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Title:
CABLE DRUM INSTALLATION FOR A CABLE CRANE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2021/013362
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a cable drum installation (1) for a cable crane, comprising a mount (2), a pulling cable drum (3) and an auxiliary cable drum (4), wherein the pulling cable drum (3) comprises a pulling cable motor (6) connected to a mount (2) and the auxiliary cable drum (4) comprises an auxiliary cable motor (9) mounted on the pulling cable drum (3), said auxiliary cable motor (9) being configured to transmit a torque between the pulling cable drum (3) and the auxiliary cable drum (4), wherein the auxiliary cable drum (4) is mounted so as to be rotatable with respect to the mount (2) in a first operating state and is connected to the mount (2) for conjoint rotation in a second operating state, such that, in the second operating state, the pulling cable drum (3) is drivable by means of the auxiliary cable motor (9).

Inventors:
VERWANGER PETER (AT)
Application Number:
PCT/EP2019/070122
Publication Date:
January 28, 2021
Filing Date:
July 25, 2019
Export Citation:
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Assignee:
MM FORSTTECHNIK GMBH (AT)
International Classes:
B66D1/26; B66C21/00
Foreign References:
AT403038B1997-10-27
EP0540491A11993-05-05
AT397076B1994-01-25
AT403038B1997-10-27
Attorney, Agent or Firm:
SCHWARZ & PARTNER PATENTANWÄLTE OG et al. (AT)
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Claims:
Ansprüche:

1. Seiltrommelanlage (1) für einen Seilkran, umfassend eine Lagerung (2), eine

Zugseiltrommel (3) und eine Hilfsseiltrommel (4), wobei die Zugseiltrommel (3) einen mit einer Lagerung (2) verbundenen Zugseilmotor (6) umfasst und die Hilfsseiltrommel (4) einen an der Zugseiltrommel (3) gelagerten Hilfsseilmotor (9) umfasst, der dazu ausgebildet ist, ein Drehmoment zwischen der Zugseiltrommel (3) und der Hilfsseiltrommel (4) zu übertragen,

dadurch gekennzeichnet, dass

die Hilfsseiltrommel (4) in einem ersten Betriebszustand gegenüber der Lagerung (2) drehbar gelagert und in einem zweiten Betriebszustand drehfest mit der Lagerung (2) verbunden ist, sodass im zweiten Betriebszustand die Zugseiltrommel (3) mittels des Hilfsseilmotors (9) antreibbar ist.

2. Seiltrommelanlage (1) nach Anspruch 1, umfassend eine Bremse (10), die dazu ausgebildet ist, die Hilfsseiltrommel (4) im zweiten Betriebszustand gegenüber der Lagerung (2) zu arretieren oder zu bremsen.

3. Seiltrommelanlage (1) nach Anspruch 2, wobei die Bremse (10) als Scheibenbremse ausgebildet ist, welche einen Bremssattel (11) und einen Bremssattelträger (12) umfasst, wobei der Bremssattel (11) dazu ausgebildet ist, die Hilfsseiltrommel (4) zu arretieren und der Bremssattelträger (12) den Bremssattel (11) gegenüber der Lagerung (2) abstützt.

4. Seiltrommelanlage (1) nach Anspruch 2 oder 3, wobei die Bremse (10) an einer der Zugseiltrommel (3) zugewandten Wange (W) der Hilfsseiltrommel (4) angreift.

5. Seiltrommelanlage (1) nach einem der Ansprüche 2 bis 4, wobei die Bremse (10) eine hydraulische, pneumatische oder elektrische Bremse ist.

6. Seiltrommelanlage (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, umfassend eine an der Hilfsseiltrommel (4) anbringbare Stützkonstruktion, mittels welcher die Hilfsseiltrommel (4) drehfest gegenüber der Lagerung (2) verbindbar ist.

7. Seiltrommelanlage (1) nach Anspruch 6, wobei die Stützkonstruktion ein oder mehrere Seile, Ketten und/oder Stäbe umfasst.

8. Seiltrommelanlage (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, umfassend eine an den Zugseilmotor (6) und an den Hilfsseilmotor (9) angeschlossene Steuereinheit, die dazu ausgebildet ist, den Zugseilmotor (6) und den Hilfsseilmotor (9) derart anzusteuem, dass die beiden Motoren (6, 9) eine gleichgroße Leistung bezüglich ihrer Maximalleistung

aufbringen, um ein vorbestimmtes Drehmoment auf die Zugseiltrommel (3) zu übertragen.

9. Seiltrommelanlage (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei die Zugseiltrommel (3) und die Hilfsseiltrommel (4) koaxial angeordnet sind.

10. Seiltrommelanlage (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, umfassend einen Mast (M), an dem die Lagerung (2) montiert ist.

Description:
Seiltrommelanlage für einen Seilkran

Die Erfindung betrifft eine Seiltrommelanlage für einen Seilkran, umfassend eine Lagerung, eine Zugseiltrommel und eine Hilfsseiltrommel, wobei die Zugseiltrommel einen mit einer Lagerung verbundenen Zugseilmotor umfasst, und wobei die Hilfsseiltrommel einen an der Zugseiltrommel gelagerten Hilfsseilmotor umfasst, der dazu ausgebildet ist, ein

Drehmoment zwischen der Zugseiltrommel und der Hilfsseiltrommel zu übertragen.

Seilkräne dienen in der Lorstwirtschaft zum Abtransport von gefällten Bäumen, Teilen von Bäumen oder anderen Lasten aus unwegsamen Gelände und werden in unterschiedlichen Betriebsweisen betrieben. In der einfachsten Lorm wird ein Seilkran im 2-Seilbetrieb mit nur zwei Seilen betrieben. Es wird ein Tragseil gespannt, auf dem ein Laufwagen mit Laufrollen verschiebbar gelagert ist, wobei der Laufwagen durch die Schwerkraft angetrieben bergab fährt und mit einem Zugseil samt Last, beispielsweise einem gefällten Baum, wieder bergauf gezogen wird. Beim Bergaufseilen wird die Last zum höher gelegenen Ende des Tragseils und beim Bergabseilen zum tieferen Ende des Tragseils transportiert. Bei dem 3-Seilbetrieb wird ein den Laufwagen zum tiefer gelegenen Ende des Tragseils ziehendes Hilfsseil als drittes Seil verwendet. Das Hilfsseil wird üblicherweise von dem Laufwagen zum tiefer gelegenen Ende des Tragseils und beim Bergaufseilen von dort über eine Rolle zum höher gelegenen Ende des Tragseils zu dem dort angeordneten Seilgerät geführt.

Als Antrieb für das Zugseil und das Hilfsseil im 3-Seilbetrieb ist bekannt, eine

Seiltrommelanlage mit einer Zugseiltrommel und einer Rückholseiltrommel, d.h.

Hilfsseiltrommel, vorzusehen, wie es beispielsweise in der AT 403 038 B beschrieben ist.

Bei dieser Seiltrommelanlage ist die Zugseiltrommel an einem Mast angebracht und wird mit einem Zugseilmotor in Rotation gebracht. Die Hilfsseiltrommel ist mittels eines weiteren Motors an der Zugseiltrommel angebracht, sodass der weitere Motor ein gegenseitiges Verdrehen der Zugseiltrommel und der Hilfsseiltrommel im 3-Seilbetrieb ermöglicht.

Die genannte Seiltrommelanlage gemäß dem Stand der Technik kann auch im 2-Seilbetrieb eingesetzt werden. Das Hilfsseil ist hierbei jedoch nicht im Einsatz und zur Gänze auf der Hilfsseiltrommel aufgespult und fixiert. Die Hilfsseiltrommel dreht sich mit der

Zugseiltrommel mit. Aufgabe der Erfindung ist es, die Antriebsleistung und Zugkraft der Seiltrommelanlage zu erhöhen.

Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung gelöst durch eine Seiltrommelanlage für einen Seilkran, umfassend eine Lagerung, eine Zugseiltrommel und eine Hilfsseiltrommel, wobei die Zugseiltrommel einen mit einer Lagerung verbundenen Zugseilmotor umfasst und die Hilfsseiltrommel einen an der Zugseiltrommel gelagerten Hilfsseilmotor umfasst, der dazu ausgebildet ist, ein Drehmoment zwischen der Zugseiltrommel und der Hilfsseiltrommel zu übertragen, wobei die Hilfsseiltrommel in einem ersten Betriebszustand gegenüber der Lagerung drehbar gelagert in einem zweiten Betriebszustand drehfest mit der Lagerung verbunden ist, sodass im zweiten Betriebszustand die Zugseiltrommel mittels des

Hilfsseilmotors antreibbar ist.

Durch die erfindungsgemäße Lösung kann im 2-Seilbetrieb die Zugkraft und Leistung der Seiltrommelanlage ohne wesentliche Mehrkosten und mit minimalen konstruktiven

Änderungen erhöht werden. Selbst im 3-Seilbetrieb kann kurzfristig zum Losreißen der Last die Zugkraft der Zugseiltrommel erhöht werden. Überdies bietet die Erfindung die

Möglichkeit, bereits bestehende Seiltrommelsysteme des Standes der Technik nachzurüsten, um auch für diese Seiltrommelanlagen die erfindungsgemäßen Vorteile zu erzielen.

Konventionell wurden die Anforderungen nach höherer Zugkraft und Leistung durch stärkere Motoren oder kleinere Seiltrommeldurchmesser gelöst. Gegenüber dem Einsatz von stärkeren Motoren zur Erhöhung der Antriebsleistung der Zugseiltrommel hat die

erfindungsgemäße Lösung den Vorteil, dass Kosten und Gewicht eingespart werden können. Gegenüber dem Einsatz von kleineren Seihrommeldurchmessern hat die erfindungsgemäße Lösung den Vorteil, dass größere Seilgeschwindigkeiten erzielt werden können und eine geringere Belastung auf die Seile ausgeübt wird.

Das drehfeste Arretieren der Hilfsseiltrommel gegenüber der Lagerung kann

erfindungsgemäß durch zwei Ausführungsformen erzielt werden. Einerseits kann eine Bremse eingesetzt werden, die beispielsweise ein permanenter Bestandteil der

Seiltrommelanlage ist und die Hilfsseiltrommel gezielt arretieren und wieder freigeben kann. Andererseits kann eine Stützkonstruktion eingesetzt werden, um die Hilfsseiltrommel manuell zu arretieren.

Gemäß der erstgenannten bevorzugten Ausführungsform umfasst die Seiltrommelanlage dabei eine Bremse, die dazu ausgebildet ist, die Hilfsseiltrommel im zweiten Betriebszustand gegenüber der Lagerung zu arretieren. Im ersten Betriebszustand ist die Bremse gelöst und im zweiten Betriebszustand ist die Bremse angezogen. Die Bremse kann somit dazu eingesetzt werden, um die Hilfsseiltrommel im 2-Seilbetrieb zu arretieren, um damit die Zugkraft der Zugseiltrommel zu erhöhen.

Die Bremse an der Hilfsseiltrommel kann jedoch auch im 3-Seilbetrieb zur kurzfristigen Verstärkung der Zugkraft der Zugseiltrommel eingesetzt werden. Im 3-Seilbetrieb zieht das Hilfsseil am Laufwagen gegen das Zugseil. Für den Zuzug des Laufwagens zur

Seilkrananlage wirkt damit die Differenz zwischen den Kräften im Zugseil und im Hilfsseil. Bei Bedarf der Zugkraftverstärkung der Zugseiltrommel wird dafür das Hilfsseil ausgespult, ohne gleichzeitig das Zugseil aufzuspulen. Dadurch wird die Vorspannung zwischen Zug- und Hilfsseiltrommel abgebaut. Durch Fixierung der Hilfsseiltrommel mit der Bremse kann nun der Hilfsseilmotor zusätzlich zum Zugseilmotor die Zugseiltrommel antreiben, was eine höhere Seilkraft im Zugseil bewirkt. Dadurch wird auch das Hilfsseil wieder sukzessive gespannt. Sobald das Hilfsseil wieder gespannt ist, wird die Bremse wieder gelöst, damit das Hilfsseil weiter ausgespult werden kann. Damit steht für eine kurze Distanz von einigen Metern auch im 3-Seilbetrieb eine deutlich höhere Kraft in der Zugseilwinde für den Zuzug zur Verfügung, was vor allem das Losreißen von Lasten erleichtert. Bei Bedarf kann dieser Vorgang mehrmals wiederholt werden, falls die erhöhte Zugkraft über eine längere Strecke erforderlich wäre.

Zur Erhöhung der Zuzugskraft kann im 3-Seilbetrieb die Bremse auch schleifend eingesetzt werden, ohne zuvor das Hilfsseil abzuspulen und die Spannung im Hilfsseil zu entlasten. Dadurch wird die Seilspannung im Hilfsseil durch die Bremsung reduziert. Die Bremse ist dafür für den schleifenden Betrieb ausgebildet.

Bevorzugt ist weiters die Bremse als Scheibenbremse ausgebildet, welche einen Bremssattel und einen Bremssattelträger umfasst, wobei der Bremssattel dazu ausgebildet ist, die Hilfsseiltrommel zu arretieren und der Bremssattelträger den Bremssattel gegenüber der Lagerung abstützt. Die Scheibenbremse hat den Vorteil, dass sie einfach an einer der Wangen, d.h. Scheiben, der Hilfsseiltrommel angreifen kann. Grundsätzlich könnte die Scheibenbremse auch an anderen Stellen der Hilfstrommel angreifen oder es könnten andere Arten von Bremsen eingesetzt werden.

Insbesondere wenn die Bremse als Scheibenbremse ausgebildet ist, wird bevorzugt, wenn die Bremse an einer der Lagerung zugewandten Wange der Hilfsseiltrommel angreift. Dies hat den Vorteil, dass ein geringeres Moment auf den Bremssattelträger wirkt als bei Lösungen, bei denen die Bremse an einer der Lagerung abgewandten Wange der

Hilfsseiltrommel angreift.

Vorteilhaft ist, wenn die Bremse eine hydraulische, pneumatische oder elektrische Bremse ist. Derartige Bremsen haben eine kurze Reaktionszeit und können die für die erfinderische Lösung erforderliche Bremskraft aufbringen.

Gemäß der zweiten Ausführungsform umfasst die Seiltrommelanlage eine an der

Hilfsseiltrommel anbringbare Stützkonstruktion, mittels welcher die Hilfsseiltrommel drehfest gegenüber der Lagerung verbindbar ist. Die Stützkonstruktion kann beispielsweise manuell an der Hilfsseiltrommel festgemacht werden, wenn vom 3-Seilbetrieb in den 2- Seilbetrieb gewechselt wird. Bei dieser Ausführungsvariante ist ein kurzfristiges Arretieren der Hilfsseiltrommel im 3-Seilbetrieb in der Regel jedoch nicht möglich, da das Befestigen der Stützkonstruktion für diesen Einsatzzweck üblicherweise zu lange dauert.

In der genannten Ausführungsform ist bevorzugt, wenn die Stützkonstruktion ein oder mehrere Seile, Ketten und/oder Stäbe umfasst. Beispielsweise ist die Seiltrommelanlage mit ihrer Lagerung an einem Mast montiert. In diesem Fall können Ketten an der

Hilfsseiltrommel angebracht werden, die am Mast angeschlagen werden, um die

Hilfsseiltrommel gegenüber dem Mast und somit auch gegenüber der Lagerung drehfest zu arretieren. Selbiges könnte auch mit Seilen oder Stäben erzielt werden.

Weiters bevorzugt umfasst die Seiltrommelanlage eine an den Zugseilmotor und an den Hilfsseilmotor angeschlossene Steuereinheit, die dazu ausgebildet ist, den Zugseilmotor und den Hilfsseilmotor derart anzusteuem, dass die beiden Motoren abgestimmt die erforderliche Leistung aufbringen, um ein vorbestimmtes Drehmoment auf die Zugseiltrommel zu übertragen. Die Steuereinheit ermöglicht somit, dass der Hilfsseilmotor gezielt angesteuert werden kann, um den Zugseilmotor zu unterstützen bzw. zu entlasten. Die Steuereinheit könnte je nach Wahl auch andere Betriebsmodi aufweisen. Beispielsweise könnte der Hilfsseilmotor erst zugeschalten werden, wenn der Zugseilmotor eine maximale Leistung erreicht.

In allen genannten Ausführungsformen ist bevorzugt, wenn die Zugseiltrommel und die Hilfsseiltrommel koaxial angeordnet sind, da hierdurch die technisch einfachsten

konstruktiven Lösungen erzielt werden können. Vorteilhaft ist ferner, wenn die Seiltrommelanlage einen Mast umfasst, an dem die Lagerung montiert ist. Alternativ könnte die Lagerung auch an einer Wand oder anderen lokalen Einrichtung montiert sein, um die erfindungsgemäßen Vorteile zu erzielen.

Vorteilhafte und nicht einschränkende Ausführungsformen der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert.

Figur 1 zeigt eine Seiltrommelanlage gemäß der Erfindung.

Figur 1 zeigt eine Seiltrommelanlage 1 für einen Seilkran. Die Seiltrommelanlage 1 wird üblicherweise an einem Unterteil eines Mastes M des Seilkranes montiert. Der Seilkran und die zugehörige Seiltrommelanlage 1 werden üblicherweise in der Forsttechnik verwendet, können aber auch in anderen Einsatzgebieten verwendet werden.

Die dargestellte Seiltrommelanlage 1 umfasst eine Lagerung 2, eine Zugseiltrommel 3 und eine Hilfsseiltrommel 4. Die Lagerung 2 ist üblicherweise ortsfest montiert, beispielsweise am genannten Mastunterteil M oder an einer anderen Struktur der Seilkrananlage. Die Lagerung 2 schafft daher einen Bezug der Seiltrommelanlage 1 zu einer ortsfesten

Montageposition, sodass die Zugseiltrommel 3 und die Hilfsseiltrommel 4 - mit den unten erläuterten Einschränkungen - bezüglich der Lagerung 2 verdreht werden können. Die Hilfsseiltrommel 4 ist wiederum verdrehbar bezüglich der Zugseiltrommel 3 angeordnet, wie im Folgenden im Detail erläutert.

Die Zugseiltrommel 3 ist drehbar mit der Lagerung 2 verbunden und dient dazu, ein nicht weiter dargestelltes Zugseil in einem Arbeitsfach 5 auf- und abzuspulen. Zum Antrieb der Zugseiltrommel 3 gegenüber der Lagerung 2 umfasst die Zugseiltrommel 3 einen

Zugseilmotor 6. Der Zugseilmotor 6 kann beispielsweise ein Hydraulikmotor oder ein Elektromotor sein. Weiters kann die Zugseiltrommel 3 ein Vorratsfach 5' aufweisen, welches sich auf der Zugseiltrommel 3 neben dem Arbeitsfach 5 befindet.

Um ein Drehmoment auf die Zugseiltrommel 3 übertragen zu können, ist der Zugseilmotor 6 an einem Ende drehfest mit dem Mast M verbunden. Wie im in Figur 1 gezeigten Beispiel kann beispielsweise eine Lagerplatte als Lagerung 2 vorgesehen werden, die starr mit dem Zugseilmotor 6 und dem Mast M verbunden ist, beispielsweise angeschraubt ist.

Die Hilfsseiltrommel 4 ist koaxial zur Tragseiltrommel 3 angeordnet und gegenüber dieser drehbar gelagert. Die Hilfsseiltrommel 4 dient dazu, ein nicht weiter dargestelltes Hilfsseil in einem Arbeitsfach 7 auf- und abzuspulen. Weiters kann die Hilfsseiltrommel 4 ein

Vorratsfach 7 aufweisen, welches sich auf der Hilfsseiltrommel 4 neben dem Arbeitsfach 7 befindet.

Um die Hilfsseiltrommel 4 gegenüber der Zugseiltrommel 3 zu verdrehen, umfasst die Hilfsseiltrommel 4 einen Hilfsseilmotor 9, der an der Zugseiltrommel 3 gelagert ist. Der Hilfsseilmotor 9 ermöglicht es damit, ein Drehmoment zwischen der Zugseiltrommel 3 und der Hilfsseiltrommel 4 zu übertragen. Auch der Hilfsseilmotor 9 kann beispielsweise ein Hydraulikmotor oder ein Elektromotor sein.

Die Seiltrommelanlage 1 ist somit derart aufgebaut, dass die Zugseiltrommel 3 auf einer Seite von der Lagerung 2 begrenzt ist und auf der anderen Seite von der Hilfsseiltrommel 4. Da in der Regel nur die Lagerung 2 ortsfest montiert ist, wird durch den Antrieb des Zugseilmotors 6 nicht nur die Zugseiltrommel 3 angetrieben, sondern bei einem Stillstand des Hilfsseilmotors 9 auch die Hilfsseiltrommel 4. Dies tritt in Lällen auf, in denen die Seiltrommelanlage 1 in einem sogenannten 2-Seilbetrieb (Zugseil und von der

Seiltrommelanlage 1 unabhängiges Tragseil) betrieben wird.

In anderen Lällen sollen das auf der Zugseiltrommel 3 gelagerte Zugseil und das auf der Hilfsseiltrommel 4 gelagerte Hilfsseil mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten gezogen werden. Dazu wird sowohl der Zugseilmotor 6 als auch der Hilfsseilmotor 9 angetrieben. Dies wird als sogenannter 3-Seilbetrieb (Zugseil, Hilfsseil und von der Seiltrommelanlage 1 unabhängiges Tragseil) bezeichnet. Das Zugseil und das Hilfsseil sind dabei gegensinnig aufgespult.

Erfindungsgemäß kann die gezeigte Seiltrommelanlage 1 in zwei Betriebszuständen betrieben werden. Im ersten Betriebszustand ist die Hilfsseiltrommel 4 gegenüber der Lagerung 2 drehbar gelagert, wodurch im Wesentlichen der genannte 2-Seilbetrieb bzw. der 3-Seilbetrieb erzielt wird. Im zweiten Betriebszustand ist die Hilfsseiltrommel 4 jedoch drehfest mit der Lagerung 2 verbunden, sodass im zweiten Betriebszustand die

Zugseiltrommel 3 mittels des Hilfsseilmotors 9 antreibbar ist.

Der zweite Betriebszustand ermöglicht somit einen erweiterten 2-Seilbetrieb, indem die Zugseiltrommel 3 sowohl vom Zugseilmotor 6 als auch vom Hilfsseilmotor 9 angetrieben wird. Dies wird dadurch ermöglicht, dass nun nicht nur die Lagerung 2 ortsfest montiert ist, sondern auch die Hilfsseiltrommel 4. Weiters wird kurzfristig ein erweiterter 3-Seilbetrieb ermöglicht, wie unten näher erläutert. Um die Hilfsseiltrommel 4 drehfest gegenüber der Lagerung 2 zu arretieren, wird gemäß Figur 1 eine Bremse 10 eingesetzt, die im dargestellten Beispiel als Scheibenbremse ausgebildet ist. Die Bremse 10 umfasst hierbei einen Bremssattel 11 und einen

Bremssattelträger 12. Der Bremssattel 11 kann wie im Stand der Technik aus anderen Gebieten bekannt ausgebildet sein, beispielsweise als Bremssattel der Fahrzeugtechnik.

Der Bremssattel 11 ist dazu ausgebildet, die Hilfsseiltrommel 4 zu arretieren und kann dazu beispielsweise an einer der Zugseiltrommel 3 zugewandten Wange W der Hilfsseiltrommel 4 angreifen, wie dies in Figur 1 dargestellt ist. Alternativ könnte der Bremssattel 11 auch an einer anderen Stelle der Hilfsseiltrommel 4 angreifen, beispielsweise an einer der

Zugseiltrommel 3 abgewandten Wange der Hilfsseiltrommel 4 oder an einer Wange, die das Arbeitsfach 7 vom Vorratsfach 7 trennt.

Der Bremssattelträger 12 verbindet den Bremssattel 11 starr mit der Lagerung 2, muss jedoch nicht unmittelbar an dieser montiert sein. Beispielsweise ist es möglich, dass einerseits die Lagerung 2 direkt starr am Masten M montiert ist und andererseits auch der Bremssattelträger 12 starr an einer anderen Stelle als die Lagerung 2 am Masten M montiert ist. Wenn die Lagerung 2 als Teil des Gehäuses der Seiltrommelanlage 1 ausgebildet ist, ist es beispielsweise von Vorteil, wenn auch der Bremssattelträger 12 am Gehäuse und somit an der Lagerung 2 montiert ist.

Die Bremse 10 kann beispielsweise direkt an der Seiltrommelanlage 1, z.B. durch einen Schalter oder ein manuell zu betätigendes Ventil, betätigt werden. Alternativ oder zusätzlich könnte auch vorgesehen werden, dass die Bremse 10 in die Steuerung der Seilkrananlage eingebunden ist.

Durch die einfache Bedienbarkeit der Bremse 10 kann vorgesehen werden, dass die

Hilfsseiltrommel 4 nicht nur über einen längeren Zeitraum gegenüber der Lagerung 2 arretiert wird, um den erweiterten 2-Seilbetrieb zu ermöglichen, sondern auch, dass eine kurzfristige Unterstützung im 3-Seilbetrieb erzielt wird. Die kurzfristige Unterstützung im 3- Seilbetrieb kann einerseits manuell durch Betätigen der Bremse zugeschalten werden, wenn der Bedarf der Zuschaltung von einer Person erkannt wird. Andererseits könnte auch eine Steuervorrichtung wie unten beschrieben eingesetzt werden, die die Bremse 10

beispielsweise automatisch betätigt, wenn Lastspitzen am Zugseil detektiert werden, beispielsweise durch eine Rückkopplung am Zugseilmotor 6. Anstelle von Scheibenbremsen können auch andere Arten von Bremsen eingesetzt werden, die dazu in der Lage sind, die Hilfsseiltrommel 4 gegenüber der Lagerung 2 zu arretieren. Weiters könnten auch mehr als eine Bremse 10 eingesetzt werden. Unabhängig davon, ob die Bremse 10 als Scheibenbremse oder als andere Bremse eingesetzt wird, kann die Bremse 10 eine hydraulische, pneumatische oder elektrische Bremse sein.

Alternativ oder zusätzlich zu der Ausführungsform mit Bremse 10 kann auch eine nicht weiter dargestellte Stützvorrichtung vorgesehen werden, um die Hilfsseiltrommel 4 an der Lagerplatte 2 zu arretieren. Beispielsweise kann die Hilfsseiltrommel 4 mit Ketten am Mast M fixiert werden, sodass die Hilfsseiltrommel 4 nicht mehr gegenüber dem Mast M bzw. folglich gegenüber der Lagerung 2 verdrehbar ist. Durch Betätigung des Hilfsseilmotors 9 kann dann wiederum die Zugkraft bzw. Leistung des Zugseilmotors 6 erhöht werden.

Anstelle der Ketten oder zusätzlich dazu könnten auch Stäbe oder Seile verwendet werden, um die Hilfsseiltrommel 4 zu arretieren.

Wie oben bereits erwähnt kann die Seiltrommelanlage 1 auch eine Steuereinrichtung umfassen, die den Zugseilmotor 6 und den Hilfsseilmotor 9 steuert. Die Steuereinrichtung kann hierbei dazu dienen, den Hilfsseilmotor 9 entsprechend anzusteuem, wenn der erweiterte 2-Seilbetrieb oder der kurzfristig erweiterte 3-Seilbetrieb jeweils mit arretierter Hilfsseiltrommel 4 eingesetzt wird.

Die Ansteuerung des Hilfsseilmotors 9 durch die Steuereinheit kann hierbei auf verschiedene Arten durchgeführt werden. Zum Beispiel kann der Hilfsseilmotor 9 erst zugeschalten werden, wenn der Zugseilmotor 6 seine maximale Leistung erreicht. Alternativ könnten der Zugseilmotor 6 und der Hilfsseilmotor 9 gleichlaufend angesteuert werden, indem der Zugseilmotor 6 und der Hilfsseilmotor 9 derart angesteuert werden, dass die beiden Motoren 6, 9 eine gleichgroße Leistung bezüglich ihrer Maximalleistung aufbringen, um ein bestimmtes Drehmoment auf die Zugseiltrommel 3 zu übertragen.

Wie bereits erwähnt kann auch die Bremse 10 von der Steuereinheit bedient, d.h. gelöst und angezogen, werden. Dadurch kann die Seiltrommelanlage 1 vollautomatisch in den erweiterten 2-Seilbetrieb bzw. kurzfristig erweiterten 3-Seilbetrieb wechseln, indem die Steuereinheit die Bremse 10 anzieht bzw. löst und auch den Zugseilmotor 6 und den

Hilfsseilmotor 9 in Abhängigkeit der an der Zugseiltrommel 3 gewünschten Leistung ansteuert.