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Title:
BLANKET CYLINDER, PRINTING UNIT AND PRINTING PRESS, METHOD FOR HANDLING A RUBBER BLANKET, AND USE OF ACTUATABLE ACTUATORS IN A BLANKET CYLINDER
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2020/224901
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a blanket cylinder (6) for a printing unit (1) of a printing press for carrying at least one rubber blanket, wherein the blanket cylinder (6) has a continuous tensioning shaft (9) for clamping and tensioning a leading edge of the rubber blanket and/or a continuous tensioning shaft (9) for clamping and tensioning a trailing edge of the rubber blanket, wherein a tensioning shaft (9) for tensioning the rubber blanket is received so as to be rotatable about the rotational axis thereof, and wherein drive means are provided for the rotational drive of at least one tensioning shaft (9), wherein the drive means comprise at least one actuatable actuator (11) which is arranged in the blanket cylinder (6) and which serves for the drive of a tensioning shaft (9).

Inventors:
SCHWENKE RONNY (DE)
JENTZSCH PETER (DE)
Application Number:
PCT/EP2020/059875
Publication Date:
November 12, 2020
Filing Date:
April 07, 2020
Export Citation:
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Assignee:
KOENIG & BAUER AG (DE)
International Classes:
B41F30/04; B41F13/193
Foreign References:
US20140230673A12014-08-21
US5069127A1991-12-03
DE102012202076B32013-04-25
DE4127714A11993-02-25
DE4127714A11993-02-25
DE9218269U11993-10-14
DE102005008241A12006-08-24
DE102007057455B42013-11-21
DE102012202076B32013-04-25
Attorney, Agent or Firm:
KOENIG & BAUER AG (DE)
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Claims:
Ansprüche

1. Gummizylinder (6) für ein Druckwerk (1) einer Druckmaschine zum Tragen

mindestens eines Gummituches,

wobei der Gummizylinder (6) eine durchgehende Spannwelle (9) zum Klemmen und Spannen einer vorlaufenden Kante des Gummituches und/oder eine durchgehende Spannwelle (9) zum Klemmen und Spannen einer nachlaufenden Kante des

Gummituches aufweist,

wobei eine Spannwelle (9) zum Spannen des Gummituches um ihre Rotationsachse rotierbar aufgenommen ist und

wobei Antriebsmittel zum rotatorischen Antrieb mindestens einer Spannwelle (9) vorgesehen sind,

dadurch gekennzeichnet,

dass die Antriebsmittel mindestens einen im Gummizylinder (6) angeordneten ansteuerbaren Aktuator (11) zum Antrieb einer Spannwelle (9) umfassen.

2. Gummizylinder (6) nach Anspruch 1 , wobei die Spannwelle (9) zum Klemmen und Spannen der vorlaufenden Kante des Gummituches und/oder die Spannwelle (9) zum Klemmen und Spannen der nachlaufenden Kante des Gummituches eine Einhängung

(10) für das Gummituch aufweist.

3. Gummizylinder (6) nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Spannwelle (9) zum Klemmen und Spannen der vorlaufenden Kante des Gummituches und/oder die Spannwelle (9) zum Klemmen und Spannen der nachlaufenden Kante des Gummituches eine der maximal zu verarbeitenden Breite entsprechende formatbreite Einhängung (10) für das Gummituch aufweist.

4. Gummizylinder (6) nach Anspruch 1 , 2 oder 3, wobei als Aktuator ein Elektromotor

(11) für die Spannwelle (9) zum Klemmen und Spannen der vorlaufenden Kante des Gummituches und/oder ein Elektromotor (11) für die Spannwelle (9) zum Klemmen und Spannen der nachlaufenden Kante des Gummituches im Gummizylinder (6) vorgesehen ist.

5. Gummizylinder (6) nach Anspruch 1 , 2, 3 oder 4, wobei ein oder jeweils ein Aktuator (11) eine radial bezüglich des Gummizylinders (6) orientierte Spannschraube (13) betätigt, welche bei Drehung über Getriebemittel (14, 15A, 15B, 16A, 16B) eine Rotationsbewegung einer zugeordneten Spannwelle (9) bewirkt.

6. Gummizylinder (6) nach Anspruch 1 , 2, 3, 4 oder 5, wobei die Antriebsmittel eine lösbare Kupplungsverbindung (13, 19) zwischen einem Aktuator (11) und einer Spannwelle (9) aufweisen.

7. Gummizylinder (6) nach Anspruch 1 , 2, 3, 4, 5 oder 6, wobei die Antriebsmittel eine manuell und/oder mittels Werkzeug lösbare Kupplungsverbindung (13, 19) zwischen einem Aktuator (11) und einer Spannwelle (9) aufweisen.

8. Gummizylinder (6) nach Anspruch 1 , 2, 3, 4, 5, 6 oder 7, wobei die Antriebsmittel jeweils eine lösbare Kupplungsverbindung (13, 19) zwischen einem Aktuator (11) und einer zugeordneten Spannwelle (9) aufweisen.

9. Gummizylinder (6) nach Anspruch 1 , 2, 3, 4, 5, 6, 7 oder 8, wobei die Antriebsmittel jeweils eine manuell und/oder mittels Werkzeug lösbare Kupplungsverbindung (13, 19) zwischen einem Aktuator (11) und einer zugeordneten Spannwelle (9) aufweisen.

10. Gummizylinder (6) nach Anspruch 1 , 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8 oder 9, wobei mit einem

Aktuator (11) eine eine Gewindeplatte (14) durchgreifende Spannschraube (13) drehbeweglich antreibbar ist, welche in ihrem Inneren eine Druckstange (17) verlagerbar aufnimmt.

11. Gummizylinder (6) nach Anspruch 1 , 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9 oder 10, wobei bei einer verdrehbaren Spannschraube (13) durch Verlagerung einer innerhalb der Spannschraube (13) aufgenommenen Druckstange (17) gegen eine Druckfeder (18) eine Eingriffsöffnung (20) für ein Werkzeug freigebbar ist und/oder eine Verbindung zum Aktuator (11) lösbar ist.

12. Gummizylinder (6) nach Anspruch 1 , 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10 oder 11 , wobei für jede Spannwelle (9) als Aktuator ein Elektromotor (11) mit einem parallel zur

Rotationsachse des Gummizylinders (6) angeordneten Rotor und/oder ein Getriebe oder Winkelplanetengetriebe (12) vorgesehen ist.

13. Gummizylinder (6) nach Anspruch 1 , 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11 oder 12, wobei als Aktuator ein Elektromotor (11) mit zugeordnetem Getriebe (12) oder

Winkelplanetengetriebe (12) für jede Spannwelle (9) vorgesehen ist.

14. Gummizylinder (6) nach Anspruch 1 , 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11 , 12 oder 13, wobei als Aktuator ein Elektromotor (11) mit zugeordnetem Getriebe (12) oder

Winkelplanetengetriebe (12) für jede Spannwelle (9) etwa mittig des Gummizylinders (6) und/oder benachbart zu einem Zylinderkanal (8) im Gummizylinder (6) vorgesehen ist.

15. Gummizylinder (6) nach Anspruch 1 , 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11 , 12, 13 oder 14,

wobei jeweils eine ein Außengewinde aufweisende Spannschraube (13) für jede Spannwelle (9) vorgesehen ist, wobei jeweils eine ein Innengewinde aufweisende Gewindeplatte (14) von einer Spannschraube (13) bei Drehung der Spannschraube (13) radial zum Gummizylinder (6) verlagerbar ist und bei Verlagerung einer

Gewindeplatte (14) über beidseitig der Gewindeplatte (14) vorgesehene Getriebemittel (15A, 15B, 16A, 16B) eine jeweilige Spannwelle (9) um deren Rotationsachse verlagerbar ist.

16. Gummizylinder (6) nach Anspruch 1 , 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11 , 12, 13, 14 oder 15, wobei die durchgehende Spannwelle (9) zum Klemmen und Spannen der

vorlaufenden Kante des Gummituches und/oder die durchgehende Spannwelle (9) zum Klemmen und Spannen der nachlaufenden Kante des Gummituches einteilig und/oder formatbreit ausgebildet ist.

17. Gummizylinder (6) nach Anspruch 1 , 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11 , 12, 13, 14, 15 oder

16, wobei die durchgehende Spannwelle (9) zum Klemmen und Spannen der vorlaufenden Kante des Gummituches und/oder die durchgehende Spannwelle (9) zum Klemmen und Spannen der nachlaufenden Kante des Gummituches mit über die Formatbreite des Gummizylinders (6) gleichbleibendem Durchmesser ausgebildet ist.

18. Gummizylinder (6) nach Anspruch 1 , 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11 , 12, 13, 14, 15, 16 oder 17, wobei die Antriebsmittel einen oder für jede Spannwelle (9) jeweils einen im Gummizylinder (6) angeordneten elektronisch ansteuerbaren Aktuator (11) zum rotatorischen Antrieb der Spannwellen (9) umfassen.

19. Gummizylinder (6) nach Anspruch 1 , 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11 , 12, 13, 14, 15, 16, 17 oder 18, wobei ein Aktuator (11) ein Getriebe (12) zum Spannen des Gummituches in einer ersten Richtung und zum Entspannen des Gummituches in einer zweiten entgegengesetzten Richtung antreibt.

20. Gummizylinder (6) nach Anspruch 1 , 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11 , 12, 13, 14, 15, 16,

17, 18 oder 19, wobei der Gummizylinder (6) mindestens einen Zylinderkanal (8) zur Aufnahme der Spannwellen (9) aufweist und mindestens ein Aktuator (11) zum Antrieb einer Spannwelle (9) zumindest teilweise außerhalb des Zylinderkanals (8) im Zylinderkörper angeordnet ist.

21. Gummizylinder (6) nach Anspruch 1 , 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11 , 12, 13, 14, 15, 16,

17, 18, 19 oder 20, wobei eine Spannungsversorgung eines oder mehrere Aktuatoren (11) über eine Drehdurchführung des Gummizylinders (6) erfolgt. 22. Gummizylinder (6) nach Anspruch 1 , 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11 , 12, 13, 14, 15, 16,

17, 18, 19, 20 oder 21 , wobei sich ein Motortreiber für den oder die Aktuatoren (11) außerhalb des Gummizylinders (6) befindet.

23. Gummizylinder (6) nach Anspruch 1 , 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11 , 12, 13, 14, 15, 16,

17, 18, 19, 20, 21 oder 22, wobei eine Steuereinrichtung oder Maschinensteuerung vorgesehen ist, die einen rotatorischen Antrieb des Gummizylinders (6) und den oder die Aktuatoren (11) des Gummizylinders (6) koordinierend steuert.

24. Gummizylinder (6) nach Anspruch 1 , 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11 , 12, 13, 14, 15, 16,

17, 18, 19, 20, 21 , 22 oder 23, wobei ein Sensor (21) zur Überwachung der Bewegung der Spannwelle (9) zum Klemmen und Spannen der vorlaufenden Kante des

Gummituches vorgesehen ist.

25. Druckwerk (1) mit einem Gummizylinder (6) nach Anspruch 1 , 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11 , 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18, 19, 20, 21 , 22, 23 oder 24, wobei der Gummizylinder (6) mit einem von einem Färb- oder Färb- und Feuchtwerk (2) einfärbbaren eine

Druckplatte tragenden Plattenzylinder (7) in Kontakt steht und/oder mit einem

Druckzylinder (3) zum Einfärben von Bedruckstoff in Wirkverbindung steht.

26. Druckmaschine mit mehreren Druckwerken (1), wobei die Druckwerke (1) jeweils einen Gummizylinder (6) nach Anspruch 1 , 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11 , 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18, 19, 20, 21 , 22, 23, 24 oder 25 aufweisen.

27. Bogenoffsetrotationsdruckmaschine in Aggregat- und Reihenbauweise mit mehreren im Wesentlichen baugleichen Druckwerken (1), wobei die Druckwerke (1) jeweils einen Gummizylinder (6) nach Anspruch 1 , 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11 , 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18, 19, 20, 21 , 22, 23, 24, 25 oder 26 aufweisen.

28. Verfahren zum Handhaben eines Gummituches an einem Gummizylinder (6) in einem Druckwerk (1) für eine Druckmaschine, wobei der Gummizylinder (6) eine durchgehende Spannwelle (9) zum Klemmen und Spannen einer vorlaufenden Kante des Gummituches und/oder eine durchgehende Spannwelle (9) zum Klemmen und Spannen einer nachlaufenden Kante des

Gummituches aufweist,

wobei eine Spannwelle (9) um ihre Rotationsachse zum Spannen des Gummituches rotiert und

wobei Antriebsmittel eine Spannwelle (9) rotatorisch antreiben,

dadurch gekennzeichnet,

dass als Antriebsmittel ein oder je Spannwelle (9) ein im Gummizylinder (6) angeordneter Aktuator (11) zum Antrieb der Spannwelle (9) angesteuert wird.

29. Verfahren nach Anspruch 28, wobei als Antriebsmittel ein oder je Spannwelle (9) ein im Gummizylinder (6) angeordneter Aktuator (11) zum Antrieb der Spannwellen (9) elektronisch angesteuert wird.

30. Verfahren nach Anspruch 28 oder 29, wobei der oder die Aktuatoren Elektromotoren (11) sind und die Ansteuerung des oder der Elektromotoren (11) mittels einer

Dreheinführung über eine Manipulation von Spannung und/oder Stromstärke erfolgt.

31. Verfahren nach Anspruch 28, 29 oder 30, wobei der oder die Aktuatoren (11) von einem außerhalb des Gummizylinders (6) angeordneten Motortreiber angesteuert werden.

32. Verfahren nach Anspruch 28, 29, 30 oder 31 , wobei ein Elektromotor (11) als Aktuator bei einer eine eingestellte Stromstärke überschreitenden Stromaufnahme selbständig abschaltet.

33. Verfahren nach Anspruch 28, 29, 30, 31 oder 32, wobei ein Sicherheitsschalter (S 1.1 , S1.2, S2.1 , S2.2) einen Aktuator (11) oder Elektromotor (11) selbständig bei Erreichen einer Endlage abschaltet. 34. Verfahren nach Anspruch 28, 29, 30, 31 , 32 oder 33, wobei über eine Diode eine Drehrichtungsumkehr eines Aktuators (11) oder Elektromotors (11) aus einer Endlage ermöglicht wird.

35. Verfahren nach Anspruch 28, 29, 30, 31 , 32, 33 oder 34, wobei der oder die

Aktuatoren (11) zum automatisierten Spannen, Nachspannen und/oder Lösen des Gummituches am Gummizylinder (6) eingesetzt werden.

36. Verfahren nach Anspruch 28, 29, 30, 31 , 32, 33, 34 oder 35, wobei ein Bediener den Gummituchwechsel vorwählt, wobei die Maschine den Gummizylinder (6) positioniert und/oder bereits motorisch das Gummituch entspannt.

37. Verfahren nach Anspruch 28, 29, 30, 31 , 32, 33, 34, 35 oder 36, wobei die

Spannwelle (9) zum Klemmen und Spannen der vorlaufenden Kante des

Gummituches mit eingehängtem neuen Gummituch um eine oder mehrere

Umdrehungen vorgespannt wird.

38. Verfahren nach Anspruch 28, 29, 30, 31 , 32, 33, 34, 35, 36 oder 37, wobei eine

Vorspannung eines neuen Gummituches mittels der Spannwelle (9) zum Klemmen und Spannen der vorlaufenden Kante des Gummituches mittels eines Sensors (21) überwacht wird.

39. Verfahren nach Anspruch 28, 29, 30, 31 , 32, 33, 34, 35, 36, 37 oder 38, wobei ein Gummituchwechsel mittels automatischer Gummituchentspannung und

Gummituchspannung werkzeuglos erfolgt.

40. Verfahren nach Anspruch 28, 29, 30, 31 , 32, 33, 34, 35, 36, 37, 38 oder 39, wobei ein Spannen, Nachspannen und/oder Lösen des Gummituches am Gummizylinder (6) unabhängig von der Drehwinkellage des Gummizylinders (6) erfolgt. 41. Verfahren nach Anspruch 28, 29, 30, 31 , 32, 33, 34, 35, 36, 37, 38, 39 oder 40, wobei ein Motortreiber zur Ansteuerung des oder der Aktuatoren (11) mit einer

Steuereinrichtung oder der Maschinensteuerung verbunden ist und der

Steuereinrichtung oder der Maschinensteuerung Befehle zum Spannen oder Lösen des Gummituches eingegeben werden.

42. Verfahren nach Anspruch 28, 29, 30, 31 , 32, 33, 34, 35, 36, 37, 38, 39, 40 oder 41 , wobei eine Maschinensteuerung zur Ansteuerung von Aktuatoren (11) mehrerer Gummizylinder (6) in mehreren Druckwerken (1) vorgesehen ist und wobei die Maschinensteuerung das Spannen und/oder Lösen von Gummitüchern an mehreren oder allen Gummizylindern (6) in den Druckwerken (1) koordiniert.

43. Verfahren nach Anspruch 28, 29, 30, 31 , 32, 33, 34, 35, 36, 37, 38, 39, 40, 41 oder 42, wobei ein Motortreiber zur Ansteuerung des oder der Aktuatoren (11) mit einer Steuereinrichtung oder der Maschinensteuerung verbunden ist und wobei Intervalle zum Nachspannen des Gummituches in der Steuereinrichtung oder der

Maschinensteuerung hinterlegt sind und/oder wobei Befehle zum Nachspannen des Gummituches der Steuereinrichtung oder der Maschinensteuerung eingegeben werden.

44. Verfahren nach Anspruch 28, 29, 30, 31 , 32, 33, 34, 35, 36, 37, 38, 39, 40, 41 , 42 oder 43, wobei eine Maschinensteuerung zur Ansteuerung von Aktuatoren (11) mehrerer Gummizylinder (6) in mehreren Druckwerken (1) vorgesehen ist und wobei die Maschinensteuerung das Nachspannen von Gummitüchern an mehreren oder allen Gummizylindern (6) in den Druckwerken (1) koordiniert.

45. Verwendung von fernsteuerbaren Aktuatoren (11) in einem Gummizylinder (6) zum rotatorischen Antrieb durchgehender Spannwellen (9) zum automatisierten Spannen, Nachspannen und/oder Lösen eines Gummituches nach einem Befehl eines

Bedieners oder nach vorgegebenen Intervallen.

Description:
Gummizylinder, Druckwerk und Druckmaschine, Verfahren zum Handhaben eines Gummituches und Verwendung von ansteuerbaren Aktuatoren in einem Gummizylinder

Die Erfindung betrifft einen Gummizylinder, ein Druckwerk und eine Druckmaschine mit einem mindestens ein Gummituch tragenden Gummizylinder, ein Verfahren zum

Handhaben, insbesondere zum automatisierten bzw. manuellen Spannen, Nachspannen oder Lösen, eines Gummituches an einem Gummizylinder in einem Druckwerk für eine Druckmaschine, insbesondere Offsetdruckmaschine und die Verwendung von

ansteuerbaren Aktuatoren in einem Gummizylinder zum rotatorischen Antrieb

durchgehender Spannwellen zum automatisierten Spannen, Nachspannen und/oder Lösen eines Gummituches.

Um ein Gummituch beispielsweise an einer Bogendruckmaschine zu wechseln, wird gegenwärtig der Gummizylinder in die entsprechende Position gefahren. Das Entspannen des alten Gummituches erfolgt manuell oder über einen elektrisch betriebenen Schrauber. Dabei wird erst die Tuchende-Spannspindel entspannt und danach das Gummituch aus der Spannwelle gelöst. Im Anschluss führt der Bediener das Gummituch bei sich langsam drehendem Gummizylinder heraus. Im Anschluss wird wieder manuell oder über

Akkuschrauber die Tuchanfang-Spannspindel entspannt und das Gummituch komplett entnommen. Das neue Gummituch wird in umgekehrter Reihenfolge montiert. Danach werden mit einem Drehmomentschlüssel beide Spannspindeln nachgezogen. Nach festgelegten Zeiten bzw. nach einer gewissen Anzahl Bogen werden die gewechselten Gummitücher nachgezogen. Die gesamte Prozedur ist sehr zeitaufwendig und bei manueller Bedienung auch sehr anstrengend.

Aus der DE 41 27 714 A1 ist eine Einrichtung zum Befestigen und Spannen eines

Drucktuches auf einem Zylinder einer Druckmaschine bekannt, welcher eine Bohrung zum Betätigen einer Spannschraube aufweist. Nachteilig an dieser Lösung ist, dass stets manuelle Bedienhandlungen notwendig sind. Es kann dabei keine Automatisierung erfolgen.

Aus der DE 92 18 269 U1 ist eine Vorrichtung zum Spannen eines Gummituches bekannt, wobei Spannschrauben einer Spannschiene durch gleichzeitig aktivierbare Motoren eines T rägers betätigt werden. Der T räger weist Handgriffe zur Handhabung auf und wird von außerhalb des Zylinders auf die Spannschrauben aufgesetzt. Nachteilig an dieser Lösung sind der große Aufwand und die Notwendigkeit einer Vorhaltung eines geeigneten

Trägers für die jeweilige Maschinenbreite.

Aus der DE 10 2005 008 241 A1 ist eine Vorrichtung zum Spannen eines Aufzugs auf einem Zylinder einer Rotationsdruckmaschine mit in Wellenabschnitte unterteilten

Spannwellen bekannt, wobei zum Verdrehen der Spannwellen für jede Spannwelle ein einziger, von Hand oder motorisch drehbarer Verstelltrieb vorgesehen ist, der in dem Formzylinder angeordnet ist und auf einen Walzenabschnitt drehend einwirkt. Nachteilig an dieser Lösung ist der extrem große Aufwand mit vielen Bauteilen und den notwendigen Gummitüchern. Des Weiteren kann die Betätigung entweder nur aufwendig von Hand oder ausschließlich motorisch erfolgen, wobei manuelle Eingriffe nicht vorgesehen sein können. Hierbei kann die notwendige Fehlersicherheit nicht erreicht werden.

Aus der DE 10 2007 057 455 B4 ist eine Druckmaschine mit

Druckplattenmanipulationseinrichtung bekannt, wobei Aktuatoren einen Zylinder-Aufzug nach einem Sol stwert-Vergleich eines Bildinspektionsgerätes in axialer und/oder Umfangsrichtung in seiner Geometrie verändern. Die Aktuatoren sollen dabei direkt an der Außenkante des Aufzuges angreifen. Der Aufzug kann ein Gummituch eines

Gummituchzylinders sein. Nachteilig an dieser Lösung sind der große Aufwand und die Störanfälligkeit der Vielzahl von Aktuatoren. Bei Ausfall eines Aktuators kann keine Verstellung mehr vorgenommen werden, was eine Druckunterbrechung zur Folge hat. Aus der DE 10 2012 202 076 B3 ist ein Gummituchzylinder einer Rotationsdruckmaschine bekannt, wobei eine Spannspindel bzw. Spannwelle zur Aufnahme der

Gummituchvorderkante und eine Spannspindel bzw. Spannwelle zur Aufnahme der Gummituchhinterkante vorgesehen ist.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen alternativen Gummizylinder, ein alternatives Druckwerk bzw. eine alternative Druckmaschine mit einem mindestens ein Gummituch tragenden Gummizylinder bzw. ein alternatives Verfahren zum Handhaben, insbesondere zum automatisierten bzw. manuellen Spannen, Nachspannen oder Lösen, eines Gummituches an einem Gummizylinder in einem Druckwerk bzw. eine geeignete Verwendung zu schaffen. Insbesondere soll der Gummituchwechsel zumindest teilautomatisiert bzw. vollautomatisiert und/oder ggf. ein manueller Eingriff ermöglicht werden.

Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die Merkmale eines unabhängigen Anspruches gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen.

Die Erfindung hat den Vorteil, dass ein alternativer Gummizylinder, ein alternatives Druckwerk bzw. eine alternative Druckmaschine mit einem mindestens ein Gummituch tragenden Gummizylinder bzw. ein alternatives Verfahren zum Handhaben, insbesondere zum automatisierten bzw. manuellen Spannen, Nachspannen oder Lösen, eines

Gummituches an einem Gummizylinder in einem Druckwerk bzw. eine geeignete

Verwendung bereitgestellt wird. Es wird bevorzugt ebenfalls eine rollen- oder

bogenverarbeitende Offsetdruckmaschine mit mindestens einem oder mehreren derartigen Druckwerken bereitgestellt. Insbesondere wird der Gummituchwechsel zumindest teilautomatisiert bzw. vollautomatisiert und/oder ggf. ein manueller Eingriff ermöglicht. Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform kann ein Gummituchwechsel bzw. ein Handhaben, insbesondere ein Spannen, Nachspannen oder Lösen, eines Gummituches vereinfacht und/oder zumindest teilautomatisiert bzw. vollautomatisiert werden. Durch die Möglichkeit eines manuellen bzw. händischen Eingriffes kann dabei die

Funktionssicherheit erhöht werden.

Vorteilhafterweise können die in vielerlei Hinsicht bewährten durchgehenden Spannwellen bzw. Spannspindeln zum Spannen der Gummitücher eingesetzt werden. Anstelle der manuellen Antriebsmittel wird vorteilhafterweise im Gummizylinder pro Spannwelle bzw. Spannspindel ein elektrischer Motor bevorzugt mit zusätzlichem Getriebe verbaut. Die Spannungsversorgung erfolgt dabei bevorzugt über eine Drehdurchführung des

Gummizylinders. Der Motortreiber kann sich entsprechend außerhalb des

Gummizylinders befinden.

Besonders vorteilhaft wird der Gummituchwechsel mittels der automatischen

Gummituchspannung werkzeuglos. Der Bediener kann den Gummituchwechsel beispielsweise vorwählen, wobei die Maschine den Gummizylinder positioniert und/oder bereits motorisch das Gummituch entspannt. Der Bediener muss nun nur noch das Gummituch bei langsam drehender Maschine herausführen. Auf der Tuchende-Seite kann das Lösen ebenfalls motorisch erfolgen.

Wird beim Spannen bzw. Nachspannen die erforderliche Gummituchspannung erreicht, erhöht sich durch den zunehmenden Wderstand die Stromaufnahme. Beim Erreichen einer maximal eingestellten Stromstärke schaltet der Motortreiber bevorzugt ab. Das spätere Nachspannen kann dann beispielsweise vom Leitstand aus erfolgen.

Vorteilhafterweise müssen vorhandene Schutze am Druckturm dazu nicht geöffnet bzw. der betreffende Gummizylinder auch nicht in eine bestimmte Position gebracht werden. Um eine Beschädigung zu vermeiden bzw. eine Abschaltung bei Erreichen einer Endlage zu erhalten, können Schalter oder indirekt arbeitende Initiatoren die Stromzufuhr zum Motor unterbrechen. Beispielsweise kann eine parallel geschaltete Diode den Antrieb des Motors in entgegengesetzter Richtung ermöglichen. Sobald die Endlage mittels der zugeordneten Diode verlassen wurde, kann der Motor auch wieder in beide Richtungen betrieben werden.

Beispielsweise durch Strombegrenzung kann vorteilhafterweise beim Spannen das gewünschte Drehmoment erreicht werden, wobei auch ein Spannen mit einem

Drehmomentschlüssel nicht mehr erforderlich ist. Auch das Nachspannen nach einiger Zeit kann automatisch erfolgen. Der Drucker kann beispielsweise im Leitstand oder am Druckwerk die Funktion Gummituchspannen auswählen. Die Maschine kann nun automatisch die Gummitücher in einem, mehreren oder allen Werken Spannen bzw. Nachspannen, wobei eine manuelle Bedienung nicht mehr erforderlich ist. Damit werden eine erhebliche Zeitersparnis und eine Erhöhung der Benutzerfreundlichkeit erreicht.

Vorteilhafterweise kann damit ein werkzeugloses Wechseln des Gummituches an einem Gummizylinder im Druckwerk beispielsweise einer Offsetdruckmaschine, insbesondere einer Bogenoffsetrotationsdruckmaschine, erfolgen. Manuelle Spannarbeiten entfallen dadurch im Regelfall, was neben einer Zeitersparnis durch das automatische

Nachspannen auch einen Komfortgewinn für den Bediener bedeutet. Bevorzugt können dabei die bewährten Spannwellen bzw. Spannspindeln gleich bleiben, wodurch die Verwendung der vorhandenen Gummitücher ermöglicht wird. Weiterhin wird durch die möglichen Vorwahlen beispielsweise in der Maschinensteuerung eine erhebliche Zeitersparnis realisiert.

Im Folgenden soll die Erfindung beispielhaft erläutert werden. Die dazugehörigen Zeichnungen stellen dabei schematisch dar: Fig. 1 : Druckwerk einer bogenverarbeitenden Maschine mit einem Farb- und Feuchtwerk;

Fig. 2: Längsschnitt des Gummizylinders mit integrierten Elektromotoren zur Gummituchspannung;

Fig. 3: Querschnitt des Gummizylinders mit im Zylinderkanal angeordneten

Spannwellen zur Aufnahme eines Gummituches;

Fig. 4: Ausschnitt eines Längsschnittes durch eine von einem Elektromotor betätigbare Spannschraube;

Fig. 5: Ausschnitt eines Längsschnittes durch eine von einem Elektromotor entkoppelte manuell betätigbare Spannschraube;

Fig. 6: Spannvorrichtung mit einem die Gewindespindelumdrehungen ermittelnden Sensor;

Fig. 7: Gummizylinder mit Sicherheitsschaltern;

Fig. 8: Schaltplan zur Motoransteuerung.

Die Fig. 1 zeigt beispielsweise einen Ausschnitt einer Offsetdruckmaschine,

beispielsweise einer bogenverarbeitenden Offsetdruckmaschine, insbesondere einer Bogenoffsetrotationsdruckmaschine bevorzugt in Aggregat- und Reihenbauweise. Die Maschine enthält ein oder mehrere Werke, welche beispielsweise als Anlage-, Druck, - Lack-, Trocken- und/oder Veredelungswerke ausgeführt sein können. Mindestens eines der Werke der Maschine ist als Druckwerk 1 mit einem Färb- oder Färb- und Feuchtwerk 2 ausgestattet. Weiterhin kann die Maschine einen Anleger zur Bogenzufuhr und eine Auslage zum Ausgeben der bearbeiteten Bogen enthalten. Zwischen zwei Werken der Maschine kann auch eine Wendevorrichtung angeordnet sein, mit der die Bogen im Schön- und Widerdruck gewendet werden können.

Die Maschine enthält insbesondere endlos umlaufend angetriebene Bogenfördersysteme, die die zu verarbeitenden Bogen durch die Maschine führen bzw. zwischen den Werken übergeben. Zwischen den Bogenfördersystemen werden die Bogen beispielsweise im Greiferschluss an der Vorderkante übergeben. Beispielsweise können die umlaufend angetriebenen Bogenfördersysteme rotierend angetriebene Bogenführungszylinder wie Druck-, Übergabe- und/oder Transferzylinder sein. Die Bogenfördersysteme bzw.

Rotationskörper in dem oder den Druckwerken 1 können beispielsweise von einem Antriebsräderzug, insbesondere einem durchgehenden Antriebszahnräderzug, angetrieben sein. Dabei weisen die Bogenführungszylinder bzw. die entsprechenden Rotationskörper der Druckwerke 1 jeweils ineinandergreifende Zahnräder auf, die den Antriebszahnräderzug bilden. Der Antriebsräderzug wird von mindestens einem von einer Maschinensteuerung ansteuerbaren Hauptantriebsmotor angetrieben. Weiterbildend können auch weitere Antriebe motorisch oder generatorisch mit dem Antriebsräderzug verbunden sein.

Eines oder mehrere Werke, insbesondere Druckwerke 1 , der Maschine können beispielweise je einen Druckzylinder 3 enthalten, wobei ein solcher Druckzylinder 3 insbesondere eine zumindest annähernd vollflächige Mantelfläche zum Tragen der Bogen aufweist. Zwischen den Druckzylindern 3 können die Bogen beispielsweise von

Übergabetrommeln 4 bzw. Transfertrommeln übergeben werden. Die Druckzylinder 3 und die Übergabetrommeln 4 können bevorzugt doppeltgroß ausgeführt sein. Ein

doppeltgroßer Zylinder kann insbesondere zwei Bogen maximalen Formates

umfangsseitig aufnehmen. Die doppeltgroßen Druckzylinder 3 und Übergabetrommeln 4 weisen bevorzugt jeweils Greifersysteme 5 zum Klemmen der Bogenvorderkanten auf. Diese insbesondere diametral zueinander in Greiferkanälen angeordneten Greifersysteme 5 klemmen und halten damit den zu verarbeitenden Bogen auf dem Druckzylinder 3 bzw. auf der Übergabetrommel 4.

Die nur ausschnittsweise dargestellte Maschine enthält hier beispielsweise mindestens ein Druckwerk 1 , welches während eines Druckprozesses mittels eines Färb- oder Farb- und Feuchtwerkes 2 Druckfarbe auf die Bogen aufträgt bzw. aufbringt. Ein Färb- oder Färb- und Feuchtwerk 2 eines Druckwerkes 1 enthält insbesondere in Oberflächenkontakt miteinander bringbare bzw. in Kontakt stehende Rotationskörper, wie Walzen und

Zylinder. Insbesondere enthält ein Druckwerk 1 einer bogenverarbeitenden Maschine jeweils einen Formzylinder bzw. Plattenzylinder 7 und einen Übertragungszylinder bzw. Gummizylinder 6. Ein Gummizylinder 6 eines Druckwerkes 1 wirkt mit jeweils einem Druckzylinder 3 zusammen und bildet dabei mit diesem einen Druckspalt. Beispielsweise können die Gummizylinder 6 und die Plattenzylinder 7 einfachgroß ausgeführt sein, wobei einfachgroße Zylinder in etwa einen Bogen maximalen Formates umfangsseitig aufnehmen können. Alternativ können die Bogenführungszylinder bzw. die

Rotationskörper der Druckwerke 1 aber auch andere Größen bzw. eine andere

Anordnung aufweisen.

Ein Färb- oder Färb- und Feuchtwerk 2 eines Druckwerkes 1 bringt im Druckprozess die entsprechend eingesetzte Druckfarbe auf eine auf dem jeweiligen Plattenzylinder 7 gespannte Druckplatte auf. Ein Plattenzylinder 7 wird dabei durch mindestens eine bevorzugt aber mehrere Walzen des zugeordneten Färb- oder Färb- und Feuchtwerkes 2 während seiner Rotation eingefärbt. Das Färb- oder Färb- und Feuchtwerk 2 weist hier beispielsweise einen nicht weiter dargestellten Farbkasten mit einer vom Farbkasten mit einer Duktorwalze gebildeten Farbkammer auf. Von der Duktorwalze wird die in der Farbkammer befindliche Druckfarbe bevorzugt über zonenweise stellbare Farbspalte auf nachfolgende Farbübertragungswalzen bzw. Changierwalzen übertragen. Die

Farbübertragungswalzen bzw. Changierwalzen verteilen die Druckfarbe im Farbwerk, bevor diese von am Plattenzylinder 7 angestellten Farbauftragwalzen auf die auf den Plattenzylinder 7 gespannte Druckplatte übertragen wird. Beim Abrollen des

Plattenzylinders 7 auf dem Gummizylinder 6 wird die Druckfarbe motivgerecht auf den mit einem Gummituch bespannten Gummizylinder 6 übertragen. Insbesondere wird vom Gummizylinder 6 ein einziges Gummituch bzw. Drucktuch an einem vorlaufenden Ende und an einem nachlaufenden Ende aufgenommen. Das bezüglich einer Rotationsrichtung des Gummizylinders 6 im Druckprozess vorlaufende Ende kann auch als Vorderkante und das bezüglich einer Rotationsrichtung des Gummizylinders 6 im Druckprozess nachlaufende Ende kann auch als Hinterkante bezeichnet werden.

Im Druckspalt zum Druckzylinder 3 wird die Druckfarbe motivgerecht vom Gummizylinder 6 auf den zu bedruckenden vom Druckzylinder 3 mittels eines Greifersystems 5 geförderten Bogen übertragen. Mit einer ersten Farbauftragwalze können beispielsweise über eine bevorzugt schaltbare Brückenwalze Feuchtwerkswalzen in Wirkverbindung stehen. Wrd beispielsweise im Trockenoffset gearbeitet, ist kein Feuchtwerk erforderlich. Eine, mehrere oder alle Walzen des Färb- oder Färb- und Feuchtwerkes 2 können beispielsweise im Druckprozess mit dem Antriebsräderzug gekoppelt und somit vom Hauptantriebsmotor aus angetrieben sein. Außerhalb des Druckprozesses können eine, mehrere oder alle Walzen des Färb- oder Färb- und Feuchtwerkes 2 vom

Antriebsräderzug bzw. Hauptantriebsmotor getrennt und/oder mit einem zusätzlichen Antrieb des Druckwerkes 1 verbunden werden.

Der Plattenzylinder 7 und der Gummizylinder 6 eines jeweiligen Druckwerkes 1 weisen bevorzugt beidseitig je einen Zylinderzapfen auf, über welche diese im Gestell des jeweiligen Druckwerks 1 drehbeweglich und ggf. verstellbar gelagert sind. Sowohl Plattenzylinder 7 als auch Gummizylinder 6 weisen bevorzugt jeweils beidseitig angeordnete nicht dargestellte Schmitzringe auf. Die Plattenzylinder-Schmitzringe stehen mit den Gummizylinder-Schmitzringen während des Druckprozesses miteinander in Kontakt und rollen unter Druck aufeinander ab. Der Plattenzylinder 7 kann entweder vom Antriebsräderzug, insbesondere über ein Zahnrad vom Antriebszahnräderzug, oder auch von einem Einzelantrieb, beispielsweise einem Plattenzylinder-Direktantrieb, angetrieben sein. Ein Rotor eines Plattenzylinder-Direktantriebes kann beispielsweise fluchtend zur Welle des Plattenzylinders 7 angebracht sein bzw. den Plattenzylinder 7 unabhängig von den weiteren Zylindern bzw. Walzen des Druckwerkes 1 antreiben. Der Antrieb kann dabei im Druckprozess und/oder außerhalb des Druckprozesses, beispielsweise in einem Waschprozess, erfolgen. Die Fig. 2 zeigt einen Längsschnitt eines Gummizylinders 6, beispielsweise einer oben beschriebenen Maschine, mit integrierten Antriebsmitteln bzw. Aktuatoren zur

Gummituchspannung. Der Gummizylinder 6 weist eine durchgehende, d. h. insbesondere einteilige bzw. formatbreite, Spannwelle 9 zum Klemmen und Spannen einer vorlaufenden Kante des Gummituches und eine durchgehende, d. h. insbesondere einteilige bzw. formatbreite, Spannwelle 9 zum Klemmen und Spannen einer nachlaufenden Kante des Gummituches auf, wobei die Spannwellen 9 zum Spannen des Gummituches um ihre jeweilige Rotationsachse rotierbar aufgenommen sind. Bevorzugt sind die Spannwellen 9 mit einem über die Formatbreite gleichbleibenden Durchmesser ausgebildet. Die

Spannwellen 9 weisen insbesondere jeweils eine parallel und beabstandet von der Rotationsachse des Gummizylinders 6 orientierte Rotationsachse auf. Insbesondere können die Spannwellen 9 parallel zueinander bzw. in einem Zylinderkanal 8 des

Gummizylinders 6 angeordnet sein. Die Antriebsmittel zum rotatorischen Antrieb einer jeweiligen Spannwelle 9 umfassen hier mindestens einen im Gummizylinder 6

angeordneten ansteuerbaren Aktuator.

Besonders bevorzugt werden als Aktuatoren ein Elektromotor 11 für die Spannwelle 9 zum Klemmen und Spannen der vorlaufenden Kante des Gummituches bzw. ein

Elektromotor 11 für die Spannwelle 9 zum Klemmen und Spannen der nachlaufenden Kante des Gummituches im Gummizylinder 6 vorgesehen. Die Elektromotoren 11 sind dabei bevorzugt derart im Gummizylinderkörper angeordnet, dass deren Rotoren parallel zur Rotationsachse des Gummizylinders 6 angeordnet sind, während deren Statoren fest im Zylinderkörper angeordnet, insbesondere verschraubt, sind. Bevorzugt kann dabei für jeden Elektromotor 11 ein Getriebe, beispielsweise ein Winkelplanetengetriebe 12, vorgesehen sein, welches eingangsseitig mit dem jeweiligen Rotor des Elektromotors 11 insbesondere fest verbunden ist. Ausgangsseitig kann beispielsweise ein Getriebeglied radial zum Gummizylinder 6 angeordnet sein. Besonders bevorzugt sind beide Elektromotoren 11 mit jeweils zugeordnetem Getriebe, insbesondere Winkelplanetengetriebe 12, etwa mittig des Gummizylinders 6 vorgesehen. Jeder Spannwelle 9 ist dabei insbesondere ein separat ansteuerbarer Elektromotor 11 zugeordnet. Insbesondere kann sich der Motortreiber eines oder beider Elektromotoren 11 im E-Gefäß befinden, wobei der Strom bevorzugt über eine Drehdurchführung zum Gummizylinder 6 geleitet werden kann. Die automatische Spannvorrichtung ist besonders bevorzugt pro Gummizylinder 6 genau zweimal verbaut, so dass die Gummituchspannung für den Druckanfang und das Druckende gemeinsam bzw. auch separat eingestellt werden kann. Bevorzugt weisen mehrere oder alle Gummizylinder 6 der Maschine derart ausgebildete Aktuatoren, insbesondere Elektromotoren 11 , auf. Bevorzugt kann eine insbesondere elektronische Ansteuerung der Elektromotoren 11 bevorzugt über einen Motortreiber von der Steuereinrichtung oder der Maschinensteuerung aus vorgenommen werden.

Die Fig. 3 zeigt einen Querschnitt des Gummizylinders 6 mit im Zylinderkanal 8 angeordneten Spannwellen 9 zur Aufnahme eines Gummituches. Insbesondere weisen die Spannwelle 9 zum Klemmen und Spannen der vorlaufenden Kante des Gummituches und die Spannwelle 9 zum Klemmen und Spannen der nachlaufenden Kante des

Gummituches jeweils eine Einhängung 10 für das Gummituch auf. Eine Einhängung 10 einer Spannwelle 9 kann dabei eine radial zur Spannwelle 9 angeordnete Ausnehmung in der Spannwelle 9 sein, welche sich bevorzugt über die vollständige Breite eines einzusetzenden Gummituches erstreckt. Beispielsweise kann sich eine Einhängung 10 auch über die gesamte Breite einer Spannwelle 9 erstrecken bzw. eine Längsnut sein. Insbesondere erstreckt sich damit eine jeweilige formatbreite Einhängung 10 über die maximal von der Maschine zu verarbeitende Breite eines Bedruckstoffes, wobei sich die Breite von einer Maschinenseitenwand zur anderen Maschinenseitenwand erstreckt. Durch Verdrehung einer Spannwelle 9 um ihre Rotationsachse wird die Einhängung 10 in Umfangsrichtung der Spannwelle 9 verlagert und es kann in einer ersten

Rotationsrichtung ein eingehangenes Gummituch gezogen bzw. gestrafft und in einer entgegengesetzten Rotationsrichtung das Gummituch gelockert bzw. entnommen werden. Besonders bevorzugt ist beispielsweise in Höhe oder leicht unterhalb der Peripherie des Gummizylinders 6 ein Zylindersegment zwischen den Spannwellen 9 angeordnet. Das Zylindersegment kann an eine oder bevorzugt an beide Spannwellen 9 angeformt ausgebildet sein.

Insbesondere ist jeder Spannwelle 9 eine annähend oder exakt radial bezüglich des Gummizylinders 6 orientierte Gewindespindel bzw. Spannschraube 13 zugeordnet, welche eine entsprechend radial zum Gummizylinder 6 orientierte Drehachse aufweist. Eine jeweilige Spannschraube 13 weist ein Außengewinde mit bevorzugt flacher Steigung auf und durchgreift eine Gewindeplatte 14, welche ein mit dem Außengewinde

korrespondierendes Innengewinde aufweist. Eine Spannschraube 13 kann beispielsweise über das Getriebe, speziell Winkelplanetengetriebe 12, von einem Elektromotor 11 rotatorisch bewegt also gedreht werden. Die Drehbewegung kann in beide Richtungen erfolgen.

Die Gewindeplatte 14 ist derart gehalten aufgenommen, dass bei Drehung der

Spannschraube 13 die Gewindeplatte 14 radial zum Gummizylinder 6 verlagerbar ist bzw. verlagert wird. Bevorzugt kann eine jeweilige Gewindeplatte 14, wie in Fig. 2 gezeigt, beidseitig über Gleitsteine 15A, 15B und Koppeln 16A, 16B mit einer Spannwelle 9 verbunden sein, wobei bei radialer Verlagerung der Gewindeplatte 14 eine

Rotationsbewegung der Spannwelle 9 um deren eigene Rotationsachse bewirkt wird. Die Koppeln 16A, 16B können beispielsweise jeweils parallel zueinander bzw. radial zur jeweiligen Spannwelle 9 angeordnet sein. Dabei können die Koppeln 16A, 16B und die mit diesen verbundenen von der Gewindeplatte 14 geführten Gleitsteine 15A, 15B spiegelsymmetrisch ausgeführt sein. Über beide Gleitsteine 15A, 15B wird eine

Verdrehung der Gewindeplatte 14 verhindert. Die Spannvorrichtung für die weitere Spannwelle 9 ist bevorzugt analog bzw. spiegelbildlich ausgeführt und nicht weiter dargestellt. Bevorzugt ist zwischen einem Aktuator, insbesondere Elektromotor 11 , und einer

Spannwelle 9 eine lösbare Kupplungsverbindung vorgesehen. Beispielsweise kann eine manuell bzw. mittels Werkzeug lösbare Kupplungsverbindung zwischen dem Getriebe, insbesondere Winkelplanetengetriebe 12, und der Spannschraube 13 vorgesehen sein. Besonders bevorzugt wird von einer Spannschraube 13 ein Getriebeelement,

insbesondere eine Druckstange 17, im Inneren aufgenommen. Die Druckstange 17 kann innerhalb der Spannschraube 13 verlagert werden, wobei eine Druckfeder 18 die

Druckstange 17 in einer äußeren Stellung hält. In dieser äußeren, zylindermantelnahen Stellung wird von der Druckstange 17 eine Eingriffsöffnung für Werkzeug verschlossen bzw. verdeckt. Die Eingriffsöffnung kann beispielsweise die Innenwand der

Spannschraube 13 sein. Die Eingriffsöffnung kann dabei eine Eingriffsstelle aufweisen bzw. ein Mitnahmeprofil, insbesondere eine Inbus-Form, der Spannschraube 13 sein. Bevorzugt ist die Eingriffsöffnung im zwischen den Spannwellen 9 angeordneten

Zylindersegment leicht unterhalb der Peripherie des Gummizylinderumfanges angeordnet. Bevorzugt befinden sich dabei beide jeweils mit einem Elektromotor 11 verbindbare Spannschrauben 13 in gleicher Höhe bzw. in gleicher Mantellinie des

Gummizylinderumfangs.

Die die Druckstange 17 in einer äußeren Stellung haltende Druckfeder 18 stellt bevorzugt gleichzeitig eine Verbindung einer mit dem Flansch des Getriebes, insbesondere

Winkelplanetengetriebes 12, verbundenen Sperre 19 mit der Spannschraube 13 her. Die verlagerbare Sperre 19 kann beispielsweise mit einem Keilwellenprofil ausgeführt sein. Bevorzugt wird die Sperre 19 gegen eine Fläche der Spannschraube 13 gedrückt, so dass diese dabei eine formschlüssige und/oder kraftschlüssige insbesondere drehsteife Verbindung zwischen Sperre 19 und Spannschraube 13 hergestellt. Durch Verlagerung der Druckstange 17 gegen die Druckfeder 18 wird neben der Druckfeder 18 auch die Sperre 19 verlagert, derart, dass die Verbindung zwischen der Spannschraube 13 und der Sperre 19 gelöst bzw. aufgehoben wird. Damit wird von der sich innerhalb der Spannschraube 13 verlagernden Druckstange 17 eine Kupplungsverbindung,

insbesondere zwischen Sperre 19 und Spannschraube 13, hergestellt bzw. gelöst.

Die Fig. 4 zeigt einen Ausschnitt eines Längsschnittes durch eine von einem Elektromotor 11 betätigbare Spannschraube 13, welche die Gewindeplatte 14 bei entsprechender Drehung verlagert. Die Druckstange 17 wird von der Druckfeder 18 in ihrer äußeren Stellung gehalten, wobei gleichzeitig eine Kupplungsverbindung der mit dem Getriebe, insbesondere Winkelplanetengetriebe 12, verbundenen Sperre 19 zur Spannschraube 13 hergestellt wird. In der äußeren Stellung wird eine Eingriffsöffnung bzw. ein

Mitnahmeprofil, beispielsweise ein Innensechskant 20, der Spannschraube 13 durch die Druckstange 17 verschlossen.

Die Fig. 5 zeigt einen Ausschnitt eines Längsschnittes durch eine von einem Elektromotor 11 entkoppelte manuell betätigbare Spannschraube 13, welche die Gewindeplatte 14 bei entsprechender manueller Drehung verlagert. Durch Verlagerung der Druckstange 17 innerhalb der Spannschraube 13 gegen die Federkraft der Druckfeder 18 beispielsweise durch ein Werkzeug wird die Eingriffsöffnung, insbesondere der Innensechskant 20, automatisch für das Werkzeug freigegeben. Bevorzugt wird gleichzeitig die

Kupplungsverbindung zwischen dem Elektromotor 11 und Spannschraube 13 gelöst. Insbesondere wird durch die Druckstange 17 in der inneren Stellung die

Kupplungsverbindung der mit dem Getriebe, insbesondere Winkelplanetengetriebe 12, verbundenen Sperre 19 zur Spannschraube 13 gelöst bzw. aufgehoben. Die Druckstange 17 besitzt bevorzugt auf der Seite zur Zylindermitte einen Bund und ist damit gegen verlieren geschützt. Eine zusätzliche Sicherung ist nicht notwendig.

Die Fig. 6 zeigt beispielsweise eine Spannvorrichtung mit einem die

Gewindespindelumdrehungen ermittelnden Sensor, insbesondere einem Induktivsensor 21. Bevorzugt ist hierbei in der Spannvorrichtung für die Saubertuchspindel ein

Induktivsensor 21 verbaut, welcher über einen Flansch mit Aussparung die Anzahl der Gewindespindelumdrehungen aufnimmt. Pro Umdrehung wird beispielsweise ein Impuls ausgegeben. Damit wird erreicht, dass beim Einlegen des Gummituches auf der

Druckanfangsseite automatisch eine bestimmte Anzahl von Umdrehungen der

Spannschraube 13 vorgespannt werden kann.

Anschließend kann das Gummituch auf den Gummizylinder 6 gezogen und in der Druckendeseite eingehangen und gespannt werden. Danach erfolgt bevorzugt nacheinander das fertige Spannen mit dem gewünschten Moment. Beispielsweise mit einer Anpassung der Spannungsversorgung des oder der Elektromotoren 11 kann die Drehzahl bzw. die Spannzeit angepasst werden. Bevorzugt über eine Anpassung des Stromes kann das ausgegebene Drehmoment bestimmt werden.

Die Fig. 7 zeigt einen Gummizylinder 6 mit Sicherheitsschaltern, insbesondere

Endlagenschaltern S1.1 , S1.2, S2.1 , S2.2. Um eine mechanische Beschädigung der Bauteile bei Erreichen der Endlagen bzw. ein Festfahren zu vermeiden, wird die

Stromzufuhr unterbrochen. Dazu sind Endlagenschalter S1.1 , S1.2, S2.1 , S2.2 verbaut, die den Stromkreis bei Erreichen einer oberen bzw. einer unteren Endlage unterbrechen. Parallel zu den Endlagenschaltern S1.1 , S1.2, S2.1 , S2.2 sind Dioden verbaut, die das Drehen eines jeweiligen Elektromotors 11 aus der betreffenden Endlage ermöglichen. Haben die Spannwellen 9 den Bereich der Endlagen wieder verlassen, schließen die Endlagenschalter S1.1 , S1.2, S2.1 , S2.2 wieder und ein Drehen in beide Richtungen ist möglich.

Die Fig. 8 zeigt einen Schaltplan für die beiden im Gummizylinder 6 angeordneten Elektromotoren 11 , welche über eine Dreheinführung mit Strom versorgt werden.

Abhängig von der Übersetzung und dem Wirkungsgrad zwischen einem Elektromotor 11 und einer Spannwelle 9 ergibt der Strom das resultierende Spannmoment bzw. die resultierende Spannkraft. Um immer eine in etwa gleich große Spannkraft zu erreichen wird die Spannungszufuhr der Elektromotoren 11 bei Erreichen eines Nennstromes abgeschaltet. Ein Strom-Spannungswandler gibt dafür das erforderliche Signal aus. Des Weiteren kann über den Strom-Spannungswandler erkannt werden, ob die

Elektromotoren 11 noch drehen bzw. ob bereits die Endlagenschalter S1.1 , S1.2, S2.1 , S2.2 erreicht wurden.

Zur Wirkungsweise: Über eine drehende Gewindespindel bzw. Spannschraube 13 und Gleitstücke wie Gleitsteine 15A, 15B und Koppeln 16A, 16B wird jeweils eine Spannwelle 9 ge- bzw. entspannt. Der Antrieb der Spannschrauben 13 bzw. Spannwellen 9 erfolgt insbesondere über einen jeweiligen ansteuerbaren Elektromotor 11. Die Ansteuerung kann dabei fernsteuerbar von der verbundenen Steuereinrichtung bzw. der

Maschinensteuerung erfolgen. Die vorzugsweise eingesetzten Elektromotoren 11 leiten ein Drehmoment über ein jeweiliges Getriebe, speziell Winkelplanetengetriebe 12, auf die jeweilige Spannschraube 13. Eine zusätzliche Bremse der Spannschraube 13 ist nicht notwendig, da durch die geringe Gewindesteigung der Spannschraube 13, den

Elektromotor 11 bzw. das Winkelplanetengetriebe 12 ausreichend Selbsthemmung erreicht wird, um ein ungewolltes Entspannen während des Betriebes zu verhindern.

Vom Flansch oder Führungsflansch des Getriebes, insbesondere des

Winkelplanetengetriebes 12, erfolgt die Momentenübertragung beispielsweise mittels eines Keilnabenprofils, wodurch ein axiales Verschieben der Sperre 19 ermöglicht ist. Bevorzugt kann dabei beispielsweise eine Bohrung für das Zählen der Umdrehungen vorgesehen sein. Insbesondere kann das Zählen durch den Induktivsensor 21 erfolgen.

Bei geschlossener Sperre 19 (welche nicht durch die Druckstange 17 gegen die

Druckfeder 18 verschoben ist) wird das Drehmoment von dem Getriebeausgang über den angeschraubten Flansch weiter bevorzugt über das Keilwellen profil auf die Sperre 19 übertragen. Von da wird das Drehmoment beispielsweise über einen Schlitz und das dazu passende rechteckförmige Profil auf die Spannschraube 13 übertragen. Andere Profile sind gleichfalls einsetzbar. Bei niedergedrückter Sperre 19 (welche beispielsweise durch die Druckstange 17 gegen die Druckfeder 18 verschoben ist) wird das Rechteckprofil aus dem Schlitz geschoben und bildet keine formschlüssige Verbindung mehr. Die Momentenübertragung von der Spannschraube 13 an die Spannwelle 9 kann damit über das Mitnahmeprofil,

beispielsweise den Innensechskant 20, der Spannschraube 13 erfolgen. Wird die Sperre 19 gelöst, drückt die Druckfeder 18 die Sperre 19 wieder in Richtung Spannschraube 13. Durch Drehen des Elektromotors 11 finden sich Rechteckprofil und Schlitz, so dass die Sperre 19 verriegelt und wieder ein Drehmoment übertragen kann.

Bevorzugt erfasst der Induktivsensor 21 die Anzahl der Umdrehungen der Spannschraube 13 für die Vorderkante des Gummituches. Wurde ein altes Gummituch ausgespannt, befindet sich die Spannwellen 9 in der Position„Gummituch entspannt“. Ein neues Gummituch wird zuerst in die Spannwelle 9 der Seite Druckanfang eingeführt. Im

Anschluss wird die Spannschraube 13 einige Umdrehungen vorgespannt. Unter anderem, um ein Herausfallen des Gummituches zu vermeiden. Erfolgt der Gummituchwechsel von Hand, werden die Umdrehungen zum Vorspannen gezählt. Bei der motorischen

Gummituchspannung werden bei hohen Drehzahlen auf der Seite des Tuchanfanges die Anzahl der Umdrehungen durch den Sensor, insbesondere Induktivsensor 21 , erfasst und bei Erreichen einer vorher programmierten Anzahl der Umdrehungen der Elektromotor 11 abgeschaltet. Diese Funktion ist nur für die Vorderkante interessant, da an der

Hinterkante immer bis zum Erreichen des Nennmomentes gespannt wird.

Wird beispielsweise beim Spannen das maximale Anzugsdrehmoment der

Spannschraube 13 erreicht, steigt die Stromaufnahme und der Motortreiber schaltet insbesondere die Spannungsversorgung des Elektromotors 11 ab. Wird beispielsweise die obere bzw. untere Endlage der Gewindeplatte 14 auf der Spannschraube 13 erreicht, ohne dass sich die Stromaufnahme erhöht, so öffnet sich insbesondere ein direkt oder indirekt arbeitender Sicherheitsschalter, insbesondere Endlagenschalter S1.1 , S1.2, S2.1 , S2.2, und der Elektromotor 11 stoppt, um keine Bauteile zu zerstören. Besonders bevorzugt ermöglichen im Stromkreis vorgesehene Dioden ein Drehen des Elektromotors 11 , um wieder aus der Endlagenposition heraus zu fahren.

Insbesondere ist eine jeweilige Spannschraube 13 mittels einer Notentriegelung manuell drehbar, um einen Wechsel des Gummituches im Falle eines Ausfalls der

Spannvorrichtung, beispielsweise eines Aktuators wie einem Elektromotor 11 , zu ermöglichen. Zum manuellen Spannen, Nachspannen oder Lösen eines Gummituches an einem Gummizylinder 6 in einem Druckwerk 1 einer Offsetdruckmaschine, beispielsweise einer Bogenoffsetrotationsdruckmaschine in Aggregat- und Reihenbauweise, kann durch Verlagerung eines Getriebeelementes, insbesondere der in der Spannschraube 13 bewegbaren Druckstange 17, eine Kupplungsverbindung zu dem im Gummizylinder 6 angeordneten Aktuator, insbesondere Elektromotor 11 , gelöst und/oder eine

Eingriffsöffnung bzw. ein Mitnahmeprofil, insbesondere Innensechskant 20, zum manuellen rotatorischen Antrieb einer Spannwelle 9 freigegeben werden.

Bevorzugt kann das Getriebeelement, insbesondere die Druckstange 17, durch ein eingesetztes Werkzeug, insbesondere ein Inbus-Werkzeug, verlagert werden. Dabei wird durch das Werkzeug die innerhalb einer Spannschraube 13 aufgenommene Druckstange 17 bevorzugt gegen eine Federkraft einer Druckfeder 18 verlagert. Durch das Werkzeug wird die innerhalb der Spannschraube 13 gelagerte bzw. geführte Druckstange 17 radial zum Gummizylinder 6 auf dessen Rotationsachse zu verlagert, wobei insbesondere gleichzeitig eine Kupplungsverbindung zu dem innerhalb des Gummizylinders 6 angeordneten Aktuator, insbesondere Elektromotor 11 bzw. Winkelplanetengetriebe 12, gelöst wird. Die diese an ein Werkzeug angepasste Eingriffsstelle bzw. das

Mitnahmeprofil, insbesondere den Innensechskant 20, aufweisende Spannschraube 13 kann durch das Werkzeug anschließend manuell gedreht werden. Bei Drehung der Spannschraube 13 wird über Getriebemittel bzw. Koppelelemente, beispielsweise die an der Gewindeplatte 14 gleitenden Gleitsteine 15A, 15B über die mit der Spannwelle 9 verbundenen Koppeln 16A, 16B, die Rotation der entsprechenden Spannwelle 9 in der gewünschten Richtung bewirkt. Die weitere Spannschraube 13 kann analog manuell gedreht werden.

Die im Gummizylinder 6 angeordneten Aktuatoren, insbesondere Elektromotoren 11 , können jeweils zum automatisierten Spannen, Nachspannen und/oder Lösen des Gummituches am Gummizylinder 6 eingesetzt bzw. verwendet werden. Dabei kann von einem Bediener der Gummituchwechsel beispielsweise am Leitstand über die

Maschinensteuerung vorgewählt werden, wobei die Maschine einen, mehrere oder alle Gummizylinder 6 positioniert und/oder ein, mehrere oder alle Gummitücher bereits motorisch entspannt. Insbesondere ist der Motortreiber zur Ansteuerung des oder der Elektromotoren 11 mit der Steuereinrichtung oder der Maschinensteuerung verbunden und sind der Steuereinrichtung oder der Maschinensteuerung Befehle zum Spannen oder Lösen des Gummituches vom Bediener einzugeben oder eingegeben. Zum Eingeben kann beispielsweise der Leitstand, eine Bedientafel oder eine mobile Bedieneinheit genutzt werden. Insbesondere durch die Maschinensteuerung kann das Spannen und/oder Lösen von Gummitüchern an mehreren oder allen Gummizylindern 6 in den Druckwerken 1 koordiniert werden. Durch den oder die Bediener können die

entsprechenden alten Gummitücher entfernt und die neuen Gummitücher insbesondere werkzeuglos eingesetzt werden. Eine Vorspannung der Gummitücher kann auch werkzeuglos erfolgen. Nach erfolgtem Einsatz der neuen Gummitücher können diese Gummitücher automatisiert gespannt werden.

Weiter ist der Motortreiber zur Ansteuerung des oder der Elektromotoren 11 mit der Steuereinrichtung oder der Maschinensteuerung derart verbunden, dass Intervalle zum Nachspannen des oder der Gummitücher in der Steuereinrichtung oder der

Maschinensteuerung hinterlegt werden können. Vorgegebene Intervalle können sich dabei aus zeitlichen Vorgaben oder der Anzahl von Umdrehungen oder Bogen ergeben. Alternativ oder zusätzlich können über die Steuereinrichtung oder die Maschinensteuerung aber auch Befehle zum Nachspannen des oder der Gummitücher durch den Bediener gegeben werden. Durch die Steuereinrichtung oder die

Maschinensteuerung kann ein Nachspannen des oder der Gummitücher zu geeigneten Zeitpunkten koordiniert werden. Beispielsweise kann ein Nachspannen zwischen

Druckjobs und/oder ohne Maschinenhalt erfolgen. Durch die Verwendung der

ansteuerbaren bzw. fernsteuerbaren Aktuatoren, insbesondere Elektromotoren 11 , in einem oder allen Gummizylindern 6 zum rotatorischen Antrieb durchgehender

Spannwellen 9 erfolgt somit ein automatisiertes Nachspannen des oder der Gummitücher nach einem Befehl eines Bedieners oder nach den vorgegebenen Intervallen. Das Nachspannen kann dabei unabhängig von der Drehwinkellage eines Gummizylinders 6 durchgeführt werden, wobei auch keine Schutze betätigt werden müssen.

Aufstellung der verwendeten Bezugszeichen

1 Druckwerk

2 Färb- oder Färb- und Feuchtwerk

3 Druckzylinder

4 Übergabetrommel

5 Greifersysteme

6 Gummizylinder

7 Plattenzylinder

8 Zylinderkanal

9 Spannwelle

10 Einhängung

1 1 Elektromotor

12 Winkelplanetengetriebe

13 Spannschraube

14 Gewindeplatte

15A, 15B Gleitstein

16A, 16B Koppel

17 Druckstange

18 Druckfeder

19 Sperre mit Keilwellen profil

20 Innensechskant

21 Induktivsensor

51.1 Endlagenschalter Seite 1 in gelöster Richtung

51.2 Endlagenschalter Seite 1 in gespannter Richtung

52.1 Endlagenschalter Seite 2 in gelöster Richtung

52.2 Endlagenschalter Seite 2 in gespannter Richtung