Elektronisch kommutierter Gleichstrommotor Die Erfindung betrifft einen elektronisch kommutierten Gleichstrommotor mit einem Luftspalt, in dem eine Statorwicklung angeordnet ist, mit einem auf der einen Seite dieses Luftspalts ange- ordneten ersten permanentmagnetischen Rotor und mit einem auf der gegenüberliegenden Sei- te des Luftspalts angeordneten zweiten permanentmagnetischen Rotor, der gleichachsig zum ersten Rotor angeordnet ist, aber keine mechanische Verbindung zum ersten Rotor aufweist.
Aus der DE 195 03 521 A1 ist ein elektronisch kommutierter Antriebsmotor mit ebenem Luftspalt und mit einem auf dem Rotor befestigten Lüfterrad bekannt. Solche Motoren sind wegen ihres einfachen Aubaus recht preisgünstig und werden deshalb u. a. auch in Kraftfahr- zeugen im Innenraum eingebaut. Dort darf ein bestimmter Geräuschpegel nicht überschritten werden. Es ist deshalb wichtig, daß der Rotor des Gebläses durch die auftretenden Fahrbe- schleunigungen nicht in Schwingung gerät, sondern fest im Spurlager gehalten wird. Die dafür notwendige Axialkraft wird hier über die magnetische Kopplung zwischen Rotormagnet und eine im Stator liegende Stahlscheibe hergestellt. Nachteilig ist, daß dabei Wirbelströme auftreten, die den Wirkungsgrad des Motors verschlechtern und indirekt wiederum eine Laufgeräusch- erhöhung bewirken. Ein weiterer Nachteil derart aufgebauter Scheibenläufermotoren ist, daß generell große elektromagnetisch verursachte axiale Wechselkräfte vorhanden sind, die das ganze System in Schwingung versetzen können.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, mit vertretbarem Aufwand einen noch geräuschärme- ren Elektromotor der in Rede stehenden Art bereitzustellen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1,12,15 oder 22 gelöst. Besonders vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.
Es zeigen : Fig. 1 : Ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Gleichstrommotors im Schnitt ; Fig. 2 : ein zweites Ausführungsbeispiel mit einer Gehäusevariante ; Fig. 3 : ein drittes Ausführungsbeispiel ; und Fig. 4 : ein viertes Ausführungsbeispiel.
Fig. 1 zeigt einen erfindungsgemäßen Gleichstrommotor, der in einem Gehäuse 1 angeordnet ist. Ein mit dem Gehäuse 1 verbundener Statorträger 3 enthält ein Lagertragrohr 22. Der Statorträger 3 erstreckt sich durch den als Doppelpfeil dargestellten Luftspalt 2 des Motors und bildet im wesentlichen parallele Wände 25,26, zwischen denen eine Statorwicklung 4 angeordnet ist. Auf der einen Seite des Luftspalts 2 ist ein erster permanetmagnetischer Rotor 6 und auf der gegenüberliegenden Seite des Luftspalts 2 ein zweiter permanentmagnetischer Rotor 7 angeordnet, der gleichachsig zum ersten Rotor 6 montiert ist, aber keine mechanische Verbindung zum ersten Rotor 6 aufweist. In diesem Ausführungsbeispiel dient nur der erste Rotor 6 zum Antrieb einer Last, beispielweise ein am Rotor befestigtes Lüfterrad 21. Je nach Bedarf kann auch der hier frei mitlaufende zweite Rotor zum Antieb einer weiteren Last benutzt werden.
Das Lüfterrad 21 wird von einer ersten Wandung 31 des Gehäuses 1 umgeben und ist im Bereich des Lüfterrades 21 zur Luftführung für dieses Lüfterrad ausgebildet. Eine zweite Wandung 32 umgibt die Peripherie des zweiten Rotors 7. Die beiden Rotoren 6,7, sind mechanisch im wesentlichen identisch ausgebildet und ihre Permanentmagnete 11 im wesentlichen identisch magnetisiert. In dem Lagertragrohr 22 ist je eine Radiallageranordnung 23 zur radialen Lagerung der Wellen 12 der beiden Rotoren 6,7 vorgesehen. Zwischen den beiden Radiallagern 23 ist ein Axiallagerelement 24, vorzugsweise eine Kunststoffscheibe angeordnet, gegen das der eine Rotor mit dem freien Ende seiner Welle 12 von einer Seite und der andere Rotor 7 mit dem freien Ende seiner Welle 12 von der anderen Seite anliegt. Dabei werden die Rotoren 6,7 durch ihre wechselseitige magnetische Anziehung gegen dieses Axiallagerelement 24 gezogen.
Zwischen den Wänden 25,26 ist ein stationärer axial polarisierter Positionsmagnet 15 angeordnet, der im Zusammenwirken mit den Permanentmagneten 11 der Rotoren 6,7 die Stellung dieser beiden Rotoren im stromlosen Zustand beeinflußt (z. B. Startstellung).
Die Rotoren 6,7 bestehen aus einem Kunststoffteil 8, das als Träger für die ringförmigen, axial magnetisierten Rotormagneten 11 dient. In diesem Teil 8 ist ein Ende der Welle 12 des Rotors befestigt und ein durch Clipsen befestigtes weichmagnetisches Rückschlußteil 9 angeordnet, auf dem der ringförmige Rotormagnet 11 befestigt ist, z. B. durch Kleben. Das als Ringscheibe ausgebildete Rückschlußteil 9 wird über dessen inneren Rand in eine entsprechende radiale Ringnut 13 des Kunststoffteils 8, welches vorzugsweise als Spritzgußteil hergestellt ist, eingeclipst. Das Rückschlußteil 9 liegt auf einer Bodenfläche 14 des Kunststoffteils 8 auf.
In Fig. 2 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel, insbesondere eines weiteren Beispiels eines Gehäuses 50 des erfindungsgemäßen Motors dargestellt. Der übrige Aufbau des Motors (Rotor und Stator) entspricht dem des Motors gemäß Fig. 1 und wurde deshalb nicht nochmals eingezeichnet. Dieses Gehäuse 50 weist zwei im wesentlichen gleiche napfförmige Gehäuseteile 51,52 auf, die sich in entgegengesetzten Richtungen öffnen und mit ihren Bodenabschnitten 41, 42 unter Bildung eines zur Aufnahme der Statorwicklung 4 (Flachwicklung) ausgebildeten Spalts, der den Luftspalt 2 für den Motor bildet, einander gegenüberliegen. Das Gehäuse 50 ist uni- versell montierbar.
Die Gehäuseteile 51,52 sind durch das Lagertragrohr 22 miteinander verbunden. Der äußere Teil des Lagertragrohrs 22 ist in seinem sich durch den Luftspalt 2 erstreckenden Abschnitt als Teil eines Spulenformers für die Flachwicklung 4 ausgebildet.
Die Radiallageranordnungen 23 (nicht dargestellt) können wie im Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 als Sinterlager ausgebildet und durch Einpressen im Lagertragrohr 22 befestigt sein. Das zwischen den eingepreßten Sinterlagern 23 angebrachte Axiallager 24 (nicht dargestellt) wirkt wie im Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 sowohl in Richtung zum einen wie zum entgegengesetzten Sinterlager 23 als Axiallager.
Die Flachwicklung 4 hat eine von der Kreisform abweichende Form und ist zweisträngig, insbesondere bifilar, ausgebildet.
Der fertig montierte Motor kann mittels Schrauben, die in die Befestigungsbohrungen 27 einge- dreht werden, an einer Wand oder auf einer Leiterplatte montiert werden. Zur Montage- erleichterung dienen Kodierstifte 53,54, die in entsprechende Löcher gesteckt werden und so den zu befestigenden Motor fixieren.
In die Spritzform für das Gehäuse 1,50 können vorteilhafterweise Kontaktstifte 5 eingelegt und umspritzt werden. Vor dem Einlegen in die Form werden die Enden der Wicklung 4 mit den Kontaktstiften 5 mittels Löten verbunden.
Fig. 3 zeigt ein vereinfachtes Ausführungsbeispiel im Vergleich zur Ausführung gemäß Fig. 1. Die Teile des Stators und Rotors sind im wesentlichen gleich und deshalb mit den gleichen Bezugszeichen versehen. Die beiden Rotoren 6,7 weisen Rückschlußscheiben 9 auf, die auf den Magneten 11 aufliegen.
Auf dem oberen Rotor 6 ist beispielsweise direkt ein Lüfterrad 21 aufgebracht, das beispiels- weise mittels Preßsitz drehfest mit dem Rotor 6 verbunden ist. Zur Lagerung der Rotoren 6,7 ist jeweils eine Lagerbuchse 33 mit einem nabenartigen Ansatz 66 zentral im Rotor angeordnet. Eine Achse 34 ist im Statorträger 3 befestigt. Die Durchmesser der Bohrungen in den Lagerbuchsen 33 sind so ausgeführt, daß sie einen leichten Lauf der aufgesteckten Rotoren 6,7 auf den Achsenendbereichen 36,37 der Achse 34 ermöglichen. Durch die auch in Fig. 1 und 2 beschriebenen wechselseitige Anziehung der beiden Rotormagnete 11 werden bei dieser Ausführung die Kuppen 38,39 der Achsenden gegen die Bodenflächen der Bohrungen der Lagerbuchsen 33 gezogen. Die Rotoren 6 und 7 bestehen auch bei diesem Ausführungsbeispiel aus identischen Teilen : gespritzter Magnet 11, gespritzte Lagerbuchse 33 aus gleitfähigem Kunststoff und gestanzte Rückschlußscheibe 9. Auf den Rotor 6 wird lediglich noch das Laufrad 21 aus Kunststoff aufgeklebt oder aufgeschnappt. Die beiden gegenüberliegenden Rotoren 6,7 sind in diesem Ausführungsbeispiel 4-polig magnetisiert. Die Magnete 11 ziehen sich gegenseitig an, so daß sich eine axiale magnetische Verspannung ohne Lagerspiel ergibt. Die axiale Abstützung erfolgt an den Kuppen 38,39 der Achse 34. Die Magnete 11 und die Rückschlußscheiben 9 werden ebenfalls durch Magnetkraft gehalten, so daß aufwendige Befestigungarbeitsgänge entfallen. Die Lagerbuchsen aus speziellem Kunststoff eignen sich für Trockenlauf, d. h. es kann auch auf Schmiermittel verzichtet werden.
Die elektromagnetischen Anregungen beider Rotoren 6,7 sowie die Reaktionskräfte der Positionssignale auf den Stator kompensieren sich durch die erfindungsgemäße Anordnung. Die Körperschallübertragung auf das Gesamtsystem wird dadurch deutlich reduziert und die Eisenverluste werden beseitigt.
Der sehr einfache Aufbau und die Gleichteile erbringen eine wesentliche Preisreduzierung.
Der Statorträger 3 ist Halter für die Wicklung 4 und Träger für den oder die Positionsmagnete 15 und weist Schnapphaken 44, vorzugsweise angespritzt, für die Befestigung auf einer vorhande- nen Leiterplatte (kundenseitig) und Aufnahmebohrungen 45 für das Motorgehäuse 61 auf. Über Führungen (z. B. Schwalbenschwanzführungen) an der Außenkontur des Trägers 3 wird von der oberen oder unteren Seite her ein Kontaktträger 62 mit Kontaktstiften 5 eingeschoben. Er wird für das automatisch ablaufende Bewickeln des Stators benötigt zur Kontaktierung an der Leiterplatte (kundenseitig). Das Motorgehäuse wird über Stifte 63 auf den Träger 3 aufgesteckt und kann beispielsweise einen Temperaturfühler 65 enthalten.
Fig. 4 zeigt ein Ausführungsbeispiel dieser Erfindung mit Wälzlagerung. Die Tragscheiben 78, an denen die Magnete 11 der Rotoren 6,7 befestigt sind, sind als gestanzte Blechscheiben ausgeführt und bilden gleichzeitig den magnetischen Rückschluß. Ein Statorträger 71 ist Halter für die Wicklung 4, für die nicht gezeigten Positionsmagnete, und dient auch zur Befestigung des Motors. Die Tragscheiben 78 enthalten eine durch Ausstanzen und Tiefziehen eingebrachte Zentralbohrung und einen kragenförmigen Ansatz 79. Am Statorträger ist im wesentlichen zentral ein Lagertragrohr 72 angespritzt, das an seinen axialen Endbereichen Lager 73 aufnimmt. Diese Lager 73, vorzugsweise Kugellager, dienen als Lagerung für die beiden Rotorwellen 12, die jeweils mit den Tragscheiben 78 der Rotoren 6,7 drehfest verbunden sind.
Durch die wechselseitige magnetische Anziehung der beiden Rotormagnete 11 werden die An- sätze 79 der Tragscheiben 78 in axialer Richtung gegen die Innenringe der Lager 73 gezogen, womit auch das Lagerspiel beseitigt und dadurch das Lagergeräusch vermindert wird.
Zwischen den Wellenenden der Wellen 12 ist ein Zwischenraum 80. Die Wellenenden sind mit leichtem Schiebesitz in die Abstandsbuchse 75 eingeführt. die Buchse 75 dient nicht zur Mit- nahmeverbindung der beiden Wellenenden, sondern lediglich zur Einhaltung des axialen Abstands der Lager 73 und der Führung der Wellen 12. Die Welle 12 des oberen Rotors 6 weist eine axiale Verlängerung 70 auf zur Aufnahme einer Last, beispielsweise eines Lüfterrades 21.
Die Anschlüsse der Wicklungsenden können in der oben beschriebenen Weise erfolgen.
Außen-und Innendurchmesser der Lager 73 sind mit leichtem Schiebesitz montiert, d. h. eine hochgenaue teure Passung entfällt. Lediglich die Tragscheiben 78 müssen fest mit den Wellen 12 verbunden sein.
Die Erfindung ist nicht auf die dargestellten und beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt, sondern umfaßt auch alle im Sinne der Erfindung gleichwirkenden Ausführungen.