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Title:
DOMESTIC STEAM COOKING APPLIANCE AND METHOD FOR OPERATING A DOMESTIC STEAM COOKING APPLIANCE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2020/074476
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a domestic steam cooking appliance (1) having a cooking chamber (2), a steam generator (6) located outside the cooking chamber, a temperature sensor (7) for measuring a cooking chamber temperature (Tg), a pressure sensor (9), and a control device (8), which is designed, in at least one steam treatment operating mode, to set the cooking chamber (2) to a target cooking chamber temperature (Tg_z) below a boiling temperature (Ts) of water and to activate the steam generator (6) to deliver steam (D) into the cooking chamber (2). The pressure sensor (7) is arranged outside the cooking chamber (2) for measuring an atmospheric air pressure (p_atm), and the domestic steam cooking appliance (1) is designed to adjust the target cooking chamber temperature (Tg_z) depending on the atmospheric air pressure (p_atm). A method (S1-S6) is used to operate a domestic steam cooking appliance (1). The invention can be particularly advantageously applied to standalone steam cooking appliances and to ovens having a steam generation function.

Inventors:
BIERG VICTORIEN (FR)
CADEAU CHRISTOPHE (FR)
HOFFMANN OLIVIER (FR)
JELLIMANN JEREMY (FR)
MARTOS FLAVIEN (FR)
Application Number:
PCT/EP2019/077161
Publication Date:
April 16, 2020
Filing Date:
October 08, 2019
Export Citation:
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Assignee:
BSH HAUSGERAETE GMBH (DE)
International Classes:
A21B3/04; F24C7/08; F24C15/00; F24C15/32
Domestic Patent References:
WO1996010354A11996-04-11
Foreign References:
DE10015747A12001-10-04
DE3715910C11988-11-17
DE102010054607B32012-01-12
DE19812345A11999-09-30
CN103047693A2013-04-17
DE102010010497A12011-09-08
DE10301526B32004-06-17
EP0903097A21999-03-24
DE19726677A11999-01-07
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Claims:
Patentansprüche

1. Haushalts-Dampfgargerät (1 ), aufweisend

einen Garraum (2),

einen außerhalb des Garraums befindlichen Dampferzeuger (6), einen Temperatursensor (7) zum Messen einer Garraumtemperatur (Tg), einen Drucksensor (9) und

eine Steuereinrichtung (8), die dazu eingerichtet ist, in mindestens einer Dampfbehandlungsbetriebsart den Garraum (2) auf eine Ziel- Garraumtemperatur (Tg_z), die unterhalb einer Siedetemperatur (Ts) von Wasser liegt, einzustellen und den Dampferzeuger (6) zur Abgabe von Dampf (D) in den Garraum (2) zu aktivieren,

wobei

der Drucksensor (7) außerhalb des Garraums (2) zum Messen eines Umge- bungsluftdruck (p_atm) angeordnet ist und wobei

das Haushalts-Dampfgargerät (1 ) dazu eingerichtet ist, die Ziel- Garraumtemperatur (Tg_z) in Abhängigkeit des Umgebungsluftdrucks (p_atm) anzupassen.

2. Haushalts-Dampfgargerät (1 ) nach Anspruch 1 , wobei das Haushalts-Dampf- gargerät (1 ) dazu eingerichtet ist, aus dem mindestens einen von dem Druck- sensor (7) gemessenen Umgebungsluftdruck (p_atm) eine Siedetemperatur (Ts) von Wasser zu bestimmen und die Ziel-Garraumtemperatur (Tg_z) auf einen Wert anzupassen, der einen vorgegebenen Temperatur-Offset (AT_offset) unterhalb der bestimmten Siedetemperatur (Ts) liegt.

3. Haushalts-Dampfgargerät (1 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Drucksensor (7) ein Absolutdrucksensor, insbesondere ein barometrischer Drucksensor, ist.

4. Haushalts-Dampfgargerät (1 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Drucksensor (7) ein MEMS-Sensor ist.

5. Haushalts-Dampfgargerät (1 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Drucksensor (7) auf einer auch die Steuereinrichtung (8) aufweisenden Elekt- ronikplatine (10) angeordnet ist.

6. Haushalts-Dampfgargerät (1 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Garraum (2) zum drucklosen Dampfbehandeln von darin befindlichem Gargut vorgesehen ist.

7. Haushalts-Dampfgargerät (1 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Haushalts-Dampfgargerät (1 ) ein Kühlgebläse (1 1 ) zum Beströmen von Berei- chen des Haushalts-Dampfgargeräts (1 ) außerhalb des Garraums (2) mit Umge- bungsluft aufweist und dazu eingerichtet ist, den Umgebungsluftdruck (p_atm) zu messen, wenn das Kühlgebläse (11 ) ausgeschaltet ist.

8. Haushalts-Dampfgargerät (1 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Haushalts-Dampfgargerät (1 ) ein Kühlgebläse zum Beströmen von Bereichen des Haushalts-Dampfgargeräts (1 ) außerhalb des Garraums (2) mit Umgebungs- luft aufweist und dazu eingerichtet ist, eine Lüfterdrehzahl anhand des von dem Drucksensor (9) gemessenen Umgebungsluftdrucks (p_atm) einzustellen.

9. Haushalts-Dampfgargerät (1 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Temperatur-Offset (AT_offset) zwischen 3°C und 5°C liegt, insbesondere 4°C beträgt.

10. Haushalts-Dampfgargerät (1 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Haushalts-Dampfgargerät (1 ) dazu eingerichtet ist, im Rahmen eines Selbst- tests

den Dampferzeuger (6) mit maximaler Leistung zu betreiben;

in einem Gleichgewichtszustand der Garraumtemperatur (Tg) die Garraum- temperatur (Tg) mittels des Temperatursensors (7) zu ermitteln, mittels des Drucksensors (9) eine Siedetemperatur (Ts) zu bestimmen und mindestens eine Aktion auszulösen, falls ein Unterschied zwischen der Gar- raumtemperatur (Tg) und der Siedetemperatur (Ts) einen vorgegebenen

Schwellwert überschreitet.

1 1 . Haushalts-Dampfgargerät (1 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Haushalts-Dampfgargerät (1 ) mindestens einen weiteren Sensor (12) aufweist und dazu eingerichtet ist, mittels mindestens eines durch den Drucksensor (7) ge- messenen Umgebungsluftdrucks (p_atm) und mindestens eines durch den min- destens einen weiteren Sensor (12) gemessenen Messwerts eine Feuchtigkeit zu bestimmen.

12. Verfahren (S1-S6) zum Betreiben eines Haushalts-Dampfgargeräts (1 ) mit einem Garraum (2) und einem außerhalb des Garraums (2) angeordneten Dampferzeu- gers (6), bei dem

mittels eines außerhalb des Garraums (2) angeordneter Drucksensor (7) min- destens ein Umgebungsluftdruck (p_atm) gemessen wird (S2),

mittels des gemessenen Umgebungsluftdrucks (p_atm) eine Ziel- Garraumtemperatur (Tg_z) eines Garraums (2) so angepasst wird, dass sie um einen vorgegebenen Temperatur-Offset (AT_offset) geringer ist als eine zu dem gemessenen Umgebungsluftdruck (p_atm) zugehörige Siedetemperatur (Ts) von Wasser (S3, S4), und

in mindestens einer Dampfbehandlungsbetriebsart ein Dampferzeuger (6) zur Abgabe von Wasserdampf (D) in dem Garraum (2) aktiviert wird, bis in dem

Garraum (2) die Ziel-Garraumtemperatur (Tg_z) vorliegt (S5).

Description:
Haushalts-Dampfgargerät und Verfahren zum Betreiben eines

Haushalts-Dampfgargeräts

Die Erfindung betrifft ein Haushalts-Dampfgargerät, aufweisend einen Garraum, einen außerhalb des Garraums befindlichen Dampferzeuger, einen Temperatursensor zum Messen einer Garraumtemperatur und eine Steuereinrichtung, die dazu eingerichtet ist, den Dampferzeuger zur Abgabe von Dampf in den Garraum zu aktivieren. Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines Haushalts-Dampfgargeräts. Die Erfindung ist insbesondere vorteilhaft anwendbar auf eigenständige Dampfgargeräte und auf Backöfen mit Dampferzeugungsfunktion.

Die Siedetemperatur von Wasser hängt von dem Atmosphärendruck ab, welcher wiede- rum von einer Höhe über dem Meeresspiegel und/oder Wetterschwankungen abhängt. Beispielsweise erniedrigt sich die Siedetemperatur mit steigender Höhe alle 300 m um ca. 1 °C. Auch wetterbedingte Schwankungen des Atmosphärendrucks können über ein Jahr betrachtet ± 30 mbar betragen, was einer Variation des Siedepunkts um ca. ± 0,8°C ent- spricht. Bei Dampfgargeräten ist die genaue Kenntnis des Siedepunkts von Wasser wich- tig, um eine Dampfzugabe genau einstellen zu können.

DE 10 2010 054 607 B3 offenbart ein Verfahren zum Betreiben eines Gargerätes mit fol- genden Schritten: Ermittlung des Sauerstoffpartialdrucks über eine Lambdasonde, Be- stimmung des tatsächlichen Umgebungsdrucks auf Basis des ermittelten Sauerstoffparti- aldrucks und Kalibrieren des Gargerätes auf Basis des tatsächlichen Umgebungsdrucks.

DE 198 12 345 A1 offenbart in Kochfeld mit Heizelementen zum Beheizen von Kochstel- len bzw. von darauf abgestellten Gargeräten, sowie mit einem Temperatursensor, der die Temperatur einer Wand oder eines Bodens des abgestellten Gargefäßes misst und an eine Steuereinheit weitergibt, die die Heizleistung der Heizelemente regelt, und mit einer Bedieneinheit, die mit der Steuereinheit in Verbindung steht, zum Vorgeben eines Tempe- ratursollwertes für die Temperaturregelung durch die Steuereinheit zumindest in einer Betriebsart "Wasserkochen". Um Messfehler zu vermeiden, steht ein Luftdrucksensor mit der Steuereinheit in Verbindung, die den Temperatursollwert in der Betriebsart "Wasser- kochen" entsprechend dem gemessenen Luftdruck korrigiert. CN 103047693 A offenbart einen elektromagnetischen Ofen mit einem Atmosphären- drucksensor. Der Atmosphärendrucksensor ist an einem Gebläse in einem Ofenkörper angebracht. Eine Wärmestrahlrippe ist an der Oberfläche des Atmosphärendruckintensi- tätssensors angebracht und ist mit einem Einzelchipsteuerkreis verbunden. Wenn der elektromagnetische Ofen in einer Betriebsumgebung angeordnet ist, kann der Sensor einen atmosphärischen Drucksignalwert des geographischen Ortes, an dem sich der elektromagnetische Ofen befindet, erfassen, den Signalwert an die Einzelchipsteuerschal- tung übertragen, den Signalwert mit einem voreingestellten Atmosphärendruckwert (ge- speichert in dem Chip) vergleichen und gleichzeitig automatisch die Höhe über dem Mee- resspiegel des geographischen Ortes berechnen. Wenn der erfasste Signalwert kleiner als der voreingestellte Wert ist, wird der elektromagnetische Ofen automatisch ausge- schaltet. Gemäß dem elektromagnetischen Ofen mit dem Atmosphärendruckintensitäts- sensor wird also der Atmosphärendruck eines Arbeitsplatzes des elektromagnetischen Ofens intelligent beurteilt, so dass die Situation vermieden wird, in der der elektromagne- tische Ofen verwendet wird, wenn der Atmosphärendruck zu niedrig ist, und es wird eine rechtzeitige Leistungsabschaltung durchgeführt, Da die Höhe über des Meeresspiegel der Betriebsumgebung bekannt ist, wird ein Umgebungsparameter für die wissenschaftliche Forschung bereitgestellt.

DE 10 2010 010 497 A1 offenbart ein Dampfkochgefäß mit einem Gefäßkörper und einem damit druckdicht verbindbaren Deckel und mit einer Ventileinrichtung. Es ist eine mit einer Auswerteeinheit kommunizierende Sensoreinrichtung mit zumindest einem Drucksensor und einem Temperatursensor vorgesehen, wobei der Drucksensor einen Umgebungsluft- druck erfasst, während der Temperatursensor eine Innentemperatur innerhalb des Dampfkochgefäßes erfasst, wobei die Auswerteeinheit so ausgebildet ist, dass sie der erfassten Innentemperatur einen Innendruck zuordnet und in Abhängigkeit des Umge- bungsluftdrucks die Ventileinrichtung steuert, oder dass eine mit einer Auswerteeinheit kommunizierende Sensoreinrichtung mit zumindest einem Temperatursensor vorgesehen ist, der eine Innentemperatur und einen Temperaturverlauf innerhalb des Dampfkochge- fäßes erfasst, wobei die Auswerteeinrichtung derart ausgebildet ist, dass sie einer inner- halb des Dampfkochgefäßes drucklos erreichten Siedetemperatur einen Umgebungsluft- druck zuordnet, und erst nach einem druckdichten Verschließen des Deckels mit dem Gefäßkörper der dann ansteigenden Innentemperatur einen Innendruck zuordnet und in Abhängigkeit des zuvor ermittelten Umgebungsluftdrucks die Ventileinrichtung steuert.

WO 1996/010354 A1 offenbart ein Verfahren und eine Vorrichtung, bei denen zuerst eine gewünschte Konsistenz mit einem Wahlschalter und eine Lagerungstemperatur eines zu kochenden Eies mit einem Wahlschalter eingestellt werden, falls diese nicht bereits wie gewünscht eingestellt sind. Anschließend wird das Ei auf eine Waage gelegt, um dessen Gewicht zu ermitteln. Gleichzeitig wird der Luftdruck von einem im Gehäuse eingebauten Luftdruckmesser ermittelt. Diese Daten werden einem Rechner zugeführt, der aus den so ermittelten bzw. eingegebenen Parameterwerten und anhand eines gespeicherten Zu- sammenhanges zwischen Eigröße, gewünschter Konsistenz und Kochdauer die Kochzeit des Eies berechnet und auf einem Display anzeigt.

DE 103 01 526 B3 offenbart ein Gargerät mit einem satellitengestütztem Ortungssystem für das Gargerät, wobei über das satellitengestützte Ortungssystem Aufstellungsort und/oder Aufstellungshöhe des Gargeräts feststellbar ist bzw. sind und in Abhängigkeit von dem festgestellten Aufstellungsort und/oder der festgestellten Aufstellungshöhe die Landessprache für den Aufstellungsort ein-stellbar ist, vorgegebene Garprogramme in dem Gargerät einstellbar sind und/oder interne Parameter des Gargeräts an den Aufstel- lungsort und/oder die Aufstellungshöhe anpassbar sind.

EP 0 903 097 A2 offenbart ein Verfahren zum Betreiben eines Haushaltgerätes zum drucklosen Dampfgaren mit einem Dampferzeuger durch Steuerung der Dampfmenge mit Hilfe eines tatsächlich durch einen Temperaturfühler erfassten Temperaturwertes und Weitergabe dieses Wertes an eine Auswerteelektronik. Um ein Verfahren zum Betreiben eines Haushaltgerätes zum drucklosen Dampfgaren zu schaffen, welches unabhängig von der Höhenlage des Betriebsortes des Haushaltgerätes und den Toleranzen der Bau- teile einen optimalen Arbeitspunkt ermittelt und immer ein gleichbleibendes Garergebnis garantiert, wird am Einsatzort des Haushaltgerätes ein automatischer Abgleich des Tem- peraturfühlers und aller toleranzbehafteten Bauteile mit einer definierten Menge Gargut im Garraum vorgenommen, wobei Wasser im Dampferzeuger so lange erhitzt wird, bis der im Garraum nicht weiter ansteigende Temperaturwert als Temperaturwert erfasst und dieser gemessene Wert in der Auswerteelektronik abgespeichert und zur Steuerung nach- folgender Garvorgänge herangezogen wird. DE 197 26 677 A1 offenbart einen Luftdruckabgleich in einem Dampfgargerät. Im Hinblick darauf, dass der Siedepunkt des Wassers vom Luftdruck und somit sowohl vom Einbauort des Dampfgargerätes als auch von der Wetterlage abhängt, wird zur Verbesserung der Regelung der Dampfbildung vorgeschlagen, einen bedarfsweise durchführbaren Ab- gleichschritt vorzusehen, in dem das Wasser bis zum Erreichen des Siedepunkts erhitzt wird, am Siedepunkt der Siedemesswert eines Temperatursensors gemessen und die Regeleinrichtung auf diesen Siedemesswert abgeglichen wird.

Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Nachteile des Standes der Technik zumindest teilweise zu überwinden und insbesondere ein Haushalts-Dampfgargerät mit verbesserter Bedampfungsfunktionalität bereitzustellen.

Diese Aufgabe wird gemäß den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteil- hafte Ausführungsformen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche, der Beschreibung und der Zeichnungen.

Die Aufgabe wird gelöst durch ein Haushalts-Dampfgargerät, aufweisend

- einen Garraum,

- einen außerhalb des Garraums befindlichen Dampferzeuger,

- einen Temperatursensor zum Messen einer Garraumtemperatur,

- einen Drucksensor und

- eine Steuereinrichtung, die dazu eingerichtet ist, in mindestens einer Dampfbe- handlungsbetriebsart den Garraum auf eine Ziel-Garraumtemperatur, die unter- halb einer Siedetemperatur von Wasser liegt, einzustellen und den Dampferzeuger zur Abgabe von Dampf in den Garraum zu aktivieren,

wobei

- der Drucksensor außerhalb des Garraums zum Messen eines Umgebungsluft- druck angeordnet ist und

- das Haushalts-Dampfgargerät dazu eingerichtet ist, die Ziel-Garraumtemperatur in Abhängigkeit von dem Umgebungsluftdruck anzupassen. Dieses Haushalts-Dampfgargerät ergibt den Vorteil, dass sich ein guter Kompromiss zwi- schen einer hohen Garraumtemperatur zum schnellen Garen des Garguts und einer energetisch effektiven Dampferzeugung ergibt. Diese Lösung ist besonders zuverlässig und mit einem geringen operativen Aufwand an grundsätzlich beliebige Aufstellhöhen und wetterbedingte Druckschwankungen anpassbar.

Dabei wird insbesondere ausgenutzt, dass während eines Dampfbehandlungsablaufs von dem Dampferzeuger erzeugter Wasserdampf in den Garraum eingebracht wird. Der Was- serdampf befindet sich auf der Siedetemperatur. Zu Beginn eines Dampfbehandlungsab- laufs bei kaltem Garraum erhöht sich die Garraumtemperatur aufgrund des einströmen- den Wasserdampfs. Während theoretisch so eine Garraumtemperatur von maximal der Siedetemperatur erreichbar ist, liegt aufgrund von Dampf- und andere Energieverlusten die real erreichbare Garraumtemperatur unter der Siedetemperatur. Würde die Ziel- Garraumtemperatur auf die Siedetemperatur eingestellt, würde der Dampfgenerator Dampf dauernd mit maximaler Leistung erzeugen, ohne dass die Ziel-Garraumtemperatur erreicht werden könnte. Dies ist energetisch ungünstig. Zudem würde dann viel Dampf aus dem Garraum austreten und könnte Beschädigungen hervorrufen, z.B. durch Kon- densation an umgebenden Möbeln. Durch die Wahl der Ziel-Garraumtemperatur unter- halb der Siedetemperatur kann dieser Effekt vermieden werden. Dabei ist es für ein schnelles Garen vorteilhaft, wenn die Ziel-Garraumtemperatur möglichst nahe an der Sie- detemperatur liegt. Ist der Wert der Siedetemperatur für das Haushalts-Dampfgargerät fest vorgegeben (z.B. auf eine Höhe des Meeresspiegels kalibriert), kann es bei einem höheren Aufstellort des Haushalts-Dampfgeräts Vorkommen, dass die real vorliegende Siedetemperatur so weit absinkt, dass sie die Ziel-Garraumtemperatur erreicht, wodurch sich der oben beschriebene nachteilige Effekt einer zu starken Dampfzufuhr wieder ein- stellen würde. Um dies zu vermeiden, kann der Siedepunkt am Aufstellort durch eine Druckmessung berechnet oder korrigiert und die Ziel-Garraumtemperatur entsprechend angepasst werden, insbesondere auf eine konstante Temperaturdifferenz ("Temperatur- Offset") zum berechneten Siedepunkt.

In anderen Worten ist das Haushalts-Dampfgargerät dazu eingerichtet, die Soll- oder Ziel- Garraumtemperatur Tg_z auf einen Wert einzustellen, der um den Temperatur-Offset AT_offset mit AT_offset > 0 geringer ist als die berechnete Siedetemperatur Ts, d.h., dass Tg_z = Ts - AT_offset gilt. Ändert sich die berechnete Siedetemperatur Ts mit dem Um- gebungsluftdruck, wird die einzustellende Ziel-Garraumtemperatur Tg_z entsprechend geändert, insbesondere um den gleichen Wert.

Dieses Haushalts-Dampfgargerät vermeidet es somit vorteilhafterweise auch, einen ei- genständigen Kalibrierungsablauf unter Erhitzung von Wasser durchzuführen, was einen Energieverbrauch geringhält und Zeit spart. Zudem ergibt die Nutzung des Drucksensors besonders präzise Messwerte, insbesondere auch aufgrund der Anordnung außerhalb des Garraums. Beispielsweise können ohne besonderen konstruktiven Aufwand Umge- bungsdrücke innerhalb von ± 10 mbar genau gemessen werden, wodurch sich eine Ge- nauigkeit bei der Bestimmung der Siedetemperatur von ± 0,3°C ergibt.

Das Haushalts-Dampfgargerät kann ein eigenständiges Dampfgargerät sein, also nur zur Dampfbehandlung vorgesehen sein. Das Haushalts-Dampfgargerät kann alternativ ein Ofen mit Dampfbehandlungsfunktionalität sein.

Die den Garraum begrenzende Wandung kann auch als Muffel bezeichnet werden. Die Muffel weist typischerweise eine frontseitige Beschickungsöffnung für den Garraum auf, die mittels einer Garraumtür verschließbar ist. Der Garraum ist eigenständig beheizbar (d.h., dass ihm ein oder mehrere Heizquellen zu seiner Erwärmung oder Erhitzung zuge- ordnet sein können) oder nicht eigenständig beheizbar (sondern nur über den heißen Wasserdampf).

Es ist eine Weiterbildung, dass der Ofen mit Dampfbehandlungsfunktionalität ein Back- ofen ist, alternativ z.B. ein Mikrowellengerät. Der Backofen kann z.B. mindestens einen Unterhitze- Oberhitze, Grill- und/oder Heißluft-Heizkörper aufweisen. Ist der Garraum ein Backofen, kann das Haushalts-Dampfgargerät auch als Backofen mit Dampfgarfunktiona- lität angesehen werden. Der Backofen kann in mindestens einer anderen Betriebsart auch als Gargerät ohne Dampfeinbringung in den Garraum oder mit Dampfeinbringung nur in Dampfstößen ausgebildet sein.

Der Umgebungsluftdruck kann auch als Atmosphärendruck bezeichnet werden.

Der berechnete Siedepunkt kann aus dem gemessenen Umgebungsluftdruck beispiels- weise anhand von Umrechnungstabellen oder -kennlinien und/oder anhand von Umrech- nungsformeln bestimmt werden. Zur Umrechnung können z.B. die Rankine-Formel, die Duperray-Formel, die Dupre-Formel, usw. verwendet werden.

Der Temperatursensor kann ein Messwiderstand sein, insbesondere ein Platin- Messwiderstand, wobei für eine besonders präzise Temperaturmessung ein Platin- Messwidersand vom Typ Pt1000 vorteilhaft ist.

Es ist eine Ausgestaltung, dass das Haushalts-Dampfgargerät dazu eingerichtet ist, aus dem mindestens einen von dem Drucksensor gemessenen Umgebungsluftdruck eine Siedetemperatur von Wasser zu bestimmen und die Ziel-Garraumtemperatur auf einen Wert anzupassen, der um einen vorgegebenen Temperatur-Offset unterhalb der bestimm- ten Siedetemperatur liegt. Alternativ kann die Ziel-Garraumtemperatur auch ohne explizite Berechnung der aktuellen Siedetemperatur beruhend auf dem mindestens einen gemes- senen Umgebungsluftdruck angepasst oder eingestellt werden.

Es ist eine Ausgestaltung, dass der Drucksensor ein Absolutdrucksensor, insbesondere ein barometrischer Drucksensor, ist. So wird der Vorteil erreicht, dass sich der Umge- bungsluftdruck besonders einfach messen oder erfassen lässt. Unter einem Drucksensor kann insbesondere ein Sensor verstanden werden, der die physikalische Größe Druck in eine elektrische Ausgangsgröße als Maß für den Druck umformt.

Es ist eine Weiterbildung, dass der Drucksensor als ein Sensorchip ausgebildet ist oder einen Teil eines Sensorchips darstellt, z.B. als ein barometrischer Sensorchip vom Typ MPL1 15A1 der Fa. NXP Semiconductors, der einen Arbeitsbereich zwischen 50 und 1 15 kPa aufweist.

Der Drucksensor kann in einer Weiterbildung mit einem integrierten Anpassungsschalt- kreis ("Conditioning IC") verbunden sein, was den Vorteil einer ganz besonders genauen Druckmessung ergibt. Der integrierte Anpassungsschaltkreis kann in den Sensorchip in- tegriert sein.

Jedoch ist die Art des Drucksensors grundsätzlich nicht beschränkt und kann z.B. auch als Differenzdrucksensor oder Relativdrucksensor ausgebildet sein. Ferner können als Drucksensoren auch "indirekt" arbeitende Drucksensoren verwendet werden, deren elekt- rische Ausgangsgröße in einen Druckwert umgerechnet wird, z.B. eine Lambdasonde.

Es ist eine Ausgestaltung, dass der Drucksensor ein MEMS-Sensor ist. Die Nutzung eines MEMS ("Micro-Electro-Mechanical System")-Sensors ergibt den Vorteil, dass eine beson- ders genaue Druckmessung und/oder eine besonders hohe Langlebigkeit und/oder Ro- bustheit erreicht wird.

Es ist eine Ausgestaltung, dass der Drucksensor auf einer Elektronikplatine angeordnet ist, welche insbesondere auch die Steuereinrichtung oder einen Teil davon aufweist. So wird vorteilhafterweise eine besonders kompakte Anordnung erreicht. Zudem werden so Signalwege kurz gehalten, falls die Steuereinrichtung auch dazu dient, die Messsignale des Drucksensors auszuwerten, z.B. um die Siedetemperatur druckabhängig zu berech- nen. Der Drucksensor kann mit der Elektronikplatine verlötet sein.

Es ist eine Ausgestaltung, dass der Garraum zum drucklosen Dampfbehandeln von darin befindlichem Gargut vorgesehen ist. So wird der Vorteil eines besonders einfachen und preiswerten Aufbaus des Haushalts-Dampfgargeräts erreicht, da auf eine druckfeste Aus- gestaltung des Garraums und der zugehörigen Garraumtür verzichtet werden kann.

Es ist eine Weiterbildung, dass das Haushalts-Dampfgargerät ein Gebläse oder Lüfter zum Belüften eines Gehäuses oder Gehäusebereichs außerhalb des Garraums ("Kühlge- bläse") aufweist. So wird eine Überhitzung von außerhalb des Garraums vorhandenen Bereichen besonders effektiv vermieden. Der durch das Kühlgebläse erzeugte Luftstrom kann z.B. entlang von Außenseiten Garraumwandung oder Muffel und/oder über elektro- nische Komponenten geleitet werden. Ein durch die Kühlluft kühlbarer Gehäusebereich kann insbesondere einen Bereich umfassen, in dem der Drucksensor vorhanden ist, z.B. ein die Elektronikplatine aufnehmenden Bereich ("Elektronikkompartment"). Bei einem Betrieb des Kühlgebläses wird aber typischerweise ein nur sehr geringer Überdruck er- zeugt, der auf die Messwerte des Drucksensors keinen merklichen Einfluss hat. Daher kann der Druck am Ort des Drucksensors in vielen Fällen auch bei eingeschaltetem Kühl- gebläse dem Umgebungsluftdruck gleichgesetzt werden. Es ist eine Ausgestaltung, dass das Haushalts-Dampfgargerät ein Kühlgebläse zum Beströmen von Bereichen des Haushalts-Dampfgargeräts außerhalb des Garraums mit Umgebungsluft aufweist und dazu eingerichtet ist, den Umgebungsluftdruck zu Messen, wenn das Kühlgebläse ausgeschaltet ist. Dadurch wird vorteilhafterweise auch der nur sehr geringe Effekt eines Druckanstiegs am Ort des Drucksensors bei eingeschaltetem oder aktiviertem Kühlgebläse ausgeschlossen. Der Umgebungsluftdruck kann von dem Drucksensor beispielsweise mit Einschalten des Haushalts-Dampfgargeräts, zu Beginn eines Dampfbehandlungsablaufs oder während eines Dampfbehandlungsablaufs gemes- sen werden. Der gemessene Umgebungsluftdruck kann dann gespeichert und für einen oder mehrere folgende Dampfbehandlungsabläufe verwendet werden.

Es ist eine Ausgestaltung, dass das Haushalts-Dampfgargerät ein Kühlgebläse zum Beströmen von Bereichen des Haushalts-Dampfgargeräts außerhalb des Garraums mit Umgebungsluft aufweist und dazu eingerichtet ist, eine Lüfterdrehzahl anhand des von dem Drucksensor gemessenen Umgebungsluftdrucks einzustellen. Dadurch kann vorteil- hafterweise eine effektivere Kühlung des Haushalts-Dampfgargeräts bereitgestellt wer- den. Beispielsweise kann eine Drehzahl und damit eine Lüfterleistung erhöht werden, wenn der Umgebungsluftdruck gering ist, z.B. bei einer Aufstellhöhe des Haushalts- Dampfgargeräts auf Höhen über 2000 m NN.

Es ist eine Ausgestaltung, dass der eingestellte Temperatur-Offset AT_offset zwischen der mittels des Drucksensors bestimmten Siedetemperatur und der Ziel- Garraumtemperatur zwischen 3°C und 5°C liegt, insbesondere 4°C beträgt. So wird es vorteilhafterweise ermöglicht, einen besonders guten Kompromiss zwischen einer hohen Garraumtemperatur zum schnellen Garen des Garguts und einem zuverlässigen Sicher- heitsabstand der Garraumtemperatur zu der Siedetemperatur einzustellen. Insbesondere wird es so ermöglicht, eine reale Garraumtemperatur auch dann unterhalb der Siedetem- peratur von Wasser zu halten, wenn Regelschwankungen der realen Garraumtemperatur, welche durch deren Regelung auf die als Solltemperatur dienende Ziel- Garraumtemperatur Tg_z auftreten und/oder Messungenauigkeiten des Temperatur- sensors und/oder des Drucksensors berücksichtigt werden. Bei geringeren Temperatur- Offsets AT_offset kann in ungünstigen Fällen möglicherweise der Fall auftreten, dass die reale Garraumtemperatur Tg die Siedetemperatur Ts erreicht und dann zu viel Wasser- io

dampf erzeugt wird. Bei höheren Werten des Temperatur-Offsets AT_offset wird eine Garzeit nachteiligerweise merklich erhöht.

Der Temperatur-Offset AT_offset kann von einer Einstellung mindestens eines Betriebs- parameters, insbesondere mindestens eines Garparameters, abhängig sein.

Es ist eine Weiterbildung, dass der Temperatur-Offset AT_offset zwischen 3°C und 5°C beträgt, insbesondere 4°C.

Es ist eine Ausgestaltung, dass das Haushalts-Dampfgargerät dazu eingerichtet ist, im Rahmen eines Selbsttests o.ä.

- den Dampferzeuger mit maximaler Leistung zu betreiben;

- in einem Gleichgewichtszustand der Garraumtemperatur die Garraumtemperatur mittels des Temperatursensors zu ermitteln,

- mittels des Drucksensors eine Siedetemperatur zu bestimmen oder zu korrigieren und

- mindestens eine Aktion auszulösen, falls ein Unterschied zwischen der mittels des Temperatursensors ermittelten Garraumtemperatur und der mittels des Druck- sensor bestimmten Siedetemperatur einen vorgegebenen Schwellwert überschrei- tet.

Dadurch wird der Vorteil erreicht, dass mögliche Probleme in der Messkette zur Tempera- turbestimmung erkennbar sind. Dazu wird ausgenutzt, dass der Umgebungsluftdruck mit hoher Genauigkeit und auf direkte Weise (d.h., nur anhand der Erfassung einer Messgrö- ße und ohne weitere benötigte Einstellungen des Haushalts-Dampfgargeräts) bestimmbar ist, so dass auch die Siedetemperatur besonders genau und zuverlässig bestimmbar ist. Theoretisch müsste die aktuelle Garraumtemperatur bei maximalem Betrieb des Dampf- erzeugers um einen bestimmten Wert unterhalb der Siedetemperatur liegen. Diese aktuel- le Garraumtemperatur kann z.B. im Werk durch Versuche ermittelt werden. Weicht jedoch die aktuelle Garraumtemperatur stärker als der vorgegebenen Schwellwert von der ei- gentlich zu erreichenden Garraumtemperatur (nach oben oder nach unten) ab, ist dies ein Hinweis auf ein Problem (z.B. auf einen Komponentenfehler, eine Alterungsdrift des Tem- peratursensor, eine Verkalkung in dem Dampferzeuger usw.) in der Messkette zur Tem- peraturbestimmung. Die Aktion kann eine Ausgabe eines Hinweises an einen Nutzer, an eine Serviceinstanz, an den Hersteller des Haushalts-Dampfgargeräts usw. umfassen.

Die Aktion kann alternativ oder zusätzlich eine Anpassung der vorgegebenen Tempera- turdifferenz zwischen der Siedetemperatur und Ziel-Garraumtemperatur umfassen.

Es ist eine Ausgestaltung, dass das Haushalts-Dampfgargerät mindestens einen weiteren Sensor aufweist und dazu eingerichtet ist, mittels mindestens eines durch den Druck- sensor gemessenen Umgebungsluftdrucks und mindestens eines durch den mindestens einen weiteren Sensor gemessenen Messwerts eine Feuchtigkeit der Luft (oder eines anderen Gasgemischs) zu bestimmen. Der mindestens eine weitere Sensor kann z.B. eine Lambdasonde, ein Luftdichtesensor, usw. sein. Es ist eine Weiterbildung, dass die Feuchtigkeit des Luft oder Atmosphäre in dem Garraum bestimmbar ist.

Eine relative Feuchtigkeit HR% lässt sich beispielsweise gemäß der Formel

HR% = (p_vap / p_sat) * 100 bestimmen. Dabei entspricht p_vap einem Dampfdruck des Wasserdampfs in dem Garraum, während p_sat dem absoluten Druck in dem Garraum entspricht. Der Druck p_sat hängt von der Garraumtemperatur Tg ab und kann aus dem von dem Drucksensor gemessenen Umgebungsluftdruck berechnet werden, z.B. über thermodynamische Tabellen oder Kennlinien oder entsprechende Näherungsformeln.

Ist der weitere Sensor eine Lambdasonde, kann p_vap beispielsweise gemäß p_vap = p_atm x (21 - g_02)/21 berechnet werden, wobei p_atm dem Umgebungsluftdruck und g_02 dem durch die Lambdasonde gemessenen Sauerstoffgehalt entspricht.

Ist der weitere Sensor eine Luftdichtesensor, kann p_vap beispielsweise gemäß p_vap = p_atm (d_m - d_ad) / (d_as - d_ad) berechnet werden, wobei d_m der Dichte der in dem Garraum 2 befindlichen Luftmi- schung, d_ad der Luftdichte trockener Luft und d_as der Luftdichte der mit Wasserdampf saturierten Luft entspricht. d_ad und d_as können aus thermodynamischen Tabellen oder Kennlinien oder Näherungsformeln unter Kenntnis von Temperatur und Luftdruck be- stimmt werden. Die Dichte d_m wird kann beispielsweise durch Messung einer Stromab- sorption eines Garraumgebläses, der Garraumtemperatur und des Umgebungsluftdrucks (der dem Druck in dem Garraum 2 mit ausreichender Genauigkeit entspricht) berechnet werden.

Die Aufgabe wird auch gelöst durch ein Verfahren zum Betreiben eines Haushalts- Dampfgargeräts mit einem Garraum und einem außerhalb des Garraums angeordneten Dampferzeugers, bei dem

- mittels eines außerhalb des Garraums angeordneter Drucksensor mindestens ein Messwert eines Umgebungsluftdrucks gemessen wird,

- mittels des gemessenen Umgebungsluftdrucks eine Ziel-Garraumtemperatur so angepasst wird, dass sie um eine vorgegebene Temperaturdifferenz geringer ist als eine zu dem gemessenen Umgebungsluftdruck zugehörige Siedetemperatur von Wasser, und

- in mindestens einer Dampfbehandlungsbetriebsart ein Dampferzeuger zur Abgabe von Dampf in einen Garraum aktiviert wird, bis in dem Garraum eine Ziel- Garraumtemperatur unterhalb einer Siedetemperatur von Wasser vorliegt.

Das Verfahren kann analog zu dem Haushalts-Dampfgargerät ausgebildet werden und ergibt die gleichen Vorteile.

Es ist eine Weiterbildung, dass der Dampferzeuger in der mindestens einer Dampfbe- handlungsbetriebsart zur Abgabe von Dampf in einen Garraum aktiviert wird, um in dem Garraum die Ziel-Garraumtemperatur zu halten. Dies umfasst insbesondere, dass nach erstmaligem Erreichen der Ziel-Garraumtemperatur aufgrund des eingeleiteten Wasser- dampfs der Dampferzeuger so betrieben wird, dass die Ziel-Garraumtemperatur in dem Garraum für eine gewünschte Zeitdauer gehalten wird, insbesondere mittels einer Rege- lung.

Grundsätzlich braucht sich der Dampferzeuger nicht außerhalb des Garraums zu befin- den, sondern kann z.B. als eine beheizbare Wasserschale ausgebildet sein, die insbe- sondere in einen Boden des Garraums bzw. der Garraumwandung eingelassen oder dort angeordnet ist. Die oben beschriebenen Eigenschaften, Merkmale und Vorteile dieser Erfindung sowie die Art und Weise, wie diese erreicht werden, werden klarer und deutlicher verständlich im Zusammenhang mit der folgenden schematischen Beschreibung eines Ausführungsbei- spiels, das im Zusammenhang mit den Zeichnungen näher erläutert wird.

Fig.1 zeigt als Schnittdarstellung in Seitenansicht ein Haushalts-Dampfgargerät;

Fig.2 zeigt einen möglichen Verfahrensablauf zu Betreiben des Haushalts- Dampfgargeräts; und

Fig.3 zeigt eine Auftragung von während des Verfahrensablaufs auftretende Tempe- raturen.

Fig.1 zeigt als Schnittdarstellung in Seitenansicht ein Haushalts-Dampfgargerät 1. Das Haushalts-Dampfgargerät 1 weist eine Garraum 2 auf, der eine frontseitige Beschi- ckungsöffnung 3 aufweist, die mittels einer Garraumtür 4 verschließbar ist. Dem Garraum 2 können z.B. elektrisch betriebene Heizkörper 5 zugeordnet sein, brauchen es aber nicht. Der Garraum 2 ist zum drucklosen Dampfbehandeln von darin befindlichem Gargut vorgesehen.

Außerhalb des Garraums 2 ist ein z.B. elektrisch heizbarer Dampferzeuger 6 vorhanden, dessen Dampfauslass mit dem Garraum 2 verbunden ist. Wird von dem Dampferzeuger 6 Wasserdampf D erzeugt, strömt dieser in den Garraum 2. Der Garraum 2 ist folglich ge- zielt mit dem Wasserdampf D beaufschlagbar.

Mittels eines Temperatursensors 7, z.B. eines Heizwiderstands vom Typ Pt1000, ist eine Garraumtemperatur Tg in dem Garraum 2 abfühlbar.

Das Haushalts-Dampfgargerät 1 weist ferner eine Steuereinrichtung 8 zu seinem Betrei- ben auf. Die Steuereinrichtung 8 steuert beispielsweise den Betrieb des Dampferzeugers 6, falls vorhanden der Heizkörper 5, usw. Insbesondere kann die Steuereinrichtung 8 da- zu eingerichtet sein, den Dampferzeugers 6 in Abhängigkeit einer gewählten Dampfbe- handlungsbetriebsart zu steuern, z.B. geeignet zu aktivieren oder zu deaktivieren.

Das Haushalts-Dampfgargerät 1 weist außerdem einen Drucksensor 9 auf, der außerhalb des Garraums 2 angeordnet ist und zum Messen eines Umgebungsluftdruck p_atm vor- gesehen ist. Vorliegend ist der Drucksensor 9 an einer Elektronikplatine 10 angeordnet, welche auch die Steuereinrichtung 8 stellt. Der Drucksensor 9 ist hier als ein barometri- scher MEMS-Sensor ausgebildet, der mit einem integrierten Anpassungsschaltkreis ver- bunden ist oder mit diesem in einem Sensorchip integriert ist.

Die Steuereinrichtung 8 ist mit dem Temperatursensor 7 und dem Drucksensor 9 gekop- pelt und empfängt deren Messwerte. Die Steuereinrichtung 8 ist speziell dazu eingerich- tet, aus dem gemessenen Umgebungsluftdruck p_atm eine druckkorrigierte Siedetempe- ratur Ts (p_atm) von Wasser zu berechnen, z.B. anhand von Tabellen oder Kennlinien. Auch ist sie dazu eingerichtet, aus der berechneten Siedetemperatur Ts eine Ziel- Garraumtemperatur Tg_z gemäß Tg_z = Ts - AT_offset mit AT_offset > 0, z.B. AT_offset = 4°C, einzustellen. Das Haushalts-Dampfgargerät 1 , insbesondere dessen Steuereinrich- tung 8, ist also dazu eingerichtet ist, die Ziel-Garraumtemperatur Tg_z in Abhängigkeit mindestens eines von dem Drucksensor 9 gemessenen Druckmesswerts p_atm anzupas- sen, und zwar hier beispielhaft über eine Berechnung des Siedepunkts Ts.

Die Steuereinrichtung 8 ist ferner dazu eingerichtet, in mindestens einer Dampfbehand- lungsbetriebsart den Garraum 2 auf die Ziel-Garraumtemperatur Tg_z einzustellen, insbe- sondere einzuregeln, und zwar insbesondere nur durch Zugabe des mit der Siedetempe- ratur Ts einströmenden Wasserdampfs D. Die Ziel-Garraumtemperatur Tg_z dient also als ein Sollwert für die Einstellung, insbesondere Regelung, der Garraumtemperatur Tg in dem Garraum 2.

Die Steuereinrichtung 8 ist außerdem zum Steuern eines Kühlgebläses 11 vorgesehen, wobei das Kühlgebläse 1 1 zum Beströmen von Bereichen des Haushalts-Dampfgargeräts 1 außerhalb des Garraums 2 mit kühler Umgebungsluft vorgesehen ist, hier auch zum Überströmen der Elektronikplatine 10 mit der Umgebungsluft.

Das Haushalts-Dampfgargerät 1 kann ferner mindestens einen weiteren Sensor 12 wie eine Lambdasonde aufweisen und dazu eingerichtet sein, mittels des durch den Druck- sensor 9 gemessenen Umgebungsluftdrucks p_atm und mindestens eines durch den mindestens einen weiteren Sensor 12 gemessenen Messwerts eine Feuchtigkeit der Luft im Garraum 2 zu bestimmen. Dazu kann der mindestens eine weitere Sensor 12 mit der Steuereinrichtung 8 verbunden sein, welche auch dazu eingerichtet ist, die Feuchtigkeit zu berechnen.

Fig.2 zeigt einen möglichen Verfahrensablauf zu Betreiben des Haushalts-Dampfgar- geräts 1.

In einem Schritt S1 wird - z.B. nach Beschickung des Garraums 2 mit Gargut und Schlie- ßen der Garraumtür 4 - ein Dampfbehandlungsablauf gestartet.

In einem Schritt S2 wird - bei ausgeschaltetem Kühlgebläse 11 - mittels des Druck- sensors 9 der Umgebungsluftdruck p_atm gemessen.

In einem Schritt S3 wird mittels der Steuereinrichtung 8 der gemessene Umgebungsluft- druck p_atm in eine druckkorrigierte Siedetemperatur Ts umgerechnet.

In einem Schritt S4 wird mittels der Steuereinrichtung 8 aus der berechneten Siedetempe- ratur Ts eine Ziel-Garraumtemperatur Tg_z mit Tg_z = Ts - AT_offset mit z.B. AT_offset = 4°C, berechnet.

In einem Schritt S5 wird mittels der Steuereinrichtung 8 der Dampferzeuger 6 aktiviert, um durch Einlassen von Wasserdampf D in den Garraum 2 die Garraumtemperatur Tg auf die Ziel-Garraumtemperatur Tg_z als Sollwert anzuheben und darauf einzuregeln.

In einem Schritt S6 wird der Dampfbehandlungsablauf oder ein vorliegender Abschnitt des Dampfbehandlungsablauf nach einer vorgegebenen Zeitdauer, durch eine Nutzerhand- lung oder nach Eintritt eines vorgegebenen Ereignisses (z.B. betreffend einen Zustand des Garguts) beendet.

Fig.3 zeigt in einer nicht notwendigerweise maßstabsgetreuen Darstellung während des Verfahrensablaufs oder Dampfbehandlungsablaufs auftretende Temperaturen als Auftra- gung einer Temperatur T in °C gegen eine Zeit, z.B. in Minuten. Dabei sind die Tempera- turen oder Temperaturverläufe für einen eingeschwungenen Zustand gezeigt, bei dem die Ziel-Garraumtemperatur Tg_z durch Zugabe von Wasserdampf D in den Garraum 2 be- reits erreicht worden ist und nun in Schritt S5 die Garraumtemperatur Tg geregelt auf der Ziel-Garraumtemperatur Tg_z gehalten wird.

Die aus dem Atmosphärendruck p_atm berechnete Siedetemperatur Ts wird vor dem Ver- fahrensablauf bestimmt und bleibt somit konstant. Sie kann einen Unsicherheits- oder Fehlerbereich ATs aufweisen, der z.B. durch eine Messungenauigkeit des Drucksensors 9 gegeben ist.

Die durch den Temperatursensor 7 gemessene Garraumtemperatur Tg weist ebenfalls einen Unsicherheits- oder Fehlerbereich ATg auf, der z.B. durch die Messungenauigkeit des Temperatursensors 7 gegeben ist.

Zudem können in der gemessenen Garraumtemperatur Tg Regeloszillationen Osz auftre- ten, die z.B. aufgrund der Regelung der Garraumtemperatur Tg durch kurze Dampfstöße auftreten.

Werden die obigen Effekte im Hinblick auf eine möglichst große Annäherung der Gar- raumtemperatur Tg and die Siedetemperatur Ts berücksichtigt (d.h., dass angenommen wird, dass die Siedetemperatur Ts als innerhalb der Messgenauigkeit des Drucksensors 9 maximal zu hoch berechnet worden ist, die Garraumtemperatur Tg innerhalb der Mess- genauigkeit des Temperatursensors 7 maximal zu niedrig berechnet worden ist und dass Regeloszillationen Osz auftreten), ergibt sich real ein Sicherheitsabstand AT_saf zwi- schen der realen Siedetemperatur Ts und der realen Garraumtemperatur Tg. Der Tempe- ratur-Offset AT_offset ist mit z.B. ca. 4°C so bemessen, dass AT_saf > 0 gilt und ausrei- chend groß ist, um zu verhindern, dass die reale Garraumtemperatur Tg die reale Siede- temperatur Ts erreicht.

Selbstverständlich ist die vorliegende Erfindung nicht auf das gezeigte Ausführungsbei- spiel beschränkt.

Allgemein kann unter "ein", "eine" usw. eine Einzahl oder eine Mehrzahl verstanden wer- den, insbesondere im Sinne von "mindestens ein" oder "ein oder mehrere" usw., solange dies nicht explizit ausgeschlossen ist, z.B. durch den Ausdruck "genau ein" usw. Auch kann eine Zahlenangabe genau die angegebene Zahl als auch einen üblichen Tole- ranzbereich umfassen, solange dies nicht explizit ausgeschlossen ist.

Bezuqszeichenliste

1 Haushalts-Dampfgargerät

2 Garraum

3 Beschickungsöffnung

4 Garraumtür

5 Heizkörper

6 Dampferzeuger

7 Temperatursensor

8 Steuereinrichtung

9 Drucksensor

10 Elektronikplatine

1 1 Kühlgebläse

12 Weiterer Sensor

D Wasserdampf

Osz Regeloszillationen der Garraumtemperatur p_atm Umgebungsluftdruck

AT_offset Temperatur-Offset

Tg Garraumtemperatur

ATg Fehlerbereich der Garraumtemperatur

Tg_z Ziel-Garraumtemperatur

Ts Siedetemperatur

ATs Fehlerbereich der Siedetemperatur

AT_saf Sicherheitsabstand

S1-S6 Verfahrensschritte