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Title:
DEVICE FOR BRINGING POURABLE SOLIDS INTO CONTACT WITH GASES OR LIQUIDS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1996/014150
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a device for bringing solids in the form of pourable pieces into contact with liquids, or solids into contact with liquids and gases, in a reactor by putting the reactands together. The reactor has a housing containing a screen unit in the region of which contact takes place, where the screen unit is a rotating trommel screen (5), rotatable during operation in a base tub (10) in which there is a gaseous or liquid agent capable of reacting with the solids, and the base tub (10) can be lowered until the solid pieces in the trommel screen (5) and the agent in the base tub (10) can be separated to modify or stop the chemical reaction or physical process.

Inventors:
ALBERT GERT (DE)
Application Number:
PCT/DE1995/001552
Publication Date:
May 17, 1996
Filing Date:
November 04, 1995
Export Citation:
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Assignee:
RWE DEA AG (DE)
ALBERT GERT (DE)
International Classes:
B01J8/10; B01J19/28; C07B41/02; C07C29/70; B01J8/38; C07C31/32; C07C35/46; C07C37/66; C07C39/44; (IPC1-7): B01J19/28; B01J8/10; C07C29/70; C07C31/32
Foreign References:
US3869389A1975-03-04
CH439238A1967-07-15
DE4336268A11994-04-28
EP0149151A11985-07-24
DE4026938A11991-03-14
DE2936023A11981-03-19
FR529297A1921-11-25
US5224994A1993-07-06
US2390388A1945-12-04
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Claims:
Patentansprüche:
1. Vorrichtung zum InKontaktBringen von Festkörpern in Form von schüttfähigen Stücken mit Flüssigkeiten oder von Festkörpern mit Flüssigkeiten und Gasen in einem Reaktor durch Zusammenführen der Reaktanden , wobei der Reaktor ein Reaktorgehäuse und im Reaktorgehäuse eine Siebauflage aufweist, in deren Bereich die Kontaktierung erfolgt, dadurch gekennzeichnet, daß die Siebauflage als rotierende Siebtrommel (5) ausgebildet ist; die Siebtrommel (5) während des Betriebes in einer Bodenwanne (10) drehbar ist, in der sich ein mit den Festkörpern reagierendes gasförmiges oder flüssiges Medium befindet; und die Bodenwanne (10) soweit absenkbar ist, daß die Festkörperstücke in der Siebtrommel (5) und das Medi um in der Bodenwanne (10) zur Änderung des Ausmaßes oder zur Unterbrechung der chemischen Umsetzung oder des physikalischen Vorganges durch das Absenken der Bodenwanne (10) voneinander trennbar sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine in die innere Siebtrommel (5b) hineingeführte Lanze (5d) vorgesehen ist, mittels der frisches Medium gleichmäßig über die ganze Trommellänge oder in bestimm¬ te Bereiche der Trommel (5) einbringbar ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Siebtrommeln (5a,5b) konzen¬ trisch ineinander angeordnet sind, wobei die Schlitz¬ breite der Siebe der inneren Siebtrommel (5b) größer ist als die Schlitzbreite der Siebe der äußeren Siebtrommel (5a) .
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Festkörperstücke durch die Trommelwelle (6) in das Trommelinnere einführbar sind.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß im Trommelinneren Umwälz¬ schaufeln (5c) für die Festkörperstücke vorgesehen sind.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß eine Düsenleiste (18) vorgesehen ist, mittels der das Medium zum Reinigen auf die Außenseite (5e) der Siebtrommel (5a) aufspritzbar ist.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche , dadurch gekennzeichnet, daß im Trommelinneren frei bewegliche Mahlkörper vorgesehen sind.
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zur Absenkung der Bodenwanne (10) eine Seilzughebevorrichtung (15) vorgesehen ist.
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 17, dadurch gekennzeichnet, daß zur Absenkung der Bodenwanne (10) eine hydraulische Hebevorrichtung (16) vorgesehen ist.
10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Bodenwanne (10) durch ein Verschwenken um eine zur Trommelwelle (6) parallele Welle (10c) kippend absenkbar ist.
11. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Reaktorgehäuse (3) im Querschnitt aus einer oberen und einer unteren Halbzy¬ linderschale (3f) besteht, deren Zylinderschalenränder über Verbindungswände (3a) verbunden sind.
12. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 110, dadurch gekennzeichnet, daß das Reaktorgehäuse (3h) im Querschnitt eine zylindrische Gestalt aufweist.
13. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Siebtrommeln (5a,5b) zylindrisch oder polygonal ausgebildet sind.
14. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Reaktanden, Festkörper¬ stücke und die Flüssigkeiten ggf. zusammen mit den Gasen, in Gegenstromführung durch die hohlen Wellen (6) in die Siebtrommel (5) einführbar sind.
15. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die in der Siebtrommel (5) umgewälzten Feststoffe mit der Gasatmosphäre im Reaktor reagieren können.
16. Verfahren zum InKontaktBringen von Festkörpern in Form von schüttfähigen Stücken mit Flüssigkeiten oder Flüssigkeiten und Gasen in der Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche.
17. Verfahren nach Anspruch 16 zum Auflösen von Festkör¬ pern.
18. Verfahren nach Anspruch 16 zur Herstellung von Metallalkoholaten , dadurch gekennzeichnet, daß man Festkörper aus Aluminium, Magnesium oder Silizium in reiner Form oder in Mischungen oder Legierungen in Form von schüttfähigen Stücken mit Cl bis C12Alkoholen in reiner Form oder in Mischungen in Kontakt bringt.
19. Verfahren nach Anspruch 18 zur Herstellung von Metallalkoholaten , dadurch gekennzeichnet, daß man Festkörper aus Aluminium in Form von schüttfähigen Stücken mit Cl bis C12Alkoholen in reiner Form oder in Mischungen in Kontakt bringt.
20. Verfahren nach Anspruch 18 zur Herstellung von Aluminiumalkoholaten, dadurch gekennzeichnet, daß man Festkörper aus Aluminium in Form von schüttfähigen Stücken mit C2 bis CIOAlkoholen in reiner Form oder Mischungen, vorzugsweise mit C5 bis C8 Alkoholen in reiner Form oder Mischungen und insbesondere mit C6 Alkohol in Kontakt bringt.
Description:
96/14150 PC17DE95/01552

Vorrichtung zum In-Kontakt-Bringen von Festkörpern in Form von schüttfähigen Stücken und Verfahren.

Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum In- Kontakt-Bringen von Festkörpern in Form von schüttfähi¬ gen Stücken mit Flüssigkeiten und ggf. Gasen in einem Reaktor durch Zusammenführen der Reaktanden , wobei der Reaktor ein Reaktorgehäuse und im Reaktorgehäuse eine Siebauflage aufweist, in deren Bereich die Kontaktierung erfolgt.

Aus der DE 32 44 972 Cl sind ein Verfahren und eine Vorrichtung zur kontinuierlichen Herstellung von Alumuniumalkoholaten bekannt. In einem Reaktorgehäuse befindet sich dabei ein Siebboden in Korbform, auf den eine Schüttung aus Alumunium in sehr kleiner Partikel¬ größe, beispielsweise in Nadelform, aufgebracht ist. Der Siebkorb bildet einen Reaktionsraum, der sich oberhalb einer Wanne befindet. Um zu einer ausreichend schnellen Umsetzung zu kommen, müssen die Aluminiumpartikel in dem Reaktionsraum in der Schwebe gehalten werden. Dies erfolgt in der Weise, daß ständig eine sehr große Flüssigkeitsmenge (Alkoholat) über Rohrleitungen in die Wanne und durch den über dieser befindlichen Siebboden des Siebkorbes in den Reaktionsraum gepumpt wird. Durch Löcher in dem Wannenboden fließt ein großer Teil der eingepumpten Flüssigkeit in die Pumpenvorlage ab, bevor sie den Reaktionsraum erreicht. Die Flüssigkeit, die in den Reaktionsraum gelangt ist, fließt aus diesem über die seitlichen die Korbwände ab. Das heftige Umwälzen und das Abfließen der Flüssigkeit durch die Löcher in der Wanne zurück in die Pumpenvorlage stellt eine deutliche Energieverschwendung dar. Um die von unten durch den Siebboden eingespeiste Flüssigkeitsmenge zum Fluidisieren in einer ökonomisch realistischen Größen

Ordnung zu halten, müssen die aufzulösenden Metallparti¬ kel sehr klein sein. Die üblicherweise verwendeten nadeiförmigen Metallpartikel sind beispielsweise 5-12 mm lang und haben einen Durchmesser von 0,5- 0,8 mm. Anderenfalls sedimentieren die Metallpartikel sehr schnell und klumpen auf dem Boden des Siebkorbes. Dies führt überwiegend oder total zu einem Blockieren des Siebkorbes. Der Reaktorbetrieb kommt damit zum Erliegen.

Ein weiterer Nachteil des bekannten Reaktors ist darin zu sehen, daß die Herstellung der kleinen, nadeiförmigen Metallpartikel sehr teuer ist. Zusammen mit der Notwen¬ digkeit des Umpumpens von riesigen Flüssigkeitsmengen und der Aufteilung in eine obere und eine untere Zugabe, die einen beachtlichen Energie- und Investitionsaufwand bedeuten, ist der Betrieb des bekannten Reaktors ungünstig.

Die Reaktanden lassen sich bei dem bekannten Reaktor im Falle einer Störung, beispielsweise einer Verschmutzung der Siebauflage, nicht schnell und komplett voneinander trennen. Die Beherrschung der exothermen Reaktion von Aluminium mit Alkohol ist somit nicht immer absolut sichergestellt.

Aus der DE 40 26 938 AI ist ein Drehsäulenreaktor bekannt, der eine gelochte Siebtrommel aufweist. Der Reaktor dient der Gewinnung von Substanzen durch Adsorbtion. Eine Reaktionsbehandlung mit dem Ziel der Auflösung von Festkörpern, insbesondere von Aluminium¬ stücken mittels Alkohols und deren speziellen Probleme sind dabei nicht angesprochen.

Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung der eingangs erwähnten Art zum Auflösen von Festkörpern zu schaffen, die wirtschaftlicher und sicherer arbeitet.

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Die gestellte Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Siebauflage als rotierende Siebtrommel ausgebil¬ det ist, - die Siebtrommel während des Betriebes in einer Bodenwanne drehbar ist, in der sich ein mit den Fest¬ körpern reagierendes gasförmiges oder flüssiges Medi¬ um befindet, die Bodenwanne soweit absenkbar ist, daß die Festkör- perstücke in der Siebtrommel und das Medium in der Bodenwanne zur Änderung des Reaktionsverhaltens oder zur Unterbrechung der Reaktion durch das Absenken der Bodenwanne voneinander trennbar sind.

Neben dem Auflösen von Festkörpern können in einer solchen Vorrichtung chemische Umsetzungen oder physika¬ lische Vorgänge wie katalytische Behandlungen, Impfun¬ gen, Färbungen, Desinfektion, Adsorption, Wärmebehand¬ lung, Kältebehandlung und/oder Mischen durchgeführt werden.

Bei einer Ausbildung als rotierende Siebtrommel erübrigt sich das volumenmäßig große Umwälzen der Reaktionsflüs¬ sigkeit. Die Umwälzung der Feststoffe übernimmt die Siebtrommel, die nun für eine allseitige Berührung mit dem gasförmigen oder flüssigen Medium im Reaktor bzw. in der Wanne sorgt. Die Festkörperstücke brauchen nicht mehr durch Aufwirbelung in der Schwebe gehalten zu werden . Die Festkörperstücke können nun wesentlich größer werden. Es ist vorgesehen, Festkörperstücke in der Form von Pellets, Würfeln, Quadern und auch deutlich größer zum Einsatz zu bringen. Hierunter sind Abschnitte von handelsüblichen Barren oder auch ganze Barren bis zu 25 kg Gesamtgewicht zu verstehen. Solche Festkörperstük- ke sind deutlich günstiger herstellbar, ganze Barren sogar ohne Extrakosten verfügbar. Zusammen mit der Einsparung eines heftigen Umwälzens des Mediums und den preisgünstigeren Festkörperstücken ergibt sich ein

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wirtschaflicheres Arbeiten. Die absenkbare Bodenwanne ermöglicht ein rasches Trennen der Reaktanden im Reaktionsraum und zwar ganz nach Wunsch zwischen 0 und 100%. Damit ist gleichzeitig eine feinfühligere Reakti- onsführung neben einer deutlichen Erhöhung der Betriebs¬ sicherheit gegeben.

Durch den Einsatz der sich drehenden Siebtrommel ergibt sich eine vollständige Durchlässigkeit des Reaktionsrau- mes der Trommel. Im unteren Bereich des Reaktorgehäuses kann die Flüssigkeit von der Bodenwanne in die Trommel und aus der Trommel in die Bodenwanne strömen. Im oberen Bereich können die Reaktionsgase und -dämpfe aus der Trommel in das Reaktorgehäuse und von dort zur Abkühlung bzw. Kondensation gebracht werden. Bei der Verwendung von Alkohol als Medium ist das Reaktionsprodukt Wasser¬ stoff. Als Medium zur Abfuhr der Wärme aus der stark exothermen Reaktion dient Alkoholdampf. Die Trommel ist in allen Wandbereichen für die aufgegebene Reaktions- flüssigkeit durchlässig.

Der flüssigkeitsfreie Querschnitt in der oberen Hälfte der Siebtrommel soll so groß gewählt werden, daß extrem große Gas- und Dampfmengen abströmen können.

Ein weiterer Vorteil der Vorrichtung ist darin zu sehen, daß das Reaktionsvolumen an den Durchsatz, bzw. die Reaktionsgeschwindigkeit der Festkörperstücke anpaßbar ist durch eine konstruktiv einfache Trommelverlängerung und auch durch eine Höhenverschiebung der Bodenwanne.

Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß eine in die innere Siebtrommel hineinge¬ führte Lanze vorgesehen ist, mittels des frischen Mediums entweder gleichmäßig über die ganze Trommellänge oder aber in bestimmte Bereiche der Trommel einbringbar ist. Damit wird in der inneren Trommel gezielt eine besonders schnelle Reaktion herbeigeführt.

Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß zwei Siebtrommeln konzentrisch ineinan¬ der angeordnet sind, wobei die Schlitzbreite der Siebe der inneren Siebtrommel größer ist als die Schlitzbreite der Siebe der äußeren Siebtrommel. Damit ergibt sich die Möglichkeit, die Festkörperstücke vorzuwärmen und im Rahmen einer Vorzersetzung zunächst in der inneren Trommel an der Oberfläche abzutragen, bis diese dann durch die Schlitze in der inneren Trommel in die äußere Trommel durchfallen und dort dann vollständig aufgelöst werden. Die innere Trommel dient bei großen Fest¬ stoffstücken gleichzeitig als mechanischer Schutz der äußeren feineren Siebe.

Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Festkörperstücke durch die Trommel¬ welle in das Trommelinnere einführbar sind. Dadurch wird ein kontinuierliches, unproblematisches Laden möglich.

Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß im Trommelinneren Umwälzschaufeln für die Festkörperstücke vorgesehen sind. Die Umwälzschau¬ feln fördern bei sich drehender Siebtrommel die Umwäl- zung der Festkörperstücke horizontal und vertikal und sorgen für eine gleichmäßige Verteilung.

Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß eine Düsenleiste vorgesehen ist, mittels der das Medium zum Reinigen der Siebtrommelwand auf deren Außenwand aufspritzbar ist. Jeder Siebdrehtrommel¬ bereich bewegt sich beim Drehen der Siebtrommel an den Düsen vorbei. Durch das Aufspritzen mittels Hochdruck¬ strahlen erfolgt eine optimale Reinigung. Das Aufsprit- zen reinigt die äußere Trommel kontinuierlich während des Betriebes, so daß es nicht nötig ist, die Vorrich¬ tung zum Reinigen anzuhalten oder sogar auszubauen. Es kann soviel Medium auf die Trommel gespritzt werden, wie

zum Nachfüllen oder Nachliefern für den Umsetzprozeß und die Kühlung nötig ist. Die Reinigungs- oder Spülflüssig¬ keit ist damit zugleich die Reaktions- und Kühlflüssig¬ keit.

Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß im Trommelinneren frei bewegliche Mahlkörper vorgesehen sind. Diese Mahlkörper können beispielsweise Kugeln, Würfel oder Zylinder sein, die aus einem Material bestehen, das vom Medium nicht angegriffen wird. Beim mechanischen Umwälzen des festen Trommelinhaltes läuft beim Drehen der Siebtrommel bereits ein Mahlvorgang an den Festkörperstücken ab. Dieser Mahlvorgang und die Auflösungsgeschwindigkeit werden durch die zusätzlichen Mahlkörper vorteilhaft beeinflußt, weil die Oberflächenaktivierung und damit die Reaktionsgeschwindigkeit während des Betriebes gefördert werden.

Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß zur Absenkung der Bodenwanne eine Seilzughebevorrichtung vogesehen ist. Bei einer Variante dieser Ausgestaltung ist vorgesehen, daß zur Anhebung und Absenkung der Bodenwanne eine hydraulische Hebevor- richtung vorgesehen ist. Die Absenkung der Bodenwanne ist für eine rasche Stillsetzung des Betriebes in einem Störfall von großer Bedeutung. Mit der parziellen Absenkung läßt sich die Reaktion steuern. Ganz gleich, ob das Anheben hydraulisch oder über Seilzüge erfolgt, wichtig ist, daß sich die Bodenwanne im Gefahrenfall ohne Hilfsmittel beim Lösen einer nicht dargestellten Bremse absenken läßt und damit eine rasche Trennung von Medium und Festkörperstücken erfolgt, womit die Reaktion stillgesetzt wird.

Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Bodenwanne durch ein Verschwenken um eine zur Trommelwelle parallele Welle kippend absenkbar

ist. In diesem Fall, der konstruktiv besonders interes¬ sant ist, brauchen die das Absenken bewirkenden Mittel nur auf einer Seite der Bodenwanne zu wirken.

Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß das Reaktorgehäuse im Querschnitt aus einer oberen und einer unteren Halbzylinderschale besteht, deren Zylinderschalenränder über Verbindungs¬ wände verbunden sind. Dieses Gehäuse ist also in Absenkrichtung der Bodenwanne verlängert. Es kann aber aufgrund des in dem Gehäuse herrschenden Druckes notwendig sein, die Steifigkeit des Gehäuses zu verbes¬ sern. In einem solchen Fall ist nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, daß das Reaktor- gehäuse im Querschnitt eine zylindrische Gestalt aufweist.

Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Siebtrommeln zylindrisch ausgebildet sind. Eine mehreckige Gestaltung ist natürlich ebenfalls denkbar.

Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Reaktanden, Festkörperstücke und gasförmige oder flüssige Medien, in Gegen-, Gleich- oder Kreuzstromführung durch die hohlen Trommelwellenenden in die Siebtrommel einführbar sind.

Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,daß die in der Siebtrommel umgewälzten Feststoffe mit der Gasatmosphäre im Reaktor reagieren können.

Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß zum Herstellen von Metallalkoholaten in der Siebtrommel Festkörper aus Aluminium, Magnesium oder Silicium in reiner Form oder in Mischungen oder Legie¬ rungen in Form von schüttfähigen Stücken mit C ] _- bis

12 _A1 ' ςo ^ olen in reiner form oder in Mischungen zusam ¬ menführbar sind. Im speziellen Fall der Herstellung von Aluminiumalkoholaten in der Siebtrommel sind Festkörper aus Aluminium in Form von schüttfähigen Stücken mit C ] _- bis Cη^-Alkohol ^ n reiner Form oder in Mischungen zusammenführbar.

Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß zur Herstellung von Aluminiumalkoholaten in der Siebtrommel Festkörper aus Aluminium in Form von schüttfähigen Stücken mit aliphatischem C2~ bis C^Q- Alkohol in reiner Form oder in Mischungen, vorzugsweise C5- bis Cg- Alkohol in reiner Form oder Mischungen und insbesondere Cg- Alkohol zusammenführbar sind.

Die Erfindung wird anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 eine Vorrichtung zum Herstellen von Metallalkoho- laten mit einer die Reaktion zwischen dem Aluminium und dem Alkohol fördernden Siebtrommel,

Fig.2 eine Wannenabsenkung innerhalb des Vorrichtungsge¬ häuses mittels Seilzügen,

Fig.3 eine Wannenabsenkung innerhalb der Vorrichtung mittels hydraulischer Zylinder

Fig.4 und 5 Schnitte durch die inneren und äußeren Stege der Siebtrommeln mit unterschiedlichen Schlitzbreiten,

Fig.6 bis 8 verschiedene Varianten der Bodenwannenabsen¬ kung,

Fig.9 eine Darstellung der Betriebsanordnung der Vorrichtung nach den Fig.l bis 8.

Die Vorrichtung nach der Erfindung dient ganz allgemein der Förderung einer Reaktion zwischen Festkörpern, die

in Form von Stücken vorliegen, mit einem gasförmigen oder flüssigen Medium, wobei dieses Medium angelegt ist, die Festkörper aufzulösen. Als Materialien der Festkör¬ per kommen vorzugsweise Aluminium, Magnesium oder Silicium in Betracht. Auch andere Festkörpermaterialien sind natürlich einsetzbar. Als gasförmiges oder flüssi¬ ges Medium kommen alle Medien in Betracht, die zum Auflösen der Festkörpermaterialien geeignet sind. Bei den flüssigen Medien ist dabei insbesondere an C^ - C^2 geradlinige oder verzweigte Alkohole, C2 - mehrwer¬ tige Alkohole sowie an zyklische und aromatische ein- oder mehrwertige Alkohole gedacht. Im folgenden Ausfüh¬ rungsbeispiel wird lediglich als Beispiel die Herstel¬ lung von Aluminiumalkoholaten aus Aluminiumstücke und Alkohol behandelt.

Fig. 1 zeigt eine Vorrichtung zum Herstellen von Aluminiumalkoholaten mit einem Reaktorgehäuse 3, dessen Vorderwand 3a, die aus Fig. 2 zu ersehen ist, in Fig. 1 entfernt ist, um das Innere des Reaktorgehäuses 3 sichtbar zu machen. In dem Reaktorgehäuse 3 befindet sich eine Siebtrommel 5. Diese Siebtrommel 5 ist mit ihrer Welle 6 in Lagern 7 gelagert, die sich am Reaktor¬ gehäuse 3 mittels Stützen 8 abstützen. Die beiden Wellen 6, die durch Dichtungen 9 aus dem Reaktorgehäuse 3 herausführen, sind hohl ausgebildet.

Die untere Hälfte der Siebtrommel 5 befindet sich bei den Darstellungen nach den Fig. 1 und 2 in einer sie aufnehmenden Bodenwanne 10. Diese Bodenwanne 10 ist aus der angehobenen Stellung nach Fig.l soweit absenkbar, daß sich der in ihr befindliche Alkohol bzw. die aus Alkohol und Aluminium gebildeten Aluminiumalkoholate einerseits und die Aluminiumstücke innerhalb der Siebtrommel 5 andererseits aus dem Reaktionseingriff mit dem Alkohol trennen.

Das Reaktorgehäuse 3 stützt sich mittels Füßen 11 am Boden 12 ab. An der Unterseite 3b des Reaktorgehäuses ist ein Auslaßstutzen 13 für Flüssigkeit vorgesehen. In der linksseitig gesehenen Abschlußwand 3c des Reaktorge- häuses 3 befindet sich ein Mannloch 14.

Zum Absenken und Hochheben der Bodenwanne 10 sind wahlweise eine Seilhebevorrichtung 15 (dargestellt in Fig.2) oder eine hydraulische Hubvorrichtung 16 (dargestellt in Fig.3) vorgesehen. Die Seilhebevorrich¬ tung 15 besteht aus einem Motor 15a, der sich außerhalb des Reaktorgehäuses 3 an diesem abstützt. Eine vom Motor 15a antreibbare, in Wellenlagern 15b gelagerte Hubwelle 15c der Seilhebevorrichtung 15 ist an der Oberseite 3d des Reaktorgehäuses 3 im wesentlichen über die Länge des Reaktorgehäuses 3 hinweggeführt. Von Wickelvorrichtungen 15d sind Seile 15e herabgeführt, die, wie Fig. 2 zeigt, an den Oberkanten 10b der Bodenwanne 10 angreifen. Es ist eine nicht dargestellte Seilbremsvorrichtung vorgesehen, mit deren Hilfe die die Bodenwanne 10 haltenden Seile 15e festlegbar sind, um die Bodenwanne 10 in der angehobenen Stellung zu halten.

Fig. 3 zeigt die hydraulische Hubvorrichtung 16 für die Bodenwanne 10. Diese hydraulische Hubvorrichtung besteht aus mehreren Hubzylindern 16a und in diesen angeordneten Hubkolben 16b, die über Hubstangen 16c an den oberen Wannenrändern 10b angreifen.

Die Siebtrommel 5 besteht entweder nur aus einer äußeren Siebtrommel 5a, oder aus zwei konzentrischen Siebtrom¬ meln, nämlich der äußeren Siebtrommel 5a und der inneren Siebtrommel 5b. Die Siebtrommeln 5a und 5b bestehen aus einer nicht näher dargestellten Tragekonstruktion aus Längs - und Querprofilsstegen, die für die Aufnahme von Siebplatten 5al,5bl und Umwälzschaufeln 5c ausgebildet sind. Die Siebplatten 5al und 5bl sind über nicht dargestellte Querstege miteinander verbunden, sodaß

siebartige Gitter entstehen, die die zu verarbeitende Aluminiumstücke in der Siebtrommel 5 festhalten.. Beide Siebtrommeln 5a und 5b sind über Tragstäbe 5cl miteinan¬ der verbunden. Die Fig. 4 und 5 zeigen Schnitte durch die Längsstege 5al und 5bl. Es sind jeweils zwei Längsstege nebeneinander dargestellt. Fig.4 zeigt zwei Längsstege der äußeren Siebtrommel 5a, und Fig.5 zeigt zwei Längsstege der inneren Siebtrommel 5b. Zwischen den Längsstegen 5al der äußeren Siebtrommel befinden sich Schlitze 5a2, die sich in der Größenordnung von 0,2 bis 0,4, bevorzugt 0,3 mm bewegen. Zwischen den Längsstegen 5bl der inneren Siebtrommel 5b sind Schlitze 5b2 in der Größenordnung von 10 mm bis 50 mm vorgesehen. Die Reinigungs-flüssigkeit wird in Richtung von Pfeilen 5k eingespritzt, wodurch die Spalte 5a2 gut gereinigt werden.

Fig. 6 zeigt ein Reaktorgehäuse 3 mit im Querschnitt und in der Höhe länglicher Form, das aus zwei zylindrischen Halbschalen 3f besteht, die über Verbindungswände 3a miteinander verbunden sind. In diesem in Fig. 6 darge¬ stellten, in der Höhe vergrößerten Reaktorgehäuse 3 läßt sich eine Bodenwanne 10 auch bei großem Siebtrommel¬ durchmesser vollständig aus dem Wirkbereich der Alumini- umstücke in der Siebtrommel absenken.

Bei höheren Drücken eignet sich besser das in Fig. 7 und 8 dargestellte zylindrische Reaktorgehäuse 3h.

Fig. 8 zeigt eine Ausführungsform wieder mit zylindri¬ schem Reaktorgehäuse 3h. Die Wanne 10 ist aber in diesem Fall nicht wie in den Beispielen nach Fig. 6 und 7 vertikal absenkbar; sie ist vielmehr kippbar um eine Welle 10c, die sich parallel zur Trommelwelle 6 er- streckt. Bei einer derartigen Aufhängung der Wanne 10 werden die Hebevorrichtungen , sei es die Seilhebevor¬ richtung 15 oder die hydraulische Hubvorrichtung 16, einfacher , weil die Wanne nur an einer Seitenkante 10b

gehoben und gesenkt werden muß. Um einen gleichmäßigen Ablauf aus der Wanne zu erhalten, kann die absenkbare Kante mit einem Zackenwehr ausgerüstet werden.

Während des Betriebes wird die Siebtrommel 5 über eine Riemenscheibe 17 in Drehung versetzt. Aluminiumstück¬ chen, die in der Größenordnung von Pellets, Würfel oder Quader oder noch größeren Stücken wie Barrenabschnitte oder ganzen Barren vorliegen können, werden durch die hohle Welle 6 in die Siebtrommel 5 hineingebracht und fallen dabei zunächst in die grobmaschigere Innentrommel 5b. Ebenso können die Reaktanden, die Alumuniumstücke und der Alkohol, in Gegenstromführung durch die beiden hohlen Wellen in die Siebtrommel 5 eingeführt werden. Durch einen Einlaßstutzen 19 wird C]_- C^2 ~ Alkohol in das Reaktorgehäuse eingelassen. In der unteren Hälfte der Siebtrommel, die von der Wanne 10 umschossen ist, befindet sich damit dann ein Gemisch aus Aluminiumstük- ken und Alkohol. Während des Prozesses, bei dem sich die Siebtrommel 5 dreht, lösen sich die Aluminiumstücke allmählich auf , bis sie so klein geworden sind, daß sie aus der inneren Trommel 5b in die äußere Trommel 5a mit ihrer geringeren Spaltweite durchfallen. Aufgrund der geringeren Spaltbreite der äußeren Trommel 5a besteht die Gefahr, daß sich die Schlitze 5a2 verstopfen. Um dem entgegen zu wirken, ist eine Düsenleiste 18 vorgesehen, die aus mehreren über die Länge der Siebtrommel 5 verteilten Düsen 18a besteht. Über die einzelnen Düsen 18a wird mit hohem Druck Alkohol auf die Außenseite der äußeren Siebtrommelwand 5a aufgespritzt. Damit wird die Siebtrommel 5 während des Betriebes ständig gereinigt.

Die Schaltungsanordnung nach Fig. 9 zeigt das Reaktorge¬ häuse 3 mit der Siebtrommel 5 und der Bodenwanne 10. Zur Dosierung der Aluminiumpartikel dient eine Dosiervor¬ richtung 21 mit einer Eingabetrichtereinrichtung 22. Aus dieser Eingabetrichtereinrichtung 22 gelangen die Aluminiumpartikel in eine Schleuse 23 mit auf Abstand

hintereinandergeschalteten Verschlußventilen 23a, die von einer Schleusensteuerung 23c angesteuert werden. Die Schleusen werden gebraucht, wenn mit Überdruck oder gesundheitsschädlichen oder leicht brennbaren Gasen und Dämpfen gearbeitet wird. Eine Spülung der Schleuse 23 kann z.B. mit Stickstoff oder einem anderen inerten Gas erfolgen mittels eines Ventiles 23b. Die Aluminiumparti¬ kel gelangen stromabwärts der Schleuse 23 zu der hohlen Welle 6 und mittels einer Förderschnecke 24 in die Siebtrommel 5. Die feststehende Schleuse 23 und die rotierende Welle 6 sind über eine Drehdichtung miteinan¬ der verbunden. Zum Betrieb wird mittels einer Alkohol¬ pumpe 25 frischer Alkohol in die Vorrichtung eingeführt. Eine Leitung 26 führt zu einer weiteren Pumpe 27, die den Alkohol unter hohem Druck über die Spülleitung 18 und durch die Düsen 18a in die Trommel 5 einspritzt. Für eine Anfangsfüllung oder eine zusätzliche Eingabe frischen Alkohols kann dieser natürlich auch in Richtung eines Pfeiles 28 durch die Welle 6 in die Trommel 5 eingeführt werden, wobei eine Lanze 51 für eine gleich¬ mäßige Verteilung sorgt. Die ist durch kleine Pfeile 5m angedeutet.

Die Trommel 5 wird gedreht von einem Motor 29. Die während des Betriebes entstehenden Wasserstoff- und Alkoholdämpfe strömen über den Stutzen 19 dem Kondensa¬ tor mit Flüssigkeitessammler 31 zu. Der Alkoholdampf wird kondensiert und anschließend erneut in den Prozeß eingeführt, beispielsweise in Richtung des Pfeiles 28. Die Ableitung aus einer Pumpenvorlage 31 erfolgt höhengesteuert mittels einer Sensors 32 und eines von ihm beaufschlagten Ablaßventiles 33. Der Austrag des Aluminiumalkoholates erfolgt durch eine Leitung 34 mittels einer Alkoholatpumpe 35. Dämpfe und Gase aus der Schleuse 23 werden über das Gebläse 30 abgesaugt und einer Verwertung zugeführt, z.B. dem Wasserstoffström unter dem Kondensator zugegeben.

In dem Ausführungsbeispiel wird von einem kontinuierli¬ chen Betrieb ausgegangen. Es ist aber auch ein diskonti¬ nuierlicher Betrieb möglich. Dies kann dann erwünscht sein, wenn die Reaktion unterbrochen wird, um einen Teil der Reaktion mit einer Flüssigkeit und einen anderen Teil der Reaktion mit einer anderen Flüssigkeit ablaufen zu lassen. Weiter kann ein Teil der Reaktion in einer Flüssigphase und eine anderer Teil der Reaktion in einer Gasphase ablaufen. Zur Beschleunigung der Reaktion können die Wanne oder/und die Trommel mit Heizrohren versehen werden. Zur Reduzierung der Reaktionsgeschwin¬ digkeit ist auch eine Kühlung, beispielswiese durch Kühlflüssigkeit in den Heizrohren möglich.

Die Reaktionstemperatur läßt sich mittels einer nicht dargestellten, in der Bodenwanne 10 vorgesehenen Meßeinrichtung überwachen.