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Title:
BRAKE LINING ASSEMBLY FOR A DISK BRAKE COMPRISING A NOISE-REDUCING DEVICE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2014/206906
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a bake lining assembly for a vehicle brake comprising a friction lining (12) and a lining brake pad plate which comprises a receiving section which receives a separate damping element laterally to the lining brake pad plate, said receiving section being arranged in the lateral edge area thereof. Said damping element comprises a contact section (20) for contacting a section (22) of a brake caliper corresponding to the contact section (20) and the damping element is designed in such a way that it can be deformed and/or moved as a result of contacting at least in parts.

Inventors:
BECKER MARCO (DE)
Application Number:
PCT/EP2014/063100
Publication Date:
December 31, 2014
Filing Date:
June 23, 2014
Export Citation:
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Assignee:
LUCAS AUTOMOTIVE GMBH (DE)
International Classes:
F16D65/097; F16D55/226
Foreign References:
DE102011112247A12013-03-07
EP1447585A22004-08-18
US3638765A1972-02-01
DE3333670A11985-04-04
Other References:
See also references of EP 3014138A1
Attorney, Agent or Firm:
THUM, BERNHARD (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Bremsbelaganordnung für eine Fahrzeugbremse mit

- einem Reibbelag (12) und

- einer Belagrücken platte (14), die einen in ihrem seitlichen Randbereich angeordneten Aufnahmeabschnitt (16) zur Aufnahme eines separaten, die

Belagrückenplatte (14) seitlich umfassenden Dämpfungselements (18) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass das Dämpfungselement (18) einen Kontaktabschnitt (20) zum Kontaktieren eines mit dem Kontaktabschnitt (20) korrespondierenden Abschnitts (22) eines Bremssattels (24) aufweist und das Dämpfungselement (18) derart eingerichtet ist, dass es in Folge eines Kontaktierens zumindest

abschnittsweise deformierbar oder/und verlagerbar ist.

2. Bremsbelaganordnung nach Anspruch 1,

dadurch gekennzeichnet, dass der Aufnahmeabschnitt (16) eine erste Vertiefung (30) auf einer ersten Längsseite (32) der Belagrückenplatte (14) umfasst, wobei die erste Vertiefung (30) einen flachen Bereich (34) und/oder einen mindestens

abschnittsweise bezüglich einer Mittenebene A der Belagrückenplatte (14) schrägen Randbereich (36) mit einer Schräge (37) aufweist.

3. Bremsbelaganordnung nach Anspruch 2,

dadurch gekennzeichnet, dass der Aufnahmeabschnitt (16) der Belagrückenplatte (14) ferner eine zweite Vertiefung (38) aufweist, die auf der ersten Längsseite (32) der Belagrückenplatte (14) beabstandet gegenüber der ersten Vertiefung (30) angeordnet ist, wobei die zweite Vertiefung (38) in einem geringeren Abstand zu der Mitte der Belagrückenplatte (14) angeordnet ist als die erste Vertiefung (30).

4. Bremsbelaganordnung nach Anspruch 3,

dadurch gekennzeichnet, dass der Aufnahmeabschnitt (16) der Belagrückenplatte (14) ferner eine dritte und eine vierte Vertiefung (42, 44) aufweist, die auf einer der ersten Längsseite (32) der Belagrückenplatte (14) entgegengesetzten zweiten Längsseite der Belagrückenplatte (14) angeordnet sind, wobei die dritte Vertiefung (42) wie die erste Vertiefung (30) und die vierte Vertiefung (44) wie die zweite Vertiefung (38) ausgebildet ist.

5. Bremsbelaganordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Dämpfungselement (18) C- oder U-förmig ausgestaltet ist und die Belagrückenplatte (14) derart umklammert, dass die beiden Klemmschenkel (50, 52) des Dämpfungselements (18) auf zueinander

entgegengesetzten Seiten der Belagrückenplatte (14) angeordnet sind, wobei die beiden Klemmschenkel (50, 52) über den Kontaktabschnitt (20) verbunden sind.

6. Bremsbelaganordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Dämpfungselement (18) an jedem der beiden Klemmschenkel (50, 52) einen Fixierfortsatz (58, 60) aufweist, der an seinem distalen Ende (64, 66) eine vorbestimmte Materialstärke (d) aufweist, wobei die Fixierfortsätze (58, 60) dazu eingerichtet sind, um sich mit der zweiten und der vierten Vertiefung (40, 44) in Eingriff zu befinden, wobei die Länge der zweiten und der vierten Vertiefung (40, 44) entlang einer Längsrichtung der Belagrückenplatte (14) jeweils größer ist als die vorbestimmte Materialstärke (d) des jeweiligen Fixierfortsatzes (58, 60).

7. Bremsbelaganordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Dämpfungselement (18) an jedem der

Klemmschenkel (50, 52) jeweils mindestens einen gegenüber dem Klemmschenkel abgewinkelten Federfortsatz (68, 70) aufweist.

8. Bremsbelaganordnung nach Anspruch 7,

dadurch gekennzeichnet, dass die Federfortsätze (68, 70) dazu eingerichtet sind, jeweils entlang einer Schräge (37, 46) im jeweils schrägen Randbereich der ersten und der dritten Vertiefung (30, 42) zu gleiten, um einen der Belagrückenplatte (14) zugeführten Impuls abzufedern.

9. Bremsbelaganordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Dämpfungselement (18) werkstoffeinstückig ausgebildet ist und eine Aussparung an jedem der Klemmschenkel (50, 52) im Bereich des Federfortsatzes (58, 60) aufweist.

10. Bremsbelaganordnung nach einem der Ansprüche 5 bis 9,

dadurch gekennzeichnet, dass eine Seitenfläche (62) der Belagrückenplatte (14) gegenüber dem Kontaktabschnitt (20) um mindestens 0,1mm beabstandet ist.

11. Scheibenbremsanordnung (110) für ein Fahrzeugsystem mit einer Bremsscheibe und einer Bremsbelaganordnung (10) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Bremsbelaganordnung (10) relativ zur Bremsscheibe bewegbar angeordnet ist, um auf die Bremsscheibe mittels eines Reibbelags (12) einzuwirken.

Description:
BREMSBELAGANORDNUNG FÜR EINE SCHEIBENBREMSE MIT EINER EINRICHTUNG

ZUR GERÄUSCHREDUZIERUNG

Die Erfindung betrifft eine Bremsbelaganordnung für eine Fahrzeugbremse mit einem Reibbelag und einer Belagrückenplatte, die einen in ihrem seitlichen Randbereich angeordneten Aufnahmeabschnitt zur Aufnahme eines separaten, die

Belagrückenplatte seitlich umfassenden Dämpfungselements aufweist.

Eine derartige Bremsbelaganordnung ist beispielweise aus DE 10 2006 052 178 AI bekannt. Bei der darin beschriebenen Scheibenbremse weist ein Bremssattel eine axial drehbare Bremsscheibe auf, wobei in dem Bremssattel mindestens ein Paar Bremsbeläge axial verschiebbar angeordnet ist. Durch die Bremsung entstehende Umfangs- und Radialkräfte werden über die Bremsbeläge in den Bremssattel abgeleitet, da die Bremsbeläge in Umfangsrichtung über Anlageflächen und in Radialrichtung über Abstützflächen im Bremssattel gelagert sind. Insbesondere werden in Umfangs- bzw. Längsrichtung auf die Bremsbeläge wirkende Bremskräfte über an Führungsschächten ausgebildeten Halteranlageflächen in einen der

Scheibenbremse zugehörigen Halter eingeleitet. Weitere Kräfte, beispielsweise Momenten- und Gewichtskräfte, die in Radial richtung der Bremsscheibe wirken, sind über Halterabstützflächen in den Halter einleitbar. Zwischen den Abstützflächen und den Halterabstützflächen ist eine Lasche angeordnet, die dazu dient, die axiale Verschiebbarkeit des Bremsbelags in dem Führungsschacht zu erleichtern. Um einer Geräuschbildung entgegenzuwirken ist diese Lasche steif mit der Rückenplatte verbunden.

Im Allgemeinen sind die Außenmaße von Belagrückenplatten aus dem Stand der Technik bekannter Bremsbelaganordnungen in Längsrichtung, also in der

Umfangsrichtung der Bremsscheibe, geringer als die Weite der Führung, in der sie an dem Bremssattel bzw. Bremsträger angeordnet sind. Dies hat zur Folge, dass die Bremsbelaganordnung gegenüber dem Bremssattel stets beabstandet ist und somit ein Funktionsspiel aufweist. Bei Einsatz in einem Fahrzeug bewirkt dies insbesondere beim Wechsel zwischen Vorwärtsfahrt und Rückwärtsfahrt unter gleichzeitigem Bremsen das Entstehen eines störenden Anschlaggeräusches. Dieses

Anschlaggeräusch entsteht beim Auftreffen der Bremsbelaganordnung auf den die Bremsbelaganordnung tragenden Bremssattel. Es ist dementsprechend eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Bremsbelaganordnung der eingangs bezeichneten Art bereitzustellen, in der ein Anschlaggeräusch wirkungsvoll verringert oder vermieden wird, ohne dass der Reibbelag zu verklemmen droht.

Diese Aufgabe wird durch eine Bremsbelaganordnung der eingangs bezeichneten Art gelöst, bei der vorgesehen ist, dass das Dämpfungselement einen Kontaktabschnitt zum Kontaktieren eines mit dem Kontaktabschnitt korrespondierenden Abschnitts eines Bremssattels aufweist und das Dämpfungselement derart eingerichtet ist, dass es in Folge eines Kontaktierens zumindest abschnittsweise deformierbar oder/und verlagerbar ist. Vorzugsweise ist die Deformation elastisch, sie kann jedoch auch plastisch sein. Besonders vorteilhaft ist dabei eine Kombination aus einer elastischen Deformation des Dämpfungselements mit einer Verlagerung bzw. Verschiebung des Dämpfungselements.

In einer Ausführungsform der Erfindung umfasst der Aufnahmeabschnitt eine erste Vertiefung auf einer ersten Längsseite der Belagrückenplatte. Die Vertiefung weist dabei vorzugsweise einen flachen Bereich auf. Alternativ oder zusätzlich dazu kann die Vertiefung einen mindestens abschnittsweise bezüglich einer Mittenebene der Belagrückenplatte schrägen Randbereich mit einer Schräge aufweisen. Die

Mittenebene der Belagrückenplatte verläuft in diesem Kontext im Wesentlichen parallel zu einer Oberfläche der Belagrückenplatte, beispielsweise zu einer

Grenzfläche zwischen der Belagrückenplatte und dem Reibbelag.

Erfindungsgemäß ist es vorgesehen, dass der Aufnahmeabschnitt der

Belagrückenplatte ferner eine zweite Vertiefung aufweist, die auf der ersten

Längsseite der Belagrückenplatte beabstandet gegenüber der ersten Vertiefung angeordnet ist. Insbesondere kann dabei die zweite Vertiefung in einem geringeren Abstand zu der Mitte der Belagrückenplatte angeordnet sein als die erste Vertiefung. Dies erlaubt es beispielsweise bestimmte Freiheitsgrade für die Bewegung des Dämpfungselements vorzugeben.

In einer Ausführungsform der Erfindung weist der Aufnahmeabschnitt der

Belagrückenplatte ferner eine dritte und eine vierte Vertiefung auf, wobei die dritte und die vierte Vertiefung auf einer der ersten Längsseite der Belagrückenplatte entgegengesetzten zweiten Längsseite der Belagrückenplatte angeordnet ist. Dabei kann die erste Vertiefung wie die dritte Vertiefung und die vierte Vertiefung wie die zweite Vertiefung ausgebildet sein. Vorzugsweise sind die erste und die dritte Vertiefung sowie die zweite und die vierte Vertiefung jeweils zueinander symmetrisch bezüglich einer Mittenebene der Belagrückenplatte an der Belagrückenplatte angeordnet. Dies gewährleistet beispielsweise eine einfache Herstellung der

Belagrückenplatte.

In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist das Dämpfungselement C- oder U-förmig ausgestaltet und umklammert die Belagrückenplatte derart, dass die beiden Klemmschenkel der Belagrückenplatte auf zueinander entgegengesetzten Seiten der Belagrückenplatte angeordnet sind. Die beiden Schenkel des C- oder U-förmig ausgestalteten Dämpfungselements sind dabei über den Kontaktabschnitt verbunden. Vorteilhafterweise sind die beiden Schenkel sowie der Kontaktabschnitt flach ausgebildet. Sie können jedoch auch stangenförmig ausgebildet sein. Insbesondere kann das Dämpfungselement bezüglich mindestens einer seiner Mittenebenen symmetrisch ausgestaltet sein. Es ist vorzugsweise bezüglich einer seiner

Mittenebenen symmetrisch ausgestaltet.

In einer Weiterbildung der Erfindung weist das Dämpfungselement an jedem der beiden Klemmschenkel einen Fixierfortsatz auf. Dieser Fixierfortsatz weist an seinem distalen Ende eine vorbestimmte Materialstärke auf, wobei die Fixierfortsätze dazu eingerichtet sind, um sich mit der zweiten und der vierten Vertiefung in Eingriff zu befinden. Dabei kann die Länge der zweiten und der vierten Vertiefung entlang einer Längsrichtung der Belagrückenplatte jeweils größer sein als die vorbestimmte

Materialstärke des Fixierfortsatzes. Das Dämpfungselement ist somit anhand des Fixierfortsatzes verliersicher an der Belagrückenplatte befestigt und gleichzeitig in einer Längsrichtung der Belagrückenplatte verschiebbar.

Erfindungsgemäß kann ferner vorgesehen sein, dass das Dämpfungselement an einem oder alternativ an beiden der Klemmschenkel jeweils mindestens einen gegenüber dem Klemmschenkel abgewinkelten Federfortsatz aufweist. Es ist vorgesehen, dass der Winkel zwischen dem Federfortsatz und dem Klemmschenkel jeweils flach ist. Beispielsweise kann dieser Winkel zwischen 5 und 15 Grad liegen. Alternativ ist aber auch jeder andere Winkelwert kleiner als 180 Grad denkbar. Die Klemmschenkel können darüber hinaus jeweils eine Aussparung aufweisen, die dazu eingerichtet ist, die Federfortsätze darin aufzunehmen. In diesem Fall überschreiten die Außenmaße der Federfortsätze die Innenmaße der Aussparung nicht, so dass die Federfortsätze in die Aussparung hinein passen. Einer oder mehrere Federfortsätze können darüber hinaus elastisch ausgebildet sein. - -

Vorzugsweise sind die Federfortsätze dazu eingerichtet, um entlang einer Schräge im schrägen Randbereich der ersten Vertiefungen zu gleiten. Dadurch wird ein der Belagrückenplatte zugeführter Impuls abgefedert. Während des Gleitens bzw. des Abfederns ändert sich der Winkel zwischen den Federfortsätzen und den

Klemmschenkeln. Er wird insbesondere verkleinert. Im Fall elastischen Federns entspricht der Winkel zwischen den Federfortsätzen und den Klemmschenkeln nach dem Federvorgang wieder dem ursprünglichen Winkel.

Zur vereinfachten Herstellung der Erfindung ist vorgesehen, dass das

Dämpfungselement werkstoffeinstückig ausgebildet ist. Dies ist insbesondere dann von Vorteil, wenn das Dämpfungselement U-förmig und symmetrisch ausgestaltet ist. Dazu kann das Dämpfungselement als Stanz-Biegeteil beispielsweise aus einem Stück Blech, zum Beispiel einen Federstahl, der vorgegebenen Materialstärke ausgebildet sein.

Vorzugsweise ist eine Seitenfläche der Belagrückenplatte gegenüber einem die beiden Klemmschenkel des U-förmigen Dämpfungselements verbindenden

Verbindungsabschnitt um mindestens 0,1mm beabstandet. Dies erlaubt es, ein Mindestmaß an Federweg bzw. Dämpfungsweg für das Dämpfungselement sicherzustellen. In einer alternativen Ausführungsform ist der Mindestabstand in Abhängigkeit von dem Gewicht oder anderen Bauparametern der

Bremsbelaganordnung vorbestimmt.

Die Erfindung betrifft ferner eine Scheibenbremsanordnung für ein Fahrzeugsystem mit einer Bremsscheibe und einer Bremsbelaganordnung der vorstehend

beschriebenen Art, wobei die Bremsbelaganordnung relativ zur Bremsscheibe bewegbar angeordnet ist, um auf die Bremsscheibe mittels eines Reibbelags einzuwirken. Wie vorstehend bereits detailliert erläutert, ist bei dieser

Bremsbelaganordnung vorgesehen, dass das Dämpfungselement einen

Kontaktabschnitt zum Kontaktieren eines mit dem Kontaktabschnitt

korrespondierenden Abschnitts eines Bremssattels aufweist und das

Dämpfungselement derart eingerichtet ist, dass es in Folge eines Kontaktierens zumindest abschnittsweise deformierbar oder/und verlagerbar ist.

Die Erfindung wird im Folgenden beispielhaft anhand der beiliegenden Figuren erläutert. Es stellen dar:

Fig. 1 eine perspektivische Gesamtansicht einer erfindungsgemäßen

Bremsbelaganordnung in einer Rückansicht; Fig. 2 eine perspektivische Detailansicht der Bremsbelaganordnung aus Fig. 1, wobei das Dämpfungselement gegenüber der Belagrückenplatte separiert dargestellt ist;

Fig. 3 eine perspektivische Detailansicht des erfindungsgemäßen

Dämpfungselements;

Fig. 4 eine Schnittansicht eines Ausschnitts der in Fig.l gezeigten

Bremsbelaganordnung mit in Eingriff befindlichem Dämpfungselement;

Fig. 5 eine Draufsicht auf den in Fig. 4 gezeigten Ausschnitt der

Bremsbelaganordnung;

Fig. 6 eine perspektivische Gesamtansicht einer erfindungsgemäßen

Scheibenbremsanordnung;

Fig. 7 eine perspektivische Detailansicht der Scheibenbremsanordnung aus

Fig. 6.

In Fig. 1 ist eine perspektivische Gesamtansicht der Bremsbelaganordnung 10 gemäß der vorliegenden Erfindung gezeigt. Die Bremsbelaganordnung 10 umfasst einen Reibbelag 12 und eine Belagrückenplatte 14, die einen in ihrem seitlichen

Randbereich angeordneten Aufnahmeabschnitt 16 zur Aufnahme eines separaten, die Belagrückenplatte 14 seitlich umfassenden Dämpfungselements 18 aufweist. Das Dämpfungselement 18 weist dabei einen Kontaktabschnitt 20 zum Kontaktieren eines mit dem Kontaktabschnitt 20 korrespondierenden Abschnitts 22 eines Bremssattels 24 auf.

Der Reibbelag 12 ist dazu eingerichtet, bei einer Betätigung einer die

Bremsbelaganordnung umfassenden Bremse an eine Bremsscheibe gedrückt zu werden und dabei eine Reibkraft auf eine Bremsscheibe (nicht gezeigt) auszuüben. Bei einem Rotationsrichtungswechsel der Bremsscheibe bewegt sich die

Bremsbelaganordnung somit aufgrund des oben beschriebenen inhärent

vorliegenden Funktionsspiels gegenüber dem Bremssattel 24. Herkömmliche

Bremsbelaganordnungen drohen dadurch an den Bremssattel 24 anzuschlagen wodurch ein deutlich wahrnehmbares und als unangenehm empfundenes

Anschlaggeräusch erzeugt wird. - -

Indem das Dämpfungselement 18 abschnittsweise deformierbar und verlagerbar ist (hier insbesondere gegenüber dem Bremssattel 24 und der Belagrückenplatte 14), trägt es zur Vermeidung solcher Anschlaggeräusche bei. Im Kontaktfall, d.h. ab dem Kontaktieren, wirkt eine Kraft entlang der Richtung F auf das Dämpfungselement. Das Dämpfungselement 18 wird somit bei einem Kontakt seitwärts im Wesentlichen entlang der Richtung F in Längsrichtung der Belagrückenplatte 14 auf den

Aufnahmeabschnitt 16 (weiter) aufgeschoben. Dadurch kann das Dämpfungselement 18 einen bei dem Kontaktieren bzw. Anstoßen des Dämpfungselements 18 an den korrespondierenden Abschnitt 22 des Bremssattels abfedern bzw. dämpfen. Im Regelfall wird es jedoch elastisch deformiert und wirkt dabei als eine zwischen der Belagrückenplatte und dem Bremssattel 24 angeordnete Feder.

Der Aufnahmeabschnitt 16 weist eine erste Vertiefung 30 auf einer ersten Längsseite 32 der Belagrückenplatte 14 auf, wobei die erste Vertiefung 30 einen flachen Bereich 34 und einen bezüglich einer Mittenebene A der Belagrückenplatte 14 schrägen Randbereich 36 mit einer ersten Schräge 37 aufweist. Der Aufnahmeabschnitt 16 der Belagrückenplatte 14 weist ferner eine zweite Vertiefung 38 auf, die auf der ersten Längsseite 32 der Belagrückenplatte 14 beabstandet gegenüber der ersten

Vertiefung 30 angeordnet ist. Die zweite Vertiefung 38 ist in einem geringeren Abstand zu der Mitte der Belagrückenplatte angeordnet als die erste Vertiefung 30. Mit anderen Worten ist die zweite Vertiefung 38 weiter entfernt gegenüber dem einer Seitenfläche 62 der Belagrückenplatte 14 zugewandten seitlichen Rand des

Aufnahmeabschnitts 16 angeordnet als die erste Vertiefung 30.

Wie in den Figuren 3 bis 5 detailliert dargestellt ist, weist der Aufnahmeabschnitt 16 der Belagrückenplatte 14 darüber hinaus eine dritte Vertiefung 42 und eine vierte Vertiefung 44 auf. Die dritte und die vierte Vertiefung 42, 44 sind auf einer der ersten Längsseite 32 der Belagrückenplatte 14 entgegengesetzten zweiten Längsseite 40 der Belagrückenplatte 14 angeordnet und spiegelbildlich dazu, d.h.

flächensymmetrisch bezüglich der Mittenebene A der Belagrückenplatte 14

ausgestaltet. Mit anderen Worten sind die erste und die dritte Vertiefung 30, 42 sowie die zweite und die vierte Vertiefung 38, 44 jeweils zueinander symmetrisch bezüglich einer Mittenebene A der Belagrückenplatte 14 an der Belagrückenplatte 14 angeordnet und ausgestaltet, wobei die dritte Vertiefung 42 eine zweite Schräge 46 aufweist. Die erste und die zweite Schräge 37, 46 sind dabei bezüglich der

Mittenebene A der Belagrückenplatte 14 gegensätzlich ausgebildet bzw. ausgerichtet. Auf der zweiten Längsseite 40 ist auch der Reibbelag 12 an der Belagrückenplatte 14 angeordnet. Das in dieser Ausführungsform vorgesehene Dämpfungselement 18 ist U-förmig ausgestaltet. Es ist aus einem metallischen Blech einer vorbestimmten Materialstärke d (hier beispielsweise ein Federstahl, ca. 0,6mm stark) hergestellt. Das U-förmige Dämpfungselement 18 weist zwei Klemmschenkel 50, 52 auf, die über den

Kontaktabschnitt 20 miteinander verbunden sind. Der Kontaktabschnitt 20 sowie die beiden Klemmschenkel 50, 52 sind flach ausgebildet und die Kanten 54, 56 zwischen dem Kontaktabschnitt 20 und den beiden Klemmschenkeln 50, 52 sind abgerundet.

Das U-förmige Dämpfungselement 18 umklammert die Belagrückenplatte 14 derart, dass die beiden Klemmschenkel 50, 52 der Belagrückenplatte 14 auf zueinander entgegengesetzten Seiten der Belagrückenplatte 14 passend zu den Vertiefungen 30, 38, 42, 44 symmetrisch bezüglich der Mittenebene A angeordnet sind (vgl. Fign. 1, 3 und 4). Wie insbesondere in Fig. 4 dargestellt, weist das Dämpfungselement 18 an jedem seiner beiden Klemmschenkel 50, 52 einen Fixier- oder Einrastfortsatz 58, 60 auf. Diese Fixierfortsätze 58, 60 sind dazu eingerichtet, um in die zweite Vertiefung 38 und in die vierte Vertiefung 44 einzurasten, d.h. sich mit der zweiten und der vierten Vertiefung 38, 44 in Eingriff zu befinden.

Die erste und die dritte Vertiefung 30, 42 schließt bündig mit der Seitenfläche 62 der Belagrückenplatte 14 ab (vgl. Fig. 4), sodass keine Stufe zwischen der Seitenfläche 62 des Aufnahmeabschnitts 16 und der jeweiligen Vertiefung vorliegt und das

Dämpfungselement 18 somit seitlich unter geringem Kraftaufwand auf den

Aufnahmeabschnitt 16 aufgeschoben werden kann. Dabei sind die flachen Abschnitte der ersten und der dritten Vertiefung 30, 42 jeweils zwischen der ersten bzw. der zweiten Schräge 37, 46 und der Seitenfläche 62 angeordnet.

Die Fixierfortsätze 58, 60 sind aus demselben Blechstück hergestellt wie der Rest des Dämpfungselements 18 und weisen somit an allen distalen Enden jeweils dieselbe vorbestimmte Materialstärke d auf. Wie in Fig. 4 gezeigt, ist die Länge der zweiten und der vierten Vertiefung 38, 44 entlang einer Längsrichtung der Belagrückenplatte 14 jeweils größer als diese Materialstärke d. Somit ist die Feder unverlierbar an der Belagrückenplatte 14 bzw. dem Aufnahmeabschnitt 16 gehalten und gleichzeitig in Längsrichtung (parallel zur Mittenebene A) der Belagrückenplatte 14 verlagerbar bzw. verschiebbar.

Darüber hinaus weist das Dämpfungselement 18 an jedem seiner Klemmschenkel 50, 52 jeweils mindestens einen gegenüber demjenigen Klemmschenkel abgewinkelten Federfortsatz 68, 70 auf. Dies ist insbesondere in den Fign. 3 und 4 deutlich erkennbar. Die Federfortsätze 68, 70 sind dazu eingerichtet, um entlang den

Schrägen 37, 46 der ersten Vertiefungen 30, 42 zu gleiten. Dadurch wird

insbesondere ein der Belagrückenplatte 14 in der Richtung F zugeführter Impuls wirkungsvoll abgefedert. Während des Abfederns werden die beiden Klemmschenkel des Dämpfungselements gegenüber dem Aufnahmeabschnitt verlagert/verschoben. Die Federkraft ist hier linear. Anhand von Materialparametern und/oder

Geometrieparametern kann auch eine andere Abhängigkeit zwischen der Federkraft von der bewirkten Verschiebung, beispielsweise eine exponentielle Zunahme der Federkraft mit der Verschiebung eingestellt sein.

Wie in den Fign. 4 und 5 dargestellt, ist die Seitenfläche der Belagrückenplatte 14 gegenüber dem Kontaktabschnitt 20 des Dämpfungselements 18 beabstandet. Im gezeigten Ausführungsbeispiel beträgt dieser Abstand ca. 1 mm. Ebenso ist der Kontaktabschnitt 20, gegenüber dem korrespondierenden Abschnitt 22 des

Bremssattels 24 beabstandet.

In den Figuren 6 und 7 ist eine Scheibenbremsanordnung 110 für ein

Fahrzeugsystem dargestellt. Dabei zeigt Fig. 6 eine Gesamtansicht und Fig. 7 eine Detailansicht des in Fig. 6 markierten Bereichs B. Diese Scheibenbremsvorrichtung 110 umfasst eine Bremsscheibe (nicht gezeigt) und eine Bremsbelaganordnung 10 der vorstehend beschriebenen Art, wobei die Bremsbelaganordnung 10 relativ zur Bremsscheibe bewegbar angeordnet ist, um auf die Bremsscheibe mittels eines Reibbelags 12 einzuwirken. Die hierfür vorgesehene Bremsbelaganordnung 10 weist alle der vorstehend beschriebenen Merkmale auf. Insbesondere ist bei dieser Bremsbelaganordnung 10 vorgesehen, dass das Dämpfungselement 18 einen Kontaktabschnitt 20 zum Kontaktieren eines mit dem Kontaktabschnitt 20

korrespondierenden Abschnitts 22 eines Bremssattels 24 aufweist und das

Dämpfungselement 18 derart eingerichtet ist, dass es in Folge eines Kontaktierens zumindest abschnittsweise deformierbar oder/und verlagerbar ist.