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Title:
DEVICE FOR GENERATING VIBRATIONS, SOIL COMPACTION MACHINE, AND METHOD FOR OPERATING SAME
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2020/135922
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a device for generating vibrations (7) for a soil compaction machine (1), in particular a self-driving soil compaction roller, comprising: a first unbalanced mass (25) and a second unbalanced mass (26), which are each mounted rotatably; a first hydraulic motor (9), which is designed to set the first unbalanced mass (25) in rotation; a planetary gearing (13), which is connected to the first hydraulic motor (9) and via which the second unbalanced mass (26) can be driven; and a second hydraulic motor (10), which is likewise connected to the planetary gearing (13) and which is designed to change the transmission ratio of the first hydraulic motor (9) to the second unbalanced mass (26) via the planetary gearing (13). A third hydraulic motor (11) is also provided, which is likewise connected to the planetary gearing (13) and which is likewise designed to change the transmission ratio of the first hydraulic motor (9) to the second unbalanced mass (26) via the planetary gearing (13). The invention additionally relates to a soil compaction machine (1) and to a method (27, 32) for operating the device or the soil compaction machine (1).

Inventors:
CHRIST HERMANN (DE)
REUTER MARCO (DE)
Application Number:
PCT/EP2019/000343
Publication Date:
July 02, 2020
Filing Date:
December 17, 2019
Export Citation:
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Assignee:
BOMAG GMBH (DE)
International Classes:
E01C19/28
Foreign References:
DE102005008807A12005-10-27
DE202010005962U12010-09-30
DE10321666A12003-12-11
DE10235976A12003-05-28
DE10321666A12003-12-11
Attorney, Agent or Firm:
HEIDLER, Philipp et al. (DE)
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Claims:
PATENTANSPRÜCHE

1. Einrichtung zum Erzeugen von Schwingungen (7) für eine Bodenverdichtungsmaschine (1), insbesondere eine selbstfahrende Bodenverdichtungswalze, umfassend

- eine erste Unwucht (25) und eine zweite Unwucht (26), die jeweils rotierbar gelagert sind,

- einen ersten Hydraulikmotor (9), der dazu ausgebildet ist, die erste Unwucht (25) in Rotation zu versetzen,

- ein Planetengetriebe (13), das mit dem ersten Hydraulikmotor (9) verbunden ist und über das die zweite Unwucht (26) antreibbar ist,

- einen zweiten Hydraulikmotor (10), der ebenfalls mit dem Planetengetriebe (13) verbunden ist und der zur Veränderung des Übersetzungsverhältnisses vom ersten Hydraulikmotor (9) zur zweiten Unwucht (26) über das Planetengetriebe (13) ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet,

dass ein dritter Hydraulikmotor (11) vorhanden ist, der ebenfalls mit dem Planetengetriebe (13) verbunden ist und der ebenfalls zur Veränderung des Übersetzungsverhältnisses vom ersten Hydraulikmotor (9) zur zweiten Unwucht (26) über das Planetengetriebe (13) ausgebildet ist.

2. Einrichtung zum Erzeugen von Schwingungen (7) nach Anspruch 1,

dadurch gekennzeichnet,

dass der erste Hydraulikmotor (9) die erste Unwucht (25) über eine das Planetengetriebe (13) durchsetzende Abtriebswelle (14) antreibt.

3. Einrichtung zum Erzeugen von Schwingungen (7) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,

dass erste Planetenräder (17) des Planetengetriebes (13) vom ersten Hydraulikmotor (9) an- treibbar ausgebildet sind und ein erstes Hohlrad (19) vom zweiten Hydraulikmotor (10) an- treibbar ausgebildet ist, wobei das erste Hohlrad (19) mit den ersten Planetenrädern (17) kämmt, und wobei die zweite Unwucht (26) über ein mit den ersten Planetenrädern (17) kämmendes Sonnenrad (18) des Planetengetriebes (13) antreibbar ist.

4. Einrichtung zum Erzeugen von Schwingungen (7) nach Anspruch 3,

dadurch gekennzeichnet,

dass das Sonnenrad (18) des Planetengetriebes (13) sowohl mit den ersten Planetenrädern (17) als auch mit zweiten Planetenrädern (22) kämmt, wobei die ersten Planetenräder (17) nur mit dem ersten Hohlrad (19) und die zweiten Planetenräder (22) nur mit einem zweiten Hohlrad (20) kämmen, und wobei das zweite Hohlrad (20) vom dritten Hydraulikmotor (11 ) antreibbar ausgebildet ist.

5. Einrichtung zum Erzeugen von Schwingungen (7) nach Anspruch 4,

dadurch gekennzeichnet,

dass die zweite Unwucht (26) über die mit dem Sonnenrad (18) kämmenden zweiten Planetenräder (22) antreibbar ist.

6. Einrichtung zum Erzeugen von Schwingungen (7) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,

dass der zweite Hydraulikmotor (10) und/oder der dritte Hydraulikmotor (11) ein Orbitalmotor ist.

7. Einrichtung zum Erzeugen von Schwingungen (7) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,

dass der zweite Hydraulikmotor (10) und/oder der dritte Hydraulikmotor (11) eine Bremse (12) umfasst.

8. Bodenverdichtungsmaschine (1), insbesondere eine selbstfahrende Bodenverdichtungswalze, mit wenigstens einer Einrichtung zum Erzeugen von Schwingungen (7) nach einem der vorhergehenden Ansprüche.

9. Bodenverdichtungsmaschine (1) nach Anspruch 8,

dadurch gekennzeichnet,

dass sie zwei Einrichtungen zum Erzeugen von Schwingungen (7) nach einem der Ansprü che 1-7 aufweist, die gegenläufig rotierend ausgebildet sind.

10. Verfahren (27) zum Betrieb einer Einrichtung zum Erzeugen von Schwingungen (7), insbeson dere einer Einrichtung zum Erzeugen von Schwingungen (7) nach einem der Ansprüche 1-7, gekennzeichnet durch die Schritte:

Antreiben (28) einer ersten Unwucht (25) durch einen ersten Hydraulikmotor (9),

- Antreiben (29) einer zweiten Unwucht (26) durch den ersten Hydraulikmotor (9) über ein Planetengetriebe (13),

- Verstellen (30) des Übersetzungsverhältnisses des Planetengetriebes (13) zwischen dem ersten Hydraulikmotor (9) und der zweiten Unwucht (26) durch einen zweiten Hyd raulikmotor (10), der mit dem Planetengetriebe (13) verbunden ist, und

- Verstellen (31) des Übersetzungsverhältnisses des Planetengetriebes (13) zwischen dem ersten Hydraulikmotor (9) und der zweiten Unwucht (26) durch einen dritten Hydrau likmotor (11), der mit dem Planetengetriebe (13) verbunden ist.

11. Verfahren (32) zum Betrieb einer Bodenverdichtungsmaschine (1) nach Anspruch 9,

dadurch gekennzeichnet,

dass die zwei Einrichtungen zum Erzeugen von Schwingungen (7) jeweils mit dem Verfahren nach Anspruch 10 betrieben werden.

Description:
EI N RICHTU NG ZUM ERZEUGEN VON SCHWINGUNGEN, BODENVERDICHTU NGSMASCH INE U N D VERFAH REN ZUM B ETRIEB

[0001 ] Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Erzeugen von Schwingungen für eine Bodenverdichtungsmaschine, insbesondere eine selbstfahrende Bodenverdichtungswalze. Darüber hinaus betrifft die Erfindung einer Bodenverdichtungsmaschine mit wenigstens einer derartigen Einrichtung und ein Verfahren zum Betrieb der Einrichtung beziehungsweise der Bodenverdichtungsmaschine.

[0002] Gattungsgemäße Bodenverdichtungsmaschinen sind insbesondere selbstfahrende Bodenverdichtungswalzen, beispielsweise Tandemwalzen oder Walzenzüge. Derartige Bodenverdichtungsmaschinen werden typischerweise im Bau von Straßen, Wegen und Plätzen eingesetzt und umfassen wenigstens eine Verdichtungsbandage, mit der im Betrieb der Walze der Boden verdichtet wird. Die Bodenverdichtung erfolgt beispielsweise durch das Eigengewicht der Walze und der Verdichtungsbandage. Um die Verdichtungsleistung zu erhöhen, ist es bekannt, die Verdichtungsbandage in Vibrationen zu versetzen. Dabei ist es ebenfalls bekannt, die Vibrationen der Verdichtungsbandagen sowohl in ihrer Frequenz als auch in ihrer Wirkrichtung zu verstellen, um unterschiedlichen Anforderungen der jeweiligen Baustelle gerecht zu werden. Gattungsgemäße Systeme sind beispielsweise in der DE 10 235 976 A1 und der DE 10 321 666 A1 offenbart. Derartige Systeme, mit Verstellmöglichkeiten sowohl für die Schwingungsfrequenz als auch die Schwingungsebene, sind allerdings komplex ausgeführt und daher mit hohen Herstellungskosten verbunden.

[0003] Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, Möglichkeiten anzugeben, wie die Schwingungserzeugung in gattungsgemäßen Bodenverdichtungsmaschinen einfacher und damit kostengünstiger erreicht werden kann. Dabei soll das gesamte Funktionsspektrum der gattungsgemäßen Maschinen erhalten bleiben. [0004] Die Lösung der Aufgabe gelingt mit einer Einrichtung zum Erzeugen von Schwingungen sowie einer Bodenverdichtungsmaschine und einem Verfahren gemäß den unabhängigen Ansprüchen. Bevorzugte Weiterbildungen sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.

[0005] Konkret umfasst die Einrichtung zum Erzeugen von Schwingungen für eine Bodenverdichtungsmaschine, insbesondere eine selbstfahrende Bodenverdichtungswalze, eine erste Unwucht und eine zweite Unwucht, die jeweils rotierbar gelagert sind, einen ersten Hydraulikmotor, der dazu ausgebildet ist, die erste Unwucht in Rotation zu versetzen, ein Planetengetriebe, das mit dem ersten Hydraulikmotor verbunden ist und über das die zweite Unwucht antreibbar ist, und einen zweiten Hydraulikmotor, der ebenfalls mit dem Planetengetriebe verbunden ist und der zur Veränderung des Übersetzungsverhältnisses vom ersten Hydraulikmotor zur zweiten Unwucht über das Planetenge triebe ausgebildet ist. die Erfindung zeichnet sich nun dadurch aus, dass ein dritter Hydraulikmotor vorhanden ist, der ebenfalls mit dem Planetengetriebe verbunden ist und der ebenfalls zur Veränderung des Übersetzungsverhältnisses vom ersten Hydraulikmotor zur zweiten Unwucht über das Planetengetriebe ausgebildet ist. Der erste Hydraulikmotor treibt also die erste Unwucht direkt und die zweite Unwucht indirekt über das Planetengetriebe an. Die Übertragung der Antriebsleistung vom ersten Hydraulikmotor auf die zweite Unwucht kann durch das Planetengetriebe reguliert werden, insbesondere durch den Einsatz des zweiten und dritten Hydraulikmotors. Die erste Unwucht rotiert also immer mit derjenigen Geschwindigkeit beziehungsweise Frequenz, mit der auch der erste Hydraulikmotor rotiert. Die Schwingungsfrequenz der gesamten Anordnung kann durch eine Regulierung der Laufgeschwindigkeit des ersten Hydraulikmotors verändert beziehungsweise angepasst werden. Durch den zweiten und den dritten Hydraulikmotor kann die Frequenz der zweiten Unwucht verstellt werden, indem diese Hydraulikmotoren auf das Summierungsgetriebe, hier das Planetengetriebe, einwirken. Darüber hinaus kann die Phasenlage der zweiten Unwucht gegenüber der ersten Unwucht verstellt werden, so dass die aus der Rotation beider Unwuchten entstehende Gesamtamplitude verstellbar ist. Durch eine Phasenversetzung zwischen der ersten und der zweiten Un wucht von 0° bis 180° lässt sich die Gesamtamplitude zwischen ihrem Maximalwert und null verstellen.

[0006] Grundsätzlich kann der erste Hydraulikmotor die erste Unwucht über einen beliebigen direkten Antriebsstrang antreiben. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist es vorgesehen, dass der erste Hydraulikmotor die erste Unwucht über eine das Planetengetriebe durchsetzende Abtriebswelle antreibt. Der erste Hydraulikmotor ist also unmittelbar beziehungsweise direkt über eine einzige Abtriebswelle mit der ersten Unwucht verbunden. Dadurch, dass diese Abtriebswelle das Planetengetriebe durchsetzt, wird eine besonders platzsparende und einfache Ausführungsform erreicht. [0007] Ein Planetengetriebe umfasst typischerweise ein Sonnenrad sowie mit dem Sonnenrad kämmende Planetenräder und ein wiederum mit den Planetenrädern kämmendes Hohlrad. Die Erfindung sieht nun vor, dass das Planetengetriebe ein weiteres Hohlrad aufweist, das mit einem weiteren Satz Planetenräder kämmt, wobei die weiteren Planetenräder ebenfalls mit dem Sonnenrad des Planetengetriebes kämmen. Das Planetengetriebe gemäß der Erfindung weist also ein Sonnenrad, zwei Sätze Planetenräder und zwei Hohlräder auf. Die Hohlräder sind dabei unabhängig voneinander rotierbar ausgebildet. In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass erste Planetenräder des Planetengetriebes vom ersten Hydraulikmotor antreibbar ausgebildet sind und ein erstes Hohlrad vom zweiten Hydraulikmotor antreibbar ausgebildet ist, wobei das erste Hohlrad mit den ersten Planetenrädern kämmt, und wobei die zweite Unwucht über ein mit den ersten Planetenrädern kämmendes Sonnenrad des Planetengetriebes antreibbar ist. Der erste Hydraulikmotor trägt seine Antriebsleistung also über die ersten Planetenräder in das Planetengetriebe ein. Das Übersetzungsverhältnis dieser Leistung auf das Sonnenrad kann durch den zweiten Hydraulikmotor über das erste Hohlrad verstellt werden. Die an die zweite Unwucht zu übertragende Leistung kommt also vom ersten Hydraulikmotor und läuft über das Sonnenrad.

[0008] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform kämmt das Sonnenrad des Planetengetriebes sowohl mit den ersten Planetenrädern als auch mit zweiten Planetenrädern, wobei die ersten Planetenräder nur mit dem ersten Hohlrad und die zweiten Planetenräder nur mit einem zweiten Hohlrad kämmen, und wobei das zweite Hohlrad vom dritten Hydraulikmotor antreibbar ausgebildet ist. Der Begriff „nur" bezieht sich hier lediglich auf die Hohlräder. Beide Sätze Planetenräder kämmen ebenfalls mit dem Sonnenrad. Wichtig ist allerdings, dass jeder Satz Planetenräder nur mit jeweils einem Hohlrad kämmt, wobei die Hohlräder untereinander unabhängig rotierbar sind. Bei der beschriebenen Anordnung ist es bevorzugt vorgesehen, dass die zweite Unwucht über die mit dem Sonnenrad kämmenden zweiten Planetenräder antreibbar ist. Die vom ersten Hydraulikmotor eingebrachte Leistung zum Antrieb der zweiten Unwucht läuft also vom ersten Hydraulikmotor über die ersten Planetenräder zum Sonnenrad und von diesem zu den zweiten Planetenrädern, von denen aus die zweite Unwucht angetrieben wird.

[0009] Der erste Hydraulikmotor muss in der Lage sein, die beiden Unwuchten auch in hohen Geschwindigkeiten beziehungsweise in hohen Frequenzen anzutreiben. Der zweite Hydraulikmotor und der dritte Hydraulikmotor dagegen sind dazu vorgesehen, die beiden Unwuchten gegeneinan der zu verdrehen, also deren Phasenlage zu verändern. Um eine präzise Einstellung der Phasenlage der Unwuchten zu ermöglichen, ist es wichtig, dass der zweite und der dritte Hydraulikmotor insbesondere mit kleinen Frequenzen, also langsamer Geschwindigkeit, möglichst genau betrieben wer- den können. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist daher vorgesehen, dass der zweite Hydraulikmotor und/oder der dritte Hydraulikmotor ein Orbitalmotor ist. Orbitalmotoren zeichnen sich durch ein besonders gutes langsam-Lauf-Verhalten aus und bieten ebenfalls Vorteile aufgrund ihres geringen Bauraumbedarfes. Durch den Einsatz von Orbitalmotoren lassen sich die gewünschten Phasenlagen der Unwuchten exakt einstellen. Um die entsprechende Steuerung der Phasenlage über den zweiten und den dritten Hydraulikmotor noch genauer zu gestalten, ist es darüber hinaus bevorzugt, dass der zweite Hydraulikmotor und/oder der dritte Hydraulikmotor eine Bremse umfasst. Auch die Bremse verbessert die Genauigkeit von kleinen Verstellungen an den Hydraulikmotoren. Darüber hinaus kann die Bremse eingesetzt werden, um den zweiten und den dritten Hydraulikmotor - und damit die Hohlräder - festzustellen, so dass jeweils die gesamte Leistung zwischen den Planetenrädern und dem Sonnenrad übertragen wird.

[0010] Die Lösung der eingangs genannten Aufgabe gelingt ebenfalls mit einer Bodenverdichtungsmaschine, insbesondere einer selbstfahrenden Bodenverdichtungswalze, mit wenigstens einer Einrichtung zum Erzeugen von Schwingungen nach einem der vorhergehenden Ansprüche. Für die erfindungsgemäße Bodenverdichtungsmaschine gelten die vorstehend für die Einrichtung zum Erzeugen von Schwingungen genannten Merkmale, Wirkungen und Vorteile entsprechend ebenfalls.

[0011 ] Eine bevorzugte Ausführungsform sieht vor, dass die Bodenverdichtungsmaschine zwei Einrichtungen zum Erzeugen von Schwingungen, wie vorstehend beschrieben, aufweist, die gegenläufig rotierend ausgebildet sind. Insbesondere sind in jeder Verdichtungsbandage der Bodenverdichtungsmaschine jeweils zwei Einrichtungen zum Erzeugen von Schwingungen vorgesehen. Die beiden Unwuchten der einen Einrichtung zum Erzeugen von Schwingungen weisen also eine entgegenge setzte Drehrichtung zu den beiden Unwuchten der zweiten Einrichtung zum Erzeugen von Schwingungen auf. Wie vorstehend bereits beschrieben wurde, kann durch eine Verstellung der Phasenlage der Unwuchten einer Einrichtung zum Erzeugen von Schwingungen die Amplitude der Schwingung verstellt werden. Beim Einsatz von zwei gegenläufig rotierenden Einrichtungen zum Erzeugen von Schwingungen ergibt sich durch die Überlagerung der beiden Einzelschwingungen eine gerichtete Gesamtschwingung. Die Vibrationsleistung wird also nur noch in einer Richtung in den Boden eingebracht. Diese Richtung kann darüber hinaus je nach Anwendung variiert werden, indem die Phasenlage der beiden Einrichtungen zum Erzeugen von Schwingungen untereinander über eine kurzzeitige Verstellung der Rotationsgeschwindigkeit beziehungsweise Frequenz verändert wird. Auf diese Weise kann sowohl die Amplitude der resultierenden Gesamtschwingung, als auch deren Richtung und deren Frequenz stufenlos von der erfindungsgemäßen Einrichtung variiert werden. [0012] Die eingangs genannte Aufgabe wird ebenfalls von einem Verfahren zum Betrieb einer Einrichtung zum Erzeugen von Schwingungen, insbesondere einer vorstehend beschriebenen Einrichtung zum Erzeugen von Schwingungen, gelöst. Das erfindungsgemäße Verfahren umfasst die Schritte: Antreiben einer ersten Unwucht durch einen ersten Hydraulikmotor, Antreiben einer zweiten Unwucht durch den ersten Hydraulikmotor über ein Planetengetriebe, Verstellen des Übersetzungsverhältnisses des Planetengetriebes zwischen dem ersten Hydraulikmotor und der zweiten Unwucht durch einen zweiten Hydraulikmotor, der mit dem Planetengetriebe verbunden ist, und Verstellen des Übersetzungsverhältnisses des Planetengetriebes zwischen dem ersten Hydraulikmotor und der zweiten Unwucht durch einen dritten Hydraulikmotor, der mit dem Planetengetriebe verbunden ist. Darüber hinaus gelingt die Lösung mit einem Verfahren zum Betrieb einer Bodenverdichtungsmaschine wie vorstehend beschrieben, wobei die Bodenverdichtungsmaschine zwei Einrichtungen zum Erzeugen von Schwingungen aufweist, die gegenläufig rotierend ausgebildet sind, und wobei die zwei Einrichtungen zum Erzeugen von Schwingungen jeweils mit dem vorstehend beschriebenen Verfahren zum Betrieb einer Einrichtung zum Erzeugen von Schwingungen betrieben werden. Sämtliche vorstehend beschriebenen Merkmale, Wirkungen und Vorteile der erfindungsgemäßen Einrichtung zum Erzeugen von Schwingungen und der erfindungsgemäßen Bodenverdichtungsmaschine gelten im übertragenen Sinne ebenfalls für die erfindungsgemäßen Verfahren.

[001 3] Die Erfindung wird nachstehend anhand der in den Figuren gezeigten Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigen schematisch:

Figur 1 : eine Seitenansicht einer Tandemwalze;

Figur 2: eine Seitenansicht eines Walzenzuges;

Figur 3: eine Einrichtung zum Erzeugen von Schwingungen;

Figur 4: ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zum Betrieb einer Einrichtung zum Erzeugen von

Schwingungen; und

Figur 5: ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zum Betrieb einer Bodenverdichtungsmaschine.

[0014] Gleiche beziehungsweise gleich wirkende Bauteile sind in den Figuren mit gleichen Bezugszeichen beziffert. Sich wiederholende Bauteile sind nicht in jeder Figur gesondert bezeichnet.

[0015] Die Figuren 1 und 2 zeigen Bodenverdichtungsmaschinen 1. Im Falle der Figur 1 handelt es sich um eine schemelgelenkte Tandemwalze, während Figur 2 einen knickgelenkten Walzenzug zeigt. Die Bodenverdichtungsmaschinen 1 weisen einen Fahrerstand 2 und einen Maschinenrah men 3 auf. Darüber hinaus umfassen die selbstfahrenden Bodenverdichtungsmaschinen 1 einen Antriebsmotor 4, der unter anderem das Fahrwerk der Bodenverdichtungsmaschinen 1 antreibt. Bei der in Figur 1 gezeigten Tandemwalze umfasst dieses eine vordere und eine hintere Verdichtungsbandage 5. Der Walzenzug gemäß Figur 2 weist lediglich eine vordere Verdichtungsbandage 5 auf und umfasst ebenfalls einen Satz Räder 6 am Fleck der Maschine. Im Betrieb der Bodenverdichtungsmaschinen 1 bewegen sich diese in oder entgegen der Arbeitsrichtung a über den Boden 8 und verdichten dabei den Untergrund.

[0016] In Figur 3 ist eine Einrichtung zum Erzeugen von Schwingungen 7 dargestellt, die einen Antriebsstrang mit einem Planetengetriebe 13 und einen Schwingungserreger 24 mit einer ersten Unwucht 25 und einer zweiten Unwucht 26 umfasst. Die Rotationsachsen der beiden Unwuchten 25, 26 liegen aufeinander, so dass die Unwuchten 25, 26 auf konzentrischen Kreisen rotieren. Insbesondere sind in den Verdichtungsbandagen 5 der Bodenverdichtungsmaschinen 1 jeweils zwei derartige Einrichtungen zum Erzeugen von Schwingungen 7 angeordnet. Die Einrichtung zum Erzeugen von Schwingungen 7 umfasst einen ersten Hydraulikmotor 9, der eine Abtriebswelle 14 antreibt. Die Abtriebswelle 14 wird durch ein Planetengetriebe 13 hindurch geführt und treibt eine erste Unwucht 25 an, die über die Abtriebswelle 14 in Rotation versetzt wird. Die Rotationsgeschwindigkeit der ersten Unwucht 25 entspricht daher der Rotationsgeschwindigkeit des ersten Hydraulikmotors 9. Darüber hinaus wird die Antriebsleistung des ersten Hydraulikmotors 9 ebenfalls über die Abtriebswelle 14 und einen mit der Abtriebswelle 14 verbundenen Antriebssteg 16 auf einen Satz erste Planetenräder 1 7 des Planetengetriebes 13 übertragen. Die ersten Planetenräder 1 7 kämmen sowohl mit einem Sonnenrad 18 als auch mit einem ersten Hohlrad 19 des Planetengetriebes 1 3. Das erste Hohlrad 19 wiederum ist mit einem zweiten Hydraulikmotor 10 verbunden, so dass das erste Hohlrad 19 vom zweiten Hydraulikmotor 10 antreibbar ist. Wie bei Summierungsgetrieben üblich, ist es also möglich, über den zweiten Hydraulikmotor 10 durch Antrieb beziehungsweise Feststellung des ersten Hohlrades 19 den Anteil der Antriebsleistung stufenlos zu regulieren, der von den ersten Planetenrädern 1 7 auf das Sonnenrad 18 übertragen wird. Beispielsweise wird die gesamte von den ersten Planetenrädern 1 7 kommende Leistungen auf das Sonnenrad 18 übertragen, wenn das Hohl rad 19 vom zweiten Hydraulikmotor 10 festgestellt wird. Je nachdem, wie schnell der zweite Hydraulikmotor 10 das erste Hohlrad 19 antreibt, kann diese Leistung stufenlos bis auf null eingestellt werden.

[001 7] Funktional und räumlich getrennt von den ersten Planetenrädern 1 7 kämmt das Sonnenrad 18 ebenfalls mit einem Satz zweiter Planetenräder 22. Diese zweiten Planetenräder 22 kämmen ebenfalls mit einem zweiten Hohlrad 20 des Planetengetriebes 13. Das zweite Hohlrad 20 wiederum ist mit einem dritten Hydraulikmotor 1 1 verbunden und von diesem antreibbar. Auf diese Weise kann die vom Sonnenrad 18 kommende Antriebsleistung, die über die zweiten Planetenräder 22 zur Verfügung steht, stufenlos reguliert werden. Stellt der dritte Hydraulikmotor 1 1 das zweite Hohlrad 20 beispielsweise fest, so wird die gesamte vom Sonnenrad 18 kommende Leistung auf die zwei ten Planetenräder 22 übertragen und steht an diesen zur Verfügung. Die zweiten Planetenräder 22 sind mit einem Abtriebssteg 23 verbunden, über den die zweite Unwucht 26 in Rotation versetzt wird. Über den vorstehend beschriebenen Antriebsweg durch das Planetengetriebe 13 hindurch wird also auch die zweite Unwucht 26 vom ersten Hydraulikmotor 9 angetrieben.

[0018] Um eine präzise Verstellung der Phasenlage der Unwuchten 25, 26 zu ermöglichen, sind der zweite Hydraulikmotor 10 und/oder der dritte Hydraulikmotor 1 1 als Orbitalmotoren ausgebildet und jeweils mit einer Bremse 12 ausgestattet. Auf diese Weise lassen sich auch kleine Vorstellungen für eine präzise Steuerung realisieren. Die Bremsen 12 können ebenfalls zur Feststellung der Hydrau likmotoren 10, 1 1 genutzt werden, um damit die Hohlräder 19, 20 zu arretieren. Um gleichzeitig eine kompakte Bauweise zu ermöglichen und sicherzustellen, dass die beiden Hohlräder 19, 20 un abhängig voneinander rotierbar ausgebildet sind, sind die beiden Hohlräder 19, 20 über Lager 21 , insbesondere Kugellager, miteinander verbunden.

[0019] Um einzelne Komponenten der Einrichtung zum Erzeugen von Schwingungen 7 abkuppeln zu können, sind an verschiedenen Stellen zwischen dem ersten Hydraulikmotor 9 und dem Schwin gungserreger 24 Kupplungen 1 5 vorgesehen. Beispielsweise befindet sich eine Kupplung 15 abtriebs seitig unmittelbar hinter dem ersten Hydraulikmotor 9. Beim Abkuppeln dieser Kupplung 1 5 wird also sowohl die erste Unwucht 25 als auch das Planetengetriebe 13 und damit die zweite Un wucht 26 vom Antrieb durch den ersten Hydraulikmotor 9 abgekoppelt. Darüber hinaus befindet sich eine weitere Kupplung 1 5 auf der Abtriebswelle 14 hinter der Verbindung zum Antriebssteg 16, der Leistung vom ersten Hydraulikmotor 9 in das Planetengetriebe 1 3 einbringt. Ein Abkuppeln die ser Kupplung 15 trennt also lediglich die erste Unwucht 25 vom Antrieb. Weitere Kupplungen 1 5 sind auf dem Abtriebssteg 23 vorgesehen, die die zweiten Planetenräder 22 mit der zweiten Un wucht 26 verbinden. Über diese Kupplungen 1 5 kann daher die zweite Unwucht 26 abgekuppelt werden.

[0020] Der Schwingungserreger 24 ist derart ausgebildet, dass die beiden Unwuchten 25, 26 um dieselbe Rotationsachse rotieren. Insbesondere rotieren beide Unwuchten 25, 26 einer Einrichtung zum Erzeugen von Schwingungen in derselben Drehrichtung. Die zweite Unwucht 26 ist dabei als Gehäuse mit einem Hohlraum ausgebildet, in dem die erste Unwucht 25 aufgenommen ist. Die Ab triebswelle 14 des ersten Hydraulikmotors 9 ist also bis in den Hohlraum der zweiten Unwucht 26 hinein geführt und gegenüber der zweiten Unwucht 26 mit Lagern 21 , insbesondere Kugellagern, abgestützt, so dass die zweite Unwucht 26 sich unabhängig von der Abtriebswelle 14 bewegen kann. Die Abtriebswelle 14 treibt die erste Unwucht 24 innerhalb der zweiten Unwucht 26 an.

[0021 ] Insgesamt kann die Phasenlage der Unwuchten 25, 26 durch eine kurzzeitige Verstellung des Übertragungsverhältnisses des Planetengetriebes 13 durch den zweiten Hydraulikmotor 10 oder den dritten Hydraulikmotor 1 1 erfolgen. Auf diese Weise kommt es zu einer Verdrehung der Unwuchten 25, 26 gegeneinander. Durch eine Verstellung der Phasenlage der gleichläufig rotierenden Unwuchten 25 und 26 kann so die resultierende Amplitude der Schwingung von null bis zu ihrem Maximalwert stufenlos verstellt werden. Durch eine Einstellung der Rotationsgeschwindigkeit des ersten Hydraulikmotors 9 kann die Erregerfrequenz des Schwingungserregers 24 insgesamt eingestellt werden. Werden zwei Einrichtungen zum Erzeugen von Schwingungen 7 gleichzeitig in einer Verdichtungsbandage 5 eingesetzt, und zwar so, dass die Unwuchten 25, 26 der einen Einrichtung gegenläufig zu demjenigen der anderen Einrichtung rotieren, so kann auf diese Weise ebenfalls eine gerichtete Schwingung erreicht werden. Bei dieser löschen sich diejenigen Anteile der jeweiligen Einzelschwingungen aus, die nicht in dieselbe Richtung zeigen. Auf diese Weise kann mit der. erfindungsgemäßen Anordnung durch die Verwendung von zwei Einrichtungen zum Erzeugen von Schwingungen 7 ein Richtschwinger dargestellt werden, dessen Richtung, Amplitude und Schwingungsfrequenz jeweils stufenlos von null bis zum Maximalwert verstellbar ist.

[0022] Figur 4 zeigt ein Ablaufdiagramm des Verfahrens 27 zum Betrieb einer Einrichtung zum Er zeugen von Schwingungen 7. Das Verfahren umfasst die Schritte: Antreiben 28 der ersten Unwucht 25 durch den ersten Hydraulikmotor 9, Antreiben 29 der zweiten Unwucht 26 durch den ersten Hydraulikmotor 9 über das Planetengetriebe 13, Verstellen 30 des Übersetzungsverhältnisses des Planetengetriebes 1 3 zwischen dem ersten Hydraulikmotor 9 und der zweiten Unwucht 26 durch den zweiten Hydraulikmotor 10, der mit dem Planetengetriebe 13 verbunden ist, und Verstellen 31 des Übersetzungsverhältnisses des Planetengetriebes 13 zwischen dem ersten Hydraulikmotor 9 und der zweiten Unwucht 26 durch einen dritten Hydraulikmotor 1 1 , der mit dem Planetengetriebe 1 3 verbunden ist. Diese Schritte können insbesondere auch gleichzeitig ablaufen. Figur 5 zeigt ein Verfahren 32 zum Betrieb einer Bodenverdichtungsmaschine 1 mit zwei Einrichtungen zum Erzeugen von Schwingungen 7. Jede einzelne der zwei Einrichtungen zum Erzeugen von Schwingungen 7 wird mit einem Verfahren 27 gemäß Figur 4 betrieben. Für die zweite Einrichtung zum Erzeugen von Schwingungen 7 ist das Verfahren mit 27' gekennzeichnet. Es versteht sich von selbst, dass die beiden Einrichtungen zum Erzeugen von Schwingungen 7 im Verfahren 32 ebenfalls gleichzeitig betrieben werden.