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Patent Searching and Data


Title:
CYCLIC DEPSIPEPTIDE SULFONYLATION, SULFENYLATION AND PHOSPHORYLATION PROCESS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1996/011945
Kind Code:
A2
Abstract:
A process is disclosed for the aromatic sulfonylation, sulfenylation, thiocyanisation and phosphorylation of cyclic depsipeptides with 6 to 24 ring atoms, composed of 'alpha'-hydroxycarboxylic acids and 'alpha'-aminoacids and containing at least one phenyl residue. The process is characterised in that said cyclic depsipeptides are reacted with sulfonylation, sulfenylation, thiocyanisation or phosphorylation reactives, if required in the presence of catalysts, auxiliary substances and/or diluents. Also disclosed are the new compounds so obtained and their use as endoparasiticides.

Inventors:
SCHERKENBECK JUERGEN (DE)
PLANT ANDREW (DE)
JESCHKE PETER (DE)
HARDER ACHIM (DE)
MENCKE NORBERT (DE)
Application Number:
PCT/EP1995/003926
Publication Date:
April 25, 1996
Filing Date:
October 05, 1995
Export Citation:
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Assignee:
BAYER AG (DE)
SCHERKENBECK JUERGEN (DE)
PLANT ANDREW (DE)
JESCHKE PETER (DE)
HARDER ACHIM (DE)
MENCKE NORBERT (DE)
International Classes:
A61K31/38; A61K31/395; A61K31/495; A61K31/535; A61P33/00; C07D273/00; C07D295/26; C07D413/12; C07D413/14; C07F9/6527; C07K11/02; (IPC1-7): C07K11/02; C07D273/00; A61K31/38
Foreign References:
EP0626376A11994-11-30
EP0382173A21990-08-16
Other References:
PROCEEDINGS OF NOBEL SYMPOSIUM, Bd. 34, 1976, STOCKHOLM, Seiten 345-372, XP002005330 YU.A.OVCHINNIKOV: "Recent Findings in the Structural and Functional Aspects of the Peptide Ionophores"
INT.J.PEPTIDE PROTEIN RES., Bd. 12, 1978, COPENHAGEN, Seiten 7-16, XP002005331 Y.SHIMOHIGASHI ET AL.: "Cyclic Peptides"
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Claims:
1. 11945 PC17EP95/03926 25 Patentansprüche Verfahren zur aromatischen Sulfonylierung, Sulfenylierung, Thiocyanierung und Phosphorylierung von cyclischen Depsipeptiden mit 6 bis 24 Ringatomen, die aus αHydroxycarbonsäuren und αAminosäuren aufge baut sind und mindestens einen Phenylrest enthalten, dadurch gekenn¬ zeichnet, daß man diese cyclischen Depsipeptide mit Sulfonylierungs, Sulfenylierungs, Thiocyanierungs oder Phosphorylierungsreagenzien gege¬ benenfalls in Gegenwart von Katalysatoren, Hilfsstoffen und/oder Verdün¬ nungsmitteln umsetzt Aromatisch sulfonylierte, sulfenylierte, thiocyanierte und/oder phosphory lierte cyclische Depsipeptide mit 6 bis 24 Ringatomen, die aus αHydroxy¬ carbonsäuren und αAminosäuren aufgebaut sind und mindestens einen Phenylrest enthalten, der sulfonyliert, sulfenyliert, thiocyaniert oder phos¬ phoryliert ist.
2. Verbindungen der allgemeinen Formel (I) in welcher mindestens einer der Reste R3, R4, R5, R6, R7, R8, R9, R10 für Phenyl oder Benzyl steht, das durch einen Sulfonyl, Sulfenyl, Thiocyan oder Phosphorylrest sub stituiert ist und in welcher ansonsten die Reste R1, R2, R1 1 und R12 für Wasserstoff, gegebenenfalls substituierte Reste C,.gAlkyl, C3.6Cycloalkyl, Aralkyl, Aryl stehen, R3, R5, R7, R9 für Wasserstoff, geradkettiges oder verzweigtes C, 8Alkyl, das gegebenenfalls durch Hydroxy, C AIkoχy> Al ,oχy> Het'aryloxy, O 0 II II Carboxy, (COH) Carboxamid, (°CNH2) imidazolyl, Indolyl, Guanidino, SH oder C Alkylthio substituiert sein kann, ferner für gegebenenfalls substi¬ tuiertes Aryl oder Aralkyl stehen, R4, R6, R8, R10 für Wasserstoff, geradkettiges oder verzweigtes C,.8Alkyl, C2_6Alkenyl, C3.7CycloalkyI steht, die gegebenenfalls durch Hydroxy, C Alkoxy, Carboxy, Carboxamid, Imidazolyl, Indolyl, Guanidino, SH oder C,_4Alkylthio substituiert sein können, sowie für gegebenenfalls substituiertes Aryl oder Aralkyl stehen.
3. Verbindungen der Formel (I) gemäß Anspruch 3, in welcher mindestens einer der Reste R bis R für Benzyl steht, das durch einen Sulfonyl, Sulfenyl, Thiocyan oder Phosphorylrest substituiert ist und in welcher die Reste die in Anspruch 3 angegebene Bedeutung haben.
4. Verbindungen der Formel (I) gemäß Anspruch 3, in welcher einer oder beide Reste R3 und R7 für Benzyl stehen, das durch einen Sulfonyl, Sulfenyl, Thiocyan oder Phosphorylrest der Formeln O O O SO2A; SOA, SA, ~ P^ , → 0R^ , ~W™ substituiert ist, wobei Hai für Halogen steht, A für Halogen, Hydroxy, OR, NH2, NHR', NR'R" steht, R für gegebenenfalls substituiertes Alkyl, Alkenyl, Alkinyl, Aryl oder Aralkyl steht, R' für gegebenenfalls substituiertes Alkyl, Aryl oder Aralkyl steht, R" für gegebenenfalls substituiertes Alkyl, Aryl oder Aralkyl steht, und die Reste R und R" gemeinsam mit dem angrenzenden Stickstoff atom für einen gegebenenfalls substituiertes heterocyclischen Rest stehen, der noch weitere Heteroatome wie N, O oder S enthalten kann, und in welcher ansonsten die Reste die in Anspruch 3 angegebene Bedeu tung haben.
5. Endoparasitizide Mittel, gekennzeichnet durch einen Gehalt an mindestens einem aromatischen sulfonylierten, sulfenylierten, thiocyanierten und/oder phosphorylierten cyclischen Depsipeptid mit 6 bis 24 Ringatomen, die aus αHydroxycarbonsäuren und αAminosäuren aufgebaut sind und mindestens einen Phenylrest enthalten, der sulfonyliert, sulfenyliert, thiocyaniert oder phosphoryliert ist gemäß Anspruch 2.
6. Verwendung von aromatischen sulfonylierten, sulfenylierten, thiocyanierten und/oder phosphorylierten cyclischen Depsipeptiden mit 6 bis 24 Ringatomen, die aus αHydroxycarbonsäuren und αAminosäuren aufgebaut sind und mindestens einen Phenylrest enthalten, der sulfonyliert, sulfenyliert, thiocyaniert oder phosphoryliert ist gemäß Anspruch 2 zur Bekämpfung von Endoparasitiziden.
7. Verwendung von aromatischen sulfonylierten, sulfenylierten, thiocyanierten und/oder phosphorylierten cyclischen Depsipeptiden mit 6 bis 24 Ringatomen, die aus αHydroxycarbonsäuren und αAminosäuren aufge¬ baut sind und mindestens einen Phenylrest enthalten, der sulfonyliert, sulfenyliert, thiocyaniert oder phosphoryliert ist gemäß Anspruch 2 zur Herstellung von endoparasitiziden Mitteln.
Description:
Verfahren zur Sulfonviierung. Sulfenylierung und Phosphorylierung von cyclischen Depsipeptiden

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Sulfonylierung, Sulfenylie- rung, Thiocyanierung und Phosphorylierung von cyclischen Depsipeptiden sowie neue Verbindungen und deren Verwendung als Endoparasitizide.

Cyclische Depsipeptide und ihre Wirkung als Endoparasitizide sind bereits bekannt aus EP 381 173, PCT WO 93/19 053. Die Wirkung dieser Verbindungen ist je¬ doch nicht in jedem Fall befriedigend.

Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind

1. Verfahren zur aromatischen Sulfonylierung, Sulfenylierung, Thiocyanierung und Phosphorylierung von cyclischen Depsipeptiden mit 6 bis 24 Ring¬ atomen, die aus α-Hydroxycarbonsäuren und α.-Aminosäuren aufgebaut sind und mindestens einen Phenylrest enthalten, dadurch gekennzeichnet, daß man diese cyclischen Depsipeptide mit Sulfonylierungs-, Sulfeny- lierungs-, Thiocyanierungs- oder Phosphorylierungsreagenzien gegebenen¬ falls in Gegenwart von Katalysatoren, Hilfsstoffen und/oder Verdünnungs¬ mitteln umsetzt.

2. aromatisch sulfonylierte, sulfenylierte, thiocyanierte und/oder phosphory- lierte cyclische Depsipeptide mit 6 bis 24 Ringatomen, die aus α-Hydroxy- carbonsäuren und α.-Aminosäuren aufgebaut sind und mindestens einen

Phenylrest enthalten.

Cyclische Depsipeptide, die als Ausgangsstoffe für das erfindungsgemäße Verfah¬ ren eingesetzt werden, sind üblicherweise fermentativ hergestellte Naturstoffe. Von ihrer Struktur her sind sie vergleichbar mit Proteinen. Man würde daher erwarten, daß sie gegenüber aggressiven Chemikalien empfindlich reagieren und ganz oder zumindest teilweise zerstört werden. Überraschenderweise wurde gefunden, daß das erfindungsgemäße Verfahren durchgeführt werden kann, ohne den

Grundkörper der Depsipeptide zu zerstören. Man gelangt so zu Verbindungen, die am Phenylring sulfonyliert, sulfenyliert, thiocyaniert oder phosphoryliert sind und die sich durch hervorragende endoparasitizide Wirkung auszeichnen.

Bevorzugt wird das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung der neuen und bevorzugten Verbindungen der Formel (I) eingesetzt,

in welcher mindestens einer der Reste

R 3 , R 4 , R 5 , R 6 , R 7 , R 8 , R 9 , R 10 für Phenyl oder Benzyl steht, das durch einen Sulfonyl-, Sulfenyl-, Thiocyan- oder Phosphorylrest substituiert ist

und in welcher ansonsten die Reste

in welcher

R 1 , R 2 , R n und R 12 für Wasserstoff, gegebenenfalls substituierte Reste C, .8 -Alkyl, C 3.6 -Cycloalkyl, Aralkyl, Aryl stehen,

R 3 , R 5 , R 7 , R 9 für Wasserstoff, geradkettiges oder verzweigtes C x 8 -Alkyl, das gegebenenfalls durch Hydroxy, C, 4 "Alkoχ y' ^ Hetaryloxy, Carboxy,

O 0

II II

(-COH) } Carboxamid, ( "0_C_NH 2) f imidazolyl, Indolyl, Guanidino, -SH

oder C -Alkylthio substituiert sein kann, ferner für gegebenenfalls substituiertes Aryl, Hetaryl oder Aralkyl stehen,

R 4 , R 6 , R 8 , R 10 für Wasserstoff, geradkettiges oder verzweigtes C,. 8 -Alkyl, C 2.6 - Alkenyl, C 3 . 7 -Cycloalkyl steht, die gegebenenfalls durch Hydroxy, C -Alkoxy, Carboxy, Carboxamid, Imidazolyl, Indolyl, Guanidino, SH oder C -Alkylthio substituiert sein können, sowie für gegebenenfalls substituiertes Aryl, Hetaryl oder Aralkyl stehen.

Besonders bevorzugt sind Verbindungen der Formel (I), in welcher mindestens einer der Reste R 3 bis R 10 für Benzyl steht, das durch einen Sulfonyl-, Sulfenyl-, Thiocyan- oder Phosphorylrest substituiert ist und in welcher ansonsten die Reste die oben angegebene Bedeutung haben.

Besonders bevorzugt sind Verbindungen der Formel (I) in welcher einer oder beide Reste R 3 und R 7 für Benzyl stehen, das durch einen Sulfonyl-, Sulfenyl-, Thiocyan- oder Phosphorylrest substituiert ist und in welcher ansonsten die Reste die oben angegebene Bedeutung haben.

Als Sulfonyl-, Sulfenyl-, Thiocyan- oder Phosphorylreste seien genannt.

O O O

-SO 2 -A; -SO-A, -S-A, " W^ , " ^^ , →W* , SCN,

wobei

Hai für Halogen steht,

A für Halogen, Hydroxy, -OR, -NH 2 , -NHR', -NR'R" steht,

R für gegebenenfalls substituiertes Alkyl, Alkenyl, Alkinyl, Aryl oder Aralkyl steht,

R' für gegebenenfalls substituiertes Alkyl, Aryl oder Aralkyl steht,

R" für gegebenenfalls substituiertes Alkyl, Aryl oder Aralkyl steht,

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und die Reste R' und R" gemeinsam mit dem angrenzenden Stickstoffatom für einen gegebenenfalls substituierten heterocyclischen Rest stehen, der noch weitere Heteroatome wie N, O oder S enthalten kann.

Gegebenenfalls substituiertes Alkyl allein oder als Bestandteil eines Restes in den allgemeinen Formeln bedeutet geradkettiges oder verzweigtes Alkyl mit vorzugs¬ weise 1 bis 8, insbesondere 1 bis 5 Kohlenstoffatomen. Beispielhaft und vorzugs¬ weise seien gegebenenfalls substituiertes Methyl, Ethyl, n- und i-Propyl, n-, i- und t-Butyl, genannt.

Gegebenenfalls substituiertes Alkenyl allein oder als Bestandteil eines Restes in den allgemeinen Formeln bedeutet geradkettiges oder verzweigtes Alkenyl mit vor¬ zugsweise 2 bis 6, insbesondere 2 bis 4 Kohlenstoffatomen. Beispielhaft und vor¬ zugsweise seien gegebenenfalls substituiertes Ethenyl, Propenyl-(l), Propenyl-(2) und Butenyl-(3) genannt.

Gegebenenfalls substituiertes Cycloalkyl in den allgemeinen Formeln bedeutet mono-, bi- und tricyclisches Cycloalkyl mit vorzugsweise 3 bis 6, insbesondere 3,

5 oder 6 Kohlenstoffatomen. Beispielsweise und vorzugsweise seien gegebenen¬ falls substituiertes Cyclopropyl, Cyclobutyl, Cyclopentyl, Cyclohexyl genannt.

Gegebenenfalls substituiertes Alkoxy in den allgemeinen Formeln bedeutet gerad¬ kettiges oder verzweigtes Alkoxy mit vorzugsweise 1 bis 6, insbesondere 1 bis 4 Kohlenstoffatomen. Beispielhaft und vorzugsweise seien gegebenenfalls substi¬ tuiertes Methoxy, Ethoxy, n- und i-Propoxy und n-, o- und t-Butoxy genannt.

Gegebenenfalls substituiertes Alkylthio in den allgemeinen Formeln bedeutet geradkettiges oder verzweigtes Alkylthio mit vorzugsweise 1 bis 6, insbesondere 1 bis 4 Kohlenstoffatomen. Beispielhaft und vorzugsweise seien gegebenenfalls substituiertes Methylthio, Ethylthoi, n- und i-Propylthio, n-, o- und t-Butylthio genannt.

Halogenalkyl in den allgemeinen Formeln enthält 1 bis 4, insbesondere 1 oder 2

Kohlenstoffatome und vorzugsweise 1 bis 9, insbesondere 1 bis 5 gleiche oder verschiedene Halogenatome, wobei als Halogenatome vorzugsweise Fluor, Chlor und Brom, insbesondere Fluor und Chlor stehen. Beispielhaft seien Trifluormethyl,

Chlor-di-fluormethyl, 2,2,2-Trifluorethyl und Pentafluorm ethyl, Perfluor-t-butyl genannt.

Gegebenenfalls substituiertes Aryl in den allgemeinen Formeln bedeutet vorzugs¬ weise gegebenenfalls substituiertes Phenyl oder Naphthyl, insbesondere Phenyl.

Gegebenenfalls substituiertes Aralkyl in den allgemeinen Formeln bedeutet gege¬ benenfalls im Arylteil und/oder Alkylteil substituiertes Aralkyl mit vorzugsweise 6 oder 10, insbesondere 6 Kohlenstoffatomen im Arylteil (vorzugsweise Phenyl oder Naphthyl, insbesondere Phenyl) und vorzugsweise 1 bis 4, insbesondere 1 oder 2 Kohlenstoffatomen im Alkylteil, wobei der Alkylteil geradkettig oder verzweigt sein kann. Beispielhaft und vorzugsweise seien gegebenenfalls substituiertes Ben¬ zyl und Phenylethyl genannt.

Gegebenenfalls substituiertes Hetaryl allein oder als Bestandteil eines Restes be¬ deutet in den allgemeinen Formeln 5- bis 7-gliedrige Ringe mit vorzugsweise 1 bis 3, insbesondere 1 oder 2 gleichen oder verschiedenen Heteroatomen. Als Heiero- atome stehen Sauerstoff, Schwefel oder Stickstoff. Beispielhaft und vorzugsweise seien gegebenenfalls substituiertes Furyl, Thiophenyl, Pyrazolyl, Imidazolyl. 1.2 1- und 1,2,4-Triazolyl, Oxazolyl, Isoxazolyl, Thiazolyl, Isothiazolyl, 1,2,3-, 1 * 1,2,4- und 1,2,5-Oxadiazolyl, Azepinyl, Pyrrolyl, Isopyrrolyl, Pyridyl, Pyridazinyl, Pyrimidinyl, Pyrazinyl, 1,3,5-, 1,2,4- und 1,2,3-Triazinyl, 1 2 4 1 ,2,3-, 1,3,6- und 1,2,6-Oxazinyl, Oxepinyl, Thiepinyl und 1 ,2,4-Diazepιm t genannt.

Die gegebenenfalls substituierten Reste der allgemeinen Formeln können einen oder mehrere, vorzugsweise 1 bis 3, insbesondere 1 bis 2 gleiche oder ver¬ schiedene Substituenten tragen. Als Substituenten seien beispielhaft und vor- zugsweise aufgeführt:

Alkyl mit vorzugsweise 1 bis 4, insbesondere 1 oder 2 Kohlenstoffatomen, wie Methyl, Ethyl, n- und i-Propyl und n-, i- und t-Butyl; Alkoxy mit vorzugsweise 1 bis 4, insbesondere 1 oder 2 Kohlenstoffatomen, wie Methoxy, Ethoxy, n- und i- Propyloxy und n-, i- und t-Butyloxy; Alkylthio mit vorzugsweise 1 bis 4, insbesondere 1 oder 2 Kohlenstoffatomen, wie Methylthio, Ethyltho, n- und i-

Propylthio und n-, i- und t-Butylthio; Halogenalkyl mit vorzugsweise 1 bis 4, insbesondere 1 oder 2 Kohlenstoffatomen und vorzugsweise 1 bis 5, insbesondere

1 bis 3 Halogenatomen, wobei die Halogenatome gleich oder verschieden sind und als Halogenatome, vorzugsweise Fluor, Chlor oder Brom, insbesondere Fluor stehen, wie Difluormethyl, Trifluormethyl; Hydroxy; Halogen, vorzugsweise Fluor, Chlor, Brom, insbesondere Fluor, Chlor, Cyano; Nitro; Amino; Monoalkyl- und Dialkylamino mit vorzugsweise 1 bis 4, insbesondere 1 oder 2 Kohlenstoffatomen je Alkylgruppe, wie Methylamino, Methylethylamino, n- und i-Propylamino und Methyl-n-Butylamino; Acylreste wie Carboxyl; Carboxy mit vorzugsweise 2 bis 4, insbesondere 2 oder 3 Kohlenstoffatomen, wie Carbomethoxy und Carboethoxy; Alkylsulfinyl mit 1 bis 4, insbesondere 1 bis 2 Kohlenstoffatomen, Halogen- alkylsulfinyl mit 1 bis 4, insbesondere 1 bis 2 Kohlenstoffatomen und 1 bis 5 Halogenatomen wie Trifluormethylsulfinyl mit 1 bis 4, insbesondere 1 bis 2 Kohlenstoffatomen mit 1 bis 5 Halogenatomen wie Trifluormethylsulfinyl; Sul¬ fonyl (-SO 3 H); Alkylsulfonyl mit vorzugsweise 1 bis 4, insbesondere 1 oder 2 Kohlenstoffatomen, wie Methyl sulfonyl und Ethyl sulfonyl; Halogenalkylsulfonyl mit 1 bis 4, insbesondere 1 bis 2 Kohlenstoffatomen und 1 bis 5 Halogenatomen wie Triflormethylsulfonyl, Perfluor-t,n,s-butylsulfonyk; Arylsulfonyl mit vorzugs¬ weise 6 oder 10 Arylkohlenstoffatomen, wie Phenylsulfonyl; Acyl, Aryl, Aryloxy, Heteroaryl, Heteroaryloxy, die ihrerseits einen der oben genannten Substituenten

H

_ l traeen können sowie der Formiminorest C=N-O-Alkyl _

Bevorzugt werden Verbindungen der Formel (I) eingesetzt, in welcher

R 1 , R 2 , R 11 und R 12 unabhängig voneinander für Methyl, Ethyl, Propyl, Butyl oder Phenyl, das gegebenenfalls substituiert ist durch Halogen, C -Alkyl, OH, C -Alkoxy, sowie für Benzyl oder Phenylethyl stehen, die gegebenenfalls durch die bei Phenyl angegebenen Reste substituiert sein können;

R 3 bis R 10 die oben angegebene Bedeutung haben, wobei mindestens einer dieser

Reste für Benzyl steht, dessen Phenylierung sulfenyliert, sulfonyliert oder phosphoryliert ist.

Besonders bevorzugt sind Verbindungen der Formel (I), in welcher

R 1 , R 2 , R 11 und R 12 unabhängig voneinander für Methyl, Ethyl, Propyl, Isopropyl oder n-, s-, t-Butyl stehen,

R 3 , R 5 , R 7 , R 9 für Wasserstoff, geradkettiges C^ j -Alkyl oder verzweigtes C 4.5 - Alkyl, insbesondere Methyl, Ethyl, Propyl, die gegebenenfalls durch C - Alkoxy, insbesondere Methoxy, Ethoxy, Imidazolyl, Indolyl oder C - Alkylthio, insbesondere Methylthio, Ethylthio substituiert sein kann sowie für Isobutyl oder s-Butyl und ferner für Phenyl, Benzyl, Phenethyl oder

Hetarylmethyl steht, die gegebenenfalls durch Nitro, oder einen Rest -NR 13 R 14 , wobei R 13 und R 14 unabhängig voneinander für Wasserstoff oder C,_ -Alkyl stehen oder R 13 und R 14 gemeinsam mit dem angrenzenden N-Atom für einen 5-, 6- oder 7-gliedrigen Ring stehen, der gegebenenfalls durch weitere O-, S- und N-Atome unterbrochen sein kann und gege¬ benenfalls durch C -Alkyl substituiert ist, oder durch Halogen insbe¬ sondere Chlor substituiert sein können.

R 4 , R 6 , R 8 , R 10 unabhängig voneinander für Wasserstoff, Methyl, Ethyl, n-Propyl, n-Butyl, Vinyl, Cyclohexyl, die gegebenenfalls durch Methoxy, Ethoxy. Imidazolyl, Indolyl, Methylthio, Ethylthio substituiert sein können sowie für Isopropyl, s-Butyl ferner für gegebenenfalls halogensubstituiertes

Phenyl, Benzyl, Phenylethyl oder Hetarylmethyl stehen,

wobei mindestens einer der Reste R 3 oder R 10 für Benzyl steht, dessen Phenylrest durch einen der oben angegebenen Sulfonyl-, Sulfenyl- oder Phosphory Irrste substituiert ist.

Die neuen aromatischen sulfonylierten, sulfenylierten, thioeyanierten oder phov phorylierten cyclischen Depsipeptide der Formel (I) sowie deren Säureadditions- Salze und Metallsalz-Komplexe besitzen sehr gute anthelminthische Eigenschaften und können bevorzugt im Bereich der Veterinärmedizin eingesetzt werden. Über- raschenderweise zeigen sie bei der Bekämpfung von Wurmerkrankungen eine bessere Wirksamkeit konstitutionell ähnliche, vorbekannte Verbindungen gleicher Wirkungsrichtung.

Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens werden als Sulfonylierungs- und Sulfenylierungsreagenzien Haiogensulfonsäuren (HalSO 3 H), insbesondere Chlorsulfonsäure, sowie deren Derivate, Dihalogensulfid, insbesondere Dichlor- sulfid sowie seine Derivate, Halogensulfensäure, insbesondere Chlorsulfensäure, Sulfenylhalogenide, insbesondere Sulfenylchloride, Disulfide, Schwefelsäure

(Oleum) gegebenenfalls in einem gegen die Reagenzien inerten Verdünnungsmittel sowie gegebenenfalls in Gegenwart von Lewis-Säuren eingesetzt.

Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens werden als Thiocyanie- rungsreagenzien Rhodanidsalze, insbesondere Kupfer(II)rhodanid und Ammonium- rhodanid oder Dirhodan ((SCN) 2 ), gegebenenfalls in einem gegen die Reagenzien inerten Verdünnungsmittel sowie gegebenenfalls in Gegenwart von Lewis-Säuren eingesetzt.

Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens werden als Phosphorylie- rungsreagenzien Phosphorhalogenide, insbesondere Phosphortrichlorid, Phosphor- pentachlorid, gegebenenfalls in einem gegen die Reagenzien inerten Verdünnungs¬ mittel sowie gegebenenfalls in Gegenwart von Lewis-Säuren eingesetzt.

Als Lewis-Säuren werden genannt: A1C1 3 , TiCl 4 , BF 3 OEt j , SbCl 5 , SnCl 4 , CuCl 2 , FeCl 3 , SnCl 2 , AgBF 4 , AgSbF 6 , AgClO 4 , LiClO 4 , Br 2 .

Die Umsetzung erfolgt bei Temperaturen von 0 bis 150°C, bevorzugt bei 0 bis 80°C, besonders bevorzugt bei 0 bis 60°C.

Als Verdünnungsmittel kommen alle gegenüber den Reagenzien inerten organi¬ schen Lösungsmittel in Frage. Hierzu gehören insbesondere aliphatische und aro¬ matische, gegebenenfalls halogenierte Kohlenwasserstoffe, wie Pentan, Hexan, Heptan, Cyclohexan, Petrolether, Benzin, Ligroin, Benzol, Toluol, Methylen- chlorid, Ethylenchlorid, Chloroform, Tetrachlorkohlenstoff, Chlorbenzol und o-

Dichlorbenzol, ferner Ether wie Diethyl- und Dibutylether, Glykoldimethy lether und Diglykoldimethylether, Tetrahydrofuran und Dioxan, weiterhin Ketone, wie Aceton, Methylether-, Methylisopropyl- und Methylisobutylketon, außerdem Ester, wie Essigsäure-methylester und -ethylester, ferner Nitrile, wie z.B. Acetonitril und Propionitril, Benzonitril, Glutarsäuredinitril, darüberhinaus Amide, wie z.B. Dime- thylformamid, Dimethylacetamid und N-Methylpyrrolidon, sowie Dimethylsulf- oxid, Tetramethylensulfon und Hexamethylphosphorsäuretriamid.

Die Depsipeptide werden mit einem Überschuß Reagenz (5 bis 10 Äquivalente) und einem Überschuß Lewis-Säure (15 bis 20 Äqiuvalente) umgesetzt.

Nach erfolgter Umsetzung wird das Verdünnungsmittel abdestilliert und die sulfonylierten, sulfenylierten, thiocyanierten oder phosphorylierten Verbindungen der Formel (I) in üblicher Weise, z.B. chromatographisch, gereinigt.

Die Wirkstoffe eignen sich bei günstiger Warmblütertoxizität zur Bekämpfung von pathogenen Endoparasiten, die bei Menschen und in der Tierhaltung und Tierzucht bei Nutz-, Zucht-, Zoo-, Labor-, Versuchs- und Hobbytieren vorkommen. Sie sind dabei gegen alle oder einzelne Entwicklungsstadien der Schädlinge sowie gegen resistente und normal sensible Arten wirksam. Durch die Bekämpfung der pathogenen Endoparasiten sollen Krankheit, Todefälle und Leistungsminderungen (z.B. bei der Produktion von Fleisch, Milch, Wolle, Häuten, Eiern, Honig usw.) vermindert werden, so daß durch den Einsatz der Wirkstoffe eine wirtschaftlichere und einfachere Tierhaltung möglich ist. Zu den pathogenen Endoparsiten zählen Cesthoden, Trematoden, Nematoden, Acantocephalen insbesondere:

Aus der Ordnung der Pseudophyllidea z.B.: Diphyllobothrium spp., Spirometra spp., Schistocephalus spp., Ligula spp., Bothridium spp., Diphlogonoporus spp..

Aus der Ordnung der Cyclophyllidea z.B.: Mesocestoides spp., Anoplocephala spp., Paranoplocephala spp., Moniezia spp., Thysanosomsa spp., Thysaniezia spp., Avitellina spp., Stilesia spp., Cittotaenia spp., Andyra spp., Bertiella spp., Taenia spp., Echinococcus spp., Hydatigera spp., Davainea spp., Raillietina spp., Hymeno- lepis spp., Echinolepis spp., Echinocotyle spp., Diorchis spp., Dipylidium spp.,

Joyeuxiella spp., Diplopylidium spp..

Aus der Unterklasse der Monogenea z.B.: Gyrodactylus spp., Dactylogyrus spp., Polystoma spp..

Aus der Unterklasse der Digenea z.B.: Diplostomum spp., Posthodiplostomum spp., Schistosoma spp., Trichobilharzia spp., Ornithobilharzia spp., Austrobilharzia spp., Gigantobilharzia spp., Leucochloridium spp., Brachylaima spp., Echinostoma spp., Echinoparyphium spp., Echinochasmus spp., Hypoderaeum spp., Fasciola spp., Fasciolides spp., Fasciolopsis spp., Cyclocoelum spp., Typhlocoelum spp., Paramphistomum spp., Calicophoron spp-, Cotylophoron spp., Gigantocotyle spp. Fischoederius spp., Gastrothylacus spp., Notocotylus spp., Catatropis spp

Plagiorchis spp., Prosthogonimus spp., Dicrocoelium spp., Eurytrema spp Troglotrema spp., Paragonimus spp., Collyriclum spp., Nanophyetus spp

Opisthorchis spp., Clonorchis spp. Metorchis spp., Heterophyes spp., Metagonimus spp

Aus der Ordnung der Enoplida z.B. : Trichuris spp., Capillaria spp., Trichomosoides spp., Trichinella spp..

Aus der Ordnung der Rhabditia z.B.: Micronema spp., Strongyloides spp..

Aus der Ordnung der Strongylida z.B.: Stronylus spp., Triodontophorus spp., Oesophagodontus spp., Trichonema spp., Gyalocephalus spp., Cylindropharynx spp., Poteriostomum spp., Cyclococercus spp., Cylicostephanus spp., Oesophagostomum spp., Chabertia spp., Stephanurus spp., Ancylostoma spp., Uncinaria spp., Bunostomum spp., Globocephalus spp., Syngamus spp.,

Cyathostoma spp., Metastrongylus spp., Dictyocaulus spp., Muellerius spp., protostrongylus spp., Neostrongylus spp., Cystocaulus spp., Pneumostrongylus spp., Spicocaulus spp., Elaphostrongylus spp. Parelaphostrongylus spp., Crenosoma spp., Paracrenosoma spp., Angiostrongylus spp., Aelurostrongylus spp., Filaroides spp., Parafilaroides spp., Trichostrongylus spp., Haemonchus spp., Ostertagia spp.,

Marshallagia spp., Cooperia spp., Nematodirus spp., Hyostrongylus spp., Obeliscoides spp., Amidostomum spp., Ollulanus spp..

Aus der Ordnung der Oxyurida z.B.: Oxyuris spp., Enterobius spp., Passalurus spp., Syphacia spp., Aspiculuris spp., Heterakis spp..

Aus der Ordnung der Ascaridia z.B.: Ascaris spp., Toxascaris spp., Toxocara spp.,

Parascaris spp., Anisakis spp., Ascaridia spp..

Aus der Ordnung der Spirurida z.B.: Gnathostoma spp., Physaloptera spp., Thelazia spp., Gongylonema spp., Habronema spp., Parabronema spp., Draschia spp., Dracunculus spp..

Aus der Ordnung der Filariida z.B.: Stephanofilaria spp., Parafilaria spp., Setaria spp., Loa spp., Dirofilaria spp., Litomosoides spp., Brugia spp., Wuchereria spp., Onchocerca spp..

Aus der Ordnung der Gigantorhynchida z.B.: Filicollis spp., Moniliformis spp., Macracanthorhynchus spp., Prosthenorchis spp..

Zu den Nutz- und Zuchttieren gehören Säugetiere wie z.B. Rinder, Pferde, Schafe, Schweine, Ziegen, Kamele, Wasserbüffel, Esel, Kaninchen, Damwild, Rentiere, Pelztiere wie z.B. Nerze, Chinchilla, Waschbär, Vögel wie z.B. Hühner, Gänse, Puten, Enten, Süß- und Salzwasserfische wie z.B. Forellen, Karpfen, Aale, Reptilien, Insekten wie z.B. Honigbiene und Seidenraupe.

Zu Labor- und Versuchstieren gehören Mäuse, Ratten, Meerschweinchen, Goldhamster, Hunde und Katzen.

Zu den Hobbytieren gehören Hunde und Katzen.

Die Anwendung kann sowohl prophylaktisch als auch therapeutisch erfolgen.

Die Anwendung der Wirkstoffe erfolgt direkt oder in Form von geeigneten

Zubereitungen enteral, parenteral, dermal, nasal, durch Behandlung der Umgebung oder mit Hilfe wirkstoffhaltiger Formkörper wie z.B. Streifen, Platten, Bänder, Halsbänder, Ohrmarken, Gliedmaßenbänder, Markierungsvorrichtungen.

Die enterale Anwendung der Wirkstoffe geschieht z.B. oral in Form von Pulver, Tabletten, Kapseln, Pasten, Tränken, Granulaten, oral applizierbaren Lösungen,

Suspensionen und Emulsionen, Boli, medikiertem Futter oder Trinkwasser. Die dermale Anwendung geschieht z.B. in Form des Tauchens (Dippen), Sprühens (Sprayen) oder Aufgießens (pour-on and spot-on). Die parenterale Anwendung geschieht z.B. in Form der Injektion (intramusculär, subcutan, intravenös, intraperitoneal) oder durch Implantate.

Geeignete Zubereitungen sind:

Lösungen wie Injektionslösungen, orale Lösungen, Konzentrate zur oralen Verabreichung nach Verdünnung, Lösungen zum Gebrauch auf der Haut oder in Körperhöhlen, Aufgußformulierungen, Gele;

Emulsionen und Suspension zur oralen oder dermalen Anwendung sowie zur

Injektion; Halbfeste Zubereitungen;

Formulierungen bei denen der Wirkstoff in einer Salbengrundlage oder in einer Öl in Wasser oder Wasser in Öl Emulsionsgrundlage verarbeitet ist;

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Feste Zubereitungen wie Pulver, Premixe oder Konzentrate, Granulate, Pellets, Tabletten, Boli, Kapseln; Aerosole und Inhalate, wirkstoffhaltige Formkörper.

Injektionslösungen werden intravenös, intramuskulär und subcutan verabreicht.

Injektionslösungen werden hergestellt, indem der Wirkstoff in einem geeigneten Lösungsmittel gelöst wird und eventuell Zusätze wie Lösungsvermittler, Säuren,

Basen, Puffersalze, Antioxidantien, Konservierungsmittel zugefugt werden. Die Lösungen werden steril filtriert und abgefüllt.

Als Lösungsmittel seien genannt: Physiologisch verträgliche Lösungsmittel wie Wasser, Alkohole wie Ethanol, Butanol, Benzylakohol, Glycerin, Propylenglykol, Polyethylenglykole, N-Methyl-pyrrolidon, sowie Gemische derselben.

Die Wirkstoffe lassen sich gegebenenfalls auch in physiologisch verträglichen pflanzlichen oder synthetischen Ölen, die zur Injektion geeignet sind, lösen.

Als Lösungsvermittler seien genannt: Lösungsmittel, die die Lösung des Wirk¬ stoffs im Hauptlösungsmittel fördern oder sein Ausfallen verhindern. Beispiele sind Polyvinylpyrrolidon, polyoxyethyliertes Rhizinusöl, polyoxyethylierte

Sorbitanester.

Konservierungsmittel sind: Benzylalkohol, Trichlorbutanol, p-Hydroxybenzoesäure- ester, n-Butanol.

Orale Lösungen werden direkt angewendet. Konzentrate werden nach vorheriger Verdünnung auf die Anwendungskonzentration oral angewendet. Orale Lösungen und Konzentrate werden wie oben bei den Injektionslösungen beschrieben hergestellt, wobei auf steriles Arbeiten verzichtet werden kann.

Lösungen zum Gebrauch auf der Haut werden aufgeträufelt, aufgestrichen, eingerieben, aufgespritzt oder aufgesprüht. Diese Lösungen werden wie oben bei den Injektionslösungen beschrieben hergestellt.

Es kann vorteilhaft sein, bei der Herstellung Verdickungsmittel zuzufügen. Ver- dickungsmittel sind: Anorganische Verdickungsmittel wie Bentonite, kolloidale

Kieselsäure, Aluminiummonostearat, organische Verdikkungsmittel wie Cellu- losederivate, Polyvinylalkohole und deren Copolymere, Acrylate und Metacrylate.

Gele werden auf die Haut aufgetragen oder aufgestrichen oder in Körperhöhlen eingebracht. Gele werden hergestellt indem Lösungen, die wie bei den Injektions- lösungen beschrieben hergestellt worden sind, mit soviel Verdickungsmittel versetzt werden, daß eine klare Masse mit salbenartiger Konsistenz entsteht. Als Verdickungsmittel werden die weiter oben angegebenen Verdickungsmittel eingesetzt.

Aufgieß-Formulierungen werden auf begrenzte Bereiche der Haut aufgegossen oder aufgespritzt, wobei der Wirkstoff die Haut durchdringt und systemisch wirkt.

Aufgieß.Formulierungen werden hergestellt, indem der Wirkstoff in geeigneten hautverträglichen Lösungsmitteln oder Lösungsmittel gemi sehen gelöst, suspendiert oder emulgiert wird. Gegebenenfalls werden weitere Hilfsstoffe wie Farbstoffe, resorptionsfördernde Stoffe, Antioxidantien, Lichtschutzmittel, Haftmittel zugefügt.

Als Lösungsmittel seien genannt: Wasser, Alkanole, Glycole, Polyethylenglycole,

Polypropylenglycole, Glycerin, aromatische Alkohole wie Benzylalkohol, Phenylethanol, Phenoxyethanol, Ester wie Essigester, Butylacetat, Benzylbenzoat, Ether wie Alkylenglykolalkylether wie Dipropylenglykolmonomethylether, Diethy- lenglykolmono-butylether, Ketone wie Aceton, Methylethylketon, aromatische und/oder aliphatische Kohlenwasserstoffe, pflanzliche oder synthetische Öle, DMF, Dimethylacetamid, N-Methylpyrrolidon, 2,2-Dimethyl-4-oxy-methylen-l,3- dioxolan.

Farbstoffe sind alle zur Anwendung am Tier zugelassenen Farbstoffe, die gelöst oder suspendiert sein können.

Resorptionsfördernde Stoffe sind z.B.DMSO, spreitende Öle wie Isopropylmyristat,

Dipropylenglykolpelargonat, Silikonöle, Fettsäureester, Triglyceride, Fettalkohole.

Antioxidantien sind Sulfite oder Metabisulfite wie Kaliummetabisulfit, Ascorbin- säure, Butylhydroxytoluol, Butylhydroxyanisol, Tocopherol.

Lichtschutzmittel sind z.B. Novantisolsäure.

Haftmittel sind z.B. Cellulosederivate, Stärkederivate, Polyacrylate, natürliche Polymere wie Alginate, Gelatine.

Emulsionen können oral, dermal oder als Injektionen angewendet werden.

Emulsionen sind entweder vom Typ Wasser in Öl oder vom Typ Öl in Wasser.

Sie werden hergestellt, indem man den Wirkstoff entweder in der hydrophoben oder in der hydrophilen Phase löst und diese unter Zuhilfenahme geeigneter Emulgatoren und gegebenenfalls weiterer Hilfsstoffe wie Farbstoffe, resorptions¬ fördernde Stoffe, Konservierungsstoffe, Antioxidantien, Lichtschutzmittel, viskosi- tätserhöhende Stoffe, mit dem Lösungsmittel der anderen Phase homogenisiert.

Als hydrophobe Phase (Öle) seien genannt: Paraffinöle, Silikonöle, natürliche

Pflanzenöle wie Sesamöl, Mandelöl, Rizinusöl, synthetische Triglyceride wie Capryl/Caprinsäure-bigylcerid, Triglyceridgemisch mit Pflanzenfettsäuren der Kettenlänge C 8 . 12 oder anderen speziell ausgewählten natürlichen Fettsauren. Partialglyceridgemische gesättigter oder ungesättigter eventuell auch hydrox\ l- gruppenhaltiger Fettsäuren, Mono- und Diglyceride der C 8 /C, 0 -Fettsäuren.

Fettsäureester wie Ethylstearat, Di-n-butyryl-adipat, Laurinsäurehexylester, Dipn* pylen-glykolpelargonat, Ester einer verzweigten Fettsäure mittlerer Kettenlänge mii gesättigten Fettalkoholen der Kettenlänge C 16 -C 18 , Isopropylmyristat, l palmitat, Capryl/Caprinsäureester von gesättigten Fettalkoholen der Kettenlan^e C 12 -C 18 , Isopropylstearat, Ölsäureoleylester, Ölsäuredecylester, Ethyloleat, Milch- säureethylester, wachsartige Fettsäureester wie künstliches Entenbürzeldrüsenfett. Dibutylphthalat, Adipinsäurediisopropylester, letzterem verwandte Estergemische u.a.

Fettalkohole wie Isotridecylalkohol, 2-Octyldodecanol, Cetylstearyl-alkohol, Oleylalkohol.

Fettsäuren wie z.B. Ölsäure und ihre Gemische.

Als hydrophile Phase seien genannt:

Wasser, Alkohole wie z.B. Propylenglycol, Glycerin, Sorbitol und ihre Gemische.

Als Emulgatoren seien genannt: nichtionogene Tenside, z.B. polyoxyethyliertes Rizinusöl, polyoxyethyliertes Sorbitan-monooleat, Sorbitanmonostearat, Glycerin- monostearat, Polyoxyethylstearat, Alkylphenolpolyglykolether;

ampholytische Tenside wie Di-Na-N-lauryl-ß-iminodipropionat oder Lecithin;

anionaktive Tenside, wie Na-Laurylsulfat, Fettalkoholethersulfate, Mono/Dialkyl- polyglykoletherorthophosphorsäureester-monoethanolaminsalz;

kationaktive Tenside wie Cetyltrimethylammoniumchlorid.

Als weitere Hilfsstoffe seien genannt: Viskositätserhöhende und die Emulsion stabilisierende Stoffe wie Carboxymethylcellulose, Methylcellulose und andere Cellulose- und Stärke-Derivate, Polyacrylate, Alginate, Gelatine, Gummi-arabicum,

Polyvinylpyrrolidon, Polyvinylalkohol, Copolymere aus Methylvinylether und Ma- leinsäureanhydrid, Polyethylenglykole, Wachse, kolloidale Kieselsäure oder Gemische der aufgeführten Stoffe.

Suspensionen können oral, dermal oder als Injektion angewendet werden. Sie wer- den hergestellt, indem man den Wirkstoff in einer Trägerflüssigkeit gegebenenfalls unter Zusatz weiterer Hilfsstoffe wie Netzmittel, Farbstoffe, resorptionsfördernde Stoffe, Konservierungsstoffe, Antioxidantien Lichtschutzmittel suspendiert.

Als Trägerflüssigkeiten seien alle homogenen Lösungsmittel und Lösungsmittel - gemische genannt.

Als Netzmittel (Dispergiermittel) seien die weiter oben angegebene Tenside ge¬ nannt.

Als weitere Hilfsstoffe seien die weiter oben angegebenen genannt.

Halbfeste Zubereitungen können oral oder dermal verabreicht werden. Sie unterscheiden sich von den oben beschriebenen Suspensionen und Emulsionen nur durch ihre höhere Viskosität.

Zur Herstellung fester Zubereitungen wird der Wirkstoff mit geeigneten Trägerstoffen gegebenenfalls unter Zusatz von Hilfsstoffen vermischt und in die gewünschte Form gebracht.

Als Trägerstoffe seien genannt alle physiologisch verträglichen festen Inertstoffe. Als solche dienen anorganische und organische Stoffe. Anorganische Stoffe sind z.B. Kochsalz, Carbonate wie Calciumcarbonat, Hydrogencarbonate, Aluminium¬ oxide, Kieselsäuren, Tonerden, gefälltes oder kolloidales Siliciumdioxid, Phos¬ phate.

Organische Stoffe sind z.B. Zucker, Zellulose, Nahrungs-und Futtermittel wie Milchpulver, Tiermehle, Getreidemehle und -schrote, Stärken.

Hilfsstoffe sind Konservierungsstoffe, Antioxidantien, Farbstoffe, die bereits weiter oben aufgeführt worden sind.

Weitere geeignete Hilfsstoffe sind Schmier- und Gleitmittel wie z.B. Magnc- siumstearat, Stearinsäure, Talkum, Bentonite, zerfallsfördernde Substanzen wie Stärke oder quervernetztes Polyvinylpyrrolidon, Bindemittel wie z.B Starke

Gelatine oder linerares Polyvinylpyrrolidon sowie Trockenbindemittel wie mikrtv kristalline Cellulose.

Die Wirkstoffe können in den Zubereitungen auch in Mischung mit Synergisten oder mit anderen Wirkstoffe, die gegen pathogene Endoparasiten wirken vorliegen. Solche Wirkstoffe sind z.B. L-2,3,5,6-Tetrahydro-6-phenyl-imιdazι - thiazol, Benzimidazolcarbamate, Praziquantel, Pyrantel, Febantel.

Anwendungsfertige Zubereitungen enthalten den Wirkstoff in Konzentrationen von 10 ppm - 20 Gewichtsprozent, bevorzugt von 0,1-10 Gewichtsprozent.

Zubereitungen die vor Anwendung verdünnt werden, enthalten den Wirkstoff in Konzentrationen von 0,5-90 Gew.-%, bevorzugt von 5 bis 50 Gewichtsprozent.

Im allgemeinen hat es sich als vorteilhaft erwiesen, Mengen von etwa 1 bis etwa 100 mg Wirkstoff je kg Körpergewicht pro Tag zur Erzielung wirksamer Ergeb¬ nisse zu verabreichen.

Beispiel A

In vivo Nematodentest

Haemonchus contortus / Schaf

Experimentell mit Heamonchus contortus infizierte Schafe wurden nach Ablauf der Präpatenzzeit des Parasiten behandelt. Die Wirkstoffe wurden als reiner Wirkstoff in Gelatinekapseln oral appliziert (p.o) oder als Lösung intravenös injiziert (i.V.).

Der Wirkungsgrad wird dadurch bestimmt, daß man die mit dem Kot ausge¬ schiedenen Wurmeier vor und nach der Behandlung quantitativ auszählt.

Ein völliges Sistieren der Eiausscheidung nach der Behandlung bedeutet, daß die Würmer abgetrieben wurden oder so geschädigt sind, daß sie keine Eier mehr produzieren (Dosis effectiva).

Geprüfte Wirkstoffe und wirksame Dosierungen (Dosis effectiva) sind aus der nachfolgenden Tabelle ersichtlich.

Beispiel Nr. Dosis effectiva in mg/kg p.o I.V.

0,5 0,5

Die Herstellung der erfindungsgemäßen Wirkstoffe geht aus den nachfolgenden Beispielen hervor.

Herstellungsbeispiele

1. Allgemeine Verfahrensschrift für die Chlorsulfonierung

Eine Lösung eines Depsipeptids (0,523 mmol) in Dichlormethan wird bei 0°C mit

Chlorsulfonsäure (37,3 mmol) versetzt, 2 Stunden bei 0°C und 2 Stunden bei Raumtemperatur gerührt. Das Reaktionsgemisch wird bei 0°C in Aceton (50 ml) eingetropft. Anschließend wird bei 0°C mit Morpholin (79,4 mmol) versetzt und 12 Stunden bei 60°C nachgerührt. Nach dieser Zeit wird eingeengt, in Wasser aufgenommen und mit Dichlormethan extrahiert (3 x). Die vereinigten organischen

Extrakte werden über Na 2 SO 4 getrocknet und eingeengt. Der Rückstand wird säulenchromatographisch mit dem Laufmittel tert.-Butylmethylether-Cyclohexan- Methanol = 10:1 :0,4 gereinigt. Es werden Depsipeptide der Formel (I) erhalten, in welcher die Substituenten die folgende Bedeutung haben.

2. Allgemeine Vorschrift für die Sulfonierung

Das entsprechende Depsipeptid (1,05 mmol) wird in 0°C kaltes Oleum (20 %, 25 ml) eingetragen und 1 bis 2 Stunden bei dieser Temperatur gerührt. An¬ schließend wird auf 250 ml Eis gegossen und mit Ba(OH) 2 neutralisiert. Der Rückstand wird abfiltriert und dreimal mit Wasser gewaschen. Das Filtrat wird auf 5 bis 10 ml eingeengt und über einen stark sauren Ionenaustauscher (50 g) mit

Wasser Chromatographien. Nach Einengen des Lösungsmittels werden die Depsi¬ peptide der Formel (I) erhalten.

3. Allgemeine Vorschrift für die Phosphorylierung

Zu einer auf -10°C gekühlten Suspension von PC1 3 (3 Äquivalente), A1C1 3 (3 Äquivalente) und dem Depsipeptid in Tetrachlormethan wird tropfenweise Sulfo- nylchlorid (3 Äquivalente) zugegeben. Es wird 1 Minute bei 70°C nachgerührt und überschüssiges SO 2 Cl 2 im Vakuum abdestilliert. Der Rückstand wird in Tetra¬ chlormethan aufgenommen und unter Kühlung langsam mit einem Überschuß eines Alkohols oder Amins versetzt. Das Reaktionsgemisch wird mehrfach mit

wenig Wasser gewaschen, über Na 2 SO 4 getrocknet und eingeengt. Säulenchroma¬ tographie des Rückstandes an Kieselgel liefert die Depsipeptide der Formel (I).

4. Allgemeine Vorschrift für die Sulfenylierung

SbCl 5 (0,15 mmol) und AgSbF 6 (0,15 mmol) werden in 2 ml 1,2-Dichlorethan bei Raumtemperatur vorgelegt, dann wird eine Löung von Dimethyldisulfid

(0,5 mmol) in Dichlormethan (2 ml) zugetropft und zuletzt eine Lösung des Depsipeptids (1,0 mmol) in 1,2-Dichlorethan zugetropft. Das Reaktionsgemisch wird für 3 bis 6 Stunden zum Rückfluß erhitzt und nach Abkühlen mit ges. wäßriger NaHCO 3 -Lösung gequenscht. Es wird dreimal mit Wasser gewaschen, über Na 2 SO 4 getrocknet und eingeengt. Säulenchromatographie des Rückstandes an Kieselgel liefert die Depsipeptide der Formel (I).

5. Allgemeine Vorschrift für die Thiocyanierung

Eine Lösung des Depsipeptides (1,0 mmol) in Eisessig (5 ml) wird mit Ca(SCN) 2 (2 bis 5 mmol) umgesetzt und bei 60°C gerührt. Nach Abkühlen und Filtrieren wird mit Wasser verdünnt, mit NaHCO 3 -Lösung neutralisiert und mit Ethylacetat extrahiert. Säulenchromatographie des Rückstandes an Kieselgel liefert die Dep¬ sipeptide der Formel (I).

ERSATZBLAπ (REGEL 26)

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