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Title:
EXACT JOINING OF FILMS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2018/019700
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to the adjustment of films relative to one another and to the exact joining of the films to form a film composite. A method for producing a film composite comprising at least two films arranged in the film composite in a defined manner relative to one another, and a system for producing such a film composite, are the subject of the invention.

Inventors:
ORO SAAVEDRA CHRISTINE (DE)
Application Number:
PCT/EP2017/068362
Publication Date:
February 01, 2018
Filing Date:
July 20, 2017
Export Citation:
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Assignee:
BAYER AG (DE)
International Classes:
B65B9/04; B65B11/50; B65B41/12; B65B47/00; B65B57/04; B65B61/02
Domestic Patent References:
WO1989008836A11989-09-21
Foreign References:
EP2860119A12015-04-15
EP0257990A21988-03-02
US4384649A1983-05-24
GB2184086A1987-06-17
EP2272763A12011-01-12
EP0849055A11998-06-24
EP0257990A21988-03-02
EP0210823A11987-02-04
DE3803979A11989-08-17
CN203003955U2013-06-19
EP2860119A12015-04-15
Other References:
DEM BUCH VON THOMAS DUNN: "Manufacturing Flexible Packaging", 2014, ELSEVIER
J.P. MARQUES DE SÄ: "Pattern Recogition", SPRINGER
V.A. KOVALEVSKY: "Image Pattern Recognition", 1980, SPRINGER
ERNEST L. HALL: "Computer Image Processing and Recognition", 1979, ACADEMIC PRESS
"Image Recognition and Classification", 2002, MARCEL DEKKER, INC.
Attorney, Agent or Firm:
BIP PATENTS (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Verfahren zur Herstellung eines Folienverbundes umfassend mindestens eine Basisfolie und eine Deckfolie, wobei die Deckfolie über Elemente verfügt, die in Bezug auf Elemente der Basisfolie eine definierte Soll-Lage aufweisen sollen, wobei zumindest ein Teil der Deckfolie maschinell unter Verwendung einer Vorrichtung auf einen Teil der Basisfolie aufgelegt wird,

die zusammengelegten Teile der Deckfolie und der Blasenfolie zu einem Folienverbund zusammengefügt werden, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Folienverbund die Lage der Deckfolienelemente in Bezug auf die Basisfolienelemente mit Hilfe einer optischen Aufnahmeeinrichtung ermittelt werden, so dass sich eine Ist-Lage ergibt, die Ist-Lage mit der Soll-Lage verglichen wird, um eine Abweichung der Ist-Iage von der Soll-Lage zu bestimmen, auf Basis der Abweichung der Ist-Iage von der Soll-Lage Maschinenparameter ermittelt werden, die Maschinenparameter an die Vorrichtung übermittelt werden, und

die Vorrichtung die Maschinenparameter übernimmt und damit die Deckfolie und die Basisfolie so zueinander justiert, dass beim weiteren Zusammenfügen von Deckfolie und Basisfolie die Lage der Deckfolienelemente in Bezug auf die Basisfolienelemente der Soll-Lage entspricht. 2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei die Ist-Lage in Form eines Abbildes zumindest eines Bereichs des hergestellten Folienverbundes durch die optische Aufnahmeeinrichtung ermittelt wird.

3. Verfahren nach Anspruch 2, wobei die Soll-Lage in Form eines Abbildes zumindest eines Bereichs des hergestellten Folienverbundes hinterlegt ist und die Ist-Lage das Abbild zumindest des Bereichs des hergestellten Folienverbundes ist, der zur Definition der Soll-Lage hinterlegt ist.

4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei es sich bei der Basisfolie um eine Blisterfolie handelt, die dadurch gekennzeichnet ist, dass in die Blisterfolie Vertiefungen zur Aufnahme von Gegenständen eingebracht sind, und wobei es sich bei der Deckfolie um eine Siegelfolie handelt, mit der die Vertiefungen in der Blisterfolie verschlossen werden.

5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei es sich bei den Deckfolienelementen um ein Druckbild, vorzugsweise um Schriftzeichen handelt.

6. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 5, wobei es sich bei den Basisfolienelementen um die Vertiefungen der Blisterfolie handelt.

7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei es sich bei den Basisfolienelementen um die Kante des Folienverbundes handelt.8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei die Basisfolie und/oder die Deckfolie als Rollware vorliegen/vorliegt.

9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei die Deckfolie und die Basisfolie in einem semikontinuierlichen Laminierverfahren mit oder ohne Verwendung eines Klebstoffs zusammengefügt werden, wobei das semi-kontinuierliche Laminierverfahren dadurch charakterisiert ist, dass zunächst ein Teil der Folien zu einem Folienverbund zusammengefügt wird, das Laminierverfahren unterbrochen wird, um bei dem Folienverbund mittels der optischen Aufnahmeeinrichtung die Ist- Lage zu ermitteln, und das Verfahren wieder gestartet wird, nachdem die Vorrichtung die Deckfolie und die Basisfolie auf Basis der übermittelten Maschinenparameter zueinander justiert hat.

10. Verfahren zur Herstellung von Blisterpackungen umfassend eine Blisterfolie, in die Vertiefungen eingebracht sind, Arzneimittelportionen in den Vertiefungen der Blisterfolie, und

eine Siegelfolie zum Verschließen der Vertiefungen, wobei die Siegelfolie über ein Druckbild verfügt, das gegenüber den Vertiefungen der Blisterfolie oder gegenüber einer Kante der Blisterpackung eine definierte Soll-Lage einnehmen soll, dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren die folgenden Schritte umfasst: - Einbringen der Arzneimittelportionen in die Vertiefungen der Blisterfolie,

Verschließen eines Teils der Blisterfolie mit der Siegelfolie mit Hilfe einer Vorrichtung zum Zusammenfügen von Folien, wobei ein Folienverbund entsteht,

Ausstanzen einer Blisterpackung aus dem Folienverbund,

Ermitteln der Ist-Lage des Druckbilds gegenüber den Vertiefungen der Blisterfolie oder gegenüber der Kante der Blisterpackung mit Hilfe einer optischen Aufnahmeeinrichtung, wobei die optische Aufnahmevorrichtung vorzugsweise als separate Einheit unabhängig von der Vorrichtung zum Zusammenfügen von Folien existiert,

Ermitteln der Abweichung der Ist-Lage von der Soll-Lage,

Ermitteln von Maschinenparametern auf Basis der Abweichung der Ist-Lage von der Soll- Lage, wobei die Maschinenparameter angeben, wie die Siegelfolie und die Blisterfolie zueinander angeordnet werden müssen, damit die Ist-Lage der Soll-Lage entspricht,

Übermitteln der Maschinenparameter an die Vorrichtung zum Zusammenfügen von Folien, Justieren der Siegelfolie und der Blisterfolie zueinander unter Verwendung der Maschinenparameter,

- weiteres Verschließen der Blisterfolie mit der Siegelfolie, vorzugsweise in einem kontinuierlichen Verfahren, wobei ein Folienverbund entsteht, bei dem die Ist-Lage des Druckbilds gegenüber den Vertiefungen der Blisterfolie oder gegenüber der Kante der Blisterpackung der Soll-Lage entspricht.

11. System umfassend eine Deckfolie, die Deckfolienelemente umfasst, eine Basisfolie, die Basisfolienelemente umfasst, eine Vorrichtung zum Zusammenfügen zumindest eines Teils der Deckfolie mit einem Teil der Basisfolie zu einem Folienverbund in der Weise, dass die Deckfolienelemente in dem Folienverbund in Bezug auf die Basisfolienelemente in einer definierten Soll-Lage vorliegen, undeine optische Aufnahmeeinrichtung zur optischen Erfassung der Ist-Lage der Deckfolienelemente in Bezug auf die Lage der Basisfolienelemente in dem Folienverbund, wobei zumindest der Bereich des Folienverbunds, der zur Definition der Soll-Lage verwendet ist, erfassbar ist, eine Recheneinheit zur Bestimmung der Abweichung zwischen Ist-Lage und Soll-Lage, eine Recheneinheit zur Bestimmung von Maschinenparametern auf Basis der Abweichung zwischen Ist-Lage und Soll-Lage, wobei die Maschinenparameter angeben, wie die Vorrichtung die Deckfolie und die Basisfolie zueinander ausrichten muss, damit die Ist-Lage der Soll-Lage entspricht.

12. System gemäß Anspruch 11, wobei die Basisfolie und/oder die Deckfolie als Rollware vorliegen/vorliegt.

13. System gemäß Anspruch 11 oder 12, wobei es sich bei der Basisfolie um eine Blisterfolie handelt, die dadurch gekennzeichnet ist, dass in die Blisterfolie Vertiefungen zur Aufnahme von Gegenständen eingebracht sind, und wobei es sich bei der Deckfolie um eine Siegelfolie handelt, mit der die Vertiefungen in der Blisterfolie verschlossen werden.

14. System gemäß einem der Ansprüche 11 bis 14, wobei es sich bei den Deckfolienelementen um ein Druckbild, vorzugsweise um Schriftzeichen handelt, und wobei es sich bei den Basisfolienelementen um die Vertiefungen der Blisterfolie oder die Kante des Folienverbundes handelt.

15. System gemäß einem der Ansprüche 9 bis 13, wobei die optische Aufnahmevorrichtung als separate Einheit unabhängig von der Vorrichtung zum Zusammenfügen von Folien existiert.

Description:
Passgenaues Zusammenfügen von Folien

Die vorliegende Erfindung befasst sich mit dem Justieren von Folien zueinander und dem passgenauen Zusammenfügen der Folien zu einem Folienverbund. Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind ein Verfahren zur Herstellung eines Folienverbundes umfassend mindestens zwei Folien, die in dem Folienverbund in definierter Weise zueinander angeordnet sind, sowie ein System zur Herstellung eines solchen Folienverbunds.

Folienverbundsysteme treten im täglichen Leben in vielfältiger Weise in Erscheinung. Ein Beispiel eines Folienverbundes stellt eine Blisterpackung, oftmals auch kurz als Blister bezeichnet, dar. Blisterverpackungen sind bevorzugte Verpackungen für Arzneimittelportionen wie beispielsweise Tabletten und Kapseln. In einem Blister liegen die Tabletten oder Kapseln in einer Anordnung aus einzelnen Vertiefungen (Blasen) in einer Kunststoff- oder Aluminiumfolie vor. Die Blasen sind üblicherweise durch eine Aluminiumfolie versiegelt. Die Arzneimittelportionen lassen sich einzeln entnehmen, indem die Blasen eingedrückt und dabei die Tabletten durch die Aluminiumfolie hindurchgedrückt werden. In den verschlossenen Blasen sind die Tabletten gegenüber Schmutz und Luftfeuchtigkeit geschützt

Blisterverpackungen, Vorrichtungen zu ihrer Herstellung sowie Vorrichtungen zur Verpackung von Arzneimittelportionen in Blisterverpackungen sind im Stand der Technik hinreichend beschrieben (siehe z.B. US4384649A, GB2184086A, EP2272763A1, EP0849055A1, EP0257990A2, EP0210823A1, DE3803979A1, CN203003955U).

Bei der maschinellen Herstellung von Blisterpackungen werden in einem ersten Schritt Blasen in eine erste Folie eingebracht (Blasenfolie, Blisterfolie), in einem zweiten Schritt werden Produkte (z.B. Tabletten) in die Blasen gefüllt und in einem dritten Schritt die Blasen mit einer zweiten Folie (Siegelfolie) verschlossen.

Die Blasenfolie und die Siegelfolie liegen üblicherweise als Rollware oder in Bogenform vor. Üblicherweise erfolgt als ein vierter Schritt das Ausstanzen einzelner Blisterpackungen aus dem Folienverbund. Die Offenlegungsschrift EP0210823A1 zeigt beispielhaft eine Vorrichtung, mit der eine Blasenfolie und eine Siegelfolie in Form von Rollware zusammengefügt werden können.

Die Siegelfolie ist üblicherweise bedruckt. Die Bedruckung der Siegelfolie kann vor dem Zusammenführen mit der Blisterfolie oder danach erfolgen. Üblicherweise erfolgt die Bedruckung der Siegelfolie vor dem Zusammenführen von Blisterfolie und Siegelfolie.

Es gibt Blisterpackungen, bei denen die auf der Siegelfolie aufgedruckte Information in Bezug auf die Blasen eine definierte Ausrichtung aufweisen muss.

Einige Medikamentenblister sind beispielsweise so bedruckt, dass direkt oberhalb der Blasen auf der Siegelfolie die Wochentage in abgekürzter Form (Mo, Di, Mi, Do, Fr, Sa, So) aufgedruckt sind, damit der Patient weiß, welche Tablette er an welchem Tag aus dem Blister herausdrücken muss. Um zu gewährleisten, dass der Druck und die Blasen in definierter Form zueinander ausgerichtet sind, müssen Blisterfolie und bedruckte Siegelfolie in entsprechender Weise übereinander platziert werden, bevor sie zusammengefügt werden.

Diese Ausrichtung der Siegelfolie in Bezug auf die Blisterfolie geschieht manuell und ist zeitaufwändig.

EP2860119A1 beschreibt eine Vorrichtung zum Zusammenfügen zumindest eines Teils der Deckfolie mit einem Teil der Basisfolie zu einem Folienverbund (auch Siegelvorrichtung genannt) mit eingebauten Erfassungseinrichtungen. Vor jeder Station - Formstationen, Siegelstation und Schneidestation - sind Erfassungseinrichtungen in Form einer Kamera oder eines Druckmarkensensors in der Siegelvorrichtung positioniert, die die Lage einer Markierung auf der Unter- und / oder Oberfolie der Verpackung vor jedem Verarbeitungsschritt ermitteln und an eine Steuereinheit weitergibt. Die zweite Erfassungseinrichtung für die Markierung der Unterfolie wird vor der Siegelstation zur exakten Positionierung einer zweiten Formstation verwendet, damit der Deckel exakt mit der dazugehörigen Mulde, deren Position über die Markierung erfasst wurde, in der Siegelstation zusammengeführt werden kann. Die dargestellte Lösung führt zu einer Verbesserung des Aussehens der Verpackung durch online Regelung der Vorschubschritte, Regelung einer Reckvorrichtung und / oder Positionierung von motorisch verstellbaren Formstationen sowie Schneidestation. Es wird keine Erfassungsvorrichtung zur Kontrolle der fertigen Packung verwendet.

Diese Lösung erfordert eine aufwändige Ausrüstung der Siegelvorrichtung mit entsprechenden Erfassungseinrichtungen vor jeder Station; die Qualität des fertigen versiegelten Produktes wird nicht ermittelt.

Ausgehend vom beschriebenen Stand der Technik stellt sich einem Fachmann die technische Aufgabe, bei der Herstellung eines Folienverbundes in der Vorrichtung zum Zusammenfügen zumindest eines Teils der Deckfolie mit einem Teil der Basisfolie zu einem Folienverbund zwei Folien zueinander mit einem geringen sensorischen Aufwand auszurichten.

Gelöst wird diese Aufgabe durch die Gegenstände der unabhängigen Ansprüche 1, 8 und 9. Bevorzugte Ausführungsformen finden sich in den abhängigen Ansprüchen sowie in der nachfolgenden Beschreibung.

Ein erster Gegenstand ist ein Verfahren zur Herstellung eines Folienverbundes umfassend mindestens eine Basisfolie und eine Deckfolie, wobei die Deckfolie über Elemente verfügt, die in Bezug auf Elemente der Basisfolie eine definierte Soll-Lage aufweisen sollen,

wobei zumindest ein Teil der Deckfolie maschinell unter Verwendung einer Vorrichtung auf einen Teil der Basisfolie aufgelegt wird, die zusammengelegten Teile der Deckfolie und der Blasenfolie zu einem Folienverbund zusammengefügt werden,

dadurch gekennzeichnet, dass in dem Folienverbund die Lage der Deckfolienelemente in Bezug auf die Basisfolienelemente mit Hilfe einer optischen Aufnahmeeinrichtung ermittelt werden, so dass sich eine Ist-Lage ergibt, die Ist-Lage mit der Soll-Lage verglichen wird, um eine Abweichung der Ist-Iage von der Soll-Lage zu bestimmen, auf Basis der Abweichung der Ist-Iage von der Soll-Lage Maschinenparameter ermittelt werden, die Maschinenparameter an die Vorrichtung übermittelt werden, und die Vorrichtung die Maschinenparameter übernimmt und damit die Deckfolie und die Basisfolie so zueinander justiert, dass beim weiteren Zusammenfügen von Deckfolie und Basisfolie die Lage der Deckfolienelemente in Bezug auf die Basisfolienelemente der Soll-Lage entspricht.

In einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens wird die Ist-Lage in Form eines Abbildes zumindest eines Bereichs des hergestellten Folienverbunds durch die optische Aufnahmeeinrichtung ermittelt.

Bevorzugt ist die Soll-Lage in Form eines Abbildes zumindest eines Bereichs des hergestellten Folienverbunds hinterlegt und die Ist-Lage ist ein Abbild zumindest des Bereichs des hergestellten Folienverbunds, der zur Definition der Soll-Lage hinterlegt ist.

Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein System umfassend eine Deckfolie, die Deckfolienelemente umfasst, eine Basisfolie, die Basisfolienelemente umfasst, eine Vorrichtung zum Zusammenfügen zumindest eines Teils der Deckfolie mit einem Teil der Basisfolie zu einem Folienverbund in der Weise, dass die Deckfolienelemente in dem Folienverbund in Bezug auf die Basisfolienelemente in einer definierten Soll-Lage vorliegen, und

eine optische Aufnahmeeinrichtung zur optischen Erfassung der Ist-Lage der Deckfolienelemente in Bezug auf die Lage der Basisfolienelemente in dem Folienverbund, wobei zumindest den Bereich des hergestellten Folienverbunds, der zur Definition der Soll-Lage hinterlegt ist, erfassbar ist, eine Recheneinheit zur Bestimmung der Abweichung zwischen Ist-Lage und Soll-Lage,

eine Recheneinheit zur Bestimmung von Maschinenparametern auf Basis der Abweichung zwischen Ist-Lage und Soll-Lage, wobei die Maschinenparameter angeben, wie die Vorrichtung die Deckfolie und die Basisfolie zueinander ausrichten muss, damit die Ist-Lage der Soll-Lage entspricht.

Typischerweise ist die Soll-Lage in einem Datenspeicher hinterlegt. Dieses Datenspeicher kann ein Element der optischen Aufnahmevorrichtung und/oder ein Element der Recheneinheit zur Bestimmung der Abweichung zwischen Ist-Lage und Soll-Lage sein; das Datenspeicher ist von der Recheneinheit zur Bestimmung der Abweichung zwischen Ist-Lage und Soll-Lage über Kommunikationselemente abrufbar.

Die Vorrichtung zum Zusammenfügen zumindest eines Teils der Deckfolie mit einem Teil der Basisfolie zu einem Folienverbund, die optische Aufnahmeeinrichtung zur optischen Erfassung der Ist-Lage der Deckfolienelemente in Bezug auf die Lage der Basisfolienelemente in dem Folienverbund, eine Recheneinheit zur Bestimmung der Abweichung zwischen Ist-Lage und Soll-Lage, eine Recheneinheit zur Bestimmung von Maschinenparametern auf Basis der Abweichung zwischen Ist-Lage und Soll-Lage und die Datenbank zur Hinterlegung der Soll-Abbildes werden einzeln oder zusammen Systemkomponente genannt.

Durch die Definition eines Bereichs des hergestellten Folienverbunds als Soll-Lage, muss die optische Aufnahmeeinrichtung zur optischen Erfassung der Ist-Lage der Deckfolienelemente in Bezug auf die Lage der Basisfolienelemente in dem Folienverbund nicht in der Vorrichtung zum Zusammenfügen zumindest eines Teils der Deckfolie mit einem Teil der Basisfolie zu einem Folienverbund fest montiert und genau positioniert sein.

Durch die Nutzung eines Abbildes des Bereichs erfolgt die Definition der Soll-Lage besonders einfach: Soll-Bild aufnehmen, in den Datenspeicher hinterlegen und das System ist anwendungsbereit.

In einer bevorzugten Ausführungsform des Systems ist die optische Aufnahmeeinrichtung zur optischen Erfassung der Ist-Lage der Deckfolienelemente in Bezug auf die Lage der Basisfolienelemente in dem Folienverbund als mobile Vorrichtung konzipiert. In dieser mobilen Vorrichtung kann die Recheneinheit zur Bestimmung der Abweichung zwischen Ist-Lage und Soll-Lage und ggf. die Recheneinheit zur Bestimmung von Maschinenparametern auf Basis der Abweichung zwischen Ist-Lage und Soll-Lage integriert werden. Auch kann die mobile Vorrichtung mit einer oder mehreren der weiteren Systemkomponenten über Kommunikationssystemen für den Transfer von Informationen zwischen den Systemkomponenten verbunden werden.

Die mobile Vorrichtung ist mit jeder Vorrichtung zum Zusammenfügen zumindest eines Teils der Deckfolie mit einem Teil der Basisfolie zu einem Folienverbund (Siegelvorrichtung) anwendbar. Soll in dieser Siegelvorrichtung eine andere Verpackung angefertigt werden, so wird ein Abbild der Soll-Lage des neuen Folienverbunds in die Datenbank hinterlegt, die als Soll-Lage für die Recheneinheit zur Bestimmung der Abweichung zwischen Ist-Lage und Soll-Lage definiert und abgerufen wird.

Die Erfindung wird nachfolgend näher beschrieben, ohne zwischen den Erfindungsgegenständen (Verfahren und System) zu unterscheiden. Die nachfolgenden Erläuterungen sollen vielmehr für alle Erfindungsgegenstände in analoger Weise gelten, unabhängig davon, in welchem Kontext (Verfahren oder System) sie erfolgen.

Erfindungsgemäß werden eine Deckfolie und eine Basisfolie zunächst (weitgehend) ohne Beachtung der Lage der Deckfolienelemente in Bezug zur Lage der Basisfolienelemente zu einem Folienverbund zusammengefügt. Dann wird die Ist-Lage der Deckfolienelemente in Bezug zur Lage der Basisfolienelemente optisch ermittelt. Aus der Ist-Lage und der Soll-Lage wird die Abweichung der Ist-Lage zur Soll-Lage berechnet. Schließlich werden aus der Abweichung Maschinenparameter berechnet und an die Vorrichtung übermittelt, anhand derer die Vorrichtung die Deckfolie und die Basisfolie so zueinander justieren kann, dass bei einem weiteren Zusammenfügen von Basis- und Deckfolie zu einem Folienverbund die Deckfolienelemente in räumlich definiertem Bezug zu den Basisfolienelementen stehen.

Unter einer Folie wird ein flexibles und flächiges Gebilde verstanden.

Flächig bedeutet, dass die Folie in einer Raumrichtung ein Ausmaß besitzt (die so genannte Höhe oder Dicke), das wesentlich kleiner (mindestens um einen Faktor 10, vorzugsweise mindestens um einen Faktor 50) ist als die Ausmaße in den anderen Raumrichtungen (Länge, Breite). Flexibel bedeutet, dass die Folie in gewissem Maß gekrümmt werden kann, ohne dass sie dabei einen irreversiblen Schaden erleidet. Zum Beispiel kann eine Folie auf einen zylinderförmigen Körper aufgerollt und wieder abgerollt werden, ohne dass dabei signifikante Spuren an der Folie zurückbleiben. Typische Beispiele von Folien sind die aus dem Haushalt bekannten Frischhaltefolien oder Alufolien. Auch der aus den früheren analogen Fotoapparaten bekannte Fotofilm ist ein Beispiel für eine Folie.

Die Deckfolie und die Basisfolie sind Folien. Dabei ist der Begriff Folie nicht so zu verstehen, dass es sich um ein einheitliches Material handelt. Eine Folie im Sinne der vorliegenden Erfindung kann beispielsweise auch ein Folienverbund sein. In einem Folienverbund sind mehrere (mindestens zwei) Folien zu einem Körper zusammengefügt. Auch beschichtete Folien sind Folien im Sinne der vorliegenden Erfindung. Beispielsweise sind viele Verpackungsfolien mit Aluminium beschichtet, um die Barriereeigenschaft der Folie für Luft und/oder Feuchtigkeit zu erhöhen oder um die Lichtdurchlässigkeit zu reduzieren.

Ferner können in die Deckfolie und/oder die Basisfolie Blasen/Vertiefungen zur Aufnahme von Gegenständen (vorzugsweise Tabletten oder Kapseln) eingebracht sein. Ferner können die Deckfolie und/oder die Basisfolie bedruckt sein, und Stanzungen, Kerbungen sowie Perforationen besitzen.

Die Deckfolie und/oder die Basisfolie bestehen üblicherweise zumindest anteilig aus einem Polymer.

Deckfolie und/oder Basisfolie können in aufgerollter Form (als Rollware) oder in Form von Bögen (als Bogenware) vorliegen. Vorzugsweise liegen sie als Rollware vor.

In einer bevorzugten Ausführungsform handelt es sich bei der Deckfolie und der Basisfolie um Komponenten zur Erzeugung einer Blisterpackung für Arzneimittelportionen (z.B. Tabletten oder Kapseln).

So kann es sich bei der Basisfolie beispielsweise um eine Blisterfolie handeln. Das bedeutet, dass in die Folie Vertiefungen zur Aufnahme von Gegenständen (Arzneimittelportionen) eingebracht sind. Bei der Deckfolie kann es sich dann um die Siegelfolie zum Verschließen der Vertiefungen der Blisterfolie handeln. Denkbar ist aber auch, dass es sich bei der Basisfolie um die Siegelfolie einer Blisterpackung handelt, während die Deckfolie die Blisterfolie darstellt.

Die Formgebung der Blisterkontur geschieht üblicherweise durch Thermoformtechnik. Üblicherweise besteht die Blisterfolie aus Polyvinylchlorid (PVC). Die Blisterfolie hat üblicherweise eine Dicke im Bereich von 0,25 mm bis 1,25 mm.

Da reine PVC-Folien über vergleichbare geringe Barriereeigenschaften verfügen, werden solche Folien zur Herstellung einer Blisterfolie oft mit Polyvinylidenchlorid (PVDC) beschichtet oder auf eine Folie aus Polychlortrifluorethylen (PCTFE) oder einem Cyclo-Olefin-Copolymer (COC) laminiert.

Die Siegelfolie besteht vorzugsweise aus Aluminium oder einem mit Aluminium beschichteten Polymer. Sie ist vorzugsweise mit Schriftzeichen bedruckt.

Für die Erfindung ist entscheidend, dass die Basisfolie und die Deckfolie über Elemente verfügen (die hier so genannten Deckfolienelemente und Basisfolienelemente), die in dem herzustellenden Folienverbund eine definierte räumliche Orientierung zueinander einnehmen sollen. Vorzugsweise liegen die Deckfolienelemente und/oder Basisfolienelemente in einem wiederkehrenden, definierten Abstand zueinander.

Bei den Basisfolienelementen und den Deckelfolienelementen kann es sich beispielsweise um äußere Abgrenzungen der Folie (z.B. Ecken oder Kanten) Markierungen, Schriftzeichen, Stanzungen, Einkerbungen oder auch um die Blasen einer Blisterfolie handeln. Auch müssen die Elemente der Basisfolie nicht mit den Elementen der Deckfolie übereinstimmen. Ferner müssen die Elemente keine integralen Bestandteile der Folie sein, sondern sie können auf, an oder in der Folie auf-, an- oder eingebracht sein. Entscheidend ist, dass die Lage der Elemente auf, an oder in der jeweiligen Folie definiert und optisch erfassbar oder ermittelbar ist. In einer bevorzugten Ausführungsform handelt es sich bei den Basisfolienelementen um die Blasen einer Blisterfolie und bei den Deckfolienelementen um Schriftzeichen (z.B. Wochentage in abgekürzter Form).

In dem fertigen Folienverbund sollen die Deckfolienelemente und die Basisfolienelemente zueinander in definierter Weise positioniert sein. Handelt es sich bei den Basisfolienelementen beispielsweise um die Blasen einer Blisterfolie und bei den Deckfolienelementen um Schriftzeichen, dann bedeutet„in definierter Weise positioniert" beispielsweise, dass die Schriftzeichen mittig über den Blasen liegen.

Die definierte Position der Deckfolienelemente in Bezug auf die Basisfolienelemente wird auch als Soll-Lage bezeichnet.

In einem ersten Schritt des erfindungsgemäßen Verfahrens wird zumindest ein Teil der Deckfolie auf einen Teil der Basisfolie aufgelegt.

Insbesondere bei der Verwendung von Rollware ist es üblich, die Deck- und die Basisfolie in einem kontinuierlichen Verfahren nach und nach zu einem Folienverbund zusammenzufügen (bis eine Rolle aufgebraucht ist). In einem solchen Fall wird kontinuierlich ein Teil der Deckfolie auf einen Teil der Basisfolie aufgelegt.

Bei der Verwendung von Bogenware ist es aber auch denkbar, dass der komplette Bogen der Deckfolie auf den kompletten Bogen der Basisfolie aufgelegt wird.

Auch Mischformen sind denkbar. Liegt die Deckfolie beispielsweise in Bogenform vor und die Basisfolie als Rollware, kann die komplette Deckfolie auf einen Teil der Basisfolie aufgelegt werden. Bei diesem Auflegen kann die Soll-Lage zunächst weitgehend unbeachtet gelassen werden.

Das Zusammenlegen der Folien erfolgt mit Hilfe einer Vorrichtung. Derartig Vorrichtungen sind unter anderem in dem in der Einleitung beschriebenen Stand der Technik beschrieben. Üblicherweise handelt es sich um diejenige Vorrichtung, die auch das Zusammenfügen von Deck- und Basisfolie übernimmt. In der Regel handelt es sich dabei um Laminiervorrichtungen, wie sie beispielsweise in dem Buch von Thomas Dunn, Manufacturing Flexible Packaging, 1. Edition, Elsevier 2014, ISBN: 978- 0-323-26436-5 („Dunn_2015") beschrieben sind.

In der Regel werden Deckfolie und Basisfolie in der Vorrichtung so zueinander positioniert, dass beim Zusammenfügen der Folien die Deckfolienelemente und Basisfolienelemente zumindest annähernd in den gewünschten Positionen zueinander vorliegen. Üblicherweise verfügen derartige Vorrichtungen über Justierfunktionen, mit deren Hilfe die Deckfolie und die Basisfolie zueinander in mindestens einer Raumrichtung verschoben werden können. Bei Verwendung von Rollware ist es zum Beispiel denkbar, dass die Deckfolie gegenüber der Basisfolie (oder umgekehrt) in Laufrichtung der abrollenden Folie und/oder senkrecht dazu verschoben werden kann. Das manuelle Justieren von Deckfolie gegenüber Basisfolie (oder umgekehrt) ist zeitaufwändig.

Erfindungsgemäß ist eine manuelle Justage aber auch nicht mehr nötig. Deckfolie und Basisfolie werden also in der Vorrichtung fixiert, so dass zumindest ein Teil der Deckfolie auf einen Teil der Basisfolie aufgelegt werden kann und die zusammengelegten Teile maschinell zusammengefügt werden.

Das Zusammenfügen der Folien geschieht üblicherweise über ein Laminierverfahren, optional unter Verwendung eines Klebemittels. Ob ein Klebemittel verwendet wird, richtet sich vornehmlich nach den vorliegenden Materialien der Folien, die zusammengefügt werden sollen. Es gibt Materialien, die sich bei erhöhter Temperatur und unter Druck zusammenfügen lassen. Bei anderen Materialien ist ein Klebemittel zwischen den zusammenzufügenden Folienteilen erforderlich. Nach dem Zusammenfügen bilden Deckfolie und Basisfolie einen zusammenhängenden Körper. Üblicherweise lassen sich die zusammengefügten Folien nicht mehr zerstörungsfrei voneinander trennen.

Nähere Einzelheiten zum Zusammenfügen von Folien sind„Dunn_2015" zu entnehmen.

Das Ergebnis des Zusammenfügens von Deck- und Basisfolie ist ein Folienverbund. In diesem liegen die Deckfolienelemente in einer messbaren Lage in Bezug zu den Basisfolienelementen. Diese messbare Lage ist die Ist-Lage. Diese Ist-Lage wird in einem nächsten Schritt des erfindungsgemäßen Verfahrens mit Hilfe einer optischen Aufnahmeeinrichtung ermittelt.

Bei der optischen Aufnahmevorrichtung handelt es sich üblicherweise um eine Kamera, die über einen Bildsensor verfügt, der zur Aufnahme von zweidimensionalen Abbildern aus Licht auf elektrischem Weg ausgebildet ist. Üblicherweise wird ein halbleiterbasierter Bildsensor verwendet, der Licht im sichtbaren Bereich bis ins mittlere Infrarot aufnehmen kann. Beispiele für solche halbleiterbasierten Bildsensoren sind CCD-Sensoren oder CMOS-Sensoren.

Entscheidend für die Art der verwendeten optischen Aufnahmevorrichtung sind die Art der zu erfassenden Elemente von Deckfolie und/oder Basisfolie und die Wellenlänge des zur Abbildung verwendeten Lichts.

Üblicherweise wird das hergestellte Verbundmaterial mit elektromagnetischer Strahlung, die von dem Bildsensor erfasst werden kann, bestrahlt, und die vom Folienverbund reflektierte und/oder gestreute Strahlung von dem Bildsensor aufgefangen. Eine entsprechende Kameraoptik (umfassend Linsen und/oder Blenden) sorgen dafür, dass ein Abbild zumindest eines Bereichs des hergestellten Folienverbunds auf dem Bildsensor abgebildet wird.

Denkbar ist aber auch, dass die Deckfolienelemente und/oder die Basisfolienelemente selbst zum Aussenden elektromagnetischer Strahlung angeregt werden, wobei die von den Elementen ausgehende Strahlung dann für eine Abbildung auf einem Bildsensor verwendet werden kann. Es ist zum Beispiel denkbar, dass die Deckfolienelemente und/oder die Basisfolienelemente einen Fluoreszenzfarbstoff tragen, der beispielsweise mit ultraviolettem Licht zum Aussenden von Strahlung im sichtbaren Bereich angeregt werden kann.

Die Abbildung der Deckfolienelemente und/oder der Basisfolienelemente auf dem Bildsensor muss eine hinreichend hohe Auflösung haben, die es ermöglicht, die Ist-Lage im Rahmen der geforderten Fehlertoleranz mit der Soll-Lage in Übereinstimmung zu bringen. Dieser Punkt wird weiter unten noch näher erläutert.

Üblicherweise wird eine ausgestanzte Verpackung optisch erfasst.

In der Abbildung lässt sich dann erkennen, welche Lage die Deckfolienelemente in Bezug zu den Basisfolienelementen einnehmen (oder umgekehrt). Dabei müssen die Deckfolienelemente und die Basisfolienelemente nicht zwangsläufig selbst in der Abbildung zu erkennen sein; es ist ausreichend, dass Elemente zu erkennen sind, die eine eindeutige Lage der Deckfolienelemente in Bezug zu den Basisfolienelementen bestimmen lassen. Dies sei nachfolgend an einem Beispiel erläutert.

Für dieses Beispiel wird angenommen, dass die Basisfolie eine Blisterfolie und die Deckfolie eine Siegelfolie zum Verschließen der Vertiefungen der Blisterfolie ist. Ziel ist es, Blister zu erzeugen, in denen ein Aufdruck auf der Siegelfolie in einer definierten Position in Bezug zu einer Vertiefung in der Blisterfolie liegt. Nun liegen der Aufdruck und die Vertiefungen auf gegenüberliegenden Seiten des Blisters. Mit üblichen Kamerasystemen können jedoch die beiden Seiten des Blisters nicht gleichzeitig in einer Abbildung erfasst werden. Es ist aber denkbar, dass die Lage der Vertiefungen eindeutig anhand der Kanten des Blisters bestimmt werden kann (siehe dazu die Ausführungen weiter unten). Die Kanten des Blisters (oder ein Teil davon) lassen sich aber leicht zusammen mit dem Aufdruck auf der Siegelfolie in einer einzigen Abbildung erfassen. Insofern wird in der Abbildung nicht die Lage der Deckfolienelemente (Aufdruck auf Siegelfolie) in Bezug zur Lage der Basisfolienelemente (Vertiefungen in der Blisterfolie) erfasst, sondern die Lage der Deckfolienelemente (Aufdruck auf Siegelfolie) in Bezug zur Lage von Elementen (Kanten des Blisters), die eine eindeutige Positionsbestimmung der Basisfolienelemente (Vertiefungen in der Blisterfolie) erlaubt.

Für die Nutzung der Kante als Bezug zur Lage von Elementen weist typischerweise die optische Aufnahmeeinrichtung zur optischen Erfassung der Ist-Lage der Deckfolienelemente in Bezug auf die Lage der Basisfolienelemente in dem Folienverbund ein Element zur Aufnahme und Positionierung des Blisters (Folienverbunds bzw. Teil davon) zur optischen Aufnahmeeinrichtung auf. Durch die Positionierung des Blisters in die Aufnahmeeinrichtung kann die Kante des Blisters bestimmt werden und als positioniertes Element der Basisfolie in dem Vergleichsschritt der Ist-Lage mit der Soll-Lage verwendet werden. Die Nutzung der Kante als Basisfolienelement ist insbesondere vorteilhaft, wenn Basis- und Deckfolie opak sind.

Nachfolgend sei noch kurz erläutert, warum oftmals die Lage der Vertiefungen im Blister in eindeutiger Weise aus der Lage der Kanten des Blisters hervorgeht.

Wie oben beschrieben, werden zur Herstellung eines Blisters zunächst die Vertiefungen zur Aufnahme von Gegenständen (z.B. Arzneimittelportionen) in die Blisterfolie eingebracht. Dies geschieht vorzugsweise durch Thermoformen: die Blisterfolie wird von der Rolle abgewickelt und durch eine Vorheizstation geführt. Mittels der Vorheizstation wird die Folie erwärmt, so dass sie weich und biegsam wird. Die erwärmte Folie gelangt dann in eine Formstation, wo unter Anwendung von hohem Druck (4 bis 8 bar) die Folie in eine Pressform gedrückt wird, die zur Ausbildung der Vertiefungen in der Folie führt. Anschließend wird die Folie soweit abgekühlt, dass sie die durch die Pressform aufgezwungene Form beibehält. In die Vertiefungen können dann die Gegenstände eingebracht werden und es kann die Siegelfolie aufgebracht werden. Üblicherweise werden dann aus dem Folienverbund einzelne Blister ausgestanzt. Verbleiben die Blister während des gesamten Prozesses bis zum Ausstanzen der einzelnen Blister in der Pressform, dann können sie während des gesamten Prozesses nicht verrutschen und ihre Lage in Bezug zu den Kanten des Blisters hängt nur davon ab, an welcher Stelle die Stanze ansetzt. Die Stanzposition ist aber in der Regel durch die Stanzvorrichtung eindeutig definiert. Damit haben die Ecken und Kanten des ausgestanzten Blisters eine eindeutige Lage in Bezug zu den Vertiefungen (und umgekehrt), so dass sich bei Kenntnis der einen Position die jeweils andere berechnen lässt.

Das erfindungsgemäße Verfahren umfasst den Schritt der Ermittlung der Ist-Lage. Wie beschrieben erfolgt dazu eine optische Abbildung eines Teils des hergestellten Folienverbunds auf einem Bildsensor.

Auf dem vom Bildsensor aufgenommenen Bild ist dann die Lage von Deckfolienelementen in Bezug zur Lage von Basisfolienelementen messbar oder ableitbar.

Die Messung oder Ableitung erfolgt vorzugsweise automatisch mit Hilfe von Bilderkennungsverfahren. Solche Verfahren sind ausgiebig in der Literatur beschrieben. Nachfolgend sei lediglich eine kleine Auswahl getroffen: J.P. Marques de Sä, Pattern Recogition, Springer 200, ISBN 3-540-42297-8; V.A. Kovalevsky, Image Pattern Recognition, Springer 1980, ISBN-13: 978-1-4612- 6035-6; Ernest L. Hall, Computer Image Processing and Recognition, Academic Press 1979, ISBN 0-12- 318850-4; Image Recognition and Classification, edited by Bahram Javidi, Marcel Dekker, Inc., 2002, ISBN: 0-8247-0783-4.

Für die vorliegende Erfindung von Bedeutung ist lediglich, dass Elemente in den Abbildungen erkannt werden und ihre Positionen zueinander ermittelt werden, so dass die Ist-Lage der Deckfolienelemente in Bezug zu den Basisfolienelementen erfassbar ist.

Durch Vergleich der Ist-Lage mit der Soll-Lage ergibt sich die Abweichung der Ist-Lage von der Soll- Lage. Sowohl Ist-Lage als auch Soll-Lage weisen einen Toleranzbereich auf. Ist von Soll-Lage die Rede ist klar, dass es sich hierbei um keine absolute Größe handeln kann sondern nur um einen Bereich. Dasselbe gilt für die Ist-Lage. Dies sei an einem Beispiel erläutert. Es sei angenommen, dass auf der Deckfolie eine Markierung x vorliegt. Diese Markierung ist ein Deckfolienelement. Auf der Basisfolie ist als Basisfolienelement eine Markierung □ vorhanden. Deckfolie und / oder Basisfolie seien transparent. Ziel ist es, die Markierung x der Deckfolie in dem hergestellten Folienverbund so zu platzieren, dass sie für einen Betrachter, der den Folienverbund aus einer Richtung senkrecht zur flächigen Ausdehnung des Folienverbunds betrachtet, mittig innerhalb der Markierung □ der Basisfolie liegt (Soll-Lage). Es sei ferner angenommen, dass dieser Zustand in dem Folienverbund tatsächlich vorliegt (Ist-Lage = Soll-Lage; die Abweichung ist Null). Würde man nun die Deckfolie gegenüber der Basisfolie um einen infinitesimal kleinen Betrag verschieben, wäre das Bilderkennungsverfahren nicht in der Lage, diesen Unterschied zu detektieren. Dies gilt vor allem, weil jeder Bildsensor eine Auflösungsgrenze aufweist. Liegt der Betrag der Verschiebung der Deckfolie gegenüber der Basisfolie unterhalb der Auflösungsgrenze des Bildsensors, sind die Abbildungen vor und nach dem Verschieben für den Bildsensor und das Bilderkennungssystem identisch. Dementsprechend ist die Abweichung aus Sicht des Bilderkennungssystems weiterhin Null. Die Ist-Lage vor dem Verschieben ist jedoch tatsächlich eine andere als die Ist-Iage vor dem Verschieben. Das bedeutet zunächst, dass die Ist-Lage in der Praxis nicht absolut sein kann sondern dass es sich um einen Bereich handelt. Erst dann, wenn sich die tatsächliche Ist-Lage außerhalb dieses Bereichs befindet, kann in der Praxis eine Änderung der Ist-Lage erkannt werden. Da die Ist- Lage demnach nicht genau bestimmt werden kann, macht es auch keinen Sinn, eine genaue (absolute) Soll-Lage zu fordern, deren absolute Einhaltung ohnehin nicht erkannt werden kann.

Bei der Soll-Lage handelt es sich daher eher um eine Angabe der Art: die Lage des Mittelpunkts der Markierung x und die Lage des Mittelpunkts der Markierung□ sollen bei senkrechter Betrachtung (um einen Parallaxe-Fehler zu vermeiden) am selben Ort mit einer Abweichung von 0,01 mm in Laufrichtung der Folien und mit einer Abweichung von 0,01 mm senkrecht zur Laufrichtung der Folien liegen.

Bei der Ist-Lage handelt es sich entsprechend eher um eine Angabe der Art: die Lage des Mittelpunkts der Markierung x ist identisch mit der der Lage des Mittelpunkts der Markierung□ mit einer Genauigkeit von 0,01 mm in Laufrichtung der Folien und mit einer Genauigkeit von 0,01 mm senkrecht zur Laufrichtung der Folien.

Der Bildsensor muss entsprechend an die geforderte Toleranz der Soll-Lage angepasst werden. Ist eine Genauigkeit von 0,01 mm gefordert, muss der Bildsensor eine entsprechend hohe Auflösung besitzen, um diese Genauigkeit bei der Erkennung der Ist-Lage auch erfassen zu können.

Entspricht die Ist-Lage im Rahmen der vorgegebenen Genauigkeit nicht der Soll-Lage, ergibt sich eine Abweichung, die ebenfalls Fehlergrenzen aufweist.

Die Abweichung lässt sich ermitteln, sobald die Positionen von Deckfolienelementen in Bezug zu Basisfolienelementen bestimmt sind.

Aus der Abweichung lässt sich dann berechnen, wie die Deckfolie gegenüber der Basisfolie verschoben werden muss, damit die Ist-Lage innerhalb der Fehlergrenzen der Soll-Lage entspricht. Die Angabe, „wie die Deckfolie gegenüber der Basisfolie verschoben werden muss" lässt sich wiederum in Maschinenparameter überführen.

Alle diese Berechnungen werden vorzugsweise automatisch von einer oder mehreren entsprechenden Recheneinheiten vorgenommen. Dabei kann es sich um eine einzige Recheneinheit handeln, die Bestandteil des optischen Aufnahmeeinrichtung sein kann; es kann sich aber auch um verschiedene Recheneinheiten handeln, die über Kommunikationskanäle miteinander verbunden sind, um ermittelte und berechnete Daten zu übertragen.

In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung übernimmt die optische Aufnahmeeinrichtung neben der automatischen Erkennung der Positionen von Deckfolienelementen und Basisfolienelementen auch die Berechnung der Abweichung der Ist-Lage von der Soll-Lage und die Berechnung der entsprechenden Maschinenparameter. Die Maschinenparameter werden dann an die Vorrichtung zum Zusammenfügen von Deckfolie und Basisfolie übermittelt. Im einfachsten Fall erfolgt diese Übermittlung durch einen Menschen (Nutzer). Nachdem die Aufnahmevorrichtung die Maschinenparameter berechnet hat, werden diese auf einem Bildschirm angezeigt und/oder lassen sich auf einem Datenspeicher abspeichern. Der Nutzer überträgt dann die angezeigten Maschinenparameter auf die Vorrichtung zum Zusammenfügen von Deckfolie und Basisfolie, z.B. indem er sie manuell über ein geeignetes Eingabegerät (z.B. Tastatur) eingibt, oder den Datenspeicher mit der Vorrichtung verbindet und die Übertragung der Maschinenparameter vom Datenträger auf die Vorrichtung durch entsprechende Steuerbefehle startet.

Denkbar ist aber auch eine automatische oder semi-automatische Übertragung der Daten von der Aufnahmevorrichtung zur Vorrichtung zum Zusammenfügen der Folien. Die Datenübertragung kann z.B. kabellos über Bluetooth oder kabelgebunden z.B. über ein Netzwerkkabel erfolgen.

In der beschriebenen Ausführungsform können die Vorrichtung und die optische Aufnahmeeinrichtung separate Einheiten sein, die physikalisch nicht miteinander verbunden sind. Es ist denkbar, dass sie in verschiedenen Räumen betrieben werden. Eine solche Aufteilung der Funktionen des erfindungsgemäßen Systems in separate Einheiten kann z.B. vorteilhaft sein, wenn es mehrere Vorrichtungen zum Zusammenfügen von Folien gibt, die alle auf eine entsprechende optische Aufnahmeeinrichtung zurückgreifen. Die optische Aufnahmeeinrichtung wird dann als „Stand-Alone-Gerät" betrieben. Es ist auch denkbar, dass die optische Aufnahmevorrichtung eine mobile Vorrichtung ist, die bei Bedarf zu einer Vorrichtung zum Zusammenfügen von Folien transportiert werden kann.

In einer anderen bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist die optische Aufnahmevorrichtung integraler Bestandteil der Vorrichtung zum Zusammenfügen von Folien. Der Bildsensor ist eine Komponente für den Gesamtprozess: Ausrichten der Folien, Zusammenfügen, Ermitteln der Ist-Lage und der Abweichung der Ist-Lage von der Soll-Lage, Ermitteln der Maschinenparameter, Korrektur der Ausrichtung der Folien, weiteres Zusammenfügen der Folien, wobei die Ist-Lage der Soll-Lage entspricht.

In dieser Ausführungsform kann es eine Rechen- und Steuereinheit geben, die sämtliche Berechnungen und Steuerungen vornimmt.

Wie bereits erläutert, wird die vorliegende Erfindung vorzugsweise zur Herstellung von Blisterpackungen eingesetzt. Diese bevorzugte Ausführungsform wird nachfolgend etwas detaillierter erläutert, ohne die Erfindung jedoch auf diese Ausführungsform beschränken zu wollen.

In der genannten bevorzugten Ausführungsform handelt es sich bei der Basisfolie um eine Folie zur Herstellung einer Blisterfolie und bei der Deckfolie um eine Siegelfolie zum Verschließen der Blasen der Blisterfolie. Die Folie zur Herstellung der Blisterfolie und die Siegelfolie befinden sich auf Rollen. Die Siegelfolie ist bereits bedruckt. Es gilt, das Druckbild auf der Siegelfolie gegenüber der Position der Blasen in der fertigen Blisterpackung in definierter Weise auszurichten.

Die Vorrichtung zum Zusammenfügen der Deck- und der Basisfolie erlaubt ein kontinuierliches Einbringen der Blasen in die Basisfolie mittels Thermoformen, das Befüllen der Blasen mit Arzneimittelportionen, das Laminieren der Siegelfolie auf die Basisfolie und das Ausstanzen von Blisterpackungen aus dem laminierten Folienverbund.

Die Basisfolie durchläuft also zunächst eine Station zum Einbringen der Kavitäten in die Basisfolie. Anschließend werden die Kavitäten mit Arzneimittelportionen befüllt. Anschließend wird die Siegelfolie aufgebracht. Im ersten Schritt des erfindungsgemäßen Verfahrens erfolgt das Aufbringen der Siegelfolie weitgehend ohne Beachtung der Position des Druckbildes in Bezug auf die Position der Blasen. Wird ein erstes Stück des Folienverbunds gefertigt, ist es sehr wahrscheinlich, dass die Ist-Lage nicht der Soll-Lage entspricht.

Aus dem ersten Stück Folienverbund werden Blisterpackungen ausgestanzt. Die Lage der Kanten der Blisterpackungen in Bezug zu der Lage der Blasen ist eindeutig definiert.

Nachdem ein erstes Stück Folienverbund hergestellt und Blisterpackungen aus diesem Stück ausgestanzt worden sind, wird der kontinuierliche Prozess angehalten. Das Anhalten kann entweder automatisch (maschinengesteuert) oder durch einen Nutzer erfolgen.

Eine Blisterpackung wird entnommen und in die optische Aufnahmeeinrichtung platziert. Die optische Aufnahmeeinrichtung erzeugt ein Abbild zumindest eines Teils der Blisterpackung auf einem Bildsensor. Vom Bildsensor wird das digitalisierte Abbild in einen Arbeitsspeicher einer Recheneinheit übertragen. Ein Computerprogramm zur Bildverarbeitung, -analyse und -erkennung führt gegebenenfalls eine Vorverarbeitung des digitalisierten Abbildes durch (Rauschunterdrückung, Binarisierung, Kantenfilterung oder Ähnliches)) und analysiert das digitalisierte und vorverarbeitete Abbild, um die Position des Druckbildes (oder Teilen davon) in Bezug zu den Kanten der Blisterpackung zu ermitteln.

Hat das Computerprogramm die Kanten der Blisterpackung und Charakteristika des Druckbildes erkannt, berechnet es die Ist-Lage des Druckbildes in Bezug zur Lage der Blasen (die sich wiederum aus der Lage der Kanten ergibt).

Die Soll-Lage ist in einem Datenspeicher in der optischen Aufnahmevorrichtung gespeichert. Ein Computerprogramm liest die Soll-Lage aus dem Datenspeicher aus und führt einen Vergleich zwischen Ist-Lage und Soll-Lage durch. Es berechnet die Abweichung.

In einem Datenspeicher in der optischen Aufnahmevorrichtung ist ein Algorithmus gespeichert, der die berechnete Abweichung in Maschinenparameter übersetzen kann. Bei dieser „Übersetzung" handelt es sich um eine mathematische Abbildung: Abweichungsdaten werden Maschinenparametern zugeordnet.

Die Maschinenparameter werden auf einem Bildschirm der optischen Aufnahmeeinrichtung angezeigt.

Per Knopfdruck können die Maschinenparameter auf die Vorrichtung zum Zusammenfügen der Folien übertragen werden.

Die Vorrichtung zum Zusammenfügen der Folien übernimmt die Maschinenparameter und richtet die Deckfolie gegenüber der Basisfolie (oder umgekehrt) neu aus, so dass beim Anfahren der Vorrichtung und damit bei der Fortführung des kontinuierlichen Verfahrens die Ist-Lage fortan der Soll-Lage entspricht.

Der Prozess wird fortgesetzt bis eine der Rollen (Basisfolie, Deckfolie) aufgebraucht ist.