagegen verbesserte Farbwerte zu erwarten. Weiterhin können die verschiedenen Farbeindrücke optimiert werden, wenn der Bedeckungsgrad der Farben El und E2 in den Teilbereichen 2a und 2b der Effektschicht 2 optimiert wird. Weiterhin kann eine weitere Optimierung der gemessenen Lab-Farbwerte durch Erhöhung der Transparenz der Effektschicht 2 und einer Opti- mierung der Orientierung der Effektpigmente in der Effektschicht 2 erreicht werden.

In einem zweiten Ausführungsbeispiel werden folgende Farben verwendet:

- umgebende Farbschicht 3: P 528 (violett) und P 659 (blau); Farbschicht 1: P 611 (gelb) und P 466 (ocker); Teilbereich 2a: Iriodin blau (komplementärer Kontrast); und Teilbereich 2b: Colorcrypt gold-grün (in Harmonie). In diesem sowie den vorstehend bzw. nachfolgend genannten Ausführungsbeispielen stehen nicht nur die für Farbschicht 1 verwendeten Farben in Harmonie, sondern auch die für die umgebende Farbschicht 3 verwendeten Farben, was den binären Informationswechsel für den Betrachter zusätzlich un- terstützt.

In einer ersten Variante dieses zweiten Ausführungsbeispiels wird im Teilbereich 2a die Farbe Iriodin lilac (komplementärer Kontrast) und im Teilbereich 2b die Farbe Colorcrypt gold-grün (in Harmonie) verwendet. In einer weite- ren Variante sind in Teilbereich 2a und/ oder Teilbereich 2b STEP-Farben mit jeweils geeigneten Farbtönen vorgesehen.

Auch in dem zweiten Ausführungsbeispiel wurden mit der im Zusammenhang mit dem ersten Ausführungsbeispiel beschriebenen Methode die jeweiligen Lab-Farbwerte der verschiedenen Bereiche des Sicherheitselements quantifiziert:

Fl: P 611 (gelb) F2: P 466 (ocker) El: Iriodin blau E2: Colorcrypt gold-grün

In einem dritten Ausführungsbeispiel werden folgende Farben verwendet:

umgebende Farbschicht 3: P 321 (türkisblau) und P 240 (rotviolett); Farbschicht 1: P 129 (ockergelb) und P 164 (orangerot); - Teilbereich 2a: Iriodin blau (komplementärer Kontrast); Teilbereich 2b: Colorcrypt rot-gold (in Harmonie).

In einer ersten Variante des dritten Ausführungsbeispiels wird in dem Teilbereich 2a die Farbe Iriodin blau (komplementärer Kontrast) und in dem Teilbereich 2b die Farbe Colorcrypt gold-grün (in Harmonie) verwendet. In einer zweiten und dritten Variante wird in dem Teilbereich 2a die Farbe Iriodin lilac (komplementärer Kontrast) und in dem Teilbereich 2b die Farbe Colorcrypt gold-grün (in Harmonie) bzw. Iriodin gold (in Harmonie) verwendet. In einer weiteren Variante sind in Teilbereich 2a und/ oder Teilbereich 2b STEP-Farben mit jeweils geeigneten Farbtönen vorgesehen.

Auch in der ersten Variante des dritten Ausführungsbeispiels wurden mit der im Zusammenhang mit dem ersten Ausführungsbeispiel beschriebenen Methode die jeweiligen Lab-Farbwerte der verschiedenen Bereiche des Si- cherheitselements quantifiziert:

Fl: P 164 (orangerot) F2: P 129 (ockergelb)

El: Iriodin blau E2: Colorcrypt gold-grün

In einem vierten Ausführungsbeispiel werden folgende Farben verwendet:

- umgebende Farbschicht 3: P 152 (dunkelorange) und P 186 (rot); Farbschicht 1: P 305 (blau) und P 319 (blaugrün); Teilbereich 2a: Colorcrypt gold-grün (komplementärer Kontrast); und Teilbereich 2b: Iriodin blau (in Harmonie).

In einer ersten Variante des vierten Ausführungsbeispiels wird in dem Teilbereich 2b die Farbe Iriodin blau (in Harmonie) verwendet, und in dem Teilbereich 2a die Farbe Colorcrypt rot-gold (komplementärer Kontrast). In einer zweiten Variante des vierten Ausführungsbeispiels wird in dem Teilbereich 2a die Farbe Iriodin gold (komplementärer Kontrast) verwendet und in dem Teilbereich 2b die Farbe Colorcrypt lilac-green (in Harmonie). In einer weiteren Variante sind in Teilbereich 2a und/ oder Teilbereich 2b STEP-Farben mit jeweils geeigneten Farbtönen vorgesehen.

Auch in dem vierten Ausführungsbeispiel wurden mit der im Zusammen- hang mit dem ersten Ausführungsbeispiel beschriebenen Methode die jewei- ligen Lab-Farbwerte der verschiedenen Bereiche des Sicherheitselements quantifiziert:

Fl: P 319 (blaugrün) F2: P 305 (blau) El: Iriodin blau E2: Colorcrypt gold-grün

In der folgenden Tabelle sind die gemessenen Lab- Werte der in der Effektschicht verwendeten Farben dargestellt.

Zum Aufbau der Flexodruckfarbe für die Effektschicht der Ausführungsbeispiele 1 bis 4 sei angemerkt, dass es sich dabei um eine Farbe auf Wasserbasis handelt, deren Festkörper aus Polyacrylaten und Polyurethan bestehen, (Anteil ca. 40 Gew.-%). Die Pigmente werden zu ca. 20 Gew-% eingerührt. Als Verdünnungsmittel kommt Wasser und als Lösungsmittel 1-Methoxy- propan-2-ol zum Einsatz (zusammen ca. 40 Gew.-%). Mit der Zusammensetzung wird ein sehr hoher Glanz erreicht. Zusätzlich kommen in der Regel mehrere Hilfsmittel (Additive) zum Einsatz, deren Anteil geringer als 1 Gew.-% ist (z.B. Netzmittel, pH-Neutralisatoren, Verdickungsmittel, Entschäumer). Der für das Sicherheitselement mit diesen Lacken erreichte hohe Glanz ist im Allgemeinen auch beständiger als andere Farbbereiche des Wertdokuments, z.B. der Banknote, was sich positiv auf die Überprüfung des Sicherheitselements und damit die Fälschungssicherheit auswirkt.

Nachfolgend wird beispielhaft die Zusammensetzung einer für die Farbschicht bzw. die umgebende Farbschicht geeigneten Druckfarbe angeführt:

ca. 1 bis 20 % organische Buntpigmente ca. 0 bis 20 % Leinölalkyd ca. 20 bis 98 % Bindemittel auf Basis kohlenwasserstoffmodifizierter

Kolophoniumharze und Mineralöl/ Leinöl ca. 0 bis 2 % Wachs, z.B. mikronisiertes PE-Wachs ca. 1 bis 2 % Trockenstoffe auf Basis von Cobalt/Mangan-Octoat ca. 0 bis 4 % Mineralöl.

Des Weiteren können weitere Hilfsmittel und Lösungsmittel, insbesondere Wasser, in den Druckfarben enthalten sein.

Der Auftrag der Effektschicht erfolgt mit einer speziellen Rasterwalze, die in einem ART- Verfahren hergestellt wurde. Bei dem ART(Anilox-Reverse- Technology)-Verfahren der Firma Praxair wird eine spezielle Rastergeometrie der Rasterwalze mittels einer speziellen Gravurtechnik realisiert, so dass sich auch verhältnismäßig große Pigmente von bis zu etwa 40 μm verarbeiten lassen.

In Fig. 3a ist das Bildmotiv gezeigt, welches als Information in die Farb- schicht 1 eingebracht ist. In Fig. 3b ist das Bildmotiv dargestellt, welches als Information in die Effektschicht 2 eingebracht ist. Das Motiv der Farbschicht

1 stellt eine stilisierte Krone dar und somit ein leicht erkennbares Motiv mit einer inhaltlichen Bedeutung für den Betrachter. Das Motiv der Effektschicht

2 ist die Wertzahl „50", wobei sich zusätzlich um diese Wertzahl herum eine Störstruktur in Form von Streifen befindet. Die Bildmotive in beiden Schichten sind somit aus jeweils zwei Farbtönen aufgebaut, nämlich den Farbtönen der Teilbereiche Ia und Ib der Farbschicht 1 sowie den Farbtönen der Teilbereiche 2a und 2b der Effektschicht 2. Es versteht sich, dass anstelle der in Fig. 3a gezeigten Krone auch andere Motive, wie z. B ein (stilisiertes) Tier (Schwan, Nashorn, etc.), ein (stilisierter) Tierkopf (Löwe, Bär, etc.), eine (stilisierte) Pflanze (Palme, Blume, etc.), ein bekanntes Wahrzeichen (Eiffelturm, Brandenburger Tor, etc.) oder Ähnliches gewählt werden können. Weiterhin ist es bei dem Bildmotiv der Effektschicht 2 unerheblich, in welche der beiden Teilbereiche 2a, 2b der Fig. 3b die Komplementärfarbe gedruckt wird, das heißt ein binärer Informationswechsel findet selbstverständlich auch dann statt, wenn die Effektfarbe mit dem komplementären Farbton den in Fig. 3b mit dem Bezugszeichen 2b bezeichneten Bereich ausfüllt. Entsprechend würde der in Fig. 3b mit dem Bezugszeichen 2a bezeichnete Bereich dann den harmonischen Farbton enthalten. Eine solche Ausführungsform der Effektschicht 2 ist in Fig. 3c gezeigt. Das Motiv der Effektschicht 2 in

Form der Wertzahl „50" und der Störstruktur wird durch den Teilbereich 2a (komplementärer Kontrast) und 2b (in Harmonie) gebildet, wobei die Teilbereiche 2a, 2b gemäß Fig. 3c gegenüber den Teilbereichen 2a, 2b gemäß Fig. 3b gerade vertauscht sind. Entsprechende Überlegungen gelten selbstverständ- lich auch für die Zuordnung der Farben zu den Teilbereichen Ia und Ib der Farbschicht 1.

In einer Variante des in Fig. 2 gezeigten Schichtaufbaus ist die Effektschicht 2 direkt auf dem Substrat 4 aufgebracht und die Farbschicht 1 oberhalb der Effektschicht 2. Dies ist in Fig. 5 dargestellt. In einer ersten Ausgestaltung dieser Variante ist das Substrat 4 transparent oder zumindest transluzent und die Betrachtung des Sicherheitsmerkmals geschieht durch das Substrat 4 hindurch, wie dies durch die Pfeile A' und B' dargestellt ist. In einer zweiten Ausgestaltung dieser Variante werden für die Effektschicht 2 in den Teilbereichen 2a und 2b jeweils semitransparente oder opake Effektfarben verwendet, wohingegen für die dann darüberliegende Farbschicht 1 jeweils stark lichtdurchlässige Druckfarben verwendet werden. In dieser Ausgestaltung geschieht die Betrachtung wie zuvor direkt auf das Sicherheitsmerkmal und das Substrat 4 kann opak sein.

In einer weiteren Variante der gezeigten Ausführungsbeispiele sind die Teilbereiche Ia und Ib der Farbschicht 1 und/ oder die Teilbereiche 2a und 2b der Effektschicht 2 nicht Stoß an Stoß gedruckt, sondern sind zueinander beabstandet. Dadurch kann beispielsweise auch der Farbton des darunterliegenden Substrats 4 zur Erzeugung von Farbeindrücken verwendet werden.

Schließlich ist in Fig. 4 noch eine weitere Variante gezeigt, bei der die Effektschicht aus Teilbereich 2a (komplementärer Kontrast) und 2b (in Harmonie) in Form des weiteren Teilbereichs 20a (komplementärer Kontrast) im Bereich der umgebenden Farbschicht 3 (des Datenträgers 4) angeordnet ist, vorzugsweise in exakter Passerung zur Farbschicht 3. Im gezeigten Beispiel setzen sich die einzelnen Linien des Teilbereichs 20a im Bereich der umgebenden Farbe 3, die ebenfalls als Linienmuster ausgeführt ist, fort. Es versteht sich, dass die Linien des Teilbereichs 20a z.B. auch in exakter Passerung auf der umgebenden Farbschicht angeordnet sein können. Grundsätzlich sind ganz unterschiedliche Anordnungen von Effektschicht 2 und umgebender Farbschicht 3 denkbar, um den binären Kippeffekt in der Wahrnehmung des Betrachters zu verstärken. So ist z.B. auch eine Ausführungsform denkbar, bei der das Motiv der Effektschicht 2 mit der umgebenden Farbschicht 3 in einem Sinnzusammenhang steht, also z.B. das Motiv der Effektschicht eine Sonne ist und die Strahlen der Sonne zumindest teilweise durch die umgebende Farbschicht gebildet werden. In jedem Fall wird auch in der Ausfüh- rungsform gemäß Fig. 4 der binäre Kippeffekt des erfindungsgemäßen Sicherheitselements in der Wahrnehmung des Betrachters verstärkt und somit die Fälschungssicherheit erhöht.

In einem fünften Ausführungsbeispiel zeigt zumindest einer der Teilbereiche der Farbschicht 1 und/ oder der Effektschicht 2 eine Lumineszenz. Dabei kann es sich um Fluoreszenz oder Phosphoreszenz handeln, wobei im letzteren Fall die Abklingzeit der Emission geeignet gewählt ist. Weiterhin ist das Emissions- und Absorptionsverhalten des oder der Lumineszenzstoffe geeignet gewählt, so dass ein gewünschter Effekt erzielt wird.

In einer ersten Variante des fünften Ausführungsbeispiels enthält nur einer der beiden Teilbereiche der Farbschicht 1 einen fluoreszierenden Lumineszenzstoff. Bei Anregung des Lumineszenzstoffs wird das Motiv der Farbschicht nachgebildet und ist dann unabhängig vom Betrachtungswinkel sichtbar. In dieser Variante darf das Anregungslicht für den Lumineszenzstoff nicht durch die darüberliegende Effektschicht 2 geschwächt werden. Da Lumineszenzstoffe typischerweise durch UV-Strahlung angeregt werden, darf die darüberliegende Effektschicht 2 somit keine UV- Absorber enthalten. Solche UV- Absorber auf Basis von Titandioxid (TiO 2 ) enthalten beispielsweise das Iriodin-Pigment Rutil feingelb oder feinblau oder Color- crypt Gold der Firma Merck. Geeignete Effektpigmente für die Effektschicht 2 sind beispielsweise Flüssigkristallpigmente oder Iriodin 4504 Lava red oder Colorstream FlO Autum Mystery ebenfalls von der Firma Merck.

In einer zweiten Variante des fünften Ausführungsbeispiels enthalten beide Teilbereiche der Farbschicht 1 Lumineszenzstoffe. Diese unterscheiden sich in ihren Emissionswellenlängen bzw. -spektren und erzeugen bei Emission unterschiedliche Farbeindrücke. Dabei fluoresziert der erste Teil beispiels- weise im roten Wellenlängenbereich, während der zweite Teilbereich im blauen Wellenlängenbereich fluoresziert. So wird in der zweiten Variante, wie bereits zuvor auch in der ersten Variante, das Motiv der Farbschicht 1 nachgearbeitet und für die darüberliegende Effektschicht 2 müssen geeignete Effektpigmente gewählt werden, die die Anregungsstrahlung der Lumines- zenzstoffe der Farbschicht 1 nicht absorbieren.

In der ersten und zweiten Variante des fünften Ausführungsbeispiels weist die Effektschicht 2 keine Lumineszenzstoffe auf.

In einer dritten Variante des fünften Ausführungsbeispiels weist genau einer der beiden Teilbereiche der Effektschicht 2 einen fluoreszierenden Lumineszenzstoff auf. Bei Anregung des Lumineszenzstoffs wird somit das Motiv der Effektschicht 2 nachgebildet und ist während der Emission nicht nur unter dem Effektwinkel, sondern unter allen Betrachtungswinkeln sichtbar. Der Lumineszenzstoff bzw. die verwendete Lumineszenzfarbe als solche ist im Idealfall vollständig transparent und besitzt zumindest im sichtbaren Spektralbereich keine eigene Körperfarbe. Der Lumineszenzstoff ist somit visuell nicht erkennbar und solange der Lumineszenzstoff nicht emittiert, ändert sich die visuelle Wahrnehmbarkeit der Effektschicht 2 nicht. Ist der Lumi- neszenzstoff bzw. die verwendete Fluoreszenzfarbe dagegen nicht vollständig transparent, so muss durch geeignete Wahl der Inhaltsstoffe in dem anderen Teilbereich der Effektschicht 2 sichergestellt werden, dass die beiden Teilbereiche der Effektschicht 2 außerhalb des Effektwinkels einen ausrei- chend ähnlichen visuellen Eindruck erzeugen, so dass diese Teilbereiche nicht unterschieden werden können. Dabei ist es vorteilhaft einen möglichst nicht deckenden Lumineszenzstoff zu verwenden, um die Wahrnehmbarkeit des Motivs der darunterliegenden Farbschicht 1 möglichst wenig zu schwächen. Diese Variante des fünften Ausführungsbeispiels hat den Vorteil, dass die Effektpigmente der Effektschicht 2 UV-absorbierend sein können und sich somit für die Wahl der Effektpigmente weniger Einschränkungen als in der ersten und zweiten Variante des fünften Ausführungsbeispiels ergeben.

In einer vierten Variante des fünften Ausführungsbeispieles sind in beiden Teilbereichen 2a und 2b der Effektschicht 2 Lumineszenzstoffe vorgesehen. Diese unterscheiden sich wiederum in ihren Emissionswellenlängen bzw. -Spektren. Dabei kann ein Teilbereich im roten Wellenlängenbereich fluoreszieren, während der andere Teilbereich der Effektschicht 2 im blauen Wellenlängenbereich fluoresziert. Ohne Anregung weisen beide Lumineszenzstoffe bzw. Lumineszenzfarben, wie bereits beschrieben, im Idealfall keine eigene Körperfarbe auf und sind somit visuell nicht sichtbar, wodurch die Wahrnehmbarkeit des Motivs der darunterliegenden Farbschicht 1 gewahrt bleibt. Ist dagegen eine gewisse Wahrnehmbarkeit der Lumineszenzstoffe in der Effektschicht auch ohne Anregung gegeben, so muss zumindest dafür Sorge getragen werden, dass beide Teilbereiche der Effektschicht außerhalb des Effektwinkels einen möglichst gleichmäßigen visuellen Eindruck erzeugen und möglichst wenig deckend sind. In der dritten und vierten Variante des fünften Ausführungsbeispiels weist die Farbschicht 1 keine Lumineszenzstoffe auf.

In einer fünften Variante des fünften Ausführungsbeispiels weist jeweils ge- nau ein Teilbereich von Farbschicht 1 und Effektschicht 2 einen Lumineszenzstoff auf. Beide Lumineszenzstoffe weisen die gleiche Emissionsfarbe auf und im einfachsten Fall kann in beiden Teilbereichen der gleiche Lumineszenzstoff vorgesehen sein. Bei Anregung des fluoreszierenden Lumineszenzstoffes ergibt sich somit eine zusätzliche dritte Information, gegebenen- falls in Form eines Motivs, welche sich aus den beiden fluoreszierenden Teilbereichen zusammensetzt.

In einer Abwandlung der fünften Variante weisen die beiden Teilbereiche unterschiedliche Emissionswellenlängen bzw. Spektren auf und erzeugen einen voneinander verschiedenen Farbeindruck.

In weiteren Abwandlungen der fünften Variante des fünften Ausführungsbeispiels können in verschiedenen Wellenlängenbereichen fluoreszierende Lumineszenzstoffe in beiden Teilbereichen der Farbschicht 1 und/ oder Ef- fektschicht 2 vorgesehen sein. In diesen Varianten sind gegebenenfalls die bereits besprochenen Einschränkungen bezüglich der Wahl der Inhaltsstoffe der Effektschicht zu beachten.

In einer sechsten Variante des fünften Ausführungsbeispiels ist in einem Teilbereich der Farbschicht 1 ein fluoreszierender Lumineszenzstoff vorgesehen, während im anderen Teilbereich der Farbschicht 1 ein phosphoreszierender Lumineszenzstoff vorgesehen ist. Die Effektschicht 2 enthält keine Lumineszenzstoffe. Beide Lumineszenzstoffe der Farbschicht 1 sind so gewählt, dass sie bei Anregung einen identischen Farbeindruck erzeugen und insbesondere die gleiche Emissionsfarbe bei gleicher Intensität zeigen, so dass die Farbschicht 1 während der Anregung als geschlossene Fläche erscheint. Nach Abschalten der Anregung ist während der Abklingzeit des phosphoreszierenden Lumineszenzstoffs der entsprechende Teilbereich der Farbschicht wahrnehmbar. Mit anderen Worten ist das Motiv der Farbschicht 1 während der Abklingzeit des phosphoreszierenden Lumineszenzstoffes erkennbar. Dabei ist der eine Teilbereich der Farbschicht 1 beispielsweise gelb fluoreszierend, während der andere Teilbereich der Farbschicht 1 gelb phosphoreszierend ist. Auch in diesem Fall enthält die darüberliegende Ef- fektschicht 2 im Idealfall keine Substanzen, die die Anregungsstrahlung für die Lumineszenzstoffe der Farbschicht 1 absorbiert.

Phosphoreszierende Lumineszenzstoffe haben den Vorteil, dass sie für eine maschinelle Selektion besonders geeignet sind, wohingegen insbesondere Iriodin-Farben sich aufgrund ihrer Farbänderung, das heißt aufgrund des Kippeffekts zwischen idealerweise vollständiger Transparenz bei Draufsicht und den irisierendem Farbeindruck bei Betrachtung unter dem Effektwinkel, sich für eine maschinelle Selektion weniger eignen.

In einer siebten Variante des fünften Ausführungsbeispiels sind die fluoreszierenden und phosphoreszierenden Lumineszenzstoffe in den beiden Teilbereichen der Effektschicht 2 vorgesehen. Die Farbschicht 1 weist keine Lumineszenzstoffe auf. In dieser siebten Variante lassen sich im Wesentlichen die gleichen Effekte wie mit der zuvor beschriebenen sechsten Variante erzie- len, wobei sich auch hier weniger Einschränkungen bei der Auswahl der Effektpigmente der Effektschicht 2 (wie bereits zuvor beschrieben) ergeben.

In einer achten Variante des fünften Ausführungsbeispiels ist in einem Teilbereich der Farbschicht 1 ein fluoreszierender Lumineszenzstoff vorgesehen und in einem Teilbereich der Effektschicht 2 ein phosphoreszierender Lumineszenzstoff. Die jeweils anderen Teilbereiche von Farbschicht 1 und Effektschicht 2 weisen keine Lumineszenzstoffe auf. Die Intensität des fluoreszierenden Lumineszenzstoffs in der Farbschicht 1 ist deutlich höher als die In- tensität der Phosphoreszenz des Lumineszenzstoffs in der Effektschicht 2. Während der Anregung dominiert somit die Emission des fluoreszierenden Teilbereichs der Farbschicht 1. Somit ist während der Anregung das Motiv der Farbschicht 1 erkennbar. Nach dem Abschalten der Anregung ist während der Abklingzeit der Phosphoreszenz in der Effektschicht 2 das Motiv der Effektschicht 2 erkennbar. Somit findet beim Abschalten der Anregung ein Motivwechsel von dem Motiv der Farbschicht 1 zu dem Motiv der Effektschicht 2 statt.

Alternativ kann der mit hoher Intensität emittierende fluoreszierende Lumi- neszenzstoff auch in der Effektschicht 2 vorgesehen sein, während der mit geringerer Intensität emittierende phosphoreszierende Lumineszenzstoff in der Farbschicht 1 vorgesehen ist.

Weiterhin können alternativ statt einem fluoreszierenden und einem phos- phoreszierenden Lumineszenzstoff auch zwei phosphoreszierende Lumineszenzstoffe vorgesehen sein, welche eine voneinander deutlich verschiedene Abklingzeit aufweisen. Somit ist nach dem Abschalten der Anregung in einer ersten Phase das Motiv derjenigen Schicht erkennbar, in der sich der stärker emittierende phosphoreszierende Lumineszenzstoff mit kürzerer Abkling- zeit befindet, während in einer späteren Phase das Motiv derjenigen Schicht erkennbar ist in der sich der phosphoreszierende Lumineszenzstoff mit der längeren Abklingzeit befindet, wodurch auch in diesem Fall ein Motivwechsel zwischen Farbschicht 1 und Effektschicht 2 stattfindet. In einer neunten Variante des fünften Ausführungsbeispiels ist ein erster Lumineszenzstoff in einem Teilbereich der Farbschicht 1 vorgesehen und ein zweiter Lumineszenzstoff in einem Teilbereich der Effektschicht 2. Beide Lumineszenzstoffe unterscheiden sich in ihrem Anregungsspektrum derart, dass sie selektiv angelegt werden können. Beispielsweise ist einer der Lumineszenzstoffe mit kurzwelligem Licht anregbar, während der zweite Lumineszenzstoff mit langwelligem Licht anregbar ist. Dennoch können sich beide Anregungsspektren im UV-Bereich befinden. Je nach gewählter Anregung kann somit das Motiv der Farbschicht 1 oder das Motiv der Effektschicht 2 selektiv wahrnehmbar gemacht werden.

Die verschiedenen dargestellten Varianten des fünften Ausführungsbeispiels können selbstverständlich miteinander geeignet kombiniert werden um einen gewünschten Effekt zu erzeugen.

In einem sechsten Ausführungsbeispiel enthält zumindest ein Teilbereich von Farbschicht 1 oder Effektschicht 2 einen im Infrarot absorbierenden und emittierenden Stoff (im Folgenden Infrarotabsorber genannt). Dieser Infrarotabsorber ist im Idealfall im sichtbaren Spektralbereich visuell nicht er- kennbar.

In einer ersten Variante des sechsten Ausführungsbeispiels enthält ein Teilbereich der Farbschicht 1 einen solchen Infrarotabsorber. Der andere Teilbereich der Farbschicht sowie die Effektschicht 2 enthalten keinen Infrarotab- sorber. Entsprechend kann bei geeigneter Infrarot- Anregung das Motiv der Farbschicht 1 mittels einer Infrarot-Kamera (beispielsweise einer Infrarot- Wandlerkamera) erkannt und ausgewertet werden. Alternativ kann der Infrarotabsorber auch nur in einem Teilbereich der Effektschicht 2 vorgesehen werden und dann das Motiv der Effektschicht 2 erkennbar gemacht werden. Bei der Auswahl der Stoffe für den Infrarotabsorber gelten sinngemäß die gleichen Überlegungen wie bei der Auswahl der Lumineszenzstoffe im fünften Ausführungsbeispiel, wonach die optische Wahrnehmbarkeit von Farbschicht 1 und Effektschicht 2 nicht oder nur geringfügig beeinträchtigt wer- den soll.

In einer zweiten Variante des sechsten Ausführungsbeispiels ist in einem Teilbereich der Farbschicht 1 ein erster Infrarotabsorber vorgesehen und in einem Teilbereich der Effektschicht 2 ein zweiter Infrarotabsorber. In den jeweils anderen Teilbereichen von Farbschicht 1 und Effektschicht 2 sind keine Infrarotabsorber vorgesehen. Beide Infrarotabsorber unterscheiden sich in ihrer Anregungs Wellenlänge. Dementsprechend kann durch eine geeignete Auswahl der Anregungswellenlänge selektiv das Motiv der Farbschicht 1 oder das Motiv der Effektschicht 2 mit einer Infrarot -Kamera detektiert wer- den. Zur selektiven Anregung kann ein Infrarot-Sperrfilter eingesetzt werden, der auf die jeweilige Anregungswellenlänge des anzuregenden Infrarotabsorbers abgestimmt ist. Alternativ können auch zwei Infrarotabsorber mit unterschiedlichen Emissionswellenlängen gewählt werden, so dass mit- hilfe beispielsweise eines Infrarot-Sperrfilters der auf die jeweilige Emissi- onswellenlänge des zu selektierenden Motivs abgestimmt ist, selektiv das Motiv der Farbschicht 1 oder der Effektschicht 2 mit einer Infrarot-Kamera sichtbar gemacht werden kann.

Weiterhin können die im Zusammenhang mit dem fünften Ausführungsbei- spiel besprochenen Variationsmöglichkeiten sinngemäß auch auf das sechste Ausführungsbeispiel angewendet werden.

In einem siebten Ausführungsbeispiel sind in Farbschicht 1 und/ oder Effektschicht 2 thermochrome Farben vorgesehen, welche in einem vorbestimmten Temperaturbereich durchsichtig bzw. unsichtbar werden und außerhalb dieses Temperaturbereichs eine Körperfarbe aufweisen.

In einer ersten Variante des siebten Ausführungsbeispiels besteht einer der beiden Teilbereiche der Farbschicht aus einer thermochromen Farbe. Der andere Teilbereich der Farbschicht und die Effektschicht 2 weisen keine thermochromen Farben auf. In dem vorbestimmten Temperaturbereich der thermochromen Farbe wird somit der eine Teil der Farbschicht 1 durchsichtig und in diesem Teilbereich wird der Farbeindruck durch das darunterlie- gende Substrat bestimmt.

In einer zweiten Variante des siebten Ausführungsbeispiels bestehen beide Teilbereiche der Farbschicht 1 aus jeweils verschiedenen thermochromen Farben, wobei sich die vorbestimmten Temperaturbereiche der beiden ther- mochromen Farben, in welchem diese durchsichtig werden, zumindest überlappen und im Idealfall gleichen. Bei Einstellung einer Temperatur aus diesem Überlappungsbereich wird somit die gesamte Farbschicht 1 durchsichtig und in diesem Bereich wird außerhalb des Effektwinkels der darüberliegen- den Effektschicht 2 durch das darunterliegende Substrat 4 ein gleichmäßiger Farbeindruck erzeugt. Bei einer solchen Temperatur verbessert sich wegen des nun einheitlichen Hintergrunds auch die Wahrnehmbarkeit der Information der Effektschicht 2 bei Betrachtung unter dem Effektwinkel.

Werden thermochrome Farben in der Farbschicht 1 vorgesehen, wie dies in der ersten und zweiten Variante des siebten Ausführungsbeispiels der Fall ist, so weisen die thermochromen Farben idealerweise Körperfarben auf, die eine ausreichend große Leuchtkraft haben, um das Motiv der Farbschicht 1 erkennen zu lassen. In einer dritten Variante des siebten Ausführungsbeispiels weisen eine oder beide Teilbereiche der Effektschicht 2 zusätzlich eine oder verschiedene thermochrome Farben auf. Erst bei Einstellung einer Temperatur, bei der die thermochromen Farben der Effektschicht 2 durchsichtig werden, ist dann die Beobachtung des zuvor beschriebenen binären Kippeffekts, d. h. der Motivwechsel zwischen dem Motiv der Farbschicht 1 und dem Motiv der Effektschicht 2 durch Änderung des Betrachtungswinkels möglich. Mit anderen Worten wird der Effekt der Effektschicht 2 außerhalb des vorbestimmten Temperaturbereichs verdeckt. Weisen beide Teilbereiche der Effektschicht 2 die gleiche thermochrome Farbe auf, so erscheint das Sicherheitselement außerhalb des vorbestimmten Bereichs als einheitliche, durchgehende Fläche. Werden für die beiden Teilbereiche der Effektschicht 2 verschiedene thermochrome Farben gewählt, so kann das Motiv der Effektschicht 2 außerhalb des vorbestimmten Bereichs der thermochromen Farben unter allen Betrach- tungs winkeln erkannt werden.

In einer vierten Variante des siebten Ausführungsbeispiels ist jeweils ein Teilbereich der Farbschicht 1 und ein Teilbereich der Effektschicht 2 mit thermochromen Farben ausgestattet. Auch in diesem Fall ist der binäre Kippeffekt erst bei Einstellung einer geeigneten Temperatur sichtbar. Mit anderen Worten ist der entsprechende Teilbereich der Farbschicht 1 in dem vorbestimmten Temperaturbereich durchsichtig und ist außerhalb des vorbestimmten Temperaturbereichs der thermochromen Farbe opak, während in dem Teilbereich der Effektschicht 2 außerhalb des vorbestimmten Tempe- raturbereichs der thermochromen Farbe der Effektschicht 2 die Körperfarbe der thermochromen Farbe sichtbar ist und innerhalb des vorbestimmten Temperaturbereichs durchsichtig ist und somit der betrachtungswinkelabhängige Effekt der Effektschicht 2 wahrnehmbar ist. In einem achten Ausführungsbeispiel besteht ein Teilbereich der Farbschicht aus zwei Unterbereichen laa und lab, wie dies in Fig. 6 dargestellt ist. Beide Teilbereiche addieren sich zu dem Teilbereich Ia, wie er aus den übrigen Ausführungsbeispielen bekannt ist. Beide Unterbereiche laa und lab beste- hen aus zwei metameren Farben. Diese erzeugen bei Belichtung einer ersten Lichtquelle, beispielsweise mit weißem Normlicht D65, einen identischen Farbeindruck und werden somit als einheitlicher Bereich erkannt. Beim Betrachten mit einer zweiten Lichtquelle, beispielsweise mit Glühlampenlicht, erzeugen die beiden Unterbereiche laa und lab unterschiedliche Farbein- drücke. Dieses Merkmal kann als Echtheitsmerkmal verwendet werden, dessen Vorhandensein nicht ohne weiteres erkennbar ist.

In einem neunten Ausführungsbeispiel ist nur einer der Teilbereiche oder beide Teilbereiche der Effektschicht 2 mit einem Markierungsstoff beauf- schlagt, wobei beispielsweise dessen alleiniges Vorhandensein als Echtheitsnachweis dienen kann. Solche Markierungsstoffe oder Markierungspigmente sind beispielsweise Marker, Hologrammflakes oder Lumineszenzstoffe.

In einem zehnten Ausführungsbeispiel enthält zumindest einer der Teilbe- reiche der Farbschicht 1 oder der Effektschicht 2 eine cholesterische Farbe. Dieser zumindest eine Teilbereich wird bei Betrachtung mit einem geeigneten Polarisationsfilter, gegebenenfalls in Abhängigkeit der Orientierung des Polarisationsfilters, erkennbar.

In einer ersten Variante des zehnten Ausführungsbeispiels bestehen beide Teilbereiche der Farbschicht 1 aus cholesterischen Farben, die jeweils verschiedene Polarisationen erzeugen. Die Effektschicht 2 enthält keine cholesterische Farbe. Bei Betrachtung mit bloßem Auge ist dieser Unterschied in der Polarisation des von der Farbschicht 1 abgestrahlten Lichtes nicht sieht- bar. Er wird erst bei Betrachtung mithilfe eines geeigneten Polarisationsfilters sichtbar.

In einer zweiten Variante des zehnten Ausführungsbeispiels enthalten beide Teilbereiche der Effektschicht 2 jeweils eine cholesterische Farbe. Die beiden Farben bestehen aus cholesterischen Flüssigkristallpigmenten, wobei die He- lix beider cholesterischen Farben unterschiedlich ist. Bei Betrachtung der Effektschicht 2 mithilfe eines geeigneten Polarisationsfilters oder eines sogenannten STEP-Watchers werden die Teilbereiche der Effektschicht 2 sichtbar oder unsichtbar.

In einem elften Ausführungsbeispiel sind in der Effektschicht 2 Magnetpigmente vorgesehen.

In einer ersten Variante des elften Ausführungsbeispiels ist nur einer der beiden Teilbereiche der Effektschicht 2 mit einem maschinenlesbaren Magnetpigment ausgestattet.

In einer zweiten Variante des elften Ausführungsbeispiels sind beide Teilbe- reiche der Effektschicht 2 mit demselben Magnetpigment ausgestattet. Somit ergibt sich in der Summe, entsprechend der Fläche der Effektschicht 2, eine große, maschinenlesbare Fläche.

In einer dritten Variante des elften Ausführungsbeispiels ist ein Teilbereich der Effektschicht 2 mit einem weichmagnetischen Magnetpigment ausgestattet, während der andere Teilbereich der Effektschicht 2 mit einem hartmagnetischen Magnetpigment ausgestattet ist. Somit ergibt sich eine maschinenlesbare Codierung bzw. ein maschinenlesbares Muster. Magnetische Pigmente weisen allgemein eine leicht deckende Körperfarbe, das heißt eine Eigenfärbung auf. Um bei Betrachtung des Sicherheitselementes außerhalb des Effektwinkels der Effektschicht 2 einen von der darüber- liegenden Effektschicht 2 unbeeinflussten Farbeindruck der darunterliegen- den Farbschicht 1 zu erhalten, wird in beiden Teilbereichen der Effektschicht 2 eine identische Eigenfärbung vorgesehen. Dies ist insbesondere dann notwendig, wenn, wie in der ersten Variante des elften Ausführungsbeispiels, lediglich einen Teilbereich der Effektschicht 2 mit Magnetpigmenten ausgestattet wird oder wenn, wie in der dritten Variante des elften Ausf ührungs- beispiels, verschiedene Magnetpigmente in den beiden Teilbereichen der Effektschicht 2 vorgesehen sind. Eine Möglichkeit zur Angleichung der Eigenfärbung ist es, in einem der Teilbereiche zusätzlich geeignete organische Pigmente vorzusehen. Alternativ kann dies auch mit TiCh-Pigmenten erreicht werden.

Wie bereits erwähnt, kann in zumindest einem der beiden Teilbereiche der Effektschicht 2 eine Mischung aus einem einen optisch variablen Effekt zeigenden Pigment und z.B. einem Iriodin-Silberpigment vorliegen. Eine solche Mischung kann z.B. die weiter oben für die Effektschicht der Ausführungs- beispiele 1 bis 4 genannte Zusammensetzung aufweisen:

Das in Fig. 3a dargestellte Motiv der Farbschicht 1 ist lediglich eines von vielen möglichen Motiven, die sowohl für Farbschicht 1 als auch für die Effektschicht 2 verwendet werden können. In Fig. 7 ist als weiteres Beispiel für ein Motiv der Farbschicht 1, welches mit Vorteil mit dem in Fig. 3b gezeigten Motiv der Effektschicht 2 kombinieren werden kann, ein Stern dargestellt. Entsprechend werden alle bisher im Zusammenhang mit dem Motiv aus Fig. 3a beschriebenen Effekte und Vorteile auch durch eine Farbschicht 1 mit einem Motiv wie in Fig. 7 dargestellt erreicht. Die verschiedenen Ausführungsbeispiele und deren Varianten können sämtlich miteinander kombiniert werden. So ist es beispielsweise möglich in Farbschicht 1 und Effektschicht 2 zugleich Magnetpigmente und Lumineszenzstoffe vorzusehen.