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Title:
ELECTRICAL STEEL STRIP OR SHEET, METHOD FOR PRODUCING SUCH AN ELECTRICAL STEEL STRIP OR SHEET, AND LAMINATED CORE MADE THEREFROM
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2021/094627
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to an electrical steel strip or sheet with a water-based thermosetting hot-melt adhesive coating layer which is provided on at least one flat face of said strip or sheet, to a method for producing such an electrical steel strip or sheet, and to a laminated core made therefrom. The aim of the invention is to produce a particularly storage-stable and aging-stable thermosetting hot-melt adhesive coating layer on the electrical steel strip or sheet in the B state. This is achieved in that the stoichiometric ratio of the epoxide groups of the epoxide resin or the epoxide resin to the hydrogen atoms of the at least two amino groups of the hardener, which is latent at room temperature, ranges from 1.33 to 1 up to 5 to 1.

Inventors:
FLUCH RONALD (AT)
MENDEZ HECTOR (AT)
Application Number:
PCT/EP2020/082309
Publication Date:
May 20, 2021
Filing Date:
November 16, 2020
Export Citation:
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Assignee:
VOESTALPINE STAHL GMBH (AT)
International Classes:
C08K5/00; B32B37/12; C08K5/17; C08K5/315; C09J5/06; C09J7/28; C09J7/35; C09J11/04
Domestic Patent References:
WO2019201788A12019-10-24
Foreign References:
EP3353241A12018-08-01
EP0354498A21990-02-14
EP0591307A11994-04-13
EP3072936A12016-09-28
EP3072936A12016-09-28
US20080153993A12008-06-26
Other References:
HEXION ET AL: "Our Products for Americas Product Selector Coatings, Civil Engineering and Fibers & Textiles EPI-REZ (TM) Resins and EPIKURE Curing Agents for Waterborne Epoxy Applications", 1 January 2017 (2017-01-01), XP055697983, Retrieved from the Internet [retrieved on 20200525]
Attorney, Agent or Firm:
JELL, Friedrich (AT)
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Claims:
P a t e n t a n s p r ü c h e:

1 . Elektroband oder -blech mit einer auf wenigstens einer seiner Flachseiten vor gesehenen, thermohärtbaren wasserbasierten Schmelzklebelackschicht, aufweisend

Epoxidharz oder einer Mischung unterschiedlicher Epoxidharze und einen bei Raumtemperatur latenten Härter mit mindestens zwei Aminogrup pen, welche primäre und/oder sekundäre Aminogruppen sind, dadurch gekennzeichnet, dass das stöchiometrische Verhältnis der Epoxidgruppen des Epoxidharzes oder der Epoxidharze zu den Wasserstoffatomen der mindestens zwei Aminogruppen des latenten Härters im Bereich von 1 ,33 zu 1 bis 5 zu 1 liegt.

2. Elektroband oder -blech nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass das stöchiometrische Verhältnis im Bereich von 2,0 zu 1 bis 2,7 zu 1 liegt.

3. Elektroband oder -blech nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass das stöchiometrische Verhältnis im Bereich von 2,0 zu 1 bis 5 zu 1 , insbesondere 2,0 zu 1 bis 4 zu 1 , liegt.

4. Elektroband oder -blech nach einem der Ansprüche 1 , 2 oder 3, dadurch ge kennzeichnet, dass die Epoxidharzmoleküle des Epoxidharzes durchschnittlich 1 bis 3, insbesondere 2 bis 3 oder 1 ,5 bis 2,5, Epoxidgruppen pro 1000g ihrer molaren Masse aufweisen oder die Epoxidharzmoleküle der Mischung unterschiedlicher Epo xidharze durchschnittlich 1 bis 3, insbesondere 1 bis 2,5, vorzugsweise 1 ,5 bis 2,5, Epoxidgruppen pro 1000g ihrer mittleren molaren Masse aufweisen.

5. Elektroband oder -blech nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn zeichnet, dass das Epoxidharz eine Bisphenol-Basis, insbesondere eine Basis von Bisphenol-A, Bisphenol-B, Bisphenol-C, Bisphenol-D, Bisphenol-E oder Bisphenol-F aufweist oder eine beliebige Mischung dieser enthält. 6. Elektroband oder -blech nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn zeichnet, dass die Epoxidgruppen der Epoxidharzmoleküle endständig an den Epo xidharzmolekülen angeordnet sind.

7. Elektroband oder -blech nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekenn zeichnet, dass der latente Härter genau zwei primäre Aminogruppen aufweist.

8. Elektroband oder -blech nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekenn zeichnet, dass der latente Härtereine Cyanamidbasis aufweist, insbesondere Dicyan- diamid ist, vorzugsweise Dicyandiamid als einziger latenter Härter in der Schmelzkle- belackschicht enthalten ist.

9. Elektroband oder -blech nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekenn zeichnet, dass die thermohärtbare wasserbasierte Schmelzklebelackschicht

35 bis 55 Gew.-%, insbesondere 40 bis 50 Gew.-%, des Epoxidharzes oder der Mischung unterschiedlicher Epoxidharze mit einer mittleren molaren Masse von 1000 bis 2000 g/mol und

0,15 bis 1,0 Gew.-%, insbesondere 0,4 bis 0,6 Gew.-%, des latenten Härters, insbesondere Dicyandiamid, aufweist.

10. Elektroband oder -blech nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekenn zeichnet, dass die Schmelzklebelackschicht zusätzlich ein organisches Triamin, ins besondere ein Polyethertriamin, vorzugsweise ein Polyoxypropylentriamin, als einen mit Epoxidharz bei Raumtemperatur verbindenden Vorvernetzer aufweist.

11. Elektroband oder -blech nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die thermohärtbare wasserbasierte Schmelzklebelackschicht

35 bis 55 Gew.-%, insbesondere 40 bis 50 Gew.-%, des Epoxidharzes oder der Mischung unterschiedlicher Epoxidharze mit einer mittleren molaren Masse von 1000 bis 2000 g/mol, 0,1 bis 2 Gew.-%, insbesondere 0,2 bis 1 ,0 Gew.-%, des Triamin als Vorver netzer mit einer mittleren molaren Masse von 350 bis 550 g/mol und

0,15 bis 1 ,0 Gew.-%, insbesondere 0,4 bis 0,6 Gew.-%, des latenten Härters, insbesondere Dicyandiamid, aufweist.

12. Elektroband oder -blech nach einem der Ansprüche 1 bis 11 , dadurch gekenn zeichnet, dass die thermohärtbare wasserbasierte Schmelzklebelackschicht optional einen Füllstoff, insbesondere 5 bis 15 Gew.-%, vorzugsweise 7,5 bis 10 Gew.-%, auf weist, welcher Füllstoff ein Metallcarbonat, -sulfat, -sulfid, -silicat oder -phosphat , o- der eine beliebige Mischung dieser ist und insbesondere eine mittlere Korngröße von 0,6 bis 3 pm aufweist.

13. Elektroband oder -blech nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekenn zeichnet, dass die thermohärtbare wasserbasierte Schmelzklebelackschicht als Rest Wasser sowie, insbesondere 4 bis 20 Gew.-%, Co-Löser, vorzugsweise 1-Methoxy- propanol als Co-Löser, aufweist.

14. Elektroband oder -blech mit einer, insbesondere bei 180 bis 280 °C Bandtem peratur, getrockneten thermohärtbaren Schmelzklebelackschicht nach einem der An sprüche 1 bis 13.

15. Elektroband oder -blech nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die, insbesondere bei 180 bis 280°C Bandtemperatur, getrocknete thermohärtbare Schmelzklebelackschicht aufweist:

75 bis 92,8 Gew.-%, insbesondere 80 bis 90 Gew.-%, des Epoxidharzes oder der Mischung unterschiedlicher Epoxidharze mit einer mittleren molaren Masse von 1000 bis 2000 g/mol,

0,3 bis 2 Gew.-%, insbesondere 0,8 bis 1 ,2 Gew.-%, des latenten Härters, ins besondere Dicyanamid. und als Rest insbesondere Wasser sowie Co-Löser, vorzugsweise 1 -Methoxy-propa- nol als Co-Löser.

16. Elektroband oder -blech nach Anspruch 10 oder 11 , dadurch gekennzeichnet, dass die, insbesondere bei 180 bis 280°C Bandtemperatur, getrocknete thermohärt- bare Schmelzklebelackschicht aufweist:

75 bis 92,8 Gew.-%, insbesondere 80 bis 90 Gew.-%, des Epoxidharzes oder der Mischung unterschiedlicher Epoxidharze mit einer mittleren molaren Masse von 1000 bis 2000 g/mol,

0,2 bis 4 Gew.-%, insbesondere 0,4 bis 2 Gew.-%, Triamin als Vorvernetzer mit einer mittleren molaren Masse von 350 bis 550 g/mol.

0,3 bis 2 Gew.-%, insbesondere 0,8 bis 1 ,2 Gew.-%, des latenten Härters, ins besondere Dicyanamid, und als Rest insbesondere Wasser sowie Co-Löser, vorzugsweise 1 -Methoxy-propa- nol als Co-Löser.

17. Elektroband oder -blech nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die, insbesondere bei 180 bis 280°C Bandtemperatur, getrocknete thermohärtbare Schmelzklebelackschicht aufweist:

50 bis 82,8 Gew.-%, insbesondere 65 bis 80 Gew.-%, des Epoxidharzes oder der Mischung unterschiedlicher Epoxidharze mit einer mittleren molaren Masse von 1000 bis 2000 g/mol,

10 bis 25 Gew.-%, insbesondere 15 bis 20 Gew.-%, des Füllstoffs,

0,3 bis 2 Gew.-%, insbesondere 0,8 bis 1 ,2 Gew.-%, des latenten Härters, ins besondere Dicyanamid, optional 0,2 bis 4 Gew.-%, insbesondere 0,4 bis 2 Gew.-%, des Triamins als Vorvernetzer mit einer mittleren molaren Masse von 350 bis 550 g/mol und als Rest Wasser sowie Co-Löser, insbesondere 1-Methoxy-propanol. 18. Elektroband oder -blech nach einem der Ansprüche 14 bis 17, dadurch ge kennzeichnet, dass die, insbesondere bei 180 bis 280°C Bandtemperatur, getrock nete thermohärtbare Schmelzklebelackschicht frei von Wasser und Co-Löser ist.

19. Verfahren zur Herstellung eines Elektrobands oder -blechs nach einem der vo rangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Aufbringen, insbe sondere Rollenapplikation oder Aufsprühen, des thermohärtbaren wasserbasierten Schmelzklebelacklacks auf mindestens eine Flachseite des Elektrobands oder -blechs erfolgt.

20. Verfahren zur Herstellung eines Blechpakets mit Blechteilen eines Elektro bands oder -blechs nach Anspruch 19, umfassend die Verfahrensschritte

Trocknung der Schmelzklebelackschicht, insbesondere bei 180 bis 280°C Bandtemperatur,

Abtrennen von Blechteilen aus dem Elektroband oder -blech,

Stapeln der Blechteile zu einem Blechpaket,

Verkleben des Blechpakets, insbesondere durch thermisches Aktivieren der Schmelzklebelackschicht, bevorzugt bei 100°C bis 250°C.

21. Blechpaket, hergestellt nach dem Verfahren des Anspruchs 20.

22. Blechpaket, hergestellt aus einem Elektroband oder -blech nach einem der An sprüche 1 bis 18.

Description:
Elektroband oder -blech, Verfahren zur Herstellung solch eines Elektrobands oder - blechs sowie Blechpaket daraus

Technisches Gebiet

Die Erfindung betrifft ein Elektroband oder -blech mit einer auf wenigstens einer sei ner Flachseiten vorgesehenen, thermohärtbaren wasserbasierten Schmelzklebelack- schicht, aufweisend Epoxidharz oder einer Mischung unterschiedlicher Epoxidharze und einen bei Raumtemperatur latenten Härter mit mindestens zwei Aminogruppen, welche primäre und/oder sekundäre Aminogruppen sind, ein Verfahren zur Herstel lung solch eines Elektrobands oder -blechs sowie ein Blechpaket daraus.

Stand der Technik

Aus dem Stand der Technik sind zahlreiche Verfahren zur Klebstoffbeschichtung der Oberfläche eines Elektrobands oder -blechs bekannt, um daraus abgetrennte Blech teile miteinander stoffschlüssig zu einem Blechpaket zu verkleben. Hierzu werden unter anderem wasserbasierte thermohärtbare Schmelzklebelacke verwendet, also reaktive Klebstoffsysteme mit Schmelzklebstoff - auch als Backlacke bezeichnet. Solche wasserbasierten thermohärtbaren Schmelzklebelacke werden als Beschich tung auf ein Elektroband bzw. -blech aufgebracht (EP3072936A1 ) und durch Trock nen, also Entfernen von Wasser bzw. gegebenenfalls vorhandenen Lösungsmitteln und Co-Löser aus der Schmelzklebelackschicht, vom A-Zustand in den B-Zustand übergeführt. Im B-Zustand ist die Schmelzklebelackschicht auf dem Elektroband bzw. -blech also durch Thermohärten weiterhin verklebbar.

Folgend werden aus solch einem Elektroband bzw. -blech abgetrennte Blechteile übereinandergestapelt und durch einen sogenannten Backprozess zunächst zum Verkleben bzw. danach zum Aushärten gebracht - das heißt, über die Parameter Druck, Temperatur und Zeit miteinander stoffschlüssig zu Paketen verbunden. Eine Problematik, mit der sich der Stand der Technik beschäftigt, betrifft die Lagerung beschichteter Elektrobänder und -bleche im B-Zustand. Zwar finden in einer wasser basierten Schmelzklebelackschicht Reaktionen des latenten Härters mit Epoxidharz bei Temperaturen über 35°C - vor allem, wenn in dieser kein Beschleuniger enthalten ist - relativ langsam statt, bei darüber liegenden sind solche aber schneller zu erwar ten. Selbst bei einer Lagerungstemperatur bei Raumtemperatur haben die Erfinder überraschenderweise erkannt, dass sich die weitere Verarbeitbarkeit der Elektrobän der und -bleche im B-Zustand bereits nach wenigen Monaten erheblich verschlech tern kann. Dieser Effekt wurde noch nicht restlos aufgeklärt und kann auch durch Epoxidharz-Härter-Oligomere, welche sich in der Schmelzklebelackschicht im Zuge der Trocknung zur Erreichung des B-Zustands bilden können - also in der Art einer „Vorpolymerisation“ -, begünstigt werden.

Im Zuge der Lagerung der Elektrobänder und -bleche im B-Zustand bilden sich lang- kettige Oligomere, welche zu einem unerwünschten Kalthärten mit entsprechend nachteiligen Auswirkungen auf die weitere Verklebungsfähigkeit der Schmelzklebe lackschicht im B-Zustand führen.

Um auch nach zahlreichen Monaten Lagerung und/oder nach Erhöhung der Tempe ratur über Raumtemperatur im Zuge des Transports noch eine möglichst gute Ver- klebbarkeit sicherzustellen bzw. in weiterer Folge hochfeste Blechpakete mit hervor ragenden magnetischen Eigenschaften hersteilen zu können, schlägt der Stand der Technik beispielsweise Füllstoffe im Schmelzklebelack vor.

Darstellung der Erfindung

Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, ausgehend vom eingangs geschilderten Stand der Technik, ein Elektroband oder -blech mit einer auf wenigstens einer seiner Flachseiten vorgesehenen, thermohärtbaren wasserbasierten Schmelzklebelack schicht bzw. solche Elektrobänder oder -bleche nach Trocknung der aufgebrachten Schmelzklebelackschichten zur Verfügung zu stellen, deren Verklebungsfähigkeit re produzierbar einstellbar ist - bzw. welche Verklebungsfähigkeit auch über Zeiträume von mehreren Monaten bzw. gegebenenfalls nach erhöhten Temperaturen im Be reich von 60°C während seines Transports möglichst stabil bleibt. Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe hinsichtlich des Elektrobands oder -blechs anhand der Merkmale des Anspruchs 1 .

Liegt das stöchiometrische Verhältnis der Epoxidgruppen des Epoxidharzes oder der Epoxidharze zu den Wasserstoffatomen der mindestens zwei Aminogruppen des la tenten Härters im Bereich von 1 ,33 zu 1 bis 5 zu 1 - sind also die Wasserstoffatome der Aminogruppen des latenten Härters unterstöchiometrisch in Bezug auf die Epo xidgruppen es Epoxidharzes oder der Epoxidharze-, kann eine sich eventuell erge bende Reaktion des Härters mit Epoxidgruppen des Epoxidharzes oder der Epoxid harze in der thermohärtbaren wasserbasierten Schmelzklebelackschicht gezielt ge richtet werden - sodass eine Schmelzklebelackschicht zur Verfügung gestellt wird, in der solche - unerwünschte - Reaktionen erheblich geringere negative Effekte auf die weitere Lagerfähigkeit des erfindungsgemäß beschichteten Elektrobands oder - blechs nach sich ziehen.

Überraschenderweise kann anhand des erwähnten unterstöchiometrischen Verhält nisses der Wasserstoffatome in Bezug auf die Epoxidgruppen dennoch eine ausrei chende Verklebbarkeit sichergestellt werden.

Ein diesbezüglicher Faktor sind die sich erfindungsgemäß ergebenden kurzen Ket tenlängen bzw. die Verminderung der Kettenverlängerung während der Lagerung aus sich gegebenenfalls miteinander verbindenden Härter- und Epoxidharzmolekülen in der thermohärtbaren wasserbasierten Schmelzklebelackschicht.

Es kann davon ausgegangen werden, dass aufgrund des genannten unterstöchio metrischen Verhältnisses der Wasserstoffatome - und der so erhaltenen statistischen Bedingungen -, sich über Raumtemperatur eventuell ergebende Reaktionen in der Schmelzklebelackschicht gezielt in Richtung Oligomere einzelner Dicyandiamidmole- küle mit jeweils bis zu zwei Epoxidharzmolekülen gelenkt werden. Hingegen ist ein Verbinden solcher Oligomere mit weiteren Härtermolekülen und/oder solcher Oligo mere - also die Bildung viskositätserhöhender, langkettiger Oligomere mehrerer Dicyandiamidmoleküle mit zahlreichen Epoxidharzmolekülen -, demnach vermeidbar. Dies gilt speziell auch bei einer Temperaturerhöhung im Zuge des Aufbringens auf der thermohärtbaren wasserbasierten Schmelzklebelackschicht auf das Elektroband oder -blech und/oder bei deren nachfolgenden Trocknung.

Derartige langkettige Oligomere bedingen eine unerwünschte Kaltaushärtung der Schmelzklebelackschicht im B-Zustand, sie beeinträchtigen also unter anderem die Lagerstabilität. So bedingt die unerwünschte Kettenverlängerung ein schlechteres Aufschmelzen der Schmelzklebelackschicht und führt zu einer reduzierten Vernet zung beim Verklebungsprozess.

Überraschend zeigt sich speziell, dass nicht nur eine besonders hohe Lagerstabilität und somit Lagerfähigkeit der erfindungsgemäßen Schmelzklebelackschicht auf dem Elektroband oder -blech nach seiner Trocknung erreichbar sind, sondern, dass sich nach thermischer Aktivierung des Härters sogar eine höhere Vernetzungsdichte und damit eine verbesserte Aushärtung des Schmelzklebelacks samt erhöhter Haftfestig keit auf dem Elektroband oder -blech ergeben kann. Dies äußerst sich letztendlich in einer erhöhten Klebefestigkeit bzw. in einem verbesserten Rollschälwiderstand der ausgehärteten Schmelzklebelackschicht.

Insbesondere kann sich das stöchiometrische Verhältnis der Epoxidgruppen des Epoxidharzes oder der Epoxidharze zu den Wasserstoffatomen der Aminogruppen des latenten Härters im Bereich von 2,0 zu 1 bis 2,7 zu 1 auszeichnen.

Besonders vorteilhafte Ergebnisse können erreicht werden, wenn das stöchiometri sche Verhältnis im Bereich von 2,0 zu 1 bis 5 zu 1 liegt. Speziell auch der Bereich 2,0 zu 1 bis 4 zu 1 zeigt eine reproduzierbare Erhöhung der Klebefestigkeit.

Im Allgemeinen wird angenommen, dass als latenter Härter ein Epoxidharzhärter ge eignet ist, welcher zumindest bei Raumtemperatur dem Epoxidharz gegenüber prak tisch inert ist - und mit diesem erst bei einer Temperatur insbesondere über 100 °C beim Verklebungsprozess, also beim Erreichen seiner Aktivierungstemperatur mög lichst rasch reagiert. Als Raumtemperatur werden maximal 30 °C angenommen. Oberhalb dieser Tempe ratur kommt es zu einer zwar langsamen, aber kontinuierlich stattfindenden Reaktion des latenten Härters mit dem Epoxidharz - welche unerwünscht ist. Bevorzugt ist der Härter bei einer Temperatur bis 30 °C latent.

Vorteilhaft weisen die Epoxidharzmoleküle des Epoxidharzes durchschnittlich 1 bis 3 Epoxidgruppen pro 1000g ihrer molaren Masse auf oder weisen die Epoxidharzmo leküle der Mischung unterschiedlicher Epoxidharze durchschnittlich 1 bis 3 Epoxid gruppen pro 1000g ihrer mittleren molaren Masse auf.

Auf diese Weise sind die erwähnten Vorteile besonders reproduzierbar sicherzustel len. Durch dieses Merkmal kommen Effekte und Vorteile des stöchiometrischen Ver hältnisses von Epoxidgruppen des Epoxidharzes oder der unterschiedlichen Epoxid harze zu den Wasserstoffatomen der Aminogruppen des latenten Härters besonders zum Tragen kommen. Ein Grund hierfür ist darin erkennbar, dass eventuelle Reakti onen noch gezielter in Richtung Bildung von Oligomeren einzelner Dicyandiamidmo- leküle mit jeweils bis zu zwei Epoxidharzmolekülen gelenkt werden - während etwa Reaktionen mit Epoxidharzen, die pro 1000g ihrer molaren Masse eine gegenüber der Erfindung höhere Anzahl an Epoxidgruppen aufweisen, zur Bildung solcher Oli gomere mit mehr Epoxidharzmolekülen neigen.

Diesbezüglich dürfte speziell die ausgeprägtere räumliche Abschirmung eines Dicyandiamidmoleküles durch ein an dieses gebundenes Epoxidharz, eine wesentli che Rolle spielen. Ein Verbinden solcher Oligomere mit weiteren Molekülen des la tenten Härters und/oder solcher Oligomere miteinander und/oder mit Härtermolekü len, welche eine Verbindung mit einem Vorvernetzermolekül eingegangen sind, wird dadurch besser vermieden.

Dies kann auch sich ergänzend zu den Effekten eines gegebenenfalls in der thermo- härtbaren wasserbasierten Schmelzklebelackschicht vorhandenen Vorvernetzers auswirken.

Bevorzugt weisen die Epoxidharzmoleküle des Epoxidharzes hierzu 2 bis 3 oder 1,5 bis 2,5 Epoxidgruppen pro 1000g ihrer molaren Masse auf oder weisen die die Epo xidharzmoleküle der Mischung unterschiedlicher Epoxidharze durchschnittlich 1 bis 2,5, Epoxidgruppen pro 1000g ihrer duchschnittlichen molaren Masse. In Bezug auf die Epoxidharzmoleküle der Mischung unterschiedlicher Epoxidharze können sich 1 ,5 bis 2,5, Epoxidgruppen pro 1000g ihrer duchschnittlichen molaren Masse hinsichtlich der genannten Vorteile besonders auszeichen.

Vorteile hinsichtlich Reproduzierbarkeit und auch bezüglich der Herstellungskosten können erreicht werden, wenn des Epoxidharz eine Bisphenol-Basis ausweist. Hierzu können sich eine Basis von Bisphenol-A, Bisphenol-B, Bisphenol-C, Bisphenol-D, Bi- sphenol-E oder Bisphenol-F oder eine beliebige Mischung dieser auszeichnen.

Sind die Epoxidgruppen der Epoxidharzmoleküle endständig an den Epoxidharzmo lekülen angeordnet, kann eine besonders stabile Schmelzklebelackschicht hinsicht lich der genannten Vorteile in Bezug auf das stöchiometrische Verhältnis der Epoxid gruppen des Epoxidharzes oder der unterschiedlichen Epoxidharze zu den Wasser stoffatomen der Aminogruppen des latenten Härters erreicht werden. Dadurch ist nämlich eine möglichst weite räumliche Beabstandung der Epoxidgruppen voneinan der erreichbar, was zur erwähnten räumlichen Abschirmung beiträgt. Derart können auch die Effekte eines eventuell vorhandenen Vorverentzers verbessert werden. Es kann vorgesehen sein, dass insbesondere mehr als 80%, vorzugsweise alle, Epoxid gruppen der Epoxidharzmoleküle endständig an den Epoxidharzmolekülen angeord net.

Die genannten Vorteile sind besonders erreichbar bzw. ergeben sich besonders re produzierbar, wenn der latente Härter genau zwei primäre Aminogruppen aufweist. In diesem Fall liegen also zwei Aminogruppen mit im Wesentlichen gleicher Reaktivi tät gegenüber Epoxidgruppen der Epoxidharzmoleküle vor. Es kann derart nämlich bei einer sich gegebenenfalls ergebenden Kettenverlängerung gezielt mit einer ma ximalen Kettenlänge von zwei Epoxidharzmolekülen und einem Härtermolekül - und zwar je ein Epoxidharzmolekül pro primärer Aminogruppe des latenten Härters - er reicht werden.

Vorteilhaft weist der latente Härter eine Cyanamidbasis auf, was unter anderem ver gleichsweise geringe Kosten nach sich zieht. Dicyandiamid eignet sich insbesondere, da dieses zumindest bei Raumtemperatur - sofern kein Beschleuniger in der Schmelzklebelackschicht vorliegt - praktisch inert ist gegenüber einem Epoxidharz. Des Weiteren ist die genannte, gegebenenfalls eintre tende Kettenbildung von Dicyandiamid mit Epoxidharz unterhalb der Aktivierungstem peratur aufgrund seiner chemischen Struktur besonders gut kontrollierbar. Solche Reaktionen mit Epoxidharzmolekülen erfolgen praktisch ausschließlich an der oder den primären Aminogruppe/-gruppen des Dicyandiamids, welches - im Vergleich zu anderen seiner Aminogruppen eine wesentlich erhöhte Reaktivität aufweist.

Damit ist besonders zuverlässig sicherzustellen, dass sich auch bei einem folgend hergestellten, erfindungsgemäßen Elektroband oder -blech im B-Zustand selbst im Falle einer Lagerung über mehrere Monaten bzw. eventuell nach erhöhten Tempera turen sogar im Bereich von 60°C während seines Transports gegebenenfalls lediglich Reaktionen bis zur genannten maximalen Kettenlänge von zwei Epoxidharzmolekü len mit einem Dicyandiamidmolekül einstellen. Die genannten vorteilhaften Effekte sind somit durch Dicyandiamid besonders gut zu erreichen.

Eine zuverlässige, kostengünstige und besonders einfache Einstellung des erfin dungsgemäßen stöchiometrischen Verhältnisses ist zusätzlich möglich, wenn Dicyandiamid als einziger latenter Härter in der wasserbasierten und in weiterer Folge getrockneten thermohärtbaren Schmelzklebelackschicht enthalten ist.

Die genannten Vorteile sind insbesondere bei einer thermohärtbaren wasserbasier ten Schmelzklebelackschicht erreichbar, welche aufweist:

35 bis 55 Gew.-%, insbesondere 40 bis 50 Gew.-%, eines Epoxidharzes oder einer Mischung unterschiedlicher Epoxidharze mit einer mittleren molaren Masse von 1000 bis 2000 g/mol und

0,15 bis 1 ,0 Gew.-%, insbesondere 0,4 bis 0,6 Gew.-%, des latenten Härters, insbesondere Dicyandiamid.

Weist die thermohärtbare Schmelzklebelackschicht zusätzlich ein organisches Tria- min als einen mit Epoxidharz bei Raumtemperatur verbindenden Vorvernetzer auf, kann sich der erfindungsgemäße Effekt des stöchiometrischen Verhältnisses von Epoxidgruppen des Epoxidharzes oder der Epoxidharze zu den Wasserstoffatomen der Aminogruppen des latenten Härters besonders auszeichnen.

Als Vorvernetzer eignen sich besonders organische Triam ine, insbesondere solche, die drei primäre Aminogruppen aufweisen. Durch diese kann sich eine Vorvernet zung, also eine Reaktion der Aminogruppen des Vorvernetzers mit reaktiven Epoxid gruppen unterschiedlicher Epoxidharzmoleküle des Epoxidharzes zu sekundären und/oder tertiären Aminen, also vergleichsweise voluminösen Verbindungen in der thermohärtbaren wasserbasierten Schmelzklebelackschicht ergeben - welche aber keine negativen Auswirkungen auf die weitere Klebefähigkeit haben.

Solch eine Vorvernetzung ist mithilfe des Vorvernetzers und des genannten stöchio metrischen Verhältnisses besonders einfach und standfest einstellbar, sodass sich die Schmelzviskosität der thermohärtbaren Schmelzklebelackschicht erhöht - und ein Ausfließen des Schmelzklebelacks während einem stoffschlüssigen Verbinden, etwa mit Blechteilen zu einem Blechpaket im Zuge eines Backprozesses, verhindert wird. Diesbezüglich kommen die genannten Effekte und Vorteile des stöchiometrischen Verhältnisses von Epoxidgruppen des Epoxidharzes oder der Epoxidharze zu den Wasserstoffatomen der Aminogruppen des latenten Härters besonders zum Tragen, da derart sichergestellt wird, dass - wie erwähnt - Reaktion gezielt in Richtung Oligo mere einzelner Dicyandiamidmoleküle mit jeweils bis zu zwei Epoxidharzmolekülen gelenkt wird. Hingegen ist ein Verbinden solcher Oligomere mit weiteren Molekülen des latenten Härters und/oder solcher Oligomere miteinander und/oder mit Härtermo lekülen, welche eine Verbindung mit einem Vorvernetzermolekül eingegangen sind, verbessert vermeidbar. Eine unerwünschte Beeinträchtigung der durch den Vorver netzer erreichten Effekte kann somit gezielt verhindert werden - bzw. bleiben die er wähnten erfindungsgemäßen Vorteile hinsichtlich Lagerstabilität und -fähigkeit sowie Klebefähigkeit der Schmelzklebelackschicht bzw. deren Haftfestigkeit auf dem Elekt- roband oder -blech bestehen. Vielmehr kann sogar ein synergistischer Effekt des er findungsgemäßen stöchiometrischen Verhältnisses mit den Wirkungen des Vorver netzers festgestellt werden.

Die Stabilität der Dispersion des thermohärtbaren wasserbasierten Schmelzklebe lacks während seiner Lagerung, bei seinem Aufbringen auf ein Elektroband oder -blech, seiner Trocknung und/oder der Lagerung im B-Zustand bei Raumtemperatur - sowie selbst im Falle erhöhter Temperaturen, etwa während des Transports, bei welchem durchaus 60 °C vorliegen können - ist somit verbessert sicherzustellen.

Die genannten Vorteile sind insbesondere bei einer thermohärtbaren wasserbasier ten Schmelzklebelackschicht erreichbar, welche aufweist:

35 bis 55 Gew.-%, insbesondere 40 bis 50 Gew.-%, des Epoxidharzes oder der Mischung unterschiedlicher Epoxidharze mit einer mittleren molaren Masse von 1000 bis 2000 g/mol,

0,1 bis 2 Gew.-%, insbesondere 0,2 bis 1 ,0 Gew.-%, des Triamin als Vorver netzer mit einer mittleren molaren Masse von 350 bis 550 g/mol und

0,15 bis 1 ,0 Gew.-%, insbesondere 0,4 bis 0,6 Gew.-%, des latenten Härters, insbesondere Dicyandiamid.

Sowohl für das Epoxidharz also auch für die Mischung unterschiedlicher Epoxidharze ist eine mittleren molaren Masse von 1000 bis 2000 g/mol zutreffend.

Es kann vorgesehen sein, dass die thermohärtbare wasserbasierte Schmelzklebe lackschicht einen Füllstoff, insbesondere 5 bis 15 Gew.-%, vorzugsweise 7,5 bis 10 Gew.-%, aufweist, welcher Füllstoff ein Metallcarbonat, -sulfat, -sulfid, -silicat oder - phosphat , oder eine beliebige Mischung dieser ist. Derartig sind Füllstoff insbeson dere vorstellbar: Calciumcarbonat (CaCCb), Bariumsulfat (BaSC ), Zinksulfid (ZnS), Magnesiumsilicat (MgCbSi) oder Aluminiumsilicat, Zinkphosphat Zn3(P04)2. Des Wei teren sind mittlere Korngröße von 0,6 bis 3 pm besonders geeignet. Derart können etwa eine zusätzlich erhöhte Lagerstabilität der thermohärtbaren Schmelzklebelack schicht und in weiterer Folge eine Ware aus diesem Elektroband oder -blech mit die ser endvernetzten Backlackschicht hergestellt werden, welche besonders hohe Standfestigkeit aufweist.

Vorzugsweise kann die thermohärtbare wasserbasierte Schmelzklebelackschicht als Rest Wasser sowie, insbesondere 4 bis 20 Gew.-%, Co-Löser, vorzugsweise 1-Me- thoxy-propanol als Co-Löser, aufweisen. Somit ist eine besonders einfache und kos tengünstige Zusammensetzung dieser Schmelzklebelackschicht gegeben. Durch den Einsatz des erwähnten Co-Lösers kann eine bessere Einarbeitbarkeit von Harz und Härter erzielt werden - ohne die genannten erfindungsgemäßen Vorteile zu beein trächtigen.

Die erfindungsgemäßen Vorteile kommen - wie bereits vorstehend erwähnt - beson ders auch bei einem Elektroband oder -blech mit einer auf wenigstens einer seiner Flachseiten vorgesehenen, getrockneten thermohärtbaren Schmelzklebelackschicht zum Tragen.

Der Vorgang solch einer Trocknung kann insbesondere bei 180 bis 280 °C Bandtem peratur erfolgen. Es ist üblicherweise von einer relativ kurzen Zeitdauer für solch ein Trocknen auszugehen - inkl. Aufheizen liegt diese unter einer Minute, vorzugsweise bei ca.20-35 Sekunden. Vorzugsweise erfolgt der Trocknungsprozess bei einer ma ximalen Bandtemperatur von 180-220 °C. Sofern die Schmelzklebelackschicht frei von Beschleuniger ist, reichen diese Trocknungsparameter - Temperatur bzw. Zeit dauer - nicht für ein Aktivieren des Härters aus.

Somit wird ein Elektroband oder -blech mit einer thermohärtbaren Schmelzklebelack schicht - also eine Schmelzklebelackschicht im B-Zustand - zur Verfügung gestellt, welche besonders robust ist - insbesondere bei einer längeren Lagerdauer über meh rere Monate und speziell auch gegenüber Temperaturerhöhung während des Trans ports, welche erfahrungsgemäß 60 °C betragen kann. Dieser Vorteil äußert sich unter anderem in einer Erhöhung der Klebefestigkeit der erfindungsgemäßen Schmelzkle belackschicht, was auch anhand des Rollschälwiderstands nach ihrem erfolgten Aus härten und Verkleben ersichtlich ist.

Besonders kann sich hierzu eine, insbesondere bei 180 bis 280°C Bandtemperatur, getrocknete, thermohärtbare Schmelzklebelackschicht auszeichnen, welche auf weist: 75 bis 92,8 Gew.-%, insbesondere 80 bis 90 Gew.-%, des Epoxidharzes oder der Mischung unterschiedlicher Epoxidharze mit einer mittleren molaren Masse von 1000 bis 2000 g/mol,

0,3 bis 2 Gew.-%, insbesondere 0,8 bis 1 ,2 Gew.-%, des latenten Härters, ins besondere Dicyanamid. und als Rest insbesondere Wasser sowie Co-Löser, vorzugsweise 1 -Methoxy-propa- nol als Co-Löser. Sowohl für das Epoxidharz also auch für die Mischung unterschied licher Epoxidharze ist eine mittleren molaren Masse von 1000 bis 2000 g/mol zutref fend.

Als bevorzugt hinsichtlich der vorstehend genannten Vorteile kann sich ein Elektro- band oder -blech erweisen, dessen welches, insbesondere bei 180 bis 280°C Band temperatur, getrocknete thermohärtbare Schmelzklebelackschicht aufweist:

75 bis 92,8 Gew.-%, insbesondere 80 bis 90 Gew.-%, des Epoxidharzes oder der Mischung unterschiedlicher Epoxidharze mit einer mittleren molaren Masse von 1000 bis 2000 g/mol,

0,2 bis 4 Gew.-%, insbesondere 0,4 bis 2 Gew.-%, Triamin als Vorvernetzer mit einer mittleren molaren Masse von 350 bis 550 g/mol.

0,3 bis 2 Gew.-%, insbesondere 0,8 bis 1 ,2 Gew.-%, des latenten Härters, ins besondere Dicyanamid. und als Rest insbesondere Wasser sowie Co-Löser, vorzugsweise 1 -Methoxy-propa- nol als Co-Löser.

Des Weiteren kann sich in Hinblick auf eine Verbesserung der Lagerfähigkeit ein Elektroband oder -blech als vorteilhaft erweisen, dessen welches, insbesondere bei 180 bis 280°C Bandtemperatur, getrocknete thermohärtbare Schmelzklebelack schicht aufweist:

50 bis 82,8 Gew.-%, insbesondere 65 bis 80 Gew.-%, des Epoxidharzes oder der Mischung unterschiedlicher Epoxidharze mit einer mittleren molaren Masse von 1000 bis 2000 g/mol, 10 bis 25 Gew.-%, insbesondere 15 bis 20 Gew.-%, des Füllstoffs,

0,3 bis 2 Gew.-%, insbesondere 0,8 bis 1 ,2 Gew.-%, des latenten Härters, ins besondere Dicyanamid, optional 0,2 bis 4 Gew.-%, insbesondere 0,4 bis 2 Gew.-%, des Triamins als Vorvernetzer mit einer mittleren molaren Masse von 350 bis 550 g/mol und als Rest Wasser sowie Co-Löser, insbesondere 1-Methoxy-propanol.

Ein vorstehend beschichtetes Elektroband oder -blech dessen thermohärtbare Schmelzklebelackschicht, insbesondere bei 180 bis 280°C Bandtemperatur, getrock net ist, ist an Wasser und Co-Löser reduziert, sofern solch ein Co-Löser vor der T rock- nung in der thermohärtbaren wasserbasierten Schmelzklebelackschicht enthalten war. Es kann also lediglich ein Rest an Wasser und Co-Löser enthalten sein, welcher bei den angewandten Trocknungsbedingungen nicht entweicht oder sich einstellt. Diebezüglich ist der Anteil an Wasser und/oder Co-Löser in der thermohärtbare Schmelzklebelackschicht je nach Trocknungsbedingungen in Summe maximal 24,7 Gew.-%, insbesondere aber im Bereich von 5 bis 8 Gew.-%. In solch einem B-Zu- stand sind Lagerfähigkeit und -Stabilität besonders sicher zu erreichen.

Verfahrenstechnisch einfach kann die Herstellung eines erfindungsgemäß beschich teten Elektrobands oder -blechs erfolgen durch Aufbringen, insbesondere Rollenap plikation oder Aufsprühen, des thermohärtbaren wasserbasierten Schmelzklebelack- lacks auf mindestens eine Flachseite des Elektrobands oder -blechs.

Die Erfindung hat sich außerdem die Aufgabe gestellt, ein Verfahren zur Herstellung eines Blechpakets aus einem Elektroband oder -blech zur Verfügung zu stellen, wel ches einfach durchzuführen ist und ein Verkleben mit besonders hoher Vernetzungs dichte ermöglicht. Auch ein Ausfließen des Schmelzklebelacks während dem stoff schlüssigen Verbinden soll nicht eintreten bzw. sollen die vorteilhaften Effekte eines gegebenenfalls vorhandenen Vorvernetzers nicht beeinträchtigt werden. Die Erfindung löst die Aufgabe hinsichtlich des Verfahrens anhand der Merkmale des Anspruchs 19.

Hierzu wird die Schmelzklebelackschicht des erfindungsgemäß beschichteten Elekt- robands oder -blechs, insbesondere bei 180 bis 280 °C Bandtemperatur, getrocknet, werden Blechteile aus dem Elektroband oder -blech abgetrennt, die Blechteile zu ei nem Blechpaket gestapelt und das Blechpaket verklebt, insbesondere durch thermi sches, bevorzugt bei 100°C bis 250°C, Aktivieren der Schmelzklebelackschicht.

Es hat sich herausgestellt, dass aufgrund des erfindungsgemäßen stöchiometrischen Verhältnisses von Epoxidgruppen des Epoxidharzes oder der Epoxidharze zu den Wasserstoffatomen der Aminogruppen des latenten Härters ein Blechpaket herge stellt werden kann, deren Blechteile besonders standfest miteinander verklebt sind - und zwar speziell auch nach einer Lagerung des erfindungsgemäß beschichteten Elektrobands oder -blechs über mehrere Monate bzw. über Raumtemperatur, etwa während seines Transports. Die beschriebenen Effekte der Erfindung führen dazu, dass aufgrund der beschriebenen erfindungsgemäßen Effekte letztendlich eine er höhte Vernetzungsdichte im ausgehärteten Schmelzklebelack sowie eine besonders starke Haftfestigkeit des Schmelzklebelacks auf den Blechteilen erreicht wird. Zudem zeichnen sich solche Blechpakete durch hervorragende magnetische Eigenschaften aus.

Des Weiteren sind die erhaltenen Blechpakete anhand der durch die erfindungsge mäß verfügbaren Elektrobänder und -bleche einfach, sicher und kostengünstig her zustellen.

Kurze Beschreibung der Zeichnungen

Im Folgenden wird beispielhaft die Erfindung anhand mehrerer Ausführungsvarianten gezeigt:

Figur 1 zeigt den Vergleich der Erfindung mit einem Ausführungsbeispiel des Stands der Technik Figur 2 zeigt den Vergleich der erfindungsgemäßen Effekte anhand zweier weiterer Beispiele.

Weg zur Ausführung der Erfindung Ausführungsbeispiel 1 (AB1 ):

Ausführungsbeispiel 1 betrifft ein siliziumlegiertes (etwa 3 % Si) Elektroband mit einer auf einer seiner Flachseiten vorgesehenen, thermohärtbaren wasserbasierten Schmelzklebelackschicht, welche per Rollenapplikation in einer Schichtdicke von 5 pm aufgebracht wurde - welche Schmelzklebelackschicht aufweist:

40,0 Gew.-% Epoxidharz mit einer mittleren molaren Masse von 1000 g/mol 1 ,00 Gew.-% Dicyandiamid 9,00 Gew.-% 1 -Methoxy-propanol und als Rest Wasser. Im Ausführungsbeispiel AB1 sind weitere Inhaltsstoffe, etwa Füllstoffe, demnach nicht enthalten. Auch Beschleuniger sind nicht vorgesehen.

100 Gramm der Rezeptur laut AB1 bedeuten somit 40,0 Gramm des Epoxidharzes mit einer mittleren molaren Masse von 1000 g/mol - und somit 0,0400 Mol an Epoxid harzmolekülen, welche Epoxidharzmoleküle jeweils zwei Epoxidgruppen aufweisen. In diesen 100 Gramm der Rezeptur laut AB1 sind des Weiteren 1 ,00 Gramm Dicyan diamid mit einer molaren Masse von 84,08 g/mol enthalten - somit weist dieses Bei spiel 0,0119 Mol Dicyandiamidmoleküle auf, mit in Summe 4 Wasserstoffatomen der Aminogruppen pro Dicyandiamidmolekül.

Das stöchiometrische Verhältnis der Epoxidgruppen des Epoxidharzes zu den Was serstoffatomen der Aminogruppen des Dicyandiamids als latentem Flärter ist im Aus führungsbeispiel 1 demnach 0,0800 zu 0,0476, also 1 ,68 zu 1. Dies fällt unter das stöchiometrische Verhältnis von Anspruch 1 , nämlich in den Bereich von 1 ,33 zu 1 bis 5 zu 1.

Des Weiteren ist die Bedingung von Anspruch 4 erfüllt: Die 0,0400 Mol an Epoxid harzmolekülen, welche im Ausführungsbeispiel AB1 eine molare Masse von 1000 g/mol aufweisen, weisen 0,0800 Mol Epoxidgruppen auf - dies ergibt durchschnittlich 2 Epoxidgruppen pro 1000g molarer Masse des Epoxisharzes. Die Schmelzklebelackschicht wird nach dem Aufbringen entsprechend Anspruch 14 bei einer Bandtemperatur (PMT - Peak Metal Temperature) von 220°C getrocknet. Somit wird ein, mit einer im Wesentlichen wasser- und Co-Löser-freien thermohärt- baren Schmelzklebelackschicht beschichtetes Elektroband im B-Zustand erhalten.

Stand der Technik (SdT 1 ):

Das bekannte Beispiel SdT1 ist ein siliziumlegiertes (etwa 3 % Si) Elektroband mit einer auf einer seiner Flachseiten vorgesehenen, thermohärtbaren wasserbasierten Schmelzklebelackschicht, welche per Rollenapplikation in einer Schichtdicke von 5 pm aufgebracht wurde - welche Schmelzklebelackschicht aufweist:

40,0 Gew.-% Epoxidharz mit einer mittleren molaren Masse von 1000 g/mol 2,00 Gew.-% Dicyandiamid

9,00 Gew.-% 1 -Methoxy-propanol und als Rest Wasser.

100 Gramm der Rezeptur laut SdT1 bedeuten somit 40,0 Gramm des Epoxidharzes mit einer mittleren molaren Masse von 1000 g/mol - und somit 0,0400 Mol an Epoxid harzmolekülen, welche Epoxidharzmoleküle jeweils zwei Epoxidgruppen aufweisen. In diesen 100 Gramm der Rezeptur laut SdT 1 sind des Weiteren 2,00 Gramm Dicyan diamid mit einer molaren Masse von 84,08 g/mol enthalten - somit weist dieses Bei spiel 0,0240 Mol Dicyandiamidmoleküle auf, mit in Summe 4 Wasserstoffatomen der Aminogruppen pro Dicyandiamidmolekül.

Das stöchiometrische Verhältnis der Epoxidgruppen des Epoxidharzes zu den Was serstoffatomen der Aminogruppen des Dicyandiamids als latentem Härter ist im SdT1 demnach 0,0800 zu 0,0960, also 0,83 zu 1 . Dies fällt nicht unter das stöchiometrische Verhältnis von Anspruch 1 , nämlich in den Bereich von 1 ,33 zu 1 bis 5 zu 1 .

Die Schmelzklebelackschicht wird nach dem Aufbringen ebenfalls bei einer Bandtem peratur (PMT - Peak Metal Temperature) von 220°C getrocknet. Somit wird ein, mit einer im Wesentlichen wasser- und Co-Löser-freien thermohärtbaren Schmelzklebe lackschicht beschichtetes Elektroband im B-Zustand erhalten.

Vergleich des Ausführungsbeispiels 1 (AB1 ) mit dem Stand der Technik (SdT 1 ): Figur 1 zeigt den Vergleich der Rollschälkraft des erfindungsgemäßen Ausführungs beispiels 1 (AB1 ) mit dem Stand der Technik (SdT1 ).

Hierzu wurden die wie erwähnt getrockneten Elektrobänder AB1 und SdT1 über 4 Tage bei 60°C Bandtemperatur gelagert und anschließend auf Raumtemperatur ab gekühlt. Danach erfolgte ein Aushärten der Schmelzklebelackschicht durch thermi sches Aktivieren bei 130°C über 4 Stunden, sowie bei einem mechanischen Druck von 1 Megapascal. Zur nachfolgenden Bestimmung des Rollschälkraft wurde das Verfahren nach der ÖNORM EN 1464.2010-02 angewandt. Der Wert 100 in Figur 1 steht für die Rollschälkraft der wie erwähnt getrockneten und anschließend wie er wähnt ausgehärteten Elektrobänder AB 1 und SdT1 - jedoch ohne deren Lagerung im B-Zustand über Raumtemperatur.

Für AB1 ist nach Figur 1 eine klare Erhöhung des Rollschälkraft erkennbar - was also bedeutet, dass erfindungsgemäß eine wesentlich geringere Beeinträchtigung der Kle bekraft durch erhöhte Lagerungstemperatur erreicht wird.

Ausführungsbeispiel 2 (AB2):

Ausführungsbeispiel 2 betrifft ein siliziumlegiertes (etwa 3 % Si) Elektroband mit einer auf einer seiner Flachseiten vorgesehenen, thermohärtbaren wasserbasierten Schmelzklebelackschicht, welche per Rollenapplikation in einer Schichtdicke von 5 pm aufgebracht wurde - welche Schmelzklebelackschicht aufweist:

40,00 Gew.-% Epoxidharz mit einer mittleren molaren Masse von 1000 g/mol

0,75 Gew.-% Dicyandiamid

0,75 Gew.-% Polyethertriamin als Vorvernetzer der nachstehenden Strukturfor mel (Handelsname Jeffamine® T-403) 9,0 Gew.-% 1 -Methoxy-propanol und als Rest Wasser. Weitere Inhaltsstoffe, etwa Füllstoffe sind vorstellbar, Beschleu niger werden vermieden.

100 Gramm der Rezeptur laut AB2 bedeuten somit 40,00 Gramm des Epoxidharzes mit einer mittleren molaren Masse von 1000 g/mol - und somit 0,0400 Mol an Epoxid harzmolekülen, welche Epoxidharzmoleküle jeweils zwei Epoxidgruppen aufweisen. In diesen 100 Gramm der Rezeptur laut AB2 sind des Weiteren 0,75 Gramm Dicyan- diamid mit einer molaren Masse von 84,08 g/mol enthalten - somit weist dieses Bei spiel 0,0089 Mol Dicyandiamidmoleküle auf, mit in Summe 4 Wasserstoffatomen der Aminogruppen pro Dicyandiamidmolekül.

Ohne Berücksichtigung der weiteren Inhaltsstoffe der Rezeptur von AB2 ist das stö chiometrische Verhältnis der Epoxidgruppen des Epoxidharzes zu den Wasserstoff atomen der Aminogruppen des Dicyandiamids als latentem Härter demnach 0,0800 zu 0,0357, also 2,24 zu 1. Dies fällt unter das stöchiometrische Verhältnis von An spruch 1 , nämlich unter den Bereich von 1 ,33 zu 1 bis 5 zu 1 - bzw. fällt es unter die bevorzugten Bereiche der Ansprüche 2 und 3.

In 100g der Rezeptur laut AB2 sind 0,75g Jeffamine® T-403 enthalten. Jeffamine® T-403 weist eine molare Masse von 440 g/Mol auf - die 6 Wasserstoffatome der pri mären Aminogruppen je Vorvernetzermolekül Jeffamine® T-403 ergeben im Ausfüh rungsbeispiel AB2 0,0102 Mol Wasserstoffatome. Unter der Annahme, dass alle 0,0102 Mol Wasserstoffatome der primären Aminogruppen des Vorvernetzers Jeffa mine® T-403 mit Epoxidgruppen des Epoxidharzes im A-Zustand oder B-Zustand der Schmelzklebelackschicht, also in der thermohärtbaren wasserbasierten oder in der thermohärtbaren getrockneten Schmelzklebelackschicht, reagieren, verringert sich die Anzahl der Epoxidgruppen des Epoxidharzes um die Gesamtzahl der Wasser stoffatome der primären Aminogruppen des Vorvernetzers. Im Ausführungsbeispiel AB2 würden danach unter Berücksichtigung des enthaltenen Vorvernetzers noch 0,0698 Mol Epoxidgruppen des Epoxidharzes vorliegen. Dies bedeutet, dass noch ein stöchiometrisches Verhältnis der Epoxidgruppen des Epoxidharzes zu den Was serstoffatomen der Aminogruppen des Dicyandiamids als latentem Härter von 1 ,96 zu 1 vorliegen würde - das stöchiometrische Verhältnis von Anspruch 1 ist also wei terhin erfüllt.

Ebenso erfüllt bleibt unter dieser Annahme das Merkmal von Anspruch 4: Die 0,0400 Mol an Epoxidharzmolekülen, welche im Ausführungsbeispiel eine molare Masse von 1000 g/mol aufweisen, weisen 0,0698 Mol Epoxidgruppen auf - dies ergibt durch schnittlich 1 ,745 Epoxidgruppen pro 1000g molarer Masse des Epoxisharzes.

Die folgende Trocknung des Ausführungsbeispiels 2 erfolgen gemäß Ausführungs beispiel 1.

Es wurde derselbe Vergleichsversuch bezüglich der Rollschälkraft von AB2 wie vor stehend genannt durchgeführt - nämlich AB2 anstelle von AB1 im Vergleich zum Stand der Technik SdT 1 .

Es zeigt sich für AB2 das im Wesentlichen gleiche Ergebnis wie für AB1 in Figur 1 - womit unter anderen dargelegt ist, dass das erfindungsgemäße stöchiometrische Verhältnis auch bei vorhandenem Vorvernetzer eingesetzt werden kann bzw. ein Vor vernetzer keine negativen Auswirkungen auf die genannten Vorteile des stöchiomet rische Verhältnisses zeigt.

Ausführungsbeispiel 3 (AB3):

Ausführungsbeispiel 3 betrifft ein siliziumlegiertes (etwa 3 % Si) Elektroband mit einer auf einer seiner Flachseiten vorgesehenen, thermohärtbaren wasserbasierten Schmelzklebelackschicht, welche per Rollenapplikation in einer Schichtdicke von 5 pm aufgebracht wurde - welche Schmelzklebelackschicht aufweist:

40,0 Gew.-% Epoxidharz mit einer mittleren molaren Masse von 1000 g/mol, wo bei die Epoxidharzmoleküle durchschnittlich jeweils zwei Epoxid gruppen weisen,

1 ,00 Gew.-% Dicyandiamid 1 ,25 Gew.-% des im AB2 genannten Polyethertriamins als Vorvernetzer (Flan- delsname Jeffamine® T-403)

9,00 Gew.-% 1 -Methoxy-propanol und als Rest Wasser. Weitere Inhaltsstoffe, etwa Füllstoffe sind vorstellbar, Beschleu niger werden vermieden. Die Rezeptur entspricht demnach jener des Ausführungsbeispiels 1 (AB1 ) - enthält allerdings zusätzlich den angegebenen Vorvernetzer.

Die Epoxidharzmoleküle in der Rezeptur von AB3 haben, wie obenstehend erwähnt, eine mittlere molare Masse von 1000 g/mol. Des Weiteren weisen sie durchschnittlich jeweils 2 Epoxidgruppen auf, was in diesem Ausführungsbeispiel 3 also 2 Epoxid gruppen pro 1000 g der mittleren molaren Masse der Epoxidharzmoleküle ergibt.

In den 100 Gramm der Rezeptur laut AB3 sind des Weiteren 1 ,00 Gramm Dicyandi- amid mit einer molaren Masse von 84,08 g/mol enthalten - somit weist dieses Beispiel 0,0119 Mol Dicyandiamidmoleküle auf, mit in Summe 4 Wasserstoffatomen der Ami nogruppen pro Dicyandiamidmolekül.

Ohne Berücksichtigung der weiteren Inhaltsstoffe der Rezeptur von AB3 ist das stö chiometrische Verhältnis der Epoxidgruppen des Epoxidharzes zu den Wasserstoff atomen der Aminogruppen des Dicyandiamids als latentem Härter demnach 0,0800 zu 0,0476, also 1 ,68 zu 1. Dies fällt unter das stöchiometrische Verhältnis von An spruch 1 .

In den 100g der Rezeptur It. AB2 sind allerdings zudem 1 ,25 Gramm Jeffamine® T- 403 enthalten. Jeffamine® T-403 weist eine molare Masse von 440 g/Mol auf - die 6 Wasserstoffatome der primären Aminogruppen je Vorvernetzermolekül Jeffamine® T-403 ergeben im Ausführungsbeispiel AB2 0,0170 Mol Wasserstoffatome.

Unter der Annahme, dass alle 0,0170 Mol Wasserstoffatome der primären Amino gruppen des Vorvernetzers Jeffamine® T-403 mit Epoxidgruppen des Epoxidharzes im A-Zustand oder B-Zustand der Schmelzklebelackschicht, also in der thermohärt- baren wasserbasierten oder in der thermohärtbaren getrockneten Schmelzklebelack schicht, reagieren, verringert sich die Anzahl der Epoxidgruppen des Epoxidharzes um die Gesamtzahl der Wasserstoffatome der primären Aminogruppen des Vorver netzers. Im Ausführungsbeispiel AB2 würden danach also noch 0,0630 Mol Epoxid gruppen des Epoxidharzes vorliegen. Dies bedeutet, dass bei dieser Annahmen noch ein stöchiometrisches Verhältnis der Epoxidgruppen des Epoxidharzes zu den Was serstoffatomen der Aminogruppen des Dicyandiamids als latentem Härter von 1 ,32 zu 1 vorliegt - das stöchiometrische Verhältnis von Anspruch 1 ist unter dieser An nahme nicht mehr erfüllt. Erfüllt bleibt unter dieser Annahme das Merkmal von Anspruch 4: Die 0,0400 Mol an Epoxidharzmolekülen, welche im Ausführungsbeispiel eine molare Masse von 1000 g/mol aufweisen, weisen 0,0630 Mol Epoxidgruppen auf - dies ergibt durchschnittlich 1,575 Epoxidgruppen pro 1000g molarer Masse des Epoxisharzes.

Die folgende Trocknung des Ausführungsbeispiels 2 erfolgen gemäß Ausführungs beispiel 1 (AB1).

Die Schmelzklebelackschicht wird nach dem Aufbringen entsprechend Anspruch 14 bei einer Bandtemperatur (PMT - Peak Metal Temperature) von 220°C getrocknet. Somit wird ein, mit einer im Wesentlichen wasser- und Co-Löser-freien thermohärt- baren Schmelzklebelackschicht beschichtetes Elektroband im B-Zustand erhalten - dies bedeutet, dass sich unter den angegebenen Trocknungsbedingungen nur noch nicht-entwichenes Restwasser sowie nicht-entwichener Co-Löser in der thermohärt- baren Schmelzklebelackschicht befinden.

Figur 2:

Figur 2 zeigt den Vergleich der Rollschälkraft des erfindungsgemäßen Ausführungs beispiels 2 (AB2) sowie des Ausführungsbeispiels 3 (AB3).

Flierzu wurden die wie erwähnt getrockneten Elektrobänder AB2 und AB3 über 7 Tage bei 60°C Bandtemperatur gelagert und anschließend auf Raumtemperatur ab gekühlt. Danach erfolgte ein Aushärten der Schmelzklebelackschicht durch thermi sches Aktivieren bei 130°C über 4 Stunden, sowie bei einem mechanischen Druck von 1 Megapascal. Zur nachfolgenden Bestimmung des Rollschälkraft wurde das Verfahren nach der ÖNORM EN 1464.2010-02 angewandt.

Der Wert 100 in Figur 2 steht für die Rollschälkraft der wie erwähnt getrockneten und anschließend wie erwähnt ausgehärteten Elektrobänder AB2 und AB3 - jedoch ohne deren Lagerung über 7 Tage bei 60°C Bandtemperatur im B-Zustand.

Für AB2, das ebenfalls einen Vorvernetzer aufweist, ist nach Figur 2 klar erkennbar, dass dessen Rollschälkraft wesentlich weniger stark verringert ist als jene von AB3 - was also bedeutet, dass erfindungsgemäß eine deutlich geringere Beeinträchtigung der Klebekraft durch die erhöhte Lagerungstemperatur erreicht wird.