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Patent Searching and Data


Title:
DISINFECTION AND/OR CLEANING SYSTEM, AND METHOD FOR DISINFECTING AND/OR CLEANING A SHOWER SYSTEM
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2020/254643
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a disinfection and/or cleaning system (10) for disinfecting and/or cleaning the interior of a shower system, in particular a shower head (24) and/or shower hose (26), wherein the disinfection and/or cleaning system (10) has a flow-conducting housing region (12) through which water can flow and in which a water-soluble disinfecting and/or cleaning agent (22) is arranged that is designed to dissolve in water so as to form a disinfecting and/or cleaning solution.

Inventors:
SEIDEL ANDREAS (DE)
Application Number:
PCT/EP2020/067217
Publication Date:
December 24, 2020
Filing Date:
June 19, 2020
Export Citation:
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Assignee:
SEIDEL ANDREAS (DE)
International Classes:
E03C1/04; E03C1/046
Domestic Patent References:
WO2018116291A12018-06-28
Foreign References:
DE6807437U1976-10-07
Attorney, Agent or Firm:
FREISCHEM & PARTNER PATENTANWÄLTE MBB (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Desinfektions- und/oder Reinigungssystem (10) zum Desinfizieren

und/oder Reinigen des Inneren eines Duschsystems, insbesondere ei- nes Duschkopfes (24) und/oder Duschschlauchs (26), wobei das Des- infektions- und/oder Reinigungssystem (10) einen mit Wasser durch- strömbaren, strömungsführenden Gehäusebereich (12) aufweist, in dem ein wasserlösliches Desinfektions- und/oder Reinigungsmittel (22) angeordnet ist, das dazu ausgebildet ist, in Wasser aufgelöst eine des- infizierende und/oder reinigende Lösung zu bilden.

2. Desinfektions- und/oder Reinigungssystem (10) nach Anspruch 1 ,

dadurch gekennzeichnet, dass das wasserlösliche Desinfektions und/oder Reinigungsmittel (22) in fester Form vorliegt.

3. Desinfektions- und/oder Reinigungssystem (10) nach Anspruch 1 o- der 2, dadurch gekennzeichnet, dass das wasserlösliche Desinfektions und/oder Reinigungsmittel (22) ein Festkörper und/oder Feststoff ist.

4. Desinfektions- und/oder Reinigungssystem (10) nach einem der vori gen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem Desin- fektions- und/oder Reinigungsmittel (22) um ein Salz der hypochlorigen Säure oder um eine Substanz, die ein Salz der hypochlorigen Säure enthält, handelt.

5. Desinfektions- und/oder Reinigungssystem (10) nach einem der vori gen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die desinfizierende und/oder reinigende Lösung eine Lösung hypochloriger Säure ist. 6. Desinfektions- und/oder Reinigungssystem (10) nach einem der vori gen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Gehäusebereich (12) Bestandteil des Handgriffs eines Duschkopfes (24) ist.

7. Desinfektions- und/oder Reinigungssystem (10) nach einem der vori gen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Gehäusebereich (12) eine Eintrittsöffnung (14) und eine Austrittsöffnung (16) für Was ser aufweist und im Bereich der Eintrittsöffnung (14) und/oder im Be reich der Austrittsöffnung (16) Verbindungsmittel, insbesondere Ge winde, zur Verbindung des Gehäusebereichs (12) mit strömungsfüh renden Elementen aufweist.

8. Desinfektions- und/oder Reinigungssystem (10) nach einem der vori gen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Desinfektions und/oder Reinigungssystem (10) einen, insbesondere in dem Gehäu sebereich (12) angeordneten, Rückflussverhinderer (18) aufweist.

9. Desinfektions- und/oder Reinigungssystem (10) nach einem der vori gen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Desinfektions und/oder Reinigungssystem (10) einen Färbemittelvorrat zum Einfär ben des Wassers während des Desinfektions- und/oder Reinigungs vorgangs aufweist.

10. Desinfektions- und/oder Reinigungssystem (10) nach einem der vori gen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Desinfektions und/oder Reinigungssystem (10) einen, insbesondere in dem Gehäu sebereich (12) angeordneten, Durchflussbegrenzer (20) aufweist.

1 1. Desinfektions- und/oder Reinigungssystem (10) nach einem der vori gen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das wasserlösliche Desinfektions- und/oder Reinigungsmittel (22) zwischen dem Rück flussverhinderer (18) und dem Durchflussbegrenzer (20), insbesondere stromabwärts des Rückflussverhinderers (18) und/oder stromaufwärts des Durchflussbegrenzers (20), angeordnet ist.

12. Verfahren zum Desinfizieren und/oder Reinigen des Inneren eines Duschsystems, insbesondere eines Duschkopfes (24) und/oder eines Duschschlauchs (26), insbesondere mittels eines Desinfektions und/oder Reinigungssystems (10) nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,

dass ein stromaufwärts eines zu desinfizierenden und/oder zu reini- genden Bereichs des Duschsystems, insbesondere des Duschkopfes (24) und/oder des Duschschlauchs (26), angeordneter strömungsfüh render Gehäusebereich (12) von einem Wasserstrom durchströmt wird, wobei ein in dem Wasserstrom angeordnetes wasserlösliches Desin- fektions- und/oder Reinigungsmittel (22) aufgelöst wird, wobei sich in dem Wasserstrom eine desinfizierende und/oder reinigende Lösung bildet, die den zu desinfizierenden und/oder zu reinigenden Bereich durchströmt.

13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass das was serlösliche Desinfektions- und/oder Reinigungsmittel (22) in fester Form vorliegt, bevor es durch den Wasserstrom aufgelöst wird.

14. Verfahren nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass dem Wasserstrom ein Färbemittel aus einem Färbemittelvorrat zuge setzt wird, wobei der Färbemittelvorrat derart bemessen ist, dass sich anhand des Aussetzens der Färbung des Wasserstroms aufgrund des aufgebrauchten Färbemittelvorrats der Abschluss des Desinfektions und/oder Reinigungsvorgangs erkennen lässt.

15. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 14, dadurch gekennzeich net, dass der Wasserstrom derart begrenzt wird, dass sichergestellt ist, dass sich beim Auflösen des wasserlöslichen Desinfektions- und/oder Reinigungsmittels (22) im Wasserstrom eine zum Erzielen der Desin- fektions- und/oder Reinigungswirkung hinreichend hohe Konzentration der desinfizierenden und/oder reinigenden Lösung bildet.

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Description:
Desinfektions- und/oder Reinigungssystem und Verfahren zum Desinfizieren und/oder Reinigen eines Duschsystems

Beschreibung

Die Erfindung betrifft ein Desinfektions- und/oder Reinigungssystem zum Desinfizieren und/oder Reinigen des Inneren eines Duschsystems, insbe sondere eines Duschkopfes und/oder eines Duschschlauchs.

Duschköpfe weisen im Inneren einen Hohlraum auf, der bei der Verwen dung des Duschkopfes mit Wasser durchströmt wird. Nach der Verwendung des Duschkopfes verbleibt ein Feuchtigkeitsfilm in dem dunklen, feuchten und warmen Hohlraum in dem Duschkopf. Dies bietet ideale Bedingungen für die Ansiedlung einer Vielzahl Keime. Es bildet sich daher in derartigen Duschköpfen in recht kurzer Zeit ein Biofilm aus. Dieser Biofilm enthält ins besondere auch Bakterien und/oder Pilze, die für den Menschen eine Ge fahr darstellen. Mit jeder Inbetriebnahme der Dusche werden die im Biofilm angesiedelten Krankheitserreger durch das durch den Duschkopf strömende Wasser zum Teil mitgerissen. Durch die Düsen des Duschkopfes werden die Krankheitserreger mit dem Wasser zum Teil sehr fein zerstäubt, so dass zumindest ein Teil dieser Krankheitserreger von der duschenden Person eingeatmet wird. Weitere Krankheitserreger können sich insbesondere in einem Duschschlauch ansammeln. Für Duschschläuche werden regelmäßig Materialien verwendet, deren Oberfläche typischerweise ein gutes Substrat für die Ansammlung in Rede stehende Keime bildet, beispielsweise Polyvi nylchlorid (PVC). Während die Haut einen vergleichsweise guten Schutz gegen derartige Erreger bildet, ist das Eindringen derartiger Krankheitser reger in die Lunge mit hohen Risiken verbunden. Insbesondere bei Men schen mit angegriffenem Immunsystem kann es zum Ausbruch schwerer Krankheiten kommen. Bei diesen kann es sich beispielsweise um eine Lun- genentzündung oder auch andere Lungenkrankheiten, wie beispielsweise COPD, handeln.

Unter einer Desinfektion ist in diesem Zusammenhang insbesondere eine Keimreduktion um einen Faktor von mindestens 10 5 zu verstehen, das heißt, dass von ursprünglich 1.000.000 vermehrungsfähigen Keimen (soge nannten koloniebildende Einheiten (KbE)) nicht mehr als zehn überleben.

Herkömmliche Methoden, diesem Problem zu begegnen, sehen beispiels weise das regelmäßige Austauschen des gesamten Duschkopfes vor. Dies ist jedoch mit hohen Kosten für neue Duschköpfe verbunden. Andere Me thoden zum Desinfizieren und/oder Reinigen von Duschsystemen, insbe sondere Duschköpfen und/oder Duschschläuchen, scheitern oft daran, dass das Innere des Duschsystems nur unzureichend erreicht wird. Darüber hin aus sind bekannte Methoden regelmäßig lediglich auf die Beseitigung von Verschmutzungen mit typischen Reinigungsmitteln und das Ablösen von Kalkablagerungen, insbesondere im Düsenbereich, fokussiert. Zuverlässige Methoden, die Krankheitserreger im Inneren des Duschsystems mit einer hinreichenden Zuverlässigkeit abzutöten und so den Duschkopf zu desinfi zieren und/oder Ablagerungen, insbesondere den Biofilm, durch eine gründ liche Reinigung zu entfernen, existieren noch nicht. Auch Wasserfilter ha ben in diesem Zusammenhang keine Wirkung, da die Wasserfilter dem Duschsystem, insbesondere dem Duschkopf und/oder dem Duschschlauch, vorgeschaltet werden, beispielsweise zwischen Armatur und Dusch schlauch, die Krankheitserreger sich jedoch erst hinter dem Wasserfilter ausbreiten.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Desinfektions und/oder Reinigungssystem zum Desinfizieren und/oder Reinigen eines Duschsystems, insbesondere eines Duschkopfes und/oder eines Dusch- schlauchs, sowie ein Verfahren zum Desinfizieren und/oder Reinigen eines Duschsystems, insbesondere eines Duschkopfes und/oder eines Dusch- schlauchs, aufzuzeigen, bei dem die vorstehend beschriebenen Nachteile des Standes der Technik nicht oder zumindest lediglich in vermindertem Umfang auftreten.

Die Aufgabe wird gelöst durch ein Desinfektions- und/oder Reinigungssys tem und ein Verfahren zum Desinfizieren und/oder Reinigen mit den Merk malen der unabhängigen Ansprüche. Die Merkmale der abhängigen An sprüche betreffen vorteilhafte Ausführungsformen.

Das Desinfektions- und/oder Reinigungssystem zum Desinfizieren und/oder Reinigen eines Duschsystems, insbesondere eines Duschkopfes und/oder eines Duschschlauchs, weist einen mit Wasser durchströmbaren, strö mungsführenden Gehäusebereich auf. In diesem Gehäusebereich ist ein wasserlösliches Desinfektions- und/oder Reinigungsmittel angeordnet. Das Desinfektions- und/oder Reinigungsmittel ist dazu ausgebildet, in Wasser aufgelöst, eine desinfizierende und/oder reinigende Lösung zu bilden.

Entsprechend sieht das Verfahren zum Desinfizieren und/oder Reinigen ei nes Duschsystems, insbesondere eines Duschkopfes und/oder eines Duschschlauchs, vor, dass ein stromaufwärts eines zu desinfizierenden und/oder zu reinigenden Bereichs des Duschsystems, insbesondere des Duschkopfes und/oder des Duschschlauchs, angeordneter strömungsfüh render Gehäusebereich von einem Wasserstrom durchströmt wird. Hierbei wird ein in dem Wasserstrom angeordnetes wasserlösliches Desinfektions und/oder Reinigungsmittel aufgelöst. Dadurch bildet sich in dem Wasser strom eine desinfizierende und/oder reinigende Lösung. Die desinfizierende und/oder reinigende Lösung durchströmt einen zu desinfizierenden Bereich des Duschkopfes und desinfiziert und/oder reinigt diesen.

Das wasserlösliche Desinfektions- und/oder Reinigungsmittel kann insbe sondere in fester Form vorliegen, bevor es durch den Wasserstrom aufge löst wird. Es hat sich gezeigt, dass mit einer derartigen Ausgestaltung des Systems bzw. des Verfahrens eine wässrige desinfizierende und/oder reini gende Lösung zur Verfügung gestellt werden kann, die für eine zuverlässige Desinfektion und/oder Reinigung des Duschsystems, insbesondere des Duschkopfes und/oder des Duschschlauchs, geeignet ist. Die desinfizieren de und/oder reinigende Lösung entsteht dabei insbesondere durch das zu geführte Wasser in einer hinreichend großen Menge, um beispielsweise ein Duschsystem, insbesondere einen Duschkopf und/oder einen Dusch schlauch, eine hinreichende Zeit zu durchspülen um eine geeignete Desin fektionswirkung zu erzielen. Dabei wird eine Vergleichsweise niedrige Men ge des wasserlöslichen Desinfektions- und/oder Reinigungsmittels benötigt. Das Desinfektions- und/oder Reinigungssystem kann auf diese Weise ver gleichsweise kompakt gestaltet sein.

So kann es sich beispielsweise beim Desinfektions- und/oder Reinigungs system um eine Art Kartusche handeln, die zwischen einen Duschschlauch und einen Duschkopf (oder einen Duschschlauch und einen Wasserhahn bzw. eine Mischbatterie) geschraubt werden kann. Hierbei kann eine derar tige Kartusche insbesondere lediglich eine einzige Kammer zur Aufnahme des Desinfektions- und/oder Reinigungsmittels aufweisen, also keine weite ren Kammern zur Aufnahme anderer Mittel. Insbesondere kann das Desin- fektions- und/oder Reinigungssystem keine parallel zueinander geschalte ten Kammern aufweisen. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass lediglich das durch die Kammer mit dem wasserlöslichen Desinfektions- und/oder Reinigungsmittel geströmte Wasser weiter in den zu desinfizierenden und/oder zu reinigenden Bereich strömt. Eine Verdünnung der desinfizie renden Lösung durch einen Wasserstrom, der durch eine parallel geschalte te Kammer fließt, kann so ausgeschlossen werden. Dies ist vorteilhaft, da eine derartige Verdünnung gegebenenfalls zum Verlust der hinreichenden Desinfektionswirkung der desinfizierenden Lösung führen könnte.

Bei dem wasserlöslichen Desinfektions- und/oder Reinigungsmittel kann es sich beispielsweise um ein Salz der hypochlorigen Säure oder um eine Substanz handeln, die ein Salz der hypochlorigen Säure enthält. Bei dem Salz kann es sich beispielsweise um ein Hypochlorit handeln. Es kann sich auch um eine Substanz, die eine Mehrzahl unterschiedlicher Hypochlorite enthält, handeln, beispielsweise um eine Substanz, die sowohl Natriumhy pochlorit als auch Kaliumhypochlorit enthält. Diese Salze bilden, wenn sie von Wasser überströmt werden, eine wässrige Lösung hypochloriger Säure. Hypochlorige Säure zeichnet sich insbesondere durch ihre starke Oxidati onswirkung aus. Darüber hinaus ist die hypochlorige Säure vergleichsweise instabil und setzt bei ihrem Zerfall stark ätzende Stoffe wie Chlorsäure und/oder Salzsäure frei. Hieraus resultiert eine hervorragende desinfizie rende Wirkung der hypochlorigen Säure.

Das wasserlösliche Desinfektions- und/oder Reinigungsmittel wird dabei insbesondere als Festkörper und/oder Feststoff, beispielsweise in Form ei nes Sticks, in dem strömungsführenden Gehäusebereich vorgehalten. Die Gestaltung als Festkörper bietet hierbei den Vorteil, dass das verbrauchte wasserlösliche Desinfektions- und/oder Reinigungsmittel leicht ersetzt wer den kann. Für einen mehrmaligen Gebrauch des Desinfektions- und/oder Reinigungssystems kann dieses folglich kompakt gestaltet werden, da ledig lich eine für eine einmalige Benutzung ausreichende Menge an wasserlösli chem Desinfektions- und/oder Reinigungsmittel in dem strömungsführenden Gehäusebereich vorgehalten werden muss. Nach Gebrauch kann das was serlösliche Desinfektions- und/oder Reinigungsmittel ersetzt werden, bei spielsweise kann ein wasserlösliches Desinfektions- und/oder Reinigungs mittel durch eine Eintrittsöffnung und oder eine Austrittsöffnung in den strömungsführenden Gehäusebereich eingebracht werden. Alternativ hierzu kann der strömungsführende Gehäusebereich auch eine weitere Öffnung aufweisen, die insbesondere während des Gebrauchs des Desinfektions und/oder Reinigungssystems verschlossen ist. Hierzu kann das Desinfekti- ons- und/oder Reinigungssystem ein geeignetes Verschlusselement, insbe sondere einen verschraubbaren Deckel, aufweisen. In diesem Zusammen hang bietet sich eine Gestaltung des wasserlöslichen Desinfektions und/oder Reinigungsmittels als Festkörper in Gestalt eines Sticks an, da dieser besonders einfach gehandhabt werden kann. Andere Gestaltungen, beispielsweise in Gestalt von Tabletten oder ähnlichem, sind jedoch eben falls denkbar. Der Gehäusebereich weist im Bereich der Eintrittsöffnung und/oder im Be reich der Austrittsöffnung bevorzugt Verbindungsmittel zur Verbindung des Gehäusebereichs mit strömungsführenden Elementen auf. Bei den Verbin dungsmitteln kann es sich beispielsweise um Gewinde handeln. Derartige Verbindungsmittel ermöglichen es in einfacher Weise das Desinfektions und/oder Reinigungssystem mit Armaturen, Duschschläuchen und/oder Duschköpfen zu verbinden.

Alternativ und/oder ergänzend kann der Gehäusebereich auch Bestandteil des Handgriffs eines Duschkopfes sein. Die erstgenannte Gestaltung bietet den Vorteil, dass das Desinfektions- und/oder Reinigungssystem mit han delsüblichen Duschköpfen kombiniert und zur Reinigung dieser verwendet werden kann. Ein in einen Duschkopf integriertes Desinfektions- und/oder Reinigungssystem, bei dem der strömungsführende Gehäusebereich Be standteil des Duschkopfes, insbesondere Bestandteil eines Handgriffs des Duschkopfes, ist, weist hingegen den Vorteil einer besonders ästhetischen Integration des Desinfektions- und/oder Reinigungssystems in den Dusch kopf auf.

Bei der Durchführung des Verfahrens zum Desinfizieren und/oder Reinigen eines Duschsystems, insbesondere eines Duschkopfes und/oder eines Duschschlauchs, durchströmt das Wasser, welches insbesondere aus dem Wasserleitungssystem eines Gebäudes stammt, den strömungsführenden Gehäusebereich. Dabei wird das wasserlösliche Desinfektions- und/oder Reinigungsmittel, das in diesem strömungsführenden Bereich angeordnet ist, aufgelöst und bildet mit dem Wasser, welches den strömungsführenden Gehäusebereich durchströmt, die desinfizierende und/oder reinigende Lö sung. Diese desinfizierende und/oder reinigende Lösung durchströmt dann entweder ein Duschsystem, insbesondere einen Duschkopf und/oder einen Duschschlauch. Auf diese Weise kann die desinfizierende und/oder reini gende Lösung die ansonsten schwer bzw. nicht zugängliche Bereiche im Inneren eines Duschsystems, insbesondere eines Duschkopfes und/oder eines Duschschlauchs, erreichen und desinfizieren und/oder reinigen, bevor sie durch die Düsen des Durchkopfes wieder austritt.

Das Desinfektions- und/oder Reinigungsverfahren ist spätestens dann ab geschlossen, wenn das gesamte wasserlösliche Desinfektions- und/oder Reinigungsmittel verbraucht ist. Das System wird dann insbesondere ledig lich als strömungsführendes Element wirken, welches einem Duschkopf vorgeschaltet ist. Hierdurch wird es ermöglicht, dass das Desinfektions und/oder Reinigungssystem nach Abschluss des Verfahrens an Ort und Stelle verbleibt und sofort die bestimmungsgemäße Verwendung des

Duschsystems erfolgen kann.

Das Desinfektions- und/oder Reinigungssystem kann einen Rückflussver hinderer, insbesondere ein Rückschlagventil, aufweisen. Dies dient insbe sondere dazu, dass, wenn der Druck in den Leitungen des Gebäudes zu sammenbricht, während das Desinfektionsverfahren durchgeführt wird, kein Desinfektions- und/oder Reinigungsmittel in das Wasserleitungssystem des Gebäudes gelangt. Der Rückflussverhinderer kann hierfür insbesondere in dem strömungsführenden Gehäusebereich angeordnet sein. Hierdurch ergibt sich eine kompakte Bauweise. Bei dem Rückflussverhinderer kann es sich beispielsweise um ein sogenanntes Entenschnabelventil handeln. Die se sind günstig, zuverlässig und aufgrund ihres einfachen technischen Auf baus kompakt. Zudem ermöglicht es ein Entenschnabelventil, das Desinfek tion- und/oder Reinigungsmittel durch das Entenschnabelventil hindurch in das System einzubringen, um es zu ersetzen.

Das System kann ein Färbemittelvorrat zum Einfärben des Wassers wäh rend des Desinfektions- und/oder Reinigungsvorgangs aufweisen. Das Ver fahren kann entsprechend vorsehen, dass dem Wasserstrom ein Färbemit tel aus einem Färbemittelvorrat zugesetzt wird. Der Färbemittelvorrat ist insbesondere derart bemessen, dass sich anhand des Aussetzens der Fär bung des Wasserstroms aufgrund des aufgebrauchten Färbemittelvorrats der Abschluss des Desinfektions- und/oder Reinigungsvorgangs erkennen lässt. Auf diese Weise kann in einfacher Weise festgestellt werden, wann der Desinfektions- und/oder Reinigungsvorgang abgeschlossen ist und das Duschsystem wieder auf bestimmungsgemäße Weise verwendet werden kann. Der Färbemittelvorrat kann hierfür insbesondere mit dem wasserlösli- chen Desinfektions- und/oder Reinigungsmittel einen gemeinsamen Fest körper bilden. H ierbei kann es sich beispielsweise um einen Pressling un terschiedlicher Granulate, nämlich zum einen des Desinfektions- und/oder Reinigungsmittels und zum anderen des Färbemittels, handeln. Es versteht sich, dass ein derartiger Festkörper auch weitere Bestandteile aufweisen kann.

Die Färbung setzt insbesondere dann aus, wenn der Festkörper vollständig aufgelöst ist. Zu diesem Zeitpunkt ist dann typischerweise auch der Vorrat an wasserlöslichem Desinfektions- und/oder Reinigungsmittel aufgebraucht.

Das Verfahren kann vorsehen, dass der Wasserstrom derart begrenzt wird, dass sichergestellt ist, dass sich beim Auflösen des wasserlöslichen Desin- fektions- und/oder Reinigungsmittels im Wasserstrom eine zum Erzielen der Desinfektions- und/oder Reinigungswirkung hinreichend hohe Konzentration der desinfizierenden und/oder reinigenden Lösung bildet. Ein hinreichend begrenzter Wasserstrom führt dazu, dass das Wasser des Wasserstroms hinreichend lange dem wasserlöslichen Desinfektions- und/oder Reini gungsmittel ausgesetzt ist, dass dieses sich in ausreichender Menge in dem Wasser anreichern kann, bevor dieses mit durch den Wasserstrom zu dem zu desinfizierenden und/oder zu reinigenden Bereich weiter transportiert wird. So kann der Wasserstrom beispielsweise auf einen Volumenstrom von wenigstens 1 l/min, vorzugsweise wenigstens 1 ,5 l/min und/oder höchstens 3 l/min, vorzugsweise höchstens 2,5 m/min, begrenzt werden. Die Menge des Desinfektions- und/oder Reinigungsmittels ist insbesondere derart bemessen, dass sich eine hinreichende Desinfektionswirkung und/oder Reinigungswirkung bei einer Dauer der Desinfektionsphase und/oder Reinigungsphase des Verfahrens, während der wasserlösliches Desinfektions- und/oder Reinigungsmittel im Wasserstrom eine desinfizie rende und/oder reinigende Lösung bildet, von wenigstens 1 Minute, insbe sondere wenigstens 1 ,5 Minuten, und/oder höchstens 4 Minuten, insbeson dere höchstens 3,5 Minuten, ergibt.

In Fällen, in denen der sich ergebende Durchfluss durch das System von dem Druck, mit dem das Wasser in das System einströmt, also insbesonde re dem zur Verfügung stehenden Leitungsdruck, abhängt, beziehen sich die vorstehenden Werte insbesondere auf den sich ergebenden Durchfluss bzw. die sich ergebende Zeit, wenn das Wasser mit einem Druck von einem bar in das System einströmt.

Das Desinfektions- und/oder Reinigungssystem kann einen Durchflussbe grenzer aufweisen. Dieser ist insbesondere in dem Gehäusebereich ange ordnet. Hierdurch ist sichergestellt, dass bei der Verwendung des Desinfek tions- und/oder Reinigungssystems eine geeignete Durchflussbegrenzung stattfindet, ohne dass der Durchfluss hierbei manuell, beispielsweise durch entsprechendes Einstellen einer Armatur, geregelt werden muss. Der Vorteil hierbei ist, dass ein Durchflussbegrenzer automatisch für einen korrekt ein gestellten Durchflusswert sorgt und nicht von Unzulänglichkeiten eines Be dieners abhängig ist.

Das wasserlösliche Desinfektions- und/oder Reinigungsmittel ist insbeson dere zwischen dem Rückflussverhinderer und dem Durchflussbegrenzer an geordnet. Hierdurch ergibt sich ein insgesamt kompakter Aufbau.

Darüber hinaus ist einer Anordnung des wasserlöslichen Desinfektions und/oder Reinigungsmittels stromabwärts des Rückflussverhinderers vor teilhaft. Hierdurch wird sichergestellt, dass der Rückflussverhinderer ein Eindringen des Desinfektions- und/oder Reinigungsmittels in das Leitungs system, von dem das Desinfektions- und/oder Reinigungssystem mit Was ser versorgt wird, wirkungsvoll verhindern kann. Vorteilhaft ist ebenfalls die Anordnung des wasserlöslichen Desinfektions und/oder Reinigungsmittels stromaufwärts des Durchflussbegrenzers. Letz tere Anordnung sorgt insbesondere dafür, dass das Wasser vom Durch flussbegrenzer zum wasserlöslichen Desinfektions- und/oder Reinigungs- mittel hin aufgestaut wird, so dass das wasserlösliche Desinfektions und/oder Reinigungsmittel von einer entsprechenden Menge Wasser umge ben ist.

Weitere praktische Ausführungsformen und Vorteile der Erfindung sind nachfolgend im Zusammenhang mit den Zeichnungen beschrieben. Es zei gen:

Fig. 1 eine schematische Darstellung eines beispielhaften Desinfektions und/oder Reinigungssystems,

Fig. 2 eine schematische Darstellung der Verwendung des Desinfekti- ons- und/oder Reinigungssystems aus Fig. 1 zur Desinfektion ei nes Duschkopfes, Fig. 3 eine schematische Darstellung einer alternativen Ausgestaltung des Desinfektions- und/oder Reinigungssystems,

Fig. 4 eine weitere alternative Ausgestaltung des Desinfektions

und/oder Reinigungssystems.

Das in Fig. 1 beispielhaft dargestellte Desinfektions- und/oder Reinigungs system 10 weist einen mit Wasser durchströmbaren strömungsführenden Gehäusebereich 12 auf. Der Gehäusebereich 12 kann wie im gezeigten Beispiel, zumindest im Wesentlichen, kreiszylinderförmig gestaltet sein. Der Gehäusebereich 12 kann wie im gezeigten Beispiel eine Eintrittsöffnung 14 und einer Austrittsöffnung 16 aufweisen. Das Wasser kann so beim Durch strömen des Desinfektions- und/oder Reinigungssystems in die Eintrittsöff nung 14 eindringen und aus der Austrittsöffnung 16 austreten. In vorteilhafter Weise kann das Desinfektions- und/oder Reinigungssystem 10 einen Rückflussverhinderer 18 aufweisen. Der Rückflussverhinderer 18 kann wie im dargestellten Beispiel als Entenschnabelventil ausgeführt sein.

Weiter kann das Desinfektions- und/oder Reinigungssystem 10 wie im dar gestellten Beispiel einen Durchflussbegrenzer 20 aufweisen.

In dem strömungsführenden Gehäusebereich 12 ist ein wasserlösliches Desinfektions- und/oder Reinigungsmittel 22 angeordnet. Das Desinfekti- ons- und/oder Reinigungsmittel 22 kann wie im Darstellungsbeispiel zweckmäßig die Form eines Sticks aufweisen. Das Desinfektions- und/oder Reinigungsmittel 22 kann, wie dargestellt, zwischen dem Rückflussverhin derer 18 und dem Durchflussbegrenzer 20 angeordnet sein. Wie in Fig. 1 beispielhaft dargestellt, kann das wasserlösliche Desinfektions- und/oder Reinigungsmittel stromabwärts des Rückflussverhinderers 18 und strom aufwärts des Durchflussbegrenzers 20 angeordnet sein.

In Fig. 2 ist schematisch dargestellt, wie das in Fig. 1 beispielhaft darge stellte Desinfektions- und/oder Reinigungssystem 10 mit einem Duschkopf 24 verbunden werden kann. Das Desinfektions- und/oder Reinigungssystem 10 weist hierfür, insbesondere Gewinde im Bereich seiner Eintrittsöffnung 14 und seiner Austrittsöffnung 16 auf, die es erlauben, das Desinfektions und/oder Reinigungssystem 10 mit dem Duschkopf 24 und einem Schlauch 26 zu verschrauben.

Fig. 3 zeigt ein beispielhaftes Desinfektions- und/oder Reinigungssystem 10, dass in den H andgriff eines Duschkopfes 24 integriert ist. Das Desinfek tions- und/oder Reinigungssystem 10, welches in diesem Beispiel gezeigt ist, kann ebenfalls ein zwischen einem Rückflussverhinderer 18 und einem Durchflussbegrenzer 20 angeordnetes wasserlösliches Desinfektions und/oder Reinigungsmittel 22 aufweisen. Dieses kann ebenfalls in Gestalt eines Sticks ausgeführt sein. Der strömungsführende Gehäusebereich 12 wird von der Eintrittsöffnung 14 in Richtung der Austrittsöffnung 16 durch strömt. Durch die Austrittsöffnung 16 tritt das Wasser mit dem gelösten Desinfektions- und/oder Reinigungsmittel von dem Duschkopf im Bereich des Düsenfelds 28 gebildeten Hohlraum ein, bevor es den Duschkopf 24 durch das Düsenfeld 28 endgültig verlässt. Das Desinfektions- und/oder Reinigungssystem 10 kann insbesondere derart gestaltet sein, dass der Rückflussverhinderer 18 temporär entfernt werden kann. Dadurch wird es möglich, aufgebrauchtes Desinfektions- und/oder Reinigungsmittel 22 zu ersetzen.

In Fig. 4 ist eine weitere Ausführungsform eines beispielhaften Desinfekti- ons- und/oder Reinigungssystems 10 dargestellt. Das in Fig. 4 beispielhaft dargestellte Desinfektions- und/oder Reinigungssystem 10 kann ebenfalls einen Rückflussverhinderer 18 aufweisen. Dieses kann, wie im dargestellten Beispiel, im Bereich der Eintrittsöffnung 14 des Desinfektions- und/oder Reinigungssystems 10 angeordnet sein. Im Bereich einer Austrittsöffnung 16 kann das Desinfektions- und/oder Reinigungssystem 10 ein Sieb 30 auf weisen. Das Sieb 30 verhindert insbesondere, dass festes Desinfektions und/oder Reinigungsmittel 22 aus dem Desinfektions- und/oder Reinigungs system 10 austritt. Darüber hinaus erfüllt das Sieb 30 die Funktion eines Durchflussbegrenzers.

Das Desinfektions- und/oder Reinigungssystem 10 kann, wie beispielhaft im Fall der Fig. 4 dargestellt, eine durch ein Verschlusselement 32 verschlos sene weitere Öffnung aufweisen. Eine derartige weitere Öffnung ermöglicht es in einfacher Weise, das Desinfektions- und/oder Reinigungsmittel 22 zu ersetzen, ohne dass dies zwingend durch die Eintrittsöffnung 14 oder die Austrittsöffnung 16 erfolgen muss. Durch das temporäre Entfernen des Ver schlusselements kann neues wasserlösliches Desinfektions- und/oder Rei nigungsmittel 22 eingebracht werden, während das Desinfektions- und/oder Reinigungssystem 10 mit seiner Eintrittsöffnung 14 und/oder seiner Aus trittsöffnung 16 weiterhin mit anderen wasserführenden Elementen verbun den ist. Das Desinfektions- und/oder Reinigungssystem 10 kann dann ein- mal installiert an seinem Installationsort verbleiben, zur Durchführung eines Desinfektionsvorgangs muss lediglich zuvor wasserlösliches Desinfektions und/oder Reinigungsmittel 22, beispielsweise wie dargestellt in Form eines Sticks, in das Desinfektions- und/oder Reinigungssystem 10 eingebracht werden.

Die in der vorliegenden Beschreibung, in den Zeichnungen sowie in den Ansprüchen offenbarten Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln als auch in beliebigen Kombinationen für die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungsformen wesentlich sein. Die Erfindung ist nicht auf die beschriebenen Ausführungsformen beschränkt. Sie kann im Rahmen der Ansprüche und unter Berücksichtigung der Kenntnisse des zu ständigen Fachmanns variiert werden.

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Bezugszeichenliste

1 0 Desinfektions- und/oder Reinigungssystem

12 Gehäusebereich

14 Eintrittsöffnung

16 Austrittsöffnung

1 8 Rückflussverhinderer

20 Durchflussbegrenzer

22 wasserlösliches Desinfektions- und/oder Reinigungsm ittel 24 Duschkopf

26 Schlauch

28 Düsenfeld

30 Sieb

32 Verschlusselement