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Patent Searching and Data


Title:
FABRIC, IN PARTICULAR FOR USE AS A PRIVACY OR ANTI-GLARE PROTECTION, AND METHOD FOR PRODUCING A FABRIC ACCORDING TO THE INVENTION
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2020/094260
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a fabric (10), in particular for use as a privacy and/or anti-glare protection, which is based on a lattice fabric framework produced by means of a leno loom, wherein the fabric (10) has, preferably alternately, shading sections (20) and translucent sections (30), wherein the fabric (10) has, in at least one translucent section (30) first weft threads (31) which are associated with the translucent section (30) and are arranged parallel to one another at a lattice spacing, and a number of standing threads (34) extending at right angles to the first weft threads (31), and a number of leno threads (39), which interlink the first weft threads (31) and the standing threads (35) in the manner of a leno fabric, wherein the fabric (10) has, in at least one shading section (20), a number of standing threads (35) and a number of leno threads (39), wherein the leno threads (39) in the shading section (20) run substantially parallel to the standing threads (35) and are predominantly not interlinked with the standing threads (35), and second weft threads (22), which are associated with the shading section (20) and consist of a different material from the first weft threads (31).

Inventors:
BAUER STEFAN (DE)
Application Number:
PCT/EP2019/053909
Publication Date:
May 14, 2020
Filing Date:
February 18, 2019
Export Citation:
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Assignee:
NEUTEX HOME DECO GMBH (DE)
International Classes:
D03D19/00; D03D1/00
Domestic Patent References:
WO2009128639A22009-10-22
Foreign References:
US2021993A1935-11-26
JPS5293775U1977-07-13
DE102014106602A12015-11-12
Attorney, Agent or Firm:
VOLKMAR KRUSPIG (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Gewebe (10), insbesondere zur Verwendung als Sicht- und/oder

Blendschutz, das auf einem mittels eines Dreherwebstuhls hergestellten Gittergewebe-Gerüst basiert, wobei das Gewebe (10), vorzugsweise abwechselnd, Verdunklungsabschnitte (20) und Durchscheinabschnitte (30) aufweist,

wobei das Gewebe (10) in mindestens einem Durchscheinabschnitt (30)

- erste dem Durchscheinabschnitt zugeordnete Schußfäden (31), die in einem Gitterabstand parallel zueinander angeordnet sind, und

- eine Anzahl von zu den ersten Schußfäden (31) senkrecht verlaufenden Steherfäden (35), und

- eine Anzahl von Dreherfäden (39), die die ersten Schußfäden (31) und die Steherfäden (35) nach Art eines Drehergewebes

verschlingen,

aufweist,

wobei das Gewebe (10) in mindestens einem Verdunklungsabschnitt (20),

- die Anzahl von Steherfäden (35) und die Anzahl von Dreherfäden (39) aufweist, wobei die Dreherfäden (39) im Verdunklungsabschnitt (20) im Wesentlichen parallel zu den Steherfäden (35) verlaufen und überwiegend nicht mit den Steherfäden (35) Verschlingungen bilden, und

- zweite dem Verdunklungsabschnitt zugeordnete Schußfäden (22), die aus einem anderen Material als die ersten Schußfäden (31) bestehen,

aufweist.

2. Gewebe (10) nach Anspruch 1,

dad u rch g eken nzeich net, dass

die Dreherfäden (39) und/oder die Steherfäden (35) Filamente, insbesondere Monofilamente, sind.

3. Gewebe (10) nach Anspruch 1 oder 2,

dad u rch g eken nzeich net, dass

die Dreherfäden (39) und/oder die Steherfäden (35) transparent, insbesondere glasklar, sind oder dunkel transparent sind.

4. Gewebe (10) nach einem der vorangegangen Ansprüche,

dad u rch g eken nzeich net, dass

die ersten Schußfäden (31) aus einem transparentem, insbesondere glasklarem, Material oder dunkel transparent gefärbten Material gebildet sind.

5. Gewebe (10) nach einem der vorangegangenen Ansprüche,

dad u rch g eken nzeich net, dass

die zweiten Schußfäden (22) aus einem Textilmaterial und/oder aus Naturmaterialien gebildet sind.

6. Gewebe (10) nach einem der vorangegangenen Ansprüche,

dad u rch g eken nzeich net, dass

die zweiten Schußfäden (22) aus einem im Wesentlichen blickdichten Material gebildet sind.

7. Gewebe (10) nach einem der vorangegangenen Ansprüche,

dad u rch g eken nzeich net, dass

die ersten dem Durchscheinabschnitt zugeordneten Schußfäden (31) in mindestens einem Durchscheinabschnitt (30) aus unterschiedlichen Materialien bestehen.

8. Gewebe (10) nach einem der vorangegangenen Ansprüche,

dad u rch g eken nzeich net, dass

die zweiten dem Verdunklungsabschnitt zugeordneten Schußfäden (22) in mindestens einem Verdunklungsabschnitt (20) aus unterschiedlichen Materialien bestehen.

9. Gewebe (10) nach einem der vorangegangenen Ansprüche,

dad u rch g eken nzeich net, dass

die Verdunklungsabschnitte (20) in Längsrichtung des Gewebes jeweils eine größere Erstreckung aufweisen als die Durchscheinabschnitte (30).

10. Verfahren zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Gewebes (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 9,

dad u rch g eken nzeich net, dass

die Herstellung des Gewebes (10) auf einem Dreherwebstuhl, insbesondere in einer Jaquardwebmaschine oder einer

Schaftwebmaschine, erfolgt.

Description:
Gewebe, insbesondere zur Verwendung als Sicht- und/oder Blendschutz, und Verfahren zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Gewebes

Beschreibung

Die Erfindung betrifft ein Gewebe, insbesondere zur Verwendung als Sicht- und/oder Blendschutz, das auf einem mittels eines Dreherwebstuhls hergestellten Gittergewebe-Gerüst basiert, wobei das Gewebe, insbesondere abwechselnd, Verdunklungsabschnitte und Durchscheinabschnitte aufweist, gemäß

Merkmalskombination des Anspruches 1. Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Gewebes.

Aus dem Stand der Technik sind Textilstrukturen, insbesondere Gewebe, bekannt, die in Zusammenhang mit Innenjalousien bzw. Verdunklungsvorhängen verwendet werden. Dabei existieren unter Umständen äußerst komplizierte Aufbauten.

In DE 10 2014 106 602 Al wird beispielsweise eine Anordnung zur Erzeugung eines Lichteffekts offenbart. Diese Anordnung umfasst mehrere übereinander und aufeinander angeordnete Abschnitte. Des Weiteren ist ein Effektflächengebilde sowie ein Divergenzflächengebilde vorgesehen.

Ausgehend vom bekannten Stand der Technik ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Gewebe weiterzuentwickeln, das insbesondere zur Verwendung als Sicht- und/oder Blendschutz dienen kann, wobei das Gewebe bei auszubildenden Verdunklungsabschnitten einen derartigen Effekt hervorrufen soll, dass diese Verdunklungsabschnitte quasi frei in der Luft stehen würden. Dies ermöglicht es, dass zwischen den Verdunklungsabschnitten eine klare Durchsicht nach außen ermöglicht werden soll. Des Weiteren ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein Verfahren

anzugeben, mit dessen Hilfe ein derart erfindungsgemäßes Gewebe herstellbar ist.

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe in Hinblick auf das Gewebe, insbesondere auf das Gewebe zur Verwendung als Sicht- und/oder Blendschutz, durch den Gegenstand des Patentanspruches 1 gelöst. Im Hinblick auf das Verfahren zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Gewebes wird die Aufgabe durch die Merkmale des Anspruches 10 gelöst.

Die Erfindung beruht auf dem Gedanken, dass das Gewebe auf einem mittels eines Dreherwebstuhls hergestellten Gittergewebe-Gerüst basiert, wobei das Gewebe, vorzugsweise abwechselnd, Verdunklungsabschnitte und

Durchscheinabschnitte aufweist. Mit anderen Worten kann das Gittergewebe- Gerüst derart ausgebildet sein, dass immer im Wechsel zueinander

Verdunklungsabschnitte und Durchscheinabschnitte ausgebildet sind.

Es ist dabei möglich, dass sich die Verdunklungsabschnitte und die

Durchscheinabschnitte in einer Längserstreckung zueinander abwechseln. In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist es möglich, dass die

Verdunklungsabschnitte in Quererstreckung des Gewebes abwechselnd

zueinander ausgebildet sind.

Des Weiteren ist es möglich, die Verdunklungsabschnitte in bestimmten

geometrischen Formen auszubilden. Hier kommen beispielsweise Kreisformen und/oder Rechteckformen und/oder Spiralformen und/oder Dreieckformen und/oder Polygonformen usw. in Frage. Außerdem ist es möglich, dass die

Verdunklungsabschnitte figürliche Darstellungen aufweisen.

In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist es möglich, dass das

Gewebe überwiegend aus Verdunklungsabschnitten besteht, wobei in mindestens einem Verdunklungsabschnitt ein Durchscheinabschnitt ausgebildet ist. Mit anderen Worten ist es möglich, dass ein Durchscheinabschnitt vollständig von einem Verdunklungsabschnitt umgeben oder begrenzt ist. Außerdem ist es möglich, dass ein Verdunklungsabschnitt vollständig von einem

Durchscheinabschnitt umgeben ist. Das erfindungsgemäße Gewebe soll insbesondere als Sicht- und/oder Blendschutz dienen. Als Sicht- und/oder Blendschutz ist insbesondere ein innenliegender Vorhang, Panel, Doppelrollo oder Rollo zu verstehen, der/das vor einem Fenster, einer Glastür o.ä. angeordnet werden kann oder angeordnet ist.

Bei der besonders bevorzugten Verwendung des Gewebes als Doppelrollo können somit zwei Gewebelagen oder zwei Gewebeabschnitte derart zueinander angeordnet werden, dass bei einer Draufsicht auf das Gewebe die

Durchscheinabschnitte durch davor angeordnete Verdunklungsabschnitte abgedeckt werden.

Sofern gewünscht, können somit die Durchscheinabschnitte durch

Verdunklungsabschnitte abgedeckt werden, so dass eine vollständige Verdunklung und/oder ein vollständiger Sicht- und/oder Blendschutz ermöglicht wird. Des Weiteren ist es möglich, dass die Durchscheinabschnitte nur teilweise von

Verdunklungsabschnitten abgedeckt werden, so dass eine regulierte Verdunklung erfolgen kann.

Ein Verdunklungsabschnitt kann auch als dichter Abschnitt oder blickdichter Abschnitt bezeichnet werden. Es wird darauf hingewiesen, dass die beschriebenen Verdunklungsabschnitte in der vorliegenden Erfindung nicht zwangsläufig gemäß DIN EN 14500 / 14501 definiert sind.

Ein Durchscheinabschnitt kann auch als transparenter Abschnitt bezeichnet werden.

In mindestens einem Durchscheinabschnitt weist das Gewebe:

- erste dem Durchscheinabschnitt zugeordnete Schußfäden, die in einem Gitterabstand parallel zueinander angeordnet sind, und

- eine Anzahl von zu den ersten Schußfäden senkrecht verlaufenden

Steherfäden, und

- eine Anzahl von Dreherfäden, die die ersten Schußfäden und die

Steherfäden nach Art eines Drehergewebes verschlingen, auf.

Als Gittergewebe-Gerüst wird im Folgenden das Gewebe-Gerüst definiert, das in mindestens einem Verdunklungsabschnitt und mindestens einem

Durchscheinabschnitt unterschiedlich aus- bzw. weitergebildet ist.

Als parallele Anordnung von Fäden zueinander ist im Folgenden keine

mathematische Parallelanordnung zu verstehen. Vielmehr ist die für Gewebe typische allgemeine Orientierung der Fäden zu verstehen. Es ist durchaus möglich, dass sich die Fäden in zumindest geringfügigen Abschnitten berühren.

Als senkrecht zu den ersten Schußfäden verlaufende Steherfäden sind

insbesondere im Wesentlichen quer zu den Schußfäden angeordnete Steherfäden zu verstehen. Bei der senkrechten Anordnung ist nicht auf eine mathematische rechtwinklige Anordnung zu bestehen. Vielmehr gibt dies die grobe Orientierung der Fäden zueinander an.

Insbesondere sind die Dreherfäden und die Steherfäden im Wechsel zueinander in senkrechter Richtung zu den Schußfäden angeordnet. Ein Dreherfaden und Steherfaden bilden mit anderen Worten ein Kettfaden -Paar.

Mindestens ein Durchscheinabschnitt ist folglich im Wesentlichen als

Gittergewebe ausgebildet, so dass zwischen jeweils zwei parallel zueinander angeordneten Schußfäden und jeweils zwei Kettfaden-Paaren mindestens eine Gitteröffnung ausgebildet ist. Aufgrund der Gitteröffnung wirkt der

Durchscheinabschnitt durchscheinend. Der Abstand der Kettfaden -Paare zueinander sowie der Abstand der Schußfäden zueinander definiert die Größe der Gitteröffnungen.

Im Verdunklungsabschnitt weist das Gewebe die Anzahl von Steherfäden und die Anzahl von Dreherfäden auf, wobei die Dreherfäden im Verdunklungsabschnitt im Wesentlichen parallel zu den Steherfäden verlaufen und überwiegend nicht mit den Steherfäden Verschlingungen bilden. In einer Ausführungsform der Erfindung bilden die Dreherfäden im Verdunklungsabschnitt keine Verschlingungen mit den Steherfäden. Partielle Verschlingungen werden im Verdunklungsabschnitt lediglich benötigt, um Strukturen und/oder gemusterte Durchbrüche bilden zu können. Mit anderen Worten weist das Gewebe im Verdunklungsabschnitt die gleiche Anzahl von Dreherfäden und die gleiche Anzahl von Steherfäden auf, wie in einem benachbarten erfindungsgemäß ausgebildeten Durchscheinabschnitt.

Allerdings werden die Dreherfäden nicht wie im Durchscheinabschnitt verwendet. Die Dreherfäden bilden im Verdunklungsabschnitt mit den Steherfäden nicht zwangsweise oder überwiegend, insbesondere keine, Verschlingungen. Auch in diesem Zusammenhang ist die parallele Anordnung der Dreherfäden und der Steherfäden zueinander nicht streng mathematisch zu verstehen, sondern vielmehr als grobe Orientierung der Steherfäden und Dreherfäden bzw. der vorangegangen ausgebildeten Kettfaden -Paare eines erfindungsgemäß

ausgebildeten Durchscheinabschnitts zu verstehen.

Im Verdunklungsabschnitt sind außerdem zweite dem Verdunklungsabschnitt zugeordnete Schußfäden ausgebildet, die aus einem anderen Material als die ersten Schußfäden bestehen und/oder gebildet sind. Die zweiten Schußfäden sind beispielsweise im Wechsel zueinander durch die Dreherfäden und die Steherfäden gewebt. Dies folgt bei aufeinanderfolgenden zweiten Schußfäden im Wechsel zueinander.

Die zweiten Schußfäden, die auch als Schußfäden einer zweiten Art bezeichnet werden können, bestehen aus einem anderen Material als die ersten Schußfäden, die wiederum als Schußfäden einer ersten Art bezeichnet werden können. Mit Hilfe der zweiten Schußfäden, insbesondere mit Hilfe einer entsprechenden Materialauswahl im Zusammenhang mit den zweiten Schußfäden, kann der Verdunklungsabschnitt durch einen mehr oder weniger blickdichten

Gewebeabschnitt gebildet werden.

Die ersten dem Durchscheinabschnitt zugeordneten Schußfäden können in mindestens einem Durchscheinabschnitt aus unterschiedlichen Materialien bestehen. Es ist also möglich, dass in einem Durchscheinabschnitt

unterschiedliche erste Schußfäden ausgebildet sind.

Die zweiten dem Verdunklungsabschnitt zugeordneten Schußfäden können in mindestens einem Verdunklungsabschnitt aus unterschiedlichen Materialien bestehen. Es ist also möglich, dass in einem Verdunklungsabschnitt unterschiedliche zweite Schußfäden ausgebildet sind.

Die Bezeichnung„erster" und„zweiter" Schußfaden stellt lediglich klar, ob d ieser Schußfaden ein Schußfaden des Durchscheinabschnitts oder ein Schußfaden des Verdunklungsabschnitts ist.

Ein erster Schußfaden kann auch als Durchscheinabschnitt -Schußfaden bezeichnet werden. Ein zweiter Schußfaden kann auch als Verdunklungsabschnitt-Schußfaden bezeichnet weren.

Die Schußfäden des Durchscheinabschnitts müssen nicht alle das gleiche Material aufweisen, vielmehr ist es möglich, dass mehrere Schußfäden des

Durchscheinabschnitts aus unterschiedlichen Materialien gebildet sind.

Die Schußfäden des Verdunklungsabschnitts müssen nicht alle das gleiche

Material aufweisen, vielmehr ist es möglich, dass mehrere Schußfäden des Verdunklungsabschnitts aus unterschiedlichen Materialien gebildet sind.

Vorzugsweise ist der Abstand der zweiten Schußfäden zueinander geringer als der Abstand der ersten Schußfäden zueinander.

Die Abstände der zweiten Schußfäden sind vorzugsweise um ein Vielfaches geringer als die Abstände der ersten Schußfäden zueinander. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung liegen die zweiten Schußfäden aneinander an, so dass zwischen den zweiten Schußfäden kein oder nur ein sehr geringer Lichtanteil durchscheinen kann.

In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist es möglich, dass die

Dreherfäden und/oder die Steherfäden Filamente, insbesondere Monofilamente, sind. Es ist möglich, dass die Dreherfäden und die Steherfäden gleichartig oder unterschiedlich ausgebildet sind.

Die Dreherfäden und/oder die Steherfäden sind vorzugsweise transparent, insbesondere glasklar transparent, ausgebildet. In einer weiteren

Ausführungsform der Erfindung ist es möglich, dass die Dreherfäden und/oder die Steherfäden dunkeltransparent ausgebildet sind. Dies erfolgt insbesondere durch ein dunkles Einfärben eines Filaments, insbesondere eines Monofilaments.

In wiederum einer weiteren Au sfüh rungsform der Erfindung ist es möglich, dass die ersten Schußfäden aus einem transparenten, insbesondere glasklaren,

Material oder dunkeltransparent gefärbtem Material gebildet sind. Mit Hilfe der geeigneten Materialauswahl im Zusammenhang mit den ersten Schußfäden kann ein besonders gut durchscheinender Durchscheinabschnitt gebildet werden.

Mit anderen Worten ist es möglich, dass aufgrund der richtigen Materialauswahl im Zusammenhang mit den ersten Schußfäden ein derartiger

Durchscheinabschnitt zur Verfügung gestellt werden kann, durch den besonders viel Licht von außen in einen Raum fallen kann.

In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist es möglich, dass die zweiten Schußfäden aus einem Textilmaterial und/oder aus Naturmaterialien gebildet sind. Als Naturmaterial kommen beispielsweise Bast-Materialien,

Naturfasermaterialien, Bambus-Materialien, Stroh-Materialien usw. in Frage.

Dies ermöglicht eine dem Interieur eines Käufers entsprechend wahlweise Ausbildung des Gewebes. Dies kann neben der Funktionalität des Gewebes als ästhetischer Aspekt eine große Rolle spielen.

In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind die zweiten Schußfäden aus einem im Wesentlichen blickdichten Material gebildet. Demnach kann der Verdunklungsabschnitt besonders blickdicht ausgebildet werden.

Vorzugsweise weist das Gewebe mehrere Verdunklungsabschnitte und mehrere zwischen den Verdunklungsabschnitten ausgebildete Durchscheinabschnitte auf.

In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind alle

Verdunklungsabschnitte und alle Durchscheinabschnitte wie vorher beschrieben, ausgebildet.

Die Verdunklungsabschnitte weisen in Längsrichtung des Gewebes vorzugsweise jeweils eine größere Erstreckung auf als die Durchscheinabschnitte. Dadurch kann bei der Verwendung des erfindungsgemäßen Gewebes als Doppelrollo-Gewebe ermöglicht werden, dass ein Durchscheinabschnitt tatsächlich vollständig von einem in Blickrichtung vor dem Durchscheinabschnitt positionierten Verdunklungsabschnitt abgedeckt wird.

Die vorliegende Erfindung basiert gemäß einem weiteren Aspekt auf einem Verfahren zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Gewebes, wobei

erfindungsgemäß ein Dreherwebstuhl zur Herstellung des erfindungsgemäßen Gewebes verwendet wird. Insbesondere erfolgt die Herstellung des

erfindungsgemäßen Gewebes auf einer Schaftwebmaschine oder einer

Jacquard Webmaschine.

In einer ersten möglichen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens sind die Dreherfäden und/oder Steherfäden Filamente mit einer niedrig schmelzenden Komponente. Es erfolgt in dieser Ausführungsform in einem ersten Schritt der Webvorgang im Dreherwebstuhl. In einem zweiten Schritt, nämlich einem Ausrüstungsprozess, wird ein Schmelzvorgang zur Fixierung der

Filamentkreuzpunkte ausgelöst. Dadurch wird das Gewebe versteift. Der zweite Schritt wird vorzugsweise in einem Spannrahmen durchgeführt. Im Spannrahmen kann ein Schmelz- und Fixiervorgang ausgelöst werden.

In einer zweiten möglichen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens sind die Dreherfäden und/oder Steherfäden Filamente die keine niedrig schmelzende Komponente aufweisen. Es erfolgt in dieser Ausführungsform in einem ersten Schritt der Webvorgang im Dreherwebstuhl. In einem zweiten Schritt, nämlich einem Ausrüstungsprozess, erfolgt eine nasschemische

Ausrüstung. Dadurch wird das Gewebe versteift. Der zweite Schritt wird vorzugweise in einem Foulard durchgeführt. In dem Foulard erfolgt eine chemische Versteifung. Vorzugweise wird hier eine chemische Versteifung mit Acryl und/oder Acetat und/oder Polyurethan und/oder einem versteifenden Harz durchgeführt. In einem dritten Schritt erfolgt eine Trocknung und Fixierung des chemisch versteiften Gewebes.

Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezug auf die beigefügte Figur näher erläutert.

Die Figur zeigt dabei ein Gewebe 10, das insbesondere als Doppelrollo-Gewebe verwendet wird. Das Gewebe 10 umfasst dabei mehrere Abschnitte, wobei in der Figur ein Verdunklungsabschnitt 20 und zwei Durchscheinabschnitte 30

ausgebildet sind. Tatsächlich weist ein Gewebe sowohl mehrere

Verdunklungsabschnitte als auch mehrere dazwischen ausgebildete

Durscheinabschnitte auf.

Im Durchscheinabschnitt 30 weist das Gewebe erste Schußfäden 31 auf, die in einem gewünschten Gitterabstand im Wesentlichen parallel zueinander

angeordnet sind. Des Weiteren sind Steherfäden 35 und Dreherfäden 39 zu erkennen. Jeweils ein Steherfaden 35 und ein Dreherfaden 39 bilden ein

Kettfaden-Paar 40.

Sowohl die Steherfäden 35 als auch die Dreherfäden 39 sind in dem dargestellten Beispiel aus einem glasklar transparenten Monofilament gebildet. Im

Durchscheinabschnitt 30 sind die Dreherfäden 39 derart angeordnet, dass diese die ersten Schußfäden 31 und die Steherfäden 35 nach Art eines Drehergewebes verschlingen. Bei dem glasklar transparenten Monofilament kann es sich zum Beispiel um 56 dtex PES handeln. Die Verwendung dieses Materials ist auch in anderen, von der dargestellten Figur unabhängigen, Ausführungsformen möglich.

Die Durchscheinabschnitte 30 weisen entsprechende Gitteröffnungen 50 auf. Zusammen mit dem Material der Steherfäden 35 und der Dreherfäden 39 tragen die Gitteröffnungen 50 zu dem durchscheinenden Effekt bei.

In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind die ersten Schußfäden 31 aus einem Schmelzfilamentgarn, insbesondere einem PES- Schmelzfilamentgarn mit z. B. 50 dtex, gebildet. Die Verwendung dieses Materials ist auch in anderen, von der dargestellten Figur u nabhängigen,

Ausführungsformen möglich.

Im Verdunklungsabschnitt 20 sind die Dreherfäden 39 nicht mehr verdreht angeordnet, sondern verlaufen im Wesentlichen parallel zu den Steherfäden 35. Es werden keine Verschlingungen und keine (großen) Gitteröffnungen

ausgebildet.

Zwischen den parallel verlaufenden Steher- und Dreherfäden sind zweite

Schußfäden 22 eingewebt. Es ist zu erkennen, dass die zweiten Schußfäden 22 aus einem anderen Material als die ersten Schußfäden 31 gebildet sind. Des Weiteren ist die Materialdicke der zweiten Schußfäden 22 um ein Vielfaches größer als die Materialdicke der ersten Schußfäden 31.

Die zweiten Schußfäden 22 liegen im verwebten Zustand aneinander an. In der Figur ist dies darstellungstechnisch nicht exakt abbildbar. Es ist jedoch klar, dass der Verdunklungsabschnitt 20 weitaus blickdichter und weniger durchscheinend ausgebildet ist als die Durchscheinabschnitte 30.

Des Weiteren ist zu erkennen, dass der Verdunklungsabschnitt 20 in

Längsrichtung L des Gewebes 10 eine größere Erstreckung aufweist als die Durchscheinabschnitte 30. Dies ermöglicht es bei der Verwendung des Gewebes 10 als Doppelrollo-Gewebe, dass ein Verdunklungsabschnitt 20 vor einem

Durchscheinabschnitt 30 positioniert bzw. angeordnet werden kann, so dass der Durchscheinabschnitt 30 vollständig von einem Verdunklungsabschnitt 20 verdeckt werden kann.

Ein dem Verdunklungsabschnitt 20 weiter unten folgender Durchscheinabschnitt 30 weist wiederum die Steherfäden 35 und die Dreherfäden 39 auf, die sich ausgehend von dem oben ausgebildeten Durchscheinabschnitt 30 über den Verdunklungsabschnitt 20 hinweg bis zum nächsten Durchscheinabschnitt 30 erstrecken.

Das dargestellte Gewebe 10 wird erfindungsgemäß auf einem Dreherwebstuhl hergestellt.

Bezugszeichen

10 Gewebe

20 Verdunklungsabschnitt

22 Zweiter Schußfaden

30 Durchscheinabschnitt

31 Erster Schußfaden

35 Steherfaden

39 Dreherfaden

40 Kettfaden-Paar 50 Gitteröffnung

L Längsrichtung