DEUBEL FRANK (DE)
WO2015078789A1 | 2015-06-04 |
DE102013224159A1 | 2015-05-28 | |||
US20150140445A1 | 2015-05-21 | |||
US7476469B2 | 2009-01-13 | |||
DE10027626A1 | 2001-12-13 | |||
EP0785586A1 | 1997-07-23 |
AURBACH, D. ET AL., LANGMUIR, vol. 28, 2012, pages 965 - 976
Patentansprüche Elektrolyt, der 100 Gewichtsteile aprotisches Lösungsmittel, 1 bis 50 Gewichtsteile lithiumhaltiges Leitsal 4 bis 50 Gewichtsteile Vinylencarbonat und cyclisches Phosphonamid der allgemeinen Formel enthält, in der R , R2 , R3 jeweils einen unsubstituierten oder mit Fluor, Chlor oder Silylgruppen substituierten Kohlenwasserstoffrest mit 1-20 Kohlenstoffatomen bedeuten, wobei zwei oder drei der Reste R1, R2 , R3 miteinander verbunden sein können und n die Werte 0, 1, 2, 3, 4 oder 5 bedeutet. 2. Elektrolyt nach Anspruch 1, bei dem R2 und R3 ausgewählt werden aus und Trimethylsilylalkylresten mit 1-6 Kohlenstoffatomen im Alkylrest. 3. Elektrolyt nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, bei dem R1 ein Alkylrest mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen ist. 4. Elektrolyt nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, bei dem n den Wert 1 hat Elektrolyt nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, bei dem der Elektrolyt 0,1 bis 10 Gewichtsteile cyclisches Phosphonamid der allgemeinen Formel 1 enthält. 6. Elektrolyt nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, bei dem das aprotische Lösungsmittel ausgewählt wird aus organischen Carbonaten, cyclischen und linearen Estern, cyclischen und linearen Ethern, Ketonen, Lactonen, Sulfolanen, Dimethylsulfoxid, Formamid, Dimethylformamid, 3 -Methyl -1 , 3 -oxazolidine-2 -on und Gemischen dieser Lösungsmittel. 7. Elektrolyt nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, bei dem das lithiumhaltige Leitsalz ausgewählt wird aus LiPFg , LiBF4 , LiCl04 , LiAsFg , LiS03CxF2x+1 ^ (LiB(C204)2, LiBF2 (C204) ) , LiN(S02CxF2x+i) 2 und LiC (S02CxF2x+i) 3 , wobei x ganzzahlige Werte von 0 bis 8 einnimmt, und deren Mischungen. 8. Elektrolyt nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, welcher 0,1 - 10 Gew.-% cyclisches Phosphonamid der allgemeinen Formel 1 enthält. 9. Lithium- Ionen-Batterie, welche Kathode, Anode, Separator und den Elektrolyten gemäß einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche umfasst. 10. Lithium- Ionen-Batterie nach Anspruch 9, welche eine Silicium enthaltende Anode umfasst. |
Die Erfindung betrifft einen Elektrolyten, der aprotisches Lösungsmittel, lithiumhaltiges Leitsalz, Vinylencarbonat und cyclisches Phosphonamid umfasst, sowie eine Lithium- Ionen- Batterie .
Lithium- Ionen-Batterien gehören zu den aussichtsreichsten
Systemen für mobile Anwendungen. Die Einsatzgebiete reichen dabei von hochwertigen Elektronikgeräten bis hin zu Batterien für Kraftfahrzeuge mit Elektroantrieb.
Elektrolytstammlösungen für Lithium- Ionen-Batterien auf Basis cyclischer/aliphatischer Carbonate sind vielfach beschrieben und bilden als Hauptkomponenten die Basis der meisten
Elektrolytgrundzusammensetzungen. Vinylencarbonat (VC) , welches als Filmbildungsadditive den Aufbau der „solid elektrolyte interphase" (SEI) unterstützen soll, wird typischerweise meist in Mengen 2-10 Gew.-% zugegeben. In US7476469 sind auch
Stammlösungen mit einem höheren VC-Anteil für ein
Anodenmaterial bestehend aus dünnen amorphen/mikrokristallinen Silicium-Schichten beschrieben.
In WO15078789 werden silylierte, cyclische Phosphonamide und deren Einsatz als Additiv für Elektrolytmischungen in Lithium- Ionenbatterien beschrieben.
Aufgrund einer starken Volumenausdehnung von Si-haltigen
Anodenmaterialien während der Zyklisierung ist die
Zyklenstabilität von Li-Ionen-Batterien mit Si-haltigen
Anodenmaterialien noch unzureichend. Die in den ersten Zyklen durch elektrochemische Zersetzung einzelner Elektrolytbestandteile gebildete SEI-Schicht hält den starken mechanischen Belastungen nicht stand. Eine fortwährende
Nachbildung der SEI-Schicht führt zur Verarmung/zum Verbrauch einzelner Elektrolytbestandteile und damit zu einer
kontinuierlichen Abnahme der Kapazität der Zelle mit steigender Zyklenzahl .
Gegenstand der Erfindung ist ein Elektrolyt, der
100 Gewichtsteile aprotisches Lösungsmittel,
1 bis 50 Gewichtsteile lithiumhaltiges Leitsalz,
4 bis 50 Gewichtsteile Vinylencarbonat und
cyclisches Phosphonamid der allgemeinen Formel 1
enthält, in der
R 1 , R 2 , R 3 jeweils einen unsubstituierten oder mit Fluor, Chlor oder Silylgruppen substituierten Kohlenwasserstoffrest mit 1-20 Kohlenstoffatomen bedeuten, wobei zwei oder drei der
Reste R 1 , R 2 , R 3 miteinander verbunden sein können und n die Werte 0, 1, 2, 3, 5 oder 5 bedeutet.
Überraschend wurde gefunden, dass der Kapazitätserhalt von Lithium- Ionen-Batterien während der Zyklisierung durch den Einsatz von Phosphonamid der allgemeinen Formel 1 als Additiv in VC-reichen Elektrolytstammlösungen signifikant verbessert werden kann. Der kontinuierliche Kapazitätserhalt ist sogar besser als bei der gewählten Referenzelektrolytmischung ausgehend von literaturbekannten Elektrolytzusammensetzungen für Si-haltige Anoden [Kawashima, A. et al . , Journal of The Electrochemical Society 2011, 158, A798-A801; Aurbach, D. et al., Langmuir 2012, 28, 965-976] . Die
Referenzelektrolytmischung besteht aus Ethylmethylcarbonat (EMC) und Fluorethylencarbonat (FEC) mit einem geringen Anteil an VC.
Beispiele für Reste R 1 , R 2 , R 3 sind Alkylreste, wie der Methyl- , Ethyl-, n-Propyl-, iso-Propyl-, 1-n-Butyl-, 2-n-Butyl-, iso- Butyl-, tert . -Butyl- , n-Pentyl-, iso-Pentyl-, neo-Pentyl-, tert . -Pentylrest ; Hexylreste, wie der n-Hexylrest ; Heptylreste, wie der n-Heptylrest ; Octylreste, wie der n-Octylrest, iso- Octylreste und der 2 , 2 , -Trimethylpentylrest ; Nonylreste, wie der n-Nonylrest; Decylreste, wie der n-Decylrest; Dodecylreste , wie der n-Dodecylrest ; Octadecylreste , wie der n-Octadecylrest ; Cycloalkylreste , wie der Cyclopentyl- , Cyclohexyl-,
Cycloheptylrest und Methylcyclohexylreste ; Alkenylreste , wie der Vinyl-, 1-Propenyl- und der 2-Propenylrest ; Arylreste, wie der Phenyl-, Naphthyl-, Anthryl- und Phenanthrylrest ;
Alkarylreste, wie o-, m- , p-Tolylreste ; Xylylreste und
Ethylphenylreste ; und Aralkylreste , wie der Benzylrest, der oc- und der ß-Phenylethylrest .
Beispiele für substituierte Reste R 1 , R 2 , R 3 sind der
Trifluormethyl , der 3 , 3 , 3 -Trifluor-n-propylrest , der
2 , 2 , 2 , 2 " , 2 " , 2 " -Hexafluorisopropylrest , der 5,5,5,4,4,3,3- Heptafluorpentylrest und Heptafluorisopropylrest , und
Halogenarylreste, wie der o- , m- und p-Chlorphenylrest und Trimethylsilylalkylreste mit 1-6 Kohlenstoffatomen im
Alkylrest, insbesondere der Trimethylsilylmethlrest . Bevorzugte Kohlenwasserstoffreste R 1 weisen 1-10
Kohlenstoffatome auf. Besonders bevorzugt sind Alkylreste mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen und Alkenylreste mit 2 bis 6
Kohlenstoffatomen. Insbesondere bevorzugt für R 1 , R 2 , R 3 ist jeweils der Methyl-, Ethyl-, n-Propyl-, iso-Propyl- und
Vinylrest .
Wenn zwei oder drei der Reste R 1 , R 2 , R 3 miteinander verbunden sind, können diese einen mono- oder bicyclischen
Kohlenwasserstoffring bilden.
Vorzugsweise hat n die Werte 0 oder 1.
Besonders bevorzugt ist N,N -Bis (trimethylsilylmethyl) -N, N - trimethylenmethylphosphonsäurediamid .
Die Herstellung der cyclischen Phosphonamide der allgemeinen Formel 1 ist bekannt aus WO15078789. Vorzugsweise enthält der Elektrolyt 0,1 bis 10 Gewichtsteile, besonders bevorzugt 0,5 bis 5 Gewichtsteile, insbesondere 1 bis 3 Gewichtsteile cyclisches Phosphonamid der allgemeinen Formel 1. ■ Das aprotische Lösungsmittel wird vorzugsweise ausgewählt aus organischen Carbonaten, wie Dimethylcarbonat , Diethylcarbonat , Ethylmethylcarbonat , Ethylencarbonat , Vinylencarbonat ,
Propylencarbonat , Butylencarbonat ; cyclischen und linearen Estern, wie Methylacetat , Ethylacetat Butylacetat,
Propylpropionat , Ethylbutyrat , Ethyl-isobutyrat; cyclischen und linearen Ethern, wie 2-Methyltetrahydrofuran, 1,2- Diethoxymethan, THF, Dioxan, 1 , 3 -Dioxolan, Diisopropylether, Diethylenglycoldimethylether; Ketonen, wie Cyclopentanon, Di- isopropylketon, Methyl-isobutylketon; Lactonen, wie γ- Butyrolacton; Sulfolane, Dimethylsulfoxid, Formamid,
Dimethylformamid, 3-Methyl-l, 3 -oxazolidine-2 -on und Gemischen dieser Lösungsmittel.
Besonders bevorzugt sind die vorstehend beschriebenen
organischen Carbonate .
Der Elektrolyt enthält vorzugsweise 5 bis 40 Gewichtsteile, insbesondere 10 bis 20 Gewichtsteile lithiumhaltiges Leitsalz.
Das lithiumhaltige Leitsalz wird vorzugsweise ausgewählt aus LiPFg , LiBF 4 , LiC10 4 , LiAsFg , (LiB(C 2 0 4 ) 2 , LiBF 2 (C 2 0 4 ) ) ,
LiS0 3 C x F 2x+li LiN(S0 2 C x F 2x+1 ) 2 und LiC (S0 2 CxF 2x+1 ) 3 , wobei x ganzzahlige Werte von 0 bis 8 einnimmt, und deren Mischungen.
Die Elektrolyte können, wie beispielsweise in DE10027626A beschrieben, auch weitere Additive, wie organische Isocyanate zur Herabsetzung des Wassergehaltes, HF-Abfänger,
Lösungsvermittler für LiF, organische Lithiumsalze und/oder Komplexsalze enthalten.
Ebenfalls Gegenstand der Erfindung ist eine Lithium- Ionen- Batterie, welche Kathode, Anode, Separator und den vorstehend beschriebenen Elektrolyten umfasst.
Die negative Elektrode der Lithium-Ionen-Batterie (Anode) umfasst vorzugsweise ein Material, das reversibel Lithiumionen aufnehmen und wieder abgeben kann, wie beispielsweise
metallisches Lithium, Kohlenstoff, wie Ruß oder Graphit,
Silicium, Zinn, Aluminium oder Blei, bevorzugt Graphit und/oder
Silicium. Die positive Elektrode der Lithium-Ionen-Batterie (Kathode) umfasst vorzugsweise ein Lithium-Übergangmetall-Oxid oder ein Lithium-Übergangsmetall-Phosphat . Bevorzugte Übergangmetalle sind Ti, V, Cr ; Mn, Co, Fe, Ni, Mo, W.
Bevorzugte Lithium-Übergangmetall -Oxide sind LiCoC>2, LiCo0 2 ,
LiNi0 2 , LiMn0 2 , LiMn 2 0 4 , Li(CoNi)0 2 , Li(CoV)0 2 , Li(CoFe)0 2i Bevorzugte Lithium-Übergangsmetall -Phosphate sind L1C0PO4
Li(NiMn)0 2 und LiNiPC>4. Die Elektroden der Lithium- Ionen- Batterie können weitere Additive enthalten, die z.B. die
Leitfähigkeit erhöhen, Bindemittel, Dispergiermittel und
Füllstoffe. Es können die weiteren Additive eingesetzt werden, welche in EP785586A beschrieben sind.
Ebenfalls Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung des vorstehend beschriebenen Elektrolyten in einer Lithium- Ionen- Batterie . Alle vorstehenden Symbole der vorstehenden Formeln weisen ihre Bedeutungen jeweils unabhängig voneinander auf. In allen
Formeln ist das Siliciumatom vierwertig.
In den folgenden Beispielen sind, falls jeweils nicht anders angegeben, alle Mengen- und Prozentangaben auf das Gewicht bezogen, alle Drücke 0,10 MPa (abs.) und alle Temperaturen 20°C.
Beispiele :
1. Referenzelektrolytmischung mit Ethylmethylcarbonat (EMC) und Fluorethylencarbonat (FEC) (nicht erfindungsgemäss)
Es wurde ausgehend von literaturbekannten
Elektrolytzusammensetzungen [Kawashima, A. et al . , Journal of The Electrochemical Society 2011, 158, A798-A801; Aurbach, D. et al . , Langmuir 2012, 28, 965 - 976] analog eine Mischung hergestellt aus FEC/EMC im Volumenverhältnis 30:70. Darin wurden 2 Gew.-% Vinylencarbonat und 1 M LiPF6 gelöst. 2. Elektrolytmischung mit Ν,Ν' -Bis (trimethylsilylmethyl) -Ν,Ν Λ - trimethylenmethylphosphonsäurediamid (cyPPA)
Es wurde eine Mischung hergestellt aus
Vinylencarbonat/Ethylmethylcarbonat im Volumenverhältnis 12:88. Darin wurden 2 Gew.-% cyPPA und 1 M LiPFg gelöst.
Verwendete Elektroden und Zellbau: Mit den Elektrolytmischungen aus Beispiel 1,2 und 3 wurden Vollzellen (Typ CR2032) mit
Si/Graphit Anode und NMC (Nickel -Mangan-Kobalt ) gebaut. Die
Elektrolytmenge lag konstant bei 80 μΐ . Als Separator wurden GF Type D Glass Microfibre Filters (Whatman) verwendet. Die eingesetzte Anode bestand zu 20 % aus Silicium (nicht
aggregierte Partikel mit einer mittleren Partikelgröße von ~ 180 nm) , 60 % Graphit (SFG 6) , 8 % Binder (CMC 1380) und 12 %
Leitruß (Super P) . Bei der verwendeten Kathode handelte es sich um ein Standardmaterial bestehend aus 94 % NMC111, 2 % Binder und 4 % Leitmaterial. Das eingesetzte Kapazitätsverhältnis von Kathode zu Anode betrug 2,0/2,1 mAh/cm 2 . An den gebauten Zellen wurden jeweils Entladekapazitäten im ersten Zyklus ZI sowie der Kapazitätsrückhalt nach 100 (Rückhalt Z100) und 300 Zyklen (Rückhalt Z300) bestimmt. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 aufgef hrt . Geräte und Messmethoden: Die elektrochemische Testung erfolgte an einem Prüfstand BaSyTeC CTS-Lab Battery Test System in
Vollzellen - Knopfzellen. Die Zellen wurden zunächst im
Spannungsfenster von 4,2 -3,0 V zwei Zyklen mit C/10 und einem sich jeweils anschließenden CV-Schritt formiert (4,2 V bis 3 V, C/10, cccv (cv-Schritt bis I< 0,01 CA)) . Im Anschluss wurde im gleichen Spannungsfenster, 300 Zyklen mit C/2 und einem sich jeweils anschließenden CV-Schritt zyklisiert (4,2 V bis 3 V, C/2, cccv (cv-Schritt bis I< 0,125 CA)) . Tabelle 1:
Der Effekt des cyclischen Phosphonamids der allgemeinen Formel
1 ist sichtbar am Kapazitätsrückhalt in Tabelle 1: Es werden ca. 17 % Verbesserung nach 100 Zyklen und ca. 22 % Verbesserung nach 300 Zyklen gegenüber der Referenzelektrolytmischung (siehe Beispiel 1) erreicht.
Der gleiche Ausgangszustand (Beladung, Balancing) der
Elektroden in den Zellen enthaltend Elektrolytmischungen 1 und
2 wird belegt durch annährend gleiche Entladekapazität der Zellen im ersten Zyklus ZI.
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