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Title:
DEVICE FOR CHECKING THE AUTHENTICITY OF A DATA CARRIER HAVING A ZERO-FIELD NMR FEATURE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2022/073635
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a device for checking the authenticity of a planar data carrier (10) having a zero-field nuclear magnetic resonance (NMR) feature (12, 14), the device comprising: - one or more excitation coils (30) for producing excitation pulses for the zero-field NMR feature (12; 14); - an array (40) of a plurality of receiving coils (42) for the location-resolved detection of the signal response of the zero-field NMR feature (12; 14), which receiving coils are independent of the excitation coils (30) and are at least partially adjacent to each other; wherein the number (N) of receiving coils (42) of the receiving coil array (40) is greater than the number (M) of excitation coils (30), and the area (FA) covered by the excitation coils (30) at least partially overlaps with the area (FE) covered by the receiving coils (42) of the receiving coil array (40) and exceeds the size of said area (FE).

Inventors:
HUBER STEPHAN (DE)
Application Number:
PCT/EP2021/025367
Publication Date:
April 14, 2022
Filing Date:
September 24, 2021
Export Citation:
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Assignee:
GIESECKE DEVRIENT CURRENCY TECH GMBH (DE)
International Classes:
G01N24/08; G01R33/44; G01R33/3415; G01R33/36; G07D1/00; G07D7/00
Foreign References:
CN204269802U2015-04-15
US9696397B22017-07-04
US20140070810A12014-03-13
ES2354658A12011-03-16
US7481428B22009-01-27
US7388377B22008-06-17
EP2778705A12014-09-17
Attorney, Agent or Firm:
GIESECKE+DEVRIENT IP (DE)
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Claims:
- 22 -

P a t e n t a n s p r ü c h e

1. Vorrichtung zur Echtheitsprüfung eines flächigen Datenträgers mit einem Nullfeld-Kernspinresonanz (NMR)-Merkmal, mit einer oder mehreren Anregungsspulen zur Erzeugung von Anregungspulsen für das Nullfeld-NMR-Merkmal, einem Array von mehreren, von den Anregungsspulen unabhängigen und zumindest teilweise nebeneinander angeordneten Empfangsspulen zur ortsaufgelösten Detektion der Signalantwort des Nullfeld-NMR-Merkmals, wobei die Anzahl (N) der Empfangsspulen des Empfangsspulenarrays größer ist als die Anzahl (M) der Anregungsspulen, und die von den Anregungsspulen überdeckte Fläche (FA) die von den Empfangsspulen des Empfangsspulenarrays überdeckte Fläche (FE) zumindest teilweise überdeckt und die Größe dieser Fläche (FE) übersteigt.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Empfangsspulen des Empfangsspulenarrays durch Oberflächenspulen, insbesondere in Form von Leiter schleif en oder Spiralspulen, gebildet sind.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Empfangsspulen des Empfangsspulenarrays jeweils einen Spulenradius von 500 gm oder weniger aufweisen.

4. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Empfangsspulenarray ein eindimensionales oder zweidimensionales Array bildet.

5. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Empfangsspulen des Empfangsspulenarrays einander zumindest teilweise überlappend angeordnet sind.

6. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Empfangsspulenarray zwei oder mehr Unterarrays enthält, deren Empfangsspulen jeweils auf eine feste Empfangsfrequenz ausgelegt sind, wobei jeweils eine Empfangsspule der zwei oder mehr Unterarrays vorzugsweise konzentrisch zueinander angeordnet sind.

7. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Empfangsfrequenzen der Unterarrays verschieden sind.

8. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Empfangsspulen und/ oder die Anregungsspulen jeweils mit einer aktiven Entkoppelungseinrichtung zur gegenseitigen Entkoppelung versehen sind.

9. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die von den Empfangs spulen überdeckte Fläche (FE) auf die Größe des zu prüfenden Nullfeld-NMR-Merkmals abgestimmt ist, so dass die überdeckte Fläche (FE) die gesamte Breite oder sogar die gesamte Fläche des Nullfeld-NMR-Merkmals überdeckt.

10. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Empfangsspulen im Empfangsschaltkreis und/ oder die Anregungsspulen im Sendeschaltkreis der Vorrichtung jeweils mit einem Richtkoppler versehen sind.

11. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung eine zusätzliche Kalibrations-Einzelspule mit einer Referenzprobe enthält, die zumindest teilweise überlappend mit dem Anregungsfeld der einen oder mehreren Anregungsspulen angeordnet ist.

12. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung zwei oder mehr Teilanordnungen von Anregungsspulen und Empfangsspulen enthält, wobei jede Teilanordnung eine einzige Anregungsspule und ein zugeordnetes, überlappendes Array aus mehreren von der jeweiligen Anregungsspule unabhängigen Empfangsspulen enthält, und wobei in den Teilanordnungen die von der Anregungsspule überdeckte Fläche (F A,I) größer ist als die von den Empfangsspulen des zugeordneten Empfangsspulenarrays überdeckte Fläche (FEÄ).

13. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung eine Prüffläche für die zu prüfenden flächigen Datenträger definiert, und die Anregungsspulen und die Empfangsspulen des Empfangsspulenarrays auf derselben Seite der Prüffläche angeordnet sind.

14. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung eine Prüffläche für die zu prüfenden flächigen Datenträger definiert, und die Anregungsspulen und die Empfangsspulen des Empfangsspulenarrays in geringem Abstand auf gegenüberliegenden Seiten der Prüffläche angeordnet sind.

15. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung für die Echtheitsprüfung eines Kernquadrupolresonanz (NQR)-Merkmals oder eines NMR-Merkmals in Ferromagnetika ausgelegt und eingerichtet ist.

Description:
Vorrichtung zur Echtheitsprüfung eines Datenträgers mit

Nullfeld-NMR-Merkmal

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Echtheitsprüfung eines flächigen Datenträgers mit einem Nullfeld-Kernspinresonanz (NMR)-Merkmal.

Datenträger, wie Wert- oder Ausweisdokumente, aber auch andere Wertgegenstände, wie etwa Markenartikel, werden zur Absicherung oft mit Sicherheitselementen versehen, die eine Überprüfung der Echtheit der Datenträger gestatten und die zugleich als Schutz vor unerlaubter Reproduktion dienen.

Um eine automatische Echtheitsprüfung und gegebenenfalls eine weitergehende sensorische Erfassung und Bearbeitung der damit versehenen Datenträger zu ermöglichen, sind die Sicherheitselemente oft maschinenlesbar ausgebildet. Für diesen Zweck werden seit langem Sicherheitselemente mit maschinenlesbaren magnetischen Bereichen eingesetzt, deren Informationsgehalt bei der Echtheitsprüfung von dem Magnetsensor eines Bearbeitungssystems erfasst und ausgewertet werden kann.

Seit einiger Zeit werden auch Sicherheitselemente mit Kernspinresonanz-Merkmalen zur Absicherung von Dokumenten und anderen Datenträgern eingesetzt, wie beispielsweise in der Druckschrift EP 2778 705 Al beschrieben.

Kernspinresonanz (Nuclear Magnetic Resonance, NMR) bezeichnet einen physikalischen Effekt, bei dem die Atomkerne einer Probe in einem konstanten Magnetfeld Bo elektromagnetische Wechselfelder absorbieren und emittieren. Die Kernspins präzedie- ren dabei mit einer zu Magnetfeldstärke Bo proportionalen Larmor-Frequenz COL um die Achse des konstanten Magnetfelds. Durch einen geeigneten resonanten Anregungspuls einer Anregungsspule kann die makroskopische Magnetisierung der Probe aus der z- Richtung des konstanten Magnetfelds in die xy-Ebene gekippt werden. Die ausgelenkte Magnetisierung M xy rotiert dann mit der Larmor-Frequenz um die z- Achse und induziert dabei in einer Empfangsspule - die mit der Anregungsspule identisch sein kann - eine messbare Spannung. Diese makroskopisch messbare Spannung nimmt aufgrund von Inhomogenitäten im Bo-Feld mit einer gewissen Zeitkonstante (T2*) ab, was als freier Induktionszerfall (Free-Induction-Decay, FID) bezeichnet wird. In eingeschränktem Maße ist die zugrundliegende Dephasierung der magnetischen Momente der einzelnen Kerne allerdings reversibel. Legt man nämlich zu einem Zeitpunkt TE/2 einen 180°-Puls an, also einen Anregungspuls, der so gewählt ist, dass die Magnetisierung um 180° gedreht wird, so entsteht zur Echozeit TE ein sogenanntes Spin-Echo, das sich durch einen elektromagnetischen Puls in der Empfangsspule messen lässt.

Durch Hintereinanderschalten mehrerer, um TE getrennter 180°-Pulse entsteht ein Zug von Spin-Echos, deren Amplitude aufgrund von Spin-Spin Wechselwirkungen mit einer Zeitkonstante T2 abnimmt. Parallel dazu baut sich mit einer charakteristischen Zeitkonstante TI die Gleichgewichtsmagnetisierung entlang der z- Achse wieder auf.

NMR- Anwendungen sind in der medizinischen Bildgebung und der chemischen Strukturanalyse seit langem weit verbreitet, erfordern allerdings in der Regel ein starkes statisches Magnetfeld Bo, um eine messbare Magnetisierung zu induzieren.

Für die Anwendung in der Dokumentensicherheit sind sogenannte Nullfeld-NMR- Techniken, wie etwa die Nuklear-Quadrupol-Resonanz (NQR) oder NMR in Ferromag- netika (NMR-FM) von besonderem Interesse. Diese benötigen kein externes Magnetfeld Bo, sondern dieses Feld liegt durch intrinsische Effekte im Kristall bereits vor. Dies erlaubt eine signifikante Vereinfachung des Messaufbaus und macht eine Nullfeld-NMR- Substanz auch als Sicherheitsmerkmal in Wertdokumenten wie Banknoten, Karten, Pässen oder Patches interessant. Die genannte Druckschrift EP 2778 705 Al offenbart eine Sicherheitsmarkierung für Banknoten mit einer Nullfeld-NMR-Signatur, sowie ein zugehöriges Sensor-Handgerät ohne externes Magnetfeld.

Für eine zuverlässige Echtheitsprüfung von Nullfeld-NMR-Sicherheitsmerkmalen müssen allerdings mehrere Schwierigkeiten überwunden werden. So ist das Signal-zu- Rausch Verhältnis (SNR) eine kritische Größe jeder Nullfeld-NMR-Messung und sollte so groß wie möglich sein. Die sogenannte Totzeit T bezeichnet die Zeitkonstante, mit der die im Resonanzkreis des Sensors gespeicherte Energie nach einem Anregungspuls abnimmt. Die Totzeit kann von der gleichen Größenordnung wie die Zeitkonstante T2* sein, so dass bei einer langen Totzeit die Detektion des intensiven Anfangsteils eines freien Induktionszerfalls unterdrückt wird. Weiter können durch Ein- oder Auslauf-Effekte eines bewegten Prüflings in den Sensorbereich unerwünschte Artefakte, insbesondere bei der Bestimmung der Zeitkonstanten, auftreten, die für eine zuverlässige Messung minimiert werden müssen. Schließlich müssen auch Störeinflüsse auf die gemessene Signalintensität, die nicht mit der untersuchten Merkmalsmenge korrelieren, möglichst gering gehalten oder ganz vermieden werden.

Ausgehend davon liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemäße Vorrichtung anzugeben, die eine einfache und zuverlässige Echtheitsprüfung von Datenträgern mit Nullfeld-NMR-Sicherheitsmerkmalen erlaubt.

Diese Aufgabe wird durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche gelöst. Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.

Gemäß der Erfindung enthält eine gattungsgemäße Vorrichtung eine oder mehrere Anregungsspulen zur Erzeugung von Anregungspulsen für das Nullfeld-NMR-Merkmal, sowie ein Array von mehreren, von den Anregungsspulen unabhängigen und zumindest teilweise nebeneinander angeordneten Empfangsspulen zur ortsaufgelösten Detektion der Signalantwort des Nullfeld-NMR-Merkmals. Die Anzahl N der Empfangsspulen des Empfangsspulenarrays ist dabei größer als die Anzahl M der Anregungsspulen, und die von den Anregungsspulen überdeckte Fläche FA überdeckt die von den Empfangsspulen des Empfangsspulenarrays überdeckte Fläche FE zumindest teilweise, insbesondere vollständig, und übersteigt die Größe dieser Fläche FE.

Die von den Anregungsspulen überdeckte Fläche FA kann die von den Empfangs spulen überdeckte Fläche FE insbesondere um mehr als 10%, um mehr als 20%, oder sogar um mehr als 50% übersteigen. Falls vorgesehen ist, dass der flächige Datenträger zur Echtheitsprüfung durch die Vorrichtung transportiert wird, so erfasst die von den Anregungsspulen überdeckte Fläche FA neben der von den Empfangsspulen überdeckte Fläche FE vorteilhaft auch die in Transportrichtung vor und/ oder hinter der überdeckten Fläche FE liegenden Flächenbereiche.

Die von einer Oberflächenspule bzw. einem -spulenarray überdeckte Fläche entspricht beispielsweise dem Bereich, in dem im Betrieb oberhalb der Spulenebene ein signifikantes Magnetfeld auftritt, also beispielsweise ein Magnetfeld, dessen Feldstärke über 50% des räumlichen Maximums beträgt. Alternativ kann die von einer Oberflächenspule bzw. einem -spulenarray überdeckte Fläche über eine Einhüllende ihrer / seiner geometrischen Abmessungen definiert werden, also beispielsweise als die kleinste quadratische Fläche, in der alle Eeiterbahnen der Spule / des Spulenarrays enthalten sind.

Die Empfangsspulen des Empfangsspulenarrays sind vorteilhaft durch Oberflächenspulen, insbesondere in Form von Eeiterschleifen oder Spiralspulen, gebildet. Auch die Anregungsspulen können durch Oberflächenspulen, insbesondere durch Eeiterschleifen oder Spiralspulen, gebildet sein.

In einer vorteilhaften Ausgestaltung weisen die Empfangsspulen des Empfangsspulenarrays jeweils einen Spulenradius von 500 pm oder weniger auf. Die Vorrichtung ist dadurch besonders gut an die Echtheitsprüfung dünner Prüflinge mit einer Dicke von etwa 100 |im angepasst. Die eine oder mehreren Anregungsspulen weisen vorteilhaft einen deutlich größeren Durchmesser, beispielsweise von etwa 5 mm, auf.

Mit Vorteil bildet das Empfangsspulenarray ein eindimensionales oder zweidimensionales Array. Insbesondere kann das Empfangsspulenarray ein lineares (eindimensionales) Nxl-Array bilden, oder ein rechteckiges n x m- Array mit N = n*m darstellen. Die Empfangsspulen können jedoch auch auf den Gitterplätzen eines anderen Gittertyps, beispielsweise eines hexagonalen Gitters, angeordnet sein, oder können auch eine unregelmäßige Anordnung aufweisen. Die Anzahl N der Empfangsspulen beträgt in vorteilhaften Gestaltungen 2 bis 10.

Zur besseren gegenseitigen Entkopplung kann vorgesehen sein, dass die Empfangsspulen des Empfangsspulenarrays einander zumindest teilweise überlappend angeordnet sind.

In einer zweckmäßigen Ausgestaltung enthält die Vorrichtung nur eine einzige Anregungsspule.

Das Empfangsspulenarray enthält in einer vorteilhaften Ausgestaltung zwei oder mehr Unterarrays, deren Empfangsspulen jeweils auf eine feste Empfangsfrequenz ausgelegt sind, wobei vorzugsweise jeweils eine Empfangsspule jedes der zwei oder mehr Unterarrays konzentrisch zueinander angeordnet sind. Enthält das Empfangsspulenarray mehrere Unterarrays, so ist vorteilhaft eine der Anzahl an Unterarrays entsprechende Anzahl an zugehörigen Anregungsspulen vorgesehen.

Vorteilhaft weisen die Unter arrays verschiedene Empfangsfrequenzen auf, was eine multispektrale Messung ermöglicht. Vorteilhaft entsprechen die Resonanzfrequenzen der zugehörigen Anregungsspulen den jeweiligen Empfangsfrequenzen der Unterarrays. Die Empfangs spulen und/ oder die Anregungsspulen sind vorteilhaft jeweils mit einer aktiven Entkoppelungseinrichtung zur gegenseitigen Entkoppelung versehen.

Mit Vorteil ist vorgesehen, dass die von den Empfangsspulen überdeckte Fläche FE auf die Größe des zu prüfenden Nullfeld-NMR-Merkmals abgestimmt ist, so dass die überdeckte Fläche FE die gesamte Breite oder sogar die gesamte Fläche des Nullfeld-NMR- Merkmals überdeckt.

In einer bevorzugten Ausgestaltung ist vorgesehen, dass die Empfangsspulen im Empfangsschaltkreis und/ oder die Anregungsspulen im Sendeschaltkreis der Vorrichtung jeweils mit einem Richtkoppler, insbesondere zur Kompensation von Störeinflüssen, wie Verstärker drift oder Pulsimperfektionen, versehen sind.

Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung enthält die Vorrichtung eine zusätzliche Ka- librations-Einzelspule mit einer Referenzprobe, die zumindest teilweise überlappend mit dem Anregungsfeld der einen oder der mehreren Anregungsspulen angeordnet ist.

Die Vorrichtung kann zwei oder mehr Teilanordnungen von Anregungsspulen und Empfangsspulen enthalten, wobei jede Teilanordnung eine einzige Anregungsspule und ein zugeordnetes, überlappendes Array aus mehreren, von der jeweiligen Anregungsspule unabhängigen Empfangsspulen enthält. In den Teilanordnungen ist die von der Anregungsspule überdeckte Fläche (F A,I) größer als die von den Empfangsspulen des zugeordneten Empfangsspulenarrays überdeckte Fläche (EEÄ). Bevorzugt sind die Teilanordnungen identisch zueinander ausgebildet, enthalten also jeweils dieselbe Konfiguration aus Anregungsspule und Empfangsspulen.

In einer vorteilhaften Ausgestaltung definiert die Vorrichtung eine Prüffläche für die zu prüfenden flächigen Datenträger, wobei die Anregungsspulen und die Empfangsspulen des Empfangsspulenarrays auf derselben Seite der Prüffläche angeordnet sind. In einer alternativen, ebenfalls vorteilhaften Ausgestaltung definiert die Vorrichtung eine Prüffläche für die zu prüfenden flächigen Datenträger, wobei die Anregungsspulen und die Empfangsspulen des Empfangsspulenarrays in geringem Abstand auf gegenüberliegenden Seiten der Prüffläche angeordnet sind.

Die Vorrichtung ist mit Vorteil für die Echtheitsprüfung eines Kernquadrupolresonanz (NQR)-Merkmals oder eines NMR-Merkmals in Ferromagnetika ausgelegt und eingerichtet.

Weitere Ausführungsbeispiele sowie Vorteile der Erfindung werden nachfolgend anhand der Figuren erläutert, bei deren Darstellung auf eine maßstabs- und proportionsgetreue Wiedergabe verzichtet wurde, um die Anschaulichkeit zu erhöhen.

Es zeigen:

Fig. 1 eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Prüfvorrichtung zur Echtheitsprüfung von Banknoten,

Fig. 2 in (a) und (b) zwei konkrete Gestaltungen des Sensor-Frontends einer erfindungsgemäßen Prüfvorrichtung,

Fig. 3 in (a) bis (c) einige vorteilhafte konkrete Anordnungen mit M Anregungsspulen und einem Array aus N Empfangsspulen in erfindungsgemäßen Prüfvorrichtungen,

Fig. 4 den Anwendungsfall der Verifikation der Vollständigkeit einer Banknote, die mit einem homogenen, vollflächigen Nullfeld-NMR-Merkmal versehen ist, Fig. 5 eine statische ortsaufgelöste Messung eines strukturierten Nullfeld-NMR- Merkmals, und

Fig. 6 schematisch Blockschaltbilder der Sendeschaltkreise und Empfangsschaltkreise einer erfindungsgemäßen Vorrichtung.

Die Erfindung wird nun am Beispiel der Echtheitsprüfung von Banknoten 10 erläutert. Mit Bezug auf Fig. 1 weisen die zu prüfenden Banknoten 10 ein Nullfeld-NMR- Merkmal auf, das ein die gesamte Fläche der Banknote einnehmendes Merkmal 12 sein kann, oder auch nur in einem bestimmten Merkmalsbereich 14 vorliegen kann. Bei dem Nullfeld-NMR-Merkmal kann es sich insbesondere um ein NQR-Merkmal oder ein NMR-FM-Merkmal handeln.

Zur Echtheitsprüfung werden die Banknotenprüflinge 10 entlang eines Transportpfads 22 durch eine Prüfvorrichtung geführt, von der in Fig. 1 schematisch nur das Sensor- Frontend 20 dargestellt ist. Das Sensor-Frontend 20 enthält zur Erzeugung von Anregungspulsen für das Nullfeld-NMR-Merkmal 12, 14 eine einzige Anregungsspule 30 und ein Array 40 aus mehreren, von der Anregungsspule 30 unabhängigen Empfangsspulen 42, mit dem die Signalantwort des Merkmals 12, 14 ortsaufgelöst erfasst werden kann.

Die Empfangs spulen 42 sind im Ausführungsbeispiel jeweils durch planare Mikrospulen mit einem Spulenradius RE von 500 pm gebildet und dadurch auf die Prüfung dünner Banknotenprüflinge optimiert. Die Anregungsspule 30 kann beispielsweise einen Spulenradius RA von 5 mm aufweisen.

In der Figur sind auch die von der Anregungsspule 30 überdeckte Fläche FAund die von dem Array 40 der Empfangsspulen 42 überdeckte Fläche FE veranschaulicht. Die von der Anregungsspule 30 überdeckte Fläche FA überdeckt dabei die von dem Array 40 der Empfangsspulen 42 überdeckte Fläche FE und übersteigt deren Größe insbesondere im Ein- und Auslaufbereich des Prüflings 10 deutlich.

Der Sendeschaltkreis der Anregungsspule 30 und die Empfangsschaltkreise der Empfangsspulen 42 sind jeweils mit einem Richtkoppler (Fig. 6) zur Kompensation von Störeinflüssen, wie etwa eines Verstärker drifts oder von Imperfektionen der Sendepulse, versehen. Die Empfangsspulen 42 und gegebenenfalls auch die Anregungsspule 30 sind zudem mit einer aktiven Entkoppelungseinrichtung zur gegenseitigen Entkoppelung (nicht dargestellt) versehen, die beispielsweise auf PIN-Dioden, Kapazitätsdioden oder Hochfrequenz-Schaltern basieren kann.

Die erfindungsgemäße Prüfvorrichtung bietet eine Reihe besonderer Vorteile bei der Echtheitsprüfung flächiger Datenträger, die nunmehr im Detail erläutert werden.

Eine wesentliche Kenngröße gepulster NMR-Messungen ist das Signal-zu-Rausch Verhältnis SNR, für das die Proportionalitätsbeziehung

SNR ~ q Q mit dem Füllfaktor q und der Güte Q der Empfangsspule gilt. Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird das Signal-zu-Rausch Verhältnis insbesondere durch die Anpassung des Füllfaktors q optimiert, welcher das Verhältnis der im Proben-Volumen vorhandenen magnetischen Feld-Energie zu der gesamten im Raum vorhandenen magnetischen Feld-Energie der Empfangsspule angibt.

Die Erfinder haben dabei erkannt, dass bei dünnen Prüflingen mit einer Dicke von etwa 100 |im, wie sie Banknoten oder andere Wertdokumente darstellen, ein großer Füllfaktors q und damit ein hohes Signal-zu-Rausch-Verhältnis durch die Ausbildung der Empfangsspulen 42 als Oberflächenspulen mit einem Spulenradius von RE = 500 pm o- der weniger erreicht werden können. Bei der erfindungsgemäßen Prüfvorrichtung liefert das Array 40 von kleinen Empfangsspulen 42 durch diesen auf die flächige Probengeometrie der Banknotenprüflinge 10 optimierten Füllfaktor daher zusätzlich zu den weiteren beschriebenen Vorteilen ein deutlich besseres Signal-zu-Rausch-Verhältnis als ein Empfänger aus einer größeren Einzelspule.

Die erfindungsgemäße Gestaltung erlaubt durch die Aufteilung des Sensor-Frontends 20 in eine Anregungsspule 30 und in separate Empfangsspulen 42 auch eine Reduktion der Totzeit T. Da die Totzeit eines Resonanzkreises - hier eines Empfangsschaltkreises - durch

T = 2Q/ co gegeben ist, mit der Güte Q und der Resonanzfrequenz co, kann die Totzeit durch eine Verringerung der Güte Q verringert werden. Dies steht allerdings im Gegensatz zu dem ebenfalls gewünschten hohen Signal-zu-Rausch-Verhältnis, das proportional zu Q ansteigt.

Bei der beschriebenen Vorrichtung wird diesen gegenläufigen Anforderungen durch eine aktive Entkoppelung der voneinander getrennten Anregungs- und Empfangsspulen Rechnung getragen. Beispielsweise kann die Resonanzfrequenz co einer Empfangsspule 42 während des Anregungspulses mit Hilfe einer Kapazitätsdiode (V araktordi- ode) derart verschoben werden, dass der Empfangsspulen-Kreis vom Anregungspuls nicht angeregt wird. Die Totzeit T der Empfangsspule 42 ist damit eine Funktion des dynamischen Verhaltens des Schalters und die Güte Q des Empfängers kann unabhängig davon maximiert werden.

Der erfindungsgemäße Aufbau mit getrennten Spulen 30 bzw. 42 für Sender und Empfänger ermöglicht somit eine verringerte Totzeit und damit insbesondere für den freien Induktionszerfall eine höhere Messgenauigkeit als herkömmliche Aufbauten, bei denen dieselben Spulen als Sender und Empfänger dienen. Ein besonders wertvoller Vorteil der Verwendung eines Arrays 40 aus Empfangsspulen 42 besteht in der erreichbaren Ortsauflösung der Signalantwort. Die Ortsauflösung einer einzelnen Empfangsspule 42 bzw. Empfängerspule 42, also vorliegend der sensitive Bereich einer einzelnen Oberflächenspule 42, ist bei der Nullfeld-NMR umgekehrt proportional zum Spulenradius RE. Der oben genannte kleine Spulenradius von 500 pm o- der weniger führt daher zu einer entsprechend hohen Ortsauflösung, bei der die räumliche Auflösung eines Messpunkts beispielsweise weniger als 1 mm beträgt.

Diese hohe Ortsauflösung erlaubt einerseits die Verifizierung von räumlich codierten Sicherheitsmerkmalen (siehe Fig. 5), sie ist andererseits aber auch bei der Prüfung von großflächig und homogen vorliegenden NMR-Merkmalen vorteilhaft, da sie eine Verifikation der Vollständigkeit eines Prüflings 10 ermöglicht (siehe Fig. 4).

Um den gesamten Prüfling 10 ortsaufgelöst messen zu können, kann das Array 40 aus Empfangsspulen 42 so ausgelegt sein, dass es den gesamten Prüfling abdeckt. Wird der Banknotenprüfling 10 wie in Fig. 1 durch die Prüfvorrichtung 20 transportiert, kann es auch genügen, nur die Probenbreite mit Empfangsspulen 42 abzudecken, da im Zeitfenster eines Durchlaufs der gesamte Prüfling erfasst wird. Bei der Verwendung eines Arrays 40 aus Empfangsspulen können räumliche Kodierungen allerdings auch bei statischen Messungen erkannt und geprüft werden.

Wie an anderer Stelle genauer erläutert, können die Empfangs spulen 42 zur gegenseitigen Entkopplung vorteilhaft überlappen und mit niederimpedanten Empfangsverstärkern versehen werden. Jede Empfangsspule 42 wird dabei vorteilhaft mit einem unabhängigen Empfangszweig beschältet.

Durch Ein- oder Auslauf-Effekte des Prüflings in den bzw. aus dem sensitiven Bereich des Sensor-Frontends 20 können bei der Messung von bewegten Prüflingen Artefakte, insbesondere bei der Bestimmung der Zeitkonstanten, auftreten. Solche Bewegungsar- tefakte werden in der vorgeschlagenen Vorrichtung durch ein räumlich homogenes Anregungsfeld unterdrückt. Wie aus Fig. 1 ersichtlich, überdeckt die von der Anregungsspule 30 überdeckte Fläche FA nicht nur die von den Empfangsspulen 42 des Empfangsspulenarrays überdeckte Fläche FE, sondern auch diejenigen Bereiche des Prüflings 10, die sich während eines Messfensters in den sensitiven Empfangsbereich hinein oder aus diesem hinaus bewegen.

Ein solches homogenes Anregungsfeld wird bei der Ausgestaltung der Fig. 1 durch die Verwendung einer einzigen, großen Anregungsspule 30 erzeugt. Die Verwendung nur einer oder einiger weniger Anregungsspulen ist wegen der erfindungsgemäßen Trennung von Sende- und Empfangsspulen möglich, da für die Anregungsspulen keine Anforderung an den Füllfaktor besteht. Der bei Fig. 1 gezeigte Aufbau mit einer einzigen großen Anregungsspule 30 bietet daher für bewegte Prüflinge 10 signifikante Vorteile gegenüber herkömmlichen Aufbauten mit einem Spulenarray als Anregungsquelle.

Bei der Quantifizierung des Messsignals korreliert die gemessene Signal-Intensität eines Kanals, also die Signal-Intensität einer einzelnen Empfangsspule 42, mit der Merkmalsmenge im Prüfmerkmal, hängt aber auch von der Stärke und Länge des Anregungspulses sowie von den Eigenschaften des Empfangskreises ab.

Zur Kompensation von räumlichen Variationen im Anregungsfeld wird mit Vorteil die Anregungsfeld- Amplitude bei abgeschwächter Sendeleistung bzw. bei abgeschwächter Empfangsverstärkung direkt im laufenden Betrieb mit Hilfe des Arrays 40 der Empfangsspulen 42 bestimmt. Anhand einer solchen Messung kann ein Empfangsspulenindividueller Kompensationsfaktor errechnet werden. Die beschriebenen Gestaltungen ermöglichen eine solche Vorgehensweise, da es sich bei der Anregungsspule 30 und den Empfangsspulen 42 erfindungsgemäß um separate Spulen handelt.

Eine andere Möglichkeit besteht darin, beispielsweise mit Hilfe eines Richtkopplers den Return-Loss der Spulen und etwaige Frequenzdrifts direkt zu bestimmen, um daraus entweder Kompensationsfaktoren zu bestimmen, ein Steuersignal für mögliche Kapazitätsdioden zum Gegensteuern zu generieren, oder aber die Pulslängen und Amplituden der Anregungspulse anzupassen. Zur Kompensation von Temperatur drifts können Temperatursensoren in den Verstärkerzweigen vorgesehen sein, oder es kann mit Hilfe von Detektor-Dioden die tatsächliche Verstärkung bestimmt und geregelt werden.

Weiter kann das Empfangsspulen- Array vorteilhaft mit einer zusätzlichen Kalibrations- Einzelspule samt einer statischen Referenzprobe versehen werden. Eine solche Kalibra- tions-Einzelspule soll sich dabei nicht im Prüflings-Pfad 22 befinden, der sensitive Bereich der Kalibrationsspule muss aber mit einem Teil des Anregungsfeldes überlappen. Die gemessenen Signal-Intensitäten in der Kalibrationsspule erlauben dann eine Kompensation von Störeffekten, beispielsweise von Temperaturdrifts des Anregezweiges, auf die am Prüfling 10 gemessenen Intensitäten.

Bei einer Prüfvorrichtung mit einem derart ausgebildeten Sensor-Frontend genügen bei einem geeigneten NMR-Merkmalsstoff bereits Messzeiten unterhalb von 100 ms für eine zuverlässige Echtheitsprüfung eines Prüflings. Mögliche Echtheitskennzeichen sind dabei die Signal-Intensität, die Relaxationszeiten, die spektrale Verteilung der Lar- mor-Frequenzen, also die Fourier-Transformierte eines Freien-Induktionszerfalls FID oder eines Spin-Echos, und/ oder die räumliche Anordnung und Ausbildung des Merkmals.

Figur 2 illustriert zwei konkrete mögliche Gestaltungen des Sensor-Frontends, wobei die verschiedenen Spulen beispielhaft in eine Platine 50 integriert sind. Figur 2(a) zeigt eine Gestaltung mit einer einzelnen Anregungsspule 30 und einem Array 40 aus neun Empfangsspulen 42, die innerhalb der von der Anregungsspule 30 überdeckten Fläche angeordnet sind. Die Empfangsspulen 42 sind dabei in dieselbe Platine 50 wie die Anregungsspule 30 integriert, können aber in einer anderen Kupferebene der Platine 50 aus- gebildet sein. Die Oberfläche der Platine 50 definiert eine Prüffläche 52, auf die ein Prüfling aufgelegt werden kann, oder über die ein Prüfling in geringem Abstand transportiert werden kann.

Bei der alternativen Gestaltung der Figur 2(b) enthält das Sensor-Frontend neben einer ersten Platine 60 mit dem Array 40 der neun Empfangsspulen 42 einen Schirm oder Niederhalter 62, der in einer separaten Platine 64 die Anregungsspule 30 trägt. Auch hier sind die neun Empfangsspulen 42 innerhalb der auf die Ebene der Empfangsspulen projizierten Fläche der Anregungsspule 30 angeordnet. Die Oberfläche der ersten Platine 60 definiert eine Prüffläche 66, auf die ein Prüfling aufgelegt werden kann, oder über die ein Prüfling in geringem Abstand transportiert werden kann. Im Gegensatz zu der Gestaltung der Fig. 2(a) sind die Anregungsspule 30 und die Empfangsspulen 42 bei der Gestaltung der Fig. 2(b) nicht auf derselben, sondern auf gegenüberliegenden Seiten der Prüffläche angeordnet.

Figur 3 zeigt einige vorteilhafte konkrete Anordnungen mit M Anregungsspulen und einem Array aus N Empfangsspulen in erfindungsgemäßen Prüfvorrichtungen. Die Spulenkonfiguration ist jeweils in Aufsicht dargestellt, wobei die Anregungsspulen und die Empfangsspulen in derselben Ebene oder in verschiedenen Ebenen liegen können und insbesondere auf derselben Seite oder auf gegenüberliegenden Seiten einer Prüfflä- che für die Prüflinge liegen können, wie in Fig. 2 illustriert.

Zunächst zeigt Fig. 3(a) die bei Fig. 2 verwendete Spulenkonfiguration, bei der das Sensor-Frontend eine einzige Anregungsspule 30 (M = 1) und ein Array 40 aus neun Empfangsspulen 42 (N = 9) enthält. Die Empfangs spulen 42 sind innerhalb der von der Anregungsspule 30 überdeckten Fläche angeordnet und überdecken eine kleinere Fläche als diese.

Figur 3(b) zeigt eine Spulenkonfiguration, bei der das Empfangsspulenarray 40 zwei Unterarrays aus jeweils neun Empfangsspulen 42-A bzw. 42-B enthält, welche jeweils auf eine eigene Resonanzfrequenz co A bzw. COB angepasst sind. Ein erstes Unterarray ist durch die neun Empfangsspulen 42- A, ein zweites Unterarray durch die neun Empfangsspulen 42-B gebildet. Jeweils eine Empfangsspule 42-A und 42-B der beiden Unterarrays sind konzentrisch zueinander angeordnet und elektrisch voneinander entkoppelt. Durch eine entsprechende Beschaltung sind dadurch multispektrale Messungen möglich. Entsprechend sind im Sendeschaltkreis des Sensor-Frontends auch zwei Anregungsspulen 30-A, 30-B vorgesehen, so dass bei diesem Ausführungsbeispiel M = 2 und N = 18 ist. Die Empfangsspulen 42-A, 42-B sind innerhalb der von den Anregungsspulen 30-A, 30-B überdeckten Fläche angeordnet und überdecken eine kleinere Fläche als diese.

Eine weitere Spulenkonfiguration ist in Fig. 3(c) illustriert. Das Sensor-Frontend enthält in diesem Ausführungsbeispiel ein 2 x 2 Raster von Teilanordnungen 70-1, 70-2, 70-3, 70-4, wobei jede Teilanordnung 70-i eine einzige Anregungsspule 30-i und ein zugeordnetes Array 40-i aus von der Anregungsspule 30-i unabhängigen Empfangsspulen 44 enthält. Dabei ist i=l,...4, wobei in der Figur der Übersichtlichkeit halber nur die Anregungsspule 30-1 und das Array 40-1 explizit bezeichnet sind.

Die Empfangsspulen 44 eines jeden Arrays 40-i überlappen sich gegenseitig zur gegenseitigen Entkoppelung. Wie in der Figur dargestellt, ist in jeder Teilanordnung 70-i die von der Anregungsspule 30-i überdeckte Fläche FA,I größer als die von den Empfangsspulen 44 des zugeordneten Empfangsspulenarrays 40-i überdeckte Fläche FE,!. Entsprechend ist auch die von den Anregungsspulen 30-i insgesamt überdeckte Fläche größer als die von den Empfangsspulen 44 insgesamt überdeckte Fläche.

In den bisherigen Ausführungsbeispielen sind die Anregungs- und Empfangsspulen beispielhaft als Leiterschleifen dargestellt, es versteht sich aber, dass die Spulen auch spiralförmig oder rechteckig gestaltet sein können. Die verschiedenen Spulen können jeweils auf derselben oder auf verschiedenen Kupferebenen einer Platine oder auf verschiedenen Platinen angeordnet sein. Auch die äußere Umrissform der Empfangsspulen- Arrays kann grundsätzlich eine beliebige Form annehmen.

Figur 4 illustriert als Anwendungsfall die Verifikation der Vollständigkeit einer Banknote, die mit einem homogenen, vollflächigen Nullfeld-NMR-Merkmal 88 versehen ist. Mit Bezug auf Fig. 4(a) wird ein Prüfling 80 entlang der Transportrichtung 82 über ein Sensor-Frontend 90 bewegt, das eine einzige Anregungsspule 92 und ein lineares Array 94 von neun Empfangs spulen 96 umfasst. Im gezeigten Beispiel stellt der Prüfling 80 eine manipulierte Banknote dar, bei der am rechten Rand der Note ein Bereich ausgeschnitten und durch gewöhnliches Papier 84 ohne NMR-Merkmal ersetzt wurde.

Die vorgenommene Manipulation ist aus den in der Fig. 4(b) gezeigten Messdaten des Sensor-Frontends 90 sofort ersichtlich. Dargestellt sind dabei die Messkurven 98-0, 98- M und 98-U für drei Messspuren 86-0, 86-M, 86-U im oberen, mittleren und unteren Teil des Prüflings 80 (Fig. 4), die von drei entsprechend angeordneten Empfangsspulen 96-0, 96-M und 96-U des Sensor-Frontends 90 erfasst wurden.

Die Messkurven 98-0, 98-M, 98-U sind der Übersichtlichkeit halber vertikal um einen konstanten Wert gegeneinander versetzt dargestellt und zeigen jeweils die relative Signalstärke Sig in Abhängigkeit vom Ort x der Signalerfassung entlang der jeweiligen Messspur 86-0, 86-M, 86-U auf dem Prüfling. Durch den Signalabfall der Messkurve 98-M der mittleren Empfangsspule 96-M kann sofort auf das lokale Fehlen des NMR- Merkmals im Bereich 84 des Prüflings 80 und damit auf die Manipulation der Banknote geschlossen werden.

Figur 5 illustriert eine statische ortsaufgelöste Messung eines strukturierten Nullfeld- NMR-Merkmals. Figur 5(a) zeigt hierzu einen kartenförmigen Datenträger 100 mit einem merkmalshaltigen Druckfleck 102 in Form einer Raute mit einer mittigen Ausspa- rung 104. Der Datenträger 100 ist auf die Prüffläche einer erfindungsgemäßen Prüfvorrichtung aufgelegt, deren Sensor-Frontend 110 eine einzige Anregungsspule und ein 10x10- Array 112 von Empfangsspulen 114 enthält. Der Übersichtlichkeit halber ist in der Figur nur das Array 112 mit den durch Ringe angedeuteten Empfangsspulen 114 dargestellt.

Figur 5(b) zeigt das ortsaufgelöste Ergebnis 120 der statischen Messung der Signal-Intensität im Bereich des Druckflecks 102, wobei in jedem Messfeld 122 die von der zugehörigen Empfangsspule 114 nach Anregung erfasste Signalstärke durch die Stärke der Schraffuren dargestellt ist. Durch die Miniaturisierung der Empfangsspulen 114 kann eine hohe Ortsauflösung erreicht werden, so dass die Form des Druckflecks 102 einschließlich der Orientierung der Raute und dem Vorliegen der mittleren Aussparung 104 ohne weiteres erkannt werden kann. Durch eine Abänderung des Druckdesigns ergeben sich daher zahlreiche Möglichkeiten zur Kodierung des Druckflecks 102.

Figur 6 zeigt schematisch Blockschaltbilder der Sendeschaltkreise 132 und Empfangsschaltkreise 134 einer erfindungsgemäßen Vorrichtung 130. Die gesamte Schaltung kann mittels eines Micro-Controllers oder eines FPGAs 136 gesteuert werden. Ein einzelner Sendeschaltkreis enthält eine Frequenzquelle, die im Regelbetrieb auf die Lar- mor-Frequenz abgestimmt ist, einen Phasenschieber zum Einstellen der korrekten Puls- Phasen und einen Pulsschalter. Im Anschluss folgt ein regelbarer Leistungsverstärker zum Einstellen der Puls-Amplitude. Hinter den Verstärker sind beispielsweise zwei Richtkoppler mit dazugehörigen Detektor-Dioden Pi und P2 geschaltet. Detektor-Diode Pi bestimmt die der jeweiligen Anregungsspule zugeführte Leistung und Detektor-Diode P2 die von der Anregungsspule reflektierte Leistung. Die Anregungsspule selbst wird beispielsweise mit Hilfe einer Varaktordiode in Resonanz gebracht.

Außerhalb einer NMR-Messung kann mit einer solchen Schaltung ein Sweep der Frequenzquelle durchgeführt werden und damit die Frequenzabhängigkeit des Return- Loss (RL) der Anregungsspule mit Hilfe der Detektoren Pi und P2 bestimmt werden. Anhand einer solchen Messung lässt sich die Resonanzfrequenz der Anregungsspule bestimmen und diese mit Hilfe der Varaktordiode auf die Larmor-Frequenz abstimmen. Darüber hinaus kann anhand des Return-Loss die Güte Q der Anregungsspule ermittelt werden.

Um einen Puls mit definiertem Pulswinkel zu erzeugen, das heißt, einen Puls, der die Kernspins der Probe um einen definierten Winkel auslenkt, kann die Pulslänge T als Parameter verwendet werden. Die Feldstärke des an der Anregungsspule erzeugten Anregungs-Feldes ist hingegen eine Funktion der Güte Q und der Leistung in der Spule Pspuie. Letztere Leistung kann beispielsweise mit Hilfe der im Detektor Pi bestimmten Leistung und dem RL berechnet werden. Bei bekannter Güte Q und bekannter Leistung P Spule kann die Pulslänge anhand einer im Controller 136 hinterlegten Kalibrationstabelle oder einem analytischen Zusammenhang flexibel angepasst werden, und so das Messergebnis stabilisiert werden. Alternativ ist es auch denkbar, das Anregungsfeld unter Zuhilfenahme der Empfängerkreise kanalindividuell zu bestimmen.

Jeder der in Fig. 6 gezeigten Empfangsschaltkreise 134 besteht aus einer NMR-Spule, der Empfangsspule, die mit Hilfe einer Varaktordiode in Resonanz gebracht wurde, einem einstellbaren rauscharmen Verstärker und einem Richtkoppler mit Detektor-Diode P3. Schließlich folgt ein Bandpass-Filter sowie ein IQ-Demodulator mit dazugehörigem Local Oscillator (LO) und A/D-Wandler.

Um eine Sättigung des Empfangsschaltkreises zu vermeiden, wird mit Hilfe der Varaktordiode der Empfangskreis nur während des Messfensters in Resonanz geschaltet. Findet im Sendeschaltkreis ein Frequenzsweep statt, so kann die Frequenzabhängigkeit des Return Loss der Empfangsspule mit Hilfe der Dioden Pi, P2 und P3 gemessen werden. Dabei werden beispielsweise die Messdaten der Dioden Pi und P2 verwendet, um aus der mit Diode P3 gemessen Frequenzabhängigkeit die Eigenschaften des Sendeschaltkreises herauszurechnen. Anhand der gemessenen Kurve können wiederum die Resonanzfrequenz sowie die Güte Q der Empfangsspule bestimmt werden. Der Wert der Resonanzfrequenz kann dann als Eingangsgröße für die Regelung der Varaktordiode herangezogen werden, und die Güte Q kann zur Korrektur der Signalamplituden verwendet werden.

Bezugszeichenliste

10 Banknote

12, 14 Nullfeld-NMR-Merkmale

20 Sensor-Frontend

22 Transportpfad

30, 30-A, 30-B, 30-i Anregungsspule

40, 40-i Array

42, 42- A, 42-B Empfangsspulen

44 Empfangsspulen

50 Platine

52 Prüffläche

60 erste Platine

62 Schirm oder Niederhalter

64 separate Platine

66 Prüffläche

70-1, 70-2, 70-3, 70-4 Teilanordnungen

80 Prüfling

82 Transportrichtung

84 Bereich mit gewöhnlichem Papier

86-0, 86-M, 86-U Messpuren

88 Nullfeld-NMR-Merkmal

90 Sensor-Frontend

92 Anregungsspule

94 lineares Array

96, 96-0, 96-M, 96-U Empfangsspulen

98-0, 98-M, 98-U Messkurven

100 kartenförmiger Datenträger

102 merkmalshaltiger Druckfleck

104 mittige Aussparung 110 Sensor-Frontend

112 Array

114 Empfangsspulen

120 Messergebnis 122 Messfeld

130 Vorrichtung

132 Sendeschaltkreise

134 Empfangsschaltkreise

136 Micro-Controller /FPGA