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Title:
CUTTING TOOL WITH SUPPORTING PORTION FOR PRE-SET GRINDING ANGLE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2022/128728
Kind Code:
A1
Abstract:
The present invention relates to a cutting tool (1), in particular a knife, comprising: at least one blade (2) with a blade body (2a) and a cutting edge (2b). In order for it to be possible for someone to grind or polish the cutting tool (1) with precision, even if he has no grinding skill, provision is made according to the invention for the cutting tool (1) to have at least one supporting portion (4), which defines a supporting plane (AE) by means of which, for the purpose of grinding and/or polishing the cutting edge (2b), the cutting tool (1) can be stably placed on a planar underlying surface (U), the blade body (2a) therefore being oriented at a working angle (α) ranging from 65 to 80° in relation to the underlying surface (U). A set for grinding and/or polishing a cutting tool (1) and also a corresponding method are likewise disclosed.

Inventors:
HORL OTMAR (DE)
HORL TIMO (DE)
Application Number:
PCT/EP2021/084956
Publication Date:
June 23, 2022
Filing Date:
December 09, 2021
Export Citation:
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Assignee:
HORL 1993 GMBH (DE)
International Classes:
B26B3/00; B24B3/54; B24D15/08; B26D1/00; B26D7/12
Foreign References:
US20070015445A12007-01-18
EP3278928A22018-02-07
DE202020001180U12020-04-23
EP3278928A22018-02-07
Attorney, Agent or Firm:
GRÜNECKER PATENT- UND RECHTSANWÄLTE PARTG MBB (DE)
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Claims:
Ansprüche Schneidwerkzeug (1), insbesondere Messer, umfassend: wenigstens eine Klinge (2) mit einem Klingenblatt (2a) und einer Schneide (2b), wobei das Schneidwerkzeug (1) wenigstens einen Auflageabschnitt (4) aufweist, der eine Auflageebene (AE) definiert, mit welcher das Schneidwerkzeug (1) zum Schleifen und/oder Polieren der Schneide (2b) stabil auf einer ebenen Unterlage (U) aufgelegt werden kann, sodass das Klingenblatt (2a) in einem Arbeitswinkel (a) im Bereich von 65 bis 80° zur Unterlage (U) ausgerichtet ist. Schneidwerkzeug (1) nach dem vorangehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass der Arbeitswinkel (a) im Bereich von 70 bis 75° liegt. Schneidwerkzeug (1 ) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Schneidwerkzeug (1) einen Griff (3) aufweist, wobei der Griff (3) vorzugsweise wenigstens einen der Auflageabschnitte (4) aufweist, wobei der Auflageabschnitt (4) bevorzugt auf einer von der Schneide (2b) abweisenden Seite des Griffs (3) angeordnet ist. Schneidwerkzeug (1 ) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Auflageabschnitt (4) wenigstens drei in der Auflageebene (AE) liegende Auflagepunkte (4a, 4b, 4c) aufweist, die nicht auf einer Linie liegen, wobei vorzugsweise wenigstens 25%, 30% oder 40% der Gesamtlänge (L) des Schneidwerkzeugs (1), die bevorzugt zwischen einer Klingenspitze (2d) und einem davon abgewandten Ende eines Griffs (3) gemessen wird, zwischen zweien dieser Auflagepunkte (4a, 4b) liegt, wobei bevorzugt wenigstens einer dieser Auflagepunkte (4b) einen Abstand (Y) von einer Erstreckungsebene (E) des Klingenblatts (2a) aufweist, der größer ist als 1%, 2% oder 3% der Gesamtlänge (L) des Schneidwerkzeugs (1). Schneidwerkzeug (1 ) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Schneidwerkzeug (1) zwei Auflageabschnitte (4) aufweist, die auf unterschiedlichen Seiten des Klingenblatts (2a) angeordnet sind und jeweils eine Auflageebene (AE) definieren, mit welcher das Schneidwerkzeug (1) zum Schleifen der Schneide (2b) stabil auf der ebenen Unterlage (U) aufgelegt werden kann, sodass das Klingenblatt (2a) jeweils in demselben Arbeitswinkel (a) zur Unterlage (U) ausgerichtet ist. Schneidwerkzeug (1 ) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Auflageabschnitt (4) verstellbar am Schneidwerkzeug (1) angeordnet ist. Schneidwerkzeug (1) nach dem vorangehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass der Auflageabschnitt (4) zur Änderung des Arbeitswinkels (a) zwischen wenigstens zwei verschiedenen Stellungen verstellbar ist, wobei vorzugsweise der Arbeitswinkel (a) in einer ersten Stellung des Auflageabschnitts (4) 70° beträgt und in einer in einer zweiten Stellung des Auflageabschnitts (4) 75° beträgt. Set, umfassend ein Schneidwerkzeug (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche und ein Schleif- und/oder Polierwerkzeug (5) mit wenigstens einer Schleif- und/oder Polierfläche (5b), die beim Abrollen des Schleif- und/oder Polierwerkzeugs (5) auf der ebenen Unterlage (U) in einer senkrecht zur Unterlage (U) ausgerichteten Ebene (S) rotiert. Set nach dem vorangehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass das Schleif- und/oder Polierwerkzeug (5) einen zylindrischen Griffkörper (5c) aufweist, wobei an jedem axialen Ende des Griffkörpers (5c) eine solche Schleif- und/oder Polierfläche (5b) angeordnet ist. Verfahren zum Schleifen und/oder Polieren eines Schneidwerkzeugs (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren die folgenden Schritte umfasst: a. Anordnen des Schneidwerkzeugs (1) mit der Auflageebene (AE) auf der ebenen Unterlage (U), sodass das Klingenblatt (2a) in einem Arbeitswinkel (a) im Bereich von 65 bis 80 Grad zu der Unterlage (U) angeordnet ist. b. Anlegen der Schneide (2b) an einer senkrecht zur Unterlage (U) ausgerichteten Schleif- und/oder Polierfläche (5b) eines Schleif- und/oder Polierwerkzeugs (5). c. Schleifen und/oder Polieren der Schneide (2b) durch Ausüben einer Relativbewegung zwischen der Schleif- und/oder Polierfläche (5b) und der Schneide (2b) (in Längsrichtung der Schneide (2b)).
Description:
Schneidwerkzeug mit Auflageabschnitt für voreingestellten Schleifwinkel

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Schneidwerkzeug, insbesondere ein Messer wie z.B. ein Küchenmesser, umfassend: wenigstens eine Klinge mit einem Klingenblatt und einer Schneide.

Zum Schleifen oder Polieren der Schneide können Schleif- bzw. Polierwerkzeuge mit rotierenden Schleif- bzw. Polierflächen verwendet werden. Solche Schleif- bzw. Polierwerkzeuge, die auch als „Rollschleifer“ bezeichnet werden, sind beispielsweise aus der DE 20 2020 001 180 U1 oder der EP 3 278 928 A bekannt.

Zur Positionierung der Klinge gegenüber dem Schleif- bzw. Polierwerkzeug kann eine sog. Schleiflehre verwendet werden. Mit dieser Schleiflehre wird die Klinge in einem vorgegebenen Schleifwinkel zur Schleiffläche positioniert, um die Schneide in dem durch die Schleiflehre vorgegebenen Schleifwinkel zu schleifen.

Für ein zufriedenstellendes Bearbeitungsergebnis müssen drei Komponenten vorhanden sein und Zusammenwirken, nämlich das Schneidwerkzeug, die Schleiflehre und das Schleif-/Polierwerk- zeug. Dadurch erhöht sich für den Benutzer der logistische und koordinatorische Aufwand für die Schleif- bzw. Polierbearbeitung des Schneidwerkzeugs.

Um diesem Problem Abhilfe zu schaffen, stellt die vorliegende Erfindung das Schneidwerkzeug nach Anspruch 1 , das Set nach Anspruch 8 und das Verfahren nach Anspruch 10 bereit.

Das erfindungsgemäße Schneidwerkzeug ist insbesondere ein Messer bzw. Küchenmesser, welches wenigstens eine Klinge mit einem Klingenblatt und einer Schneide umfasst, wobei das Schneidwerkzeug wenigstens einen Auflageabschnitt aufweist, der eine Auflageebene definiert, mit welcher das Schneidwerkzeug zum Schleifen und/oder Polieren der Schneide stabil auf einer ebenen Unterlage aufgelegt werden kann, sodass das Klingenblatt (bzw. dessen Erstreckungsebene) in einem Arbeitswinkel im Bereich von 65 bis 80 ° zur Unterlage ausgerichtet ist. Der Arbeitswinkel bezeichnet den Winkel zwischen dem Klingenblatt (bzw. dessen Erstreckungsebene) und der Auflageebene. Wenn die Auflageebene auf der Unterlage aufliegt, bezeichnet der Arbeitswinkel den Winkel zwischen dem Klingenblatt (bzw. dessen Erstreckungsebene) und der Unterlage. Der Schleifwinkel bezeichnet den Winkel zwischen der Erstreckungsebene des Klingenblatts und der Schleiffläche. Bei einem eingangs genannten Rollschleifer rotiert die Schleiffläche in einer senkrecht zur Unterlage ausgerichteten Ebene. Der Schleifwinkel ß errechnet sich folglich aus dem Arbeitswinkel a mittels der Formel I:

Formel I: ß = 90° - a. „Stabil“ bedeutet im Rahmen der vorliegenden Erfindung, dass das Schneidwerkzeug auch während der Schleif- bzw. Polierbearbeitung unter Beibehaltung des Arbeitswinkels mit der Auflageebene auf der Unterlage aufliegt. Dabei wird das Schneidwerkzeug vorzugsweise am Griff von einem Benutzer gehalten und mit der Auflageebene auf die Unterlage aufgedrückt. Es ist wünschenswert, wenngleich aber nicht erforderlich, dass das Schneidwerkzeug selbsttätig, d.h. ohne äußere Krafteinwirkung mit dem Auflageabschnitt stabil auf der Unterlage aufliegen kann. Vorzugsweise liegt der Schwerpunkt des Schneidwerkzeugs bei Projektion auf die Unterlage im Bereich (zwischen den Auflagepunkten) des Auflageabschnitts, wenn das Schneidwerkzeug mit dem Auflageabschnitt auf der Unterlage aufliegt. Um bei der Schleif- bzw. Polierbearbeitung eine Gegenkraft zu der vom Schleif-/Polierwerkzeug auf die Klinge ausgeübten Kraft aufzubringen, erweist es sich aber als vorteilhaft, wenn das Schneidwerkzeug während der Schleif- bzw. Polierbearbeitung vom Benutzer festgehalten und mit dem Auflageabschnitt gegen die Unterlage gedrückt wird. Während der Schleif- bzw. Polierbearbeitung ist die Schneide der Klinge vorzugsweise von der Unterlage abgewandt und der Klingenrücken der Unterlage zugewandt (vgl. Fig. 4). Es ist aber grundsätzlich auch möglich, dass der Auflageabschnitt so am Schneidwerkzeug angeordnet ist, dass die Schneide der Klinge während der Schleif- bzw. Polierbearbeitung zur Unterlage weist und der Klingenrücken von der Unterlage abweist. Bei der Herstellung des Schneidwerkzeugs oder ggf. durch Verstellung des Auflageabschnitts vor Beginn der Schleif- bzw. Polierbearbeitung kann der Arbeitswinkel im Bereich von 65 bis 80 ° festgelegt werden. Während der Schleif- bzw. Polierbearbeitung ist der Arbeitswinkel vorzugsweise konstant, damit die Schneide gleichmäßig und scharf geschliffen wird.

Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstände der abhängigen Ansprüche.

Es kann von Vorteil sein, wenn der Arbeitswinkel im Bereich von 70 bis 75° liegt. Schleifwinkel von 15° bzw. 20° erweisen sich in der Praxis als besonders vorteilhaft. Ein Schleifwinkel von 15° dient zum Schleifen einer sehr scharfen Klinge, beispielsweise von einem Filetiermesser, das zum Schneiden von Fleisch verwendet wird. Bei einem Schleifwinkel von 20° ist die Schneide weniger scharf, unterliegt allerdings einer geringeren Abnutzung. Je nach Auswahl des Schleifwinkels im Bereich von 15 bis 20°, was einem Arbeitswinkel von 70 bis 75° entspricht, können die Schärfe und die Abnutzungseigenschaften der Schneide eingestellt werden.

Es kann sich als nützlich erweisen, wenn das Schneidwerkzeug einen Griffkörper aufweist, wobei der Griffkörper vorzugsweise wenigstens einen der Auflageabschnitte aufweist, wobei der Auflageabschnitt bevorzugt auf einer von der Schneide abweisenden Seite des Griffs (z.B. am Griffrü- cken) angeordnet ist. Auf den Griffkörper kann insbesondere während der Schleif- bzw. Polierbearbeitung eine Anpresskraft ausgeübt werden, um das in der Bearbeitungsposition mit der Auflageebene auf der Unterlage aufliegende Schneidwerkzeug auf die Unterlage aufzudrücken. Dadurch kann eine Haftreibung zwischen dem Schneidwerkzeug und der Unterlage verbessert werden.

Es kann von Nutzen sein, wenn der Auflageabschnitt wenigstens drei in der Auflageebene liegende Auflagepunkte aufweist, die nicht auf einer Linie liegen, wobei vorzugsweise wenigstens 25%, 30% oder 40% der Gesamtlänge des Schneidwerkzeugs, die bevorzugt zwischen einer Klingenspitze und einem davon abgewandten Ende eines Griffkörpers gemessen wird, zwischen zweien dieser Auflagepunkte liegt, wobei bevorzugt wenigstens einer dieser Auflagepunkte einen Abstand von einer Erstreckungsebene des Klingenblatts aufweist, der größer ist als 1%, 2% oder 3% der Gesamtlänge des Schneidwerkzeugs. Für die Stabilität der Anordnung ist nicht die Größe des Auflageabschnitts entscheidend, sondern vielmehr sind es die zwischen den Auflagepunkten liegenden Abstände in der Auflageebene, insbesondere senkrecht zu Erstreckungsebene des Klingenblatts. Auch wenn die Relativbewegung zwischen Schneide und Schleif-/Polierwerkzeug in der Regel in bzw. parallel zu der Erstreckungsebene der Klinge erfolgt, so gibt es bei der Schleif- bzw. Polierbearbeitung üblicherweise Kraftkomponenten, die quer zu der Erstreckungsebene der Klinge wirken und die Klinge sowie das Schneidwerkzeug aus der bestimmungsgemäßen Bearbeitungsposition verdrängen. Eine große Kontaktfläche zwischen dem Schneidwerkzeug und der Unterlage erhöht die Haftreibung des Schneidwerkzeugs zur Unterlage und stabilisiert das Schneidwerkzeug in der Bearbeitungsposition. Es kann von Vorteil sein, wenn der Auflageabschnitt elastisch ausgebildet ist, insbesondere als Beschichtung aus Silikon. Dadurch kann die Haftreibung zwischen dem Schneidwerkzeug und der Unterlage weiter verbessert werden.

Es kann sich als sinnvoll erweisen, wenn das Schneidwerkzeug zwei solche Auflageabschnitte aufweist, die auf unterschiedlichen Seiten (einer Erstreckungsebene) des Klingenblatts angeordnet sind und jeweils eine Auflageebene definieren, mit welcher das Schneidwerkzeug zum Schleifen der Schneide stabil auf der ebenen Unterlage aufgelegt werden kann, sodass das Klingenblatt (bzw. dessen Erstreckungsebene) jeweils in demselben Arbeitswinkel zur Unterlage ausgerichtet ist. Dadurch kann die Schneide beidseitig besonders gleichmäßig geschliffen oder poliert werden.

Es kann praktisch sein, wenn der Auflageabschnitt verstellbar am Schneidwerkzeug angeordnet ist. Dadurch kann die Schneide je nach Anwendungsfall mit einem individuellen Schleifwinkel geschliffen oder poliert werden. Es kann sich als hilfreich erweisen, wenn der Auflageabschnitt zur Änderung des Arbeitswinkels zwischen wenigstens zwei verschiedenen Stellungen verstellbar ist, wobei vorzugsweise der Arbeitswinkel in einer ersten Stellung des Auflageabschnitts 70° beträgt und in einer in einer zweiten Stellung des Auflageabschnitts 75° beträgt. Dadurch beträgt der Schleifwinkel in der ersten Stellung 20° und in der zweiten Stellung 15°.

Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft ein Set, umfassend ein Schneidwerkzeug nach einer der vorangehenden Ausführungen und ein Schleif- und/oder Polierwerkzeug mit wenigstens einer Schleif- und/oder Polierfläche, die beim Abrollen des Schleif- und/oder Polierwerkzeug in einer senkrecht zur Unterlage ausgerichteten Ebene rotiert.

Es kann vorteilhaft sein, wenn das Schleif- und/oder Polierwerkzeug einen zylindrischen Griffkörper aufweist, wobei an jedem axialen Ende des Griffkörpers eine solche Schleif- und/oder Polierfläche angeordnet ist. Diese Gestaltungsformen eines Schleif- / Polierwerkzeug erweisen sich als vielseitig und haben sich in der Praxis besonders bewährt.

Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft ein Verfahren zum Schleifen und/oder Polieren eines Schneidwerkzeugs nach einer der vorangehenden Ausführungen, wobei das Verfahren die folgenden Schritte umfasst:

Schritt A: Anordnen des Schneidwerkzeugs mit der Auflageebene auf der ebenen Unterlage, sodass das Klingenblatt in einem Arbeitswinkel im Bereich von 65 bis 80 Grad zu der Unterlage angeordnet ist. Vorzugsweise wird das Schneidwerkzeug dabei von einem Benutzer unter Kraftaufwand mit dem Auflageabschnitt auf die Unterlage gedrückt, sodass die Schneide von der Unterlage abweist.

Schritt B: Anlegen der Schneide an einer senkrecht zur Unterlage ausgerichteten Schleif- und/oder Polierfläche eines Schleif- und/oder Polierwerkzeugs. Ein Rollschleifer, wie er beispielsweise aus der EP 3 278 928 A bekannt ist, weist (einen zylindrischen Körper mit zwei stirnseitigen) Schleif- bzw. Polierflächen auf, die beim Abrollen des Rollschleifers auf der ebenen Unterlage in einer senkrecht zu der Unterlage ausgerichteten Ebene rotieren.

Schritt C: Schleifen und/oder Polieren der Schneide durch Ausüben einer Relativbewegung zwischen der Schleif- und/oder Polierfläche und der Schneide. Vorzugsweise bleibt das Schneidwerkzeug dabei in Bezug auf die Unterlage ortsfest, während sich das Schleif- / Polierwerkzeug beim Abrollen auf der Unterlage in Längsrichtung der Schneide an selbiger entlang bewegt. Durch geringfügigen Kontaktdruck zwischen dem Schneidwerkzeug und dem Schleif- / Polierwerkzeug trägt die Schleif- bzw. Polierfläche während der Relativbewegung Material von der Klinge ab und schleift bzw. poliert somit die Schneide.

Weitere vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich durch Kombinationen der Merkmale, die in der Beschreibung, den Ansprüchen und den Figuren offenbart sind.

Kurze Beschreibung der Figuren:

Es zeigen:

Fig. 1 eine schematische Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Schneidwerkzeugs in Gestalt eines Küchenmessers mit einer Klinge, einem Griffkörper und am Griffkörper angeordneten Auflageabschnitten, die eine Auflageebene zur Auflage des Schneidwerkzeugs auf einer ebenen Unterlage definieren.

Fig. 2 eine schematische Seitenansicht des Schneidwerkzeugs aus Fig. 1 von der anderen Seite.

Fig. 3 eine Schnittansicht in der Schnittebene A-A aus Fig. 1 .

Fig. 4 eine schematische Vorderansicht des erfindungsgemäßen Schneidwerkzeugs mit Blick auf die Klingenspitze, wobei das Schneidwerkzeug bestimmungsgemäß mit einer der Auflageflächen auf einer ebenen Unterlage aufliegt, sodass das Klingenblatt in einem vorgegebenen Arbeitswinkel zur Unterlage ausgerichtet ist, und wobei die Schneide der Klinge mit einem Schleif- und/oder Polierwerkzeug bearbeitet wird.

Detaillierte Beschreibung der bevorzugten Ausführungsbeispiele:

Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend mit Bezug auf die beigefügten Figuren im Detail beschrieben.

Figur 1 zeigt eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Schneidwerkzeugs 1 , dass als Küchenmesser ausgebildet ist. Dieses Küchenmesser 1 umfasst eine flache, längliche Klinge 2 mit einem Klingenblatt 2a, einer unterseitigen, konvex geschwungenen Schneide 2b, einem oberseitigen, geraden Klingenrücken 2c und einer vorderseitige Spitze 2d. Die Klinge 2 erstreckt sich in einer Ebene (Erstreckungsebene E) und ist mit einem z.B. näherungsweise quaderförmigen oder optional zylindrischen Griff 3, der sich in Verlängerung der Klinge 2 erstreckt, verbunden. Dieser Griff 3 weist unterseitig eine konkave Aufnahme für die Finger eines Benutzers auf, wie in Fig. 1 und 2 dargestellt. Der Griff 3 kann als einteiliger Griffkörper ausgebildet sein. Es ist alternativ dazu auch möglich, dass anstelle eines durchgehenden Griffkörpers 3 zwei Griff-Halbschalen auf unterschiedlichen Seiten der Klinge 2 angeordnet sind bzw. die Klinge 2 sandwichartig zwischen den beiden Griff-Halbschalen angeordnet ist.

An der Oberseite bzw. am Rücken des Griffs 3 befindet sich auf jeder Seite der Klinge 2 ein Auflageabschnitt 4, der in einem Winkel a zur Erstreckungsebene E der Klinge 2 ausgerichtet ist und eine Auflageebene AE definiert, um das Schneidwerkzeug 1 zum Schleifen oder Polieren der Schneide 2b stabil auf einer ebenen Unterlage U (z.B. Küchenarbeitsplatte) auflegen zu können. Diese Auflageabschnitte 4 sind symmetrisch zur Erstreckungsebene E des Klingenblattes 2a auf beiden Seiten des Schneidwerkzeugs 1 angeordnet, sodass die Schneide 2b symmetrisch zur Erstreckungsebene E des Klingenblattes 2a mit einem identischen Schleifwinkel ß geschliffen werden kann.

Jeder Auflageabschnitt 4 ist im vorliegenden Ausführungsbeispiel als durchgehende Fläche am Rücken des Griffes 3 ausgebildet. Die beiden Auflageabschnitte 4 treffen sich am Rückgrat des Griffes 3 in der Erstreckungsebene E des Klingenblattes 2a und bilden eine überstupfen Winkel von 360° - 2 * a. Es ist nicht erforderlich, dass jeder Auflageabschnitt 4 für sich genommen eine durchgehende ebene Fläche bildet. Es ist auch möglich, dass mehrere diskrete und voneinander beabstandete Auflageabschnitte 4 bzw. Auflagepunkte 4a, 4b, 4c gemeinsam die Auflageebene AE definieren. So können beispielsweise am vorderen (der Spitze 2d zugewandten) Ende und dem hinteren (von der Spitze 2d abgewandten) Ende des Griffes 3 zwei voneinander beanstandete Vorsprünge als Auflageabschnitte 4 bzw. Auflagepunkte 4a, 4b, 4c ausgebildet sein, um die Auflageebene AE zu definieren. Diese Variante hätte den Vorteil, dass der Griff 3 zur bestimmungsgemäßen Benutzung durch den Benutzer insbesondere am Griffrücken anatomisch geformt sein kann, ohne dass die Auflageabschnitte 4 für den Benutzer beim Halten des Griffs 3 haptisch erfahrbar sind. Für die Stabilität des Schneidwerkzeug 1 in der bestimmungsgemäßen Bearbeitungsposition ist es hilfreich, wenn wenigstens drei verschiedene Auflagepunkte 4a, 4b, 4c eines jeden Auflageabschnitts 4 möglichst weit voneinander beanstandet sind, insbesondere in Längsrichtung L des Schneidwerkzeugs 1 sowie senkrecht zur Erstreckungsebene E des Klingenblattes 2a, sodass das Klingenblatt 2a bei der bestimmungsgemäßen Schleif-/Polierbearbei- tung mit konstantem Arbeitswinkel a zur Schleif-/Polierfläche 5a in Eingriff gehalten werden kann. Im vorliegenden Beispiel weist das Küchenmesser 1 eine Gesamtlänge L von ca. 30 cm auf. Die beiden Auflagepunkte 4a, 4b des Auflageabschnitts 4 am vorderen und hinteren Ende des Griffes 3 sind hierbei idealerweise um einen Abstand X, der wenigstens 30 % der Länge L entspricht, voneinander beabstandet. Der Abstand X zwischen den Auflagepunkten 4a und 4b, der vorzugsweise entlang der Gesamtlänge des Schneidwerkzeugs 1 gemessen wird, ist in Figur 2 dargestellt und beträgt demnach mindestens 9 cm. Dadurch kann beispielsweise verhindert werden, dass der Klingenrücken 2d bei der bestimmungsgemäßen Schleif-/Polierbearbeitung der Schneide 2b mit der Unterlage U in Kontakt gelangt. Idealerweise befindet sich der Schwerpunkt des Schneidwerkzeugs 1 bei Projektion senkrecht auf die von dem Auflageabschnitt 4 definierte Auflageebene AE genau im Bereich des Auflageabschnitts 4 bzw. innerhalb der von den Auflagepunkten 4a, 4b, 4c definierten Fläche.

Ferner weist der Auflagepunkt 4b, wie in Figur 3 dargestellt, einen Abstand Y von der Erstreckungsebene E des Klingenblatts 2a auf, der mindestens 1 %, d. h. 3 mm, von der Gesamtlänge (hier 30 cm bzw. 300 mm) des Schneidwerkzeugs 1 beträgt. Je größer der Abstand Y des äußersten Auflagepunkts 4b in der Auflageebene AE von der Erstreckungsebene E des Klingenblatts 2a ist, desto geringer ist die Kippneigung des Schneidwerkzeugs 1 in der Bearbeitungsposition. Dadurch kann verhindert werden, dass sich der Arbeitswinkel a während der bestimmungsgemäßen Schleif-/Polierbearbeitung unbeabsichtigt verändert. Grundsätzlich ist ein größerer Abstand Y zur Erhöhung der Stabilität des Schneidwerkzeugs 1 in der bestimmungsgemäßen Bearbeitungsposition, wie in Figur 4 dargestellt, wünschenswert, jedoch sollte der Abstand A nicht so groß bemessen werden, dass die Handhabung des Schneidwerkzeugs 1 beim Schneiden nachteilig beeinträchtigt wird.

In der Darstellung gemäß Figur 3 weist das erfindungsgemäße Schneidwerkzeug 1 ein symmetrisches Querschnittsprofil auf.

Im vorliegenden Ausführungsbeispiel beträgt der Winkel a zwischen der Auflageebene AE und der Erstreckungsebene E des Klingenblattes 2a 70°. Wenn das Schneidwerkzeug 1 mit der Auflageebene AE auf der ebenen Unterlage U aufliegt, entspricht dieser Winkel a dem sogenannten Arbeitswinkel a zwischen der Erstreckungsebene E des Klingenblattes 2a und der ebenen Unterlage U. Dadurch ist das Klingenblatt 2a gegenüber der Schleiffläche 5a eines eingangs genannten Schleif-/Polierwerkzeugs 5 automatisch in einem idealen Schleifwinkel ß von 20° positioniert. Die Schleif-/Polierfläche 5a eines solchen Schleif-/Polierwerkzeugs 5 rotiert bekanntermaßen in einer senkrecht zur Unterlage U ausgerichteten Ebene, wenn das Werkzeug 5 bestimmungsgemäß auf der Unterlage U abrollt.

Zur bestimmungsgemäßen Anwendung wird das Schneidwerkzeug 1 zunächst mit der Auflageebene AE auf der ebenen Unterlage U aufgelegt bzw. aufgedrückt, sodass das Klingenblatt 2a in dem vorgegebenen Arbeitswinkel a von 20°, der dem Winkel zwischen dem Auflageabschnitt 4 und der Erstreckungsebene E des Klingenblatts 2a entspricht, zu der Unterlage U angeordnet ist (Schritt A). Der Benutzer übt die Druckkraft vorzugsweise auf den Griff 3 aus, sodass die in den Griff 3 eingeleitete Kraft unmittelbar über den am Griff 3 angeordneten Auflageabschnitt 4 auf die Unterlage U wirkt und das Schneidwerkzeug 1 in der Bearbeitungsposition stabilisiert.

Anschließend wird die Schneide 2b an einer senkrecht zur Unterlage U ausgerichteten Schleif- bzw. Polierfläche 5b eines Schleif- bzw. Polierwerkzeugs 5 angelegt (Schritt B) und dann durch Ausüben einer Relativbewegung zwischen der Schleif- bzw. Polierfläche 5b und der Schneide 2b in Längsrichtung der Schneide 2b geschliffen oder poliert (Schritt C).

Um die Schneide 2b beidseitig zu schleifen, wird das Schneidwerkzeug 1 mit der von dem anderen Auflageabschnitt 4 definierten Auflageebene AE auf die Unterlage U aufgelegt. Dann werden die vorangehend genannten Schritte (A bis C) wiederholt.

In einem nicht dargestellten Ausführungsbeispiel, das im Wesentlichen auf dem vorangehenden Ausführungsbeispiel basiert und mit Ausnahme der im Folgenden genannten Unterschiede identische Merkmale aufweist, ist der Auflageabschnitt 4 zur Änderung des Arbeitswinkels a verstellbar und kann gegebenenfalls zwischen einer ersten Stellung, in welcher der Arbeitswinkel z.B. 70° beträgt, und einer zweiten Stellung, in welcher der Arbeitsmittel z.B. 75° beträgt, verstellt werden. Idealerweise ist der Auflageabschnitt 4 sowohl in der ersten also in der zweiten Stellung arretierbar, sodass eine unbeabsichtigte Änderung des Arbeitswinkels a unterbunden wird.

Weitere vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind im Rahmen des Schutzbereichs der Patentansprüche möglich.

Der Vorteil der vorliegenden Erfindung besteht im Wesentlichen darin, dass das erfindungsgemäße Schneidwerkzeug 1 ohne weitere Hilfsmittel in einem entsprechendem Schleifwinkel ß zur Schleiffläche 5 positioniert werden kann. Insbesondere kann ein Messer 1 , dessen Griff 3 den erfindungsgemäßen Auflageabschnitt 4 aufweist, nach links und/oder rechts gekippt ohne weitere Hilfsmittel sehr einfach und sicher im entsprechendem Schleifwinkel ß gehalten werden. Es könnte der gesamte Griff 3 flach angeschliffen werden. Jedoch könnte auch der Griff 3 längs hohl ausgeschliffen werden, um so nur an zwei Kanten eine Auflage bzw. Auflagepunkte zu haben. Denkbar wären sogar abgerundete hervorstehende Nieten, welche eine Vierpunkt-Auflage darstellen. Bezugszeichenliste

1 Schneidwerkzeug (Messer)

2 Klinge

2a Klingenblatt

2b Schneide

2c Klingenrücken

2d Klingenspitze

3 Griff

4 Auflageabschnitt

5 Schleif- und/oder Polierwerkzeug

5a Schleif- und/oder Polierfläche

5b Schleif- und/oder Polierscheibe

5c Griffkörper

AE Auflageebene

E Ebene (des Klingenblattes)

S Schleifebene

U Unterlage