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Patent Searching and Data


Title:
ELECTRIC AUXILIARY DRIVE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2021/069131
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to an electric auxiliary drive (100) for an at least supporting drive for pedestrian-operated micromobility applications, in particular strollers, comprising an electric motor (118), a wireless module (158), a data processing unit (150), and a battery (180). The data processing unit (150) is paired with a security unit (152) which can be actuated by means of an application (300) of a mobile terminal (200), in particular a smartphone (202), in order to allow the electric auxiliary drive (100) to be secured against an unauthorized use.

Inventors:
LEINWEBER ELENA (DE)
MARTIN NORBERT (DE)
LAMM HUBERT (DE)
SCHROEDER THOMAS (DE)
GROH STEFAN (DE)
Application Number:
PCT/EP2020/072527
Publication Date:
April 15, 2021
Filing Date:
August 11, 2020
Export Citation:
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Assignee:
BOSCH GMBH ROBERT (DE)
International Classes:
B60L50/20; B60K28/00
Foreign References:
US20170001656A12017-01-05
US20130200991A12013-08-08
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Claims:
Ansprüche

1. Elektrische Antriebshilfe (100) zum zumindest unterstützenden Antrieb von fußgängergeführten mikromobilen Anwendungen, insbesondere von Kinder wagen, mit einem Elektromotor (118), einem Funkmodul (158), einer Daten verarbeitungseinheit (150) und einem Akkumulator (180), dadurch gekenn zeichnet, dass der Datenverarbeitungseinheit (150) eine Sicherungseinheit (152) zugeordnet ist, die mittels einer Applikation (300) eines mobilen End geräts (200), insbesondere eines Smartphones (202), ansteuerbar ist, um eine Sicherung der elektrischen Antriebshilfe (100) vor einer unberechtigten Benutzung zu ermöglichen.

2. Elektrische Antriebshilfe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Sicherungseinheit (152) die elektrische Antriebshilfe (100) nach einer Eingabe einer PIN (322) in die Applikation (300) des mobilen Endgeräts (200) durch einen Benutzer und Übertragung eines zugeordneten Entriege lungssignals (124) von der Applikation (300) an die Sicherungseinheit (152) aktiviert und/oder eine Aktivierung der elektrischen Antriebshilfe (100) bei ei ner Detektion des mobilen Endgeräts (200) durch die Sicherungseinheit (152) erfolgt.

3. Elektrische Antriebshilfe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass nach einer limitierten Anzahl von Fehleingaben der PIN (322) in die Ap plikation (300) eine erneute Freigabe der elektrischen Antriebshilfe (100) ausschließlich durch die benutzerseitige Eingabe einer PUK (324) und einer erneuten Eingabe der PIN (322) möglich ist.

4. Elektrische Antriebshilfe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Funkmodul (158) mit einer Bluetooth® Low Energy-Schnittstelle (160) mit einer begrenzten Reichweite gebildet ist. 5. Elektrische Antriebshilfe nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Reichweite der Bluetooth® Low Energy-Schnittstelle (160) unter normalen Umgebungs- und Witterungsbedingungen zwischen 5 m und 15 m, bevor zugt 10 m, beträgt.

6. Elektrische Antriebshilfe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Akkumulator (180) mittels einer mechani schen Sicherungseinrichtung (182) gegen eine unbefugte Entnahme gesi chert ist.

7. Elektrische Antriebshilfe nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Sicherungseinrichtung (182) mit einem mechanischen Schloss (184) rea lisiert ist.

8. Elektrische Antriebshilfe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mittels der Applikation (300) des mobilen Endgeräts (200) ein Sicherheitsverriegelungszustand durch den Benutzer aktivierbar ist, in dem die elektrische Antriebshilfe (100) vorzugsweise elekt romechanisch blockiert ist oder in einen antriebslosen Leerlauf versetzt ist.

9. Elektrische Antriebshilfe nach Anspruch 6 oder Anspruch 7 mit Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass im Fall einer Reichweitenüberschreitung der Bluetooth® Low Energy-Schnittstelle (160) der Sicherheitsverriegelungszu stand mittels der Datenverarbeitungseinheit (150) selbsttätig aktiviert wird oder die elektrische Antriebshilfe (100) in einen antriebslosen Leerlauf ver setzt wird.

10. Elektrische Antriebshilfe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im Betrieb der elektrischen Antriebshilfe (100) anfallende, anonymisierte Daten (156) mit Hilfe des mobilen Endgeräts (200) auslesbar und an eine Cloud (400) übermittelbar sind.

Description:
Beschreibung

Titel

Elektrische Antriebshilfe

Stand der Technik

Die vorliegende Erfindung betrifft eine elektrische Antriebshilfe zum zumindest unterstützenden Antrieb von fußgängergeführten mikromobilen Anwendungen, insbesondere von Kinderwagen, mit einem Elektromotor, einem Funkmodul, ei ner Datenverarbeitungseinheit und einem Akkumulator.

Aus dem Stand der Technik sind im Bereich der sogenannten Mikromobilität viele Anwendungen bekannt, die schon elektrisch unterstützt betrieben werden oder in Zukunft vollelektrisch betrieben sein werden. Derartige mikromobile Anwendun gen sind zum Beispiel Kinderwagen, Golftrolleys, Koffer, Einkaufstrolleys, Ein kaufswagen, Sackkarren und Schubkarren. Zum Schutz vor einer unbefugten Be nutzung sind mikromobile Anwendungen heutzutage vielfach noch elektromecha nisch gesichert. Alternativ hierzu kommen bei rein elektrischen Sicherungen z.B. auch sogenannte RFID-Chips zum Einsatz.

Offenbarung der Erfindung

Die vorliegende Erfindung stellt eine elektrische Antriebshilfe zum zumindest un terstützenden Antrieb von fußgängergeführten mikromobilen Anwendungen, ins besondere von Kinderwagen, mit einem Elektromotor, einem Funkmodul, einer Datenverarbeitungseinheit und einem Akkumulator bereit. Der Datenverarbei tungseinheit ist eine Sicherungseinheit zugeordnet, die mittels einer Applikation eines mobilen Endgeräts, insbesondere eines Smartphones, ansteuerbar ist, um eine Sicherung der elektrischen Antriebshilfe vor einer unberechtigten Benutzung zu ermöglichen. Die Erfindung ermöglicht somit eine zuverlässige Absicherung der elektrischen Antriebshilfe gegen unberechtigte Nutzung. Durch das heutzutage ohnehin stän dig präsente Smartphone ist das Mitführen eines zusätzlichen physischen Schlüssels zum Entriegeln eines konventionellen Sicherungsschlosses zum Frei schalten der elektrischen Antriebshilfe entbehrlich. Darüber hinaus ist ein Benut zer ohne ein Smartphone mit einer darauf installierten Applikation zur sicheren Autorisierung somit nicht ohne weiteres in der Lage, die elektrische Antriebshilfe in Betrieb zunehmen bzw. freizuschalten.

Vorzugsweise aktiviert die Sicherungseinheit die elektrische Antriebshilfe nach einer Eingabe einer PIN ("Personal Identification Number") in die Applikation des mobilen Endgeräts durch einen Benutzer und durch Übertragung eines zugeord neten Entriegelungssignals von der Applikation an die Sicherungseinheit. Hier durch ist im Fall einer mehrstelligen PIN mit vorzugsweise vier bis zu zehn Ziffern eine hinreichend hohe Sicherheit gewährleistet. Die PIN kann einer begrenzten Anzahl von Benutzern bekannt sein, so dass ein Kreis von autorisierten Nutzern die elektrische Antriebshilfe nutzen kann. Unter dem Begriff der PIN wird im Kon text der vorliegenden Beschreibung eine persönliche Identifikationsnummer ver standen.

Alternativ oder optional kann eine Aktivierung der elektrischen Antriebshilfe bei einer Detektion des mobilen Endgeräts durch die Sicherungseinheit autorisiert werden.

Bevorzugt ist nach einer limitierten Anzahl von Fehleingaben der PIN in die Applikation eine erneute Freigabe der elektrischen Antriebshilfe ausschließlich durch die benutzerseitige Eingabe einer PUK ("Personal Unblocking Key") und einer erneuten Eingabe der PIN möglich. Hierdurch ist ein automatisches Sperren und anschließendes Entsperren nach einer mehrmaligen Fehleingabe der PIN möglich. Schlägt dieser Prozess fehl, ist bevorzugt ein werksseitiges Rücksetzen der PUK vorgesehen. Der Terminus der PUK ist im Kontext der vor liegenden Beschreibung als ein persönlicher Freischaltcode definiert.

Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung ist das Funkmodul mit einer Bluetooth® Low Energy-Schnittstelle mit einer begrenzten Reichweite gebildet. Hierdurch ist unter anderem eine Anwesenheitskontrolle des Nutzers möglich. Gerät das mo bile Endgerät bzw. das Smartphone außer Reichweite der Bluetooth® Low Energy-Schnittstelle, blockiert die Datenverarbeitungseinheit bevorzugt selbsttä tig die elektrische Antriebshilfe, vorzugsweise auf mechanischem Wege, um de ren unkontrollierte Weiterbewegung nach Art einer Wegfahrsperre zuverlässig zu verhindern.

Bevorzugt beträgt die Reichweite der Bluetooth ® Low Energy-Schnittstelle unter normalen Umgebungs- und Witterungsbedingungen zwischen 5 m und 15 m, be vorzugt 10 m. Hierdurch ist eine hinreichend sichere Abwesenheitsüberwachung des Benutzers gegeben. Die Reichweite einer Bluetooth ® Low Energy-Schnitt stelle kann im Allgemeinen bis zu 40 m betragen. Jedoch können natürliche Hin dernisse wie Bäume, Hecken und/oder eine hohe lokale Luftfeuchtigkeit die Reichweite der Bluetooth ® Low Energy-Schnittstelle reduzieren. Unter guten Empfangsbedingungen liegt die Reichweite jedoch häufig bei deutlich mehr als 10 m. Unter dem Begriff der normalen Umgebungs- und Witterungsbedingungen wird im Rahmen dieser Beschreibung ein freies Feld sowie die so genannte Nor matmosphäre verstanden. Eine Reichweitenüberschreitung tritt ein, wenn der Ab stand zwischen der elektrischen Antriebshilfe und dem mobilen Endgerät so groß wird, dass unter den aktuellen Umgebungs- und Witterungsbedingungen kein einwandfreier, bidirektionaler Daten- bzw. Informationsaustausch mittels der Bluetooth ® Low Energy-Schnittstelle mehr möglich ist.

Bevorzugterweise ist der Akkumulator mittels einer mechanischen Sicherungs einrichtung gegen eine unbefugte Entnahme gesichert. Infolgedessen ist ein un befugtes bzw. fremd initiiertes elektronisches Zurücksetzen bzw. ein so genann ter Hard-Reset oder ein Neustart der Datenverarbeitungseinheit zur Umgehung einer ordnungsgemäßen PIN- und/oder PUK-Eingabe durch einen Benutzer aus geschlossen.

Bevorzugt ist die Sicherungseinrichtung mit einem mechanischen Schloss reali siert. Hierdurch ist eine robuste, konstruktiv einfache sowie auch stromlos funkti onsfähige Sicherung des Akkumulators gegen eine widerrechtliche Entnahme möglich. Die Entriegelung des mechanischen Schlosses erfolgt mittels eines phy sischen Schlüssels. Vorzugsweise ist mittels der Applikation des mobilen Endgeräts ein Sicherheits verriegelungszustand durch den Benutzer aktivierbar, in dem die elektrische Antriebshilfe vorzugsweise elektromechanisch blockiert ist oder in einen antriebslosen Leerlauf versetzt ist. Infolgedessen kann die Sicherheit gegenüber einer unautorisierten Nutzung der elektrischen Antriebshilfe - ähnlich einer Wegfahrsperre bei Kraftfahrzeugen - weiter erhöht werden.

Bei einerweiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist vorgesehen, dass im Fall einer Reichweitenüberschreitung der Bluetooth® Low Energy-Schnittstelle der Sicher heitsverriegelungszustand mittels der Datenverarbeitungseinheit selbsttätig akti viert wird oder die elektrische Antriebshilfe in einen antriebslosen Leerlauf ver setzt wird. Hierdurch ist ein besonders hoher Sicherheitsstandard der elektri schen Antriebshilfe gegeben.

Bevorzugt sind im Betrieb der elektrischen Antriebshilfe anfallende, anonymi sierte Daten mit Hilfe des mobilen Endgeräts auslesbar und an eine Cloud über mittelbar. Hierdurch ist unter anderem eine kontinuierliche Produktverbesserung des intelligenten elektrischen Antriebs möglich. Darüber hinaus ist ein etwaig be vorstehender Ausfall einer oder mehrerer elektrischer oder mechanischer Kom ponenten frühzeitig erkennbar, um größere Folgeschäden und gar einen Total ausfall zu vermeiden. Bei diesem Prozess werden bevorzugt lediglich vollständig anonymisierte Daten der elektrischen Antriebshilfe an die herstellerseitig betrie bene Cloud übermittelt.

Kurze Beschreibung der Zeichnungen

Die Erfindung ist anhand von in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbei spielen in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 eine prinzipielle Darstellung einer elektrischen Antriebshilfe, und

Fig. 2 eine schematische Darstellung eines Smartphones mit einer Applikation zur Sicherung der elektrischen Antriebshilfe vor einer unberechtigten Be nutzung. Fig. 1 zeigt eine prinzipielle Darstellung einer elektrischen Antriebshilfe und Fig. 2 illustriert eine schematische Darstellung eines Smartphones mit einer Applikation zur Sicherung der elektrischen Antriebshilfe vor einer unberechtigten Benutzung, wobei im weiteren Fortgang der Beschreibung zugleich auf die Fig. 1 und 2 Be zug genommen wird. Eine elektrische Antriebshilfe 100 bzw. ein so genanntes "Electrical Stroller System" (ESS) 102 verfügt unter anderem über ein hier im Wesentlichen zylindrisches Gehäuse 104, das hier beispielhaft mittels eines axial aus dem Gehäuse 104 herausragenden, ersten zylindrischen Achsabschnitts 106 mit einer nicht dargestellten, zu elektrifizierenden mikromobilen Anwendung drehfest verbindbar ist. Derartige mikromobile Anwendungen sind zum Beispiel Kinderwagen, Golftrolleys, Koffer, Einkaufstrolleys, Einkaufswagen, Sackkarren, Schubkarren, Handwagen, Treppensteiger etc. Gegenüberliegend sowie fluch tend mit dem ersten Achsabschnitt 106 kann ein zweiter Achsabschnitt 108 vor gesehen sein, um beispielsweise einen Einbau der elektrischen Antriebshilfe 100 in ein gabelförmiges Fahrwerksteil der mikromobilen (Ziel-)Anwendung zu er möglichen.

Koaxial zu dem Gehäuse 104 und dieses umfangsseitig umfassend, kann ein Rad 110 ausgebildet sein, z.B. durch umlaufende und drehfeste Anordnung ei nes gummierten Reifens auf dem Gehäuse 104. In diesem Fall können die bei den Achsabschnitte 106, 108 drehfest mit einem Fahrwerksteil einer mikromobi len Anwendung verbunden sein, so dass das Gehäuse 104 über den gummierten Reifen der elektrischen Antriebshilfe 100 in Relation hierzu auf einem Untergrund abrollen kann.

Alternativ hierzu können der erste Achsabschnitt 106 und/oder der zweite Achs abschnitt 108 auch mittels einer in das Gehäuse 104 integrierten elektrischen An triebseinheit 112 elektromotorisch in Relation zu dem Gehäuse 104 der elektri schen Antriebshilfe 100 - wie mit einem Doppelpfeil 199 angedeutet ist - wahl weise links- oder rechtsdrehend drehzahl- sowie drehmomentvariabel antreibbar sein. In einer solchen Konstellation ist das Gehäuse 104 drehfest mit einem Fahrwerksteil der mikromobilen Anwendung verbunden, so dass die Achsab schnitte 106, 108 drehend das Rad 110, bzw. zugeordnete Räder, antreiben und der gummierte Reifen entbehrlich ist. Die elektrische Antriebseinheit 112 weist hier nur beispielhaft einen Elektromotor 118 mit einem optionalen, nachgeschalteten Getriebe 120 auf. Der Elektromotor 118 kann z.B. mit einem permanent erregten, elektronisch kommutierten, bürs tenlosen Gleichstrommotor realisiert sein, während das Getriebe 120 aus Grün den der Platzminimierung bevorzugterweise als ein Planetengetriebe ausgeführt ist.

Die elektrische Antriebshilfe 100 verfügt zudem vorzugsweise über eine elektro nische Datenverarbeitungseinheit 150. Bevorzugt weist die elektronische Daten verarbeitungseinheit 150 eine zugeordnete Sicherungseinheit 152 sowie ein Be triebssystem 154 auf. Dabei ist das Betriebssystem 154 bevorzugt dazu ausge bildet, alle anfallenden betriebsbezogenen technischen Daten 156 bzw. Betriebs parameter der elektrischen Antriebshilfe 100 zu sammeln, zu verarbeiten und eine bidirektionale Kommunikation mit einem mobilen Endgerät 200 zu ermögli chen. Ein mobiles Endgerät 200 ist vorzugsweise ein Smartphone 202, ein Tab- let, eine Smartwatch oder dergleichen. Ferner weist die elektrische Antriebshilfe 100 ein Funkmodul 158 mit einer vorzugsweise energieeffizienten Bluetooth ®

Low Energy-Schnittstelle 160 sowie einen Akkumulator 180 zur Versorgung aller elektrischen Komponenten der elektrischen Antriebshilfe 100 mit der betriebsnot wendigen Energie auf. Die Datenverarbeitungseinheit 150 ist vorzugsweise im Zusammenwirken mit dem Betriebssystem 154 unter anderem dazu ausgebildet, einen elektromotorischen Bremsbetrieb des Elektromotors 118 mit einer mög lichst effizienten Rückspeisung von elektrischer Energie in den Akkumulator 180 zu regeln und/oder zu steuern (so genannter Rekuperationsbetrieb).

Der Akkumulator 180 ist bevorzugt mittels einer mechanischen Sicherungsein richtung 182 gegen eine unbefugte oder widerrechtliche Entnahme aus der elektrischen Antriebshilfe 100 gesichert. Die mechanische Sicherungseinrichtung 182 des Akkumulators 180 ist vorzugsweise mit einem mechanischen Schloss 184 realisiert, das mittels eines Schlüssels entriegelbar ist. Infolgedessen kann ein unautorisierter Benutzer nicht unbefugt einen so genannten Hard-Reset der Datenverarbeitungseinheit 150 zur Umgehung der erfindungsgemäßen Sicher heitsvorkehrungen durchführen. Eine elektrische Kapazität des Akkumulators 180 ist so ausgelegt, dass die elektrische Antriebshilfe 100 bevorzugt zumindest einen Tag bzw. 12 Stunden lang, insbesondere für einen Tagesausflug, ohne den Austausch des Akkumulators 180 betrieben werden kann. Ein typischer Tageseinsatz der elektrischen Antriebshilfe 100 im urbanen Umfeld ist 10 km. Es wird jedoch darauf hingewiesen, dass ein Tageseinsatz bzw. eine zugeordnete elektrische Kapazität auch für eine beliebig andere Strecke von we niger als 10 km oder mehr als 10 km ausgelegt sein kann. Demzufolge muss der Benutzer der elektrischen Antriebshilfe 100 den Schlüssel zur Entriegelung des mechanischen Schlosses 184 nicht mit sich führen.

Mittels des Funkmoduls 158 und der darin integrierten Bluetooth ® Low Energy- Schnittstelle 160 ist von dem Smartphone 202 ein Entriegelungssignal 124 emp fangbar, das wiederum zur Ansteuerung der Sicherungseinheit 152 mittels der Datenverarbeitungseinheit 150 bestimmt ist. Die Sicherungseinheit 152 kann zum Beispiel als ein nicht näher dargestelltes, elektromagnetisch betätigbares mechanisches Blockierglied ausgeführt sein. Alternativ kann die Sicherungsein heit 152 auch dazu ausgebildet sein, die elektrische Antriebshilfe 100 in einen antriebslosen Leerlauf(-zustand) zu versetzen. Dieser antriebslose Leerlauf(-zu- stand) kann zum Beispiel durch eine mechanische Trennung des Kraftflusses zwischen dem Elektromotor 118 und dem Getriebe 120 erfolgen, was zum Bei spiel durch das Entkuppeln und Stromlosschalten des Elektromotors 118 reali siert sein kann.

Bevorzugt ist die elektrische Antriebshilfe 100 zur Schiebeunterstützung eines Kinderwagens vorgesehen. Im Fall eines vierrädrigen Kinderwagens kann z.B. jedem der beiden Hinter- oder Vorderräder eine elektrische Antriebshilfe 100 zu geordnet sein, deren differentialähnliche Synchronisation, beispielsweise bei Kur venfahrten, kabelgebunden oder mittels der bidirektionalen Bluetooth ® Low Energy-Schnittstelle 160 des Funkmoduls 158 realisiert sein kann. Bei einem dreirädrigen Kinderwagen ist das konventionelle, passive Vorderrad leicht durch eine elektrische Antriebshilfe 100 ersetzbar, so dass eine Synchronisation als elektronischer Ersatz eines mechanischen Differentials vollkommen entbehrlich ist. Jedoch können bei einem dreirädrigen Kinderwagen auch die beiden Hinter räder durch jeweils eine elektrische Antriebshilfe 100 ersetzt werden.

Auf dem mobilen Endgerät 200 bzw. dem Smartphone 202 ist eine Applikation 300 bzw. eine Software zur Realisierung eines Benutzerinterfaces 310 installiert, das vorzugsweise eine komfortable Kontrolle der elektrischen Antriebshilfe 100 durch den Benutzer erlaubt und das zudem herkömmliche Bedien- und/oder An zeigeelemente im Bereich der Antriebshilfe 100 weitestgehend entbehrlich macht. Die installierte Applikation 300 steht bevorzugt im Eigentum des Herstel lers der elektrischen Antriebshilfe 100 und ist entsprechend gegen ein miss bräuchliches Vervielfältigen geschützt. Die Applikation 300 wird darüber hinaus vorzugsweise vom Hersteller der Antriebshilfe 100 softwaretechnisch betreut, ge pflegt und stetig weiterentwickelt.

Die Applikation 300 generiert vorzugsweise auf einem berührungssensitiven Bild schirm 204 ein ergonomisches, grafisches Benutzerinterface 310, das zumindest ein Titelfeld 312 zur Anzeige eines Namens und der Funktion der Applikation 300 sowie mindestens ein Eingabefeld 314 bzw. eine Eingabemaske umfasst. In dem Titelfeld 312 kann zusätzlich auch ein Anmeldename des aktuell aktiven, autori sierten Benutzers der elektrischen Antriebshilfe 100 zur Anzeige gebracht wer den.

In das Eingabefeld 314 kann von einem autorisierten bzw. einem berechtigten Benutzer bevorzugt eine mehrstellige PIN 322 oder eine PIN und eine mehrstel lige PUK 324 eingegeben werden. Die PIN 322 umfasst mindestens vier Ziffern, während die PUK bevorzugterweise zwischen sechs und zehn Ziffern umfasst. Jedoch kann die PIN 322 auch mehr oder weniger als vier Ziffern aufweisen und/oder die PUK kann mehr als zehn oder weniger als sechs Ziffern aufweisen.

Im Fall einer korrekt eingegebenen PIN 322 sendet die Applikation 300 des Smartphones 202 bevorzugt ein zugeordnetes Entriegelungssignal 124 mittels der Bluetooth ® Low Energy-Schnittstelle 160 an das Funkmodul 158 der elektri schen Antriebshilfe 100 und die Sicherungseinheit 152 wird bevorzugt kontrolliert von der Datenverarbeitungseinheit 150 freigeschaltet. Durch diesen Vorgang wird zum Beispiel ein mit dem Elektromotor 118 in mechanischem Eingriff befind liches Blockierglied der Sicherungseinheit 152 elektromagnetisch zurückgezo gen, so dass der Elektromotor 118 frei drehen und der Benutzer die elektrische Antriebshilfe 100 bzw. eine mit der elektrischen Antriebshilfe 100 ausgerüstete mikromobile Anwendung in Gebrauch nehmen kann.

Nach jedem inkorrekten Eingabeversuch der PIN 322 kann die Applikation 300 des Smartphones 202 eine längere Zeit bis zur erneuten Möglichkeit der Eingabe der PIN 322 in das Eingabefeld 314 durch den Benutzer vorsehen. Nach einer limitierten Anzahl von benutzerseitigen Fehleingaben der PIN 322 durch den Be nutzer verweigert die Applikation 300 bevorzugt jede weitere Eingabe. Eine Frei schaltung der elektrischen Antriebshilfe 100 ist in diesem Fall vorzugsweise nur noch durch eine einmalige und ordnungsgemäße Eingabe der innerhalb der Ap plikation 300 hinterlegten PUK 324 möglich. Schlägt auch die Eingabe der PUK 324 durch den Benutzer endgültig fehl, ist vorzugsweise nur noch ein Rück setzen der PUK 324 der Applikation 300 und/oder der elektrischen Antriebshilfe 100 in einer Servicewerkstatt oder direkt beim Hersteller möglich. Ein Rück setzen der PUK kann z.B. auch über eine Servicehotline erfolgen. Nach erfolg reicher Freischaltung der Applikation 300 durch die korrekte Eingabe der PUK 324 muss der Benutzer erneut die ordnungsgemäße PIN 322 in das Eingabefeld 314 der Applikation 300 eingeben.

Aufgrund des kombinierten PIN/PUK-Systems kann die Antriebshilfe 100 bzw. die damit ausgerüstete mikromobile Anwendung lediglich von einer limitieren An zahl von berechtigten, autorisierten Benutzern in Gebrauch genommen werden. Nur ein Benutzer, dem die zum Entsperren notwendige PIN 322 bekannt ist und auf dessen Smartphone 202 die Applikation 300 ordnungsgemäß und in einer akuteilen Verson installiert ist, kann vorzugsweise die elektrische Antriebshilfe 100 bestimmungsgemäß in Gebrauch nehmen. Alternativ kann für den limitierten Kreis von legitimierten bzw. autorisierten Benutzern auch eine Entsperrung der elektrischen Antriebshilfe 100 durch die auf dem Smartphone 202 installierten Applikation 300 mittels eines nicht dargestellten Fingerabdrucksensors oder eines Iris-Scans durch das Smartphone 202 vorgesehen sein.

Gemäß einer weiteren Ausführungsform kann eine Aktivierung der elektrischen Antriebshilfe 100 bei einer Detektion des mobilen Endgeräts 200 durch die Siche rungseinheit 152 erfolgen, um eine Benutzung der Antriebshilfe 100 bzw. der damit ausgerüsteten mikromobilen Anwendung in einem spezifischen Anwenungdsfall auch ohne Eingabe einer PIN zu autorisieren. In diesem spezifischen Anwendungsfall ist vorzugsweise bei einer erstmaligen Benutzung der Antriebshilfe 100 bzw. der damit ausgerüsteten mikromobilen Anwendung in Verbindung mit dem mobilen Endgerät 200 ein sogenanntes „Pairing“ zum Verbinden bzw. „Paaren“ der Antriebshilfe 100 bzw. der damit ausgerüsteten mikromobilen Anwendung mit dem mobilen Endgerät 200 erforderlich. Danach ist es ausreichend, wenn das mobile Endgerät 200 eingeschaltet ist, sich in der Reichweite der Antriebshilfe 100 bzw. der damit ausgerüsteten mikromobilen Anwendung befindet und die Applikation 300 aktiviert ist. Es verbindet sich vorzugsweise das jeweils erste, autorisierte mobile Endgerät 200 mit der Antriebshilfe 100 bzw. der damit ausgerüsteten mikromobilen Anwendung, welches nach einem Einschalten bzw. einer Inbetriebnahme wiedergefunden wird.

Mittels der auf dem Smartphone 202 installierten Applikation 300 ist bevorzugt ferner ein so genannter Sicherheitsverriegelungszustand (s. g. "Safety-Lock-Me- chanismus") durch einen aktiven Benutzereingriff einschaltbar. Im Sicherheitsver riegelungszustand ist die elektrische Antriebshilfe 100 vorzugsweise elektrome chanisch blockiert oder in einen antriebslosen Leerlauf versetzt. Der mit einer Wegfahrsperre in der Kraftfahrzeugtechnik funktional vergleichbare Sicherheits verriegelungszustand der elektrischen Antriebshilfe 100 kann zum Beispiel mit tels des mobilen Endgeräts 200 aktiviert werden. Bei diesem Vorgang wird vor zugsweise das Sicherheitsverriegelungssignal 126 vom mobilen Endgerät 200 über die Bluetooth ® Low Energy-Schnittstelle an das Funkmodul 158 der elektri schen Antriebshilfe 100 gesendet und von dort entsprechend entschlüsselt der Datenverarbeitungseinheit 150 zugeleitet. Die Datenverarbeitungseinheit 150 ak tiviert dann die Sicherungseinheit 152, die beispielsweise das elektromagnetisch betätigbare Blockierglied in einen mechanischen Eingriff mit dem Elektromotor 118 bringt. Das Auslösen des Sicherheitsverriegelungszustands der elektrischen Antriebshilfe 100 kann beispielsweise durch das Antippen eines nicht dargestell ten Icons des Benutzerinterfaces 310 auf dem berührungsempfindlichen Bild schirm 204 des mobilen Endgeräts 200 bzw. des Smartphones 202 durch den Benutzer erfolgen.

Die Aktivierung des Sicherheitsverriegelungszustands durch den autorisierten Benutzer am mobilen Endgerät 200 stellt einen weiteren, bewusst herbeigeführ ten Schutz vor einer missbräuchlichen oder unabsichtlichen Nutzung der elektri schen Antriebshilfe 100 dar. Die elektrische Antriebshilfe 100 und das zugeord nete mobile Endgerät 200 bzw. das Smartphone 202 mit der Applikation 300 sind in dieser Konstellation so ausgebildet, dass im Fall eines unbefugten Rollver- suchs unmittelbar die z.B. als elektromechanisches Blockierglied des Elektromo tors 118 ausgeführte Sicherungseinheit 152 der elektrischen Antriebshilfe 100 von der Datenverarbeitungseinheit 150 aktiviert wird.

Darüber hinaus kann im Fall einer Reichweitenüberschreitung der Bluetooth ®

Low Energy-Schnittstelle 160 der Sicherheitsverriegelungszustand mittels der Datenverarbeitungseinheit 150 selbsttätig aktiviert werden. Eine Reichweiten überschreitung tritt ein, wenn sich der Benutzer unter normalen Umgebungs- und Witterungsbedingungen weiter als etwa 5 m bis 15 m, bevorzugt mindestenslO m, von der elektrischen Antriebshilfe 100 bzw. von einem damit ausgerüsteten Kinderwagen entfernt. Es wird darauf hingewiesen, dass die Reichweite auch weniger als 5 m und mehr als 10 m bzw. 15 m betragen kann.

Gemäß einerweiteren Ausführungsform ist es möglich, bei einer Reichweiten überschreitung der Bluetooth ® Low Energy-Schnittstelle 160 lediglich Komfort funktionen (z.B. Antriebsunterstützungen, Lenkunterstützung, usw.) zu deaktivie ren und Sicherheitsfunktionen bzw. die Sicherungseinheit 152 aktiviert zu lassen. Hierbei wird die elektrische Antriebshilfe 100 bei einer Reichweitenüberschrei tung der Bluetooth ® Low Energy-Schnittstelle 160 bevorzugt in einen antriebslo sen Leerlauf versetzt. Somit ist sichergestellt, dass eine unautorisierte Benutzung nach einem Verlassen der Reichweite nicht dazu beiträgt, einen unsicheren Be trieb zu ermöglichen, z.B. ein unsicherer Betrieb durch ein Kind, wenn die Ver antwortlichen versäumt haben, das System ordnungsgemäß zu deaktivieren oder zu verriegeln. Darüber hinaus kann die mikromobile Anwendung, insbesondere der Kinderwagen, somit auch dann weiterbenutzt werden, falls das mobile Endgerät 200 verloren wird.

Im Betrieb der elektrischen Antriebshilfe 100 innerhalb der Datenverarbeitungs einheit 150 anfallende, anonymisierte Daten 156 werden bevorzugt kontrolliert vom Betriebssystem 154 mittels des Funkmoduls 158 bzw. der Bluetooth ® Low Energy-Schnittstelle 160 in Echtzeit auf das Smartphone 202 transferiert. Vom Smartphone 202 können die anonymisierten Daten 156 dann zum Beispiel kabel gebunden über eine USB-Schnittstelle oder kabellos mittels einer WLAN-Verbin- dung (WiFi ® ) 402 oder mittels einer Mobilfunk-Verbindung (Wide Area Network = WAN) 404 an eine Cloud 400 bzw. ein so genanntes Backend des Herstellers der elektrischen Antriebshilfe 100 übermittelt werden. Eine Mobilfunk-Verbindung (Wide Area Network = WAN) 404 kann dabei beispielsweise GPRS, Edge,

UMTS, HSPA, HSPA+, LTE oder LTE-A sein.

In der Cloud 400 können die gesammelten Daten zur weiteren Analyse und Aus wertung verwendet werden. Infolgedessen ist eine stetige Optimierung, Überwa chung und Weiterentwicklung der elektrischen Antriebshilfe 100 möglich. Alterna tiv oder zusätzlich können die betriebsrelevanten technischen Daten 156 in der Datenverarbeitungseinheit 150 temporär zwischengespeichert werden und beim Bestehen einer stabilen drahtlosen oder drahtgebundenen Verbindung zwischen dem Smartphone 202 und der Cloud 400 zeitversetzt an diese übermittelt wer den. Hierdurch ist eine Auswertung der betriebs relevanten, anonymisierten Da ten der elektrischen Antriebshilfe 100 auch in Gebieten mit einer schlechten Funkversorgung möglich.

Die Verwendung der Bluetooth Low Energy-Schnittstelle 160 verhindert bevor zugt selbst bei leichter oder grober Fahrlässigkeit des autorisierten Benutzers, dass sich beispielsweise ein Kleinkind mit einem mit der elektrischen Antriebs hilfe 100 ausgestatteten Kinderwagen nicht mehr als bevorzugt 10 m von der au torisierten, nachfolgenden erwachsenen Aufsichtsperson entfernen kann. Verliert die in einen Kinderwagen integrierte elektrische Antriebshilfe 100 im Betrieb den Funkkontakt zu dem mobilen Endgerät 200, das heißt tritt eine Reichweitenüber schreitung ein, kann der Kinderwagen mit Hilfe der elektrischen Antriebshilfe 100 elektromotorisch bis zum Stillstand sicher abgebremst werden. Anschließend kann der Elektromotor 118 durch die automatisch von der Datenverarbeitungs einheit 150 aktivierte Sicherungseinheit 152 elektromechanisch blockiert werden, sodass sich das Rad 110 der elektrischen Antriebshilfe 100 nicht weiter drehen kann. Ein unberechtigter Benutzer, das heißt eine Person ohne das autorisie rende mobile Endgerät 200, ist nicht in der Lage, die Unterstützungsfunktion der elektrischen Antriebshilfe 100 für sich nutzbar zu machen.

Nach Maßgabe einerweiteren Ausgestaltung der elektrischen Antriebshilfe 100 können lediglich unterstützende Sicherheitsfunktionen wie z.B. ein Notbremsas sistent bei erkanntem Kontrollverlust des Benutzers oder ein Bremsassistent beim Bewegen eines mit der Antriebshilfe 100 ausgestatteten Kinderwagens auf einem abschüssigen Untergrund automatisch mittels der Datenverarbeitungsein heit 150 und der von dieser kontrollierten Sicherungseinheit 152 bereitgestellt werden. Infolgedessen ist z.B. eine Gefährdung eines Kleinkindes, das durch die Antriebsleistung eines mit der elektrischen Antriebshilfe 100 ausgestatteten Kin derwagens in eine risikoreiche oder gefährliche Situation gerät, in die es ohne die Antriebsleistung der elektrischen Antriebshilfe 100 nicht käme, weitestgehend ausgeschlossen.