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Title:
DISINFECTION SYSTEM
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2022/033840
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a disinfection system (2) for a vehicle (1). The disinfection system (2) comprises a first light source (3) for an inner space (5) of the vehicle (1) for generating radiation in the UV-B and/or UV-C range. According to the invention, the disinfection system (2) has a second light source (4) for generating radiation in the UV-C range. The invention also relates to a method (9) for controlling the disinfection system (2). The invention further relates to a vehicle (1) comprising the disinfection system (2).

Inventors:
SALKIC ASMIR (DE)
Application Number:
PCT/EP2021/070702
Publication Date:
February 17, 2022
Filing Date:
July 23, 2021
Export Citation:
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Assignee:
DAIMLER AG (DE)
International Classes:
A61L2/10; B60Q3/208
Domestic Patent References:
WO2019139743A12019-07-18
Foreign References:
US9492575B22016-11-15
US20200061223A12020-02-27
DE102018002328A12019-09-26
DE102017115060A12018-01-18
Attorney, Agent or Firm:
RIEGE, Britta et al. (DE)
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Claims:
Patentansprüche Desinfektionssystem (2) für ein Fahrzeug (1), wobei das Desinfektionssystem (2) eine erste Lichtquelle (3) für einen Innenraum (5) des Fahrzeugs (1) zum Erzeugen von Strahlung im UV-Bereich aufweist, wobei die erste Lichtquelle (3) zum Erzeugen von Strahlung im UV -B- und/oder UV-C-Bereich ausgelegt ist und das Desinfektionssystem (2) eine zweite Lichtquelle (4) zum Erzeugen von Strahlung im UV-C-Bereich aufweist, dadurch gekennzeichnet,

- dass die erste Lichtquelle (3) zum Erzeugen von Strahlung im Bereich 100- 300 nm, vorzugsweise 200-300 nm, ausgebildet ist, und/oder

- dass die zweite Lichtquelle (4) zum Erzeugen von Strahlung im Bereich 210- 230 nm, vorzugsweise 222 nm, ausgebildet ist. Desinfektionssystem nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Lichtquelle (4) zum Erzeugen von Strahlung mit einer Strahlenkonzentration von wenigstens 12 mJ/cm2 ausgebildet ist. Desinfektionssystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Desinfektionssystem (2) eine Steuerung (8) aufweist, die die erste Lichtquelle (3) und die zweite Lichtquelle (4) steuert. Desinfektionssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Desinfektionssystem (2) wenigstens eine Identifikationseinheit (7a, 7b) zum Identifizieren von Fahrgästen in dem Fahrzeug (1), vorzugsweise eine Kamera oder ein Radar, aufweist. 9 Desinfektionssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Lichtquelle (3) und/oder die zweite Lichtquelle (4) einteilig oder mehrteilig sind. Verfahren (9) zum Steuern eines Desinfektionssystems (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 5,

- wobei eine Steuerung (8) des Desinfektionssystems (2) mittels wenigstens einer Identifikationseinheit (7a, 7b), vorzugsweise einer Kamera oder einem Radar, bestimmt, ob sich Fahrgäste in dem Fahrzeug (1) befinden, und

- wobei die Steuerung (8) abhängig davon, ob sich Fahrgäste in dem Fahrzeug (1) befinden, die erste Lichtquelle (3) oder die zweite Lichtquelle (4) einschaltet. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,

- dass, wenn sich keine Fahrgäste in dem Fahrzeug (1) befinden, die Steuerung (8) die erste Lichtquelle (3) für wenigstens 6 Sekunden einschaltet, und

- dass, wenn sich Fahrgäste in dem Fahrzeug (1) befinden, die Steuerung (8) die zweite Lichtquelle (4) für wenigstens 2,5 Sekunden einschaltet. Fahrzeug (1) mit einem Desinfektionssystem (2) nach einem der Ansprüche 1 bis

5, wobei die erste Lichtquelle (3) und die zweite Lichtquelle (4) in einem Innenraum (5) des Fahrzeugs (1) an einem Dach (6) des Fahrzeugs (1) und/oder an einer tragenden Säule des Fahrzeugs (1) und/oder an einer Konsole des Fahrzeugs (1) befestigt sind. Fahrzeug nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Lichtquelle (3) und die zweite Lichtquelle (4) nebeneinander angeordnet sind, so dass die Strahlungsausbreitung der ersten Lichtquelle (3) und die Strahlungsausbreitung der zweiten Lichtquelle (4) in dem Innenraum (5) des Fahrzeugs (1) identisch sind.

Description:
Desinfektionssystem

Die Erfindung betrifft ein Desinfektionssystem für ein Fahrzeug nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum Steuern des Desinfektionssystems. Die Erfindung betrifft zudem ein Fahrzeug mit dem Desinfektionssystem.

Konventionelle Fahrzeuge weisen keine Desinfektionssysteme auf, die eine automatische und schnelle Desinfektion ermöglichen. Aus diesem Grund werden die Fahrzeuge bei Bedarf manuell und aufwändig mit Chemikalien desinfiziert. Insbesondere bei Leih-Fahrzeugen besteht der Bedarf einer automatischen und schnellen Desinfektion, um die Übertragung von Viren und Bakterien von einem Fahrgast zum anderen Fahrgast zu unterbinden.

Es ist bekannt, dass elektromagnetische Strahlung im UV-Bereich desinfizierend wirkt. Wenn Viren, Bakterien oder Protozoen der UV-Strahlung im Wellenlängenbereich 200- 300 nm ausgesetzt sind, verlieren sie die Reproduktions- und Infektionsfähigkeit. Die UV-Strahlung wird immer häufiger zur umweltfreundlichen, chemikalienfreien und hochwirksamen Desinfektion verwendet. Nachteiligerweise ist die UV-Strahlung im Wellenlängenbereich 200-300 nm auch für die menschliche Haut und das menschliche Auge potenziell schädlich.

In der DE 10 2017 115 060 A1 wird vorgeschlagen, in einem Fahrzeug eine Lichtquelle zum Erzeugen von elektromagnetischer Strahlung im UV-B-Bereich einzusetzen.

Dadurch können die Vitamin-D-Produktion bei Fahrgästen intensiviert und Keime - also Viren und Bakterien - abgetötet werden. Nachteiligerweise weist die Strahlung im UV-B- Bereich eine schwache desinfizierende Wirkung auf.

Die Aufgabe der Erfindung ist es daher, für ein Desinfektionssystem der gattungsgemäßen Art eine verbesserte oder zumindest alternative Ausführungsform anzugeben, bei der die beschriebenen Nachteile überwunden werden. Die Aufgabe der Erfindung ist es auch, ein Verfahren zum Steuern des Desinfektionssystems bereitzustellen. Die Aufgabe der Erfindung ist es weiter, ein Kraftfahrzeug mit dem Desinfektionssystem bereitzustellen.

Diese Aufgaben werden erfindungsgemäß durch den Gegenstand der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.

Das Desinfektionssystem ist für ein Fahrzeug vorgesehen. Das Desinfektionssystem weist dabei eine erste Lichtquelle für einen Innenraum des Fahrzeugs auf, die zum Erzeugen von Strahlung im UV-Bereich ausgelegt ist. Erfindungsgemäß ist die erste Lichtquelle zum Erzeugen von Strahlung im UV-B- und/oder UV-C-Bereich ausgelegt. Zudem weist das Desinfektionssystem zusätzlich eine zweite Lichtquelle auf, die zum Erzeugen von Strahlung im UV-C-Bereich ausgelegt ist.

In der vorliegenden Erfindung ist unter dem Begriff "Strahlung" stets die elektromagnetische Strahlung bzw. Licht zu verstehen. Die Abkürzung "UV" steht für den Begriff "Ultraviolett". Der angegebene UV-B-Bereich und der angegebene UV-C-Bereich beziehen sich auf Wellenlängen der elektromagnetischen Strahlung im UV-Bereich.

Nach der üblichen Definition liegen die Wellenlängen der elektromagnetischen Strahlung im UV-B-Bereich bei 315-280 nm und die Wellenlängen der Strahlung im UV-C-Bereich bei 280-100 nm. Die hier und weiter verwendete Einheit "nm" steht für Nanometer.

Dabei ist die erste Lichtquelle zum Erzeugen von Strahlung im Bereich 100-300 nm ausgebildet. Vorzugsweise ist die erste Lichtquelle zum Erzeugen von Strahlung im Bereich 200-300 nm ausgebildet. Die zweite Lichtquelle ist zum Erzeugen von Strahlung im Bereich 210-230 nm ausgebildet. Vorzugsweise ist die zweite Lichtquelle zum Erzeugen von Strahlung im Bereich 222 nm ausgebildet.

Die erste Lichtquelle strahlt in einem breiten UV-Bereich und kann zur Desinfektion des leeren Fahrzeugs bzw. des Fahrzeugs ohne Fahrgäste eingesetzt werden. Die zweite Lichtquelle strahlt in einem engen UV-Bereich und daher schonend für die menschliche Haut und das menschliche Auge. Die zweite Lichtquelle kann daher zur Desinfektion des besetzten Fahrzeugs bzw. des Fahrzeugs mit Fahrgästen eingesetzt werden. Mit dem erfindungsgemäßen Desinfektionssystem kann der Innenraum des Fahrzeugs berührungslos, chemikalienfrei und wirksam desinfiziert werden. Die Desinfektion kann vorteilhafterweise auch in einem besetzten Fahrzeug bzw. im Fahrzeug mit Fahrgästen hochwirksam erfolgen.

Vorteilhafterweise kann vorgesehen sein, dass die zweite Lichtquelle zum Erzeugen von Strahlung mit einer Strahlenkonzentration von wenigstens 12 mJ/cm 2 ausgebildet ist. Dadurch kann eine Regenerierung von Viren und Bakterien effizient verhindert werden. Dabei kann die genaue Strahlenkonzentration der Strahlung basierend auf Feldtests bzw. auf Bioassay-Validierung bestimmt werden. Die hier und weiter verwendete Einheit "mJ" steht für Millijoule. Die verwendete Einheit "cm" steht hier und weiter für Zentimeter.

Vorteilhafterweise kann das Desinfektionssystem eine Steuerung aufweisen, die die erste Lichtquelle und die zweite Lichtquelle steuert. Insbesondere kann die Steuerung zum Ausführen des Verfahrens zum Steuern des Desinfektionssystems ausgebildet sein. Die Steuerung des Desinfektionssystems kann beispielweise ein Teil einer künstlichen Intelligenz (Kl) sein. Insbesondere kann die Steuerung die beiden Lichtquellen ein- und ausschalten. Das Ein- und Ausschalten der jeweiligen Lichtquelle kann dabei davon abhängig erfolgen, ob die Desinfektion des leeren Fahrzeugs bzw. des Fahrzeugs ohne Fahrgäste oder des besetzten Fahrzeugs bzw. des Fahrzeugs mit Fahrgästen erfolgen soll. Vorteilhafterweise kann das Desinfektionssystem wenigstens eine Identifikationseinheit zum Identifizieren von Fahrgästen in dem Fahrzeug aufweisen. Vorzugsweise ist die Identifikationseinheit eine Kamera oder ein Radar.

Vorteilhafterweise können die erste Lichtquelle und/oder die zweite Lichtquelle einteilig oder mehrteilig sein. Mit anderen Worten können die erste Lichtquelle und/oder die zweite Lichtquelle jeweils aus einer Leuchteinheit oder aus mehreren Leuchteinheiten bestehen. Vorteilhafterweise können die erste Lichtquelle und/oder die zweite Lichtquelle mehrteilig sein und in dem Innenraum des Fahrzeugs verteilt angeordnet sein. Die Anordnung der einzelnen Leuchteinheiten in dem Innenraum des Fahrzeugs kann dabei so erfolgen, dass der gesamte Innenraum des Fahrzeugs von der ersten Lichtwelle und von der zweiten Lichtquelle bestrahlt werden kann.

Zusammenfassend kann durch das erfindungsgemäße Desinfektionssystem eine berührungslose und sichere Desinfektion des Innenraums des Fahrzeugs erfolgen. Die Desinfektion kann dabei auf eine umweltfreundliche, chemikalienfreie, nachhaltige und hochwirksame Weise erfolgen. Bei dem erfindungsgemäßen Desinfektionssystem entfallen die Lagerung, der Transport und die Handhabung von giftigen Chemikalien und entstehen keine chemischen und insbesondere krebsfördernden Nebenprodukte. Für das Fahrzeug besteht zudem keine Korrosionsgefahr.

Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum Steuern eines oben beschriebenen Desinfektionssystems. Bei dem Verfahren bestimmt zuerst eine Steuerung des Desinfektionssystems mittels wenigstens einer Identifikationseinheit, ob sich Fahrgäste in dem Fahrzeug befinden. Die Identifikationseinheit ist vorzugsweise eine Kamera oder ein Radar. Abhängig davon, ob sich Fahrgäste in dem Fahrzeug befinden, schaltet die Steuerung die erste Lichtquelle oder die zweite Lichtquelle ein.

Vorteilhafterweise kann vorgesehen sein, dass, wenn sich keine Fahrgäste in dem Fahrzeug befinden, die Steuerung die erste Lichtquelle für wenigstens 6 Sekunden einschaltet. Wie oben beschrieben, kann die erste Lichtquelle zum Erzeugen von Strahlung im Bereich 100-300 nm ausgebildet sein. Vorzugsweise ist die erste Lichtquelle zum Erzeugen von Strahlung im Bereich 200-300 nm ausgebildet. Mit der ersten Lichtquelle kann ein sicheres und nahezu vollständiges Abtöten von Viren und Bakterien bewirkt werden. Da die Strahlung im Bereich 200-300 nm für menschliche Haut und das menschliche Auge schädlich sein kann, wird die erste Lichtquelle eingeschaltet, wenn keine Fahrgäste sich in dem Fahrzeug befinden. Dadurch kann eine Verletzung der Fahrgäste verhindert werden.

Vorteilhafterweise kann vorgesehen sein, dass, wenn sich Fahrgäste in dem Fahrzeug befinden, die Steuerung die zweite Lichtquelle für wenigstens 2,5 Sekunden einschaltet. Wie oben beschrieben, kann die zweite Lichtquelle zum Erzeugen von Strahlung im Bereich 210-230 nm ausgebildet sein. Vorzugsweise ist die zweite Lichtquelle zum Erzeugen von Strahlung im Bereich 222 nm vorgesehen. Die Strahlung im Bereich 222 nm ist für die menschliche Haut und das menschliche Auge weniger schädlich als die Strahlung im breiten Bereich 200-300 nm. Die meisten Viren und Bakterien werden dennoch abgetötet.

Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren kann die Desinfektion im leeren Fahrzeug bzw. im Fahrzeug ohne Fahrgäste und im besetzten Fahrzeug bzw. im Fahrzeug mit Fahrgästen erfolgen. Dadurch kann die Desinfektion zu einem beliebigen Zeitpunkt erfolgen, und die Fahrgäste können vor Viren und Bakterien besser geschützt werden. Das Desinfektionssystem kann dabei automatisch betrieben werden. Zudem kann das Desinfektionssystem energetisch effizient betrieben bzw. kann der maximale Desinfektionseffekt bei dem minimalen Energieverbrauch erreicht werden. Die Erfindung betrifft auch ein Fahrzeug mit einem oben beschriebenen Desinfektionssystem. Die erste Lichtquelle und die zweite Lichtquelle sind dabei in einem Innenraum des Fahrzeugs an einem Dach des Fahrzeugs und/oder an einer tragenden Säule des Fahrzeugs und/oder an einer Konsole des Fahrzeugs befestigt.

Vorteilhafterweise können die erste Lichtquelle und die zweite Lichtquelle so nebeneinander angeordnet sein, dass die Strahlungsausbreitung der ersten Lichtquelle und die Strahlungsausbreitung der zweiten Lichtquelle in dem Innenraum des Fahrzeugs identisch sind. Dadurch werden alle Bereiche des Innenraums des Fahrzeugs mit der ersten Lichtquelle und mit der zweiten Lichtquelle bestrahlt. Dadurch kann die Desinfektion des Innenraums mit der ersten Lichtquelle und mit der zweiten Lichtquelle auf gleiche Weise vollständig und effizient erfolgen.

Weitere wichtige Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, aus den Zeichnungen und aus der zugehörigen Figurenbeschreibung anhand der Zeichnungen.

Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.

Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert, wobei sich gleiche Bezugszeichen auf gleiche oder ähnliche oder funktional gleiche Komponenten beziehen.

Dabei zeigen:

Fig. 1 eine schematische Ansicht eines Fahrzeugs mit einem erfindungsgemäßen Desinfektionssystem;

Fig. 2 ein Steuerschema eines erfindungsgemäßen Verfahrens zum Steuern des Desinfektionssystems.

Fig. 1 zeigt eine schematische Ansicht eines Fahrzeugs 1 mit einem erfindungsgemäßen Desinfektionssystem 2. Das Desinfektionssystem 2 weist dabei eine erste Lichtquelle 3 und eine zweite Lichtquelle 4 auf, die in einem Innenraum 5 des Fahrzeugs 1 an einem Dach 6 befestigt sind. Die erste Lichtquelle 3 und die zweite Lichtquelle 4 sind dabei nebeneinander angeordnet, so dass die Strahlungsausbreitung der ersten Lichtquelle 3 und die Strahlungsausbreitung der zweiten Lichtquelle 4 in dem Innenraum 5 identisch sind.

Die erste Lichtquelle 3 ist zum Erzeugen von Strahlung im UV-B- und/oder UV-C-Bereich ausgebildet. Vorteilhafterweise kann die erste Lichtquelle 3 zum Erzeugen von Strahlung im Bereich 100-300 nm ausgebildet sein. Vorzugsweise ist die erste Lichtquelle 3 zum Erzeugen von Strahlung im Bereich 200-300 nm ausgebildet. Die erste Lichtquelle 3 strahlt in einem breiten UV-Bereich und kann zur Desinfektion des leeren Fahrzeugs 1 bzw. des Fahrzeugs 1 ohne Fahrgäste eingesetzt werden.

Die zweite Lichtquelle 4 ist zum Erzeugen von Strahlung im UV-C-Bereich ausgebildet. Vorteilhafterweise kann die zweite Lichtquelle 4 zum Erzeugen von Strahlung im Bereich 210-230 nm ausgebildet sein. Vorzugsweise ist die zweite Lichtquelle 4 zum Erzeugen von Strahlung im Bereich 222 nm ausgebildet. Die zweite Lichtquelle 4 strahlt in einem engen UV-Bereich und kann zur Desinfektion des besetzten Fahrzeugs 1 bzw. des Fahrzeugs 1 mit Fahrgästen eingesetzt werden. Die zweite Lichtquelle 4 ist zweckgemäß zum Erzeugen von Strahlung mit einer Strahlenkonzentration von wenigstens 12 mJ/cm 2 ausgebildet, um ein sicheres Desinfizieren des Innenraums 5 zu ermöglichen.

Das Desinfektionssystem 2 weist zudem zwei Identifikationseinheiten 7a und 7b auf, wobei die Identifikationseinheiten 7a und 7b hier als Kameras/Radare ausgebildet sind. Durch die Identifikationseinheiten 7a und 7b kann das Desinfektionssystem 2 feststellen, ob sich Fahrgäste in dem Innenraum 5 befinden oder nicht befinden. Basierend darauf kann dann eine Steuerung 8 des Desinfektionssystems 2 die Lichtquellen 3 und 4 steuern.

Das Steuern des Desinfektionssystems 2 erfolgt in einem erfindungsgemäßen Verfahren 9. Fig. 2 zeigt dabei ein Steuerschema des Verfahrens 9. Nach einem Startschritt 10 bestimmt die Steuerung 8 in einem Identifikationsschritt 11 mittels der Identifikationseinheiten 7a und 7b, ob sich Fahrgäste in dem Innenraum 5 des Fahrzeugs 1 befinden bzw. aufhalten.

Befinden sich in dem Innenraum 5 des Fahrzeugs 1 keine Fahrgäste - in Fig. 2 mit "-" gekennzeichnet, - so wird ein Desinfektionsschritt 12a durchgeführt. Dabei wird zur Desinfektion des Innenraums 5 die erste Lichtquelle 3 für wenigstens 6 Sekunden eingeschaltet und eine gründliche Desinfektion des Innenraums 5 vorgenommen. Befinden sich in dem Innenraum 5 Fahrgäste - in Fig. 2 mit "+" gekennzeichnet, - so wird ein Desinfektionsschritt 12b durchgeführt. Dabei wird zur Desinfektion des Innenraums 5 die zweite Lichtquelle 4 für wenigstens 2,5 Sekunden eingeschaltet und eine für die menschliche Haut und das menschliche Auge schonende Desinfektion des Innenraums 5 vorgenommen.