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Title:
DEVICE AND METHOD FOR APPLYING A LIQUID MEDIUM TO A ROLL AND/OR TO A ROLLED MATERIAL AND/OR FOR REMOVING THE LIQUID MEDIUM
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2018/046295
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a device (1) for applying a liquid medium (W) to a roll (2), in particular to a work roll of a roll stand, and/or to a rolled material, a slab or a roughed strip (3) and/or for removing the liquid medium (W), wherein the device (1) has at least one spray nozzle (4), at least one row of spray nozzles or at least one cooling bar (11) for spraying on the medium (W) and at least one plate element (5), which is designed for collecting the medium (W), wherein the roll (2) is designed for rolling rolled material (3), wherein the rolled material, the slab or the roughed strip (3) is conveyed in a conveying direction (F). In order to allow an improved cooling effect of a roll to be cooled or an improved removal of descaling water, the invention provides that the plate element (5) has on one of its surfaces (6) at least one directing element (7, 8), which is designed for diverting medium (W) into a transverse direction (Q), which lies horizontally (H) and transversely in relation to the conveying direction (F). The invention also relates to a method for applying a liquid medium and/or for removing the liquid medium.

Inventors:
SEIDEL JÜRGEN (DE)
Application Number:
PCT/EP2017/071157
Publication Date:
March 15, 2018
Filing Date:
August 22, 2017
Export Citation:
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Assignee:
SMS GROUP GMBH (DE)
International Classes:
B21B27/10; B21B45/02
Foreign References:
JPH06339712A1994-12-13
JPS61295326A1986-12-26
EP2620234A12013-07-31
JPS61176411A1986-08-08
JPH06339712A1994-12-13
EP0899030B12003-10-01
Attorney, Agent or Firm:
KLÜPPEL, Walter (DE)
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Claims:
Patentansprüche:

1 . Vorrichtung (1 ) zum Aufbringen eines flüssigen Mediums (W) auf eine Walze (2), insbesondere auf eine Arbeitswalze eines Walzgerüsts, und/oder auf ein

Walzgut, eine Bramme oder ein Vorband (3) und/oder zum Entfernen des flüssigen Mediums (W), wobei die Vorrichtung (1 ) mindestens eine

Spritzdüse (4), mindestens eine Spritzdüsenreihe oder mindestens einen Kühlbalken (1 1 ) zum Aufspritzen des Mediums (W) und mindestens ein Plattenelement (5) aufweist, das zum Sammeln des Mediums (W)

ausgebildet ist, wobei die Walze (2) zum Walzen von Walzgut (3) ausgebildet ist, wobei das Walzgut, die Bramme oder das Vorband (3) in eine

Förderrichtung (F) gefördert wird, dadurch gekennzeichnet, dass das Plattenelement (5) auf einer seiner Oberflächen (6) mindestens ein Leitelement (7, 8) aufweist, das zur Umlenkung von Medium (W) in eine Querrichtung (Q) ausgebildet ist, die horizontal (H) und quer zur

Förderrichtung (F) liegt.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Spritzdüse (4) das Medium (W) mit einer vorgegebenen Mittenrichtung (M) auf die Walze (2) ausbringt, wobei die in Umfangsrichtung der Walze (2) weisende Tangente (T) am Ort des Auftreffens der Mittenrichtung (M) auf die Walze (2) einen Winkel (a) zur Mittenrichtung (M) aufweist, der größer als 90° ist. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere vertikal übereinander angeordnete Spritzdüsen (4, 4', 4", 4"') und/oder Kühlbalken (1 1 ) angeordnet sind, wobei das Plattenelement (5) zwischen zwei oder unterhalb dieser Spritzdüsen (4, 4', 4", 4"') und/oder Kühlbalken (1 1 ) angeordnet ist.

Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Leitelement (7, 8) eben ausgebildet ist und unter einem Winkel (ß) zur Querrichtung auf dem Plattenelement (5) angeordnet ist, wobei der Winkel (ß) zwischen 5° und 80° beträgt.

Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Leitelemente (7, 8) auf dem Plattenelement (5) angeordnet sind, wobei insbesondere deren Winkel (ß) mit zunehmendem Abstand von der Walze (2), vom Kühlbalken (1 1 ) oder von einem Entzunderungsbalken (15) abnimmt.

Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Leitelement (7, 8) gebogen ausgebildet ist.

Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Leitelement (7, 8) senkrecht oder geneigt oder um seine Längsachse verwunden in Richtung des Plattenelements (5) angeordnet ist. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Leitelemente (7, 8) auf dem Plattenelement (5) angeordnet sind, wobei diese zu einer vertikal verlaufenden Mittenebene (ME) symmetrisch oder asymmetrisch auf dem Plattenelement (5) angeordnet sind.

Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Leitelemente (7, 8) auf dem Plattenelement (5) angeordnet sind, wobei diese in ihrer vertikalen Höhe (h) unterschiedlich sind.

Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass auf dem Plattenelement (5) Mittel (9) zur Querabspritzung angeordnet sind.

Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand (d) zwischen dem Plattenelement (5) und der seitlichen begrenzenden Umgebung, insbesondere zu einem Walzenständer (14), einem Einbaustück, einem Biegeblock oder einem Ein- oder

Auslaufführungsrahmen, größer als 50 mm beträgt.

Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 1 1 , dadurch gekennzeichnet, dass das Plattenelement (5) unter einem Winkel (γ) zur Horizontalen (H) angeordnet ist, der zwischen 1 ° und 45° beträgt.

13. Verfahren zum Aufbringen eines flüssigen Mediums (W) auf eine Walze (2), insbesondere auf eine Arbeitswalze eines Walzgerüsts, und/oder auf ein Walzgut, eine Bramme oder ein Vorband (3) und/oder zum Entfernen des flüssigen Mediums (W), wobei eine Vorrichtung (1 ) mit mindestens einer Spritzdüse (4), mindestens einer Spritzdüsenreihe oder mindestens einem Kühlbalken (1 1 ) zum Aufspritzen des Mediums (W) und mindestens einem Plattenelement (5) verwendet wird, das zum Sammeln des Mediums (W) ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Plattenelement (5) auf einer seiner Oberflächen (6) mit mindestens einem Leitelement (7, 8) versehen wird, das zur Umlenkung von Medium (W) in eine Querrichtung (Q) ausgebildet ist, die horizontal (H) und quer zur Förderrichtung (F) liegt, wobei die Strömungsbewegung des aufgebrachten flüssigen Mediums (W) genutzt wird, um das flüssige Medium (W) mittels des mindestens einen Leitelements (7, 8) in Querrichtung (Q) umzulenken.

Description:
Vorrichtung und Verfahren zum Aufbringen eines flüssigen Mediums auf eine Walze und/oder auf ein Walzgut und/oder zum Entfernen des flüssigen Mediums

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Aufbringen eines flüssigen Mediums auf eine Walze, insbesondere auf eine Arbeitswalze eines Walzgerüsts, und/oder auf ein Walzgut, eine Bramme oder ein Vorband und/oder zum Entfernen des flüssigen Mediums, wobei die Vorrichtung mindestens eine Spritzdüse,

mindestens eine Spritzdüsenreihe oder mindestens einen Kühlbalken zum

Aufspritzen des Mediums und mindestens ein Plattenelement aufweist, das zum Sammeln des Mediums ausgebildet ist, wobei die Walze zum Walzen von Walzgut ausgebildet ist, wobei das Walzgut, die Bramme oder das Vorband in eine

Förderrichtung gefördert wird. Des weiteren betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Aufbringen eines flüssigen Mediums und/oder zum Entfernen des flüssigen Mediums.

Die Anforderungen an die Effizienz der Arbeitswalzenkühlung nehmen ständig zu. Um die Effizienz zu steigern, werden deshalb immer größere Arbeitswalzen- Kühlmedienmengen bzw. Kühlwassermengen installiert. Bei der oberen

Arbeitswalze sind jedoch bedingt durch das auf der Abstreiferplatte stehende Wasser Grenzen gesetzt. Das Wasser kann oben in der Regel nicht so schnell ablaufen, wie es aufgebracht wird. Somit bildet sich insbesondere bei breiten Walzanlagen für große zu walzende Platten- oder Bandbreiten ein Wasserpool auf der oberen Abstreiferplatte. Spritzt das Kühlwasser in diesen aufgestauten

Wasserpool, wird die Kühlwirkung behindert.

Als Kühlmedium kann Wasser, Emulsion, Dispersion, Öl, Kerosin oder andere Medien verwendet werden. Vereinfacht wird nachfolgend zumeist diesbezüglich von Wasser gesprochen. Um das Ablaufen des Wassers zu begünstigen, ist in der JP 61 17641 1 A eine Art Drainage angeordnet, so dass das Wasser in den Bereich hinter die Spritzrohre ablaufen kann. Weiterhin ist in der JP 06339712 A für die obere Walzenkühlung ein 90° quer verlaufender Ablaufkanal oberhalb des Abstreifers vorgesehen, in den Wasser einlaufen und seitlich ablaufen kann. Hierdurch soll die obere

Walzenkühlung in der Mitte verbessert bzw. über der Breite vergleichmäßigt werden. Eine aufwendigere Technik offenbart die EP 0 899 030 B1 . Hier wird eine aktive Absaugung des Wassers aus dem Bereich oberhalb der oberen

Abstreiferplatte gezeigt.

Alle vorbekannten Lösungen sind nicht besonders effizient, stören den

ungehinderten Wasserabfluss bzw. sie sind sehr aufwendig.

Der Erfindung liegt daher die A u f g a b e zugrunde, eine Verbesserung der Kühlwirkung insbesondere der oberen Arbeitswalzenkühlung und vorzugsweise bei breiten Warmbandstraßen mit hoher spezifischer Wassermenge zu erreichen. Ferner soll eine verbesserte Abfuhr des Entzunderungswassers beim entzundern einer Bramme bzw. eines Bandes ermöglicht werden. Somit sollen verbesserte Ablaufbedingungen für das Kühlmedium der oberen Arbeitswalzenkühlung ermöglicht werden, was durch Vermeidung des sog. Pooleffektes, d. h. das Aufstauen des Kühlmediums oberhalb der Abstreiferplatte und/oder

unterschiedliches Kühlmedienniveau über der Abstreiferplattenbreite (in der Mitte höher), bewerkstelligt werden soll. Analoges gilt für den Fall der Entzunderung einer Bramme oder eines Bandes.

Die L ö s u n g dieser Aufgabe durch die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass das Plattenelement auf einer seiner Oberflächen mindestens ein Leitelement aufweist, das zur Umlenkung von Medium in eine Querrichtung ausgebildet ist, die horizontal und quer zur Förderrichtung liegt. Die mindestens eine Spritzdüse bringt das Medium bevorzugt mit einer vorgegebenen Mittenrichtung auf die Walze aus, wobei die in Umfangsrichtung der Walze weisende Tangente am Ort des Auftreffens der Mittenrichtung auf die Walze einen Winkel zur Mittenrichtung aufweist, der größer als 90° ist.

Nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung sind mehrere vertikal übereinander angeordnete Spritzdüsen und/oder Kühlbalken angeordnet, wobei das Plattenelement zwischen zwei oder unterhalb dieser Spritzdüsen und/oder Kühlbalken angeordnet ist

Das mindestens eine Leitelement ist nach einer Ausführungsform eben

ausgebildet und unter einem Winkel zur Querrichtung auf dem Plattenelement angeordnet, wobei der Winkel zwischen 5° und 80° beträgt. In diesem Falle kann auch vorgesehen sein, dass mehrere Leitelemente auf dem Plattenelement angeordnet sind, wobei insbesondere deren Winkel mit zunehmendem Abstand von der Walze, vom Kühlbalken oder von einem Entzunderungsbalken abnimmt.

Das mindestens eine Leitelement kann auch gebogen ausgebildet sein.

Vorgesehen kann auch sein, dass das mindestens eine Leitelement senkrecht oder geneigt oder um seine Längsachse verwunden in Richtung des

Plattenelements angeordnet ist.

Vorgesehen kann auch werden, dass mehrere Leitelemente auf dem

Plattenelement angeordnet sind, wobei diese zu einer vertikal verlaufenden Mittenebene symmetrisch oder asymmetrisch auf dem Plattenelement angeordnet sind.

Es kann auch vorgesehen werden, dass mehrere Leitelemente auf dem

Plattenelement angeordnet sind, wobei diese in ihrer vertikalen Höhe

unterschiedlich sind. Weiterhin können auf dem Plattenelement Mittel zur Querabspritzung angeordnet sein.

Das Plattenelement ist bevorzugt unter einem Winkel zur Horizontalen

angeordnet, der zwischen 1 ° und 45°, vorzugsweise zwischen 1 ° und 20°, beträgt.

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Aufbringen eines flüssigen Mediums auf eine Walze, insbesondere auf eine Arbeitswalze eines Walzgerüsts, und/oder auf ein Walzgut, beispielsweise eine Bramme oder ein Vorband, und/oder zum

Entfernen des flüssigen Mediums. Dazu ist eine erfindungsgemäße Vorrichtung ausgebildet mit mindestens einer Spritzdüse, mindestens einer Spritzdüsenreihe oder mindestens einem Kühlbalken zum Aufspritzen des Mediums und mit mindestens einem Plattenelement, das zum Sammeln des Mediums ausgebildet ist. Die Erfindung sieht vor, dass das Plattenelement auf einer seiner Oberflächen mit mindestens einem Leitelement versehen wird, das zur Umlenkung von Medium in eine Querrichtung ausgebildet ist, die horizontal und quer zur Förderrichtung liegt, wobei die Strömungsbewegung (d. h. die Strömungsgeschwindigkeit) des aufgebrachten flüssigen Mediums genutzt wird, um das flüssige Medium mittels des mindestens einen Leitelements in Querrichtung umzulenken.

Alle oben vorgeschlagenen Ausgestaltungsmerkmale der Vorrichtung können bei dem genannten Verfahren vorteilhaft eingesetzt werden. Das gilt insbesondere für die winkelige Anstellung der Leitelemente mit einem Winkel zur Querrichtung, der zwischen 5° und 80° beträgt.

Die Erfindung wird bevorzugt bei einem Grobblechgerüst, bei einem

Steckelgerüst, in einer Warmbandstraße oder in einer CSP/USP-Anlage

eingesetzt. In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt. Es zeigen: Fig. 1 schematisch die Seitenansicht einer Vorrichtung zum Aufbringen von Wasser auf die Arbeitswalze eines Walzgerüsts und das Entfernen des Wassers gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung, Fig. 2 schematisch die zu Figur 1 zugehörige Draufsicht auf die Vorrichtung,

Fig. 3 schematisch die Draufsicht nach Figur 2 gemäß einer zweiten Ausführungsform der Erfindung, Fig. 4 schematisch die Draufsicht nach Figur 2 gemäß einer dritten Ausführungsform der Erfindung,

Fig. 5 schematisch die Draufsicht nach Figur 2 gemäß einer vierten Ausführungsform der Erfindung,

Fig. 6 schematisch die Seitenansicht einer Vorrichtung zum Aufbringen von

Wasser auf die Arbeitswalze eines Walzgerüsts und zum Entfernen des Wassers gemäß einer fünften Ausführungsform der Erfindung, Fig. 7 schematisch die zu Figur 6 zugehörige Draufsicht auf die Vorrichtung,

Fig. 8 schematisch die Seitenansicht einer Vorrichtung zum Aufbringen von Wasser auf eine Bramme zwecks Entzunderung derselben sowie zum Entfernen des Wassers und

Fig. 9 schematisch die zur Figur 8 zugehörige Draufsicht auf die Vorrichtung.

In Figur 1 und Figur 2 ist die Seitenansicht bzw. Draufsicht auf eine Vorrichtung 1 zum Aufbringen von Wasser W auf die Arbeitswalze 2 eines Walzgerüsts sowie zum Entfernen des Wassers W skizziert. Die Arbeitswalze 2 wird von einer Stützwalze 10 gestützt. Die Arbeitswalze 2 walzt ein Walzgut 3, das in eine Förderrichtung F bewegt wird. Die Förderrichtung F entspricht der Richtung der Horizontalen H.

Die Vorrichtung 1 umfasst mehrere Spritzdüsen 4, die in einem Wasserkühlbalken 1 1 angeordnet sind. Mit den Spritzdüsen 4 wird Wasser W auf die Oberfläche der Arbeitswalze 2 aufgespritzt. Zum Ableiten des aufgespritzten Wassers und zwecks Vermeidung, dass Wasser ungehindert auf das Band fließt, ist ein Plattenelement 5 (Abstreiferplatte) vorgesehen, das unter einem Winkel γ zur Horizontalen H geneigt ist. Auf der oberen Oberfläche 6 des Plattenelements 5 sind Leitelemente 7 und 8 angeordnet (insbesondere angeschweißt), die es ermöglichen, dass das Wasser W in eine Querrichtung Q, die horizontal und senkrecht zur Förderrichtung F steht, von dem Plattenelement 5 zur Seite abgeleitet wird.

Wie sich aus Figur 2 ergibt, sind im beschriebenen Ausführungsbeispiel die Leitelemente 7 und 8 in Förderrichtung F versetzt, allerdings zu einer vertikal verlaufenden Mittenebene ME symmetrisch angeordnet. Die Leitelemente 7, 8 sind gerade ausgebildet und unter einem Winkel ß zur Querrichtung Q

angeordnet. Wie aus Figur 1 gesehen werden kann, wird der Wasserstrahl durch die

Spritzdüsen 4 in eine Mittenrichtung M auf die Oberfläche der Arbeitswalze 2 aufgespritzt. Die Tangente T, die in Umfangsrichtung der Arbeitswalze 2 weist und sich an der Oberfläche der Arbeitswalze 2 an der Stelle ergibt, an der die

Mittenrichtung M auf die Arbeitswalze 2 auftrifft, liegt zur Mittenrichtung M unter einem Winkel a, der vorzugsweise größer als 90° ist.

Auf dem Plattenelement 5 sind ferner Mittel 9, zur Querabspritzung angeordnet.

Aus Figur 1 kann auch gesehen werden, dass die Leitelemente 7, 8 eine unterschiedliche Höhe h aufweisen können. Das Leitelement 7, 8 kann aus mindestens einem langen Blech bestehen, das an seiner Schmalseite auf dem Plattenelement 5 befestigt ist.

Um eine rasche Ableitung des Wassers W oder eines anderen Kühlmediums bei der oberen Arbeitswalzenkühlung zu ermöglichen, ist also vorgesehen, die

Geschwindigkeit des auf die Arbeitswalze 2 fließenden Kühlwassers W selbst zu nutzen und gezielt den Wasserschwall nach hinten und zur Seite umzulenken. Die Illustration nach Figur 1 und Figur 2 machen die Funktionalität und die Anordnung der optimierten Wasserableitung in der Seitenansicht und in der Draufsicht deutlich.

Figur 1 zeigt insoweit eine obere auslaufseitige Arbeitswalzenkühlung. Aus dem Walzenkühlbalken 1 1 und letztlich aus den Düsen 4 tritt Wasser W vornehmlich aus mehreren Spritzreihen aus und spritzt auf die Walze 2. Mindestens eine Spritzreihe ist so angeordnet, dass die Wasserströmung in Richtung des

Plattenelements 5 (Abstreiferplatte) geneigt ist. Das heißt, der Anstellwinkel α zwischen der Mitte des Wasserstrahls M und der Tangente T zur

Walzenoberfläche ist größer als 90°, wie es in Figur 1 für die unteren beiden Spritzreihen zu erkennen ist.

Durch diese vorteilhafte Ausrichtung wird eine gezielte Wasserströmung zunächst entlang der Walze 2 und mit geringen Umlenkverlusten nach hinten bewerkstelligt. Das nach hinten (in Walzrichtung) fließende Wasser muss nun zur Seite möglichst kontinuierlich umgelenkt werden. Dies geschieht - wie beschrieben - mit

Umlenkblechen (Leitelementen 7, 8) auf dem Plattenelement 5 (Abstreiferplatte), die unter dem Anstellwinkel ß von größer als 5° angeordnet sind, s. Figur 2, wo das Wasserströmungs-Umlenkprinzip dargestellt ist. Das Plattenelement 5 wird in Förderrichtung F - wie es Figur 1 zeigt - durch eine Rückwand 12 abgeschlossen. Bei einer herkömmlichen Walzenkühlung strömt das Wasser lediglich nach hinten gegen eine Rückwand, staut sich dort, wobei durch die gestaute Wasserhöhe ein seitlicher Wasserablauf stattfindet. Bei einigen Lösungen (s. z. B. die eingangs genannte JP 06339712 A) wird der Wasserschwall nach hinten durch eine

Drainage gebremst. Bei der erfindungsgemäß vorgeschlagenen Lösung läuft das Wasser W an den angestellten Leitelementen 7, 8 (Umlenkblechen) entlang und wird zum größten Teil zur Seite, also in Querrichtung Q, umgelenkt.

Oberhalb des Plattenelements sind möglichst keine störenden Kanten

(ausgenommen unvermeidliche Befestigungen, Lager, Verschraubungen, etc.) angeordnet, die die Wasserströmung weg von der Walze bzw. vom

Beaufschlagungsort nach hinten oder zur Seite stören, behindern oder bremsen.

Im Ausführungsbeispiel gemäß Figur 1 und 2 sind vier Umlenkbleche 7, 8 jeweils gestaffelt hintereinander angeordnet, die das Wasser W im wesentlichen symmetrisch zu den Seiten umlenken. Für den gewünschten Umlenkeffekt wird generell mindestens ein Leitelement (Umlenkblech) benötigt. An den seitlichen Enden des Plattenelements 5 (Abstreiferplatte) kann dann das Wasser nach unten (z. B. in eine Sinterrinne) ablaufen.

Der Abstand d zwischen dem Plattenelement 5 (Abstreiferplatte) und der seitlich begrenzenden Umgebung, wie Walzenständer 14, Einbaustücke, Biegeblöcke oder Ein- oder Auslaufführungsrahmen, sollte möglichst groß bemessen sein (vorzugsweise größer als 50 mm). Behinderungen durch begrenzende seitliche Flächen können durch Vorsehen von Ablauflöchern, vorzugsweise im Bereich der Wasserströmungen, vermieden werden. Vorteilhafterweise wird an den

Seitenflächen unterhalb des Abstreifers (d. h. des Plattenelements 5) eine

Tropfkante bzw. Abrisskante (ähnlich wie bei einem Fensterbrett) oder eine Rille in der Unterseite an der Kante des Plattenelements 5 vorgesehen, damit nicht Wasser nach innen auf die Kante eines breiten Bandes oder auf die Platte läuft. Zum Beseitigen des Restwassers im hinteren Bereich des Abstreifers ist optional ergänzend eine Querabspritzung 13 vorgesehen, die das Walzenkühlwasser nach außen drückt, wie es in Figur 2 angedeutet ist. Hierfür sind die Mittel 9

vorgesehen. Auch kann das Plattenelement 5 oder können Bereiche desselben auf der Oberseite mit einer Neigung zur Seite hin ausgeführt sein, um ein Ablaufen des Wassers zusätzlich zu verbessern.

Die Leitelemente 7, 8 (Umlenkbleche) können unterschiedlich hoch sein (siehe Höhe h, die bevorzugt größer als 20 mm ist). Die Leitelemente 7, 8

(Umlenkbleche) können dabei - wie es Figur 2 zeigt - gestaffelt hintereinander oder auch nebeneinander angeordnet sein. Die letztgenannte Lösung zeigt Figur 3. Im Unterschied zur Lösung gemäß Figur 2 ist hier im übrigen vorgesehen, dass sich sämtliche Leitelemente 7 auf einer Position, betrachtet in Querrichtung Q, befinden.

Auch eine vorteilhafte gekrümmte bzw. gebogene Ausbildung der Leitelemente 7 (Wasserumlenkbleche) ist möglich, wie es aus der Darstellung gemäß Figur 4 ersichtlich ist. Hier ähnelt die Form der Leitelemente 7 der Form einer

Turbinenschaufel oder eines Pflugs, der Winkel ß zur Querrichtung Q ändert sich hier über die Erstreckung des Leitelements kontinuierlich.

Auch eine Neigungsänderung des Leitelements 7 über der Erstreckung desselben - eben nach Art einer Turbinenschaufel - ist möglich und angedacht, um die Strömungsbedingungen zu optimieren. Die Leitelemente 7, 8 (Umlenkbleche) können also senkrecht in Richtung des Plattenelements 5 (Abstreiferplatte) ausgerichtet oder etwas geneigt oder verwunden um die Längsachse ausgeführt sein. Während typischerweise eine symmetrische Umlenkung des Wasserstrahls in Querrichtung Q zu beiden Seiten des Plattenelements 5 vorteilhaft ist, kann auch eine andere Ausgestaltung vorgesehen werden. In gewissen Fällen kann es vorteilhaft sein, wenn die Leitelemente 7, 8 nur nach einer Richtung hin

ausgerichtet sind. Ein solches Ausführungsbeispiel zeigt Figur 5. Damit kann erreicht werden, dass das Wasser W (oder natürlich auch ein anderes

Kühlmedium) auf einer Ablaufseite konzentriert wird.

Bei einer weiteren Ausführungsform der Erfindung sind nicht nur Leitelemente 7, 8 (Umlenkbleche) auf dem Plattenelement 5 vorgesehen, welches z. B. als

Abstreifer oder als Wasser-Band-Trennplatte fungiert, wie es bei den bisher beschriebenen Ausführungsbeispielen der Fall war. Es können auch Leitelemente 7, 8 ohne Plattenelemente oder auf Plattenelementen 5 vorgesehen werden, die zwischen oder/und über oder/und unter den Kühlbalken 1 1 montiert sind, um bereits frühzeitig die zurück fließende Wasserströmung zur Seite umzulenken. Eine solche Lösung zeigt das Ausführungsbeispiel nach den Figuren 6 und 7. Gemäß Figur 6 sind hierbei vier übereinander angeordnete Wasserkühlbalken 1 1 vorgesehen, die jeweilige Reihen von Spritzdüsen 4, 4', 4", 4"' tragen.

Zur Separierung der verschiedenen Wasserströmungen können auch horizontal (mit oder ohne Neigung nach hinten) angeordnete Plattenelemente 5 oberhalb des Abstreifers bzw. der Wasser-Band-Trennplatte (d. h. dem in Figur 6 untersten

Plattenelement 5, das nahe der Arbeitswalze 2 endet) angeordnet sein, auf denen die Leitelemente 7, 8 (Umlenkbleche) befestigt sind. Ein Beispiel hierfür ist in Figur 6 unterhalb des untersten Walzenkühlbalkens 1 1 skizziert. Zur Begünstigung der Strömungsverhältnisse zu den Seiten können die

Düsenzuführrohre oder die Düsen 4, 4', 4", 4"' weiterhin etwas schräg zur

Mittenebene ME ausgerichtet sein. Das Wasser spritzt dann unter einem kleinen Winkel zur Seite hin aus, wie es in Figur 7 in der Draufsicht zu erkennen ist. Die Leitelemente 7, 8 können als Umlenkbleche ausgeführt sein, sie können allerdings auch anders gestaltet sein (z. B. Platten, die aus verschiedensten Materialien bestehen können), sofern sie die gewünschte Aufgabe erfüllen, nämlich das Umlenken des Wasserstrahls bewirken, also das Kühlmedium- Umlenkprinzip erfüllen. Als typische Wassermenge kommt bei der vorgeschlagenen Konzeption bevorzugt eine spezifische Wassermenge von mehr als 40 m 3 pro Stunde und pro Meter Breite für die obere Walzenkühlung zum Einsatz.

Der Anstellwinkel γ für das obere Plattenelement 5 (Abstreiferplatte) der

Arbeitswalzenkühlung sollte zur Horizontalen kleiner als 45° sein, damit das Wasser nicht übermäßig bergauf laufen muss.

Nicht nur die Ablaufbedingungen des Arbeitswalzen-Kühlwassers können mit dem vorgeschlagenen Konzept verbessert werden, sondern es ist auch eine

verbesserte Abfuhr von Entzunderungswasser (incl. Zunderpartikel) zur Seite, also in Querrichtung Q, hin bei einem Zunderwäscher oder einer anderer Band- oder Plattenkühleinrichtung für die Oberseite möglich, wie es das Ausführungsbeispiel nach den Figuren 8 und 9 zeigt, wo ein Zunderwäscher dargestellt ist, bei dem die Vorrichtung 1 zum Einsatz kommt.

Aus Figur 8 ist ersichtlich, dass das Plattenelement 5, hier als Wasserablaufplatte ausgebildet, auf der sich bewegenden Bramme, Platte oder dem Vorband 3 schleift. Sie liegt mit ihrem Eigengewicht auf dem Walzgut beweglich pendelnd auf. Das Plattenelement 5 (Wasserablaufplatte) kann auch in einem definierten Abstand zur Bramme 3 gehalten werden (ohne Walzgutberührung).

Beim Zunderwäscher wird zunächst das Entzunderungswasser W für die

Entzunderung mittels des Entzunderungsbalkens 15 auf die Bramme 3 gespritzt, das Wasser W läuft gegen die Bewegungsrichtung (Förderrichtung F) der Bramme 3 auf dem Plattenelement 5 hoch. Auf dem Plattenelement befinden sich wieder die Leitelemente 7, wie sie in der Seitenansicht in Figur 8 und in der Draufsicht in Figur 9 zu erkennen sind. Auch hier sind verschiedene Anordnungen und

Ausgestaltungen der Leitelemente möglich. Das meiste Wasser läuft seitlich ab. Das Restwasser wird einer Wasserauffangrinne 16 zugeführt. Ein Gefälle 17 in der Wasserauffangrinne 16 begünstigt dies.

Besonders bei breiten Walzanlagen wie Grobblechgerüsten, Steckelgerüsten oder anderen breiten Warmbandstraßen wird die vorgeschlagene Vorrichtung

vorteilhaft eingesetzt. Es sei noch ausdrücklich erwähnt, dass die oben beschriebenen Ausgestaltungsmerkmale auch in beliebigen Kombinationen eingesetzt werden können. Dies gilt insbesondere für die Gestaltung und Anordnung der Leitelemente 7, 8.

Bezugszeichenliste:

I Vorrichtung zum Aufbringen und Entfernen von Wasser 2 Walze (Arbeitswalze)

3 Walzgut / Bramme, Platte, Vorband

4 Spritzdüse

4' Spritzdüse

4" Spritzdüse

4"' Spritzdüse

5 Plattenelement

6 Oberfläche des Plattenelements

7 Leitelement

8 Leitelement

9 Mittel zur Querabspritzung

10 Stützwalze

I I Kühlbalken (Wasserkühlbalken)

12 Rückwand

13 Querabspritzung

14 Walzenständer

15 Entzunderungsbalken

16 Wasserauffangrinne

17 Gefälle in der Rinne W flüssiges Medium (Wasser)

F Förderrichtung

Q Querrichtung

H Horizontale

V Vertikale

M Mittenrichtung vertikal verlaufende Mittenebene

Tangente

Höhe

Abstand

Winkel zwischen Mittenrichtung und Tangente

Winkel zur Querrichtung

Winkel des Plattenelements zur Horizontalen