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Title:
ELECTRICAL ENERGY SYSTEM COMPRISING FUEL CELLS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2020/015875
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a fuel cell-containing electrical energy system and to a method for operating an electrical energy system for a motor vehicle.

Inventors:
BREU MARTIN (DE)
SCHIEDERMEIER MAXIMILIAN (DE)
Application Number:
PCT/EP2019/060406
Publication Date:
January 23, 2020
Filing Date:
April 24, 2019
Export Citation:
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Assignee:
AUDI AG (DE)
International Classes:
B60L58/40; H01M16/00; H01M50/574
Foreign References:
JP3026013B22000-03-27
US4670702A1987-06-02
DE102009027220A12010-12-30
DE202007011894U12007-12-20
EP1632004A12006-03-08
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Claims:
PATENTANSPRÜCHE:

1. Energiesystem (10) für ein Fahrzeug, umfassend mindestens eine Brennstoffzelle (11 ) und mindestens eine HV-Batterie (12), die über eine gemeinsame Zu- und Abschalteinheit (19) mit einem Stromkreis gekoppelt sind, der daran angeschlossene elektrische Verbraucher (15, 16, 17) mit elektrischer Energie versorgt.

2. Energiesystem (10) nach Anspruch 1 , worin die mindestens eine Brennstoffzelle (11 ) und die mindestens eine HV-Batterie (12) in einem gemeinsamen Gehäuse (18) angeordnet sind.

3. Energiesystem (10) nach Anspruch 2, worin die gemeinsame Zu- und Abschalteinheit (19) ebenfalls in dem gemeinsamen Gehäuse (18) angeordnet ist.

4. Energiesystem (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, worin die Zu- und Abschalteinheit (19) mindestens ein elektromechanisches Schaltelement, insbesondere einen Schütz, umfasst.

5. Energiesystem (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, worin die Zu- und Abschalteinheit (19) mindestens einen Halbleiterschalter umfasst. 6. Energiesystem (10) nach Anspruch 5, worin die Zu- und

Abschalteinheit (19) mindestens einen IGBT oder einen MOS-FET umfasst.

7. Energiesystem (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, worin die Zu- und Abschalteinheit (19) mindestens ein pyrotechnisches

Kurzschlusselement umfasst, das dafür eingerichtet ist, bei einem Unfall des Kraftfahrzeugs zu zünden und die mindestens eine

Brennstoffzelle (11 ) und die mindestens eine HV-Batterie (12) von dem Stromkreis zu trennen, mit dem sie gekoppelt sind.

8. Energiesystem (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, worin die Zu- und Abschalteinheit (19) mindestens einen Isolationswächter umfasst.

9. Verfahren zum Betreiben eines Energiesystems (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, worin die mindestens eine Brennstoffzelle (11 ) und die mindestens eine HV-Batterie (12) über die gemeinsame Zu- und Abschalteinheit (19) mit einem Stromkreis verbunden werden, an den elektrische Verbraucher (15, 16, 17) angeschlossen sind.

10. Verfahren nach Anspruch 9, worin die mindestens eine Brennstoffzelle (11 ) und die mindestens eine HV-Batterie (12) über die gemeinsame Zu- und Abschalteinheit (19) von dem Stromkreis getrennt werden, wenn im Energiesystem (10) eine kritische Überspannung, ein

Kurzschluss oder ein anderer kritischer Zustand auftritt oder das Fahrzeug einen Unfall erleidet.

Description:
Elektrisches Energiesystem mit Brennstoffzellen

BESCHREIBUNG: Die Erfindung betrifft ein Brennstoffzellen enthaltendes elektrisches Energiesystem und ein Verfahren zum Betreiben eines elektrischen Energiesystems für ein Kraftfahrzeug.

Das Energiesystem eines Brennstoffzellenfahrzeugs umfasst in der Regel neben dem Brennstoffzellenkreis einen HV-Batterie-Kreis (Traktionskreis), aus dem die HV-Verbraucher, wie etwa der bzw. die Pulswechselrichter bzw. die damit verbundenen elektrischen Motoren und auch andere Verbraucher, wie Heizer oder sonstige Brennstoffzellen-Nebenaggregate, gespeist werden.

Aus der DE 10 2009 027 220 A1 ist eine Vorrichtung zur Versorgung eines elektrischen Antriebs für ein Kraftfahrzeug bekannt mit einem Energienetz, das mit dem Antrieb verbunden ist und eine Brennstoffzelleneinheit und einen Energiespeicher aufweist, wobei die Brennstoffzelleneinheit und der Energiespeicher gekoppelt sind. Ein erster Umrichter ist zwischen der Brennstoffzelleneinheit und dem Antrieb angeordnet, ein zweiter Umrichter zwischen dem Energiespeicher und dem Antrieb.

Die DE 20 2007 011 894 U1 offenbart ein kombiniertes Antriebsaggregat, in dem eine Brennstoffzelle und eine sekundäre Spannungsquelle über eine gemeinsame Steuereinheit mit einer Antriebseinheit verbunden sind.

Aufgrund unterschiedlicher Entwicklungsschwerpunkte werden das Brennstoffzellensystem und die HV-Batterie oft getrennt entwickelt und entsprechend auch in separaten Gehäusen verbaut. Dadurch gibt es sowohl für das Brennstoffzellensystem als auch für die HV-Batterie eine eigene Zu- und Abschaltbox, nämlich eine FCJB (Fuel Cell Junction Box) für das Brennstoffzellensystem und eine BJB (Batterie Junction Box) für die HV- Batterie. Es werden somit zwei ähnliche Zu- und Abschaltboxen im Fahrzeug verbaut. Dadurch entstehen zusätzliche Kosten. Ferner benötigten diese beiden Zu- und Abschaltboxen einen nicht unwesentlichen Bauraum und verursachen ein Mehrgewicht von einigen Kilogramm.

Die EP 1 632 004 A1 beschreibt eine Anordnung zur drahtlosen Versorgung eines Feldgerätes in einer verfahrenstechnischen Anlage mit elektrischer Energie. In dem Feldgerät sind in einem Gehäuse wenigstens eine Brennstoffzelle sowie ein elektrischer Energiespeicher integriert.

Die vorliegende Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, Vorrichtungen und Verfahren zur Verfügung zu stellen, welche die geschilderten Nachteile zumindest teilweise beseitigen.

Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Energiesystem mit den Merkmalen des unabhängigen Patentanspruchs 1 und ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 9. Ausgestaltungen ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen und der Beschreibung.

Erfindungsgemäß kann durch die Integration der HV-Batterie und des Brennstoffzellensystems in eine gemeinsame Einheit eine gemeinsame Zu- und Abschalteinheit (HVJB - High Voltage Junction Box) genutzt werden.

Gegenstand der Erfindung ist ein Energiesystem für ein Fahrzeug, das mindestens eine Brennstoffzelle und mindestens eine HV-Batterie umfasst, die über eine gemeinsame Zu- und Abschalteinheit (High Voltage Junction Box - HVJB) mit einem Stromkreis (Traktionskreis bzw. Zwischenkreis) gekoppelt sind, der daran angeschlossene elektrische Verbraucher mit elektrischer Energie versorgt. Elektrische Verbraucher sind beispielsweise Pulswechselrichter und daran angeschlossene Elektromotoren oder weitere HV-Komponenten, wie Nebenaggregate der Brennstoffzelle, Ladegeräte, 12 V DC/DC-Wandler, HV-Heizer, elektrische Klimakompressoren etc.

In einer Ausführungsform des Energiesystems sind die mindestens eine Brennstoffzelle und die mindestens eine HV-Batterie in einem gemeinsamen Gehäuse angeordnet. Dadurch sind keine externen HV-Leitungen zwischen den beiden Energiequellen notwendig und es kann eine gemeinsame Zu- und Abschalteinheit (HVJB) genutzt werden. In einer weiteren Ausführungsform ist die gemeinsame Zu- und Abschalteinheit ebenfalls in dem gemeinsamen Gehäuse angeordnet. Es ist aber auch eine Teilintegration oder Anbaulösung für die beiden HV-Energiequellen möglich.

In einer Ausführungsform des Energiesystems umfasst die gemeinsame Zu- und Abschalteinheit mindestens ein elektromechanisches Schaltelement, insbesondere einen Schütz.

In einer weiteren Ausführungsform des Energiesystems umfasst die gemeinsame Zu- und Abschalteinheit mindestens einen Halbleiterschalter, beispielsweise mindestens einen IGBT oder einen MOS-FET.

In einer weiteren Ausführungsform des Energiesystems umfasst die gemeinsame Zu- und Abschalteinheit mindestens ein pyrotechnisches Kurzschlusselement, das dafür eingerichtet ist, bei einem Unfall des Kraftfahrzeugs zu zünden und die mindestens eine Brennstoffzelle und die mindestens eine HV-Batterie von dem Stromkreis (Traktionskreis bzw. Zwischenkreis) zu trennen, mit dem sie gekoppelt sind.

In einer weiteren Ausführungsform des Energiesystems umfasst die gemeinsame Zu- und Abschalteinheit mindestens einen Isolationswächter.

Das erfindungsgemäße Energiesystem bietet den Vorteil, dass die

Hauptkomponenten der Zu- und Abschaltboxen (Schütze, Vorladung, Pyro- Trenner, Isolationswächter, Strom- und Spannungsmessvorrichtungen etc.) nicht mehr doppelt im Fahrzeug verbaut werden müssen und dadurch auch wesentlich besser ausgenutzt werden.

Zu den Vorteilen des erfindungsgemäßen Energiesystems zählen Gewichts- und Bauraumersparnis, eine Verringerung der Bauteilanzahl und eine bessere Ausnutzung der Bauteile, eine reduzierte Systemkomplexität, eine Verringerung des Verkabelungsaufwands und des Ansteueraufwands für die Zu- und Abschaltboxen sowie eine Senkung der Gesamtkosten für das Energiesystem.

Weitere Vorteile und Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung und den beiliegenden Zeichnungen.

Gegenstand der Erfindung ist auch ein Verfahren zum Betreiben des erfindungsgemäßen Energiesystems. Dabei werden die mindestens eine Brennstoffzelle und die mindestens eine HV-Batterie über die gemeinsame Zu- und Abschalteinheit mit einem Stromkreis verbunden, an den elektrische Verbraucher angeschlossen sind (Traktionskreis bzw. Zwischenkreis).

In einer Ausführungsform des Verfahrens werden die mindestens eine Brennstoffzelle und die mindestens eine HV-Batterie über die gemeinsame Zu- und Abschalteinheit von dem Stromkreis getrennt, wenn im Energiesystem eine kritische Überspannung, ein Kurzschluss oder ein anderer kritischer Zustand auftritt oder das Fahrzeug einen Unfall erleidet. Dadurch werden Folgeschäden durch Hochspannungsüberschläge vermieden.

In einer weiteren Variante werden die mindestens eine Brennstoffzelle und die mindestens eine HV-Batterie über die gemeinsame Zu- und Abschalteinheit reversibel mit dem Traktionskreis verbunden oder von ihm getrennt. Beispielsweise können bei Inbetriebnahme des Fahrzeugs Brennstoffzelle und HV-Batterie mit dem Traktionskreis verbunden und bei Abstellen des Fahrzeugs wieder getrennt werden, um durch Hochspannung verursachte Gefahren zu vermeiden. Es versteht sich, dass die voranstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.

Die Erfindung ist anhand von Ausführungsformen in den Zeichnungen schematisch dargestellt und wird unter Bezugnahme auf die Zeichnungen weiter beschrieben. Es zeigt:

Figur 1 eine schematische Darstellung eines Energiesystems des

Standes der Technik mit angeschlossenen Verbrauchern;

Figur 2 eine schematische Darstellung einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Energiesystems mit angeschlossenen Verbrauchern.

Figur 1 zeigt eine schematische Darstellung eines Energiesystems des Standes der Technik mit angeschlossenen Verbrauchern 15, 16, 17. Das Energiesystem 10 umfasst als Energiequellen eine Brennstoffzelle 11 und eine FIV-Batterie 12. Diese sind jeweils über eine zugeordnete Zu- und Abschalteinheit 13, 14 mit dem Traktionskreis verbunden, die Brennstoffzelle

11 über eine FCJB (Fuel Cell Junction Box) 13 und die FIV-Batterie 12 über eine BJB (Battery Junction Box) 14. An den Traktionskreis sind

Pulswechselrichter 15 und Elektromotoren 16 angeschlossen, sowie weitere FIV-Komponenten 17, wie Nebenaggregate der Brennstoffzelle, Ladegeräte,

12 V DC/DC-Wandler, HV-Heizer, elektrische Klimakompressoren etc.

Figur 2 zeigt eine schematische Darstellung einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Energiesystems 10 mit angeschlossenen Verbrauchern 15, 16, 17. Das Energiesystem 10 umfasst als Energiequellen eine Brennstoffzelle 11 und eine HV-Batterie 12, die in ein gemeinsames Gehäuse 18 integriert sind, in dem sich auch eine gemeinsame Zu- und Abschalteinheit (HVJB) 19 befindet. Mit der HVJB 19 lassen sich BZ 11 und HV-Batterie 12 mit dem Traktionskreis verbinden oder von diesem trennen. An den Traktionskreis des Energiesystems 10 sind mindestens ein Pulswechselrichter 15 und mindestens ein Elektromotor 16 angeschlossen, sowie weitere HV-Komponenten 17, wie Nebenaggregate der Brennstoffzelle, Ladegeräte, 12 V DC/DC-Wandler, HV-Heizer, elektrische Klimakompressoren etc.

Bezuqszeichenliste

10 Energiesystem

11 Brennstoffzelle (BZ)

12 HV-Batterie

13 Zu- und Abschaltbox BZ (FCJB)

14 Zu- und Abschaltbox HV-Batterie (BJB)

15 Pulswechselrichter (PWR)

16 Elektromotor (EM)

17 Sonstige HV-Komponenten

18 Gehäuse

19 gemeinsame Zu- und Abschaltbox (HVJB)