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Title:
DECORATIVE VEHICLE ELEMENT HAVING A CONTOUR LIGHT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2022/128552
Kind Code:
A2
Abstract:
The invention relates to a decorative vehicle element having a contour light. The decorative element (1) is produced as an integrally bonded composite from at least two plastics components (3K, 4K) in a multi-component injection moulding process, in which a first plastics component (3K) of the at least two plastics components (3K, 4K) consists of a material which can be galvanically coated or lacquered and forms the decorative element (1), and a second plastics component (4K) of the at least two plastics components (3K, 4K) consists of a transparent or translucent and galvanically inert material and forms a contour light region through which light from an optical fibre element (20) can pass. The second plastics component (4K) is located on a rear face of the first plastics component (3K) adjoining this face and partially covers the rear face of the first plastics component (3K). An element component (3) produced from the first plastics component (3K) performs fastening and fixing of the optical fibre (20) located on the rear face.

Inventors:
BUSTO JON (ES)
PILES SERGIO (ES)
Application Number:
PCT/EP2021/084304
Publication Date:
June 23, 2022
Filing Date:
December 06, 2021
Export Citation:
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Assignee:
BAYERISCHE MOTOREN WERKE AG (DE)
International Classes:
B29C59/10; B29C45/16; B29C59/14
Foreign References:
DE102016100629A12016-10-27
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Claims:
Patentansprüche Fahrzeug-Zierbauteil mit einem Konturlicht, wobei das Zierbauteil (1) aus zumindest zwei Kunststoffkomponenten (3K, 4K) in einem Mehrkomponentenspritzgießverfahren als stoffschlüssiger Verbund hergestellt ist, wobei eine erste Kunststoffkomponente (3K) der zumindest zwei Kunststoffkomponenten (3K, 4K) aus einem galvanisch beschicht- oder lackierbaren Material besteht und das Zierbauteil (1) ausbildet und eine zweite Kunststoffkomponente (4K) der zumindest zwei Kunststoffkomponenten (3K, 4K) aus einem transparenten oder transluzenten und galvanoinerten Material besteht und einen von einem Lichtleiterelement (20) durchleuchtbaren Konturlichtbereich ausbildet, wobei die zweite Kunststoffkomponente (4K) auf einer Rückseite der ersten Kunststoffkomponente (3K) angrenzend an diese angeordnet ist und die Rückseite der ersten Kunststoffkomponente (3K) teilweise bedeckt, dadurch gekennzeichnet, dass eine aus der ersten Kunststoffkomponente (3K) hergestellte Bauteilkomponente (3) eine Befestigung und Fixierung des rückseitig angeordneten Lichtleiterelements (20) übernimmt. Fahrzeug-Zierbauteil nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Fixierung mittels zumindest eines in Richtung der Rückseite weisenden Stegs (6) erfolgt. Fahrzeug-Zierbauteil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich eines zwischen der aus der ersten Kunststoffkomponente (3K) hergestellten Bauteilkomponente (3) und einer aus der zweiten Kunststoffkomponente (4K) hergestellten Bauteilkomponente (4) gebildeten Materialstoßes ein Werkstoffübergang (7, 10) der ersten Kunststoffkomponente (3K) und der zweiten Kunststoffkomponente (4K) kontinuierlich und ohne Wandstärkensprung erfolgt. Fahrzeug-Zierbauteil nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass im vorderseitigen Bereich des Materialstoßes (8, 11) eine Stufe (9, 12) mit einer Höhe von zumindest 0,5mm erzeugt ist. Fahrzeug-Zierbauteil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die aus der ersten Kunststoffkomponente (3K) hergestellte Bauteilkomponente (3) vorderseitig mit einem Schutzschichtverbund (14), bestehend aus zumindest einer Lackschicht (15, 16), versehen ist. Fahrzeug-Zierbauteil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Konturlichtbereich vorderseitig mit einem Schutzschichtverbund (14), bestehend aus zumindest einer Lackschicht (15, 16), versehen ist. Fahrzeug-Zierbauteil nach einem der Ansprüche 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass eine erste Lackschicht (15) aus einem haftvermittelnden transparenten oder eingefärbten transluzenten Material besteht, welche ohne weitere Zwischenschicht auf die aus der ersten Kunststoffkom ponente (3K) hergestellte Bauteilkomponente (3) und/oder den Konturlichtbereich aufgebracht ist. Fahrzeug-Zierbauteil nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass eine zweite Lackschicht (16) aus einem transparenten sowie mechanisch und chemisch beständigen Material besteht. Fahrzeug-Zierbauteil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Verbund aus der aus der ersten Kunststoffkomponente (3K) hergestellten Bauteilkomponente (3) und der aus der zweiten Kunststoffkomponente (4K) hergestellten Bauteilkomponente (4) durch eine Klebeverbindung o- der eine Schweißverbindung mit einem Innenteil-Träger (23) hergestellt ist. Verfahren zur Herstellung eines Fahrzeug-Zierbauteils mit einem Konturlicht (2), wobei das Zierbauteil (1) aus zumindest zwei Kunststoffkom ponenten (3K, 4K) in einem Mehrkomponentenverfahren als stoffschlüssiger Verbund hergestellt ist, wobei eine erste Kunststoffkomponente (3K) der zumindest zwei Kunststoffkomponenten (3K, 4K) aus einem galvanisch beschicht- oder lackierbaren Material besteht und das Zierbauteil (1) ausbildet und eine zweite Kunststoffkomponente (4K) der zumindest zwei Kunststoffkomponenten (3K, 4K) aus einem transparenten o- der transluzenten und galvanoinerten Material besteht und einen von einem Lichtleiterelement (20) durchleuchtbaren Konturlichtbereich ausbildet, wobei die zweite 14

Kunststoffkomponente (4K) auf einer Rückseite der ersten Kunststoffkomponente (3K) an-grenzend an diese angeordnet ist und die Rückseite der ersten Kunststoffkomponente (3K) teilweise bedeckt und wobei eine aus der ersten Kunststoffkomponente (3K) hergestellte Bauteilkomponente (3) eine Befestigung und Fixierung des rückseitig angeordneten Lichtleiterelements (20) übernimmt, mit den Schritten a) Herstellung einer Verbindung zwischen einer ersten Kunststoffkom ponente (3K) aus einem galvanisch beschicht- oder lackierbaren Material und der zweiten Kunststoffkomponente (4K) der zumindest zwei Kunststoffkomponenten (3K, 4K) aus einem transparenten oder transluzenten und galvanoinerten Material im Mehrkomponentenspritzgießverfahren; b) Galvanisierung oder Lackierung des in Schritt a) erzeugten Verbunds, wobei sich eine galvanische Schicht oder Lackschicht nur auf der ersten Kunststoffkomponente (3K) ausbildet; c) Durchführen einer vorderseitigen Oberflächenbehandlung des galvanisierten oder lackierten Verbunds. Verfahren nach Anspruch 10, bei dem die Oberflächenbehandlung eine Aktivierung der vorderseitigen Oberfläche in einer Plasma-Anlage mit einem Niederdruckplasma umfasst. Verfahren nach Anspruch 11 , bei dem die Oberflächenbehandlung eine Aktivierung der vorderseitigen Oberfläche in der Plasma-Anlage bei einem Unterdrück von 0,15mbar und Wasserdampf als Prozessgas umfasst. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 12, bei dem die Oberflächenbehandlung umfasst, die aus der ersten Kunststoffkomponente (3K) hergestellte Bauteilkomponente (3) des galvanisierten oder lackierten Verbunds vorderseitig mit einem Schutzschichtverbund (14), bestehend aus zumindest einer Lackschicht (15, 16), zu versehen. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 12, bei dem die Oberflächenbehandlung umfasst, den Konturlichtbereich vorderseitig mit einem Schutzschichtverbund (14), bestehend aus zumindest einer Lackschicht (15, 16), zu versehen. 15 Verfahren nach einem der Ansprüche 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass auf den galvanisierten oder lackierten Verbund vorderseitig eine erste Lackschicht (15) aus einem haftvermittelnden transparenten oder eingefärbten transluzenten Material aufgebraucht wird, und zwar ohne weitere Zwischenschicht auf die aus der ersten Kunststoffkomponente (3K) hergestellte Bauteilkomponente (3) und/oder den Konturlichtbereich. Verfahren nach einem der Ansprüche 13 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass auf den galvanisierten oder lackierten Verbund vorderseitig eine zweite Lackschicht (16) aus einem transparenten sowie mechanisch und chemisch beständigen Material aufgebracht wird.

Description:
Fahrzeug-Zierbauteil mit einem Konturlicht

Die Erfindung betrifft ein galvanisch dekoriertes Fahrzeug-Zierbauteil mit einem Konturlicht, welches mit einem darin montierten Lichtleiterelement für ambiente Beleuchtungen, z.B. eines Kühlergrills, in Fahrzeugen eingesetzt werden kann.

Aus der DE 10 2016 100629 A1 ist ein galvanisch dekoriertes Zierelement mit Konturlicht bekannt, das aus wenigstens zwei Kunststoffkomponenten im stoffschlüssigen Verbund gefertigt ist. Eine erste der Kunststoffkomponenten ist galvanisierbar und bildet das Zierelement aus. Wenigstens eine zweite der Kunststoffkomponenten ist galvanoinert, welches den Galvanikprozess unbeschichtet und unverändert durchläuft und den durchleuchtbaren Konturlichtbereich darstellt. Der aus der zweiten Kunststoffkomponente gefertigte Bauteilabschnitt umspannt den durchleuchtbaren Konturlichtbereich sowie die Rückseite des Bauteilabschnitts der ersten Kunststoffkomponente, wobei sich letzteres positiv auf den Verzug der Komponenten auswirkt. Befestigungselemente des Zierelements, wie Haken oder Rastelemente, werden aus der nicht galvanisierbaren Komponente gebildet. An der zweiten, nicht galvanisierbaren Komponente erfolgt die Befestigung bzw. Fixierung für ein rückseitig angebrachtes Leuchtmittel sowie die Befestigung der Zierleiste an einem Träger.

Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Fahrzeug-Zierbauteil mit einem Konturlicht anzugeben, welches gegenüber den aus dem Stand der Technik kompakter aufbaubar ist und mit dem filigrane Konturlichtlösungen bei hoher optischer Güte realisierbar sind. Eine weitere Aufgabe besteht darin, ein Verfahren zum Herstellen eines Fahrzeug-Zierbauteils mit einem Konturlicht anzugeben, mit dem auf einfache, zuverlässige und kostengünstige Weise ein kompaktes Fahrzeug-Zierbauteil hoher optischer Güte erzeugbar ist.

Diese Aufgaben werden gelöst durch ein Fahrzeug-Zierbauteil gemäß den Merkmalen des Anspruches 1 sowie ein Verfahren gemäß den Merkmalen des Anspruches 10. Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.

Es wird ein Fahrzeug-Zierbauteil mit einem Konturlicht geschaffen, welches im Vergleich zum Stand der Technik kompakter aufgebaut ist, im Verbund gefertigt werden kann und eine ästhetisch ansprechende Optik aufweist. Ermöglicht wird dies dadurch, dass das Zierbauteil aus zumindest zwei Kunststoffkomponenten in einem Mehrkomponentenspritzgießverfahren als stoffschlüssiger Verbund hergestellt ist. Eine erste Ku nststoffkom ponente der zumindest zwei Kunststoffkomponenten besteht aus einem galvanisch beschicht- oder lackierbaren Material und bildet das Zierbauteil aus. Eine zweite Kunststoffkomponente der zumindest zwei Kunststoffkomponenten besteht aus einem transparenten oder transluzenten und galvanoinerten Material und bildet einen von einem Lichtleiterelement durchleuchtbaren Konturlichtbereich. Die zweite Kunststoffkomponente ist auf einer Rückseite der ersten Kunststoffkom ponente angrenzend an diese angeordnet und bedeckt die Rückseite der ersten Kunststoffkomponente teilweise. Das Fahrzeug-Zierbauteil zeichnet sich dadurch aus, dass eine aus der ersten Kunststoffkom ponente hergestellte Bauteilkomponente eine Befestigung und Fixierung des rückseitig angeordneten Lichtleiterelements übernimmt.

Dadurch, dass die zweite Kunststoffkom ponente die Rückseite der ersten Kunststoffkomponente aus dem galvanisch beschicht- oder lackierbaren Material nur teilweise bedeckt, kann die Befestigung und Fixierung des rückseitig angeordneten Lichtleiterelements durch das aus der ersten Kunststoffkomponente hergestellten Bauteilkomponente übernommen werden. Hierdurch ergibt sich einerseits ein vergrößerter Bauraum auf der Rückseite des Zierbauteils, da die zweite Kunststoffkomponente die Rückseite der ersten Kunststoffkomponente nur teilweise bedeckt. Dies erlaubt eine einfache Fertigung des Zierbauteils, da der Bauraum für Werkzeuge vergrößert ist. Da der die Fixierung des Lichtleiterelements übernehmende Teil zudem nicht durch die zweite Kunststoffkomponente hindurchgeführt werden braucht, ist die Fertigung auch im Hinblick auf Entformbarkeit vereinfacht. Darüber hinaus lassen sich die Optik beeinträchtigende Einfallstellen zuverlässig vermeiden. Zudem werden die Freiheitsgrade zur Befestigung und Fixierung des Lichtleiterelements erhöht. Da zur Befestigung des Zierbauteils keine Elemente der zweiten Kunststoffkomponente genutzt werden, ist die Gefahr optischer Fehler in dem Konturlichtbereich aufgrund von mechanischen Verformungen geringer. Die optische Qualität kann dadurch besser sichergestellt werden.

Die erste Kunststoffkomponente kann beispielsweise aus einem butadienhaltigen Copoly- merisat bestehen. Die zweite Kunststoffkomponente kann aus einem amorphen Polyamid (PA), das transparent, transluzent oder lichtstreuend ist, bestehen. Insbesondere kann ein Polycarbonat (PC) zum Einsatz kommen. Alternativ sind Polymethylmethacrylat (PMMA) oder Cyclo-Olefin-Copolymeren (COC) als Materialien denkbar. Bauteile aus Polyamiden (PA) bzw. Polycarbonaten (PC) ermöglichen ein Durchleuchten, so dass hiermit die gewünschten Konturlichtlösungen realisierbar sind.

In einer zweckmäßigen Ausgestaltung erfolgt die Fixierung des Lichtleiterelements mittels zumindest eines in Richtung der Rückseite weisenden Stegs. Neben seiner mechanischen Funktion kann der zumindest eine in Richtung der Rückseite der Zierbauteils weisende Steg auch eine lichtleitende Funktion erfüllen. Hierzu kann die Oberfläche des zumindest einen Stegs mit einer entsprechenden reflektierenden Oberfläche versehen werden. Dies kann beispielsweise das im Rahmen eines Galvanik- oder Lackierprozesses auf die erste Kunststoffkomponente aufgebrachte Material sein.

Gemäß einer weiteren zweckmäßigen Ausgestaltung erfolgt im Bereich eines zwischen der aus der ersten Kunststoffkom ponente hergestellten Bauteilkomponente und einer aus der zweiten Kunststoffkomponente hergestellten Bauteilkomponente gebildeten Materialstoßes ein Werkstoffübergang der ersten Kunststoffkomponente und der zweiten Kunststoffkomponente, der kontinuierlich und ohne Wandstärkensprung verläugt. Der kontinuierliche Werkstoffübergang ermöglicht die Erzeugung eines stoffschlüssigen Verbunds mit annähernd kontinuierlicher Dicke im Bereich des Materialstoßes, wodurch sich keinerlei Materialverwerfungen oder optisch wahrnehmbare Einfallstellen ergeben.

Es ist weiterhin zweckmäßig, wenn im vorderseitigen Bereich des Materialstoßes eine Stufe mit einer Höhe von zumindest 0,5 mm erzeugt ist. Dies stellt sicher, dass ein definierter Materialübergang erfolgt, wobei eine Beschichtung der ersten Kunststoffkom ponente genau bis zum Materialstoß ermöglicht ist. Auch dies ermöglicht eine hochwertige optische Qualität.

Eine weitere zweckmäßige Ausgestaltung sieht vor, dass die aus der ersten Kunststoffkomponente hergestellte Bauteilkomponente vorderseitig mit einem Schutzschichtverbund, bestehend aus zumindest einer Lackschicht, versehen ist. Hierdurch können sowohl die optischen Eigenschaften in gewünschter Weise eingestellt werden, ebenso wie ein mechanischer Schutz bereitstellbar ist. Dadurch kann das Zierbauteil nicht nur als Fahrzeug-Interieurbauteil, sondern auch als Exterieur-Bauteil genutzt werden. Eine weitere zweckmäßige Ausgestaltung sieht vor, dass alternativ oder zusätzlich der Konturlichtbereich vorderseitig mit einem Schutzschichtverbund, bestehend aus zumindest einer Lackschicht, versehen ist. Auch hier kann durch den Schutzschichtverbund insbesondere eine an unterschiedlichste Umgebungsbedingungen angepasste Schutzschicht bereitgestellt werden.

Eine weitere zweckmäßige Ausgestaltung sieht vor, dass eine erste Lackschicht aus einem haftvermittelnden transparenten oder eingefärbten transluzenten Material besteht, welche ohne weitere Zwischenschicht auf die aus der ersten Kunststoffkomponente hergestellte Bauteilkomponente und/oder den Konturlichtbereich aufgebracht ist. Mittels der ersten Lackschicht können besondere optische Effekte erzielt werden, wie z.B. eine Einfärbung oder Metallisierung.

Zweckmäßigerweise besteht eine zweite Lackschicht aus einem transparenten sowie mechanisch und chemisch beständigen Material. Die zweite Lackschicht kann in einer Variante unmittelbar auf die erste Lackschicht aufgebracht sein. Die zweite Lackschicht kann in einer anderen Variante unmittelbar, d.h. unter Verzicht auf die erste Schicht, auf die aus der ersten Kunststoffkomponente hergestellte Bauteilkomponente und/oder den Konturlichtbereich aufgebracht sein. Die zweite Lackschicht stellt primär an äußere Umgebungsbedingungen angepasste schützende Eigenschaften bereit.

Gemäß einer weiteren zweckmäßigen Ausgestaltung ist der Verbund aus der aus der ersten Kunststoffkomponente hergestellten Bauteilkomponente und der aus der zweiten Kunststoffkomponente hergestellten Bauteilkomponente durch eine Klebeverbindung oder eine Schweißverbindung oder eine Steckverbindung mit einem Innenteil-Träger hergestellt. Eine derartige Verbindung ermöglicht gleichzeitig eine Abdichtung der Rückseite des Fahrzeug-Zierbauteils relativ zu dem Innenteil-Träger.

Die Erfindung schafft ferner ein Verfahren zur Herstellung eines Fahrzeug-Zierbauteils mit einem Konturlicht der oben genannten Art gemäß einer oder mehrerer Ausgestaltungsvarianten. Im Rahmen der Herstellung werden die folgenden Schritte ausgeführt.

In einem ersten Schritt a) erfolgt die Herstellung einer Verbindung zwischen einer ersten Kunststoffkomponente aus einem galvanisch beschicht- oder lackierbaren Material und der zweiten Kunststoffkomponente aus einem transparenten oder transluzenten und galvanoinerten Material im Mehrkomponentenspritzgießverfahren. Im Anschluss daran erfolgt in einem Schritt b) die Galvanisierung oder Lackierung des in Schritt a) erzeugten Verbunds, wobei sich eine galvanische Schicht oder Lackschicht nur auf der ersten Kunststoffkomponente ausbildet. Die von der zweiten, galvanoinerten Kunststoffkomponente gebildeten Bereiche bleiben frei, wodurch der durchleuchtbare Konturlichtbereich geschaffen ist. In einem Schritt c) erfolgt das Durchführen einer vorderseitigen Oberflächenbehandlung des galvanisierten oder lackierten Verbunds.

Durch das erfindungsgemäße Verfahren wird ein Fahrzeug-Zierbauteil mit hoher Oberflächengüte und gleichzeitig hoher Festigkeit gegenüber Abnutzung und Umwelteinflüssen geschaffen.

Die Oberflächenbehandlung umfasst gemäß einer zweckmäßigen Ausgestaltung eine Aktivierung der vorderseitigen Oberfläche des Verbunds in einer Plasma-Anlage mit einem Niederdruckplasma. Bevorzugt umfasst die Oberflächenbehandlung die Aktivierung der vorderseitigen Oberfläche in der Plasma-Anlage bei einem Unterdrück von 0,15 mbar und Wasserdampf als Prozessgas.

Es ist weiterhin zweckmäßig, wenn die Oberflächenbehandlung umfasst, die aus der ersten Kunststoffkomponente hergestellte Bauteilkomponente des galvanisierten oder lackierten Verbunds vorderseitig mit einem Schutzschichtverbund, bestehend aus zumindest einer Lackschicht, zu versehen. Insbesondere umfasst die Oberflächenbehandlung alternativ oder zusätzlich, den Konturlichtbereich vorderseitig mit dem Schutzschichtverband, bestehend aus zumindest einer Lackschicht, zu versehen.

Auf den galvanisierten oder lackierten Verbund wird zweckmäßigerweise vorderseitig eine erste Lackschicht aus einem haftvermittelnden, transparenten oder eingefärbten transluzenten Material aufgebraucht, und zwar ohne weitere Zwischenschicht auf die aus der ersten Kunststoffkomponente bereitgestellte Bauteilkomponente und/oder den Konturlichtbereich. Alternativ oder zusätzlich kann auf den galvanisierten oder lackierten Verbund vorderseitig eine Lackschicht aus einem transparenten sowie mechanisch und chemisch beständigen Material aufgebracht werden. Die Erfindung wird nachfolgend näher anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die Figur in der Zeichnung beschrieben.

Die einzige Figur zeigt einen Schnitt durch ein erfindungsgemäßes Fahrzeug-Zierbauteil mit einem Konturlicht, das beispielhaft als Umrandung eines Kühlergrills als Exterieur- Bauteil ausgebildet ist.

Das Fahrzeug-Zierbauteil stellt ein galvanisch dekoriertes Zierbauteil 1 dar und ist aus zwei Kunststoffkomponenten 3K, 4K im stoffschlüssigen Verbund gefertigt. Die Verbindung der Kunststoffkomponenten 3K, 4K wird folglich durch atomare oder molekulare Kräfte zusammengehalten. Die Verbindung ist nicht lösbar. Sie wird im bekannten Mehrkomponentenspritzgießverfahren hergestellt.

Eine der beiden Kunststoffkomponenten, die nachfolgend als erste Kunststoffkomponente 3K bezeichnet wird, besteht aus einem galvanisierbaren oder lackierbaren Material. Sie bildet das Zierbauteil 1 aus. Im Ausführungsbeispiel besteht die erste Kunststoffkomponente 3K z.B. aus einem Butadien haltigen Copolymerisat. Andere Materialien sind ebenfalls anwendbar, soweit sie galvanisier- oder lackierbar sind.

Die andere Kunststoffkomponente, die nachfolgend als zweite Kunststoffkomponente 4K bezeichnet wird, ist galvanoinert. Im Sinne der vorliegenden Erfindung ist darunter zu verstehen, dass die zweite Kunststoffkomponente 4K den Galvanik- oder Lackierprozess unbeschichtet und unverändert durchläuft. Während des Galvanik- oder Lackiervorgangs scheiden sich daher keine metallischen Niederschläge bzw. Überzüge auf der zweiten Kunststoffkomponente 4K ab.

Eine aus der zweiten Kunststoffkomponente 4K hergestellte Bauteilkomponente 4 bildet einen durchleuchtbaren Konturlichtbereich 2 aus. Im Ausführungsbeispiel umspannt die zweite Kunststoffkomponente 4K einen Teil eines rückseitigen Bauteilabschnitts der ersten Kunststoffkomponente 3K. Im in Fig. 1 gezeigten Ausführungsbeispiel bildet die zweite Kunststoffkomponente 4K die Rückseite eines oberen Abschnitts einer aus der ersten Kunststoffkomponente 3K hergestellten Bauteilkomponente 3 aus, während ein unterer Abschnitt der Bauteilkomponente 3 nicht von der zweiten Kunststoffkomponente 4K bedeckt ist. Die zweite Kunststoffkomponente 4K ist aus einem amorphen Polyamid (PA), das transparent, transluzent oder lichtstreuend ist, ausgebildet. Vorzugsweise besteht die Kunststoffkomponente 4K aus einem Polycarbonat (PC). Auch Polymethylmethacrylat (PMMA) oder Cyclo-Olefin-Copolymere (COC) sind einsetzbar.

Im Querschnitt beschreibt das Zierbauteil 1 in etwa die Form eines waagerecht angeordneten „II“. Auf der Rückseite 5 des Zierbauteils, welche als „Innenraum“ des Zierbauteils 1 angesehen werden kann, ist ein Lichtleiterelement 20 angeordnet. Das Lichtleiterelement 20 wird von einem Bauteilabschnitt des unteren Abschnitts der aus der ersten Kunststoffkomponente 3K hergestellten Bauteilkomponente 3 gehalten bzw. fixiert. Hierzu wird beispielhaft ein Steg 21 des Lichtleiterelements 20 mit dem als Steg 6 ausgebildeten Bauteilabschnitt 6 der Bauteilkomponente 3 in Verbindung gebracht. Weiter rückseitig ist ein Lichtleiter-Halteelement 22 vorgesehen, welches auf einer von dem Konturlicht 2 abgewandten Seite mittels eines Haftmittels, wie z.B. einem Kleber, an einem Innenteil-Träger 23 befestigt ist. Zur Bereitstellung einer möglichst großen Verbindungsfläche weist das Lichtleiter-Halteelement 22 einen von dem Konturlichtbereich 2 wegweisenden Abschnitt auf, der durch die Abdichtung 4 beispielhaft in Richtung des Innenteil-Trägers 23 hindurchragt.

Rückseitige Enden 17, 18 des Verbunds aus den Bauteilkomponenten 3 und 4 sind mit dem Innenteil-Träger 23 verbunden, wobei die Verbindung 24 vorzugsweise über eine Klebung oder Schweißung realisiert ist. Alternativ kann eine (lösbar oder unlösbare) Rastverbindung vorgesehen sein. Durch die Verbindung 24 kann eine Abdichtung, die schematisch lediglich am rückseitigen Ende 17 zeichnerisch dargestellt ist, vorgenommen werden, so dass das zwischen dem Zierbauteil 1 und dem Innenteil-Träger 23 eingeschlossene Lichtleiterelement 20 hermetisch vor Umwelteinflüssen abgeschlossen ist.

Der Innenteil-Träger 23 dient ferner zur Aufnahme eines Kabels 26 sowie zur Befestigung eines Ziergitters 27, z.B. eines Kühlergrills des Fahrzeugs. Das Zierbauteil 1 stellt dann beispielsweise eine Umrandung des Kühlergrills bzw. des Ziergitters 27 dar bzw. ist Teil des Kühlergrills. Wie oben bereits beschrieben, ist die aus der ersten Kunststoffkomponente 3K hergestellte Bauteilkomponente 3 U-förmig ausgebildet. Im Ausführungsbeispiel ist die aus der zweiten Kunststoffkomponente 4K hergestellte Bauteilkomponente 4 lediglich am oberen Abschnitt der Bauteilkomponente 3 angeordnet. Am unteren Teil der Bauteilkomponente 3 sind die zur Fixierung des Lichtleiterelements 20 erforderlichen Stege, insbesondere ohne die Bauteilkomponente 4 zu durchragen, angeordnet. In einer Abwandlung könnte die aus der zweiten Kunststoffkomponente 4K hergestellte Bauteilkomponente 4 lediglich am unteren Abschnitt der Bauteilkomponente 3 angeordnet sein. Dann wären am oberen Teil der Bauteilkomponente 3 die zur Fixierung des Lichtleiterelements 20 erforderlichen Stege, insbesondere ohne die Bauteilkomponente 4 zu durchragen, angeordnet.

Um eine einwandfreie Optik auf einer Vorderseite 13 des Zierbauteils zu erhalten, ist im Bereich eines Material-Stoßes 8, 11, der zwischen der aus der ersten Kunststoffkom ponente 3K hergestellten Bauteilkomponente 3 und der aus der zweiten Kunststoffkom ponente 4K hergestellten Bauteilkomponente 4 gebildet ist, ein Werkstoffübergang 7, 10 der ersten Kunststoffkomponente 3K und der zweiten Kunststoffkomponente 4K derart realisiert, dass er kontinuierlich und ohne Wandstärkensprung ist. Ferner ist im vorderseitigen Bereich des Materialstoßes 8, 11 jeweils eine Stufe 9, 12 mit einer Höhe von zumindest 0,5 mm erzeugt, wodurch Verwerfungen beim Spritzgießprozess vermieden werden können und gleichzeitig eine saubere Beschichtung der ersten Kunststoffkomponente 3K im Galvanik- bzw. Lackierprozess ermöglicht ist.

Der kontinuierliche und ohne Wandstärkensprung erfolgende Werkstoffübergang ergibt sich durch eine in etwa gleichbleibende Wandstärke des Verbundteils.

Die Ausbildung der zur Fixierung dienenden Stege am (im Ausführungsbeispiel) unteren Abschnitt der Bauteilkomponente 3, an der keine zweite Kunststoffkomponente 4K vorgesehen ist, ermöglicht eine einfache Fertigung, insbesondere eine einfache Anbringung von Formen und Entformungswerkzeugen.

In dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel ist das Zierbauteil 1 vorderseitig mit einem Schutzschichtverbund 14 bestehend aus zwei Lackschichten 15, 16 versehen. Im Ausführungsbeispiel ist der Schutzschichtverbund 14 dabei sowohl auf der aus der ersten Kunststoffkomponente 3K hergestellten Bauteilkomponente 3 als auch auf der aus der zweiten Kunststoffkomponente 4K hergestellten Bauteilkomponente 4, d.h. dem Konturlichtbereich 2, aufgebracht. Dies ist nicht zwingend, vielmehr könnte der Schutzschichtverbund sowohl lediglich auf der Bauteilkomponente 3 als auch lediglich auf dem Konturlichtbereich 4 aufgebracht sein.

Der Schutzschichtverbund 14 umfasst eine erste Lackschicht 15 aus einem haftvermittelndem transparenten oder eingefärbten transluzenten Material, welche ohne weitere Zwischenschicht auf die aus der ersten Kunststoffkomponente 3K hergestellte Bauteilkomponente 3 sowie den Konturlichtbereich 2 aufgebracht ist. Mittels eines eingefärbten transluzenten Materials können besondere Effekte erzielt werden. Insbesondere kann die Bauteilkomponente 3 beispielsweise farbig oder metallisch eingefärbt werden. Die zweite Lackschicht 16 besteht aus einem transparenten sowie mechanisch und chemisch beständigen Material und bildet die äußerste Schicht des Schutzschichtverbunds 14.

Die Herstellung des erfindungsgemäßen Zierbauteils erfolgt in an sich bekannter Weise. Es wird zunächst eine Verbindung zwischen den beiden Kunststoffkomponenten 3K und 4K im Zweikomponenten-Spritzgießverfahren hergestellt. Im Anschluss daran erfolgt die Galvanisierung oder Lackierung, wobei sich die galvanische oder Lackschicht allein auf der ersten, galvanisierbaren Kunststoffkomponente 3K abscheidet. Die von der zweiten, galvanoinerten Kunststoffkomponente 4K gebildeten Bereiche (Konturlichtbereiche) bleiben frei, wodurch der durchleuchtbare Konturlichtbereich 2 geschaffen wird. Dabei sind der Konturlichtbereich 2 sowie der zu galvanisierende Bauteilbereich derart geometrisch ausgebildet, dass sie im Galvanikprozess die abgeschiedenen Schichten oder im Lackaufbringungsverfahren die Lackschichten konturscharf genau bis zum Materialstoß der beiden Kunststoffkomponenten 3K, 4K aufbauen.

Da das Fahrzeug-Zierbauteil als Exterieur-Komponente vorgesehen ist, erfolgt anschließend eine Durchführung einer vorderseitigen Oberflächenbehandlung des galvanisierten oder lackierten Verbunds. Dabei erfolgt zunächst eine Aktivierung der vorderseitigen Oberfläche in einer Plasma-Anlage mit einem Niederdruckplasma, insbesondere bei einem Unterdrück von 0,15 mbar und Wasserdampf als Prozessgas. Anschließend erfolgt die Aufbringung eines Schutzschichtverbunds, bestehend aus zumindest einer Lackschicht 15, 16. Vorzugsweise wird zunächst die Lackschicht 15 als haftvermittelnde Schicht aufgebracht, die wahlweise transparent oder mit transluzenter Farbgebung erfolgt. Anschließend erfolgt die Lackierung mit der zweiten Lackschicht 16, die transparent ist und die Exterieur-Oberfläche darstellt. Diese erfüllt die Anforderungen hinsichtlich mechanischer und chemischer Beständigkeit.

Bezugszeichenliste

Zierbauteil

Konturlicht

Bauteilkomponente, aus der ersten Kunststoffkomponente hergestelltK erste Kunststoffkomponente

Bauteilkomponente, aus der zweiten Kunststoffkomponente hergestelltK zweite Kunststoffkomponente

Rückseite

Fixierung (Steg) erster Werkstoffübergang erster Materialstoß erste Stufe 0 zweiter Werkstoffübergang 1 zweiter Materialstoß 2 erste Stufe 3 Vorderseite 4 Schutzschichtverbund 5 erste Lackschicht 6 zweite Lackschicht 7 rückseitiges Ende des Verbunds aus den Bauteilkomponenten 3 und 48 rückseitiges Ende des Verbunds aus den Bauteilkomponenten 3 und 40 Lichtleiterelement 1 Steg des Lichtleiterelements 2 Lichtleiter-Haltelement 3 Innenteil-Träger 4 Abdichtung 5 Haftmittel 6 Kabel 7 Ziergitter