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Patent Searching and Data


Title:
ERROR LOGGING METHOD FOR A COATING PLANT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2008/064763
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to an error logging method for a coating plant, comprising the following steps: Capture (S1) during running of process data records for the coating plant, wherein the individual process data records are ordered according to the given time of operation of the coating plant and each of which contain various process data of the coating plant; storage (S2, S7) of the captured process data records; detection (S3, S4, S5) of a possible error condition of the coating plant; production (S3, S4) of an error code when detection of an error condition of the coating plant occurs. The invention further relates to storage (S7) of the error code in chronological order with the stored process data records.

Inventors:
HERRE FRANK (DE)
WILDERMUTH DIETMAR (DE)
WOLF ROLAND (DE)
Application Number:
PCT/EP2007/009657
Publication Date:
June 05, 2008
Filing Date:
November 07, 2007
Export Citation:
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Assignee:
DUERR SYSTEMS GMBH (DE)
HERRE FRANK (DE)
WILDERMUTH DIETMAR (DE)
WOLF ROLAND (DE)
International Classes:
G07C3/00; B05B15/00; G05B23/00; G05B23/02; B05B12/00
Domestic Patent References:
WO2003067350A22003-08-14
WO2002013015A12002-02-14
Foreign References:
DE102005024010A12006-11-23
DE10036741A12002-02-07
DE10007972A12000-10-19
DE3224586A11984-01-05
DE10036741A12002-02-07
Attorney, Agent or Firm:
BEIER, Ralph (Akademiestrasse 7, München, DE)
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Claims:

ANSPRUCHE

1. Fehlerprotokollierungsverfahren für eine Beschichtungs- anläge, mit den folgenden Schritten: a) Laufende Erfassung (Sl) von Prozessdatensätzen der Beschichtungsanlage, wobei die einzelnen Prozessdatensätze jeweils bestimmten Betriebszeitpunkten der Beschich- tungsanlage zugeordnet sind und jeweils mehrere Pro- zessdaten der Beschichtungsanlage enthalten, b) Speichern (S2, S7) der erfassten Prozessdatensätze, c) Detektion (S3, S4, S5) eines möglichen Fehlerzustands der Beschichtungsanlage, d) Erzeugung (S3, S4) einer Fehlerkennung bei einer Detek- tion eines Fehlerzustands der Beschichtungsanlage, gekennzeichnet durch folgende Schritte: e) Speichern (S7) der Fehlerkennung in einer zeitlichen Synchronisierung mit den gespeicherten Prozessdatensätzen und/oder f) Speichern der Fehlerkennung zusammen mit den zugehörigen Prozessdatensätzen für jeden Fehlerzustand in jeweils einer Fehlerdatei und/oder g) Speichern der Fehlerkennung zusammen mit denjenigen Prozessdatensätzen, die innerhalb eines vorgegebenen Zeitfensters um den Zeitpunkt der Detektion des Fehlerzustands erfasst wurden.

2. Fehlerprotokollierungsverfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch folgende Schritte zum Speichern der Pro- zessdatensätze und der Fehlerkennung: a) Zwischenspeichern (S2) der erfassten Prozessdatensätze in einem Zwischenspeicher unabhängig von der Detektion eines Fehlerzustands,

b) Auswahl (Sβ) derjenigen zwischengespeicherten Prozessdatensätze, die innerhalb einer vorgegebenen zeitlichen Vorlaufzeit vor der Detektion des Fehlerzustands und/oder innerhalb einer vorgegebenen zeitlichen Nach- laufzeit nach der Detektion des Fehlerzustands ermittelt wurden, und c) Speichern (S7) der ausgewählten Prozessdatensätze zusammen mit der Fehlerkennung in einem Fehlerspeicher für eine spätere Fehleranalyse.

3. Fehlerprotokollierungsverfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass für jeden Fehlerzustand der Beschichtungsanlage die einzelnen Fehlerkennungen mit den zugehörigen Prozessdatensätzen jeweils in eine eigene Fehlerdatei gespeichert werden.

4. Fehlerprotokollierungsverfahren nach Anspruch einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, a) dass die Fehlerkennung eine Zeitmarke (3) ist, die den

Fehlerzeitpunkt wiedergibt, und/oder b) dass die Fehlerkennung den Fehlertyp des detektierten Fehlers wiedergibt.

5. Fehlerprotokollierungsverfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Nachlaufzeit a) eine vorgegebene Zeitspanne ist, b) die Zeitspanne bis zur Behebung des Fehlerzustands ist, c) eine bestimmte Zeitspanne ist, innerhalb derer eine vorgegebene Anzahl von Bauteilträgern oder zu beschichtenden Bauteilen durch die Beschichtungsanlage gefördert wird, oder

d) eine bestimmte Zeitspanne ist, die eine bestimmte Anzahl von Fordertaktzyklen umfasst.

6. Fehlerprotokollierungsverfahren nach einem der vorher- gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorlauf- zeit a) eine vorgegebene Zeitspanne ist, b) eine bestimmte Zeitspanne ist, innerhalb derer eine vorgegebene Anzahl von Bauteiltragern oder zu beschich- tenden Bauteilen durch die Beschichtungsanlage gefordert wird, oder c) eine bestimmte Zeitspanne ist, die eine bestimmte Anzahl von Fordertaktzyklen umfasst.

7. Fehlerprotokollierungsverfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet:, dass a) die Vorlaufzeit und/oder die Nachlaufzeit für die Speicherung der Prozessdatensatze mindestens 200ms, Is, 5s, 10s, 1min, Ih, 1 Tag lang ist oder b) einer Zeitspanne entspricht, in der mindestens 1 Bau- teiltrager oder mindestens 10 Bauteiltrager durch die Beschichtungsanlage gefordert werden.

8. Fehlerprotokollierungsverfahren nach einem der vorher- gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Speicherung (S2, S7) der Prozessdatensatze und der Fehlerkennung mit einer zeitlichen Auflosung von mindestens 0,1ms oder mindestens 10ms oder mindestens 200 ms erfolgt.

9. Fehlerprotokollierungsverfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass folgende Prozessdaten der Beschichtungsanlage gespeichert werden: a) Bauteildaten, welche die beschichteten Bauteile charakterisieren,

b) Bedienerdaten, welche die Interaktion einer Bedienungsperson mit der Beschichtungsanlage charakterisieren, und/oder c) Anlagendaten, welche die Beschichtungsanlage selbst charakterisieren,

10. Fehlerprotokollierungsverfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass folgende Prozessdaten der Beschichtungsanlage gespeichert werden: a) Uhrzeit und/oder b) Sensordaten, die Messsignale von Sensoren wiedergeben und/oder c) Farbe des aktuell in der Beschichtungsanlage applizierten Beschichtungsmittels und/oder d) Farbe des zuvor in der Beschichtungsanlage applizierten Beschichtungsmittels und/oder e) Identifikationsnummer des aktuell in der Beschichtungsanlage befindlichen Bauteilträgers und/oder f) Identifikationsnummer des aktuell in der Beschichtungs- anläge befindlichen Bauteils, insbesondere einer Karosserie, oder der aktuell in der Beschichtungsanlage befindlichen Bauteile und/oder g) Typ des aktuell in der Beschichtungsanlage befindlichen Bauteils oder der aktuell in der Beschichtungsanlage befindlichen Bauteile und/oder h) Identifikationsnummer der aktuell verwendeten Ringleitung der Beschichtungsanlage und/oder i) Identifikationsnummer der verwendeten Farbe und/oder j) Drehzahl eines Rotationszerstäubers und/oder k) Elektrische Aufladungsspannung eines elektrostatischen Applikationsgeräts und/oder

1) Elektrischer Aufladestrom eines elektrostatischen Applikationsgeräts und/oder m) Aktuell applizierte Beschichtungsmittelmenge und/oder

n) Ausflussmenge der einzelnen Medien, insbesondere Spülmittel, Lösemittel, Lenkluft, Formluft für Flachstrahl, Freihalteluft, Hüllluft, Trocknungsluft, Kühlluft, Tur- binenlagerluft , Turbinenantriebsluft und/oder o) Aktuelle Lenkluftströmung der einzelnen Lenklüfte und/oder p) Aktueller Lenkluftdruck und/oder q) Aktuelle Hornluftströmung und/oder aktueller Hornluft- druck und/oder, r) Aktuelle Antriebsluftströmung und/oder aktueller An- triebsluftdruck und/oder s) Lackdruck und/oder t) Luftdruck und alle verfügbaren Sensormesswerte des

Luftdrucks u) Spülmitteldruck und/oder v) Molchpositionen und/oder w) Temperaturen in der Beschichtungsanlage und/oder x) Feuchtigkeit in der Beschichtungsanlage und/oder y) Status der Lackierkabine, insbesondere Zuluft-Status, Wassauswaschungs-Status, Abluft-Status z) Füllstände der Beschichtungsanlage und/oder aa) Schaltstellungen von Ventilen der Beschichtungsanlage und/oder bb) Position, Stellung, Geschwindigkeit, Beschleunigung und/oder Drehmoment eines Lackierroboters und/oder cc) Soll/Ist-Abweichung einer oder mehrerer der vorstehend erwähnten Prozessdaten und/oder dd) Bedienereingaben und/oder ee) Brush-Daten, Bewegungsprogramm-Nummer des Roboters und/oder ff) Fördererdaten, insbesondere Inkremente sowie Status des Förderers, und/oder gg) Trocknerdaten und Trockner-Status und/oder hh) Datenverkehr zwischen den Steuerungsteilen.

11. Fehlerprotokollierungsverfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch folgenden Schritt (Sil): Datenfernübertragung der ermittelten Prozessdatensätze und/oder der Fehlerkennung zu einem Wartungsdienst.

12. Fehlerprotokollierungsverfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch folgende Schritte: a) Speicherung der Prozessdatensätze und/oder der Fehlerkennung auf einem wechselbaren Massenspeicher, b) Transport des Massenspeichers mit den gespeicherten Prozessdatensätzen zu einem Wartungsdienst.

13. Fehlerprotokollierungsverfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Detekti- on (S3, S4) des Fehlerzustands der Beschichtungsanlage a) rechnergesteuert anhand einer Auswertung der erfassten Prozessdatensätze der Beschichtungsanlage erfolgt, und/oder b) bedienergesteuert durch eine Bedienungsperson erfolgt.

14. Fehlerprotokollierungsverfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass im Rahmen der Auswertung der Pro- zessdatensätze für die Detektion eines Fehlerzustands die zeitlichen Verläufe der ermittelten Prozessdatensätze mit vorgegebenen Fehlerverläufen verglichen werden.

15. Fehlerprotokollierungsverfahren nach einem der vorher- gehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch folgende Schritte: a) Auslesen der gespeicherten Fehlerkennung und der zugehörigen Prozessdatensätze, b) Optische Darstellung der ausgelesenen Fehlerkennung und der zugehörigen Prozessdatensätze auf einem Bildschirm.

16. Fehlerprotokollierungsverfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, a) dass die gespeicherten Prozessdatensätze auch die räumliche Stellung eines Roboters der Beschichtungsanlage wiedergeben, b) dass bei der optischen Darstellung auch die Stellung des Roboters grafisch auf dem Bildschirm dargestellt wird.

17. Fehlerprotokollierungsverfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, a) dass in Abhängigkeit von der Fehlerkennung bestimmte Prozessdaten aus den gespeicherten Prozessdatensätzen ausgewählt werden, b) dass nur die ausgewählten Prozessdaten optisch dargestellt werden, um die Fehleranalyse zu erleichtern.

18. Fehlerprotokollierungsverfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch folgende Schritte: a) Rechnergesteuerte Bestimmung (S9) möglicher Fehlerursachen und/oder Abhilfemaßnahmen aus der gespeicherten Fehlerkennung und den zugehörigen Prozessdatensätzen, b) Optische Darstellung (SlO) der möglichen Fehlerursachen und/oder Abhilfemaßnahmen auf dem Bildschirm.

19. Fehlerprotokollierungsverfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch folgenden Schritt: Unterdrückung der Fehlerdetektion innerhalb eines vorgegebenen Zeitraums nach einer Fehlerdetektion.

20. Datenspeichermedium mit einem darauf gespeicherten Computerprogramm zur Ausführung eines Fehlerprotokollierungsver-

fahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche auf einem Computer .

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Description:

BESCHREIBUNG

Fehlerprotokollierungsverfahren für eine Beschichtungsanlage

Die Erfindung betrifft ein Fehlerprotokollierungsverfahren für eine Beschichtungsanlage gemäß dem Hauptanspruch.

In Lackieranlagen zur Lackierung von Kraftfahrzeugkarosserieteilen fällt im Betrieb eine Vielzahl von Prozessdaten an, wie beispielsweise die aktuelle Roboterstellung der Applikations- und Lackierroboter, die Drehzahl der Rotationszerstäuber, die elektrische Aufladespannung der elektrostatischen Applikationsgeräte oder die Ausflussmenge der einzelnen Medien (z.B. Lack, Lenkluft), um nur einige Prozessdaten zu nennen. Eine Protokollierung der im laufenden Betrieb der Lackieranlage anfallenden Prozessdaten ermöglicht bei einer fehlerbedingten Betriebsstörung der Lackieranlage eine Feh- leranalyse anhand der gespeicherten Prozessdaten.

Zum Einen wird zur Protokollierung der Prozessdaten das sogenannte Primas-System eingesetzt, bei dem die im laufenden Betrieb der Lackieranlage anfallenden Prozessdaten permanent und zeitlich unbegrenzt in einen externen Massenspeicher geschrieben werden, der beim Betreiber der Lackieranlage installiert ist. Nachteilig an diesem Primas-System ist zunächst der große Speicherbedarf für die Speicherung der Prozessdaten. Ein weiterer Nachteil des Primas-System ist die Tatsache, dass die einzelnen Prozessdaten zeitlich unsynchro- nisiert gemessen werden und dementsprechend auch zeitlich un- synchronisiert abgespeichert werden. Beispielsweise kann die Robotersteuerung der Lackier- und Applikationsroboter eine geringfügig andere Systemzeit aufweisen als die Steuereinheit

für den Transportförderer, der die zu lackierenden Kraftfahrzeugkarosserieteile durch die Lackieranlage fördert. Dieser zeitliche Synchronisierungsfehler erschwert die spätere Fehleranalyse anhand der gespeicherten Prozessdaten, da keine exakte zeitliche Zuordnung der Prozessdaten möglich ist.

Zum Anderen erfolgt die Protokollierung der anfallenden Prozessdaten in der Praxis durch das sogenannte Softlog-System oder mittels Datenschreibern. Dabei müssen jedoch vor der Aufzeichnung zunächst die zu protokollierenden Prozessdaten definiert werden, die dann jeweils einen Kanal bilden. Bei der Protokollierung mittels Datenschreibern ist es sogar erforderlich, vor der Aufzeichnung eine Verkabelung vorzunehmen, wobei die Anzahl der Signale und der aufzuzeichnenden Prozessdaten begrenzt ist. Diese Systeme werden meist nur zur Fehlersuche bei Serienfehlern eingesetzt und sind nicht in jeder Lackieranlage vorhanden. Darüber hinaus ist die Zeitdauer der Aufzeichnung und die Anzahl der Aufzeichnungskanäle hierbei begrenzt.

Gemeinsam ist dem Primas-System und dem Softlog-System der Nachteil, dass die Aufzeichnung der anfallenden Prozessdaten unabhängig von einem Fehler der Lackieranlage erfolgt.

Weiterhin haben das Primas-System und das Softlog-System den Nachteil gemeinsam, dass sporadische Fehler nur mit hohem Aufwand analysiert werden können, wobei die Zeit zur Fehlerfindung sehr groß ist.

Aus DE 32 24 586 Al ist ein Betriebsdatenerfassungsverfahren bekannt, das beispielsweise in der Automobilindustrie eingesetzt werden kann. Hierbei werden die anfallenden Betriebsdaten laufend in einen Speicher geschrieben. Bei einer anschließenden Auswertung eines Aufzeichnungszeitraums können

dann die angefallenen und gespeicherten Betriebsdaten auf einem Bildschirm analysiert werden. Wie bei dem vorstehend erwähnten bekannten Primas-System ist also hier ein großer Speicherbedarf vorhanden. Darüber hinaus ist auch hierbei die Fehleranalyse schwierig, da die Zuordnung der Betriebsdaten zu einem Fehler schwierig ist.

Aus DE 100 36 741 Al ist ein Verfahren zur Kontrolle der Be- schichtungsqualität in einer Lackieranlage bekannt, wobei zu jedem Werkstück zum Zeitpunkt der Beschichtung in einer Datenbank alle etwaigen Fehler gespeichert werden können. Die Speicherung erfolgt hierbei in der Datenbank also werkstückbezogen und nicht fehlerbezogen. Darüber hinaus enthält die Datenbank hierbei eine Vielzahl von Fehlern, die während des Beschichtungszeitraums aufgetreten sind, was die Fehleranalyse erschwert.

Schließlich ist aus WO 02/013015 Al ein System zur Ermittlung von Fehlerursachen bekannt, das beispielsweise in Warmwalzan- lagen eingesetzt werden soll. Auch hierbei ist jedoch die Zuordnung eines aufgetretenen Fehlers zu den zugehörigen Prozessdatensätzen schwierig.

Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, die vorste- hend beschriebenen Fehlerprotokollierungsverfahren entsprechend zu verbessern.

Diese Aufgabe wird durch ein erfindungsgemäßes Fehlerprotokollierungsverfahren gemäß dem Hauptanspruch gelöst.

Im Rahmen der Erfindung erfolgt im Betrieb einer Beschich- tungsanlage laufend eine Erfassung von Prozessdatensätzen der Beschichtungsanlage, wobei die einzelnen Prozessdatensätze jeweils bestimmten Betriebszeitpunkten der Beschichtungsanla-

ge zugeordnet sind und jeweils mehrere Prozessdaten der Be- schichtungsanlage enthalten.

Die erfassten Prozessdatensätze werden dann laufend gespei- chert, um eine spätere Fehleranalyse anhand der gespeicherten Prozessdatensätze zu ermöglichen.

Weiterhin sieht die Erfindung vor, dass im Betrieb der Be- schichtungsanlage einer Fehlerdetektion erfolgt, um eine Be- triebsstörung der Beschichtungsanlage zu erkennen, wobei die Fehlerdetektion auf verschiedene Arten erfolgen kann, wie später noch detailliert beschrieben wird.

In Abhängigkeit von der Fehlerdetektion wird dann eine Feh- lerkennung erzeugt, die verschiedene Informationen enthalten kann, wie ebenfalls später noch detailliert beschrieben wird.

Die Erfindung sieht zusätzlich zu den vorstehend genannten und aus dem Stand der Technik bekannten Verfahrensschritten vor, dass die Fehlerkennung in einer zeitlichen Synchronisierung mit den gespeicherten Prozessdatensätzen gespeichert wird. Dies ermöglicht bei einer späteren Fehleranalyse anhand der gespeicherten Prozessdatensätze und der ebenfalls gespeicherten Fehlerkennung eine exakte zeitliche Zuordnung des Fehlerzeitpunkts zu den zeitlichen Verläufen der gespeicherten Prozessdaten, was die Fehleranalyse erheblich erleichtert.

Der im Rahmen der Erfindung verwendete Begriff einer laufen- den Erfassung der Prozessdatensätze hat vorzugsweise die Bedeutung, dass die Prozessdatensätze während des normalen Be- schichtungsbetriebs erfasst werden, also ohne eine Unterbrechung des Beschichtungsbetriebs . Die Erfassung der Prozessdatensätze kann wahlweise kontinuierlich oder diskontinuierlich

erfolgen, d.h. mit einer bestimmten Abtastrate. Vorzugsweise gilt das gleiche sinngemäß für die Speicherung der erfassten Prozessdatensätze sowie für die Fehlerdetektion und die Speicherung der Fehlerkennung.

Vorzugsweise werden die im Betrieb der Beschichtungsanlage laufend anfallenden Prozessdatensätze zunächst in einem Zwischenspeicher zwischengespeichert, wobei es sich beispielsweise um einen Ringspeicher handeln kann, in dem die anfal- lenden Prozessdatensätze kontinuierlich in einem gewissen Zeitraum gespeichert und anschließend wieder überschrieben werden, um den Speicherplatz für neue Prozessdatensätze freizugeben. Beispielsweise kann ein derartiger Ringspeicher eine Aufzeichnungsdauer zwischen 10 Sekunden und einigen Stunden oder Tagen aufweisen.

Bei einer Fehlerdetektion werden dann aus dem Zwischenspeicher diejenigen zwischengespeicherten Prozessdatensätze ausgewählt, die innerhalb einer vorgegebenen zeitlichen Vorlauf- zeit vor der Detektion des Fehlerzustands und/oder innerhalb einer vorgegebenen zeitlichen Nachlaufzeit nach der Detektion des Fehlerzustands ermittelt wurden, da diese Prozessdatensätze für eine Fehleranalyse relevant sind, wohingegen früher oder später angefallene Prozessdatensätze in der Regel keinen Rückschluss auf den Fehler zulassen. Vorzugsweise werden bei einem Fehler also nur diejenigen Prozessdatensätze für eine spätere Fehleranalyse gespeichert, die innerhalb eines bestimmten Zeitfensters um den Fehlerzeitpunkt erfast wurden. Dieser erfindungsgemäße Gedanke einer Auswahl und Speicherung der Prozessdatensätze aus einem Zeitfenster um den Fehlerzeitpunkt ist von eigener schutzwürdiger Bedeutung. Die Erfindung umfasst deshalb auch allgemein ein Fehlerprotokollie- rungsverfahren, bei dem weder die Generierung und Speicherung

einer Fehlerkennung noch die zeitliche Synchronisierung mit dem Fehler zwingend erforderlich ist.

Die auf die vorstehend beschriebene Weise ausgewählten feh- lerrelevanten Prozessdatensätze werden dann vorzugsweise zusammen mit der Fehlerkennung in einem Fehlerspeicher abgespeichert, um eine spätere Fehleranalyse zu ermöglichen.

Vorzugsweise werden hierbei für jeden Fehlerzustand der Be- Schichtungsanlage die einzelnen Fehlerkennungen mit den zugehörigen Prozessdatensätzen jeweils in eine eigene Fehlerdatei gespeichert. Zum Einen bietet dies den Vorteil, dass die einzelnen Fehlerdateien nur diejenigen Daten enthalten, die für die Analyse des jeweiligen Fehlers relevant sind, was die Fehleranalyse aufgrund der besseren übersichtlichkeit erleichtert. Zum Anderen ermöglicht die Zuordnung der einzelnen Fehler zu jeweils einer einzigen Fehlerdatei eine optimale Fehleranalyse durch jeweils einen fehlerspezifischen Spezialisten. Beispielsweise kann eine Fehlerdatei, die aus einem Fehler der Applikationstechnik resultiert, von einem Spezialisten für Applikationstechnik analysiert werden, wobei die Fehlerdatei beispielsweise auch per E-Mail zu dem jeweiligen Spezialisten übertragen werden kann. Eine Fehlerdatei, die von einer Störung der Fördertechnik herrührt, kann dagegen von einem Spezialisten für die Fördertechnik analysiert werden.

Der vorstehend beschriebene Gedanke einer Fehlerdatei für jeden Fehlerzustand ist von eigener schutzwürdiger Bedeutung. Die Erfindung umfasst deshalb auch allgemein ein Fehlerproto- kollierungsverfahren, bei dem lediglich die zu einem Fehlerzustand gehörenden Prozessdatensätze in jeweils einer einzigen Fehlerdatei gespeichert werden, wohingegen die Generie-

rung und Speicherung einer Fehlerkennung nicht zwingend erforderlich ist.

Bei der Fehlerkennung kann es sich im einfachsten Fall um ei- ne Zeitmarke handeln, die lediglich den Fehlerzeitpunkt wiedergibt, um eine zeitliche Zuordnung des Fehlerzeitpunkts zu den zeitlichen Verläufen der Prozessdaten zu ermöglichen. Es besteht jedoch auch die Möglichkeit, dass die Fehlerkennung den Typ des detektierten Fehlers wiedergibt. Beispielsweise können die verschiedenen Betriebsstörungen einer Beschich- tungsanlage klassifiziert werden in Fehler der Fördertechnik, Fehler der Applikationstechnik oder Hochspannungsfehler, um nur einige zu nennen. Darüber hinaus kann der Fehlertyp auch angeben, welche Prozessdaten den vorgegebenen zulässigen Wer- tebereich verlassen haben.

Bei der vorstehend erwähnten Auswahl der zwischengespeicherten Prozessdatensätze innerhalb einer vorgegebenen Vorlaufbzw. Nachlaufzeit kann die Vorlauf- bzw. Nachlaufzeit eine vorgegebene Zeitspanne sein, die beispielsweise im Bereich von 10 Sekunden bis 10 Minuten liegen kann, um eine aussagekräftige Fehleranalyse zu ermöglichen.

Alternativ besteht im Rahmen der Erfindung die Möglichkeit, dass die Vor- bzw. Nachlaufzeit eine bestimmte Zeitspanne ist, innerhalb derer eine vorgegebene Anzahl von Bauteilträgern ("Skids") oder zu beschichtenden Bauteilen durch die Be- schichtungsanlage gefördert wird.

Ferner besteht im Rahmen der Erfindung die Möglichkeit, dass die Vor- bzw. Nachlaufzeit eine bestimmte Zeitspanne ist, die eine bestimmte Anzahl von Fördertaktzyklen der Förderanlage der Beschichtungsanlage umfasst. Die Vor- bzw. Nachlaufzeit kann also durch eine vorgegebene Zeitspanne, durch eine An-

zahl von Bauteilen bzw. Bauteilträgern oder durch eine bestimmte Anzahl von Fördertaktzyklen definiert werden.

Bei der Nachlaufzeit kann es sich auch um die Zeitspanne han- dein, die zwischen der Fehlerdetektion und der anschließenden Behebung des Fehlerzustands liegt, so dass alle Prozessdatensätze ausgewählt werden, die zwischen der Fehlerdetektion und der Fehlerbehebung angefallen sind.

Vorzugsweise erfolgt die Speicherung der Prozessdatensätze und/oder die Fehlererkennung mit einer zeitlichen Auflösung von mindestens 0,1ms, lms, 10ms oder mindestens 200ms, was aufgrund des hochdynamischen Betriebs moderner Beschichtungs- anlagen für eine effiziente Fehleranalyse sinnvoll ist.

Hinsichtlich der zu erfassenden und zu speichernden Prozessdaten der Beschichtungsanlage besteht eine Vielzahl von Möglichkeiten, von denen einige nachfolgend beschrieben werden.

Beispielsweise kann es sich bei den Prozessdaten um Bauteildaten handeln, welche die zu beschichtenden Bauteile charakterisieren. So können die gespeicherten Bauteildaten angeben, ob zu einem bestimmten Zeitpunkt eine Karosserie eines Kleinwagens, eines Kompaktwagens, eines Kombis oder einer Luxusli- mousine lackiert wird.

Darüber hinaus können als Prozessdaten auch Bedienerdaten er- fasst und gespeichert werden, welche die Interaktion einer Bedienungsperson mit der Beschichtungsanlage charakterisie- ren. Beispielsweise können die Bedienerdaten sämtliche Eingaben (z.B. Tastatureingaben, Schalterbetätigungen, etc.) der einzelnen Bedienungspersonen umfassen, um später Bedienungsfehler erkennen und individuell zuordnen zu können. Darüber hinaus können die Bedienerdaten auch Ausgaben (z.B. Bild-

schirmausgaben, Warnsignale, etc.) der Beschichtungsanlage umfassen, die von den Bedienungspersonen wahrgenommen werden konnten. Auf diese Weise lässt sich bei der späteren Fehleranalyse überprüfen, ob die Bedienungspersonen möglicherweise Warnmeldungen der Beschichtungsanlage ignoriert haben.

Vorzugsweise werden als Prozessdaten auch Anlagendaten ermittelt und gespeichert, welche das Betriebsverhalten der Beschichtungsanlage selbst charakterisieren. Als Anlagendaten kommt eine Vielzahl von Daten in Frage, die in einer Beschichtungsanlage anfallen und nachfolgend beispielhaft erläutert werden.

So können die als Prozessdaten gespeicherten Anlagendaten der Beschichtungsanlage beispielsweise angeben, welche Farbe aktuell in der Beschichtungsanlage appliziert wird und/oder welche Farbe zuvor in der Beschichtungsanlage appliziert wurde. Auf diese Weise kann bei der späteren Fehleranalyse überprüft werden, ob bestimmte Farben oder bestimmte zeitliche Farbfolgen Probleme verursachen.

Ferner können die als Prozessdaten gespeicherten Anlagendaten jeweils eine Identifikationsnummer des aktuell in der Beschichtungsanlage befindlichen Bauteilträgers ("Skids") ent- halten. Auf diese Weise kann bei der späteren Fehleranalyse überprüft werden, ob bestimmte Bauteilträger im Betrieb Probleme verursachen.

Darüber hinaus kann jeweils die Identifikationsnummer des ak- tuell in der Beschichtungsanlage befindlichen Bauteils aufgezeichnet werden, so dass es bei der späteren Fehleranalyse möglich ist, einen auftretenden Fehler einem bestimmten Bauteil zuzuordnen, das möglicherweise Spezifikationsabweichungen aufweist und deshalb den Fehler verursacht hat.

Weiterhin kann eine Identifikationsnummer gespeichert werden, welche die aktuell verwendete Ringleitung der Beschichtungs- anlage kennzeichnet. Auf diese Weise kann bei der späteren Fehleranalyse erkannt werden, wenn bestimmte Ringleitungen

Fehler verursachen, beispielsweise aufgrund einer veränderten Viskosität oder durch Druckabweichungen. Eine theoretisch mögliche Fehlerursache besteht auch in einer Verstopfung einer Ringleitung.

Von besonderem Interesse als Prozessdaten der Beschichtungs- anlage sind weiterhin die Drehzahl eines Rotationszerstäubers, die elektrische Aufladungsspannung eines elektrostatischen Applikationsgeräts, die aktuell applizierte Beschich- tungsmittelmenge, die Ausflussmenge anderer Medien (z.B.

Lenkluft, Hornluft, Antriebsluft, etc.) sowie der Druck der verschiedenen Medien (z.B. Lack, Luft, Spülmittel, etc.).

Bei einer gemolchten Leitungsanordnung kann weiterhin die je- weilige Molchposition erfasst und gespeichert werden, um molchspezifische Betriebsstörungen der Beschichtungsanlage erkennen zu können.

Weiterhin können als Prozessdaten die Temperatur in der Be- Schichtungsanlage, die Füllstände der Beschichtungsanlage und die Schaltstellungen von Ventilen der Beschichtungsanlage erfasst und gespeichert werden.

Von besonderem Interesse für eine spätere Fehleranalyse ist auch die Position, die Stellung, die Geschwindigkeit, die Beschleunigung und/oder das Drehmoment eines Lackier- bzw. Applikationsroboters, die deshalb vorzugsweise ebenfalls als Prozessdaten erfasst und gespeichert werden.

Darüber hinaus können als Prozessdaten auch die Soll/Ist- Abweichungen einer oder mehrerer der vorstehend erwähnten Prozessdaten erfasst und gespeichert werden.

Die Erfindung ist jedoch hinsichtlich der zu erfassenden und zu speichernden Prozessdaten nicht auf die vorstehend genannten Beispiele beschränkt, sondern auch mit anderen Prozessdaten realisierbar.

In einer Variante der Erfindung werden die ermittelten Prozessdatensätze und/oder die Fehlerkennung mittels Datenfernübertragung zu einem Wartungsdienst übertragen, der sich beispielsweise beim Hersteller der jeweiligen Beschichtungsanla- ge befinden kann und deshalb über Spezialkenntnisse verfügt, welche die Fehleranalyse erleichtern. Beispielsweise können hierbei die Rohdaten der Datenfernübertragung zu dem Wartungsdienst übertragen werden, so dass sowohl die Zwischen- speicherung als auch die Auswahl und die zeitlich synchronisierte Speicherung bei dem Wartungsdienst erfolgen. Vorzugs- weise erfolgt die Zwischenspeicherung und die Auswahl der fehlerrelevanten Prozessdaten dagegen bei dem Betreiber der Beschichtungsanlage, so dass nur die vorstehend erwähnte Fehlerdatei zu dem Wartungsdienst übertragen wird.

Anstelle einer Datenfernübertragung besteht natürlich im Rahmen der Erfindung auch die Möglichkeit, die Prozessdaten bzw. die Fehlerdatei auf einem Speichermedium (z.B. Diskette, Speicher-Stick) zu dem Wartungsdienst zu transportieren.

Weiterhin ist zu erwähnen, dass die Fehlerdetektion im Rahmen des erfindungsgemäßen Fehlerprotokollierungsverfahrens auf verschiedene Weise erfolgen kann. In einer Variante der Erfindung erfolgt die Fehlerdetektion rechnergesteuert anhand einer automatischen Auswertung der erfassten Prozessdatensät-

ze der Beschichtungsanlage . Im Rahmen dieser Auswertung kann beispielsweise überprüft werden, ob die einzelnen Prozessdaten vorgegebene Wertebereiche überschreiten, was dann als Fehler detektiert wird. In einer anderen Variante der Erfin- düng erfolgt die Fehlerdetektion dagegen bedienergesteuert durch eine Bedienungsperson, indem die Bedienungsperson beispielsweise einen Not-Aus-Schalter betätigt. Die beiden vorstehend genannten Varianten zur Fehlerdetektion können im Rahmen der Erfindung auch miteinander kombiniert werden.

Im Rahmen der vorstehend erwähnten rechnergesteuerten Fehlerdetektion anhand einer Auswertung der erfassten Prozessdatensätze können die zeitlichen Verläufe der ermittelten Prozessdatensätze mit vorgegebenen Fehlerverläufen verglichen wer- den. Beispielsweise kann dann ein Fehler detektiert werden, wenn die Prozessdaten einen bestimmten zeitlichen Verlauf aufweisen .

Vorzugsweise erfolgt im Rahmen des erfindungsgemäßen Fehler- protokollierungsverfahrens nicht nur eine Erfassung und selektive Speicherung der Prozessdatensätze, sondern auch eine optische Darstellung, um eine Fehleranalyse durch eine Bedienungsperson zu erleichtern. Die optische Darstellung der Prozessdatensätze erfolgt hierbei vorzugsweise in zeitlicher Synchronisation mit der zugehörigen Fehlerkennung in grafischer Form auf einem Bildschirm. Beispielweise können auf dem Bildschirm übereinander die zeitlichen Verläufe verschiedener Prozessdaten in zeitlicher Synchronisierung dargestellt werden, wobei auf dem Bildschirm eine Fehlerkennung angezeigt wird, die den exakten Fehlerzeitpunkt angibt. Darüber hinaus kann bei der optischen Darstellung auch die Position der Applikations- und Lackierroboter im Fehlerzeitpunkt dargestellt werden, indem die Applikations- und Lackierroboter perspektivisch dargestellt werden.

Weiterhin ist in einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung vorgesehen, dass bei einer Fehlerdetektion eine rechnergesteuerte Bestimmung möglicher Fehlerursachen und/oder Abhilfemaßnahmen erfolgt, indem die gespeicherte Fehlerkennung und die zugehörigen Prozessdatensätze analysiert werden. Die ermittelten Fehlerursachen bzw. Abhilfemaßnahmen können dann auf dem Bildschirm optisch dargestellt werden, um bei der Fehleranalyse erste Anhaltspunkte zu ge- ben.

Ferner ist in einer Variante der Erfindung vorgesehen, dass bei einer Fehlerdetektion die Fehlerdetektion für einen vorgegebenen Zeitraum nach der Fehlerdetektion unterdrückt wird, um Folgefehler zu ignorieren.

Schließlich ist zu erwähnen, dass die Erfindung nicht nur das vorstehend beschriebene erfindungsgemäße Fehlerprotokollie- rungsverfahren als solches umfasst, sondern auch ein Daten- speichermedium mit einem darauf gespeicherten Computerprogramm zur Ausführung dieses Fehlerprotokollierungsverfahrens, wenn das Computerprogramm in einen entsprechenden Computer bzw. Steuerrechner geladen ist.

Ferner umfasst die Erfindung auch eine entsprechende Fehler- protokollierungseinrichtung, die das vorstehend beschriebene erfindungsgemäße Fehlerprotokollierungsverfahren ausführt.

Andere vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet oder werden nachstehend zusammen mit der Beschreibung des bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung anhand der Figuren näher erläutert. Es zeigen:

Figur 1 das erfindungsgemäße Fehlerprotokollierungsverfahren in Form eines Flussdiagramms sowie

Figur 2 einen Bildschirmausdruck mit einer Fehlerkennung und zeitlich synchronisierten Prozessdatenverläufen.

Im Folgenden wird nun unter Bezugnahme auf die Zeichnungen ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Fehlerprotokollierungsverfahrens beschrieben.

In einem ersten Schritt Sl erfolgt eine laufende Messung von aktuellen Prozessdatensätzen der Beschichtungsanlage, wobei die einzelnen Prozessdatensätze jeweils eine Vielzahl von Prozessdaten der Beschichtungsanlage enthalten, wie bei- spielsweise die Ausflussmenge der einzelnen Medien (z.B.

Lack, Lenkluft, Antriebsluft, etc.), die Drehzahl eines Rotationszerstäubers oder bauteilspezifische Daten, wie beispielsweise den Typ des aktuell lackierten Bauteils.

In einem weiteren Schritt S2 werden die gemessenen Prozessdatensätze dann in einem Zwischenspeicher zwischengespeichert, wobei es sich um einen Ringspeicher handelt, der beispielsweise eine Aufnahmezeit von einer Stunde oder mehreren Tagen aufweisen kann, so dass die Prozessdaten in dem Ringspeicher zyklisch überschrieben werden.

In einem weiteren Schritt S3 erfolgt dann eine Auswertung der in dem Zwischenspeicher gespeicherten Prozessdatensätze zur Detektion eines Fehlerzustands der Beschichtungsanlage und zur Bestimmung einer Fehlerkennung, die den Fehlertyp wiedergibt. Die Auswertung der in dem Zwischenspeicher gespeicherten Prozessdatensätze erfolgt im einfachsten Fall durch Vergleich der aktuellen Werte der Prozessdaten mit vorgegebenen Grenzwerten, so dass bei einer Grenzwertüberschreitung eine

Fehlerdetektion erfolgt. Die Fehlerkennung kann dann im einfachsten Fall die Prozessdaten identifizieren, die den zulässigen Wertebereich verlassen haben.

Darüber hinaus erfolgt in einem Schritt S4 eine Abfrage von Not-Aus-Schaltern der Beschichtungsanlage zur Detektion eines Fehlerzustands, wobei eine manuelle Betätigung des Not-Aus- Schalters durch eine Bedienungsperson einen Fehlerzustand anzeigt. Hierbei wird in Abhängigkeit von der Identifikations- nummer des betätigten Not-Aus-Schalters eine zugehörige Fehlerkennung generiert.

In einem weiteren Schritt S5 wird dann während des laufenden Betriebs der Beschichtungsanlage überprüft, ob ein Fehler de- tektiert wurde. Falls dies nicht der Fall ist, so wird der

Betrieb der Beschichtungsanlage mit der laufenden Messung und Zwischenspeicherung der Prozessdatensätze fortgesetzt. Im Falle einer Fehlerdetektion werden dagegen in einem weiteren Schritt S6 diejenigen zwischengespeicherten Prozessdatensätze aus dem Zwischenspeicher ausgewählt, die innerhalb einer vorgegebenen Vorlaufzeit vor der Fehlerdetektion und innerhalb einer vorgegebenen Nachlaufzeit nach der Fehlerdetektion gemessen wurden. Die Vorlaufzeit und die Nachlaufzeit sind hierbei vorgegebene Zeitspannen von beispielsweise 10 Sekun- den.

Die in dem Schritt Sβ ausgewählten fehlerrelevanten Prozessdatensätze werden dann in einem weiteren Schritt S7 zusammen mit der zugehörigen Fehlerkennung in zeitlich synchronisier- ter Form in einer individuellen Fehlerdatei für jeden Fehler abgespeichert .

In einem weiteren Schritt S8 erfolgt dann eine grafische Darstellung der in der Fehlerdatei gespeicherten Prozessdaten-

Sätze auf einem Bildschirm beim Betreiber der Beschichtungs- anlage, wie in Figur 2 exemplarisch dargestellt ist und nachfolgend beschrieben wird.

So zeigt Figur 2 einen Bildschirmausdruck 1 mit zeitlichen Verläufen 20, 21, 22, 29, 30, 32 von mehreren verschiedenen Prozessdaten, wobei die zeitlichen Verläufe 20, 21, 22, 29, 30, 32 in zeitlich synchronisierter Form übereinander über einer gemeinsamen Zeitachse 2 dargestellt werden, was eine exakte zeitliche Zuordnung der einzelnen zeitlichen Verläufe 20, 21, 22, 29, 30, 32 relativ zueinander ermöglicht.

Darüber hinaus ist in dem Bildschirm eine Fehlerkennung 3 dargestellt, die den exakten Fehlerzeitpunkt angibt und somit eine intuitive zeitliche Zuordnung zu den dargestellten Prozessdaten ermöglicht.

Weiterhin sind auf dem Bildschirm mehrere Parameterachsen 4, 5 für die verschiedenen Prozessdaten abgebildet, wobei die Parameterachse 4 beispielsweise die Hochspannung eines elektrostatischen Rotationszerstäubers in kV angibt, während die Parameterachse 5 den elektrischen Strom in μA angibt. Der Benutzer kann jedoch andere Parameterachsen ein- bzw. ausblenden. Das Gleiche gilt auch für die Auswahl der auf dem BiId- schirm dargestellten Prozessdaten, so dass der Benutzer in einfacher Weise diejenigen Prozessdaten auswählen und auf dem Bildschirm anzeigen lassen kann, die für eine Fehleranalyse wichtig sind.

Darüber hinaus ist auf dem Bildschirm ein Fenster 6 dargestellt, in dem die räumliche Lage der einzelnen Applikationsbzw. Handhabungsroboter in einer Perspektivansicht dargestellt ist, um eine intuitive Fehlererkennung zu ermöglichen.

Nach dem Schritt S8 erfolgt in einem weiteren Schritt S9 eine Fehlerauswertung durch ein rechnergestütztes Expertensystem beim Betreiber der Lackieranlage zur Ermittlung von möglichen Fehlerursachen und Gegenmaßnahmen, die dann in einem Schritt SlO in einem Fenster 7 auf dem Bildschirm dargestellt werden.

In einem weiteren Schritt Sil erfolgt dann eine Datenfernübertragung der Fehlerdatei vom Betreiber der Lackieranlage zum Hersteller der Lackieranlage, wo dann eine Fehlerauswer- tung durch Spezialisten des Herstellers erfolgen kann.

Die Erfindung ist nicht auf das vorstehend beschriebene Ausführungsbeispiel beschränkt. Vielmehr ist eine Vielzahl von Varianten und Abwandlungen möglich, die ebenfalls von dem Er- findungsgedanken Gebrauch machen und deshalb in den Schutzbereich fallen.