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Title:
ELECTRICAL WORK STATION COMPRISING PROTECTIVE EQUIPMENT AGAINST ELECTRIC SHOCK
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2019/243383
Kind Code:
A1
Abstract:
In order to increase safety against electric shocks for a person (8) working at an electrical work station (10) comprising an emergency shut-off, according to the invention an emergency signal input (21) is additionally provided at the electrical work station (10), said input actuating the isolating unit of the emergency shut-off circuit when an external emergency signal (S) is received at the emergency signal input (21), the emergency signal (S) being preferably generated by a protective device (1) worn by the person (8).

Inventors:
KLAPPER ULRICH (AT)
DE VILLIERS WERNICH (AT)
Application Number:
PCT/EP2019/066120
Publication Date:
December 26, 2019
Filing Date:
June 19, 2019
Export Citation:
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Assignee:
ADAPTIVE REGELSYSTEME GES M B H (AT)
International Classes:
H02H5/12; A41D13/008; A41D31/26
Domestic Patent References:
WO2018104440A22018-06-14
Foreign References:
DE3903025A11990-08-09
US20170303187A12017-10-19
DE4438063A11995-05-24
DE3903025A11990-08-09
DE4438063A11995-05-24
Attorney, Agent or Firm:
PATENTANWÄLTE PINTER & WEISS OG (AT)
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Claims:
Patentansprüche

1. Elektroarbeitsplatz mit einem Notaus-Schalter (20), der über eine Trenneinheit (23) zumindest einen Teil des Elektroarbeitsplatzes (10) spannungsfrei schaltet, dadurch ge- kennzeichnet, dass am Elektroarbeitsplatz (10) zusätzlich ein Notsignaleingang (21 ) vorge- sehen ist, der bei Empfang eines externen Notsignals (S) am Notsignaleingang (21 ) die Trenneinheit (23) betätigt.

2. Anordnung zum Ausführen von Arbeiten an einem Elektroarbeitsplatz (10) nach An- spruch 1 durch eine Person (8), dadurch gekennzeichnet, dass die Person (8) eine Schutzvorrichtung (1 ) zum Erkennen eines elektrischen Körperstroms trägt, welche im Falle eines detektierten unzulässigen Körperstroms ein Notsignal (S) ausgibt und an den Notsig- naleingang (21 ) des Elektroarbeitsplatzes (10) übermittelt.

3. Anordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzvorrichtung (1 ) ein Bekleidungsstück (2) und eine Auswerteeinheit (6) umfasst, wobei die Person (8) das Bekleidungsstück (2) trägt und das Bekleidungsstück (2) mit zumindest einem Sensor (3) zum Detektieren des Körperstromes ausgestattet ist, und die Auswerteeinheit (6) ein mit dem zumindest einen Sensor (3) erfasstes Signal auswertet und im Falle eins erkannten unzuläs- sigen Körperstromes das Notsignal (S) ausgibt.

4. Anordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzvorrichtung (1 ), vorzugsweise das Bekleidungsstück (2), zumindest einen weiteren Sensor (9) umfasst, der einen weiteren Zustand der die Schutzvorrichtung (1 ) tragenden Person (8) erfasst und/oder eine Einheit (72) zur Positionsbestimmung oder der Ortsbestimmung der Person (8) umfasst.

5. Anordnung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass eine entfernte Stelle (60) vorgesehen ist, die im Falle eines Stromunfalls von der Schutzvorrich- tung (1 ) informiert wird.

6. Anordnung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzvorrichtung (1 ) der entfernten Stelle (60) auch Daten des zumindest einen weiteren Sensors (9) und/oder die Position oder den Ort der Person (8) übermittelt.

7. Anordnung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die entfernte

Stelle (60) für die Person (8) nach einem Stromunfall Hilfe koordiniert, vorzugsweise indem die entfernte Stelle (60) einen Helfer kontaktiert und über den Stromunfall informiert.

8. Anordnung nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass sich im Bereich der Arbeiten durch die Person (8a) zumindest eine weitere Person (8b) aufhält, die ebenfalls eine Schutzvorrichtung (1 b) trägt, wobei die Schutzvorrichtung (1 a) der Person (8a) und die Schutzvorrichtung (1 b) der zumindest einen weiteren Person (8b) in Kommuni kationsverbindung (81 ) sind, wobei die Schutzvorrichtung (1 a) der Person (8a) die Schutz vorrichtung (1 b) der zumindest einen weiteren Person (8b) über die Kommunikationsverbin- düng (81 ) über einen Stromunfall der Person (8b) informiert.

9. Anordnung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzvorrichtun gen (1 a, 1 b) jeweils eine Kommunikationseinheit (80a, 80b) zur Herstellung der Kommunika- tionsverbindung (81 ) umfassen.

10. Anordnung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich der Arbeiten der Person (8) eine Kommunikationszentrale (82) vorgesehen ist, die mit den Kommunikati onseinheiten (80a, 80b) verbunden ist, um die Kommunikationsverbindung (81 ) herzustellen.

1 1. Anordnung nach einem der Ansprüche 2 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzvorrichtung (1 ) im Falle eines Stromunfalls eine akustische Warnung und/oder einen akustischen Warntext ausgibt.

12. Anordnung nach einem der Ansprüche 2 bis 1 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die

Schutzvorrichtung (1 ) das Notsignal (S) über Funk an den Notsignaleingang (21 ) überträgt und im Falle einer fehlenden Funkverbindung einen Alarm ausgibt.

13. Anordnung nach einem der Ansprüche 2 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Notsignaleingang (21 ) mit mehreren Funkempfängern (90a, 90b) verbunden ist, wobei die Schutzvorrichtung (1 ) einen Signalempfänger (91 ) umfasst, der ein vom Funkempfänger (90a, 90b) ausgestrahltes Funksignal (F) empfängt, womit über das Funksignal (F) die Sig- nalqualität eines Funkkanals zwischen der Schutzvorrichtung (1 ) und einem Funkempfänger (90a, 90b) auswertbar ist und derjenige Funkkanal mit der besten Signalqualität zum Senden eines Notsignals (S) auswählbar ist.

14. Anordnung nach einem der Ansprüche 2 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass der

Notsignaleingang (21 ) oder die Schutzvorrichtung (1 ) nach einer vorgegebenen Zeitspanne prüft, ob das Notsignal (S) noch immer anliegt, und zumindest eine weitere Schalthandlung zum spannungsfrei Schalten eines weiteren Teils des Elektroarbeitsplatzes (10) auslöst, falls das Notsignal (S) nach der Zeitspanne noch anliegt.

15. Verfahren zum Durchführen von Arbeiten einer Person (8) an einem Elektroarbeitsplatz

(10) nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Person eine Schutzvorrichtung (1 ) zum Erkennen eines elektrischen Körperstroms trägt, welche im Falle eines detektierten unzulässigen Körperstroms ein Notsignal (S) ausgibt und an den Notsignaleingang (21 ) des Elektroarbeitsplatzes (10) übermittelt.

16. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzvorrichtung (1 ) im Falle eines Stromunfalls eine entfernte Stelle (60) informiert.

17. Verfahren nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzvor richtung (1 ) der entfernten Stelle (60) auch Daten zumindest eines weiteren Sensors (9) an der Schutzvorrichtung (1 ) und/oder die Position oder den Ort der Person (8) übermittelt.

18. Verfahren nach Anspruch 16 oder 17, dadurch gekennzeichnet, dass für die Person (8) nach einem Stromunfall über die entfernte Stelle (60) Hilfe koordiniert wird, vorzugsweise indem die entfernte Stelle (60) einen Helfer kontaktiert und über den Stromunfall informiert.

19. Verfahren nach einem der Ansprüche 15 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass sich im Bereich der Arbeiten durch die Person (8a) zumindest eine weitere Person (8b) aufhält, die ebenfalls eine Schutzvorrichtung (1 b) trägt, wobei zwischen der Schutzvorrichtung (1 a) der Person (8a) und der Schutzvorrichtung (1 b) der zumindest einen weiteren Person (8b) eine Kommunikationsverbindung (81 ) aufgebaut wird, wobei die Schutzvorrichtung (1 a) der Person (8a) die Schutzvorrichtung (1 b) der zumindest einen weiteren Person (8b) über die Kommunikationsverbindung (81 ) über einen Stromunfall der Person (8a) informiert.

20. Verfahren nach einem der Ansprüche 15 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzvorrichtung (1 ) im Falle eines Stromunfalls eine akustische Warnung und/oder einen akustischen Warntext ausgibt.

21. Verfahren nach einem der Ansprüche 15 bis 20, dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzvorrichtung (1 ) das Notsignal (S) über Funk an den Notsignaleingang (21 ) überträgt und im Falle einer fehlenden Funkverbindung einen Alarm ausgibt.

22. Verfahren nach einem der Ansprüche 15 bis 21 , dadurch gekennzeichnet, dass der Notsignaleingang (21 ) mit mehreren Funkempfängern (90a, 90b) verbunden wird, wobei die Schutzvorrichtung (1 ) einen Signalempfänger (91 ) umfasst, der ein vom Funkempfänger (90a, 90b) ausgestrahltes Funksignal (F) empfängt und über das Funksignal (F) die Signal- qualität eines Funkkanals zwischen der Schutzvorrichtung (1 ) und einem Funkempfänger (90a, 90b) ausgewertet wird und derjenige Funkkanal mit der besten Signalqualität zum Senden eines Notsignals (S) ausgewählt wird.

23. Verfahren nach einem der Ansprüche 15 bis 22, dadurch gekennzeichnet, dass der Notsignaleingang (21 ) oder die Schutzvorrichtung (1 ) nach einer vorgegebenen Zeitspanne prüft, ob das Notsignal (S) noch immer anliegt, und zumindest eine weitere Schalthandlung zum spannungsfrei Schalten eines weiteren Teils des Elektroarbeitsplatzes (10) auslöst, falls das Notsignal (S) nach der Zeitspanne noch anliegt.

Description:
Elektroarbeitsplatz mit Schutzausrüstung gegen Stromschlag

Die gegenständliche Erfindung betrifft einen Elektroarbeitsplatz mit einem Notaus-Schalter, der über eine Trenneinheit zumindest einen Teil des Elektroarbeitsplatzes spannungsfrei schaltet, eine Anordnung zum Ausführen von Arbeiten an einem Elektroarbeitsplatz und ein Verfahren zum Durchführen von Arbeiten einer Person an einem Elektroarbeitsplatz.

Bei Arbeiten an elektrischen Anlagen ist es üblich einen Notaus vorzusehen, um im Falle der Berührung eines unter Spannung stehenden oder stromführenden Bauteils durch eine Per- son den Bauteil spannungsfrei zu schalten. Mit solchen Schutzvorrichtungen kann die Si- cherheit von an unter Spannung stehenden Teilen oder stromführenden Teilen arbeitenden Personen vor Stromschlag durch unbeabsichtigten Kontakt erhöht werden, indem weitere anwesende Personen den Notaus im Fehlerfall auslösen. Das bedingt aber, dass sich zu- mindest eine weitere Person in der Nähe eines Stromunfalles aufhält und auch Kenntnis vom Stromunfall erlangt, was aber nicht immer der Fall ist.

Oftmals sind Arbeiten von Personen an unter Spannung stehenden Teilen notwendig, bei- spielsweise an einem Elektroarbeitsplatz zum Prüfen, Reparieren (Fehlersuche) oder Entwi- ckeln eines elektrischen Gerätes. Damit geht bei solchen Arbeiten immer eine immanente Gefährdung der durchführenden Personen einher, da im Falle eines unbeabsichtigten Kon- taktes mit stromführenden oder unter Spannung stehenden Teilen des Elektroarbeitsplatzes oder des elektrischen Gerätes durch Stromschlag Lebensgefahr oder zumindest die Gefahr von teils erheblichen Verletzungen bestehen kann. Auch in diesem Fall sind Notaus-Schalter am Elektroarbeitsplatz eine übliche Maßnahme, um die Sicherheit zu erhöhen. Aber auch in diesem Fall bedingt das, dass sich zumindest eine weitere Person in der Nähe eines Stro- munfalles aufhält und auch Kenntnis vom Stromunfall erlangt, was aber nicht immer der Fall ist.

Es ist daher die Aufgabe der gegenständlichen Erfindung die Sicherheit gegen Stromschläge bei Arbeiten durch eine Person an einem Elektroarbeitsplatz zu erhöhen.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass am Elektroarbeitsplatz zusätzlich ein Notsignaleingang vorgesehen ist, der bei Empfang eines externen Notsignals am Notsig- naleingang die Trenneinheit des Notaus-Kreises betätigt. Damit ist die Betätigung des Notaus nicht mehr allein an einer weiteren Person, die den Notaus betätigen kann, gebun- den, sondern der Notaus kann auch von extern über den Notsignaleingang aktiviert werden. Damit erhält der Elektroarbeitsplatz einen zusätzlichen Schutzeingang, der anwendungsspe- zifisch beschältet werden kann, um die Sicherheit der am Elektroarbeitsplatz arbeitenden Person zu erhöhen. Damit kann der Elektroarbeitsplatz auch dann spannungsfrei geschaltet werden, wenn eine übliche Sicherheitseinrichtung nicht ansprechen sollte, was die Sicherheit der Person erhöht. Ganz besonders vorteilhaft wird das Notsignal mit einer Schutzvorrichtung zum Erkennen eines elektrischen Körperstroms erzeugt, die von der Person getragen wird, und die im Falle eines detektierten unzulässigen Körperstroms ein Notsignal ausgibt und an den Notsignal- eingang des Elektroarbeitsplatzes übermittelt. Sobald die Schutzvorrichtung einen unzuläs- sigen Körperstrom detektiert (was entsprechend konfiguriert werden kann), wird ein Notsig- nal ausgelöst, das wiederum die Schalthandlung durch den Notsignaleingang auslöst. Auf diese Weise ist der Schutz der Person nicht mehr an die Anwesenheit einer anderen Person gebunden oder an das Ansprechen anderer Sicherheitseinrichtungen angewiesen.

Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Wirkungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen und der nachfolgenden Beschreibung.

Die gegenständliche Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die Figuren 1 bis 7 näher erläutert, die beispielhaft, schematisch und nicht einschränkend vorteilhafte Ausgestal- tungen der Erfindung zeigen. Dabei zeigt

Fig.1 einen Elektroarbeitsplatz mit einem Notsignaleingang,

Fig.2 eine von einer Person getragene Schutzvorrichtung,

Fig.3 ein Ausführungsbeispiel zum Verständigen einer entfernten Stelle über einen Stromunfall einer Person, die eine Schutzvorrichtung trägt,

Fig.4 die Verwendung eines mobilen Endgeräts für Herstellung der Funkverbindung zur entfernten Stelle,

Fig.5 die zusätzliche Erfassung der Position der Person,

Fig.6 eine mögliche Kommunikationsverbindung zwischen zwei Schutzvorrichtungen und

Fig.7 ein Elektroarbeitsplatz mit mehreren Funkempfängern zum Empfangen des Not- signals von der Schutzvorrichtung.

In Fig.1 ist ein stationärer Elektroarbeitsplatz 10, beispielsweise zur Prüfung, Reparatur oder Entwicklung elektrischer Geräte 41. Solche Arbeiten finden oftmals bei geöffnetem Gehäuse der elektrischen Geräte 41 und unter Spannung statt. Üblicherweise (aber nicht notwendi- gerweise) kommt an einem Elektroarbeitsplatz 10 ein hinlänglich bekannter Trenntransfor- mator 40 zum Einsatz, der dafür sorgt, dass die Berührung einer unter Spannung stehenden Stelle am Gerät 41 (innerhalb der Isolationsfestigkeit) zu keinem Stromfluss durch den Kör- per einer Person 8 führt, weil es auf der Sekundärseite des Trenntransformators 40 keine Verbindung zur Erde gibt. Bei gleichzeitiger Berührung von zwei unter verschiedenem Poten- tial stehenden Stellen des elektrischen Gerätes 41 , kommt es jedoch trotzdem zu einem Stromfluss durch den Körper einer daran arbeitenden Person 8. Ebenso werden allfällig vor- handene Fehlerstromschutzschalter oder Summenstromschutzschalter auf der Primärseite des Trenntransformators 40 bei einer solchen Berührung nicht ausgelöst, weil es keine Ver- bindung zum Erdpotential gibt. Somit besteht trotz des Trenntransformators 40 nach wie vor die Gefahr eines Stromschlages für eine am unter Spannung stehenden Gerät 41 arbeitende Person 8.

Am Elektroarbeitsplatz 10 ist daher oftmals ein Notaus-Schalter 20 vorgesehen, um den Elektroarbeitsplatz 10 bedarfsweise zumindest teilweise spannungsfrei zu schalten. Der Notaus-Schalter 20 aktiviert beim Betätigen eine Trenneinheit 23, beispielsweise ein Trenn- relais, um die Zuführung von elektrischer Energie zum Elektroarbeitsplatz 10 abzuschalten. Der Notaus-Schalter 20 muss von einer anwesenden Person betätigt werden. Wenn die ar- beitende Person 8 jedoch einen Stromschlag erlitten hat, kann diese unter Umständen nicht mehr selbst in der Lage sein, den Notaus-Schalter 20 zu betätigten. Eine andere Person muss nicht unbedingt anwesend sein, oder nimmt den Stromunfall unter Umständen nicht wahr. Daher ist das Vorsehen eines Notaus-Schalters 20 oftmals nur eine unzureichende zusätzliche Absicherung der an einem Elektroarbeitsplatz 10 arbeitende Person 8.

Um die Sicherheit der Person 8 gegen Stromschläge zu erhöhen, ist am Elektroarbeitsplatz 10 erfindungsgemäß zusätzlich ein Notsignaleingang 21 vorgesehen, der ein externes Not- signal S empfangen kann. Erfindungsgemäß ist folglich auch der Notsignaleingang 21 mit der Trenneinheit 23 verbunden und aktiviert die Trenneinheit 23 beim Empfang eines Not- signals S über den Notsignaleingang 21. Es könnten aber natürlich im Elektroarbeitsplatz 10 gleichwirkend auch mehrere seriell geschaltete Trenneinheiten 23 vorgesehen sein (wie in Fig.1 ), die jeweils separat angesteuert werden, beispielsweise eine Trenneinheit für den Notaus-Schalter 20 und eine Trenneinheit 23 für den Notsignaleingang 21.

Das externe Notsignal S wird generiert, um die am Elektroarbeitsplatz 10 arbeitende Person 8 vor einem Stromunfall oder vor den Auswirkungen eines Stromunfalls zu schützen. Bei Arbeiten an spannungführenden Teilen kann es Vorkommen, dass die Person 8 einen unter Spannung stehenden Teil des Elektroarbeitsplatzes 10 berührt, was, trotz eines Trenntrans- formators 40, zu einem Stromschlag durch einen elektrischen Strom durch den Körper der Person 8 führen kann. Das Auslösen der Trenneinheit 23 soll den Elektroarbeitsplatz 10 an dem die Person 8 arbeitet spannungsfrei schalten, um die Dauer eines erfolgten Strom- schlages zu minimieren.

Um ein Notsignal S im Falle eines Stromschlages zu erzeugen kann die Person 8 zusätzlich mit einer Schutzvorrichtung 1 gegen Stromschlag ausgestattet sein, wie in Fig.1 angedeutet. Eine solche Schutzvorrichtung ist an sich in ihrer grundlegenden Funktion aus dem Stand der Technik bekannt. Beispielsweise beschreibt die DE 39 03 025 A1 eine solche Schutzvor- richtung, wobei an zumindest zwei Extremitäten der Person, z.B. Armen oder Beinen, jeweils eine Elektrode angeordnet ist, die mit einem Steuergerät verbunden sind. Über die Elektro- den wird durch das Steuergerät ein Körperstrom durch Kontakt eines elektrischen Fremdpo- tentials erfasst. Wird ein solcher Stromfluss erkannt, so aktiviert das Steuergerät eine Ab- schalteinrichtung, mit der die weitere Stromzufuhr in die Kontaktstelle unterbrochen wird. Die Elektroden und das Steuergerät können dabei an einem Kleidungsstück angeordnet sein und die Verbindung zwischen Steuergerät und Abschalteinrichtung ist kabellos ausgeführt. Eine ähnliche Schutzvorrichtung zeigt auch die DE 44 38 063 A1.

Die gegenständliche Erfindung nutzt eine Schutzvorrichtung 1 wie mit Bezugnahme auf die Fig.2 näher erläutert wird. Die Schutzvorrichtung 1 , oder zumindest Teile davon, ist an einem Bekleidungsstück 2, hier ein Hemd, angeordnet oder integriert. Selbstverständlich kommen als Bekleidungsstück 2 auch andere Teile in Frage, z.B. eine Hose, ein Pullover, ein T-Shirt, eine Jacke, ein Overall, usw. Auch Kombinationen mehrerer Teile kommen als Bekleidungs- stück 2 in Frage, z.B. eine Kombination aus Hose und Hemd, usw. Am Bekleidungsstück 2 ist zumindest ein Sensor 3 angeordnet, um einen durch den menschlichen Körper fließenden elektrischen Körperstrom zu detektieren. Als Sensor 3 kommen beispielsweise Elektroden 5 in Frage, um ein elektrisches Potential oder einen elektrischen Strom zu erfassen. Die Elekt- roden 5 sind vorzugsweise an exponierten Stellen des Bekleidungsstückes 2 angeordnet, beispielsweise im Bereich von Extremitäten, also beispielsweise an Ärmeln, Hosenbeinen oder Kapuzen. Als Sensor 3 kommt auch ein biometrischer Sensor 7 in Frage, um ein bio- metrisches Signal, beispielsweise die Frequenz des Herzschlages, die Amplitude oder den Verlauf des Herzschlages, die Atemfrequenz, den Hautwiderstand, usw., zu erfassen. Durch Auswertung des biometrischen Signals, insbesondere des Herzschlages (Frequenz, Amplitude und/oder Verlauf), kann ebenfalls auf einen fließenden elektrischen Körperstrom geschlossen werden.

Der Sensor 3, oder die Sensoren, kann dazu vorzugsweise im Bekleidungsstück 2 integriert sein, kann aber auch separat angelegt werden, beispielsweise mittels einer Manschette, ei- nes Armbands oder eines Gurtes. In einer möglichen Ausführung könnte ein Sensor 3 als Elektrode 5 in Form einer bekannten Rogowski Spule ausgeführt sein (wie in Fig.2), um ei- nen durch eine Extremität, oder anderen Teil des menschlichen Körpers, fließenden elektri- schen Strom zu erfassen. Dazu kann die Elektrode 5 ringförmig um eine Extremität gelegt sein, z.B. in einem Bund eines Ärmels oder eines Hosenbeins des Bekleidungsstückes 2.

Für die Erfassung eines elektrischen Potentials muss die Elektrode 5 elektrisch leitend an der Haut anliegen, während das z.B. im Falle einer Rogowski Spule nicht unbedingt erforder- lich wäre. Um den Herzschlag zu erfassen könnte im Bekleidungsstück 2 ein entsprechender biometrischer Sensor 7, z.B. ein Herzfrequenzsensor, im Bekleidungsstück 2 im Bereich der Brust integriert sein, oder es könnte ein entsprechender Brustgurt angelegt werden.

Ein Sensor 3 ist über zumindest eine Signalleitungen 4 mit einer Auswerteeinheit 6 verbun- den. In der Auswerteeinheit 6 werden die mit dem zumindest einen Sensor 3 erfassten Sig- nale ausgewertet. Beispielsweise kann ein mit einer Elektrode 5 als Sensor 3 erfasstes elekt- risches Potential oder ein erfasster fließender elektrischer Strom ausgewertet werden. Zwi- schen zwei erfassten elektrischen Potentialen, beispielsweise mit zwei als Elektroden 5 aus- geführten Sensoren 3, kann eine anliegende elektrische Spannung ermittelt und in der Aus- werteeinheit 6 ausgewertet werden. Es kann auch zwischen zwei Elektroden 5 regelmäßig oder ständig eine Widerstandsmessung erfolgen, um zu prüfen ob das Kleidungsstück ord- nungsgemäß mit dem Körper der Person 8 verbunden ist. Die Auswertung des Körperstroms oder Potentialunterschieds kann analog mit geeigneter Hardware oder digital, was eine A/D- Wandlung und entsprechende Hardware und Software erforderlich macht, erfolgen. Die Auswerteeinheit 6 erzeugt im Falle eines erkannten gefährlichen Körperstromes, beispiels- weise eines abnormalen Herzschlages, eines erfassten gefährlichen Stromflusses oder einer gefährlichen Potentialdifferenz (Spannung) zwischen zwei Elektroden 5, was wiederum zu einem Stromfluss durch den Körper führt, ein Notsignal S, das genutzt werden kann, um eine gewünschte Aktion auszulösen. Hierzu können in der Auswerteeinheit 6 natürlich auch ent- sprechende Grenzwerte für einen zulässigen Körperstrom, beispielsweise eine zulässige Potentialdifferenz oder einen zulässigen Strom, hinterlegt oder vorgegeben werden, die auch änderbar sein können. Ebenso können in der Auswerteeinheit 6 auch Muster eines biometri- schen Signals hinterlegt sein, die auf einen gefährlichen Körperstrom schließen lassen.

In vorteilhafter Weise können am Bekleidungsstück 2 verschiedene Sensoren 3 vorgesehen sein, um die Sicherheit der Erkennung von gefährlichen elektrischen Körperströmen zu er- höhen. Beispielsweise könnten Elektroden 5 an Extremitäten vorgesehen sein und zusätzlich ein biometrischer Sensor 7 zur Erfassung des Herzschlages, wie in Fig.2 dargestellt.

Ebenso kann durch Vorsehen von Redundanzen die Sicherheit der Schutzvorrichtung 1 er- höht werden. Beispielsweise kann pro Sensor 3 mehr als eine Signalleitung 4 vorgesehen sein, wodurch mögliche Kabelbrüche oder Kontaktfehler nicht zum Ausfall der Sicherheits- funktion führen müssen oder ein Kabelbruch oder Kontaktfehler sogar erkannt, und gegebe- nenfalls auch angezeigt, werden kann.

Die Auswerteeinheit 6 wird vorzugsweise von der Person 8, die die Schutzvorrichtung 1 trägt, gehalten oder getragen. Beispielsweise könnte diese in einer Umhängetasche oder einem Rucksack angeordnet sein, könnte aber auch in einer Tasche des Bekleidungsstückes 2 gesteckt sein oder könnte vorteilhafterweise, ganz oder teilweise, auch im Bekleidungs- stück 2 integriert sein, beispielsweise in Form eines intelligenten Kleidungstückes mit inte grierter Elektronik.

Das Notsignal S kann grundsätzlich kabelgebunden oder kabellos ausgegeben werden und am Notsignaleingang 21 kabelgebunden oder kabellos empfangen werden.

Die Schutzvorrichtung 1 besteht somit beispielsweise aus einem Bekleidungsstück 2 mit zu- mindest einen Sensor 3 und einer Auswerteeinheit 6, die mit zumindest einer Signalleitung 4 mit dem zumindest einen Sensor 3 verbunden ist und die ein vom Sensor 3 erfasstes Signal auswertet, um einen gefährlichen elektrischen Körperstrom zu erfassen. Das Notsignal S der Auswerteeinheit 6 oder die Schutzvorrichtung 1 als solche kann nun auf verschiedenste Weise verwendet werden, um die Sicherheit einer Person 8 gegen Stromschlag zu erhöhen, wie nachfolgend im Detail ausgeführt.

In der Schutzvorrichtung 1 , vorzugsweise am Bekleidungsstück 2 oder an einem externen Gerät, das in Datenverbindung mit der Schutzvorrichtung 1 steht, kann optional zumindest ein weiterer Sensor 9 zur Erfassung einer weiteren Größe vorgesehen sein, wobei mit der weiteren Größe ein weiterer Zustand der Person 8 (neben einem möglichen Körperstrom) erfasst wird. Der weitere Sensor 9 kann beispielsweise ein Beschleunigungssensor sein, um einen Fall der Person 8 feststellen zu können. Mittels eines Lagesensors als weiterer Sensor 9 kann erkannt werden, wenn die Person 8 liegt. Der weitere Sensor 9 kann zur Aufnahme eines EKG (Elektrokardiogramm) ausgestaltet sein, das in Zusammenhang mit einem Stro- munfall wichtige Information über den Zustand der verunfallten Person 8 liefern kann. Mittels eines Beschleunigungssensors oder Bewegungssensors als weiterer Sensor 9 kann auch die Atmung der verunfallten Person 8 erfasst werden. Natürlich können auch mehrere weite- re Sensoren 9 an der Schutzvorrichtung 1 vorgesehen sein, wobei beliebige Kombinationen der obigen Sensoren 9 denkbar sind.

Mit dem Sensor 3, oder den Sensoren 3, erfasste Werte und/oder mit dem zumindest einen weiteren Sensor 9 erfasste Werte können in der Schutzvorrichtung 1 in einer Speicherein- heit, beispielsweise in der Auswerteeinheit 6, auch gespeichert werden. Das ermöglicht es gespeicherte Werte zu einem späteren Zeitpunkt auszulesen oder auch an andere Stellen zu übertragen.

Wird ein Kontakt der Person 8 mit einem stromführenden oder unter Spannung stehenden Teil, was einen durch die Person 8 fließenden Körperstrom verursacht, durch die Schutzvor- richtung 1 wie oben beschrieben detektiert, wird ein Notsignal S ausgelöst. Im gezeigten Ausführungsbeispiel nach Fig.1 erfolgt die Übermittlung des Notsignals S kabellos, bei- spielsweise über eine Funkverbindung. Am Elektroarbeitsplatz 10 ist zusätzlich ein Notsig- naleingang 21 vorgesehen, der das Notsignal S empfängt und die Trenneinheit 23 betätigt. Durch die Schalthandlung wird der Elektroarbeitsplatz 10 ström- und spannungslos geschal- tet. Der Notsignaleingang 21 muss aber nicht zwingend im Elektroarbeitsplatz 10 integriert sein, sondern könnte auch als separate Einheit ausgeführt sein, die mit dem Elektroarbeits- platz 10 verbunden ist.

Die Schutzvorrichtung 1 löst über den Notsignaleingang 21 eine Schalthandlung aus, die darauf abzielt, den Teil, der von einer Person 8 berührt wird, spannungsfrei zu schalten. Es sind aber Situationen denkbar, dass eine solche Schalthandlung zwar ausgeführt wird, aber diese nicht zum gewünschten Erfolg, also Spannungsfreiheit des kontaktierten Teils, führt. Das kann beispielsweise passieren, wenn zwar ein Stromkreis unterbrochen wird, aber ein weiterer Stromkreis vorhanden ist, der nicht unterbrochen wird. Daher kann im Notsignalein- gang 21 , der das Notsignal S empfängt und eine Schalthandlung auslöst, oder in der Schutzvorrichtung 1 auch überwacht werden, ob die Schalthandlung innerhalb einer vorge- gebenen Zeitspanne, beispielsweise 100ms, zum gewünschten Erfolg führt, nämlich Herstel- lung der Spannungsfreiheit. Wenn beispielsweise nach der Schalthandlung kein Notsignal S mehr von der Schutzvorrichtung 1 empfangen wird, kann von einer erfolgreichen Schalthand- lung ausgegangen werden. Kann in der festgelegten Zeitspanne keine Spannungsfreiheit festgestellt werden, kann der Notsignaleingang 21 eine weitere Schalthandlung auslösen, beispielsweise um zumindest einen weiteren Stromkreis wegzuschalten. Oftmals ist es bei- spielsweise so, dass nur gewisse Teile der elektrischen Anlage an einem Stromkreis hän- gen, andere elektrische Teile aber in einem anderen Stromkreis. Damit könnte zuerst wie beschrieben ein erster Stromkreis getrennt werden und in einem zweiten Schritt, wenn der erste Schritt erfolglos blieb, ein definierter weiterer Stromkreis. Dazu kann der Notsignalein- gang 21 auch noch in weitere Stromkreise des Elektroarbeitsplatzes 10 geschaltet sein. Da- bei können natürlich verschiedene Hierarchien von Stromkreisen definiert sein, die nachei- nander weggeschaltet werden.

Die Schutzvorrichtung 1 kann aber noch zusätzliche Funktionen enthalten oder realisieren. Diese zusätzliche Funktionen sind optional und können einzeln oder auch in beliebigen Kombinationen eingesetzt werden.

In vielen Situationen kann die Schutzvorrichtung 1 über einen Notsignaleingang 21 erfolg- reich eine Schalthandlung auslösen und damit den Elektroarbeitsplatz 10 ström- und span- nungslos schalten. Wenn die Schutzvorrichtung 1 aktiviert wird, ist es in diesen Situationen aber bereits zu einem Stromschlag gekommen. Die betroffene Person 8 kann aber mitunter an entlegenen Stellen oder alleine arbeiten, sodass trotz der Aktivierung der Schutzvorrich- tung 1 keine Hilfe für die verunfallte Person 8 kommt. Dasselbe gilt, wenn die Schutzvorrich- tung 1 aus welchen Gründen auch immer versagt, also die Schutzvorrichtung 1 zwar an- spricht, aber keine Spannungsfreiheit hergestellt werden kann. Es kann daher vorgesehen sein, dass die Schutzvorrichtung 1 nicht nur ein Notsignal S erzeugt und ausgibt, sondern mit einer Sendeeinheit 64, wie z.B. ein Mobilfunksender 63, auch eine Funkverbindung 62 (an- gedeutet durch strichlierte Linie) zu einer konfigurierten entfernten Stelle 60 aufbaut und da- mit eine andere, entfernte Person 61 alarmiert, wie in Fig.3 dargestellt.„Entfernt“ bedeutet in diesem Zusammenhang, dass diese weitere Person 61 zumindest so weit von der verunfall- ten Person 8 entfernt ist, dass diese weitere Person 61 den Zustand der verunfallten Person weder visuell noch akustisch unmittelbar wahrnehmen kann. Die weitere Person 61 kann beispielsweise in einer Notfallzentrale sitzen, die an einem gänzlich anderen Ort sein kann. Die Schutzvorrichtung 1 kann die Funkverbindung 62 über die Sendeeinheit 64 direkt auf- bauen, beispielsweise mittels eines Mobilfunksenders 63, der im Bekleidungsstück 2 inte griert ist, beispielsweise wieder als Teil einer intelligenten Kleidung. Alternativ kann die Schutzvorrichtung 1 die Funkverbindung 62 auch indirekt aufbauen, beispielsweise indem sich die Schutzvorrichtung 1 über die Sendeeinheit 64 über eine geeigneten Datenverbin- dung 65, beispielsweise Bluetooth, mit einem mobilen Endgerät 66 der Person 8, beispiels- weise eine Smartphone, verbindet (z.B. mittels Bluetooth), das dann die Funkverbindung 62 zur entfernten Stelle 60 aufbaut, wie in Fig.4 dargestellt. Über die Funkverbindung 62 kann eine vorgegebene Nachricht gesendet werden, beispielsweise eine Textnachricht (z.B. per SMS), eine Datenübermittlung (z.B. per E-Mail) oder ein Anruf. Die weitere Person 61 in der entfernten Stelle 60 kann dabei ebenfalls ein mobiles Endgerät 67 bei sich tragen, das bei Bedarf mit der Funkverbindung 62 verbunden werden kann, beispielsweise über ein Mobil- funknetz. Es ist offensichtlich, dass die entfernte Stelle 60 (z.B. Notfallzentrale) nicht ortsge- bunden sein muss, insbesondere, wenn die weitere Person 61 ebenfalls ein mobiles Endge- rät 67 zur Kontaktierung verwendet.

Die Sendeeinheit 64, z.B. in Form eine Mobilfunksender 63, kann dabei in der Auswerteein- heit 6 oder auch im Bekleidungsstück 2 (beispielswiese in Form einer intelligenten Kleidung) selbst integriert sein. Die Sendeeinheit 64 kann von der Auswerteinheit 6 der Schutzvorrich- tung 1 gesteuert sein.

Die weitere Person 61 kann dann Hilfe für die verunfallte Person 8 koordinieren. Beispiels- weise kann in einer Notfallzentrale der Einsatzort von Personen 8, die an stromführenden oder unter Spannung stehenden elektrischen Anlagen 10 arbeiten, bekannt sein. Beispiels- weise sind Wartungsarbeiten an der Anlage geplant und es ist bekannt, wann und wo diese durchgeführt werden. Die Schutzvorrichtung 1 kann einer bestimmten Person 8 zugeordnet sein und kann auch eine eindeutige Identifikation aufweisen (beispielsweise eine Mobilfunk- nummer). Damit kann in der Notfallzentrale ein eingehender Notruf von einer Schutzvorrich- tung 1 einem Ort und/oder eine Person 8 zugeordnet werden, womit die Hilfe durch einen Helfer gezielt koordiniert werden kann.

Die Schutzvorrichtung 1 kann auch mit einer Einheit zur Positionsbestimmung ausgestattet sein. Dazu kann beispielsweise die Einheit 72 zur Positionsbestimmung, beispielsweise ein GPS (Global Positioning System) Sensor, am Bekleidungsstück 2 angeordnet werden (wie in Fig.5 strichliert angedeutet), oder in dieses integriert werden, beispielsweise in einer intelli genten Kleidung mit integrierter Elektronik. Selbstverständlich kommen dafür auch andere Satellitennavigationssysteme in Frage, wie beispielsweise GALILEO. Es gibt aber natürlich auch andere Möglichkeiten, die Position einer Person 8 mittels einer Einheit 72 zur Positi- onsbestimmung zu bestimmen. Beispielsweise könnte aus der Verfügbarkeit von WLAN (Wireless LAN) Netzen ein Rückschluss auf die aktuelle Position gezogen werden. Auch über ein Mobilfunknetz könnte eine Positionsbestimmung erfolgen, beispielsweise mittels GSM-Ortung.

Die Schutzvorrichtung 1 kann aber auch mit einem externen Gerät 70, welches eine Positi- onsbestimmung durchführen kann, als Einheit 72 zur Positionsbestimmung verbunden sein, wie beispielsweise in Fig.5 dargestellt. Heutige Mobiltelefone oder Smart Phones haben in der Regel eine Positionsbestimmung integriert. Damit kann die Schutzvorrichtung 1 mit dem externen Gerät 70 über eine Datenverbindung 71 , beispielsweise Bluetooth, verbunden wer- den, um vom externen Gerät 70 die aktuelle Position der Person 8 zu erhalten. Zur Verbin- dung könnte in der Schutzvorrichtung 1 beispielsweise wieder eine Sendeeinheit 64 vorge- sehen sein. Die aktuelle Position kann in der Schutzvorrichtung 1 , vorzugsweise in der Aus- werteinheit 6 der Schutzvorrichtung 1 , gespeichert werden, vorzugsweise mit weiteren De- tails eines Stromunfalls, wie beispielsweise Datum, Uhrzeit, Dauer des Körperstromes, Höhe des Stromflusses, um eine spätere Auswertung zu ermöglichen. Unter aktueller Position werden hierbei sowohl Geokoordinaten verstanden, als auch ein konkreter Ort. Nachdem viele externe Geräte 70 häufig auch eine Ortungsfunktion besitzen, kann auch direkt der Ort als aktuelle Position verwendet werden.

Selbstverständlich kann die aktuelle Position oder der aktuelle Ort auch an eine entfernte Stelle 60 (wie in Fig.3 oder 4) übertragen werden, um die Koordination von Hilfe für die ver- unfallte Person 8 zu unterstützen. Die aktuelle Position oder der aktuelle Ort könnte auch in bestimmten Zeitabständen an die entfernte Stelle 60 übermittelt werden, um immer eine ak- tuelle Position oder einen aktuellen Ort der Person 8 zu kennen.

Es ist offensichtlich, dass bei der Benachrichtigung einer entfernten Stelle 60 von der Schutzvorrichtung 1 natürlich auch zusätzliche Information übertragen werden kann, bei- spielsweise Daten von weiteren Sensoren 9 an der Schutzvorrichtung 1 zum Zustand der Person 8, beispielsweise Lage der Person 8 (Fall, Person liegt), Puls, EKG, Atmung. Solche zusätzliche Information kann für die Koordination der Hilfe und den Rettungseinsatz wichtig sein.

Die entfernte Stelle 60 kann aber natürlich auch insofern automatisiert sein, dass im Falle einer eingehenden Nachricht eines Stromunfalls einer Person 8 automatisiert gewisse Hand- lungen gesetzt werden, beispielsweise die Verständigung eines Rettungsdienstes oder Hel- fers, eventuell auch mit der bestimmten Position oder den Ort der Person 8 und eventuell auch mit weiteren vorhandenen Daten.

Dazu könnte die entfernte Stelle 60 auch einen, oder auch mehrere, Helfer in der Nähe der verunfallten Person 8 ermitteln und diesen gezielt über den Stromunfall informieren. Dazu kann der Helfer mit einer Kommunikationseinheit, beispielsweise ein Mobiltelefon oder Smart Phone, ausgestattet sein, die von der entfernten Stelle 60 oder von einer weiteren Person 61 in der entfernten Stelle 60 mit einer entsprechenden Nachricht kontaktiert wird. Die Nachricht könnte eine SMS, E-Mail, oder ähnliches sein, oder auch ein Anruf.

Ein Helfer in der Nähe der verunfallten Person könnte dadurch ermittelt werden, dass in der entfernten Stelle 60 die Positionen aller in Frage kommenden Helfer bekannt sind. Bei- spielsweise könnten der entfernten Stelle 60 über die Kommunikationseinheiten der Helfer in vorgegebenen Abständen laufend die aktuellen Positionen übermittelt werden. Eine Nähe könnte aber auch so bestimmt werden, dass festgestellt wird, ob eine Kommunikationsein heit der verunfallten Person 8, beispielsweise ein mobiles Endgerät 66, mit einer Kommuni kationseinheit eines Helfers Nachrichten austauschen können, beispielsweise über Blue- tooth, oder ob beide das gleiche WLAN-Netz empfangen können. Das könnte der entfernten Stelle 60 auch von der jeweiligen Kommunikationseinheit laufend mitgeteilt werden, damit die entfernte Stelle 60 immer einen aktuellen Status hat.

Es ist auch denkbar, dass sich zur Durchführung von Arbeiten an stromführenden Teilen der elektrischen Anlage 10 gleichzeitig mehrere Personen im Bereich der Arbeiten aufhalten. In solchen Situationen kann es Vorkommen, dass ein Stromunfall einer Person 8 von anderen Personen im Umfeld, auch in unmittelbarer Nähe, nicht wahrgenommen wird. Dadurch kön nen auch andere Personen in Gefahr kommen, beispielsweise, weil sie die im Stromkreis befindliche Person 8 berühren oder weil sie auch den unter Spannung stehenden Teil berüh ren. Abgesehen davon ist eine effiziente Handlung zur Rettung der verunfallten Person 8 oder der Schutz anderer Personen im Umfeld, beispielsweise durch Ausschalten oder Kurz schließen des Stromkreises oder auch durch Wegrempeln der verunfallten Person 8, nur dann möglich, wenn zumindest eine andere Person im Umkreis Kenntnis vom Stromunfall erlangen. Auch in solchen Fällen kann eine erfindungsgemäße Schutzvorrichtung 1 vorteil- haft eingesetzt werden, wie anhand der Fig.6 beispielhaft beschrieben wird.

Es wird dabei davon ausgegangen, dass sich mehrere Personen 8a, 8b mit jeweils einer Schutzvorrichtung 1a, 1 b im Umfeld eines unter Spannung stehenden Bauteils befinden und dass die Schutzvorrichtungen 1 a, 1 b in Kommunikationsverbindung stehen. Dazu kann jede Schutzvorrichtung 1a, 1 b mit einer Kommunikationseinheit 80a, 80b ausgeführt sein, um eine Kommunikationsverbindung 81 , beispielsweise Bluetooth, aufbauen zu können. Die Kommu- nikationsverbindung 81 kann aber auch indirekt aufgebaut werden, beispielsweise so wie zu Fig.4 erläutert über ein mobiles Endgerät 66 einer Person 8a, 8b. Die Kommunikationsein heiten 80a, 80b der beiden Schutzvorrichtungen 1 a, 1 b müssen aber auch nicht unmittelbar miteinander kommunizieren. Denkbar wäre es beispielsweise, dass im Bereich der Arbeiten eine Kommunikationszentrale 82 aufgestellt wird, mit der sich die einzelnen Schutzvorrich tungen 1a, 1 b über deren Kommunikationseinheiten 80a, 80b verbinden, wie in Fig.6 ange- deutet. Die Kommunikationsverbindung 81 wird dann über die Kommunikationszentrale 82 hergestellt. Die Kommunikationsverbindung 81 kann permanent aufgebaut sein, oder kann auch anlassbezogen aufgebaut werden. Löst eine Schutzvorrichtung 1a einer Person 8a ein Notsignal S aus, weil diese Person 8a in einen Stromkreis gerät, so wird über die Kommuni kationseinheit 80a der Schutzvorrichtung 1 a die zumindest eine weitere Person 8b im Um kreis über die Kommunikationsverbindung 81 und die Kommunikationseinheit 80b der Schutzvorrichtung 1 b darüber informiert. Dazu kann an einer Schutzvorrichtung 1 auch eine entsprechende Signalisierungseinheit, beispielsweise ein akustischer, visueller oder palpab- ler Alarm, vorgesehen sein. Wenn eine Schutzvorrichtung 1 zusätzlich mit einer eindeutigen Kennung versehen ist, kann zusätzlich auch noch übermittelt werden, welche Schutzvorrich tung 1 betroffen ist, um die verunfallte Person 8a leichter ausfindig machen zu können. Da- mit kann die Hilfe für eine verunfallte Person 8a erheblich beschleunigt werden.

Statt einer aufgestellten Kommunikationszentrale 82 im Bereich der Arbeiten könnte die be- schriebene Kommunikation auch über eine (beliebig) weit entfernte Stelle 60 als Kommuni kationszentrale, beispielsweise wie in Fig.3 oder 4 beschrieben, erfolgen.

Die Schutzvorrichtung 1 der verunfallten Person 8, bzw. eine Kommunikationseinheit 80 der Schutzvorrichtung 1 auch ein damit gekoppeltes externes Gerät 70, beispielsweise ein Mobil- telefon das die Person 8 mitführt, kann auch mit lautem akustischen Signal, optional auch mit gesprochenem Warntext, umgebende, eventuell auch ungeschulte und nicht ausgerüstete, Personen 8 auf die Gefahr und die benötigte Hilfe aufmerksam machen. Eine akustische Warnung wie„Achtung - Stromunfall - diese Person steht unter Spannung. Person nicht anfassen. Stromkreis unterbrechen oder Person vom Stromkreis wegrempeln“ oder„Achtung - Stromunfall - diese Person hat einen elektrischen Schlag bekommen. Berührbare Teile unter Spannung sind in der Nähe“ wäre beispielsweise denkbar.

Im Falle einer Funkverbindung zur Übermittlung des Ausgabesignals S von der Schutzvor richtung 1 an einen Funkempfänger 90 mit einem Notsignaleingang 21 , kann natürlich über prüft werden, entweder laufend oder zumindest zu Beginn der Arbeiten, ob überhaupt eine Funkverbindung besteht. Falls nicht, kann an der Schutzvorrichtung 1 ein entsprechender Alarm angezeigt werden, beispielsweise akustisch, visuell oder palpabel. Das gleiche gilt natürlich, wenn in der Schutzvorrichtung 1 ein niedriger Ladezustand einer Energieversor gung der Schutzvorrichtung 1 festgestellt wird.

In gewissen Anwendungen, insbesondere in Gebäuden kann die Funkverbindung zwischen der Schutzvorrichtung 1 und dem Funkempfänger zum Empfangen des Ausgabesignals, leicht und unerkannt abreißen, insbesondere wenn sich die Person, die die Schutzvorrich tung 1 trägt, bewegt. Das kann zu Fehlauslösungen führen, wenn ein fehlendes Funksignal im Funkempfänger eine Schalthandlung auslöst. Im schlimmsten Fall besteht für die tragen de Person 8 durch die Schutzvorrichtung 1 unbemerkt kein Schutz mehr. Ein Notsignaleingang 21 der mit Funk funktioniert könnte je nach Gefährlichkeit der Anwen dung auch unterschiedlich konfiguriert werden, so dass eine Unterbrechung der Funkverbin dung bei sehr gefährlicher Anwendung einen Ausschaltvorgang erzwingt, und bei weniger kritischen Anwendung dies nicht tut.

Abgesehen davon können im Arbeitsbereich der Person 8 räumlich verteilt zumindest zwei Funkempfänger 90a, 90b zum Empfangen eines Notsignals S von der Schutzvorrichtung 1 vorgesehen sein, wie in Fig.7 dargestellt. Die Funkempfänger 90a, 90b sind mit dem Notsig- naleingang 21 verbunden, um ein Notsignal S von der Schutzvorrichtung 1 zu erfassen und eine Handlung auszulösen.

Die Schutzvorrichtung 1 kann auch in bidirektionaler Funkverbindung mit den Funkempfän gern 90a, 90b stehen. Das bedeutet, dass an der Schutzvorrichtung 1 ein Signalempfänger 91 vorgesehen sein muss, um ein Funksignal F, das von einem Sender 92a, 92b im Funk empfänger 90a, 90b ausgestrahlt wird, empfangen zu können. Der Signalempfänger 91 ist vorzugsweise am Bekleidungsstück 2 angeordnet oder in das Bekleidungsstück 2 integriert und mit der Auswerteeinheit 6, oder einer anderen Recheneinheit in der Schutzvorrichtung 1 , verbunden. Das Funksignal F von einem Funkempfänger 90a, 90b wird dauernd oder zu- mindest in regelmäßigen Abständen ausgestrahlt, und wird vom Signalempfänger 91 der Schutzvorrichtung 1 empfangen. Die Schutzvorrichtung 1 ist damit in der Lage die Signal- qualität des Funkkanals zwischen der Schutzvorrichtung 1 und einem Funkempfänger 90a, 90b auszuwerten. Damit kann die Schutzvorrichtung 1 entscheiden, über welchen der ver fügbaren Funkkanäle das Notsignal S gesendet wird.

In einem Gebäude oder einer Anlage können verteilt eine Vielzahl solcher Funkempfänger 90a, 90b angeordnet sein und die Schutzvorrichtung 1 wählt jeweils einen Funkempfänger 90a, 90b aus, beispielsweise den Funkkanal mit der besten Signalqualität, um darüber das Notsignal S zu senden. Auf diese Weise kann sich die Person 8, die die Schutzvorrichtung 1 trägt, ohne Verlust der Funkverbindung durch das Gebäude oder die Anlage bewegen.

Für die Erfindung ist es aber prinzipiell unerheblich wo die Entscheidung getroffen wird über welchen Funkempfänger 90a, 90b kommuniziert werden soll. Die Entscheidung könnte im Signalempfänger 91 , in den Funkempfängern 90a, 90b oder im Notsignaleingang 21 oder auch anderswo getroffen werden.