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Title:
ELEVATOR SYSTEM HAVING A CABIN SKIRT SUPPORTABLE ON GUIDE RAILS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2020/260046
Kind Code:
A1
Abstract:
An elevator system (1) comprises a cabin (3), which is movable along guide rails (7) in an elevator shaft (2) and has a cabin skirt (10). The cabin skirt (10) is supported on the guide rails (7). The cabin skirt (10) is a collapsible cabin skirt having two flat skirt elements (14, 15), connected to each other in an articulated manner via a horizontal fold line (22). For the support, the cabin skirt (10) comprises a supporting structure having guide elements (16), which supporting structure connects to a lower end of the flat skirt element (15).

Inventors:
TROTTMANN GILLES (CH)
Application Number:
PCT/EP2020/066441
Publication Date:
December 30, 2020
Filing Date:
June 15, 2020
Export Citation:
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Assignee:
INVENTIO AG (CH)
International Classes:
B66B13/28
Domestic Patent References:
WO2016078726A12016-05-26
Foreign References:
US1051945A1913-02-04
US1004744A1911-10-03
US1022972A1912-04-09
JPH05147845A1993-06-15
EP2042463A12009-04-01
CH431864A1967-03-15
EP1118576A22001-07-25
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Claims:
Patentansprüche

1. Aufzugsanlage (1) mit einer in einem Aufzugsschacht (2) entlang Führungsschie nen (7) bewegbaren Kabine (3), wobei die Kabine (3) eine Kabinenschürze (10) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Kabinenschürze (10) an den Führungs schienen (7) abgestützt oder abstützbar ist.

2. Aufzugsanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kabinen

schürze (10) bewegbar ausgestaltet ist.

3. Aufzugsanlage nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Kabinen

schürze (10) eine klappbare oder zusammenfaltbare Kabinenschürze ist.

4. Aufzugsanlage nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die zusammenfalt bare Kabinenschürze (10) zwei flächige, über eine horizontale Falzlinie (22) gelen kig miteinander verbundene Schürzenelemente (14, 15) aufweist.

5. Aufzugsanlage nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass Verriegelungsmit- tel zum Sichern der vollständig ausgefalteten Kabinenschürze vorgesehen sind.

6. Aufzugsanlage nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Verriegelungs- mittel ein schwenkbares Riegelteil (23) umfasst, das, wenn die Kabinenschürze (10) vollständig ausgefaltetet ist, in ein Riegelaufhahmeteil (24) eingreift.

7. Aufzugsanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Kabinenschürze (10) zum Abstützen der Kabinenschürze an die Führungsschie nen (7) wenigstens ein Führungselement (16) umfasst, das an einer der Führungs schienen (7) entlang führbar ist.

8. Aufzugsanlage nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Kabinen

schürze (10) zwei einander gegenüberliegende Führungselemente (16) aufweist, wobei jedes Führungselement (16) jeweils einer Führungsschiene (7) zugeordnet ist.

9. Aufzugsanlage nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass das jewei lige Führungselement (16) einen Ausschnitt (25) aufweist, der einen stegartigen Führungsabschnitt der zugehörigen Führungsschiene (7) umgibt. 10. Aufzugsanlage nach einem der Ansprüche 5 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das wenigstens eine Führungselement (16) Bestandteil einer Stützkonstruktion ist, die an ein unteres Ende eines flächigen Schürzenelements (15, 21) anschliesst.

11. Aufzugsanlage nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Stützkon struktion einen Stützrahmen (17) aufweist.

12 Aufzugsanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass an einer Vorderseite (8) der Kabine (3) und an einer der Vorderseite gegenüberlie genden Rückseite (9) der Kabine (3) klappbare oder zusammenfaltbare Teil-Kabi- nenschürzen (21, 2 G) vorgesehen sind, die mechanisch miteinander gekoppelt sind.

13. Kabinenschürze (10) für eine entlang Führungsschienen (7) bewegbaren Kabine (3) einer Aufzugsanlage (1) und insbesondere einer Aufzugsanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Kabinenschürze (10) eine

Stützanordnung aufweist, über die die Kabinenschürze (10) an den Führungsschie nen (7) abstützbar ist.

Description:
AUFZUGSANLAGE MIT EINER AN FÜHRUNGSSCHIENEN ABSTÜTZBAREN

KABINENSCHÜRZE

Die Erfindung betrifft eine Aufzugsanlage gemäss dem Oberbegriff von Anspruch 1.

Aufzugsanlagen zur Beförderung von Personen und Gütern enthalten Kabinen, die in ei nem Aufzugsschacht auf und ab bewegbar sind. Die Kabinen können über Tragmittel, beispielsweise in Form von Tragseilen oder Tragriemen, mittels einer Antriebseinheit be wegt werden. Infolge von Störungen oder Nothalten kann es Vorkommen, dass die Kabine zwischen den Stockwerken stecken bleibt. In solchen Störfällen müssen die eingeschlos senen Personen aus der Kabine auf die nächste Haltestelle evakuiert werden. Zwischen der Unterseite der Kabine und dem Stockwerkboden könnte in diesem Fall ein Spalt ent stehen, durch den die Person bei der Evakuierung in den Schacht abstürzen könnte. Um derartige Zwischenfälle zu vermeiden, werden die Kabinen mit Kabinenschürzen ausge rüstet. Für die Aufzugsindustrie existieren verschiedene Regelwerke mit genauen Vorga ben zur Ausgestaltung von Kabinenschürzen. Seit langer Zeit bekannt und gebräuchlich sind starre Kabinenschürzen. Die europäische Norm EN81-20:2014 schreibt in Zifif. 5.4.5 vor, dass die vertikale Fänge der Schürze mindestens 750 mm betragen muss und dass die Schürze derart stabil ausgestaltet sein muss, dass sie bei einer punktuellen Krafteinwir kung von 300 N praktisch nicht nachgibt.

Seit einiger Zeit werden Aufzugsanlagen mit verringerten Schachtgrubentiefen immer be liebter. Um die Reduzierung der Schachtgrubentiefe zu ermöglichen, werden die Kabi nenschürzen bewegbar oder beweglich ausgestaltet. Bekannt sind beispielsweise telesko- pierbare Kabinenschürzen, wie sie etwa in der EP 2 042 463 Al gezeigt sind. Die Kabi nenschürzen können aber auch faltbar ausgestaltet sein. Eine derartige Kabinenschürze ist beispielsweise aus der CH 431 864 A bekannt geworden. Schwenk- und faltbare Kabi nenschürzen sind weiterhin aus der EP 1 118 576 A2 bekannt geworden. In der Praxis hat sich gezeigt, dass die hohen Anforderungen hinsichtlich Stabilität mit den bekannten Ka binenschürzen schwer oder nur mit grossem Aufwanderreichbar sind.

Es ist deshalb eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Nachteile des Bekannten zu vermeiden und insbesondere eine Aufzugsanlage zu schaffen, mit der auf einfache und sichere Art und Weise Evakuierungen von Personen aus der Kabine gewährleistet werden können. Insbesondere soll die hierfür verwendete Kabinenschürze hohen Anforderungen an Stabilität genügen.

Diese Aufgaben wird erfmdungsgemäss mit einer Aufzugsanlage mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Die Aufzugsanlage umfasst einen Aufzugsschacht und eine im Auf zugsschacht entlang Führungsschienen auf und ab bewegbare Kabine. Die Kabine weist darüber hinaus eine Kabinenschürze auf. Dadurch, dass die Kabinenschürze an den Füh rungsschienen abgestützt oder abstützbar ist, ergeben sich mehrere Vorteile. Die Kabi nenschürze zeichnet sich durch eine hohe Stabilität aus. Dank der Abstützung ist sicher gestellt, dass durch stockwerkseitige Einwirkung auf die Kabinenschürze, beispielsweise wenn infolge Sturz bei einer Evakuation von Personen aus der Kabine die Person gegen die Schürze drückt, ein unerwünschtes Nachgeben in den Schachtinnenraum einfach ver hindert werden kann. Insbesondere ermöglicht die Anordnung auf zuverlässige Weise, dass auch strenge Normanforderungen einfach erfüllt werden können. Aufwendige, kom plexe und kostspielige konstruktive Massnahmen zur stabilen und steifen Befestigung der Kabinenschürze an die Kabine können entfallen.

Im Aufzugsschacht können zwei Führungsschienen zum Führen der Kabine vorgesehen sein. Die Führungsschienen können dabei bevorzugt einander gegenüberliegend an ent sprechenden Schachtwänden des Aufzugsschachtes angeordnet sein. Die Führungs schiene kann eine konventionelle Kabinen-Führungsschiene sein. Häufig werden für sol che Kabinen-Führungsschienen T-förmige Metallprofile eingesetzt.

Die Kabinen-Führungsschienen können Führungsflächen aufweisen, an denen ein Kabi nenführungsschuh zum Führen der Aufzugskabine entlang fahrbar. Vorteilhaft stützt sich die Kabinenschürze derart an den Führungsschienen ab, dass die Kabinenschürze wenigs tens eine der Führungsflächen der Kabinen-Führungsschiene kontaktiert. Die Führungs flächen können einem Schienensteg der T-förmigen Führungsschiene zugeordnet sein. Anstelle von T-förmigen Metallprofilen sind für die Aufzugsanlage mit der mit den Füh rungsschienen in Wirkverbindung stehenden Kabinenschürze jedoch auch andere Füh rungsschienen denkbar.

Die vorliegende Aufzugsanlage zeichnet sich unter anderem dadurch aus, dass zum Ab stützen der Kabinenschürze die ohnehin schon im Aufzugsschacht montierten Führungsschienen verwendet werden können, welche Führungsschienen sich im Wesent lichen über die gesamte Höhe des Aufzugsschachts erstrecken. Es sind keine aufwendige zusätzliche Stützvorrichtungen notwendig.

Anstatt dass die zwei Führungsschienen an einander gegenüberliegenden Schachtwänden des Aufzugsschachtes angeordnet sind, können die Führungsschienen auch andersartig im Schacht positioniert werden. Zum Beispiel könnten die Führungsschienen an der der schachttürseitigen Schachtwand gegenüberliegenden Schachtwand angebracht sein. Somit könnte die Anordnung mit der Kabinenschürze auch bei Aufzugsanlagen mit Kabinen in Rucksackbauweise eingesetzt werden. Es ist auch denkbar, dass die Führungsschienen an der schachttürseitigen Schachtwand angebracht sind.

Die Führungsschiene kann beispielsweise auch als Hohlprofd ausgestaltet sein. Die Füh rungsschiene könnte beispielsweise eine Führungsanordnung aus einem Walzprofd mit örtlich getrennten Brems- und Führungsabschnitten in der Art der WO 2016/078726 sein. Die Führungsschiene kann sodann auch derart ausgestaltet sein, dass sie zum Führen so wohl der Kabine als auch eines Gegengewichts, das über Tragmittel mit der Kabine ver bunden ist und gegengleich mit der Kabine bewegbar ist, dienen kann.

Für den Zugang von Passagieren und Gütern zur Kabine können je Stockwerk Schachttü ren vorgesehen sein. Die Kabine kann eine Kabinentüre aufweisen. Die Kabine kann da bei eine Vorderseite, eine der Vorderseite gegenüberliegende Rückseite und die Vorder seite und Rückseite verbindende, parallele Kabinenseite aufweisen. In der Regel ist dabei die Kabinentüre und damit auch die Kabinenschürze im Bereich der Vorderseite angeord net. Die Führungsschienen zum Führen der Kabine können an Schachtwänden angebracht sein, die benachbart zu den vorerwähnten beiden parallelen Kabinenseiten sind. Die Füh rungsschienen können im Schacht derart positioniert sein, dass sie in einer Draufsicht etwa mittig an diesen Kabinenseiten liegen.

Die Kabinenschürze kann statisch ausgestaltet sein. Eine starre Kabinenschürze ist ver gleichsweise einfach und kostengünstig herstellbar und eignet sich insbesondere für Auf zugsanlagen mit ausreichend tiefen Schachtgruben.

Für bestimmte Anwendungszwecke und insbesondere für Aufzugsanlagen mit geringen Grubentiefen oder für grubenlose Aufzüge ist es jedoch vorteilhaft, wenn die Kabinen schürze beweglich oder bewegbar ausgestaltet ist. Besonders bevorzugt ist die Kabinen schürze derart bewegbar ausgestaltet, dass durch Bewegen der Kabinenschürze zur Schachtgrube hin ein Spalt zwischen Kabine und einem Stockwerk versperrt werden kann. Die Kabinenschürze kann aus einer Ruhestellung nahe am Kabinenboden bzw. an der Kabinenunterseite in eine Sperrsteilung zum Sperren des Spalts zwischen Kabine und Stockwerk nach unten bewegt werden.

Die bevorzugt zwischen einer Ruhestellung und einer Sperrsteilung bewegbare Kabinen schürze eignet sich besonders für Aufzugsanlagen mit Schachtgruben mit geringen Gru bentiefen oder für grubenlose Aufzüge. Die Kabinenschürze kann dabei sowohl in der Ruhestellung als auch in der Sperrsteilung sich an den Führungsschienen abstützen. An stelle einer permanenten Wirkverbindung zwischen Kabinenschürze und Führungsschie nen wäre es auch denkbar, die Kabinenschürze derart auszugestalten, dass die Kabinen schürze nur temporär in speziellen Betriebsphasen sich an den Führungsschienen abstützt und dass während des Normalbetriebs die Kabinenschürze die Führungsschienen nicht beaufschlägt.

Die Ruhestellung entspricht einer Stellung für den Normalbetrieb, in welcher Stellung die Kabinenschürze nahe an einer Kabinenunterseite positioniert ist. In dieser Ruhestellung wäre ein Spalt zwischen Kabine und Stockwerk vorhanden, wenn die Kabine zwischen den Stockwerken stecken bleiben würde. Zum sicheren Evakuieren der eingeschlossenen Personen aus der Kabine muss dieser Spalt geschlossen werden. Dazu wird die Kabinen schürze nach unten in die Sperrsteilung bewegt. Die Sperrsteilung ist die Stellung zum Absperren des Spaltes zwischen Stockwerk und Kabinenunterseite und damit zum Ver hindern, dass Personen vom Stockwerk über eine geöffnete Schachttüre in den Aufzugs schacht fallen können.

Die Bewegung der Kabinenschürze von der Ruhestellung in die Sperrsteilung kann bei spielsweise eine Schwenkbewegung sein. Durch entsprechende mechanische Ausgestal tung sind selbstverständlich auch andere Bewegungsarten vorstellbar. Zum Beispiel kann die Kabinenschürze teleskopierbar ausgestaltet sein. Die Kabinenschürze könnte auch als Ganzes in vertikaler Richtung ausfahrbar ausgestaltet sein. Die Bewegung der Kabinen schürze zum Erstellen der Sperrsteilung wäre in diesem Fall eine vertikale Ausfahrbewegung. Denkbar wäre weiterhin auch, die Kabinenschürze ausrollbar auszu gestalten.

Besonders vorteilhaft kann es sein, wenn die Kabinenschürze eine klappbare oder zusam menfaltbare Kabinenschürze mit vorzugsweise wenigstens einem flächigen Schürzenele ment ist. Die Kabinenschürze oder das wenigstens eine flächige Schürzenelement der Ka binenschürze kann in der Ruhestellung etwa horizontal ausgerichtet sein und an der Kabi nenunterseite anliegen oder nahe an dieser angebracht sein. In der Sperrsteilung kann die Kabinenschürze bzw. deren Schürzenelemente vertikal ausgerichtet oder parallel zur schachttürseitigen Schachtwand verlaufend sein. In einer vorteilhaften Ausführungsform kann die zusammenfaltbare Kabinenschürze zwei flächige, über eine horizontale Falzlinie gelenkig miteinander verbundene Schürzenelemente aufweisen.

Im Bereich einer Kabinentürschwelle kann die Kabinenschürze wenigstens ein flächiges oberes Schürzenelement aufweisen, das an einem oberen Ende um eine horizontale Schwenkachse an der Kabine angelenkt ist. Das zweite Schürzenelement schliesst über die Falzlinie am oberen Schürzenelement an. Die Falzlinie kann durch ein Scharnier oder eine anderes um eine horizontale Achse drehbares Gelenk gebildet werden.

Zum Sichern der vollständig ausgefalteten Kabinenschürze, also wenn die Kabinen schürze sich in der Sperrsteilung befindet, können Verriegelungsmittel vorgesehen sein. Derartige Verriegelungsmittel könnten auch für andere bewegbaren Kabinenschürzen ein gesetzt werden.

Die Verriegelungsmittel können wenigstens ein schwenkbares Riegelteil umfassen, das, wenn die Kabinenschürze vollständig ausgefaltet ist, in ein Riegelaufhahmeteil eingreift. Zum Sichern der vollständig ausgefalteten Kabinenschürze können auch zwei oder meh rere schwenkbare Riegelteile vorgesehen sein, die in zugehörige Riegelaufhahmeteile ein- greifen können.

Die Kabinenschürze kann zum Abstützen der Kabinenschürze an die Führungsschienen wenigstens ein Führungselement umfassen, das an einer der Führungsschienen entlang führbar ist. Das Führungselement kann gleitend oder mittels Rollen an der Führungs schiene entlang geführt werden. Das Führungselement muss allerdings bei einer Kabinenfahrt die Führungsschiene nicht dauernd kontaktieren. Es kann durchaus ausrei chen, wenn erst im Ernstfall, wenn beispielsweise eine Person während einer Evakuation gegen die Schürze drückt, sich ein tatsächlicher Kontakt ergibt.

Die Kabinenschürze kann zwei einander gegenüberliegende Führungselemente aufwei sen, wobei jedes Führungselement jeweils einer Führungsschiene zugeordnet ist und mit diesem in Wirkverbindung steht.

Für eine zuverlässige Wirkverbindung zwischen Kabinenschürze und Führungsschiene kann es vorteilhaft sein, wenn das jeweilige Führungselement einen Ausschnitt aufweist, der einen stegartigen Führungsabschnitt der zugehörigen Führungsschiene umgibt. Der stegartige Führungsabschnitt kann zum Beispiel der Schienensteg eines T-förmigen Pro fils für die Führungsschiene sein. Das Führungselement weist demnach einen Führungs ausschnitt zum Bilden eines weiblichen Führungsmittels auf, der den stegartigen Füh rungsabschnitt, der ein zum weiblichen Führungsmittel komplementäres männliches Füh rungsmittel bildet, umgibt. Alternativ wäre auch eine umgekehrte Anordnung, bei der die weiblichen und männlichen Führungsmittel bei der Kabinenschürze und Führungsschiene vertauscht sind, denkbar.

Das wenigstens eine Führungselement kann Bestandteil einer Stützkonstruktion zum Schaffen der Stützanordnung zum Abstützen der Kabinenschürze an die Führungsschie nen sein. Die Stützkonstruktion kann dabei an ein unteres Ende eines flächigen Schürzen elements anschliessen und die bodenseitigen Abschlüsse der Kabinenschürze bilden. Wenn die Kabinenschürze wie vorgängig erwähnt zwei flächig, über eine horizontale Falzlinie gelenkig miteinander verbundene Schürzenelemente aufweist, kann die Stütz konstruktion an das untere Ende des unteren Schürzenelements anschliessen. Die Stütz konstruktion mit dem wenigstens einen mit einer der Führungsschienen zusammenwir kenden Führungselement ergibt eine besonders stabile Anordnung.

Die Stützkonstruktion kann weiter einen vorzugsweise horizontalen Stützrahmen aufwei sen. Der bevorzugt rechteckige Stützrahmen kann vorderseitige, rückseitige und seitliche Rahmenteile umfassen, die einen geschlossenen Rahmen bilden. Dabei kann wenigstens am vorderseitigen Rahmenteil ein flächiges Schürzenelement angebracht sein. Die Kabinenschürze kann ansteuerbare oder manuell bedienbare Sicherungsmittel umfas sen, mit deren Hilfe die Kabinenschürze in der Ruhestellung an die Kabine angedockt ist. In der Ruhestellung kann der Stützrahmen unmittelbar an den Kabinenboden angebracht sein. Die Kabinenschürze kann weiter derart ausgestaltet sein, dass nach Freigeben oder Lösen durch entsprechende Ansteuerung bzw. Bedienung der Sicherungsmittel die Kabi nenschürze schwerkraftbedingt in die Sperrsteilung überfiihrbar ist.

Insbesondere für Kabinen mit zwei Kabinentüren kann es vorteilhaft sein, wenn an einer Vorderseite der Kabine und an einer der Vorderseite gegenüberliegenden Rückseite der Kabine klappbare oder zusammenfaltbare Teil-Kabinenschürzen vorgesehen sind, die zum gleichzeitigen Ausfalten oder Zusammenklappen mechanisch miteinander gekoppelt sind. Durch Verwendung des vorerwähnten Stützrahmens ist eine derartige mechanische Kopplung einfach erhältlich.

Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft eine Kabinenschürze für eine entlang Füh rungsschienen bewegbare Kabine der vorgängig beschriebenen Aufzugsanlage. Die Kabi nenschürze weist eine Stützanordnung auf, über die die Kabinenschürze an den Führungs schienen abstützbar ist.

Weitere Einzelmerkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen und aus den Zeichnungen. Es zeigen:

Fig. 1 eine stark vereinfachte und schematisierte Darstellung einer erfmdungsge- mässen Aufzugsanlage mit einer in einem Aufzugsschacht auf und ab be wegbaren Kabine, die mit einer Kabinenschürze ausgerüstet ist,

Fig. 2 eine vergrösserte Darstellung der Aufzugsanlage gemäss Fig. 1 mit einer zwischen Stockwerken stecken gebliebenen Aufzugskabine, wobei die Kabi nenschürze sich in einer Ruhestellung befindet,

Fig. 3 die Kabine mit der Kabinenschürze aus Fig. 2, jedoch in einer Sperrsteilung,

Fig. 4 eine vereinfachte perspektivische Darstellung einer Kabine für eine alterna tive Aufzugsanlage, wobei die Kabine eine starre Kabinenschürze aufweist, die an Führungsschienen abgestützt ist,

Fig. 5 eine perspektivische Darstellung einer Kabinenschürze für eine weitere Auf zugsanlage, wobei die Kabinenschürze sich in der Ruhestellung befindet,

Fig. 6 die Kabinenschürze aus Fig. 5 in einer Zwischenstellung, und

Fig. 7 die vollständig auseinandergefaltete Kabinenschürze (Sperrsteilung).

Fig. 1 zeigt eine mit 1 bezeichnete Aufzugsanlage für ein mehrstöckiges Gebäude. Das Gebäude verfügt über einen Aufzugsschacht 2 oder je nach Bedarf mehrere Aufzugs schächte. Die hier gezeigte Aufzugsanlage 1 enthält eine im Aufzugsschacht 2 vertikal auf und ab bewegbare Kabine 3 zum Transport von Personen oder Gütern zu einzelnen Stockwerken. Jedem Stockwerk ist dabei jeweils eine Schachttür 12 zugeordnet. Die Ka bine weist eine an die Schachttüren 12 angepasste Kabinentüre 11 auf. Die Aufzugsan lage weist neben der Kabine 3 ein Gegengewicht 26 und Tragmittel 27 sowie einen An trieb auf. Der Antrieb (z.B. ein Treibscheibenantrieb) treibt das oder die Tragmittel 27 (z.B. Riemen, Stahlseile) über eine der Rollen 31 an und bewegt damit die Kabine 3 und das Gegengewicht 26 gegengleich.

Die einen in der Regel quaderförmigen Kabinenkörper umfassende Kabine weist eine Vorderseite 8, eine der Vorderseite gegenüberliegende Rückseite 9 und die Vorderseite und Rückseite verbindende, parallele Kabinenseiten 13 auf. Mit 33 ist ein Kabinenboden bezeichnet.

Zum Führen der Kabine 3 sind im Aufzugsschacht 2 mit einer strichlierten Linie ange deutete Führungsschienen 7 angeordnet. Auf eine Darstellung der Gegengewichts-Füh rungsschienen sowie weitere Komponenten der Aufzugsanlage 1 wurde aus Gründen der besseren Übersichtlichkeit verzichtet.

Unterhalb der Kabine 3 ist eine spezielle, nachfolgend im Detail beschriebene Kabinen schürze 10 angeordnet. In Fig. 1 befindet sich die Kabinenschürze in einer Ruhestellung nahe an der Kabine 3, in welcher Stellung sich die Kabinenschürze normalerweise befindet. Nur in speziellen Situationen, beispielsweise für Notevakuationen von Personen aus der Kabine 3, wird die Kabinenschürze in eine Sperrsteilung gebracht.

Fig. 2 zeigt die Kabine 3 in einer Stellung zwischen den Stockwerken, in der eine solche Notevakuation erforderlich sein kann. Damit die Personen sicher aus der Kabine 3 ins nächste Stockwerk gelangen können, muss die Kabinenschürze 10 von der in Fig. 2 ge zeigten Ruhestellung in die Sperrsteilung überführt werden. Dazu wird die Kabinen schürze 10 nach unten bewegt. Die Kabine 3, nachdem die Kabinenschürze 10 nach unten in die Sperrsteilung bewegt wurde, ist in Fig. 3 gezeigt.

Die Kabinenschürze 10 ist ersichtlicherweise über eine Stützanordnung an den Führungs schienen 7 abgestützt. Diese Stützanordnung wird durch eine Stützkonstruktion gebildet, wobei die Stützkonstruktion einen Stützrahmen 17 umfasst, der über ein Führungselement 16 mit der Führungsschiene 7 gleitend verbunden ist. Jeder der Führungsschienen 7 ist dabei ein Führungselement 16 für eine gleitende Führung zugeordnet. Es wäre aber auch denkbar, dass die Kabinenschürze 10 anstatt der zwei Führungselemente 16 auch nur ein seitig an nur einer Führungsschiene abgestützt sein könnte. Im Ausführungsbeispiel ge mäss den Fig. 1 bis 3 ist die Kabinenschürze 10 als Teleskop-Schürze ausgestaltet. Die teleskopartig miteinander verbundenen Schürzenelemente sind mit 29 bezeichnet. Die vertikale Länge der Kabinenschürze 10 beträgt, wenn die Teleskop-Schürze vollständig ausgefahren ist, mindestens 750 mm. An der Rückseite 9 der Kabine ist eine Führung 34 zur rückseitigen Führung der Kabinenschürze 10 befestigt. Dank der rückseitigen Füh rung 34 kann zuverlässig sichergestellt werden, dass der Stützrahmen 17 in der horizonta len Lage verbleibt. Die mit den Führungsschienen in Wirkverbindung stehende Stützkon struktion mit dem Stützrahmen 17 gewährleistet, dass die Teleskop-Schürze bzw. deren Schürzenelemente 29 bei einer punktuellen Krafteinwirkung von 300 N kaum nachgeben und die beispielsweise die in der europäischen Norm EN81-20:2014 geforderte Stabili tätsanforderungen erfüllen kann.

Der Umstand, dass die Kabinenschürze 10 wie vorgängig beschrieben über eine Stützan ordnung an den Führungsschienen 7 abgestützt ist, kann auch für andere Arten von be weglichen oder bewegbaren Kabinenschürzen eingesetzt werden und Vorteile bringen. Wie aus etwa Fig. 4 hervorgeht, sind sogar auch Ausführungsvarianten von Kabinen schürzen vorstellbar, bei denen die Kabinenschürzen nicht beweglich bzw. starr ausgestaltet sind. Fig. 4 zeigt eine derartige Kabinenschürze 10 mit einer starren Kabinen schürze 10, die ein flächiges Schürzenelement 14 aufweist, das starr ist und fest mit der Kabine 3 verbunden ist. Das Schürzenelement 14 kann zum Beispiel aus einem Metall blech hergestellt werden. Die Kabinenschürze 10 ist für die Abstützung über eine Stützanordnung mit jeweils einer Rolle je Führungsschiene 7 mit den Führungsschienen verbunden.

Weiterhin ist in Fig. 4 beispielhaft gezeigt, dass die Führungsschienen 7 als T-förmige Profile ausgestaltet sind. Die Führungsschienen 7 sind vorliegend beispielhaft derart im Auzugschacht positioniert sein, dass sie in der Draufsicht etwa mittig an den Kabinensei ten 13 liegen.

Die Fig. 5 bis 7 betreffen ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Kabinenschürze 10 für eine Kabine 3 einer Aufzugsanlage 1. Die Kabinenschürze 10 weist zum Bilden der Stützkonstruktion zum Abstützen der Kabinenschürze an die Führungsschienen einen ho rizontalen Stützrahmen 17 mit einem vorderseitigen Rahmenteil 20, einem rückseitigen Rahmenteil 19 und seitlichen Rahmenteilen 18. Die Rahmenteile 18, 19, 20 definieren ei nen rechteckigen, geschlossenen Rahmen. Weiterhin ist ein Tragrahmen 28 zum Tragen der Kabinenschürze 10 vorgesehen. Der Tragrahmen 28 kann an der Unterseite der (hier nicht dargestellten) Kabine 3 fixiert sein. Der Tragrahmen 28 könnte aber auch im Kabi nenboden integriert sein. Normalerweise ist der Stützrahmen 17 am Tragrahmen 28 gesi chert gehalten und wie Fig. 5 zeigt, nahezu ohne Abstand mit dem Tragrahmen 28 ver bunden. Diese Position entspricht der dem Normalbetrieb zugeordneten Ruhestellung. Si cherungsmittel zum Halten der Kabinenschürze 10 in der Ruhestellung können bei Bedarf beispielhaft mit einem (nicht dargestellten) Dreikantschlüssel gelöst werden. Nach dem Freigeben ist die Kabinenschürze 10 schwerkraftbedingt in die Sperrsteilung überführbar. Die Kabinenschürze 10 in der Sperrsteilung ist in Fig. 7 gezeigt. Fig. 6 zeigt die Kabinen schürze 10 in einer Zwischenstellung zwischen Ruhestellung und Sperrsteilung. Anhand Fig. 6 ist gut erkennbar, dass es sich bei der Kabinenschürze 10 gemäss diesem Ausfüh rungsbeispiel um eine zusammenfaltbare Kabinenschürze handelt.

Die faltbare Kabinenschürze 10 weist je Seite zwei flächige, über eine horizontale Falzli- nie 22 gelenkig miteinander verbundene Schürzenelemente 14, 15 auf. Das jeweilige obere Schürzenelement 14 ist dabei an seinem oberen Ende um eine horizontale Schwenkachse am Tragrahmen 28 und damit an der Kabine angelenkt. Die Stützkon struktion mit dem Stützrahmen 17 schliesst an das jeweilige untere Ende des unteren Schürzenelements 15 an. Der Stützrahmen 17 bildet damit gewissermassen den unteren Abschluss der Kabinenschürze 10.

Die vorliegende Kabinenschürze 10 weist auf zwei gegenüberliegenden Seiten zusam menfaltbare Teil-Kabinenschürzen auf. Diese Teil-Kabinenschürzen sind mit 21 und 21’ bezeichnet. Die Teil-Kabinenschürzen 21, 21’ sind über den gemeinsamen Stützrahmen 17 mechanisch miteinander gekoppelt, wodurch sich ein gleichzeitiges Ausfalten ergibt. Die Teil-Kabinenschürzen 21, 21’ sind dabei der Kabinenvorderseite und der gegenüber liegenden Kabinenrückseite zugeordnet. Die Kabine kann somit zwei Kabinentüren auf weisen. Die hier gezeigte Kabinenschürze 10 könnte aber auch für eine Kabine mit nur einer Kabinentür verwendet werden. Weiterhin wäre es für solche Kabinen denkbar, auf die zweite Teil-Kabinenschürze 2G zu verzichten. Alternativ zu dieser zweiten Teil-Ka- binenschürze 2G könnte auch ein einfacher, beispielsweise aus Stäben oder Hebelele menten zusammengesetzter Faltmechanismus zur Anwendung kommen.

Die Kabinenschürze weist 10 zwei jeweils einander gegenüberliegende, an den seitlichen Rahmenteilen 18 angeformte Führungselemente 16 auf. Jedes Führungselement 16 ist da bei je einer Führungsschiene 7 zugeordnet. Das jeweilige Führungselement 16 weist ei nen Ausschnitt 25 auf, der einen stegartigen Führungsabschnitt der zugehörigen Füh rungsschiene 7 umgibt. Aus Fig. 7 ist entnehmbar, dass die Führungsschiene 7 ein T-Pro- fd ist. Anstelle solcher konventioneller Kabinen-Führungsschienen sind aber auch andere Schienenprofile oder Führungsanordnung denkbar. Zum Beispiel könnte der Führungs ausschnitt 25 des Führungselements 16 auch in einen stegartigen Führungsabschnitt einer Führungsanordnung in der Art der WO 2016/078726 eingreifen.

Zum Sichern der vollständig ausgefalteten Kabinenschürze 10 (Fig. 7) sind Verriege lungsmittel vorgesehen. Diese Verriegelungsmittel umfassen je Seite bzw. je Teil-Kabi- nenschürze zwei schwenkbare Riegelteile 23, die in zugehörige Riegelaufnahmeteile 24 eingreifen und so ein ungewolltes Einklappen der ausgefalteten Kabinenschürze 10 ver hindern. Die Schwenkbewegung der Riegelteile 23 ist in Fig. 6 andeutungsweise mittels Pfeilen illustriert. Die Schwenkachsen für die Riegelteile 23 sind mit 32 bezeichnet. Die Riegelteile 23 werden beim Ausfalten der Kabinenschürze 10 schwerkraftbedingt nach unten verschwenkt und kommen dabei in Eingriff mit den zugehörigen Riegelaufnahme teile 24. Zum Rückführen der Kabinenschürze 10 in die Ruhestellung werden die Riegel teile 23 wieder in die ursprüngliche horizontale Grundstellung zurück geschwenkt. Selbstverständlich wären auch andere Verriegelungsmittel zum Sichern der vollständig ausgefalteten Kabinenschürze als die hier in den Figuren 5 bis 7 beispielhaft gezeigten

Verriegelungsmittel mit den Riegelteilen und Riegelaufhahmeteilen vorstellbar. Alterna tiv zu den beschriebenen schwenkbaren Riegelteilen könnten auch verschiebbare Riegel teile und zu diesen komplementäre Riegelaufhahmeteile vorgesehen werden. Die Verrie gelungsmittel könnten weiterhin auch einen Rastmechanismus umfassen.

Die oben beschriebene Kabinenschürze 10 eignet sich auch zum Nach- oder Umrüsten bereits bestehender Aufzugsanlagen.