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Patent Searching and Data


Title:
CLIMBING WALL AND SAFETY SYSTEM THEREFOR
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2022/150860
Kind Code:
A1
Abstract:
The present invention relates to a safety system for a climbing wall (1) on which a climbing route (5) runs via a concave region (6) of the climbing wall (1), having a safety rope (7) leading upwards, a running gear (13), which hangs on the safety rope (7) by means of a retainer (15) and forms a fastening (16) for a safety belt (8), and a linear guide (14) for the running gear (13), which linear guide can be attached along the climbing route (5) and has a bend (17) for adaptation to the concave region (6), wherein the safety system (2) has at the bend (17) a rope deflection means (18), which deflects safety rope (7) around the bend (17), and wherein the retainer (15) is arranged at the end of a gripping arm (21) which protrudes from the running gear (21) and engages behind the rope deflection means (18) on passing through. The invention also relates to a climbing wall (1) equipped with such a safety system (2).

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Inventors:
PROHINIG STEFAN (AT)
Application Number:
PCT/AT2021/060017
Publication Date:
July 21, 2022
Filing Date:
January 18, 2021
Export Citation:
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Assignee:
PROHINIG STEFAN (AT)
International Classes:
A62B35/00; A63B69/00
Foreign References:
US20020046903A12002-04-25
CN112107844A2020-12-22
US20020046903A12002-04-25
Attorney, Agent or Firm:
WEISER & VOITH PATENTANWÄLTE PARTNERSCHAFT (AT)
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Claims:
Patentansprüche :

1. Sicherungssystem für eine Kletterwand (1) , auf der eine Kletterroute (5) über zumindest einen konkaven Bereich (6) der Kletterwand (1) verläuft, mit einem nach oben geführten Sicherungsseil (7) , einem Laufwerk (13) , welches mittels einer Halterung (15) an dem Sicherungsseil (7) hängt und eine Verankerung (16) für einen Sicherungsgurt (8) eines Kletterers (4) bildet, und einer Linearführung (14) für das Laufwerk (13) , welche entlang der Kletterroute (5) an der Kletterwand (1) anbringbar ist und zur Anpassung an den genannten zumindest einen konkaven Bereich (6) zumindest eine Biegung (17) hat, dadurch gekennzeichnet, dass das Sicherungssystem (2) an der zumindest einen Biegung (17) eine Seilumlenkung (18) aufweist, die dafür ausgebildet ist, das Sicherungsseil (7) um die Biegung (17) der Linearführung (14) umzulenken, und dass die Halterung (15) am Ende eines vom Laufwerk (13) auskragenden Greifarms (21) angeordnet ist, welcher beim Passieren der Seilumlenkung (18) diese aus Sicht eines Kletterers (4) hintergreift.

2. Sicherungssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Linearführung (14) durch ein Paar C- oder U- förmiger Schienen (14' , 14") mit einander zugewandten Öffnungen (22' , 22") gebildet ist.

3. Sicherungssystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Laufwerk (13) über Rollen (23) an der Linearführung (14) gelagert ist.

4. Sicherungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Greifarm (21) in Richtung der Linearführung (14) gesehen etwa L- oder C- förmig gebogen ist.

5. Sicherungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Seilumlenkung (18) durch eine Stütze (19) und zumindest eine daran gelagerte Umlenkrolle (20) gebildet ist.

6. Sicherungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Laufwerk (13) einen parallelogrammförmigen Blechkörper (24) hat, welcher von Rollenachsen (25) quer durchsetzt ist, wobei an einer seiner spitzen Ecken (24Si) der Sicherungsgurt (8) verankerbar und die andere der spitzen Ecken (24S2) zu dem genannten Greifarm (21) ausgebildet ist .

7. Kletterwand, auf der eine Kletterroute (5) über zumindest einen konkaven Bereich (6) der Kletterwand (1) verläuft, dadurch gekennzeichnet, dass die Kletterwand (1) mit einem Sicherungssystem (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 6 ausgestattet ist, wobei die Linearführung (14) entlang der Kletterroute (5) an der Kletterwand (1) angebracht ist, sodass ihre zumindest eine Biegung (17) mit dem zumindest einen konkaven Bereich (6) korrespondiert.

8. Kletterwand nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Kletterwand (1) einen entlang der Kletterroute (5) 18 verlaufenden Schlitz (26) hat, welcher die Kletterwand (1) von ihrer Vorderseite (lv) zu ihrer Rückseite (1R) durchdringt, wobei das Sicherungsseil (7) des Sicherungssystems (2) an der Rückseite (1R) geführt ist, und wobei die Linearführung (14) entlang des Schlitzes (26) verläuft.

9. Kletterwand nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Linearführung (14) an der Rückseite (1R) der Kletterwand (1) angebracht ist.

10. Kletterwand nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekenn- zeichnet, dass das Laufwerk (13) den Schlitz (26) durchsetzt.

11. Kletterwand nach einem der Ansprüche 8 bis 10, wobei die Seilumlenkung (18) des Sicherungssystems (2) durch eine Stütze (19) und eine daran gelagerte Umlenkrolle (20) gebildet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Stütze (19) ein den Schlitz (26) überspannendes Portal ist, dessen Träger (19' ,

19") an der Kletterwand (1) angebracht sind.

12. Kletterwand nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Kletterwand (1) an beiden Seiten des Schlitzes (26) jeweils eine Verstärkung (27) hat.

Description:
Kletterwand und Sicherungssystem hiefür

Die vorliegende Erf indung betrif ft ein Sicherungssystem für eine Kletterwand, auf der eine Kletterroute über zumindest einen konkaven Bereich der Kletterwand verläuft . Die Erf indung betrif ft ferner eine mit einem solchen Sicherungssystem ausgestattete Kletterwand .

Zur Sicherung von Kletterern an einer Kletterwand ist es bekannt , im Bereich des oberen Endes der Kletterwand oder , wenn die Kletterwand in einer Halle auf gebaut ist , an der Hallendecke über der Kletterwand eine Rolle zum Umlenken eines Sicherungsseils zu montieren, mit welchem ein Kletterer beim Klet tern in der Kletterwand gesichert wird, z . B . durch eine am Boden vor der Kletterwand stehende Person oder einen am Boden montierten Selbstsicherungsautomaten (auch als „Auto Belay" bekannt ) . Alternativ kann eine solcher Selbstsicherungsautomat , welcher unter plötzlicher Stoßlast beim Sturz des Kletterers zunächst das Sicherungsseil blockiert und hinterher zum Absei len des Kletterers das Sicherungsseil langsam nachlässt , anstatt der Umlenkrolle am oberen Ende der Kletterwand oder an der Hallendecke montiert sein .

Insbesondere im Falle einer über einen konkaven Bereich der Kletterwand verlaufenden Kletterroute und/oder einer überhängenden Kletterwand besteht selbst bei Verwendung eines derartigen Sicherheitssystems im Allgemeinen Verletzungsgefahr , und zwar die Gefahr eines Pendelsturzes , bei welchem ein stürzender Kletterer am Sicherungsseil soweit auspendelt , dass eine Kollision mit anderen Personen, der Kletterwand oder anderen Wänden oder ein Bodenkontakt nicht ausgeschlossen werden können . Um einer Verletzung infolge eines Pendelsturzes vorzubeugen, ist aus der US 2002 / 0046903 Al ein Sicherungssystem bekannt , bei welchem an dem Sicherungsseil ein Laufwerk hängt , welches in einem geschlitzten Rohr hinter der korrespondierend geschlitzten Kletterwand geführt ist . In dem Rohr verläuft auch das Sicherungsseil . Durch den Schlitz hindurch wird das Lauf werk mit einem Sicherungsgurt des Kletterers verbunden . Stürzt der Kletterer , pendelt er an dem vergleichsweise kurzen Sicherungsgurt um das Laufwerk , sodass ein weites Auspendeln und die damit verbundene Verletzungsgefahr verhindert werden . Allerdings ist ein solches Sicherungssystem nicht für alle Kletterwände einsetzbar . Insbesondere wenn eine Kletterroute auf der Kletterwand über einen konkaven Bereich der Kletterwand verläuft , besteht die Gefahr , dass das Sicherungsseil im Schlitz festklemmt oder durch diesen hindurchragt und dabei den Kletterer selbst oder einen anderen Kletterer behindert oder gar einklemmt .

Die vorliegende Erf indung setzt sich zum Ziel , ein Sicherungssystem und eine Kletterwand zu schaf fen, welche f lexibel einsetzbar sind und dabei dem Kletterer ungehindert und zuverlässig Sicherheit bieten .

Gemäß einem ersten Aspekt der Erf indung wird dieses Ziel mit einem Sicherungssystem für eine Kletterwand der eingangs genannten Art erreicht , das mit einem nach oben geführten Si cherungsseil , einem Laufwerk , welches mit einer Halterung am Sicherungsseil hängt und eine Verankerung für einen Sicherungs gurt eines Kletterers bildet , und einer Linearführung für das Laufwerk ausgestattet ist , welche entlang der Kletterroute an der Kletterwand anbringbar ist und zur Anpassung an den genannten zumindest einen konkaven Bereich zumindest eine Biegung hat , wobei sich das Sicherungssystem dadurch auszeichnet , dass es an der zumindest einen Biegung eine Seilumlenkung aufweist , die dafür ausgebildet ist , das Sicherungsseil um die Biegung der Linearführung umzulenken, und dass die Halterung am Ende eines vom Laufwerk auskragenden Greif arms angeordnet ist , wel cher beim Passieren der Seilumlenkung diese aus Sicht eines Kletterers hintergreift .

Dank der Kombination aus dem Laufwerk , der Linearführung , der Führung des Sicherungsseils mithilfe der gesonderten Seil umlenkung und dem besonders geformten Greifarm kann das Sicherungssystem an Kletterwände bzw . Kletterrouten j edweder Form angepasst werden . Da ferner die Seilumlenkung und der Greif arm derart ausgebildet sind, dass der Greifarm beim Passieren der Umlenkung diese aus Sicht des Kletterers hintergreift , kann ei ne Behinderung des Kletterers durch das Sicherungsseil , die Umlenkung und den Greif arm ausgeschlossen werden . Durch all das ist das Sicherungssystem zuverlässig und f lexibel einsetzbar , egal ob ein Selbstsicherungsautomat oder eine manuelle Sicherung vorgesehen werden, und bietet dem Kletterer höchste Si cherheit , u . zw . in j eder beliebig geformten Kletterwand und Kletterroute , sogar in einer stark überhängenden Kletterwand . Die Linearführung kann auf unterschiedliche Arten verwirklicht sein, z.B. durch eine einzige Schiene mit Hinterschneidungen, etwa eine T-förmige Schiene, welche vom Laufwerk zangenartig umgriffen wird, durch zwei oder mehrere Schienen, zwischen welchen das Laufwerk eingespannt ist, od.dgl. In einer vorteilhaften Ausführungsform ist die Linearführung durch ein Paar C- oder U-förmiger Schienen mit einander zugewandten Öffnungen gebildet. Dies ermöglicht eine sichere Lagerung des Laufwerks an den Schienen, indem das Laufwerk in die Öffnungen eingreift. Ferner sind derartige Schienen einfach verfügbar und vergleichsweise gut z.B. durch Biegen oder durch Kleben bzw. Schweißen von Schienensegmenten an den zumindest einen konkaven Bereich der Kletterwand anpassbar.

Das Laufwerk kann an der Linearführung z.B. gleitgelagert sein. Besonders günstig ist, wenn das Laufwerk über Rollen an der Linearführung gelagert ist. Dies reduziert den Widerstand und die Abnützung des Laufwerks beim Bewegen an der Linearführung und somit den Wartungsaufwand und erhöht damit die Haltbarkeit, Verfügbarkeit und Zuverlässigkeit des Sicherungssystems .

Vorteilhaft ist, wenn der Greif arm in Richtung der Linearführung gesehen etwa L- oder C-förmig gebogen ist. Dies ermöglicht dem Greifarms ein sicheres Hintergreifen und kollisionsfreies Passieren jeder Seilumlenkung des Sicherungssystems; Biegungen der Linearführung in jeder Richtung sind damit möglich, z.B. wenn die Kletterwand mehr als einen konkaven und einen oder mehrere konvexe Bereiche hat, über welche die Kletter- route verläuft und/oder wenn die Kletterroute an der Kletterwand eine oder mehrere Kurven beschreibt .

Besonders günstig ist , wenn die Seilumlenkung durch eine Stütze und zumindest eine daran gelagerte Umlenkrolle gebildet ist . Dies ermöglicht ein besonders widerstandsarmes Umlenken des Sicherungsseils und somit noch höhere Sicherheit . Zugleich sind derartige Seilumlenkungen besonders f lexibel einsetzbar .

In einer vorteilhaften Variante hat das Laufwerk einen parallelogrammförmigen Blechkörper , welcher von Rollenachsen quer durchsetzt ist , wobei an einer seiner spitzen Ecken der Sicherungsgurt verankerbar und die andere der spitzen Ecken zu dem genannten Greifarm ausgebildet ist . Das Laufwerk ist auf diese Weise besonders platzsparend und einfach auf gebaut , was die Einsetzbarkeit und die Zuverlässigkeit des Sicherungssystems erhöht .

Gemäß einem zweiten Aspekt schaf ft die Erf indung eine Kletterwand, auf der eine Kletterroute über zumindest einen konkaven Bereich der Kletterwand verläuft , welche Kletterwand sich dadurch auszeichnet , dass sie mit einem Sicherungssystem der vorgenannten Art ausgestattet ist , wobei die Linearführung entlang der Kletterroute an der Kletterwand angebracht ist , sodass ihre zumindest eine Biegung mit dem zumindest einen konkaven Bereich korrespondiert . Hinsichtlich der Vorteile einer solchen Kletterwand wird auf die obigen Ausführungen zum Sicherungssystem verwiesen .

In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform hat die Kletterwand einen entlang der Kletterroute verlaufenden Schlitz , welcher die Kletterwand von ihrer Vorderseite zu ihrer Rückseite durchdringt , wobei das Sicherungsseil des Sicherungs systems an der Rückseite geführt ist , und wobei die Linearführung entlang des Schlitzes verläuft . Das Sicherungsseil kann somit den Kletterer gar nicht behindern, wie dies bei herkömmlichen Sicherungssystemen der Fall wäre . Dies reduziert weiter die Gefahr eines Sturzes und erhöht somit die Sicherheit des Kletterers .

Die Linearführung könnte dabei an der Vorderseite der Kletterwand angebracht sein ; besonders günstig ist hingegen, wenn die Linearführung an der Rückseite der Rückwand angebracht ist . Auf diese Weise stellt auch die Linearführung keinerlei Behinderung für den Kletterer dar , was das Klettern vereinfacht und die Sicherheit erhöht . Das Sicherungssystem ist auf diese Weise für den Kletterer kaum mehr wahrnehmbar .

Wenn das Sicherungsseil an der Rückseite der Kletterwand geführt ist , durchsetzt z . B . das Sicherungsseil nahe der Halterung oder der Sicherungsgurt nahe der Verankerung den Schlitz ; besonders vorteilhaft ist hingegen, wenn das Laufwerk den Schlitz durchsetzt . Auf diese Weise hängt einerseits das Lauf werk mittels seiner Halterung am Sicherungsseil , und zwar an der Rückseite der Kletterwand, andererseits kann die Verankerung für den Sicherungsgurt des Kletterers an der Vorderseite der Kletterwand einfach zugänglich gemacht werden . Auch wird einer Reibung des Sicherungsseils oder des Sicherheitsgurts am Schlitz vorgebeugt , was die Zuverlässigkeit des Sicherungssys tems weiter erhöht . Wenn die Seilumlenkung des Sicherungssystems durch eine Stütze und eine daran gelagerte Umlenkrolle gebildet ist, ist in einer vorteilhaften Variante die Stütze ein den Schlitz überspannendes Portal, dessen Träger an der Kletterwand angebracht sind. Durch eine solche Portalstütze wird die Kletterwand im Bereich ihres Schlitzes zusätzlich verstärkt; die Festigkeit der Kletterwand steigt und ihr Aufbau wird vereinfacht.

Besonders günstig ist ferner, wenn die Kletterwand an beiden Seiten des Schlitzes jeweils eine Verstärkung hat. Die Verstärkungen verleihen der Kletterwand zusätzliche Festigkeit und schützen die Ränder des Schlitzes vor Abnutzung, z.B. bei Berührung durch das Laufwerk od.dgl. ; der Schlitz kann auf diese Weise besonders schmal ausgeführt werden.

Die Erfindung wird nachfolgend anhand von in den beigeschlossenen Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert. Darin zeigen: die Fig. la und lb eine Kletterwand mit einem Sicherungssystem gemäß dem Stand der Technik in einer Seitenansicht (Fig. la) bzw. einer Vorderansicht (Fig. lb) ; die Fig. 2a und 2b eine Kletterwand mit einem Sicherungssystem gemäß der vorliegenden Erfindung in einer Seitenansicht (Fig. 2a) bzw. einer Vorderansicht (Fig. 2b) ; die Fig. 3a bis 3c jeweils Details der Kletterwand und des Sicherungssystems der Fig. 2a und 2b, u.zw. Fig. 3a eine Vergrößerung des Ausschnitts A von Fig. 2a, Fig. 3b eine Vergrößerung des Ausschnitts B von Fig. 3a und Fig. 3c eine Vergröße- rung eines Querschnitts entlang der Schnittlinie C - C von Fig. 3b; und die Fig. 4a bis 4d verschiedene Varianten einer Seilumlenkung des Sicherungssystems der Fig. 2a und 2b jeweils in einer Ansicht in Richtung einer Linearführung des Sicherungssystems.

Die Fig. la und lb zeigen eine Kletterwand 1' mit einem Sicherungssystem 2' gemäß dem Stand der Technik. Die Kletterwand 1 ' ist mit einer Vielzahl von Griffen 3 versehen, welche einem Kletterer 4 eine oder mehrere Kletterrouten 5 bieten, die optional jeweils eine oder mehrere Kurven beschreiben. In dem dargestellten Beispiel verläuft die Kletterroute 5 des Kletterers 4 auf der Kletterwand 1 ' über einen konkaven Bereich 6 der Kletterwand 1 ' .

Der Kletterer 4 trägt einen Sicherungsgurt 8, welchen er vor dem Klettern am Ende 7 ' eines Sicherungsseils 7 des Sicherungssystems 2' verankert. Das Sicherungsseil 7 wird von oben gespannt, z.B. vom oberen Ende der Kletterwand 1' oder, wenn die Kletterwand 1' (wie hier) in einer Halle auf gebaut ist, von einer Hallendecke 9 oberhalb der Kletterwand 1 ' oder vom Boden 10, wenn an der Kletterwand 1' oder der Hallendecke 9 eine Rolle angebracht wird, welche das Sicherungsseil 7 umlenkt. Im dargestellten Beispiel ist zum Bedienen des Sicherungsseils 7 ein sogenannter „Selbstsicherungsautomat" 11 (auch als „Auto Belay" bekannt) an der Hallendecke 9 montiert, welcher das Sicherungsseil selbsttätig unter geringem Zug hält und bei plötzlicher Stoßlast, d.h. bei einem Sturz des Kletterers, selbstsperrend ist, woraufhin es zum Abseilen des Kletterers 4 das Sicherungsseil 7 langsam nachlässt , sodass der Kletterer 4 unverletzt bis zum Boden 10 abgelassen wird . Alternativ kann das Sicherungsseil 7 von Hand bedient werden .

Im Beispiel der Fig . la und lb schleift das Sicherungsseil 7 aufgrund der Form der Kletterwand 1 ' , insbesondere ihres konkaven Bereichs 6 , an einem konvexen Bereich 12 der Kletterwand 1 ' ; in dem konkaven Bereich 6 wird dadurch ferner der Kletterer 4 vom gespannten Sicherungsseil 7 aus der Kletterwand 1 ' gezogen, was das Klettern zusätzlich erschwert . Wie in Fig . lb gezeigt kann sich das Sicherungsseil 7 beim Klettern an einzelnen Grif fen 3 ( in Fig . lb für einen Grif f 3 * dargestellt ) verfangen, was die Sicherungswirkung verschlechtert und/oder den Kletterer 4 behindert .

Wenn die Kletterwand 1 ' einen konkaven Bereich 6 hat und/oder überhängend ist , wie im Beispiel der Fig . la , pendelt der Kletterer 4 bei einem Sturz weit aus - dies ist als „ Pendelsturz" bekannt - und könnte dabei sich selbst z . B . an der Kletterwand 1 ' , am Boden 10 oder an einer gegenüberliegenden Wand bzw . andere Personen verletzen .

Anhand der in den Fig . 2a bis 4d dargestellten Beispiele wird in weiterer Folge eine neuartige Kletterwand 1 mit einem neuartigen Sicherungssystem 2 näher erläutert , wobei gleiche Elemente die gleichen Bezugszeichen haben wie in den Fig . la und lb und nicht noch einmal beschrieben werden .

Gemäß den Fig . 2a bis 3 c umfasst das Sicherungssystem 2 das nach oben geführte Sicherungsseil 7 , ein Laufwerk 13 und eine Linearführung 14 für das Laufwerk 13 . Das Laufwerk 13 hängt mittels einer Halterung 15 an dem Sicherungsseil 7 und bildet eine Verankerung (z.B. eine Öse) 16 für den Sicherungsgurt 8 des Kletterers 4. Die Linearführung 14 ist entlang der Kletterroute 5 an der Kletterwand 1 angebracht, d.h. sie folgt sowohl der Form der Kletterwand 1 als auch dem Verlauf der Kletterroute 5 an der Kletterwand 1 (Fig. 2b) .

Zur Anpassung an den genannten konkaven Bereich 6 hat die Linearführung 14 zumindest eine Biegung 17, sodass die zumindest eine Biegung 17 in dem an der Kletterwand 1 angebrachten Zustand der Linearführung 14 mit dem konkaven Bereich 6 korrespondiert .

Es versteht sich, dass die Kletterwand 1 optional mehr als einen konkaven Bereich 6 und einen oder mehrere konvexe Bereiche 12 haben kann; die Linearführung 14 ist dabei an die Form der Kletterwand 1 angepasst und hat entsprechend mehrere Biegungen 17, 17' , welche jeweils mit konkaven bzw. konvexen Bereichen 6, 12 korrespondieren. Ferner hat die Linearführung 14 optional auch Biegungen 17", um allfälligen in der Ebene der Kletterwand 1 liegenden Kurven im Verlauf der Kletterroute 5 zu folgen, siehe Fig. 2b. Im Zusammenhang der vorliegenden Offenbarung bezeichnet der Begriff „Linearführung" somit nicht eine zwingend über ihre gesamte Länge völlig geradlinig verlaufende Führung, sondern vielmehr eine Führung, welche eine Bewegung des Laufwerks 13 an jeder Stelle in zwei von drei im Raum möglichen translatorischen Freiheitsgraden beschränkt, sodass das Laufwerk 13 an jeder Stelle der Linearführung 14 in deren loka- ler Erstreckungsrichtung translatorisch, d.h. linear, geführt ist .

Gemäß Fig. 3a weist das Sicherungssystem 2 an einer Biegung 17, die mit einem konkaven Bereich 6 der Kletterwand 1 korrespondiert, eine Seilumlenkung 18 auf, welche das Sicherungsseil 7 um die Biegung 17 der Linearführung 14 umlenkt. Zum Umlenken der Sicherungsseils 7 hat die Seilumlenkung 18 beispielsweise einen Gleitschuh, auf welchem das Sicherungsseil 7 gleitet. Im dargestellten Beispiel ist die Seilumlenkung 18 durch eine Stütze 19 und zumindest eine daran drehbar gelagerte Umlenkrolle 20 für das Sicherungsseil 7 gebildet.

Wie in den Fig. 3b und 3c gezeigt ist die Halterung 15, mittels welcher das Laufwerk 13 an dem Sicherungsseil 7 hängt, am Ende eines vom Laufwerk 13 auskragenden Greifarms 21 angeordnet. Der Greif arm 21 kragt derart vom Laufwerk 13 aus, dass er beim Passieren der genannten Seilumlenkung 18 die Seilumlenkung 18 aus Sicht des Kletterers 4 hintergreift; somit passiert die Halterung 15 aus Sicht des Kletterers 4 hinter der Umlenkrolle 20, wie weiter unten anhand von Fig. 4a noch näher erläutert wird. Im Übrigen weist das Sicherungssystem 2 an jeder der optionalen weiteren Biegungen 17' , 17" entsprechende optionale weitere Seilumlenkungen 18 auf, siehe dazu später die Fig 4b bis 4d.

Die Linearführung 14 ist beispielsweise durch eine Schiene, z.B. eine hinterschnittene Schiene, gebildet, welche das Laufwerk 13 zangenartig umgreift oder umgekehrt von diesem zangenartig umgriffen wird, sodass das Laufwerk 13 daran linear geführt ist. Alternativ ist die Linearführung 14 durch zwei oder mehr parallele Schienen gebildet, zwischen welchen das Laufwerk 13 eingespannt ist. In dem in Fig. 3c dargestellten Beispiel ist die Linearführung 14 durch ein Paar paralleler C- bzw. U-förmiger Schienen 14' , 14" gebildet, welche einander zugewandte Öffnungen 22' , 22" haben. Das Laufwerk 13 ist in den C-förmigen Schienen 14' , 14" mittels Rollen 23 linear geführt. Alternativ kann das Laufwerk 13 an der Linearführung 14 gleitgelagert sein.

Zurückkommend auf Fig. 3b hat das Laufwerk 13 optional einen parallelogrammförmigen Blechkörper 24, welcher von (hier: zwei) Rollenachsen 25 der Rollen 23 quer durchsetzt ist, alternativ könnten mehr als zwei oder nur eine Rollenachse 25 den Blechkörper 24 durchsetzen. Dabei ist an einer der beiden spitzen Ecken 24 Si des parallelogrammförmigen Blechkörpers 24 des Laufwerks 13 der Sicherungsgurt 8 (hier: über die Öse 16) verankert und die andere der spitzen Ecken 24 S2 ist zu dem genannten Greif arm 21 ausgebildet. In dem Beispiel von Fig. 3b befinden sich ferner die Rollenachsen 25 an den stumpfen Ecken 24 T I, 24 T2 des Blechkörpers 24. Es versteht sich, dass das Laufwerk 13 andere Form haben kann, insbesondere ohne den Blechkörper 24.

In dem Beispiel der Fig. 3c ist der Greifarm 21 in Richtung der Linearführung 14 gesehen etwa L-förmig gebogen. Alternativ kann der Greifarm 21 in dieser Richtung gesehen C-förmig oder anders gebogen sein oder, je nach Anordnung der Seilumlenkung 18 in Relation zur Linearführung 14 und dem Laufwerk 13, sogar gerade sein, solange er beim Passieren der Seilumlenkung 18 diese aus Sicht des Kletterers 4 hintergreift.

Zurückkommend auf die Fig. 2a, 2b und 3c hat die Kletterwand 1 optional einen Schlitz 26, welcher entlang der Kletterroute 5 verläuft. Der Schlitz 26 durchdringt die Kletterwand 1 von ihrer Vorderseite l v zu ihrer Rückseite 1 R , d.h. die gesamte Kletterwand 1 in Dickenrichtung. Das Sicherungsseil 7 ist dabei an der Rückseite 1 R der Kletterwand 1 geführt und die Linearführung 14 verläuft entlang des Schlitzes 26, d.h. aus Sicht des Kletterers 4 vor, in oder (wie in Fig. 3c) hinter dem Schlitz 26. Gemäß Fig. 3c hat ferner die Kletterwand 1 im Schlitz 26 beidseitig jeweils eine optionale Verstärkung 27, z.B. ein Profil oder eine Leiste aus Kunststoff, Verbundstoff oder Metall .

Wenn die Kletterwand 1 keinen Schlitz 26 hat, könnte die Linearführung 14 an der Vorderseite l v der Kletterwand 1 angebracht und das Sicherungsseil 7 an der Vorderseite l v der Kletterwand 1 geführt sein.

Die Fig. 4a bis 4d zeigen beispielhaft verschiedene Varianten der Seilumlenkung 18 des Sicherungssystems 2, welche jeweils durch eine Stütze 19 und eine daran gelagerte Umlenkrolle 20 gebildet ist. Die Stütze 19 hat dabei optional die Form eines Portals, welches den Schlitz 26 überspannt, sodass jeder der beiden Träger 19' , 19" des Portals an einer anderen Seite des Schlitzes 26 an der Kletterwand 1 (hier: an ihrer Rückseite 1 R ) angebracht ist. Alternativ kann die Stütze 19 einen einzigen Träger haben, d.h. nicht portalförmig sein, und/oder über die Linearführung 14 oder die Verstärkung 27 an der Kletterwand 1 angebracht sein.

In den Beispielen der Fig. 4a bis 4d durchsetzt jeweils das Laufwerk 13 den Schlitz 26, sodass lediglich ein kleiner Teil des Laufwerks 13 an der Vorderseite l v der Kletterwand 1 aus dem Schlitz 26 hervorragt, an welchem die Verankerung 16 für den Sicherungsgurt 8 dargeboten ist. Bis auf diesen Teil ist somit das gesamte Sicherungssystem 2 außerhalb der Reichweite des Kletterers 4.

Fig. 4a zeigt die Variante einer Seilumlenkung 18 an einer Biegung 17 in einem konkaven Bereich 6 der Kletterwand 1, in welchem Fall der Greifarm 21 beim Passieren der Seilumlenkung 18 diese aus Sicht des Kletterers 4 hintergreift, sodass die Halterung 15 die Seilumlenkung 18 hinter der Umlenkrolle 20 passiert, wie weiter oben erläutert wurde. Fig. 4b zeigt den gegenteiligen Fall eines konvexen Bereichs 12 der Kletterwand 1 und einer korrespondierenden Biegung 17' der Linearführung 14, wobei die Halterung 15 aus Sicht des Kletterers 4 vor der Seilumlenkung 18 (wenn auch hier hinter der Kletterwand 1) die Umlenkrolle 20 passiert. Aufgrund der besonderen (hier: L-Form) des Greifarms 21 passiert dieser die Umlenkrolle 20 kollisionsfrei; dasselbe wäre z.B. mit einem in Richtung der Linearführung 14 gesehen C-förmig gebogenem Greifarm 21 erzielbar. Die weiteren Beispiele zeigen aus Sicht des Kletterers 4 eine Biegung 17" der Linearführung 14 nach rechts (Fig. 4c) bzw. nach links (Fig. 4d) . Im Fall der Biegung 17" nach links (Fig. 4d) wird das Sicherungsseil 7 beim Passieren der Seilumlenkung 18 vom Greifarm 21 und der Halterung 15 aus der Umlenkrolle 20 ausgehoben, sodass die Seilumlenkung 18 berührungslos passiert wird . Dasselbe Ausheben und berührungslose Passieren wäre ebenso in den Varianten der Fig . 4a bis 4c optional möglich . Die Erf indung ist nicht auf die dargestellten Ausführungs formen beschränkt , sondern umfasst alle Varianten, Modif ikationen und deren Kombinationen, die in den Rahmen der angeschlos senen Ansprüche fallen .